[0001] Die Erfindung betrifft eine Uhr gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine solche Uhr, bei welcher wenigstens ein Tastschalter in Form eines extern betätigbaren
Stössels zur internen Beeinflussung einer Kontaktstrecke vorgesehen ist, ist etwa
aus der US-PS 4,122,664 bekannt. Dort durchragt ein stangenförmiger Stössel die Seitenwand
des Uhrgehäuses quer zu dessen Achse, um eine Kontaktfeder bis zur Anlage gegen einen
Gegenkontakt elastisch verbiegen und damit den Gegenkontakt auf Referenzpotential
legen zu können. Mehrere solcher Kontaktfedern sind in die Wandung eines hohlzylindrischen
Ringes freigeschnitten, der das Werk umgibt und mit einem zusätzlichen Kontaktarm
an einem Pol der hinter dem Werk gehalterten Batterie anliegt. Nachteilig bei solcher
Schalterausbildung ist, daß durch die Betätigung verschiedener der peripher um die
zylindrische Wandung des Uhrgehäuses herum versetzten Taster-Stössel stets dieselbe
Potentialverbindung an den einzelnen Gegenkontakten hervorgerufen wird, was keine
große schaltungstechnische Freizügigkeit eröffnet. Vor allem aber ist konstruktiv
und fertigungstechnisch bei einem solchen die Wandung durchragenden Taster-Stössel
von Nachteil, daß er in der Praxis (entgegen der vereinfachten Prinzipdarstellung
der Veröffentlichung) eines hohen Teilebedarfes für die federelastische Lagerung und
für die Abdichtung beim Einbau in das Uhrgehäuse bedarf.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die technische Problematik zugrunde, eine Uhr gattungsgemäßer
Art zu schaffen, die sich vor allem durch geringeren fertigungstechnischen Aufwand
trotz hermetischer Abdichtung des Tastschalters auszeichnet und auch vielseitigere
schaltungstechnische Funktionen in Zusammenhang mit der Taster-Bestätigung eröffnet.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die gattungsgemäße
Uhr auch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Hauptanspruches aufweist.
[0005] Nach jener Lösung ist das Uhrgehäuse, insbesondere das etwa ringförmige Gehäuse einer
Armbanduhr, nicht mehr zur Aufnahme eines durchlaufenden Taster-Stössels durchbrochen.
Vielmehr ist als Stössel eine doppelte Noppe im Innern des Gehäuses zwischen der Kontaktfeder
und einer membranförmigen Verjüngung oder Stopfenausbildung in der Gehäusewandung
gehaltert. Diser lokal definierte Verformungsbereich kann unter elastischem Andruck
gegen die Stössel-Noppen und damit gegen die ihm zugeordnete Kontaktfeder, manuell
eingedrückt werden. Dafür sind die Stössel-Noppen, die von der Innenmantelfläche einer
Gehäuse-Öffnung her in radiale Wandungs-Aussparungen eingreifen, z. B. an Biegelaschen
eines gesondert eingesprengten Funktionsringes am Gehäuseboden oder im Gehäuse selbst
gehaltert. Der hermetisch dichte Abschluß des Verformungsbereiches ergibt sich dadurch,
daß jede der Membranen oder Betätigungsstopfen nachträglich zur innigen Materialverbindung
auf den profilierten Rand von ursprünglich beim Spritzen freigesparten Durchgangsöffnungen
in der Gehäusewandung, aufgespritzt ist; oder Membranen entstehen bereits als Spritzhäute
beim Kunststoff-Spritzguß der mit den inneren Aussparungen profilierten Gehäusewand.
Die Stössel-Noppen sind vom Funktions- oder Halterungs-Ring bzw. von den Biegelaschen
federelastisch gegen die zugeordnete Membran oder dgl. Betätigungselement angedrückt.
Die jeweilige Kontaktfeder ihrerseits kann unter federelastischer Vorspannung gegen
die Stössel-Noppen anliegen, ist, zur Vermeidung einer Dauerbruchgefahr infolge ständiger
mechanischer Wechselbeanspruchung, aber besser distanziert zum Noppen vorspannungsfrei
gehaltert. Die Kontaktfedern und ihre Gegenkontakte sind individuell am Werk befestigt
und dort an Schaltungsteile angeschlossen, wodurch je nach der schaltungsmäßigen Ausführung
über die mechanisch schließbare Kontaktstrecke z. B. ein Referenzpotential durchgeschaltet
oder ein Schaltungsteil (wie ein Spannungs- oder ein Frequenzteiler) überbrückt werden
kann.
[0006] Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und aus nachstehender Beschreibung,
einschließlich ihrer abschließenden Kurzfassung, von in der Zeichnung unter Beschränkung
auf das Wesentliche stark abstrahiert skizzierten bevorzugten Realisierungsbeispielen
zur erfindungsgemäßen Lösung. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- in Explosionsdarstellung eine Kunststoff-Armbanduhr mit in ihren Gehäuse-Ring einzulegender
ringförmiger Stösselhalterung,
- Fig. 2
- in abgebrochener senkrechter Schnittdarstellung Stössel-Noppen zwischen Taster-Stopfen
und elektromechanischen Schaltkontakten sowie
- Fig. 3
- in Explosionsdarstellung eine in den Gehäuse-Boden integrierte Noppenhalterung mit
Bewegungsbegrenzung im Gehäusering.
[0007] Die Armband-Uhr 11 gemäß Fig. 1 weist ein im wesentlichen ringförmiges Gehäuse 12
auf, das z. B. im Kunststoff-Spritzguß hergestellt ist. Seine zentral-axiale Durchgangs-Öffnung
13 ist sichtseitig (in der Zeichnung unten) von einem Uhrglas 14 verschlossen, das
in das Gehäuse 12 eingesprengt oder eingeschweißt werden kann. Es ist im Rahmen vorliegender
Erfindung aber auch möglich, zunächst ein Uhrglas 14 aus glasklarem Material zu spritzen,
auf das dann unmittelbar das Gehäuse 12 aus eingefärbtem, nicht-durchsichtigem Material
angespritzt wird, um sich längs des Randes hermetisch dicht mit dem Uhrglas 14 zu
verbinden.
[0008] In die im wesentlichen hohlzylindrische Innenmantelfläche 15 der Gehäuse-Öffnung
13 ragen Aussparungen 16 hinein, was lokal zu einer entsprechenden Schwächung der
Wandung des Gehäuses 12 führt. Dadurch kann dieser jeweilige Bereich 17 definiert
verformt, nämlich (z. B. radial bezüglich des Gehäuses 12) eingedrückt werden. Die
Aussparungen 16 können auch die Wandung des Gehäuses 12 praktisch durchqueren und
nur durch jeweils eine folienförmige Membran 18 oder einen Stopfen hermetisch aber
verformbar verschlossen sein. Eine Membran 18 kann gesondert aufgespritzt, oder aber
schon als Spritzhaut beim Guß des Gehäuses 12 stehengeblieben sein. Sie paßt sich
der Außenkontur des Gehäuses geometrisch an, ist aber zweckmäßigerweise wie ein gesondert
angespritzter Stopfen als Verformungsbereich 17 farblich gegenüber dem umgebenden
Gehäuse 12 abgesetzt.
[0009] Von der Durchgangs-Öffnung 13 im Gehäuse 12 her ragen Stössel-Noppen 19' radial nach
außen bis zur inneren Anlage gegen die Membranen 18 in die Aussparungen 16 hinein.
Diese Noppen 19' sind beweglich an einer Halterung 20 befestigt, bei der es sich im
Beispielsfalle der Fig. 1 um einen in Krümmungsrichtung elastisch verformbaren Ring
21 handelt, welcher als Sprengring unterbrochen und in die Innenmantelfläche 15 des
Gehäuses 12 eingespannt ist. Neben nicht an der Halterung 20 stirnseitig freiliegenden
Noppen 19'-19 ist zweckmäßigerweise ein peripher wellenförmig verlaufender Dehnungsbereich
22 ausgebildet, damit die radiale Betätigungsbewegung von der Halterung 20 peripher
aufgenommen werden kann. Diese zusätzliche Maßnahme erübrigt sich, und erlaubt dann
auch eine geschlossenen-ringförmige Halterung 20, wenn die Noppen 19'-19 am freien
Stirnende von aus dem Ring 21 freigesparten Federzungen 21' angeformt sind, mit denen
diese Halterung 20 zugleich ins Gehäuse 12 radial eingespannt ist.
[0010] In den Innenraum 23 des Gehäuses 12 taucht das Werk 24 ein, bei dem es sich bevorzugt
um ein Funkuhrenwerk mit integrierter Antenne gemäß DE-GM 93 15 669 handelt. Beim
Einsetzen in die Gehäuse-Öffnung 13 sind am Werk 24 bereits Zifferblatt 25 und Zeigern
26 montiert. Schließlich wird das so mit dem Werk 24 bestückte Gehäuse 12 durch den
eingesprengten oder wie dargestellt bajonettähnlich aufgeschraubten Boden 27 mit eingebauter
oder eingelegter Batterie verschlossen. Aus der Explosionsdarstellung der Fig. 1 ist
nicht ersichtlich, daß der Betätigungsweg der Noppen 19'-19 zweckmäßigerweise mechanisch
begrenzt wird, um Überlastungen zu vermeiden. Dafür können Anschläge 34 etwa vom Boden
27 oder gemäß Fig. 2 vom Gehäuse 12 her in Richtung auf den Boden 27 zu achsparallel
vorstehen, um zwischen Noppen-Biegelaschen 32 und Federzungen 28 einzugreifen (vgl.
Fig.2).
[0011] Wie aus der Prinzipdarstellung der Fig. 2 im übrigen ersichtlich, ist am Werk 24,
dem jeweiligen Gehäuse-Verformungsbereich 17 örtlich zugeordnet, jeweils eine Kontaktfeder
28 gehaltert, die (bezüglich des Gehäuseringes) vorspannungsfrei radial bis vor den
örtlich zugeordneten Stössel-Noppen 19 ragt. Bei äußerem Druck auf die hier stopfenförmig
eingespritzte Membran 18 wird sie von dieser Noppe 19 an einen ebenfalls am Werk 24
gehalterten Gegenkontakt 29 gedrückt. Dadurch wird eine Kontaktstrecke 30 geschlossen
und im Werk 24 eine elektrische Funktion ausgelöst, wie etwa das Umschalten einer
Anzeigedarstellung oder das Fortschalten eines Anzeigeorgans.
[0012] Auch bei der Weiterbildung gemäß Fig. 3 ist die Funktion des Halte-Ringes für die
Stössel-Noppen 19-19' an den Hoden 27 verlegt, um ein gesondert zu montierendes Bauteil
(nämlich den Ring 21 gemäß Fig. 1) einzusparen. Dafür sind wieder im wesentlichen
parallel zur Uhren-Achse 31 und damit quer zur Bodenfläche vorstehenden Biegelaschen
32 vorgesehen, die an einen Kunststoff-Boden 27 (oder an das Gehäuse 12) angespritzt
sind. Kurz vor den freien Enden der Biegelaschen 32 ragen Noppen 19-19' gegensinnig
radial vor, also etwa parallel zum Boden 27 radial nach innen und außen bezüglich
des Gehäuses 12. Beim Aufsetzen des Bodens 27 auf das Gehäuse 12 tauchen die Biegelaschen
32 in Schlitze 33 ein, die etwa parallel zur Achse 31 in das Gehäuse 12 hinein verlaufen.
Diese Schlitze 33 sind durch mittige Aussparungen 16, 16' erweitert und zum Innern
des Gehäuses 12 hin geöffnet, so daß sich eine kurze kreuzförmige Querschnittsgeometrie
der Schlitze 33 insgesamt ergibt. Beim Eintauchen der Biegelaschen 32 vom Boden 27
in die Schlitze 33 werden die Noppen 19-19' in den ebenfalls achsparallelen Aussparungen
16, 16' geführt. Radial zur zentralen Gehäuse-Öffnung 13 hindurchragend liegen gegen
die inneren Noppen 19 wieder (gemäß Fig. 2) die ihnen örtlich zugeordneten Biegefedern
28 druckfrei an. Bei äußerem lokalem Druck auf eine der Membranen 18 im Verformungsbereich
17 des Gehäuses 12 wird über die äußere Noppe 19' die Biegelasche 32 verschwenkt und
dadurch die innere Noppe 19 gegen die Kontaktfeder 28 zur Überbrückung der Kontaktstrecke
30 gedrückt. Dabei wird der Betätigungsweg, also die federelastische Verbiegung der
Noppen-Lasche 32, durch die Radialabmessung des Schlitzes 33 begrenzt, die dafür etwas
größer als die Stärke der Biegelasche 32 ist und so als Anschlag 34 dient.
[0013] Die Orientierung der mechanisch, über Druckausübung auf die Membran 18, verschiebbaren
Stössel-Noppen 19-19' muß nicht quer zur Uhrgehäuse-Achse 31 sein; statt wie in den
Ausführungsbeispielen dargelegt an der Seitenwand kann der Verformungsbereich 17 nämlich
auch stattdessen oder zusätzlich auf einer Stirnwand, vorzugsweise auf der sichtseitigen
Stirnwand des Gehäuses 12 neben dem Uhrglas 14, ausgebildet sein.
1. Uhr (11), insbesondere Funkarmbanduhr, mit wenigstens einem von außerhalb ihres Gehäuses
(12) betätigbarem Taster für das Schließen einer Kontaktstrecke (30) am in das Gehäuse
(12) eingebauten Werk (24),
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Taster aus einem Verformungsbereich (17) im Gehäuse (12) und einem dahinter
im Gehäuse (12) gehalterten Stössel-Noppen (19-19') besteht, der von einer Halterung
(20) zwischen dem Verformungsbereich (17) und einer Kontaktfeder (28) der Schaltstrecke
(30) positioniert ist.
2. Uhr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (20) als elastischer Ring (21) ausgebildet ist, an dem für die Funktion
mehrerer Taster mehrere Noppen (19-19', 19-19') peripher gegeneinander versetzt angeordnet
sind.
3. Uhr nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichet,
daß ein unterbrochener Ring (21) nach Art eines Springringes in eine axiale Durchgangs-Öffnung
(13) des Gehäuses (12) eingesetzt ist, der an wenigstens einem peripheren Stirnende
Noppen (19-19') trägt.
4. Uhr nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring (21) einen wellenförmig verlaufenden Dehnungsbereich (22) neben einem
am Ring (21) angeordneten Noppen (19-19') aufweist.
5. Uhr nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Noppen (19-19') an Federzungen (21') einer ringförmigen Halterung (20) angeordnet
sind.
6. Uhr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stössel-Noppen (19, 19') an vom Gehäuse-Boden (27) oder vom Gehäuse (12) etwa
parallel zur Werk-Achse (31) vorstehenden Biegelaschen (32) angeordnet sind.
7. Uhr nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Biegelaschen (32) in achsparallele Schlitze (33) eingreifen, deren Weite etwas
größer bemessen ist, als die Stärke der Biegelaschen (32), um als Anschläge (34) zu
dienen.
8. Uhr nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitze (33) quer zu ihnen orientierte Aussparungen (16, 16') zur Aufnahme
der Stössel-Noppen (19-19') aufweisen, von denen die inneren Noppen (19) durchgehende
Aussparungen (16) zur zentralen Gehäuse-Öffnung (13) hin durchqueren.
9. Uhr nach einen der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß äußere Stössel-Noppen (19') vorspannungsfrei gegen die Verformungsbereiche (17)
anliegen, bei denen Aussparungen (16) hermetisch aber elastisch verschlossen sind,
in welche die Noppen (19') eingreifen.
10. Uhr nach einen der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den inneren Stössel-Noppen (19) die Kontaktfedern (28) anliegen, die, wie auch
ihre Gegenkontakte (29), am Werk (24) gehaltert sind.