[0001] Die vorliegende Erfindung geht von einem gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches
konzipierten elektrischen Steckverbindungsteil aus.
[0002] Derartige elektrische Steckverbindungsteile sind insbesondere dafür vorgesehen, um
über ihre an elektrische Leitungen angeschlossenen Steckkontaktelemente eine wieder
lösbare elektrische Verbindung zu einem Gegen-Steckverbindungsteil zu schaffen. Das
Gegen-Steckverbindungsteil kann dabei z.B. ebenfalls an eine elektrische Leitung angeschlossen
sein oder direkt mit einem elektrischen Aggregat in Verbindung stehen.
[0003] Durch die DE 43 01 602 C1 ist ein dem Oberbegriff des Hauptanspruches entsprechendes
elektrisches Steckverbindungsteil bekanntgeworden. Bei diesem elektrischen Steckverbindungsteil
werden die elektrischen Steckkontaktelemente in Aufnahmekammern des Gehäuses eingebracht,
welches für jede Aufnahmekammer mit einem Verriegelungsarm versehen ist. Zur sogenannten
sekundären Sicherung kann jeder Verriegelungsarm von einer Entriegelungsposition in
eine Verriegelungsposition gebracht werden. Darüber hinaus sind an die elektrischen
Steckkontaktelemente jeweils zwei Federarme angeformt, welche hinter an Wandungen
der zugehörigen Aufnahmekammer angeformte Rastabsätze zu liegen kommen, so daß darüber
die in den Aufnahmekammern befindlichen elektrischen Steckkontaktelemente primär gesichert
gehalten sind. Soll eine elektrisches Steckverbindungselement aus seiner Aufnahmekammer
entfernt werden, wird über entsprechende Zugänge ein Werkzeug in die zugehörige Aufnahmekammer
eingeführt, wodurch die Primärverriegelung aufgehoben wird. Um das Steckkontaktelement
aus seiner Aufnahmekammer entnehmen zu können, muß aber noch zusätzlich durch einen
weiteren Arbeitsschritt die Sekundärverriegelung aufgehoben werden.
[0004] Desweiteren ist durch die DE 41 24 541 A1 ein elektrisches Steckverbindungsteil bekannt
geworden, in dessen Aufnahmekammern zur Verriegelung von eingebrachten Steckkontaktelementen
elastisch auslenkbare Verriegelungsarme vorhanden sind. Die Verriegelungsarme sind
an eine Gehäusewand angeformt und kommen zur Verriegelung mit ihrem freien Ende an
einem Vorsprung der zugeordneten Steckkontaktelemente zuliegen. Um eine sichere Verriegelung
zu erreichen, wird von der Steckseite her ein Distanzblock in den Innenraum des Steckverbindungsteiles
eingeschoben, welcher in einer ersten Stellung ein elastisches Auslenken der Verriegelungsarme
zuläßt und welcher in einer zweiten Stellung die Auslenkbarkeit der Verriegelungsarme
sperrt. Soll nun ein Steckkontaktelement wieder aus seiner Aufnahmekammer entfernt
werden, muß zunächst der Distanzblock wieder in seine erste Stellung gebracht werden,
erst dann kann zum Auslenken des Verriegelungsarmes ein Werkzeug in den Innenraum
des Steckverbindungsteiles eingeführt und das betreffende Steckkontaktelement aus
seiner Aufnahmekammer entnommen werden. Wegen gänzlich fehlender gehäuseseitiger und
steckkontaktelementseitiger Maßnahmen, ist mittels eines solchen Steckverbindungsteiles
jedoch nur eine einzige Verriegelungsmaßnahme für die Steckkontaktelemente realisierbar.
Zum Aufheben dieser sich lediglich auf eine Verriegelungsmaßnahme beziehenden Verriegelung
sind jedoch mehrere Arbeitsschritte notwendig.
[0005] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde ein elektrisches
Steckverbindungsteil derart weiterzubilden, daß durch einen einzigen Arbeitsschritt
sowohl die primäre als auch die sekundäre Verriegelung lediglich durch das Einführen
eines einzigen Werkzeuges aufgehoben wird und somit eine schnelle, einfachen Entnahme
von elektrischen Steckkontaktelementen aus ihren Aufnahmekammern möglich ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem elektrischen Steckverbindungsteil der
eingangs erwähnten Art durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches angegebenen
Merkmale gelöst.
[0007] Besonders vorteilhaft bei einer Verwendung von solchen elektrischen Steckverbindungsteilen
ist, daß trotz einer besonders sicheren Verriegelung durch zwei Verriegelungsmaßnahmen
eine schnelle und einfache Entnahmemöglichkeit von elektrischen Steckkontaktelementen
auf kostengünstige Art und Weise realisiert ist.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Gegenstandes sind in den
Unteransprüchen angegeben und werden anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
und zwar zeigen
- Fig. 1
- eine Vorderansicht eines elektrischen Steckverbindungsteiles
- Fig. 2
- einen Schnitt durch ein elektrisches Steckverbindungsteil entsprechend der Linie B-B
gemäß Fig. 1
- Fig. 3
- das in Fig. 2 besonders gekennzeichnete Detail A in vergrößerter Darstellung
- Fig. 4
- einen Schnitt durch ein elektrisches Steckverbindungsteil entsprechend der Linie B-B
gemäß Fig. 1 jedoch mit Steckkontaktelement und eingeführtem Werkzeug
- Fig. 5
- einen Schnitt durch ein elektrisches Steckverbindungsteil entsprechend der Linie B-B
gemäß Fig. 1 jedoch mit Steckkontaktelement.
[0009] Wie aus der Zeichnung hervorgeht, besteht ein solches elektrisches Steckverbindungsteil
hauptsächlich aus einem aus Kunststoff hergestellte Gehäuse 1 in dem zumindest eine
zur Aufnahme eines zugeordneten elektrischen Steckkontaktelementes 2 vorgesehene Aufnahmekammer
3 vorhanden ist. In zumindest einer äußeren Gehäusewand des Gehäuses 1 befindet sich
je Aufnahmekammer 3 ein Durchbruch 4 mit einem darin angeordneten, einerseits einstückig
an diese äußere Gehäusewand angeformten Verriegelungsarm 5.
[0010] Die in den Aufnahmekammern 3 des Gehäuses 1 befindlichen elektrischen Steckkontaktelemente
2 müssen gesichert in denselben gehalten sein, damit nach dem Verbinden des Steckverbindungsteiles
mit seinem Gegen-Steckverbindungsteil deren Funktionstüchtigkeit gewährleistet ist.
Jedes Steckkontaktelement 2 weist dazu zwei angeformte Federarme 6 auf, die jeweils
hinter einen an die Wandungen der zugehörigen Aufnahmekammern 3 angeformten Rastabsatzes
7 zu liegen kommen. Die beiden Federarme 6 und die beiden Rastabsätze 7 stellen bzgl.
der notwendigen Positionssicherung des elektrischen Steckkontaktelementes 2 die sogenannte
primäre Sicherung dar. Außerdem wird jedes elektrische Steckkontaktelement 2 zur Positionssicherung
zusätzlich zwischen einem an den Mundbereich 13 der zugeordneten Aufnahmekammer 3
angeformten Endanschlag 8 und dem in seine Verriegelungsposition gebrachten Verriegelungsarm
5 gesichert gehalten. Dabei sorgt der mit seinem freien Ende an das elektrische Steckkontaktelement
2 zur Anlage kommende Verriegelungsarm 5 für die sogenannte sekundäre Sicherung. Jeder
Verriegelungsarm 5 ist beweglich über ein Filmscharnier 9 an eine äußere Gehäusewand
des Gehäuses 1 angeformt. Bei einreihigen Steckverbindungsteilen sind alle Verriegelungsarme
5 Bestandteil einer einzigen äußeren Gehäusewand, wohingegen bei zweireihigen Steckverbindungsteilen
die Verriegelungsarme 5 Bestandteile zweier gegenüberliegender äußerer Gehäusewände
des Gehäuses 1 sind.
[0011] Der Einfachheit halber ist in der Zeichnung nur eine einzige Aufnahmekammer 3 des
Gehäuses 1 dargestellt. Damit sich eine wirkungsvollen sekundäre Sicherung ergibt,
ist der Verriegelungsarm 5 im wesentlichen L-förmig ausgebildet und kommt mit seinem
kurzen Schenkel hinter an das zugeordnete Steckkontaktelement angeformte Sicherungsansätze
10 zu liegen. Wie insbesondere aus der Fig. 3 hervorgeht, ist in den kurzen Schenkel
des Verriegelungsarmes 5 eine Rückstellschräge 11 eingeformt, die in ihrer Kontur
im wesentlichen eine Verlängerung des langen Schenkels darstellt und die sich an einer
Seite über die gesamte Breite des kurzen Schenkels erstreckt. Wie insbesondere aus
der Fig. 1, der Fig. 3 und der Fig. 5 hervorgeht, sind in die Aufnahmekammer 3 zwei
nutartig ausgebildete Zugänge 12 eingeformt. Die beiden nutartigen Zugänge 12 gehen
vom Mundbereich 13 der Aufnahmekammer 3 aus und erstrecken sich entlang zweier gegenüberliegender
Innenwandungen bis hin zu den beiden angeformten Rastabsätzen 7. Außerdem ist in das
Gehäuse 1 ein vom Mundbereich 13 ausgehender, sich parallel zur Aufnahmekammer 3 erstreckender,
bis in den Durchbruch 4 hineingeführter, nutartig ausgebildeter weiterer Zugang 14
eingeformt. Durch diese drei Zugänge 12,14 eröffnet sich die Möglichkeit, sowohl die
Federarme 6 der Primärsicherung als auch den Verriegelungsarm 5 der Sekundärsicherung
über ein einziges Werkzeug 15 einfach zu erreichen. Dies ist immer dann notwendig,
wenn ein in seine Aufnahmekammer 3 eingebrachtes Steckkontaktelement 2 aus derselben
wieder entnommen werden soll. Vor der Entnahme muß nämlich sowohl die Primär- als
auch die Sekundärsicherung des Steckkontaktelementes 2 wieder aufgehoben werden.
[0012] Wie insbesondere aus der Fig. 4 hervorgeht, ist das Werkzeug 15 gabelförmig ausgebildet
und weist drei Gabelzinken 16 auf. Zur Entnahme des Steckkontaktelementes 2 aus seiner
Aufnahmekammer 3, wird das Werkzeug 15 mit seinen drei Gabelzinken 16 in das Gehäuse
1 eingeführt. Dabei werden zwei Gabelzinken 16 in die beiden nutartigen Zugängen 12
eingeführt und stellen letztendlich dadurch die beiden Federarme 6 des Steckkontaktelementes
2 zurück. Außerdem wird gleichzeitig ein Gabelzinken 16 in den weiteren Zugang 14
eingeführt und stellt letztendlich dadurch den Verriegelungsarm 5 aus seiner Verriegelungsposition
in seine Entriegelungsposition zurück. Die Rückstellung des Verriegelungsarmes 5 wird
dabei dadurch bewirkt, weil der in den nutartigen weiteren Zugang 14 eingeführte Gabelzinken
16 zunächst mit seinem freien Ende an der Rückstellschräge 11 zur Anlage kommt und
beim weiteren Einführen des Werkzeuges 15 den Verriegelungsarm 5 über seine Rückstellschräge
11 mehr und mehr aus dem Querschnitt der Aufnahmekammer 3 herausdrückt. Letztendlich
ist der Querschnitt der Aufnahmekammer 3 wieder vollkommen freigegeben, so daß das
elektrische Steckkontaktelement 2 wegen des gleichzeitigen Aufhebens der Primär- und
Sekundärsicherung schnell und einfach aus seiner Aufnahmekammer 3 entnommen werden
kann.
[0013] Um ein gleichzeitiges Aufheben der Primär- und Sekundärsicherung des elektrischen
Steckkontaktelementes 2 zu gewährleisten, ist der dem nutartigen weiteren Zugang 14
zugeordnete Gabelzinken 16 etwas länger als die beiden übrigen Gabelzinken 16 ausgebildet.
1. Elektrisches Steckverbindungsteil mit einem aus Kunststoff bestehenden, zumindest
eine Aufnahmekammer für ein elektrisches Steckkontaktelement aufweisenden Gehäuse
mit einem der Aufnahmekammer zugeordneten, in einer Gehäuseaußenwand befindlichen
Durchbruch in dem ein einstückig an die Gehäuseaußenwand angeformter, von einer Entriegelungsposition
in eine Verriegelungsposition bringbarer Verriegelungsarm angeordnet ist, der in der
Entriegelungsposition den Querschnitt der jeweiligen Aufnahmekammer vollkommen freigibt
und der in der Verriegelungsposition den Querschnitt derselben so einengt, daß das
darin befindliche elektrische Steckkontaktelement zwischen dem zugehörigen Endanschlag
der Aufnahmekammer und dem zugeordneten freien Ende des Verriegelungsarmes sekundär
gesichert gehalten ist und daß an das Steckkontaktelement zwei ausgestellte Federarme
angeformt sind, welche hinter an Wandungen der Aufnahmekammer angeformte Rastabsätze
zu liegen kommen, so daß das in der Aufnahmekammer befindliche elektrische Steckkontaktelement
darüber primär gesichert gehalten ist und das in dem Gehäuse zwei vom Mundbereich
ausgehende, sich parallel zur Längsrichtung der Aufnahmekammer erstreckende Zugänge
derart vorhanden sind, daß ein über die beiden Zugänge in das Gehäuse eingeführtes
Werkzeug die Federarme des Steckkontaktelementes zurückstellt, so daß die primäre
Sicherung aufgehoben ist, dadurch gekennzeichnet, daß an den freien Endbereich eines jeden Verriegelungsarmes (5) eine Rückstellschräge
(11) angeformt ist und daß in dem Gehäuse (1) je Aufnahmekammer (3) zumindest ein
weiterer Zugang (14) vorhanden ist, der vom Mundbereich (13) des Gehäuses (1) ausgeht
und der sich im wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Aufnahmekammer (3) erstreckt,
so daß das Werkzeug (15) nicht nur über die beiden Zugänge (12), sondern auch über
den weiteren Zugang (14) in das Gehäuse (1) eingeführt wird und dabei zusätzlich an
die Rückstellschräge (11) zur Anlage kommt und durch eine weitergehende Einführbewegung
den Verriegelungsarm (5) von seiner Verriegelungsposition in seine Entriegelungsposition
verstellt.
2. Elektrisches Steckverbindungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
weitere Zugang (14) nutartig ausgebildet ist.
3. Elektrisches Steckverbindungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
weitere Zugang (14) kanalartig ausgebildet ist.
4. Elektrisches Steckverbindungsteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rastabsätze (7) an zwei gegenüberliegenden Wandungen der Aufnahmekammern (3)
vorhanden sind und daß der mit dem Verriegelungsarm (5) versehende Durchbruch (4)
einer dieser beiden Wandungen zugeordnet ist.
5. Elektrische Steckverbindungsteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Aufnahmekammer (3) ein einziger Verriegelungsarm (5) zugeordnet ist.
6. Elektrisches Steckverbindungsteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei Aufnahmekammern (3) ein gemeinsamer Verriegelungsarm (5) zugeordnet
ist.
7. Elektrisches Steckverbindungsteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das in die Zugänge (12,14) des Gehäuses (1) einzuführende Werkzeug (15) derart
gabelförmig ausgebildet ist, so daß beim Einführen zwei Gabelzinken (16) den beiden
Federarmen (6) des Steckkontaktelementes (2) zugeordnet werden und ein Gabelzinken
(16) dem Verriegelungsarm (5) des Gehäuses (1) zugeordnet wird.