[0001] Die Erfindung betrifft ein Sieb aus auf Wellen angeordneten Scheiben, insbesondere
von vieleckigem Umfang, die von Welle zu Welle versetzt sind und ineinandergreifen
und durch einen an den Wellen angreifenden Antrieb im gleichen Drehsinn angetrieben
sind, wobei die Durchgangsweite des Siebes durch den Abstand zwischen den ineinandergreifenden
Scheiben bestimmt wird (Scheibensieb).
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zu verhindern, daß ein solches Sieb von
klebrigem Siebgut, wie feuchten Erdmaterialien, zugesetzt wird.
[0003] Gemäß der Erfindung wird dieser Zweck dadurch erfüllt, daß die Scheiben in den genannten
Abstand ragende seitliche Vorsprünge aufweisen.
[0004] Die Vorsprünge, die vorzugsweise den Abstand im wesentlichen vollständig überbrücken,
kratzen das jeweils an der anderen Scheibe haftende Material ab. Die Wirkung geht
dabei über die Breite der, vorzugsweise nur aus verhältnismäßig schmalen Bolzen oder
Noppen bestehenden, Vorsprünge hinaus, indem auch seitlich der Vorsprünge liegendes
Material abgesprengt wird.
Es läßt sich ein Netz von Bahnen der Relativbewegung der Vorsprünge über die jeweils
andere Scheibe einrichten, das einerseits genügend dicht ist, die Scheibenfläche freizuhalten,
und andererseits nicht zum Zusammenstoß der Vorsprünge der verschiedenen Scheiben
führt.
[0005] Zweckmäßigerweise sind die Vorsprünge nahe dem Umfang der Scheiben angeordnet, am
besten an Ecken.
[0006] Sie haben dann die längste Bahn über die jeweils andere Scheibe, und die Bahn reicht
am weitesten in die andere Scheibe hinein und bis nahe an deren Welle, die ebenfalls
frei gehalten wird. Zudem sind die Vorsprünge an den an sich stark verschleißenden
Ecken eine verschleißmindernde Verstärkung.
[0007] Es können aber bei Bedarf zusätzliche Vorsprünge weiter innen an den Scheiben angeordnet
sein, wenn sonst das Netz der Bahnen im äußeren Bereich der Scheiben nicht dicht genug
wird.
[0008] Die Zeichnungen geben ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein Scheibensieb,
Fig. 2 zeigt das Scheibensieb, nicht ganz maßstäblich, in Seitenansicht und
Fig. 3 bis 5 zeigen in größerem Maßstab eine Scheibenfolge des Scheibensiebes mit
eingezeichneten Bahnen.
[0009] Das Scheibensieb weist in an sich bekannter Bauart in einem rechteckigen Rahmen 1
gelagerte Wellen 2 auf, die mit 10-eckigen Scheiben 3 besetzt sind. Die Wellen 2 sind
von einer zur anderen durch Riementriebe 4 gekoppelt. An einer mittleren Welle 2 greift
ein Drehantrieb 5 an.
Die Scheiben 3 reichen in versetzter Anordnung im wesentlichen jeweils zur vorangehenden
und zur nächsten Welle 3. Die, länglichen, Sieböffnungen erstrecken sich in der Transportrichtung
zwischen zwei Wellen 2 und in der Querrichtung zwischen zwei Scheiben 3.
[0010] An jeder zweiten Ecke der 10-eckigen Scheiben sind nach den beiden Seiten ragende
Bolzen 6 angebracht. Sie reichen jeweils bis auf etwa 1 bis 2 mm Abstand an die benachbarte
Scheibe heran.
[0011] Die Scheiben 3 sind im Gegenuhrzeigersinn angetrieben und bewegen das Siebgut in
der in Fig. 3 bis 5 eingezeichneten Pfeilrichtung von rechts nach links.
[0012] Bei der in Fig. 3 festgehaltenen Stellung gelangt der Bolzen 6a in den Zwischenraum
zwischen den benachbarten Scheiben 3. Er streicht an der linken Scheibe 3 auf der
Bahn 7a vorbei.
Fig. 4 zeigt ihn in einer mittleren Stellung.
Fig. 5 zeigt ihn beim Austritt aus dem Zwischenraum.
[0013] Der nächste Bolzen ist mit 6b, seine Bahn mit 7b bezeichnet.
[0014] An jeder Seite jeder Scheibe 3 ziehen sich zehn, allgemein mit 7 bezeichnete, solche
Bahnen entlang. Die eine Hälfte dieser Bahnen 7 wird von den Bolzen 6 der vorhergehenden
Scheibe gezogen, die andere Hälfte von den Bolzen 6 der nächsten Scheibe.
[0015] Das Netz der Bahnen 7 ist im Inneren der Scheibe dichter als außen. Zusätzliche weiter
innen an den Scheiben 3 angebrachte Bolzen würden Bahnen hinzubringen, die im äußeren
Bereich der Scheiben bleiben.
[0016] Die Bolzen 6 befreien die Scheiben 3 von etwa anhaftendem Material. Sie haben außerdem
eine ausgeprägte Mischwirkung und lockern das Material auf. Den Durchgang durch das
Sieb stören sie nicht.
[0017] Die Mischwirkung kann dazu benutzt werden, andere Materialien einzumischen, beispielsweise
einen feuchten Boden aufzukalken oder Bakterienstämme zur Dekontaminierung einzubringen.
Als Mischwerkzeug ist das neue Sieb auch für nicht anbackendes Material vorteilhaft
einsetzbar.
1. Sieb aus auf Wellen (2) angeordneten Scheiben (3), insbesondere von vieleckigem Umfang,
die von Welle (2) zu Welle (2) versetzt sind und ineinandergreifen und durch einen
an den Wellen (2) angreifenden Antrieb (4,5) im gleichen Drehsinn angetrieben sind,
wobei die Durchgangsweite des Siebes durch den Abstand zwischen den ineinandergreifenden
Scheiben (3) bestimmt wird (Scheibensieb),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheiben (3) in den genannten Abstand ragende seitliche Vorsprünge (6) aufweisen.
2. Sieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsprünge (6) den Abstand im wesentlichen vollständig überbrücken.
3. Sieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsprünge Bolzen (6) oder Noppen sind.
4. Sieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsprünge (6) nahe dem Umfang der Scheiben (3) angeordnet sind.
5. Sieb nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsprünge (6) an Ecken der Scheiben (3) angeordnet sind.
6. Sieb nach Anspruch oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzliche Vorsprünge weiter innen an den Scheiben angeordnet sind.