(19)
(11) EP 0 703 311 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.1996  Patentblatt  1996/13

(21) Anmeldenummer: 95114853.5

(22) Anmeldetag:  21.09.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D06F 33/02, D06F 39/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR IT LI

(30) Priorität: 22.09.1994 DE 4433747

(71) Anmelder: Martin, Dieter
D-97769 Bad Brückenau (DE)

(72) Erfinder:
  • Martin, Dieter
    D-97769 Bad Brückenau (DE)

(74) Vertreter: Schlagwein, Udo, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt, Frankfurter Strasse 34
D-61231 Bad Nauheim
D-61231 Bad Nauheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Feststellen des Einlaufens von Wasser in eine Wasch- oder Spülmaschine


    (57) Eine Wasch- oder Spülmaschine ist mit einer Zusatzeinrichtung versehen, welche ihren Verbrauch an Energie, Wasser und Waschmittel optimiert. Um zu erkennen, ob über einen Wassereinlauf der Waschmaschine Wasser zugeführt wird, mißt man im Wassereinlauf die jeweilige Temperatur und ermittelt die zeitliche Temperaturänderung. Aus einer starken Temperaturänderung schließt man, daß im Wassereinlauf kaltes oder warmes Wasser fließt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Feststellen, ob in eine programmgesteuerte Wasch- oder Spülmaschine, die einen jeweils ein Magnetventil aufweisenden Warmwasseranschluß und Kaltwasseranschluß hat, Wasser einläuft und bei dem eine nicht in die Steuerung der Wasch- oder Spülmaschine eingreifende Zusatzeinrichtung verwendet wird, welche einen im Wassereinlauf der Wasch- oder Spülmaschine angeordneten Sensor hat und mit den Magnetventilen des Warmwasseranschlusses und Kaltwasseranschlusses in Verbindung steht.

    [0002] Ein Verfahren der vorstehenden Art ist in dem DE-U-88 09 548.7 beschrieben. Dieses Gebrauchsmuster hat eine Zusatzeinrichtung zum Gegenstand, die es erlaubt, das Arbeiten einer programmgesteuerten Waschmaschine hinsichtlich ihres Verbrauchs an elektrischer Energie, Wasser und Waschmittel zu optimieren, ohne daß in die vorhandene Steuerung der Waschmaschine eingegriffen werden muß.

    [0003] Zum Feststellen, ob Wasser in die Waschmaschine einläuft, könnte man im Wassereinlauf einen Strömungssensor einbauen. Ein solcher Sensor ist jedoch für die Praxis zu teuer. Um diesen Aufwand zu verringern, hat die bekannte Zusatzeinrichtung im Wassereinlauf einen Drucksensor. Dieser registriert die Druckänderungen im Wassereinlauf, welche beim Öffnen und Schließen eines den Wassereinlauf in die Waschmaschine steuernden Magnetventils auftreten.

    [0004] Es hat sich jedoch bei der bekannten Zusatzeinrichtung gezeigt, daß auch ein Drucksensor zum Feststellen des Fließens oder Nichtfließens von Wasser unerwünscht teuer und obendrein störanfällig ist. Auch ist die Lebensdauer eines Drucksensors bei diesem Anwendungsfall relativ begrenzt. Ursache für die kurze Lebensdauer des Drucksensors sind insbesondere Druckschläge im Wasserleitungssystem, welche durch rasches Schließen von Wasserauslässen entstehen, beispielsweise des Einhandmischers für den Wassereinlauf in eine Badewanne. Dort ist der Wasserdurchfluß relativ hoch, so daß beim plötzlichen Niederdrücken des Betätigungshebels eine große Strömungsmenge plötzlich abgestoppt wird, wodurch sich im gesamten Leitungssystem ein starker Druckschlag bildet, der auch den Drucksensor belastet.

    [0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu entwickeln, durch welches mit möglichst geringem Aufwand das Fließen von Wasser im Wassereinlauf einer Wasch- oder Spülmaschine feststellbar ist.

    [0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Sensor ein Temperatursensor verwendet und zur Feststellung des Fließens von Wasser mit der Zusatzeinrichtung die durch den Zufluß von Wasser sich ergebende Temperaturänderung in einer festgelegten Zeiteinheit bestimmt wird.

    [0007] Ein solcher Temperatursensor ist weit kostengünstiger zu erhalten als ein Drucksensor und arbeitet auch im Dauereinsatz störungsfrei, da er nicht von Druckschlägen im Wassereinlauf negativ beeinflußt wird. Da im Wassereinlauf von Wasch- oder Spülmaschinen häufig ohnehin ein Temperatursensor vorhanden ist, um die Temperatur des vom Warmwasseranschluß zufließenden Wassers bestimmen zu können, läßt sich zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dieser Temperatursensor mitbenutzen, so daß dann zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens keinerlei Veränderungen an der Hardware erforderlich werden. Es muß lediglich ein Rechner in der Zusatzeinrichtung entsprechend programmiert werden. Gemäß der Erfindung wird bei der Zusatzeinrichtung nach der DE-U-88 09 548.7 ein Bauteil, nämlich der Drucksensor, weggelassen und erreicht, daß sich dadurch keine Minderfunktion, sondern überraschenderweise sogar zusätzlich zur Kosteneinsparung eine geringere Störanfälligkeit ergibt.

