[0001] Die Erfindung betrifft einen Torantrieb für ein Tor an einem Bauwerk, insbesondere
einer Garage, mit einer am Bauwerk angebrachten Umlenkeinrichtung, einer am Bauwerk
von der Umlenkeinrichtung entfernt angebrachten Antriebseinheit, einem umlaufenden
Zugglied, das zwischen Umlenkeinrichtung und Antriebseinheit im wesentlichen senkrecht
zur Ebene des geschlossenen Tores verläuft und von dem ein erstes Trum einen Mitnehmer
aufweist, und einem den Mitnehmer mit dem Tor verbindenden Zwischenglied.
[0002] Ein derartiger Torantrieb ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster 77 29 336 bekannt.
Dort ist eine an der Garagendecke befestigte Laufschiene vorgesehen, in der der Mitnehmer
geführt ist. Solche Torantriebe bestehen aus vielen Einzelteilen. Sie sind dadurch
aufwendig in der Herstellung und verursachen wegen ihres Gewichts und der sperrigen
Laufschiene hohe Lagerhaltungs-, Versand- und Montagekosten. Der in der Laufschiene
geführte Mitnehmer muß regelmäßig gewartet und geschmiert werden, damit er sich nicht
verklemmt. Wenn das Tor, z.B. beim Schließen, gegen ein Hindernis stößt, besteht die
Gefahr, daß die Laufschiene verbogen oder gestaucht wird.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Torantrieb bereitzustellen, der kostengünstig
in Herstellung und Vertrieb ist und bei dem der Mitnehmer wartungsfrei geführt ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufabe bei einem Torantrieb der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß der Mitnehmer, und über diesen das Zwischenglied, ausschließlich
vom Zugglied geführt ist. Ein erfindungsgemäßer Torantrieb bedarf insbesondere keiner
Führungs- oder Laufschiene, die mit dem Mitnehmer und/oder dem Zwischenglied in Kontakt
steht. Dabei soll jedoch nicht ausgeschlossen sein, daß das Tor für das mit ihm verbundene
Zwischenglied auch eine gewisse Führungsfunktion übernimmt.
[0005] Durch den Wegfall der bisher üblichen Laufschiene werden die oben genannten Nachteile
vermieden. Insbesondere ist ein erfindungsgemäßer Torantrieb billiger, da er aus weniger
Einzelteilen besteht und besonders klein verpackt werden kann. Auch vereinfacht sich
die Montage, da das Ausrichten und Anbringen der Laufschiene an der Gebäudedecke entfällt.
Bei manchen Torantrieben des Standes der Technik wird die Laufschiene in mehreren
Stücken geliefert und muß vor Ort zusammengesetzt und zum Beispiel mit Umlenkrollen
und Anschlägen versehen werden. Gegenüber derartigen Torantrieben ist bei der erfindungsgemäßen
Konstruktion die Einsparung an Montagekosten besonders groß.
[0006] Bei einem erfindungsgemäßen Torantrieb ergeben sich aber auch weitere, überraschende
Vorteile. Vor allem läßt sich der Torantrieb leicht an verschiedene Gebäude anpassen.
Torantriebe nach dem Stand der Technik werden aus Kosten- und Sicherheitsgründen mit
einer Laufschiene vorbestimmter Länge ausgeliefert. Die Länge entspricht ungefähr
der Torhöhe und ist, zumindest bei Garagen, wesentlich kürzer als die Tiefe des Gebäudes.
Das heißt, daß die Laufschiene und die Antriebseinheit an der Decke der Garage montiert
werden müssen, was oft schwierig ist. Demgegenüber kann die Länge des Zuggliedes bei
einem erfindungsgemäßen Torantrieb problemlos so groß gewählt werden, daß die Antriebseinheit
an der Gebäuderückwand montiert werden kann. Das ist oftmals einfacher. Die Montage
an der Gebäuderückwand verringert auch die Geräuschübertragung nach oben in eventuell
dort befindliche Wohnräume.
[0007] Wenn das Zugglied nur wenig über der Oberkante des Tores verläuft, kann ein sehr
kurzes Zwischenglied verwendet werden, das eine unmittelbare Kraftübertragung zwischen
Zugglied und Tor sicherstellt. Im Gegensatz dazu wird bei Torantrieben des Standes
der Technik, wenn diese an der Decke hoch über der Oberkante des Tores angebracht
sind, ein langes und steil verlaufendes Zwischenglied benötigt, bei dem auch die Gefahr
eines Überschnappens besteht.
[0008] Ein erfindungsgemäßer Torantrieb kann aber auch an Gebäuden mit kleinen Torsturzhöhen
angebracht werden. Da die beiden Trume des Zuggliedes nicht unbedingt parallel verlaufen
müssen, kann die Umlenkeinrichtung sehr klein sein und zum Beispiel eine Umlenkrolle
von nur 30 mm Durchmesser aufweisen. Die Umlenkeinrichtung kann am Mauerwerk oder
an einer Torzarge montiert werden oder serienmäßig in diese eingebaut sein. Eine Sturzhöhe
von 20 mm kann ausreichend sein.
[0009] Bevorzugt ist das Zugglied eine Rundschnur, vorzugsweise aus Kunststoff, oder ein
hochwertiger Gurt, zum Beispiel ein Rolladengurt. Ein solches Zugglied kostet nur
einen Bruchteil einer Kette und kann deshalb vom Hersteller so großzügig bemessen
werden, daß es bei jedem für den Einbau normalerweise infragekommenden Gebäude vom
Tor bis zur Rückwand reicht. Es kann bei der Montage leicht mit einer Schere oder
Zange gekürzt werden. Daher läßt sich ein erfindungsgemäßer Torantrieb leicht an eine
Vielzahl von Gebäudeabmesssungen und Torhöhen anpassen. Es braucht nur eine Version
des Torantriebs gefertigt und gelagert zu werden. Ferner braucht ein solches Zugglied
nicht geschmiert zu werden.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens das den Mitnehmer aufweisende
Trum des Zuggliedes zwischen Antriebseinheit und Umlenkeinrichtung frei ausgespannt,
das heißt, es ist zwischen Antriebseinheit und Umlenkeinrichtung nicht von Bauteilen
geführt, die am Gebäude befestigt sind. Im Sinne der Erfindung soll ein Trum auch
dann als frei ausgespannt gelten, wenn es nur an dem anderen Trum geführt ist. Das
andere, den Mitnehmer nicht aufweisende Trum braucht nicht frei ausgespannt zu sein.
Es kann zum Beispiel über eine oder mehrere Rollen laufen, um bei besonders langen
Zuggliedern ein Durchhängen des den Mitnehmer aufweisenden Trums zu verringern. Vorzugsweise
sind jedoch beide Trume des Zuggliedes frei ausgespannt. In dieser Ausführungsform
weist der Torantrieb besonders wenige Einzelteile auf.
[0011] Bevorzugt ist der Mitnehmer ausschließlich mit einem Trum des Zuggliedes sowie mit
dem Zwischenglied verbunden. Er kann jedoch zusätzlich auch vom anderen Trum des Zuggliedes
geführt sein. Dadurch wird ein zu starkes Durchhängen des Zuggliedes verhindert, ohne
daß dieses besonders stark gespannt zu werden braucht.
[0012] Um ein automatisches Abschalten des Torantriebs in zumindest einer Endstellung des
Tores zu bewirken, weist vorzugsweise zumindest ein Trum des Zuggliedes ein Schaltstück
auf, das dazu eingerichtet ist, in einer Endstellung des Tores einen Schalter zu betätigen.
Der Schalter ist vorzugsweise in ein Gehäuse der Antriebseinheit eingebaut. Es ist
vorteilhaft, wenn beide Trume entsprechende Schaltstücke haben und zwei Schalter vorgesehen
sind, so daß die Antriebseinheit in beiden Endstellungen des Tores automatisch abschaltet.
Die Schaltstücke sind vorzugsweise an beliebigen Stellen des Zuggliedes anbringbar
oder zumindest verschiebbar. Es ist dann problemlos möglich, die vom Mitnehmer zurückgelegte
Strecke den Gegebenheiten, insbesondere der Torhöhe, anzupassen.
[0013] Aus Sicherheitsgründen kann eine Notentriegelung vorgesehen sein, zum Beispiel dergestalt,
daß die Verbindung zwischen Mitnehmer und Zwischenglied lösbar ist. Die Notentriegelung
wird vorzugsweise von einem Torschloß aus über ein Zugseil betätigt. Wenn die Notentriegelung
betätigt wird, ist es wünschenswert, daß das Zwischenglied nicht einfach herunterfällt,
sondern durch das Zugglied derart geführt ist, daß das Zwischenglied, ausgehend von
einer Ausgangslage, in der es mit dem Mitnehmer verbunden ist, nach Betätigung der
Notentriegelung und Verschwenken des Tores durch ein weiteres Verschwenken des Tores
wieder in die Ausgangslage, in der es mit dem Mitnehmer verbunden ist, rückführbar
ist. Das Tor kann dann, zum Beispiel bei Stromausfall, nach Betätigung der Notentriegelung
geöffnet werden. Dabei bewegt sich nur das Zwischenglied, und zwar am Zugglied entlang.
Wird das Tor nun wieder manuell geschlossen, bewegt sich das Zwischenglied in die
ursprüngliche Position zurück. Die Notentriegelung ist dabei vorzugsweise so gestaltet,
daß die Verbindung zwischen Mitnehmer und Zwischenglied automatisch wieder hergestellt
wird, wenn Mitnehmer und Zwischenglied ihre ursprüngliche Lage zueinander einnehmen.
[0014] Vorzugsweise weist das Zwischenglied einen Führungsteil und einen Hebelteil auf,
wobei der Hebelteil als zweiarmiger, schwenkbar mit dem Tor verbundener Hebel ausgebildet
ist, von dem ein Arm mit dem Führungsteil schwenkbar verbunden ist, und mit dessen
anderem Arm ein Verbindungselement zur Entriegelung des Tores verbunden ist. Damit
läßt sich eine automatische Schloßentriegelung bewirken, weil beim Öffnen des Tores
zunächst der Hebel ausgeschwenkt wird und dieser dann über das Verbindungselement
das Torschloß betätigt und entriegelt.
[0015] Ein gegen Durchrutschen des Zuggliedes besonders sicherer Antrieb kann drei mit je
einer Nut zur Aufnahme des Zuggliedes versehene Zahnräder aufweisen, die kleeblattförmig
angeordnet sind und von dem Zugglied jeweils zu mehr als 180° umschlungen werden.
Vorzugsweise wird dabei nur eines der drei Zahnräder angetrieben und dieses Zahnrad
vom Zugglied möglichst weit, zum Beispiel zu 300°, umschlungen.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand schematischer Zeichnungen genauer
beschrieben werden. Es stellen dar:
- Fig. 1
- einen senkrechten Längsschnitt einer Garage, in der ein erfindungsgemäßer Torantrieb
montiert ist;
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich II der Fig.1;
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich III der Fig.1;
- Fig. 4
- den Teilschnitt IV-IV in Fig.3;
- Fig. 5
- eine Ausführungsvariante in einem der Fig.3 entsprechenden Ausschnitt, und
- Fig. 6
- eine die Ausführungsvariante wie in Fig.5 in einem der Fig.2 entsprechenden Ausschnitt.
[0017] Fig.1 zeigt ein Tor 10 mit einem in diesem Beispiel starren, kippbaren Torblatt 11
und einer Zarge 14, die fester Bestandteil des Gebäudes ist. Ferner sind ein Torsturz
15, die Decke 16 und Rückwand 17 einer Garage dargestellt. Unmittelbar über der Zarge
14 ist eine Umlenkeinrichtung 20 am Torsturz 15 befestigt. An der Rückwand 17 ist
eine Antriebseinheit 30, die ein Gehäuse 31 aufweist, mit zwei Montagewinkeln 32,
33 befestigt.
[0018] Zwischen Umlenkeinrichtung 20 und Antrieb 30 läuft gemäß Fig.1 und 2 ein aus einem
Rolladengurt bestehendes Zugglied 40 um, das ein unteres Trum 41 und ein oberes Trum
42 aufweist. Am unteren Trum 41 ist ein Schaltstück 43 befestigt und am oberen Trum
42 ein Schaltstück 44. Weiterhin ist am unteren Trum 41 des Zuggliedes 40 ein Mitnehmer
50 befestigt (Fig.2 und 3). Das untere Trum 41 ist durch ein Zwischenglied 60 mit
einer oberen Kante des Torblattes 11 verbunden. Das Zwischenglied 60 weist ein Führungsteil
70 und ein Hebelteil 80 auf.
[0019] Die Umlenkeinrichtung 20 weist gemäß Fig.2 einen Haltewinkel 21 auf und dieser wiederum
eine Achse 22, an der eine Umlaufrolle 23 drehbar gelagert ist.
[0020] Das Führungsteil 70 hat ein Führungsgehäuse 71, das den Mitnehmer 50 umschließt.
Im Führungsgehäuse 71 ist eine Raste 72 verschiebbar gelagert, die in eine umlaufende
Rinne 55 des Mitnehmers 50 eingreift. Die Raste 72 ist durch eine Feder 77, im dargestellten
Beispiel eine Schrauben-Druckfeder, die sich in einem Ausschnitt 73 der Raste 72 befindet
und sich an ihrem unteren Ende an das Führungsgehäuse 71 und an ihrem oberen Ende
an den Rand des Ausschnitts 73 der Raste 72 stützt, nach oben belastet. Ein Entriegelungshebel
75 ist durch eine Achse 74 mit der Raste 72 verbunden. Ein gerader Endabschnitt des
Entriegelungshebels 75 stützt sich auf einen Bereich des Führungsgehäuses 71. Ein
Zugseil 90 führt durch eine Bohrung 78 des Entriegelungshebels 75 zu einem nicht dargestellten
Schloß zum Verriegeln des Torblattes 11.
[0021] Das Führungsteil 70 weist schließlich eine Achse 79 auf, die in ein Langloch 83 des
Hebelteils 80 eingreift. Das Hebelteil 80 ist als zweiarmiger Hebel 81 ausgebildet,
dessen oberer Hebelarm 82 im Langloch 83 endet. Der untere Hebelarm 85 weist einen
Bolzen 86 auf, um den eine Schlaufe eines Verbindungselements 91, das als Zugseil
ausgeführt ist, gelegt ist. Das Verbindungselement 91 verläuft vom Bolzen 86 zu dem
erwähnten Schloß des Torblattes 11. Der Hebel 81 ist mit einer Achse 84 an einem Winkel
13 schwenkbar gelagert. Der Winkel 13 ist fest mit einem Profil 12 des Torblattes
11 verbunden.
[0022] Fig.3 zeigt weitere Einzelheiten, wobei das Zugglied 40 als Seil ausgeführt ist.
Das Schaltstück 44 kann einen Schalter 34, der hier als Mikro-Tastschalter ausgeführt
und im Gehäuse 31 befestigt ist, betätigen. Das Zugglied 40 ist über ein erstes Hilfsrad
36, ein Antriebsrad 35 und ein zweites Hilfsrad 37 geführt. Die Räder 35, 36 und 37
sind Zahnräder. Sie sind kleeblattförmig angeordnet. Das Antriebsrad 35 greift mit
seinen Zähnen 39 in die Hilfsräder 36 und 37 ein, diese kämmen aber nicht miteinander.
Wie in Fig.4 am Beispiel des Antriebsrades 35 gezeigt, weisen die Zähne 39 eine das
Zugglied 40 führende mittige Nut 38 auf, die jedoch nur so tief ist, daß die Zähne
39 sich in das Zugglied 40 eindrücken, mit ihm also einen Formschluß bilden.
[0023] Das Zugglied 40 umschlingt die Hilfsräder 36, 37 zu mehr als 180° und, wegen der
Anordnung der Räder 35, 36, 37 annähernd an den Ecken eines gleichseitigen Dreiecks,
das Antriebsrad 35 annähernd zu 300°.
[0024] Der Mitnehmer 50 ist hantelförmig gestaltet und hat zwei im wesentlichen gleich geformte
Hälften 51 und 52, die durch Schrauben 53 und 54 miteinander verbunden sind. Er weist
eine umlaufende Rinne 55 mit steilen Seitenwänden auf, die hier einen im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt hat. Die Seiten 56 und 57 des Mitnehmers 50 sind konusförmig
abgeschrägt. Gemäß Fig.3 hat der Mitnehmer 50 an jeder Seite eine Öse 58 und 59. In
die Öse 58 greift eine Haltegabel 47 des Zuggliedes 40 ein.
[0025] Gemäß Fig.5 und Fig.6 besteht das Zugglied 40 wiederum aus einem Rolladengurt, dessen
Enden 45 und 46 sich überlappen. Die beiden Hälften des Mitnehmers 50 sind im Überlappungsbereich
auf das Zugglied 40 aufgesetzt. Durch die Schrauben 53 und 54, die beide Enden 45
und 46 des Zuggliedes 40 durchdringen, wird das Zugglied 40 sicher zu einem endlosen
Band zusammengefügt. die Zahnräder 35, 36, 37 unterscheiden sich nicht von den in
Fig.3 gezeigten. Sie brauchen jedoch keine Nut 38 aufzuweisen. Es sind seitliche Flansche
od. dgl. vorgesehen, durch die sichergestellt wird, daß das Zugglied 40 nicht von
den Zahnrädern 35, 36, 37 abrutscht.
[0026] Wenn das Tor durch den Torantrieb geöffnet werden soll, wird ein zur Antriebseinrichtung
30 gehöriger Elektromotor durch einen Schalter oder eine Fernsteuerung in Betrieb
gesetzt, so daß er das Antriebsrad 35 im Uhrzeigersinn antreibt. Über das Zugglied
40 wird der Mitnehmer 50 in Fig.2 nach rechts bewegt. Da die Raste 72 in die umlaufende
Rinne 55 des Mitnehmers 50 eingreift, bewegt sich das Führungsteil 70 ebenfalls nach
rechts. Durch Eingriff der Achse 79 in das Langloch 83 wird zunächst der Hebel 81
aus der in Fig.2 gezeigten senkrechten Stellung im Uhrzeigersinn verschwenkt. Dadurch
wird Zug auf das Verbindungselement 91 ausgeübt, und damit das Schloß des Torblattes
11 entriegelt. Das Torblatt 11 wird bei weiterer Bewegung des Mitnehmers 50 nach rechts
im Uhrzeigersinn in eine geöffnete Stellung geschwenkt. Das Schaltstück 44 ist am
oberen Trum 42 so befestigt, daß es den Schalter 34 betätigt, wenn das Torblatt 11
seine geöffnete Stellung erreicht hat. Der Elektromotor wird dann gestoppt.
[0027] Zum Schließen eines geöffneten Torblattes 11 wird der Elektromotor in umgekehrter
Richtung wie beim Öffnen in Bewegung gesetzt. Der Mitnehmer 50 bewegt sich dann in
Fig.1 nach links und verschwenkt zunächst das Torblatt 11 gegen den Uhrzeigersinn,
bis das Torblatt 11 eine vertikale Lage einnimmt. Durch weitere Bewegung des Mitnehmers
50 nach links wird auch der gekippte Hebel 81 gegen den Uhrzeigersinn in seine senkrechte
Ausgangslage zurückgeführt. Dabei wird die Zugspannung am Verbindungselement 91 gelöst,
so daß das Schloß des Torblattes 11 einrasten kann und das Torblatt 11 versperrt.
Das Schaltstück 43 ist am unteren Trum 41 so befestigt, daß es einen Schalter (nicht
gezeigt) betätigt, wenn sowohl das Torbaltt 11 als auch der Hebel 81 eine senkrechte
Lage eingenommen haben. Der Elektromotor wird dann gestoppt.
[0028] Zum manuellen Öffnen des Torblattes 11, zum Beispiel bei Stromausfall oder einer
Funktionsstörung, wird auf das Zugseil 90 über einen manuell mit einem Schlüssel entriegelten
Schloßentriegelungsgriff Zug ausgeübt. Das um die Achse 79 gelegte Zugseil 90 kippt
den Entriegelungshebel 75 im Uhrzeigersinn. Da sich der gerade Endabschnitt 76 des
Entriegelungshebels 75 auf dem Führungsgehäuse 71 abstützt, wird die Raste 72 nach
unten gegen die Wirkung der Feder 77 gezogen und der Eingriff der Raste 72 in die
umlaufende Rinne 55 des Mitnehmers 50 glöst. Wird nun das Torblatt 11 manuell, zum
Beispiel durch Zug am Schloßentriegelungsgriff geöffnet, so kommt das Führungsgehäuse
71 vom Mitnehmer 50 frei und gleitet am unteren Trum 41 entlang. Das Führungsgehäuse
71 kann auch problemlos über das Schaltstück 43 geschoben werden, weil letzteres an
beiden Seiten konisch abgeschrägt ist. Der Mitnehmer 50 bewegt sich beim manuellen
Öffnen des Torblattes 11 nicht.
[0029] Wird das manuell geöffnete Torblatt 11 wieder von Hand geschlossen, so gleitet das
Führungsgehäuse 71 am unteren Trum 41 entlang auf den Mitnehmer 50 zu. Wegen der abgeschrägten
Seite 56 des Mitnehmers 50 wird das Führungsgehäuse 71 in die ursprüngliche Lage gedrängt,
in der es den Mitnehmer 50 umschließt. Die Raste 72 wird durch die abgeschrägte Seite
56 des Mitnehmers 50 und den daran anschließenden zylindrischen Bereich zunächst in
Fig.2 nach unten gedrängt und schnappt, wenn die ursprüngliche Anordnung von Mitnehmer
50 und Führungsgehäuse 71 erreicht ist, durch die Wirkung der Feder 77 in die umlaufende
Rinne 55 des Mitnehmers 50 ein. Der Entriegelungshebel 75 braucht nicht betätigt zu
werden. Das Torblatt 11 kann nun wieder durch den Torantrieb automatisch geöffnet
werden.
1. Torantrieb für ein Tor (10) an einem Bauwerk (14, 15, 16, 17), mit
- einer am Bauwerk (14, 15, 16, 17) angebrachten Umlenkeinrichtung (20),
- einer am Bauwerk (14, 15, 16, 17) von der Umlenkeinrichtung (20) entfernt angebrachten
Antriebseinheit (30),
- einem umlaufenden Zugglied (40), das zwischen Umlenkeinrichtung (20) und Antriebseinheit
(30) im wesentlichen senkrecht zur Ebene des geschlossenen Tores (10) verläuft und
von dem ein erstes Trum (41) einen Mitnehmer (50) aufweist, und
- einem den Mitnehmer (50) mit dem Tor (10) verbindenden Zwischenglied (60),
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Mitnehmer (50), und über diesen das Zwischenglied (60), ausschließlich vom Zugglied
(40) geführt ist.
2. Torantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens das den Mitnehmer (50) aufweisende Trum (41)
des Zuggliedes (40) zwischen Antriebseinheit (30) und Umlenkeinrichtung (20) frei
ausgespannt ist.
3. Torantrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (50) ausschließlich mit einem Trum (41)
des Zuggliedes (40) sowie mit dem Zwischenglied (60) verbunden ist.
4. Torantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenglied (60) mit dem Mitnehmer (50) des einen
Trums (41) des Zuggliedes (40) verbunden ist und vom anderen Trum (42) des Zuggliedes
(40) geführt ist.
5. Torantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Trum (41, 42) des Zuggliedes (40) ein Schaltstück
(43, 44) aufweist, das dazu eingerichtet ist, in einer Endposition des Tores (10)
einen Schalter (34) zu betätigen.
6. Torantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Mitnehmer (50) und Zwischenglied
(60) durch eine Entriegelungseinrichtung (71, 75, 77) lösbar ist.
7. Torantrieb nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenglied (60) durch das Zugglied (40) derart
geführt ist, daß das Zwischenglied (60), ausgehend von einer Ausgangslage, in der
es mit dem Mitnehmer (50) verbunden ist, nach Betätigung der Entriegelungseinrichtung
(71, 75, 77) und Verschwenken des Tores (10) durch ein weiteres Verschwenken des Tores
(10) wieder in die Ausgangslage rückführbar ist.
8. Torantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenglied (60) einen Führungsteil (70) und einen
Hebelteil (80) aufweist, wobei der Hebelteil (80) als zweiarmiger, schwenkbar mit
dem Tor (10) verbundener Hebel (81) ausgebildet ist, von dem ein Arm (82) mit dem
Führungsteil (70) schwenkbar verbunden ist, und mit dessen anderem Arm (85) ein Verbindungselement
(91) zur Entriegelung des Tores (10) verbunden ist.
9. Torantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit (30) drei mit je einer Nut (38) zur
Aufnahme des Zuggliedes (40) versehene Räder (35, 36, 37) aufweist, die kleeblattförmig
angeordnet sind und von dem Zugglied (40) jeweils zu mehr als 180° umschlungen werden.
10. Torantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit (30) Zahnräder (35, 36, 37) aufweist,
deren Zähne (39) sich in das von einem Gurt, Seil od. dgl. gebildete Zugglied (40)
eindrücken.