[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Gußteilform mit Gießkernabstützung und ein Gußteil
mit Kernöffnungsverschluß, der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 erläuterten Art.
[0002] Bei der Herstellung von Gußteilen mit inneren Hohlräumen werden Gießkerne benutzt,
die über sogenannte Gießkernabstützungen innerhalb der von einer Kokille oder Sand
gebildeten Gußteilform abgestützt werden. Dabei gibt es die Möglichkeit, an den Gießkernen
selbst eine Anzahl von Gießkernabstützungen aus dem Kernmaterial mitanzuformen, was
natürlich dazu führt, daß am fertigen Gußteil an diesen Stellen entsprechende Öffnungen
offen bleiben, die nachfolgend durch sogenannte Kernstopfen verschlossen werden müssen.
[0003] Zum Verschluß solcher Öffnungen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen können
solche Öffnungen bei der Bearbeitung des Gußteiles gleichfalls bearbeitet werden und
z.B. durch Bearbeiten eines Innengewindes und Einschrauben eines Gewindestopfens verschlossen
werden.
[0004] Aus der US-PS 2 821 323 ist eine einfachere Möglichkeit zum Verschließen solcher
Kernöffnungen bekannt. Hier braucht die durch die Gießkernabstützung gebildete Öffnung
eventuell gar nicht bearbeitet zu werden, da der eingesetzte topfförmige Kernöffnungsstopfen
durch ein in dessen kegeliger Innenöffnung eingepreßten Treiber derart nach außen
aufgeweitet wird, daß er für eine sichere Abdichtung gegenüber der Öffnung im Gußteil
sorgt.
[0005] Bei Gußteilen aus Eisenmaterial ist es auch möglich, sogenannte verlorene Gießkernabstützungen
vorzusehen, die sich während des Gießvorganges mit dem Gußmaterial metallurgisch verbinden
und dann am fertigen Gußteil keine Öffnung hinterlassen und dicht sind.
[0006] Bei Gußteilen aus Aluminium oder anderen hautbildenden Gießwerkstopfen hat diese
Verwendung von verlorenen Gießkernabstützungen bisher nicht zum Erfolg geführt, weil
sich zwischen einer verlorenen Gießkernabstützung und dem Material des Gußteiles eine
Oxydhaut bildet, die eine sichere metallurgische Verbindung nicht zuläßt. Beim Schrumpfen
des Gußteiles kommt es daher an den Trennflächen zu Mikrorissen, die später in der
Verwendung des Gußteiles zu Undichtigkeiten führen können.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gußteilform mit Gießkernabstützung und ein
Gußteil mit Kernöffnungsverschluß zu schaffen, bei dem eine nachfolgende Bearbeitung
von Kernöffnungen und das nachfolgende Einsetzen von Kernöffnungsstopfen vermieden
und durch einfachere Maßnahmen ersetzt werden kann.
[0008] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst, indem eine Gußteilform mit Gießkernabstützung
und ein Gußteil mit Kernöffnungsverschluß der im Oberbegriff des Patentanspruches
1 erläuterten Art, die im Kennzeichenteil des Patentanspruches 1 und des Anspruches
2 aufgezeigten Merkmale aufweist.
[0009] Dadurch, daß bei einer Gußteilform für ein Gußteil aus Aluminium als verlorene Gießkernstützen
topfförmige Kernöffnungsstopfen mit einer kegeligen Innenform zur Aufnahme eines Treibers
und ein bereits eingesetzter Treiber verwendet werden, können die durch die Oxydhautbildung
und Schrumpfung des Gußteiles auftretenden Mikrorisse zwischen dem Gußteil und der
verlorenen Gießkernabstützung durch nachträgliches Eintreiben des Treibers zuverlässig
abgedichtet werden.
[0010] Die Erfindung wird anhand eines in den beiliegenden Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Teilschnitt durch eine Gußteilform für mit einer verlorenen Gießkernabstützung
gemäß der Erfindung in seiner Anordnung in der Gießform und
- Fig. 2
- einen Teilschnitt durch ein Gußteil mit der erfindungsgemäßen verlorenen Gießkernabstützung
nach dem Eintreiben des Treibers zur nachträglichen Abdichtung.
[0011] In Fig. 1 ist in einem Teilschnitt eine z.B. aus einem Oberteil 1 und einem Unterteil
2 bestehende Gußteilform 3 mit einem Gießhohlraum 4 ausgebildet, der von dem zu vergießenden
Gießmaterial, im vorliegenden Fall mit Aluminium, ausgefüllt werden soll. Um innerhalb
des fertigen Gußteiles Hohlräume zu bilden, ist innerhalb der Gußteilform 3 noch ein
Gießkern 5 angeordnet, der an verschiedenen Stellen (von denen nur eine gezeigt ist)
durch Gießkernabstützungen 6 genau in seiner vorbestimmten Lage innerhalb der Gießform
3 gehalten wird.
[0012] In der vorliegenden Ausführungsform besteht die verlorene Gießkernabstützung 6 aus
einem topfförmigen Kernöffnungsstopfen 7 aus Aluminium, der an seiner Außenfläche
mit die Oberfläche erhöhenden Riffelungen 8 und an seiner Innenfläche mit einer kegeligen
Ausnehmung 9 ausgebildet ist. Die kegelige Ausnehmung 9 nimmt einen kegeligen Treiber
10 auf. Die Anordnung bestehend aus dem Kernöffnungsstopfen 7 mit dem nur teilweise
darin eingesetzten Treiber 10 wird in die Gußteilform 3 eingelegt und bildet die Gießkernabstützung
für den Gießkern 5. Wird nun die Gußteiilform 3 mit flüssigem Aluminium befüllt, so
füllt dieses Aluminium den das spätere Gußteil bildenden Hohlraum 4 in der Gießform
3 aus und sucht eine Verbindung an den Außenflächen 8 des Kernöffnungsstopfen 7 herbeizuführen.
Eine solche Verbindung ist jedoch unvollständig, da sich beim Aluminiumguß zwischen
einer verlorenen Gießkernabstützung und dem Aluminium eine Oxydhaut bildet. Nach dem
Erkalten des Gußteiles und nach dem Entformen schrumpft das Gußteil in üblicher Weise
und da die Verbindung zwischen dem Material des Gußteiles und dem Material des Kernöffnungsstopfens
7 nicht vollständig ist, entstehen an dieser Verbindungsstelle Mikrorisse, die z.B.,
wenn der durch den Gießkern 5 gebildete Hohlraum der Kühlflüssigkeitsmantel einer
Brennkraftmaschine ist, eine unzureichende Abdichtung ergeben würden.
[0013] Im fertigen Gußteil 11, das in Fig. 2 gezeigt ist, wird daher der Kernöffnungsstopfen
7 durch den in einem nachfolgenden Einpreßvorgang nunmehr vollständig eingedrückten
Treiber 10 derart aufgespreizt, daß die Mikrorisse durch die plastische Verformung
des Kernöffnungsstopfens 7 geschlossen werden.
[0014] Auf diese Weise kann ohne zusätzliche Bearbeitungsvorgänge und ohne das nachträgliche
Einsetzen von Bauteilen nur durch einfache Einpreßvorgänge eine absolute Dichtigkeit
der verwendeten verlorenen Gießkernabstützungen erzielt werden.
1. Gußteilform mit Gießkernabstützung mit einem innerhalb einer Gußteilform (3) angeordneten
Gießkern (5) zur Bildung eines Gießhohlraumes (4), wobei der Gießkern (5) über zumindest
eine Gießkernabstützung (6) gehalten ist, die nachfolgend mit eingegossen bleibt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- in der Gußteilform (3) für ein Gußteil aus Aluminium oder ähnlichen Gießwerkstoffen
zumindest ein topfförmiger Kernöffnungsstopfen (7) angeordnet ist, der den Gießkern
(5) abstützt und
- in dem ein Treiber (10) bereits teilweise eingesetzt ist.
2. Gußteil aus einer Gußteilform nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Kernöffnungsstopfen (7) an seiner Außenfläche mit die Oberfläche erhöhenden
Riffelungen (8) und an seiner Innenfläche mit einer kegeligen Ausnehmung (9) versehen
ist,
- in die der bereits eingesetzte kegelige Treiber (10) nach dem Erkalten des Gußteiles
(11) vollständig eingetrieben wird.