(19)
(11) EP 0 703 333 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.03.1996  Patentblatt  1996/13

(21) Anmeldenummer: 95114066.4

(22) Anmeldetag:  07.09.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E05B 65/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 08.09.1994 DE 9414599 U

(71) Anmelder: F. HESTERBERG & SÖHNE GmbH & Co. KG
D-58256 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Feinbier, Joachim
    58256 Ennepetal (DE)
  • Nieland, Friedhelm
    58339 Breckerfeld (DE)

(74) Vertreter: Kneissl, Richard, Dr. et al
Patentanwälte Andrae, Flach, Haug, Kneissl Balanstrasse 55
D-81541 München
D-81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Drehstangenverschluss für Türen von Nutzfahrzeugaufbauten, Transportbehältern und dergleichen


    (57) Die Erfindung geht aus von einem bekannten Drehstangenverschluß für Türen von Nutzfahrzeugaufbauten, bei dem mindestens an einem Ende der Drehstange ein Verriegelungsteil mit einem radial abstehenden Arm vorgesehen ist, der sich während des Schließvorgangs hinter einen Haken an einem Gegenhalter eindreht. Bei einem solchen Verschluß entsteht bei Innendruck gegen die Türe ein Drehmoment. Um dies zu vermeiden, besitzt der erfindungsgemäße Verschluß sowohl am Verriegelungsteil als auch am Gegenhalter je einen Haken, die in der Schließstellung ineinander verhakt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 einen Drehstangenverschluß für Türen von Nutzfahrzeugaufbauten, Transportbehältern und dergleichen, mit einer Handhabe zum Drehen der Drehstange und mit mindestens einem Verriegelungsteil an einem Ende der Drehstange, das in der Schließstellung gegen einen Gegenhalter verriegelt ist, wobei das Verriegelungsteil einen radial abstehenden Arm aufweist, der sich während des Schließvorgangs hinter einen Haken am Gegenhalter eindreht und dabei die Türe heranholt.

    [0002] Ein Drehstangenverschluß dieser Art ist aus der DE-PS 19 60 697 bekannt. Er weist den Vorteil auf, daß er nach einem Verdrehen der Drehstange mit Hilfe der Handhabe um 90° vollständig entriegelt ist. Man kann also in dieser Stellung durch Ziehen an der Handhabe die Türe öffnen. Besonders bei Kofferaufbauten von Kühlfahrzeugen ist dies wichtig, weil nämlich die Dichtungsleisten am Türrahmen besonders nach längerer Fahrt ziemlich fest an der Türe haften können. Nachteilig an diesem Verschluß ist jedoch die Tatsache, daß sich bei Innendruck gegen die Türe, der beispielsweise durch Verrutschen der Ladung entstehen kann, ein Drehmoment an der Drehstange ergibt, das auf die Handhabe wirkt, weshalb sowohl die Drehstange als auch die Handhabe samt der Haltevorrichtung, mit der die Handhabe in der Schließstellung des Verschlusses festgelegt ist, übermäßig stabil ausgeführt werden müssen. Außerdem kann bei sehr starkem Innendruck sogar eine Torsion der Drehstange eintreten, was zur Folge hat, daß die Türe nicht mehr richtig am Türrahmen anliegt.

    [0003] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen eingangs näher bezeichneten Drehstangenverschluß so weiterzubilden, daß in der Schließstellung kein Drehmoment auftritt, wenn ein Innendruck gegen die Türe wirkt, ohne daß dabei die Eigenschaft verloren geht, daß zum völligen Entriegeln des Verschlusses die Drehstange um lediglich 90° gedreht werden muß.

    [0004] Die diese Aufgabe lösende Weiterbildung des eingangs näher bezeichneten Drehstangenverschlusses besteht gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 darin, daß am Gegenhalter ein weiterer Haken angeordnet ist, der in die gleiche Richtung wie der erste Haken weist und in der Schließstellung in einen am Verriegelungsteil angeordneten Haken eingreift, wobei in der Schließstellung der weitere Haken am Gegenhalter und der Haken am Verriegelungsteil einander gegenüberliegen und die Anordnung derselben im Verhältnis zueinander derart ist, daß beim Schließvorgang das Heranholen zumindest weitgehend beendet ist, bevor sie miteinander in Eingriff kommen.

    [0005] Wesentlich ist beim erfindungsgemäßen Drehstangenverschluß, daß am Gegenhalter ein weiterer Haken vorgesehen ist, der in der Schließstellung in einen Haken am Verriegelungsteil eingreift. Hierdurch wird vermieden, daß bei Innendruck gegen die Türe durch den radial abstehenden Arm am Verriegelungsteil ein Drehmoment erzeugt wird, das auf die Drehstange und die damit verbundene Handhabe und deren Haltevorrichtung einwirkt.

    [0006] Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 4. Gemäß Anspruch 2 sind der radial abstehende Arm und der Haken am Verriegelungsteil mit einem Winkel von etwa 90° zueinander angeordnet. Dies stellt sicher, daß der Haken am Verriegelungsteil erst nach fast vollständig beendetem Heranholvorgang in den weiteren Haken am Gegenhalter eingedreht wird. Besonders günstig ist es auch, wie in Anspruch 3 angegeben, daß die Anlageflächen zwischen dem weiteren Haken am Gegenhalter und dem Haken am Verriegelungsteil radial zur Achse der Drehstange verlaufen. Hierdurch wird eine völlige Drehmomentfreiheit an der Drehstange erreicht, wenn Ladung gegen die Türe des Fahrzeugaufbaus drückt. Die Weiterbildung gemäß Anspruch 4 besteht darin, daß am Gegenhalter zwei weitere Haken jeweils seitlich an der Grundplatte angeordnet sind, denen zwei Haken am Verriegelungsteil entsprechen. Hierdurch wird eine besonders niedrige Bauhöhe des Drehstangenverschlusses erreicht.

    [0007] Drehstangenverschlüsse, bei denen bei Innendruck gegen die Türe kein Drehmoment auftritt, sind an und für sich bekannt, so z. B. aus den US-PSen 2 260 519 und 2 236 594. Auch bei diesen Verschlüssen dreht sich beim Schließvorgang ein Arm am Verriegelungsteil hinter einen Haken am Gegenhalter, wodurch die Türe herangeholt und schließlich geschlossen wird. In der Schließlage stützt sich ein Nocken an einem weiteren Haken ab. Da jedoch der Arm und der Nocken höhenversetzt sind und somit die Bauhöhe des Verschlusses beträchtlich ist, können diese Verschlüsse nur an sehr breiten Fahrzeugrahmen befestigt werden. Die Geometrie der Anordnung der Verriegelungselemente ist außerdem derart, daß die Drehstange von der Verriegelungsstellung bis zur Entriegelungsstellung um nahezu 180° gedreht werden muß, so daß ein solcher Verschluß mit den Nachteilen behaftet ist, daß seine Handhabe nicht zum öffnen der Türe durch Ziehen verwendet werden kann und daß er auch nicht in die Türe eingebaut werden kann, weil in einem solchen Fall die Handhabe in einer Wanne liegt und ein Verschwenken der Handhabe und somit ein Verdrehen der Drehstange um wensenltich mehr als 90° unmöglich ist. Ein weiterer Drehstangenverschluß, bei dem bei Innendruck gegen die Türe kein Drehmoment auftritt, ist aus der US-PS 3 464 729 bekannt. Bei diesem Verschluß stützt sich in der Verriegelungsstellung ein an der Drehstange angeordnetes zweiarmiges Verrriegelungsteil an zwei Zapfen des Gegenhalters ab, die jeweils seitlich der Drehstange liegen. Bei diesem Drehstangenverschluß ist zum Entriegeln ebenfalls nur ein Verdrehen der Drehstange um 90° erforderlich, um das Verriegelungsteil außer Eingriff mit dem Gegenhalter zu bringen. Ein besonderer Nachteil dieses Verschlusses liegt jedoch darin, daß die Geometrie des zweiarmigen Verriegelungselements und die Zuordnung der Zapfen, an denen die beiden Arme in der Verriegelungsstellung anliegen, so gestaltet sind, daß sowohl während des Verriegelns als auch während des Entriegelns die Türe stärker zugedrückt wird als in der Verriegelungsstellung selbst, d. h., daß beim Erreichen der Verriegelungsstellung die Türe wieder etwas aufspringt und somit nicht fest geschlossen gehalten wird. Dies kann zu Klappergeräuschen und zu einem Ausschlagen des Drehstangenverschlusses führen.

    [0008] Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.

    [0009] In den Zeichnungen zeigen:
    Figur 1
    eine Ansicht des Gegenhalters;
    Figur 2
    eine teilweise geschnittene Aufsicht auf den Gegenhalter;
    Figur 3
    eine Ansicht des Verriegelungsteils;
    Figur 4
    einen Schnitt durch das Verriegelungsteil an der Linie III/III von Figur 3; und
    Fig. 5, 6 und 7
    eine Aufsicht entsprechend den Figuren 2 und 4 während verschiedener Phasen des Schließvorgangs.


    [0010] Gemäß den Figuren 1 und 2 besitzt das Verriegelungsteil eine Grundplatte 1 mit einem davon abstehenden ersten Haken 2 und zwei seitlich an der Grundplatte 1 angebrachten zweiten Haken 3. Sämtliche Haken weisen mit Ihren freien Enden in die gleiche Richtung. Mit Hilfe von Löchern 4 kann der Gegenhalter am Portal- bzw. Türrahmen eines Kofferaufbaus befestigt werden.

    [0011] Das Verriegelungsteil besitzt einen zylindrischen Abschnitt 5 mit einem ebenfalls zylindrischen Zapfen 6, der zur Befestigung an eine Drehstange dient. Vom zylindrischen Abschnitt 5 steht radial ein Arm 7 mit einer Nase 8 ab. Außerdem weist er seitlich zum Arm 7 zwei Haken 9 auf.

    [0012] Der Beginn des Schließvorgangs ist in Figur 5 gezeigt. Der Arm 7 hintergreift zunächst mit seiner Nase 8 den Haken 2 am Gegenhalter. Durch Verdrehen der Drehstange und damit des Verriegelungsteils wird der Arm 7 verschwenkt, so daß das Verriegelungsteil und damit die Drehstange weiter an den Gegenhalter herangeführt wird. Nach einem weiteren Drehen der Drehstange und einem damit verbundenen Verschwenken des Arms 7 wird dann das Verriegelungsteil noch näher an den Gegenhalter herangeführt. Im letzten Teil des Drehvorgangs greifen dann die beiden Haken 9 am Verriegelungsteil unter die beiden Haken 3 am Gegenhalter, bis nach einem Verdrehen von insgesamt 90° der in Figur 7 gezeigte Zustand erreicht ist. In dieser Lage greifen die Haken 3 und 9 so ineinander ein, daß eine drehmomentfreie Verriegelung des Verriegelungsteils am Gegenhalter zustande kommt.

    [0013] Selbstverständlich besitzt ein Drehstangenverschluß im Normalfall an seiner Oberseite und Unterseite je ein Verriegelungsteil und einen Gegenhalter.


    Ansprüche

    1. Drehstangenverschluß für Türen von Nutzfahrzeugaufbauten, Transportbehältern und dergleichen, mit einer Handhabe zum Drehen der Drehstange und mit mindestens einem Verriegelungsteil an einem Ende der Drehstange, das in der Schließstellung gegen einen Gegenhalter verriegelt ist, wobei das Verriegelungsteil einen radial abstehenden Arm (7) aufweist, der sich während des Schließvorgangs hinter einen Haken (2) am Gegenhalter eindreht und dabei die Türe heranholt, dadurch gekennzeichnet, daß am Gegenhalter ein weiterer Haken (3) angeordnet ist, der in die gleiche Richtung wie der erste Haken (2) weist und in der Schließstellung in einen am Verriegelungsteil angeordneten Haken (9) eingreift, wobei in der Schließstellung der weitere Haken (3) am Gegenhalter und der Haken (9) am Verriegelungsteil einander gegenüberliegen und die Anordnung derselben im Verhältnis zueinander derart ist, daß beim Schließvorgang das Heranholen zumindest weitgehend beendet ist, bevor sie miteinander in Eingriff kommen.
     
    2. Drehstangenverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der radial abstehende Arm (7) und der Haken (9) am Verriegelungsteil mit einem Winkel von etwa 90° zueinander angeordnet sind.
     
    3. Drehstangenverschluß nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageflächen zwischen dem weiteren Haken (3) am Gegenhalter und dem Haken (9) am Verriegelungsteil radial zur Achse der Drehstange verlaufen.
     
    4. Drehstangenverschluß nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Gegenhalter zwei weitere Haken (3) jeweils seitlich an der Grundplatte (1) angeordnet sind und daß am Verriegelungsteil ebenfalls zwei entsprechende Haken (9) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht