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EP 0 703 317 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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27.03.1996 Patentblatt 1996/13 |
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Anmeldetag: 06.09.1995 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: E01B 7/02 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FR IT LI LU NL |
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Priorität: |
22.09.1994 DE 4434143
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Anmelder: Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp |
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D-45143 Essen (DE) |
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Erfinder: |
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- Knothe, Wolfgang, Dr.
D-58239 Schwerte (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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(57) Um eine Rollvorrichtung zum Tragen der Zunge einer Weiche an einer, einen Gleitstuhl
(6) aufweisenden, die Backenschiene (3) tragenden Weichenrippenplatte, in vereinfachter
Ausbildung sicher zu gestalten, wobei eine sichere Auflage der Weichenzunge an der
Backenschiene gewährleistet ist und eine leichtgängige Verstellung außerhalb dieser
Lage ermöglicht wird, begrenzt sich der Gleitstuhl (6) auf die Breite des Fußes der
Weichenzunge (7) bei Anlage an der Backenschiene (3) und sind an einer Tragrippe (8),
die sich von der Backenschiene (3) abgewandt erstreckend an den Gleitstuhl (6) anschließt,
beidseitig, die Gleitstuhloberseite (10) geringfügig überragende Rollen (9) angeordnet.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Rollvorrichtung zum Tragen der Zunge einer Weiche nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Beim Verschieben der Weichenzungen bei Weichen werden Weichenrippenplatten eingesetzt.
Derartige Weichenrippenplatten tragen einen Gleitstuhl, der mit entsprechendem Material
und einer entsprechenden Schmierung ausgerüstet ist, damit die Weichenzunge gleitend
mit ihrer Unterseite auf dem Gleitstuhl verschoben werden kann. Um die Radkräfte auch
im Weichenbereich sicher auf die Schwelle übertragen zu können ist es erforderlich,
daß die Weichenzunge möglichst großflächig auf dem Gleitstuhl aufliegt. Nachteilig
bei üblichen Weichenrippenplatten mit normalem Gleitstuhl ergibt sich, daß auf Grund
der Gleitreibung, die auch noch vom Zustand des Schmiermittels abhängig ist, hohe
Verstellkräfte beim Verstellen der Weiche aufgebracht werden müssen. Außerdem tritt
durch Schmutzeinwirkung ein schneller Verschleiß des Gleitstuhls auf. Von daher wird
in der DE 40 41 242 A1 vorgeschlagen, neben dem Gleitstuhl Rollen anzuordnen, die
beim Bewegen der Weichenzunge von der Backenschiene fort, diese von der Auflage des
Gleitstuhls abheben. Die hier gezeigte Konstruktion ist sehr aufwendig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Rollvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 in vereinfachter Ausbildung sicher zu gestallten, wobei eine
sichere Auflage der Weichenzunge an der Backenschiene gewährleistet ist und eine leichtgängige
Verstellung außerhalb dieser Lage ermöglicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Patentansprüchen 2 bis
6 beschrieben.
[0005] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine sichere,
verschleißunempfindliche, leichtgängige Rollvorrichtung an einem Gleitstuhl angeordnet
ist. Weiterhin vorteilhaft setzt sich im Bereich der Rollen kaum Schmutz und Rost
ab und auch das Festsetzen der Rollen durch Eis ist nahezu ausgeschlossen. Darüber
hinaus können Gleitstühle nach der Erfindung ohne Veränderung an der Schwelle bzw.
am Gleis gegen bisher eingesetzte Gleitstühle ohne Rollen in einfacher Weise ausgetauscht
werden, da die Funktionsmaße sich nicht von denen der vorher eingesetzten Weichenrippenplatten
unterscheiden.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1 die Ansicht einer Weichenrippenplatte in Schienenrichtung und
Figur 2 die Draufsicht auf eine Weichenrippenplatte nach Figur 1.
[0007] Die Weichenrippenplatte besitzt eine Grundplatte 1, die über nicht dargestellte Befestigungsmittel,
beispielsweise Schwellenschrauben, die durch Befestigungslöcher 2 mit der nicht dargestellten
Schwelle verschraubt wird. Zum seitlichen Führen der Backenschiene 3 ist die Grundplatte
1 mit einer Führungsrippe 4 an einer Seite und einem Schienenfußübergriff 5 an der
anderen Seite ausgebildet. Der Schienenfußübergriff 5 ist als Teil des Gleitstuhls
6 ausgebildet. Nicht dargestellte federnde Befestigungsmittel positionieren die Backenschiene
3 auf der Grundplatte 1 und halten sie nieder.