    [0008] Das erfindungsgemäße Verfahren könnte sogar dann angewandt werden, wenn eine Wasch- oder Spülmaschine nur einen Kaltwasseranschluß aufweist. Auch dann käme es beim Fließen von Wasser zu einem Temperaturabfall im Wassereinlauf, weil das neu zufließende Wasser in aller Regel kälter ist als Wasser, welches schon einige Zeit im Wassereinlauf stand und deshalb Wärme aus der Umgebung aufnehmen konnte.

    [0009] Wenn zulaufendes Kaltwasser genau die Temperatur hat, welche im Raum herrscht, dann ändert sich die Temperatur am Wassereinlauf nicht, wenn Kaltwasser zur Waschmaschine oder Spülmaschine zu fließen beginnt. Deshalb würde mit dem Temperatursensor in einem solchen Falle das Zulaufen von Kaltwasser nicht feststellbar sein. Wenn jedoch gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei geringen zeitlichen Temperaturänderungen durch die Zusatzeinrichtung mittels der Magnetventile auf den jeweils anderen Wasserzuflußzustand umgeschaltet wird, dann läßt sich auch das Fließen von Kaltwasser unter diesen Bedingungen feststellen, weil bei in die Wasch- oder Spülmaschine fließendem Wasser ein kurzfristiges Öffnen des Magnetventils für das Warmwasser es am Temperatursensor zu einem Temperaturanstieg kommen würde. Wäre der Wassereinlauf wasch- oder spülmaschinenseitig geschlossen, würde also im Wassereinlauf kein Wasser fließen, dann würde auch bei einem Öffnen des Magnetventils des Warmwasseranschlusses kein warmes Wasser zu dem Temperatursensor gelangen und somit keine zeitliche Temperaturdifferenz auftreten.

    [0010] Befindet sich im Wassereinlauf stehendes, kaltes Wasser, dann würde sich ein Öffnen des Kaltwasseranschlusses und des den Zufluß in die Waschmaschine steuernden Magnetventils zunächst nicht bemerkbar machen, da es zu keiner Temperaturänderung käme. Aus dem gleichen Grunde würde das Einlaufen von Wasser unbemerkt bleiben, wenn sich zunächst heißes Wasser im Wassereinlauf befindet und das Magnetventil des Warmwasseranschlusses und das den Zufluß in die Waschmaschine steuernde Magnetventil öffnen würde. Diese Fehlfunktionen lassen sich auf einfache Weise ausschließen, wenn bei geringen zeitlichen Temperaturänderungen und Unterschreiten einer Temperaturschwelle kurzfristig und wiederholt auf das Magnetventil des Warmwasseranschlusses und bei Überschreiten der Temperaturschwelle kurzfristig und wiederholt auf das Magnetventil des Kaltwasseranschlusses umgeschaltet wird.

    [0011] In der Praxis hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die kurzzeitige Umschaltung auf den jeweils anderen Wasserzuflußzustand bei Temperaturänderungen von unter 2°K/sec erfolgt.

    [0012] Zur weiteren Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Zeichnung schematisch eine Waschmaschine mit Wasser- und Stromversorgung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.

    [0013] Die Zeichnung zeigt die Umrisse einer Waschmaschine 1, welche einen üblichen Wassereinlauf 2 und ein Netzkabel 3 mit einem Netzstecker 4 hat. Am Wassereinlauf 2 ist ein Mischer 5 angeschlossen, der mit einem Warmwasseranschluß 6 und einem Kaltwasseranschluß 7 verbunden ist. Magnetventile 8, 9 vermögen die Menge des einfließenden kalten und warmen Wassers zu steuern. Wasser gelangt allerdings nur in die Waschmaschine 1, wenn zusätzlich zu zumindest einem der Magnetventile 8, 9 auch ein Magnetventil 10 im Wassereinlauf 2 geöffnet ist. Dieses Magnetventil 10 wird von einer nicht gezeigten Steuerung der Waschmaschine 1 betätigt.

    [0014] Wichtig für die Erfindung ist ein Temperatursensor 11, welcher im Wassereinlauf 2 angeordnet ist. Dieser Temperatursensor 11 ist mit einem Steuergerät 12 verbunden, welches einen Netzstecker 13 und einen Steckkontakt 14 hat. In diesen Steckkontakt 14 kann der Netzstecker 4 der Waschmaschine 1 gesteckt werden, damit diese über das Steuergerät 12 mit elektrischer Energie versorgt werden kann. Nicht dargestellt ist ein Rechner in dem Steuergerät 12, welcher aufgrund der Temperatursignale des Temperatursensors 11 und der Information über die Leistungsaufnahme der Waschmaschine 1, die ein im Steuergerät 12 eingebauter Stromsensor liefert, die Stromzufuhr zur Waschmaschine 1 steuert.

    [0015] Auf der Vorderseite des Steuergerätes 12 ist ein Wahlschalter 15 vorgesehen, mit dem man entsprechend der an der Waschmaschine 1 vorgenommenen Einstellung einstellen kann, mit welchem Waschvorgang das Programm starten soll. Weiterhin hat das Steuergerät 12 einen Zeitschalter 16, mit dem die Gesamtdauer der Unterbrechung des Hauptwaschvorganges eingestellt werden kann. Zusätzlich ist ein Temperaturschalter 17 vorgesehen, der eine Einstellung der Temperatur des der Waschmaschine 1 zugeführten Wassers erlaubt.

    [0016] Wenn im Wassereinlauf 2 kein Wasser fließt, dann bleibt die Temperatur im Wassereinlauf 2 konstant oder ändert sich nur geringfügig durch die Wärmeabgabe oder Aufnahme des Wassereinlaufs zur Umgebungsluft oder von ihr. Fließt durch das Öffnen des Magnetventils 10 und eines der Magnetventile 8, 9 Kaltwasser oder Warmwasser im Wassereinlauf 2, dann ändert sich die Temperatur am Temperatursensor 11 sehr rasch, was in dem Steuergerät als Indiz für das Fließen von Wasser dient.

    [0017] In ungünstigen Fällen kann es vorkommen, daß das vom Kaltwasseranschluß 7 kommende Kaltwasser genau die gleiche Temperatur hat, wie das zuvor im Wassereinlauf 2 stehende Wasser. Am Temperatursensor 11 würde sich dann nichts ändern, so daß das Fließen von Wasser nicht feststellbar wäre. Um das zu verhindern, ist in dem Steuergerät 12 vorgesehen, daß dieses bei niedrigen Temperaturen am Temperatursensor 11 das Magnetventil 9 des Wasseranschlusses 6 öffnet. Solange im Wassereinlauf 2 kein Wasser fließt, führt dieses Öffnen nicht zu einer Temperaturerhöhung im Wassereinlauf 2. Fließt jedoch warmes Wasser durch den Wassereinlauf 2 in die Waschmaschine 1, dann führt ein solches kurzfristiges Öffnen zu einem steilen Temperaturanstieg und damit zu einem Signal, welches auf das Fließen von Wasser hinweist.

    [0018] Steht im Wassereinlauf 2 Wasser hoher Temperatur, dann wird das Magnetventil 8 des Kaltwasseranschlusses 7 geöffnet, um durch einen ausschließlich bei fließendem, kalten Wasser kurzfristigen, steilen Temperaturabfall und damit ein entsprechendes Signal zu erhalten.

    Bezugszeichenliste



    [0019] 
    1
    Waschmaschine
    2
    Wassereinlauf
    3
    Netzkabel
    4
    Netzstecker
    5
    Mischer
    6
    Warmwasseranschluß
    7
    Kaltwasseranschluß
    8
    Magnetventil
    9
    Magnetventil
    10
    Magnetventil
    11
    Temperatursensor
    12
    Steuergerät
    13
    Netzstecker
    14
    Steckkontakt
    15
    Wahlschalter
    16
    Zeitschalter
    17
    Temperaturschalter



    Ansprüche

    1. Verfahren zum Feststellen, ob in eine programmgesteuerte Wasch- oder Spülmaschine, die einen jeweils ein Magnetventil aufweisenden Warmwasseranschluß und Kaltwasseranschluß hat, Wasser einläuft und bei dem eine nicht in die Steuerung der Wasch- oder Spülmaschine eingreifende Zusatzeinrichtung verwendet wird, welche einen im Wassereinlauf der Wasch- oder Spülmaschine angeordneten Sensor hat und mit den Magnetventilen des Warmwasseranschlusses und Kaltwasseranschlusses in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß als Sensor ein Temperatursensor verwendet und zur Feststellung des Fließens von Wasser mit der Zusatzeinrichtung die durch den Zufluß von Wasser sich ergebende Temperaturänderung in einer festgelegten Zeiteinheit bestimmt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei geringen zeitlichen Temperaturänderungen durch die Zusatzeinrichtung mittels der Magnetventile auf den jeweils anderen Wasserzuflußzustand umgeschaltet wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei geringen zeitlichen Temperaturänderungen und Unterschreiten einer Temperaturschwelle kurzfristig und wiederholt auf das Magnetventil des Warmwasseranschlusses und bei Überschreiten der Temperaturschwelle kurzfristig und wiederholt auf das Magnetventil des Kaltwasseranschlusses umgeschaltet wird.
     
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die kurzzeitige Umschaltung auf den jeweils anderen Wasserzuflußzustand bei Temperaturänderungen von unter 2°K/sec erfolgt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht