[0001] Die Erfindung betrifft ein negativ entwickelndes farbfotografisches Silberhalogenidmaterial,
das auf einem transparenten Träger wenigstens 2 blauempfindliche, gelbkuppelnde, Wenigstens
2 grünempfindliche, purpurkuppelnde, wenigstens 2 rotempfindliche, blaugrünkuppelnde
Silberhalogenidemulsionsschichten und eine Gelbfilterschicht enthält, wobei die Schichten
gleicher spektraler Empfindlichkeit unterschiedliche fotografische Empfindlichkeiten
aufweisen, wobei die blauempfindlichen Schichten vom Träger entfernter angeordnet
sind als die Gelbfilterschicht und die grün- und rotempfindlichen Schichten zum Träger
näher angeordnet sind als die Gelbfilterschicht, und das sich durch eine verbesserte
Entwicklungskinetik auszeichnet.
[0002] Das erfindungsgemäße Material ist dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der
höchstempfindlich grünempfindlichen und der höchstempfindlich rotempfindlichen Schichten
eine Verbindung in wirksamer Menge enthält, die als Kronenether bezeichnet wird und
die genannten höchstempfindlichen Schichten Silberbromidiodidemulsionen enthalten,
deren Iodidanteil 1 bis 15 Mol-% beträgt.
[0003] Aus EP 509 810 sind lichtempfindliche Silberhalogenidmaterialen bekannt, die gute
Lagerstabilität, ausgezeichnete Stabilität gegen Sicherheitslicht und hohe Empfindlichkeit
aufweisen. Die Effekte werden durch die kombinierte Anwendung eines Rotsensibilisators
und eines als Supersensibilisator bezeichneten Kronenethers bei fotografischen Materialien
erreicht, die einen reflektierenden Träger und eine rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht
aufweisen, die weiter vom Träger entfernt angeordnet ist als die blauempfindliche
Silberhalogenidemulsionsschicht. Bei den Silberhalogenidemulsionen handelt es sich
um Silberbromidchloridemulsionen mit hohen Chloridanteilen. Die behaupteten Effekte
können bei den ebenfalls erwähnten, aber nicht geprüften Silberbromidiodidemulsionen
nicht bestätigt werden.
[0004] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß sich in dem eingangs genannten Material
die Entwicklungskinetik verbessern läßt und insbesondere eine kürzere Entwicklungszeit
als bisher üblich möglich wird, wenn die genannten rot- bzw. grünsensibilisierten
höchstempfindlichen Schichten einen Kronenether einer der nachfolgend aufgeführten
Formeln (I), (II) oder (III) enthalten.
[0005] Der Kronenether kann zu einem beliebigen Zeitpunkt vor dem Gießen der Schicht zugesetzt
werden. Vorzugsweise wird er vor oder während der chemischen Reifung zugesetzt. Besonders
bevorzugt wird er zusammen mit dem entsprechenden Sensibilisator (grün- oder rotempfindlich)
vor der chemischen Reifung der Silberhalogenidemulsion zugesetzt. In diesem Fall genügen
geringe Mengen an Kronenether zur Erzielung des erfindungsgemäßen Effektes.
[0006] Bevorzugt besteht die chemische Reifung aus einer sogenannten Gold/Schwefel (Selen)-Reifung,
das heißt einer Behandlung der Silberhalogenidemulsion mit Goldverbindungen einerseits
und Schwefel- und/oder Selenverbindungen andererseits bei erhöhter Temperatur.
[0007] Für die Herstellung chemisch und spektral sensibilisierter fotografischer Silberhalogenid-Gelatineemulsionen
hat sich folgende, die vier Verfahrensschritte a) bis d) in sich einschließende Verfahrensweise
durchgesetzt. Das sind
a) die Fällung von hochdispersen, kolloidgeschützten, in Wasser nahezu unlöslichen
Silberhalogeniden durch doppelte Umsetzung zwischen wäßrigen Alkali- oder Ammoniumhalogenidlösungen
und wäßrigen Silber- oder Silberdiaminnitratlösungen in Anwesenheit von Gelatine als
Schutzkolloid, wobei sich an die Fällung zwecks Herbeiführung gewünschter Dispersitäten
eine sogenannte physikalische Reifung anschließen kann;
b) die Entfernung der bei der Fällung und physikalischen Reifung in Lösung verbleibenden
Agenzien, wie Nitrationen, Alkaliionen, Ammoniumionen nach dem sogenannten Flock-Waschverfahren,
nach dem Nudel-Waschverfähren oder durch Ultrafiltration;
c) die Nachreifung, auch chemische Reifung genannt, in deren Verlaufe die chemische
Sensibilisierung der Emulsionen durch in Spurenmengen zugesetzte Thiosulfate, Rhodanoaurate
(I), Rhodanopallate (II) erfolgt. Dazu wird die Emulsion 30 bis 360 min. lang bei
36°C bis 60°C digeriert. Im Verlaufe dieser Digestion nimmt die Lichtempfindlichkeit
der Emulsionen stark zu. Der Schleier bleibt bis zum Erreichen der maximalen Empfindlichkeit
nahezu konstant niedrig, steigt jedoch danach mehr oder weniger stark an. Die chemische
Reifung muß deshalb unmittelbar nach dem Erreichen des Zeitpunktes, topt, das ist derjenige Zeitpunkt, an dem die optimalen sensitometrischen Kenngrößen der
Emulsionen erreicht worden sind, abgebrochen werden. Der Abbruch der chemischen Reifung
wird durch Abkühlen der Emulsion und gegebenenfalls durch Zusatz von Stabilisatoren
herbeigeführt. Stabilisierte Emulsionen werden zu ihrer Weiterverarbeitung zu den
lichtempfindlichen Schichten der fotografischen Bildaufzeichnungsmaterialien für einige
Tage bis Wochen in Kühlräumen gelagert. Im Verlauf der chemischen Reifung haben sich
auf den Silberhalogenidmikrokristallen Reifzentren gebildet, die insbesondere abhängig
von ihrer Dispersität vorzugsweise als Elektronendonatoren oder Elektronenacceptoren
bei den zwischen Lichtabsorption und Bildung entwickelbarer Latentbildkeime ablaufenden
Prozessen dienen können;
d) Zusatz von Sensiblisatorfarbstoffen zu den zuvor erneut aufgeschmolzenen und für
den Beguß zu lichtempfindlichen Bildaufzeichnungsmaterialien konditionierten chemisch
gereiften Emulsionen. Hierdurch werden die chemisch gereiften Emulsionen auch für
Licht derjenigen Wellenlängen empfindlich gemacht, die von den eingebrachten Sensibilisatorfarbstoffen
absorbiert werden. Die Effizienz dieser spektralen Sensibilisierung hängt nun in entscheidendem
Maße davon ab, daß möglichst viele lichtangeregte Farbstoffmoleküle reduziert werden
können und die dabei entstandenen Farbstoffradikale ihre überschüssigen Elektronen
möglichst verlustfrei zu entwickelbaren Latentbildkeimen umsetzen können.
[0008] Die Kronenether, die in einer Menge von 10⁻⁵ bis 1 Mol/Mol Silberbromidiodid der
betreffenden Schicht zugesetzt werden, entsprechen den Formeln (I), (II) und (III):

In den Formeln (I), (II) und (III) bedeuten
- X₁
- unabhängig voneinander ein Element der 5. oder 6. Hauptgruppe des Periodensystems
der Elemente,
- L₁
- unabhängig voneinander einen unsubstituierten oder substituierten Kohlenwasserstoffrest
mit wenigstens zwei C-Atomen in der Hauptkette, wobei die Hauptkette die Atomfolge
zwischen zwei benachbarten Atomen X₁ oder einem Atom X₁, und einem dazu benachbarten
Brückenkopfatom L₂ ist,
- L₂
- unabhängig voneinander ein Brückenkopfatom und
- n
- eine Zahl 1 bis 10.
[0009] Geeignete Elemente X₁ sind z.B. Stickstoff, Phosphor, Arsen, Sauerstoff und Schwefel,
vorzugsweise Sauerstoff.
[0010] Kohlenwasserstoffreste L₁ haben in der Hauptkette 2 bis 4 Kohlenstoffatome, vorzugsweise
2 Kohlenstoffatome und können z.B. durch Alkyl, Alkoxy, Oxo oder Carboxy substituiert
oder Teil eines carbocyclischen oder heterocyclischen aromatischen Ringes sein.
[0011] Brückenkopfatome L₂ sind vorzugsweise Stickstoffatome.
[0012] Stickstoff-, Phosphor- und Arsenatome L₁ tragen als dritten Substituenten insbesondere
Wasserstoffatome oder Phenylgruppen oder sind durch Doppelbindungen mit einer benachbarten
Gruppe L₁ verknüpft, wobei die Doppelbindung Teil eines anellierten Pyridinringes
sein kann.
[0013] Die Verbindungen der Formeln (I), (II) und (III) sind literaturbekannt und werden
üblicherweise als Kronenether bezeichnet, auch wenn die Sauerstoffatome der Ethergruppen
durch andere Elemente der 6. oder durch Element der 5. Hauptgruppe (s.o.) ersetzt
sein können.
[0014] Bevorzugte Verbindungen der Formeln (I), (II) und (III) entsprechen den Formeln (IV),
(V) und (VI)

worin
- X₂
- unabhängig voneinander Stickstoff oder Sauerstoff, vorzugsweise Sauerstoff und
- n₂ und n₃
- unabhängig voneinander eine Zahl 1 bis 10 bedeuten und jede Ecke eine -CH₂- oder -CH-Gruppe
darstellt, wobei 2 benachbarte -CH-Gruppen Teil eines anellierten Benzolringes sind.
[0016] Bevorzugt lassen sich die genannten makrocyclischen Polyether mit Sensibilisatorfarbstoffen
kombinieren, deren Oxidationspotential zwischen +1,8 und +0,5 V, vorzugsweise zwischen
+1,6 und +0,7 V liegt und deren Anregungsenergien 1,7 bis 2,7 eV, vorzugsweise 1,9
bis 2,6 eV betragen.
[0017] Überraschenderweise wird durch die Zugabe der Polyether die effektiv wirksame Farbstoffmenge
auf bis zu 250 % der ursprünglich optimalen Konzentration erhöht.
[0018] Der mittlere Durchmesser der volumengleichen Kugel der Emulsionskörner beträgt vorzugsweise
0,3 bis 2,0 µm, insbesondere 0,5 bis 1,5 µm.
[0019] Bevorzugt sind Silberhalogenidemulsionen, bei denen tafelförmige hexagonale Kristalle
mit einem Aspektverhältnis von wenigstens 5 wenigstens 50 %, insbesondere wenigstens
70 % der Projektionsfläche ausmachen, wobei das Nachbarkantenverhältnis bevorzugt
zwischen 1 : 1 und 2 : 1 liegt.
[0020] Monodisperse Emulsionen sind bevorzugt.
[0021] Wenn die Verbindungen der Formeln (I), (II) und (III) vor oder während der chemischen
Reifung zugesetzt werden, werden sie vorzugsweise in einer Menge von 10⁻⁵ bis 1 Mol/Mol
Silberbromidiodid der betreffenden Schicht zugesetzt.
[0022] Die Anwendung der Verbindungen der Formeln (I), (II) und (III) ist nicht auf die
rot- bzw. grünsensibilisierten Schichten höchster Empfindlichkeit beschränkt. Sie
können zusätzlich in einer oder mehreren der blauempfindlichen Schichten und in Schichten,
die grün- oder rotsensibilisiert sind, aber nicht die höchste Empfindlichkeit aufweisen,
eingesetzt werden. Die optimalen Mengen entsprechen, je nach Zeit des Zusatzes, den
zuvor genannten Bereichen.
[0023] Die Verwendung der Verbindungen der Formeln (I), (II) und (III) in den rot- bzw.
grünempfindlichen Schichten höchster Empfindlichkeit bewirkt nicht nur eine Verbesserung
der Entwicklungskinetik, sondern auch einen verbesserten Blau-Minusblau-Abstand, das
heißt eine Vergrößerung des Abstandes der Empfindlichkeit im Bereich der Sensibilisatorempfindlichkeit
zur Eigenempfindlichkeit der Silberbromidiodidemulsion.
[0024] Die erfindungsgemäßen Silberhalogenidmaterialien sind insbesondere als farbfotografische
Aufzeichnungsmaterialien geeignet.
[0025] Beispiele für farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien sind Farbnegativfilme, Farbumkehrfilme
und Farbpositivfilme.
[0026] Geeignete Träger zur Herstellung farbfotografischer Materialien sind z.B. Filme und
Folien von halbsynthetischen und synthetischen Polymeren, wie Cellulosenitrat, Celluloseacetat,
Cellulosebutyrat, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyethylenterephthalat und Polycarbonat.
Sie können zum Zwecke der Abschirmung von Licht schwarz gefärbt sein. Die Oberfläche
des Trägers wird im allgemeinen einer Behandlung unterzogen, um die Adhäsion der fotografischen
Emulsionsschicht zu verbessern, beispielsweise einer Corona-Entladung mit nachfolgendem
Antrag einer Substratschicht.
[0027] Die farbfotografischen Materialien enthalten neben den rot-, grün- und blauempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschichten und der Gelbfilterschicht übliche Zwischenschichten
und Schutzschichten.
[0028] Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsionsschichten sind Bindemittel,
Silberhalogenidkörnchen und Farbkuppler.
[0029] Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz oder
teilweise durch andere synthetische, halbsynthetische oder auch natürliche vorkommende
Polymere ersetzt werden.
[0030] Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an funktionellen Gruppen verfügen,
so daß durch Umsetzung mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstandsfähige Schichten
erzeugt werden können. Solche funktionellen Gruppen sind insbesondere Aminogruppen,
aber auch Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylengruppen.
[0031] Das als lichtempfindlicher Bestandteil in den Schichten, die nicht die rot- bzw.
grünsensiblisierten Schichten höchster Empfindlichkeit sind, befindliche Silberhalogenid
kann als Halogenid Chlorid, Bromid oder Iodid bzw. Mischungen davon enthalten. Beispielsweise
kann der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht zu 0 bis 15 mol-% aus Iodid, zu
0 bis 20 mol-% aus Chlorid und zu 65 bis 100 mol-% aus Bromid bestehen. Im Falle von
Farbnegativ- und Farbumkehrfilmen werden üblicherweise Silberbromidiodidemulsionen
verwendet. Es kann sich um überwiegend kompakte Kristalle handeln, die z.B. regulär
kubisch oder oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen können. Vorzugsweise
können aber auch plättchenförmige Kristalle vorliegen, deren durchschnittliches Verhältnis
von Durchmesser zu Dicke bevorzugt wenigstens 5:1, insbesondere 5:1 bis 20:1 ist,
wobei der Durchmesser eines Kornes definiert ist als der Durchmesser eines Kreises
mit einem Kreisinhalt entsprechend der projizierten Fläche des Kornes. Insbesondere
in den Schichten, die den Kronenether enthalten, können solche plättchenförmigen Silberhalogenidkörnchen
enthalten sein.
[0032] Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach geschichteten Kornaufbau aufweisen,
im einfachsten Fall mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/shell),
wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder sonstige Modifizierungen, wie z.B. Dotierungen
der einzelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die mittlere Korngröße der Emulsionen
liegt vorzugsweise zwischen 0,2 µm und 2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl
homo- als auch heterodispers sein. Homodisperse Korngrößenverteilung bedeutet, daß
95 % der Körner nicht mehr als ± 30 % von der mittleren Korngröße abweichen. Die Emulsionen
können neben dem Silberhalogenid auch organische Silbersalze enthalten, z.B. Silberbenztriazolat
oder Silberbehenat.
[0033] Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen, die getrennt hergestellt
werden, als Mischung verwendet werden.
[0034] Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen Methoden (z.B. P. Glafkides,
Chimie et Physique Photographique, Paul Montel, Paris (1967), G.F. Duffin, Photographic
Emulsion Chemistry, The Focal Press, London (1966), V.L. Zelikman et al, Making and
Coating Photographic Emulsion, The Focal Press, London (1966) aus löslichen Silbersalzen
und löslichen Halogeniden hergestellt werden.
[0035] Die Fällung des Silberhalogenids erfolgt bevorzugt in Gegenwart des Bindemittels,
z.B. der Gelatine und kann im sauren, neutralen oder alkalischen pH-Bereich durchgeführt
werden, wobei vorzugsweise Silberhalogenidkomplexbildner zusätzlich verwendet werden.
Zu letzteren gehören z.B. Ammoniak, Thioether, Imidazol, Ammoniumthiocyanat oder überschüssiges
Halogenid. Die Zusammenführung der wasserlöslichen Silbersalze und der Halogenide
erfolgt wahlweise nacheinander nach dem single-jet- oder gleichzeitig nach dem double-jet-Verfahren
oder nach beliebiger Kombination beider Verfahren. Bevorzugt wird die Dosierung mit
steigenden Zuflußraten, wobei die "kritische" Zufuhrgeschwindigkeit, bei der gerade
noch keine Neukeime entstehen, nicht überschritten werden sollte. Der pAg-Bereich
kann während der Fällung in weiten Grenzen variieren, vorzugsweise wird das sogenannte
pAg-gesteuerte Verfahren benutzt, bei dem ein bestimmter pAg-Wert konstant gehalten
oder ein definiertes pAg-Profil während der Fällung durchfahren wird. Neben der bevorzugten
Fällung bei Halogenidüberschuß ist aber auch die sogenannte inverse Fällung bei Silberionenüberschluß
möglich. Außer durch Fällung können die Silberhalogenidkristalle auch durch physikalische
Reifung (Ostwaldreifung), in Gegenwart von überschüssigem Halogenid und/oder Silberhalogenidkomplexierungsmittel
wachsen. Das Wachstum der Emulsionskörner kann sogar überwiegend durch Ostwaldreifung
erfolgen, wobei vorzugsweise eine feinkörnige, sogenannte Lippmann-Emulsion, mit einer
schwerer löst lichen Emulsion gemischt und auf letzterer umgelöst wird.
[0036] Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu einem früheren Zeitpunkt
werden die löslichen Salze aus der Emulsion entfernt, z.B. durch Nudeln und Waschen,
durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder durch Ionenaustauscher.
[0037] Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur Verhinderung der Schleierbildung
oder zur Stabilisierung der fotografischen Funktion während der Produktion, der Lagerung
oder der fotografischen Verarbeitung enthalten.
[0038] Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra-und Pentaazaindene, insbesondere
solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige Verbindungen
sind z.B. von Birr, Z. Wiss. Phot.
47 (1952), S. 2-58 beschrieben worden. Weiter können als Antischleiermittel Salze von
Metallen wie Quecksilber oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie Benzolsulfinsäure,
oder stickstoffhaltige Heterocyclen wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol, gegebenenfalls
substituierte Benztriazole oder Benzthiazoliumsalze eingesetzt werden. Besonders geeignet
sind Mercaptogruppen enthaltende Heterocyclen, z.B. Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimidazole,
Mercaptotetrazole, Mercaptothiadiazole, Mercaptopyrimidine, wobei diese Mercaptoazole
auch eine wasserlöslichmachende Gruppe, z.B. eine Carboxylgruppe oder Sulfogruppe,
enthalten können. Weitere geeignete Verbindungen sind in Research Disclosure 17643
(Dez. 1978), Kapitel VI, veröffentlicht.
[0039] Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen vor, während oder nach deren
Reifung zugesetzt werden. Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch anderen
fotografischen Schichten, die einer Halogensilberschicht zugeordnet sind, zusetzen.
[0040] Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten Verbindungen eingesetzt
werden.
[0041] Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydrophile Kolloidschichten des
erfindungsgemäß hergestellten lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive
Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugshilfen, zur Verhinderung der
elektrischen Aufladung, zur Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der
Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Verbesserung der fotografischen
Charakteristika (z.B. Entwicklungsbeschleunigung, hoher Kontrast, Sensibilisierung
usw.). Neben natürlichen oberflächenaktiven Verbindungen, z.B. Saponin, finden hauptsächlich
synthetische oberflächenaktive Verbindungen (Tenside) Verwendung: nicht-ionische Tenside,
z.B. Alkylenoxidverbindungen, Glycerinverbindungen oder Glycidolverbindungen, kationische
Tenside, z.B. höhere Alkylamine, quartäre Ammoniumsalze, Pyridinverbindungen und andere
heterocyclische Verbindungen, Sulfoniumverbindungen oder Phosphoniumverbindungen,
anionische Tenside, enthaltend eine Säuregruppe, z.B. Carbonsäure-, Sulfonsäure-,
eine Phosphorsäure-, Schwefelsäureester- oder Phosphorsäureestergruppe, ampholytische
Tenside, z.B. Aminosäure- und Aminosulfonsäureverbindungen sowie Schwefel- oder Phosphorsäureester
eines Aminoalkohols.
[0042] Als Sensibilisierungsfarbstoffe sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe
Merocyaninfarbstoffe besonders geeignet.
[0043] Eine Übersicht über die als Spektralsensibilisatoren geeigneten Polymethinfarbstoffe,
deren geeignete Kombinationen und supersensibilisierend wirkenden Kombinationen enthält
Research Disclosure 17643 (Dez. 1978),Kapitel IV.
[0044] Insbesondere sind die folgenden Farbstoffe - geordnet nach Spektralgebieten - geeignet:
1. als Rotsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselenazol oder Naphthothiazol als basische
Endgruppen, diein 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy, Carbalkoxy,
Aryl substituiert sein können sowie 9-Ethylnaphthoxathia- bzw. -selencarbocyanine
und 9-Ethyl-naphthothiaoxa- bzw. - benzimidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die
Farbstoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff tragen.
2. als Grünsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxazol oder einem Benzoxazol und einem
Benzthiazol als basische Endgruppen sowie Benzimidazocarbocyanine, die ebenfalls weiter
substituiert sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen
Stickstoff enthalten müssen.
3. als Blausensibilisatoren
symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selenacyanine mit
mindestens einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff und gegebenenfalls
weiteren Substituenten am aromatischen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhodaningruppe.
[0045] Die den unterschiedlich sensibilisierten Silberhalogenidemulsionsschichten zugesetzten
Farbkuppler sind nicht diffundierende monomere oder polymere Verbindungen.
[0046] Das farbfotografische Material kann weiterhin Verbindungen enthalten, die mit dem
Entwickleroxidationsprodukt reagieren und dabei eine fotografisch wirksame Gruppe,
beispielsweise einen Entwicklungsinhibitor, abspalten, sogenannte DIR-Kuppler.
[0047] Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in Silberhalogenidemulsionsschichten
kann in der Weise erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung eine Lösung,
eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten Lösungs- oder Dispersionsmittels
hängt von der jeweiligen Löslichkeit der Verbindung ab.
[0048] Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen Verbindungen durch
Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-26 09 741 und DE-A-26 09 742 beschrieben.
[0049] Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln,
sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Methoden
sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-O 043
037 beschrieben.
[0050] Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligomere oder Polymere, sogenannte
polymere Ölbildner Verwendung finden.
[0051] Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung eingebracht
werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-25 41 230, DE-A-25 41 274, DE-A-28
35 856, EP-A-O 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-O 130 115, US-A-4 291 113.
[0052] Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher Verbindungen (z.B. von
Farbstoffen) kann auch mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizenpolymeren
erfolgen.
[0053] Geeignete Ölbildner sind z.B. Phthalsäurealkylester, Phosphonsäureester, Phosphorsäureester,
Citronensäureester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trimesinsäureester, Alkohole,
Phenole, Anilinderivate und Kohlenwasserstoffe.
[0054] Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit angeordneten
nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten, die eine unerwünschte
Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen in eine andere
lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spektraler Sensibilisierung verhindern.
[0055] Schichten gleicher spektraler Sensibilisierung können sich hinsichtlich ihrer Zusammensetzung,
insbesondere was Art und Menge der Silberhalogenidkörnchen betrifft, unterscheiden.
Im allgemeinen wird die Teilschicht mit höherer Empfindlichkeit vom Träger entfernter
angeordnet sein als die Teilschicht mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten
gleicher spektraler Sensibilisierung können zueinander benachbart oder durch andere
Schichten, z.B. durch Schichten anderer spektraler Sensibilisierung getrennt sein.
So können z.B. hochempfindliche Schichten einerseits und niedrigempfindliche Schichten
andererseits jeweils zu einem Schichtpaket zusammengefaßt sein (DE-A-19 58 709, DE-A-25
30 645, DE-A-26 22 922).
[0056] Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen, Weißtöner,
Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel, Antioxidantien,
D
Min-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilisierung
sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher (Latices), Biocide und anderes
enthalten.
[0057] Die Schichten des fotografischen Materials können mit den üblichen Härtungsmitteln
gehärtet werden.
[0058] Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt werden, daß das Härtungsmittel
der Gießlösung für die zu härtende Schicht zugesetzt wird, oder dadurch, daß die zu
härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet wird, die ein diffusionsfähiges Härtungsmittel
enthält.
[0059] Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende und schnell wirkende Härtungsmittel
sowie sogenannte Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter Soforthärtern
werden Verbindungen verstanden, die geeignete Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar
nach Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise spätestens nach 8 Stunden die
Härtung so weit abgeschlossen ist, daß keine weitere durch die Vernetzungsreaktion
bedingte Änderung der Sensitometrie und der Quellung des Schichtverbandes auftritt.
Unter Quellung wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trockenschichtdicke bei
der wäßrigen Verarbeitung des Films verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275;
Photogr. Sci. Eng. (1972), 449).
[0060] Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Härtungsmitteln handelt es sich
z.B. um Carbamoylpyridiniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine zu reagieren
vermögen, so daß letztere mit freien Aminogruppen der Gelatine unter Ausbildung von
Peptidbindungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.
[0061] Farbfotografische Negativmaterialien werden üblicherweise durch Entwickeln, Bleichen,
Fixieren und Wässern oder durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Stabilisieren ohne
nachfolgende Wässerung verarbeitet, wobei Bleichen und Fixieren zu einem Verarbeitungsschritt
zusammengefaßt sein können. Als Farbentwicklerverbindung lassen sich sämtliche Entwicklerverbindungen
verwenden, die die Fähigkeit besitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes mit Farbkupplern
zu Azomethin- bzw. Indophenolfarbstoffen zu reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbindungen
sind aromatische, mindestens eine primäre Aminogruppe enthaltende Verbindungen vom
p-Phenylendiamintyp, beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-Diethyl-p-phenylendiamin,
1-(N-Ethyl-N-methansulfonamidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-hydroxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin
und 1-(N-Ethyl-N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin. Weitere brauchbare Farbentwickler
sind beispielsweise in J. Amer. Chem. Soc.
73, 3106 (1951) und G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons,
New York, Seite 545 ff. beschrieben.
[0062] Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder eine Wässerung folgen.
[0063] Üblicherweise wird das Material unmittelbar nach der Farbentwicklung gebleicht und
fixiert. Als Bleichmittel können z.B. Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze wie Ferricyanide,
Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe verwendet werden. Besonders bevorzugt sind
Eisen-(III)-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere z.B. von Ethylendiamintetraessigsäure,
Propylendiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, Nitrilotriessigsäure,
Iminodiessigsäure, N-Hydroxyethyl-ethylendiamintriessigsäure, Alkyliminodicarbonsäuren
und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignete als Bleichmittel sind weiterhin Persulfate
und Peroxide, z.B. Wasserstoffperoxid.
[0064] Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine Wässerung, die als Gegenstromwässerung
ausgeführt ist oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr besteht.
[0065] Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf folgenden Schlußbades, das
keinen oder nur wenig Formaldehyd enthält, erhalten werden.
[0066] Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad vollständig ersetzt werden, das
üblicherweise im Gegenstrom geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei Formaldehydzusatz
auch die Funktion eines Schlußbades.
[0067] Bei Farbumkehrmaterialien erfolgt zunächst eine Entwicklung mit einem Schwarz-Weiß-Entwickler,
dessen Oxidationsprodukt nicht zur Reaktion mit den Farbkupplern befähigt ist. Es
schließt sich eine diffuse Zweitbelichtung und dann Entwicklung mit einem Farbentwickler,
Bleichen und Fixieren an.
[0068] In den nachfolgenden Beispielen wurden für die chemischen Reifungen in allen Fällen
die optimale Gold/Schwefelmenge eingesetzt. Die angegebenen Empfindlichkeiten wurden
nach jeweils vollständiger Sensibilisierung in dem durch die spektrale Sensibilisierung
festgelegten Spektralbereich bestimmt (E
sens = Empfindlichkeit im Sensibilisierungsmaximum; E
AgX = Eigenempfindlichkeit der Emulsion; S = Schleier).
[0069] Die Emulsionen wurden mit den komplementärfarbigen Kupplern, gelöst in einem Kupplerlösungsmittel,
versetzt und auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat gegossen.
[0070] Die so hergestellten Proben wurden je nach Sensibilisierung mit rotem oder grünen
Licht belichtet und nach einem Color-Negativ-Verfahren verarbeitet, das im "The British
Journal of Photography" 1974, Seiten 597 und 508 beschrieben ist. Die Entwicklungszeiten
wurden varriiert.
Beispiel 1
[0071] Eingesetzt wurde eine tafelförmige Emulsion (88 Mol-% AgBr, 12 Mol-% AgI) mittlere
Korngröße 1,2 µm, Aspektverhältnis 6:1. 73 % der Projektionsfläche nehmen hexagonal
Plättchen mit einem Nachbarkantenverhältnis zwischen 1 : 1 und 2 : 1 ein; der Variationskoeffizient
beträgt 25 %.
| |
Typreifung |
Reifung in Anwesenheit des/der Farbstoffe und/oder der Verbindungen(en) der Formel
(I) bis (III) |
| Temperatur (°C) |
47 |
47 |
| pH |
6,1 |
6,1 |
| UAg (mV) |
100 |
100 |
| Farbstoffmenge vor der Reifung (µmol/mol Ag) |
- |
- |
| Verbindung einer der Formeln (I) bis (III) vor der Reifung |
- |
K3 |
| Menge der Verbindung aus vorheriger Zeile vor der Reifung (µmol/mol Ag) |
- |
15 |
| Farbstoff nach der Reifung |
1, 2, 3 |
1,2,3 |
| Farbstoffmenge nach der Reifung (µmol/mol Ag) |
90, 180, 30 |
90, 180, 30 |
| Verbindung einer der Formeln (I) bis (III) nach der Reifung |
- |
- |
| Menge der Verbindung aus vorheriger Zeile (µmol/mol Ag) |
- |
- |
| optimale Reifzeit (min) |
150 |
110 |
| Esens (rel. Einheiten), 100 Sek. Entwicklungszeit |
33,2 |
38,7 |
| S, 100 Sek. Entwicklungszeit |
0,29 |
0,30 |
| ESens . (rel. Einheiten), 195 Sek. Entwicklungszeit |
41,5 |
43,0 |
| S, 195 Sek. Entwicklungszeit |
0,29 |
0,31 |
| ESens. (rel. Einheiten), 255 Sek. Entwicklungszeit |
41,9 |
43,2 |
| S, 255 Sek. Entwicklungszeit |
0,30 |
0,31 |
| EAgX. (rel. Einheiten) , 195 Sek. Entwicklungszeit |
36,0 |
36,1, |
Beispiel 2
[0072] Eingesetzt wurde eine core-shell Emulsion; (91 Mol-% AgBr, 9 Mol-% AgI) mittlerer
Korndurchmesser 1,0 µm, Kern und Hülle AgBr, dazwischen eine Schicht aus AgBrI mit
40 Mol-% AgI.
| |
Typreifung |
Reifung in Anwesenheit des/der Farbstoffe und/oder der Verbindung(en) der Formeln
(I) bis (III) |
| Temperatur (°C) |
45 |
45 |
| pH |
6,5 |
6,5 |
| UAg (mV) |
85 |
85 |
| Farbstoff vor der Reifung |
- |
7,8,9 |
| Farbstoffmenge vor der Reifung (µmol/mol Ag) |
- |
220, 100, 20 |
| Verbindung einer der Formeln (I) bis (III) vor der Reifung |
- |
K 52 |
| Menge der Verbindung aus vorheriger Zeile (µmol/mol Ag) |
- |
250 |
| Farbstoff nach der Reifung (µMol/Mol Ag) |
7,8,9 |
- |
| Farbstoffmenge nach der Reifung (µmol/mol Ag) |
220, 100, 20 |
- |
| Verbindung einer der Formeln (I) bis (III) nach der Reifung |
- |
- |
| Menge derVerbindung aus vorheriger Zeilte (µMol/Mol Ag) |
- |
- |
| optimale Reifzeit (min |
150 |
110 |
| ESens (rel. Einheiten), 100 Sek. Entwicklungszeit |
32,1 |
35,7 |
| S, 100 Sek. Entwicklungszeit |
0,27 |
0,25 |
| ESens (rel. Einheiten), 195 Sek. Entwicklungszeit |
40,9 |
42,0 |
| S, 195 Sek. Entwicklungszeit |
0,29 |
0,26 |
| ESens (rel. Einheiten), 255 Sek. Entwicklungszeit |
41,8 |
42,2 |
| S. 255 Sek. Entwicklungszeit |
0,30 |
0,28 |
| EAgX (rel. Einheiten), 195 Sek. Entwicklungszeit |
35,1 |
35,2 |
Beispiel 3
[0073] Eingesetzt wurde eine tafelförmige Emulsion (88 Mol-% AgBr, 12 Mol-% AgI), mittlerer
Korndurchmesser 1,2 µm, Aspektverhältnis 6:1. 73 % der Projektionsfläche nehmen hexagonal
Plättchen mit einem Nachbarkantenverhältnis zwischen 1 : 1 und 2 : 1 ein; der Variationskoeffizient
beträgt 25 %.
| |
Typreifung |
Reifung in Anwesenheit des/der Farbstoffe und/oder der Verbindung(en) der Formeln
(I) bis (III) |
| Temperatur (°C) |
47 |
47 |
| pH |
6,1 |
6,1 |
| UAg (mV) |
100 |
100 |
| Farbstoff vor der Reifung |
- |
1,2,3 |
| Farbstoffmenge vor der Reifung (µmol/mol Ag) |
- |
90,180, 30 |
| Verbindung einer der Formeln (I) bis (III) vor der Reifung |
- |
K2 |
| Menge der Verbindung aus vorheriger Zeile (µmol/mol Ag) |
- |
110 |
| Farbstoff nach der Reifung |
1,2,3 |
- |
| Farbstoffmenge nach der Reifung (µmol/mol Ag) |
90, 180, 30 |
- |
| Verbindung einer der Formeln (I) bis (III) nach der Reifung |
- |
- |
| Menge der Verbindung aus vorheriger Zeile (µmol/mol Ag) |
- |
- |
| optimale Reifzeit (min) |
150 |
110 |
| Esens (rel. Einheiten), 100 Sek. Entwicklungszeit |
32,9 |
37,9 |
| S,. 100 Sek. Entwicklungszeit |
0,28 |
0,30 |
| Esens (rel. Einheiten), 195 Sek. Entwicklungszeit |
41,2 |
42,1 |
| S, 195 Sek. Entwicklungszeit |
0,29 |
0,31 |
| Esens (rel. Einheiten), 255 Sek. Entwicklungszeit |
41,8 |
42,5 |
| S, 255 Sek. Entwicklungseit |
0,29 |
0,31 |
| EAgX (rel. Einheiten), 195 Sek. Entwicklungszeit |
36,0 |
36,1 |
Beispiel 4
[0074] Eingesetzt wurde eine core-shell Emulsion, (91 Mol-% AgBr, 9 Mol-% AgI) mittlerer
Korndurchmesser 1,0 µm, Kern und Hülle AgBr, dazwischen eine Schicht aus AgBrI mit
40 Mol-% AgI.
| |
Typreifung |
Reifung in Anwesenheit des/der Farbstoffe und/oder der Verbindung(en der Formeln (I)
bis (III) |
| Temperatur (°C) |
45 |
45 |
| pH |
6,5 |
6,5 |
| UAg (mV) |
85 |
85 |
| Farbstoff vor der Reifung |
- |
- |
| Farbstoffmenge vor der Reifung (µmol/mol Ag) |
- |
- |
| Verbindung einer der Formeln (I) bis (III) vor der Reifung |
- |
- |
| Menge der Verbindung aus vorheriger Zeile vor der Reifung (µmol/mol Ag) |
- |
- |
| Farbstoff nach der Reifung |
7,8,9 |
7,8,9 |
| Farbstoffmenge nach der Reifung (µmol/mol Ag) |
220,100,20 |
220,100,20 |
| Verbindung einer der Formeln (I) bis (III) nach der Reifung |
- |
K 52 |
| Menge der Verbindung aus vorheriger Zeile (µmol/mol Ag) |
- |
1800 |
| optimale Reifzeit (min) |
150 |
110 |
| Esens (rel. Einheiten), 100 Sek. Entwicklungszeit |
33,3 |
38,9 |
| S, 100 Sek. Entwicklungszeit |
0,23 |
0,25 |
| Esens (rel. Einheiten), 195 Sek. Entwicklungszeit |
40,6 |
42,3 |
| S, 195 Sek. Entwicklungszeit |
0,25 |
0,26 |
| Esens (rel. Einheiten), 255 Sek. Entwicklungszeit |
40,9 |
42,4 |
| S, 255 Sek. Entwicklungszeit |
0,26 |
0,27 |
| EAgX (rel. Einheiten), 195 Sek. Entwicklungszeit |
35,1 |
35,5 |
Beispiel 5
[0075] Eingesetzt wurde eine tafelförmige Emulsion (88 Mol-% AgBr, 12 Mol-% AgI) mittlere
Korngröße 1,2 µm, Aspektverhältnis 6:1; 73 % der Projektionsfläche nehmen hexagonal
Plättchen mit einem Nachbarkantenverhältnis zwischen 1 : 1 und 2 : 1 ein; der Variationskoeffizient
beträgt 25 %.
| |
Typreifung |
Reifung in Anwesenheit des/der Farbstoffe und/oder der Verbindung(en) der Formeln
(I) bis (III) |
| Temperatur (°C) |
47 |
47 |
| pH |
6,1 |
6,1 |
| UAg (mV) |
100 |
100 |
| Farbstoff vor der Reifung |
- |
- |
| Farbstoffmenge vor der Reifung (µmol/mol Ag) |
- |
- |
| Verbindung einer der Formeln (I) bis (III) vor der Reifung |
- |
- |
| Menge der Verbindung aus vorheriger Zeile vor der Reifung (µmol/mol Ag) |
- |
- |
| Farbstoff nach der Reifung |
1,2,3 |
1,2,3 |
| Farbstoffmenge nach der Reifung (µmol/mol Ag) |
90, 180, 30 |
90, 180, 30 |
| Verbindung einer der Formeln (I) bis (III) nach der Reifung |
- |
K 31 |
| Menge der Verbindung aus vorheriger Zeile (µmol/mol Ag) |
- |
1550 |
| optimale Reifzeit (min) |
150 |
110 |
| Esens (rel. Einheiten), 100 Sek. Entwicklungszeit |
33,2 |
38,7 |
| S, 100 Sek. Entwicklungszeit |
0,28 |
0,29 |
| Esens (rel. Einheiten), 195 Sek. Entwicklungszeit |
41,5 |
43,0 |
| S, 195 Sek. Entwicklungszeit |
0,29 |
0,31 |
| Esens (rel. Einheiten), 255 Sek. Entwicklungszeit |
41,9 |
43,2 |
| S, 255 Sek. Entwicklungszeit |
0,30 |
0,31 |
| EAgX (rel. Einheiten), 195 Sek. Entwicklungszeit |
36,0 |
36,1 |
Beispiel 6
[0076] Eingesetzt wurde eine core-shell Emulsion (91 Mol-% AgBr, 9 Mol-% AgI) mittlere Korngröße
1,0 µm, Kern und Hülle AgBr, dazwischen eine Schicht aus AgBrI mit 40 Mol-% AgI.
| |
Typreifung |
Reifung in Anwesenheit des/der Farbstoffe und/oder der Verbindung(en) der Formeln
(I) bis (III) |
| Temperatur (°C) |
45 |
45 |
| pH |
6,5 |
6,5 |
| UAg (mV) |
85 |
85 |
| Farbstoff vor der Reifung |
- |
- |
| Farbstoffmenge vor der Reifung (µmol/mol Ag) |
- |
- |
| Verbindung einer der Formeln (I) bis (III) vor der Reifung |
- |
K7 |
| Menge der Verbindung aus vorheriger Zeile vor der Reifung (µmol/mol Ag) |
- |
450 |
| Farbstoff nach der Reifung |
7, 8, 9 |
7, 8, 9 |
| Farbstoffmenge nach der Reifung (µmol/mol Ag) |
220, 100, 20 |
220, 100, 20 |
| Verbindung einer der Formeln (I) bis (III) nach der Reifung |
- |
- |
| Menge der Verbindung aus vorheriger Zeile (µmol/mol Ag) |
- |
- |
| optimale Reifzeit (min) |
150 |
110 |
| ESens (rel. Einheiten), 100 Sek. Entwicklungszeit |
33,5 |
39,4 |
| S, 100 Sek. Entwicklungszeit |
0,25 |
0,22 |
| ESens (rel. Einheiten), 195 Sek. Entwicklungszeit |
40,9 |
42,0 |
| S, 195 Sek. Entwicklungszeit |
0,27 |
0,24 |
| ESens (rel. Einheiten), 255 Sek. Entwicklungszeit |
41,1 |
42,4 |
| S, 255 Sek. Entwicklungszeit |
0,28 |
0,25 |
| EAgX (rel. Einheiten), 195 Sek. Entwicklungszeit |
35,6 |
35,3 |
Beispiel 7
[0077] Eingesetzt wurde eine tafelförmige Emulsion (88 Mol-% AgBr, 12 Mol-% AgI), mittlere
Korngröße 1,2 µm, Aspektverhältnis 6:1; 73 % der Projektionsfläche nehmen hexagonal
Plättchen mit einem Nachbarkantenverhältnis zwischen 1 : 1 und 2 : 1 ein; der Variationskoeffizient
beträgt 25 %.

Formeln der spektralen Sensibilisatoren, die in den Beispielen eingesetzt wurden:

Die Sensibilisatoren 1 bis 6 sensibilisieren für den roten, die Sensibilisatoren 7
bis 9 für den grünen Bereich.
Beispiel 8
[0078] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Colornegativfarbentwicklung
wurde hergestellt, indem auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat
die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden. Die Mengenangaben
beziehen sich jeweils auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden
Mengen AgNO₃ mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden/g AgNO₃ stabilisiert.
| 1. Schicht |
(Antihalo-Schicht) |
| 0,3 g |
schwarzes kolloidales Silber |
| 1,2 g |
Gelatine |
| 0,4 g |
UV-Absorber UV 1 |
| 0,02 g |
Trikresylphosphat (TKP) |
| 2. Schicht |
(Mikrat-Zwischenschicht) |
| 0,25 g |
AgNO₃ einer Mikrat-Ag(BrJ)-Emulsion, mittlerer Korndurchmesser 0,07µm, 0,5 Mol-% Iodid |
| 1,0 g |
Gelatine |
| 3. Schicht |
(niedrig-rotempfindliche Schicht) |
| 2,7 g |
AgNO₃ einer spektral rotsensiblisierten Ag(Br,J)-Emulsion mit 4 Mol-% Iodid, mittlerer
Korndurchmesser 0,5 µm |
| 2,0 g |
Gelatine |
| 0,88 g |
farbloser Kuppler C1 |
| 0,02 g |
DIR-Kuppler D1 |
| 0,05 g |
farbiger Kuppler RC-1 |
| 0,07 g |
farbiger Kuppler YC-1 |
| 0,75 g |
TKP |
| 4. Schicht |
(hoch-rotempfindliche Schicht) |
| 2,2 g |
AgNO₃ der spektral rotsensibilisierten Ag(Br,J)-Emulsion gemäß Beispiel 1, die in
Gegenwart der Verbindung K3 gereift wurde, |
| 1,8 g |
Gelatine |
| 0,19 g |
farbloser Kuppler C2 |
| 0,17 g |
TKP |
| 5. Schicht |
(Zwischenschicht) |
| 0,4 g |
Gelatine |
| 0,15 g |
Weißkuppler W-1 |
| 0,06 g |
Aluminiumsalz der Aurintricarbonsäure |
| 6. Schicht |
(niedrig-grünempfindliche Schicht) |
| 1,9 g |
AgNO₃ einer spektral grünsensibilisierten Ag(Br,J)-Emulsion, 4 Mol-% Iodid, mittlerer
Korndurchmesser 0,35 µm, |
| 1,8 g |
Gelatine |
| 0,54 g |
farbloser Kuppler M-1 |
| 0,24 g |
DIR-Kuppler D-1 |
| 0,065 g |
farbiger Kuppler YM-1 |
| 0,6 g |
TKP |
| 7. Schicht |
(hoch-grünempfindliche Schicht) |
| 1,25 g |
AgNO₃ einer spektral grünsensibilisierten Ag(Br,J)-Emulsion, 9 Mol-% Iodid, mittlerer
Korndurchmesser 1,0 µm, |
| 1,1 g |
Gelatine |
| 0,195 g |
farbloser Kuppler M-2 |
| 0,05 g |
farbiger Kuppler YM-2 |
| 0,245 g |
TKP |
| 8. Schicht |
(Gelbfilterschicht) |
| 0,09 g |
gelbes kolloidales Silber |
| 0,25 g |
Gelatine |
| 0,08 g |
Scavenger SC1 |
| 0,40 g |
Formaldehydfänger FF-1 |
| 0,08 g |
TKP |
| 9. Schicht |
(niedrig-blauempfliche Schicht) |
| 0,9 g |
einer spektral blausensibilisierten Ag(Br,J)-Emulsion, 6 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser
0,6 µm, |
| 2,2 g |
Gelatine |
| 1,1 g |
farbloser Kuppler Y-1 |
| 0,037 g |
DIR-Kuppler D-1 |
| 1,14 g |
TKP |
| 10. Schicht |
(hoch-blauempfindliche Schicht) |
| 0,6 g |
AgNO₃ einer spektral blausensibilisierten Ag(Br,J)-Emulsion, 10 Mol-% Iodid, mittlerer
Korndurchmesser 1,2 µm, |
| 0,6 g |
Gelatine |
| 0,2 g |
farbloser Kuppler Y-1 |
| 0,003 g |
DIR-Kuppler D-1 |
| 0,22 g |
TKP |
| 11. Schicht |
(Mikrat-Schicht) |
| 0,06 g |
AgNO₃ einer Mikrat-Ag(Br,J)-Emulsion, mittlerer Korndurchmesser 0,06 µm, 0,5 Mol-%
Iodid, |
| 1 g |
Gelatine |
| 0,3 g |
UV-Absorber UV-2 |
| 0,3 g |
TKP |

Beispiel 9
[0080] Entsprechend Beispiel 8 mit folgenden Änderungen:
Die 4. Schicht enthielt 2,2 g einer spektral rotsensibilisierte Ag(Br,I)-Emulsion
mit 12 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser 1,0 µm.
[0081] Die 7. Schicht enthielt 1,25 g AgNO₃ der spektral grünsensibilisierten Ag(Br,I)-Emulsion
gemäß Beispiel 2, die in Gegenwart der Verbindung K 52 gereift wurde.
Beispiel 10
[0082] Entsprechend Beispiel 8 mit folgenden Änderungen:
Die 7. Schicht wurde entsprechend Beispiel 9 geändert.