[0008] Der Gleitstuhl 6 hat eine Breite entsprechend der Breite des Fußes der Weichenzunge
7. In Figur 1 sind die Backenschiene 3 und die Weichenzunge 7 in zusammengefahrener
Position dargestellt. Die Öffnungsposition der Weichenzunge 7 ist gestrichelt dargestellt.
In Figur 2 ist lediglich die Mittellinie der Backenschiene 3 dargestellt.
[0009] An der von der Backenschiene 3 abgewandten Seite des Gleitstuhls 6 erstreckt sich
eine Tragrippe 8. Die Oberfläche der Tragrippe 8 liegt geringfügig unterhalb der Oberfläche
des Gleitstuhls 6. Beidseitig an der Tragrippe 8 sind Rollen 9 angeordnet. Die Achsen
dieser Rollen verlaufen in Richtung der Backenschienenerstreckung. Die Rollen 9 überragen
die Gleitstuhloberseite 10 geringfügig. Wenn somit die Weichenzunge 7 in Richtung
der in Figur 1 gestrichelt dargestellten Öffnungsposition verschoben wird, läuft die
Auflagefläche 11 der Weichenzunge 7 rollend auf die erste der Rollen 9 auf, wodurch
die Weichenzunge leicht angehoben wird und nicht mehr gleitend auf der Gleitstuhloberseite
10 aufliegt. Somit geht beim Verstellen sehr schnell die gleitende Reibung in eine
rollende Reibung über. Anzahl und Abstand der Rollen 9 sind so gewählt, daß die Weichenzunge
7 stets eindeutig und vorzugsweise auf 2 Rollen liegend gelagert ist.
[0010] Die Rollen 9 überragen die Grundplatte 1 der Weichenrippenplatte seitlich. Dadurch
ist in diesem Bereich eine freie Öffnung nach unten gegeben, durch die Schmutz und
Schnee frei durchfallen kann. Durch diese Ausbildung wird ein Klemmen der Rollen,
insbesondere durch Vereisen weitgehend verhindert, vorzugsweise dann, wenn die Rollen
9 nicht nur die Weichenrippenplatte sondern auch die Schwelle überragen. Die Rollen
9 werden durch Achsen 12 drehbar gehalten. Sicherungsmittel wie beispielsweise Sprengringe
verhindern ein seitliches Verschieben der Rollen 9 von den Achsen 12. Vorzugsweise
überragen die Achsen 12 nicht die Länge der Rollen 9. Sie sind einschließlich der
Sicherungsmittel verdeckt in einer Vertiefung 13 der Rollen 9 angeordnet.
[0011] Die Achsen 12 sind in der Tragrippe 8 befestigt. Bei exzentrischer Befestigung läßt
sich durch Verdrehen der Achsen 12 eine Höhenverstellung der Rollen 9 in geringen
Grenzen vornehmen.
Bezugszeichenliste
[0012]
- 1
- Grundplatte
- 2
- Befestigungsloch
- 3
- Backenschiene
- 4
- Führungsrippe
- 5
- Schienenfußübergriff
- 6
- Gleitstuhl
- 7
- Weichenzunge
- 8
- Tragrippe
- 9
- Rolle
- 10
- Gleitstuhloberseite
- 11
- Auflagefläche
- 12
- Achse
- 13
- Vertiefung
1. Rollvorrichtung zum Tragen der Zunge einer Weiche an einer, einen Gleitstuhl (6) aufweisenden,
die Backenschiene (3) tragenden Weichenrippenplatte, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Gleitstuhl (6) auf die Breite des Fußes der Weichenzunge (7) bei Anlage an der
Backenschiene (3) begrenzt und an einer Tragrippe (8), die sich von der Backenschiene
(3) abgewandt erstreckend an den Gleitstuhl (6) anschließt, beidseitig, die Gleitstuhloberseite
(10) geringfügig überragende Rollen (9) angeordnet sind.
2. Rollvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (9) einseitig
gelagert sind.
3. Rollvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Grundplatte
(1) der Weichenrippenplatte bis über das Ende der Tragrippe (8) erstreckt.
4. Rollvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundplatte (1) im Bereich der Rollen (9) seitlich ausgenommen oder angeschrägt
ausgebildet ist.
5. Rollvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gleitstuhl (6) eine oder mehrere Ausnehmungen zum Aufnehmen einer oder mehrerer
Niederhalte- Federklammern aufweist.
6. Rollvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus Eisen- oder Stahlguß, vorzugsweise Sphäroguß besteht.

