[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Feststellen, ob in eine programmgesteuerte
Wasch- oder Spülmaschine, die einen jeweils ein Magnetventil aufweisenden Warmwasseranschluß
und Kaltwasseranschluß hat, Wasser einläuft und bei dem eine nicht in die Steuerung
der Wasch- oder Spülmaschine eingreifende Zusatzeinrichtung verwendet wird, welche
einen im Wassereinlauf der Wasch- oder Spülmaschine angeordneten Sensor hat und mit
den Magnetventilen des Warmwasseranschlusses und Kaltwasseranschlusses in Verbindung
steht.
[0002] Ein Verfahren der vorstehenden Art ist in dem DE-U-88 09 548.7 beschrieben. Dieses
Gebrauchsmuster hat eine Zusatzeinrichtung zum Gegenstand, die es erlaubt, das Arbeiten
einer programmgesteuerten Waschmaschine hinsichtlich ihres Verbrauchs an elektrischer
Energie, Wasser und Waschmittel zu optimieren, ohne daß in die vorhandene Steuerung
der Waschmaschine eingegriffen werden muß.
[0003] Zum Feststellen, ob Wasser in die Waschmaschine einläuft, könnte man im Wassereinlauf
einen Strömungssensor einbauen. Ein solcher Sensor ist jedoch für die Praxis zu teuer.
Um diesen Aufwand zu verringern, hat die bekannte Zusatzeinrichtung im Wassereinlauf
einen Drucksensor. Dieser registriert die Druckänderungen im Wassereinlauf, welche
beim Öffnen und Schließen eines den Wassereinlauf in die Waschmaschine steuernden
Magnetventils auftreten.
[0004] Es hat sich jedoch bei der bekannten Zusatzeinrichtung gezeigt, daß auch ein Drucksensor
zum Feststellen des Fließens oder Nichtfließens von Wasser unerwünscht teuer und obendrein
störanfällig ist. Auch ist die Lebensdauer eines Drucksensors bei diesem Anwendungsfall
relativ begrenzt. Ursache für die kurze Lebensdauer des Drucksensors sind insbesondere
Druckschläge im Wasserleitungssystem, welche durch rasches Schließen von Wasserauslässen
entstehen, beispielsweise des Einhandmischers für den Wassereinlauf in eine Badewanne.
Dort ist der Wasserdurchfluß relativ hoch, so daß beim plötzlichen Niederdrücken des
Betätigungshebels eine große Strömungsmenge plötzlich abgestoppt wird, wodurch sich
im gesamten Leitungssystem ein starker Druckschlag bildet, der auch den Drucksensor
belastet.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu entwickeln, durch welches mit möglichst geringem Aufwand das Fließen von Wasser
im Wassereinlauf einer Wasch- oder Spülmaschine feststellbar ist.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Sensor ein Temperatursensor
verwendet und zur Feststellung des Fließens von Wasser mit der Zusatzeinrichtung die
durch den Zufluß von Wasser sich ergebende Temperaturänderung in einer festgelegten
Zeiteinheit bestimmt wird.
[0007] Ein solcher Temperatursensor ist weit kostengünstiger zu erhalten als ein Drucksensor
und arbeitet auch im Dauereinsatz störungsfrei, da er nicht von Druckschlägen im Wassereinlauf
negativ beeinflußt wird. Da im Wassereinlauf von Wasch- oder Spülmaschinen häufig
ohnehin ein Temperatursensor vorhanden ist, um die Temperatur des vom Warmwasseranschluß
zufließenden Wassers bestimmen zu können, läßt sich zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dieser Temperatursensor mitbenutzen, so daß dann zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens keinerlei Veränderungen an der Hardware erforderlich werden. Es muß lediglich
ein Rechner in der Zusatzeinrichtung entsprechend programmiert werden. Gemäß der Erfindung
wird bei der Zusatzeinrichtung nach der DE-U-88 09 548.7 ein Bauteil, nämlich der
Drucksensor, weggelassen und erreicht, daß sich dadurch keine Minderfunktion, sondern
überraschenderweise sogar zusätzlich zur Kosteneinsparung eine geringere Störanfälligkeit
ergibt.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren könnte sogar dann angewandt werden, wenn eine Wasch-
oder Spülmaschine nur einen Kaltwasseranschluß aufweist. Auch dann käme es beim Fließen
von Wasser zu einem Temperaturabfall im Wassereinlauf, weil das neu zufließende Wasser
in aller Regel kälter ist als Wasser, welches schon einige Zeit im Wassereinlauf stand
und deshalb Wärme aus der Umgebung aufnehmen konnte.
[0009] Wenn zulaufendes Kaltwasser genau die Temperatur hat, welche im Raum herrscht, dann
ändert sich die Temperatur am Wassereinlauf nicht, wenn Kaltwasser zur Waschmaschine
oder Spülmaschine zu fließen beginnt. Deshalb würde mit dem Temperatursensor in einem
solchen Falle das Zulaufen von Kaltwasser nicht feststellbar sein. Wenn jedoch gemäß
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei geringen
zeitlichen Temperaturänderungen durch die Zusatzeinrichtung mittels der Magnetventile
auf den jeweils anderen Wasserzuflußzustand umgeschaltet wird, dann läßt sich auch
das Fließen von Kaltwasser unter diesen Bedingungen feststellen, weil bei in die Wasch-
oder Spülmaschine fließendem Wasser ein kurzfristiges Öffnen des Magnetventils für
das Warmwasser es am Temperatursensor zu einem Temperaturanstieg kommen würde. Wäre
der Wassereinlauf wasch- oder spülmaschinenseitig geschlossen, würde also im Wassereinlauf
kein Wasser fließen, dann würde auch bei einem Öffnen des Magnetventils des Warmwasseranschlusses
kein warmes Wasser zu dem Temperatursensor gelangen und somit keine zeitliche Temperaturdifferenz
auftreten.
[0010] Befindet sich im Wassereinlauf stehendes, kaltes Wasser, dann würde sich ein Öffnen
des Kaltwasseranschlusses und des den Zufluß in die Waschmaschine steuernden Magnetventils
zunächst nicht bemerkbar machen, da es zu keiner Temperaturänderung käme. Aus dem
gleichen Grunde würde das Einlaufen von Wasser unbemerkt bleiben, wenn sich zunächst
heißes Wasser im Wassereinlauf befindet und das Magnetventil des Warmwasseranschlusses
und das den Zufluß in die Waschmaschine steuernde Magnetventil öffnen würde. Diese
Fehlfunktionen lassen sich auf einfache Weise ausschließen, wenn bei geringen zeitlichen
Temperaturänderungen und Unterschreiten einer Temperaturschwelle kurzfristig und wiederholt
auf das Magnetventil des Warmwasseranschlusses und bei Überschreiten der Temperaturschwelle
kurzfristig und wiederholt auf das Magnetventil des Kaltwasseranschlusses umgeschaltet
wird.
[0011] In der Praxis hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die kurzzeitige Umschaltung
auf den jeweils anderen Wasserzuflußzustand bei Temperaturänderungen von unter 2°K/sec
erfolgt.
[0012] Zur weiteren Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Zeichnung
schematisch eine Waschmaschine mit Wasser- und Stromversorgung dargestellt und wird
nachfolgend beschrieben.
[0013] Die Zeichnung zeigt die Umrisse einer Waschmaschine 1, welche einen üblichen Wassereinlauf
2 und ein Netzkabel 3 mit einem Netzstecker 4 hat. Am Wassereinlauf 2 ist ein Mischer
5 angeschlossen, der mit einem Warmwasseranschluß 6 und einem Kaltwasseranschluß 7
verbunden ist. Magnetventile 8, 9 vermögen die Menge des einfließenden kalten und
warmen Wassers zu steuern. Wasser gelangt allerdings nur in die Waschmaschine 1, wenn
zusätzlich zu zumindest einem der Magnetventile 8, 9 auch ein Magnetventil 10 im Wassereinlauf
2 geöffnet ist. Dieses Magnetventil 10 wird von einer nicht gezeigten Steuerung der
Waschmaschine 1 betätigt.
[0014] Wichtig für die Erfindung ist ein Temperatursensor 11, welcher im Wassereinlauf 2
angeordnet ist. Dieser Temperatursensor 11 ist mit einem Steuergerät 12 verbunden,
welches einen Netzstecker 13 und einen Steckkontakt 14 hat. In diesen Steckkontakt
14 kann der Netzstecker 4 der Waschmaschine 1 gesteckt werden, damit diese über das
Steuergerät 12 mit elektrischer Energie versorgt werden kann. Nicht dargestellt ist
ein Rechner in dem Steuergerät 12, welcher aufgrund der Temperatursignale des Temperatursensors
11 und der Information über die Leistungsaufnahme der Waschmaschine 1, die ein im
Steuergerät 12 eingebauter Stromsensor liefert, die Stromzufuhr zur Waschmaschine
1 steuert.
[0015] Auf der Vorderseite des Steuergerätes 12 ist ein Wahlschalter 15 vorgesehen, mit
dem man entsprechend der an der Waschmaschine 1 vorgenommenen Einstellung einstellen
kann, mit welchem Waschvorgang das Programm starten soll. Weiterhin hat das Steuergerät
12 einen Zeitschalter 16, mit dem die Gesamtdauer der Unterbrechung des Hauptwaschvorganges
eingestellt werden kann. Zusätzlich ist ein Temperaturschalter 17 vorgesehen, der
eine Einstellung der Temperatur des der Waschmaschine 1 zugeführten Wassers erlaubt.
[0016] Wenn im Wassereinlauf 2 kein Wasser fließt, dann bleibt die Temperatur im Wassereinlauf
2 konstant oder ändert sich nur geringfügig durch die Wärmeabgabe oder Aufnahme des
Wassereinlaufs zur Umgebungsluft oder von ihr. Fließt durch das Öffnen des Magnetventils
10 und eines der Magnetventile 8, 9 Kaltwasser oder Warmwasser im Wassereinlauf 2,
dann ändert sich die Temperatur am Temperatursensor 11 sehr rasch, was in dem Steuergerät
als Indiz für das Fließen von Wasser dient.
[0017] In ungünstigen Fällen kann es vorkommen, daß das vom Kaltwasseranschluß 7 kommende
Kaltwasser genau die gleiche Temperatur hat, wie das zuvor im Wassereinlauf 2 stehende
Wasser. Am Temperatursensor 11 würde sich dann nichts ändern, so daß das Fließen von
Wasser nicht feststellbar wäre. Um das zu verhindern, ist in dem Steuergerät 12 vorgesehen,
daß dieses bei niedrigen Temperaturen am Temperatursensor 11 das Magnetventil 9 des
Wasseranschlusses 6 öffnet. Solange im Wassereinlauf 2 kein Wasser fließt, führt dieses
Öffnen nicht zu einer Temperaturerhöhung im Wassereinlauf 2. Fließt jedoch warmes
Wasser durch den Wassereinlauf 2 in die Waschmaschine 1, dann führt ein solches kurzfristiges
Öffnen zu einem steilen Temperaturanstieg und damit zu einem Signal, welches auf das
Fließen von Wasser hinweist.
[0018] Steht im Wassereinlauf 2 Wasser hoher Temperatur, dann wird das Magnetventil 8 des
Kaltwasseranschlusses 7 geöffnet, um durch einen ausschließlich bei fließendem, kalten
Wasser kurzfristigen, steilen Temperaturabfall und damit ein entsprechendes Signal
zu erhalten.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Waschmaschine
- 2
- Wassereinlauf
- 3
- Netzkabel
- 4
- Netzstecker
- 5
- Mischer
- 6
- Warmwasseranschluß
- 7
- Kaltwasseranschluß
- 8
- Magnetventil
- 9
- Magnetventil
- 10
- Magnetventil
- 11
- Temperatursensor
- 12
- Steuergerät
- 13
- Netzstecker
- 14
- Steckkontakt
- 15
- Wahlschalter
- 16
- Zeitschalter
- 17
- Temperaturschalter
1. Verfahren zum Feststellen, ob in eine programmgesteuerte Wasch- oder Spülmaschine,
die einen jeweils ein Magnetventil aufweisenden Warmwasseranschluß und Kaltwasseranschluß
hat, Wasser einläuft und bei dem eine nicht in die Steuerung der Wasch- oder Spülmaschine
eingreifende Zusatzeinrichtung verwendet wird, welche einen im Wassereinlauf der Wasch-
oder Spülmaschine angeordneten Sensor hat und mit den Magnetventilen des Warmwasseranschlusses
und Kaltwasseranschlusses in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß als Sensor ein Temperatursensor verwendet und zur Feststellung des Fließens von
Wasser mit der Zusatzeinrichtung die durch den Zufluß von Wasser sich ergebende Temperaturänderung
in einer festgelegten Zeiteinheit bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei geringen zeitlichen Temperaturänderungen durch die Zusatzeinrichtung mittels
der Magnetventile auf den jeweils anderen Wasserzuflußzustand umgeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei geringen zeitlichen Temperaturänderungen und Unterschreiten einer Temperaturschwelle
kurzfristig und wiederholt auf das Magnetventil des Warmwasseranschlusses und bei
Überschreiten der Temperaturschwelle kurzfristig und wiederholt auf das Magnetventil
des Kaltwasseranschlusses umgeschaltet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die kurzzeitige Umschaltung auf den jeweils anderen Wasserzuflußzustand bei Temperaturänderungen
von unter 2°K/sec erfolgt.