[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckkopf für einen Tintenstrahldrucker gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1, sowie eine Vorrichtung zum Wiederbefüllen eines derartigen Druckkopfs
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0002] Derartige Druckköpfe finden insbesondere in jüngster Zeit eine immer stärkere Verbreitung,
da sie wiederbefüllbar gestaltet und damit mehrfach wiederverwendbar sind. Hinsichtlich
ihres grundsätzlichen Aufbaus sind sie funktionsbedingt und aus Kompatibilitätsgründen
vergleichbar zu den gängigen Einweg-Druckköpfen, die nach wie vor in großer Zahl entweder
als Erstausrüstung in Tintenstrahldruckern eingebaut werden oder als Ersatzdruckköpfe
im Handel erhältlich sind.
[0003] Diese Druckköpfe besitzen im einfachsten Fall einen einzelnen Tintenvorratsraum,
der im Inneren eines Gehäuses angeordnet ist. Der Tintenvorratsraum ist in der Regel
mit einem die Tinte aufnehmenden, porösen oder schwammartigen Körper gefüllt, in welchem
der Tintenvorrat aufgenommen ist. Auch sind vergleichbar aufgebaute Mehrfarben-Druckköpfe
erhältlich, bei denen innerhalb des Gehäuses mehrere, voneinander getrennte Tintenvorratsräume
vorgesehen sind. Üblicherweise sind drei solcher Tintenvorratsräume vorhanden, die
drei unterschiedlichen Farbkomponenten, z.B. Magenta, Cyan und Gelb beinhalten, mit
denen sich das gesamte Farbspektrum darstellen läßt. Auch gibt es Ausführungsvarianten
von Druckköpfen, die einen zusätzlichen Tintenvorratsraum für schwarze Tinte besitzen.
[0004] Die Tintenvorratsräume sind teilweise über eine Öffnung von außen her zugänglich.
Ursprünglich waren diese Öffnungen vorgesehen, um die Tintenvorratsräume zu belüften
und damit das Abfließen von Tinte zu ermöglichen. Dieser Effekt ist beispielsweise
in der EP 0 381 363 A2 am Beispiel eines Einfarben-Druckkopfs erläutert.
[0005] Derartige Öffnungen können aber auch genutzt werden, um Tinte mittels geeigneter
Vorrichtungen, beispielsweise mit Hilfe einer handspritzenähnlichen und mit einer
Kanüle versehenen Pumpe gezielt nachzufüllen. Aus der DE 42 35 029 C2 ist dies anhand
eines Mehrfach-Druckkopfs erläutert, wobei die dort gezeigten Öffnungen als Befüllbohrungen
einer das Gehäuse - und damit die Tintenvorratsräume - verschließenden Abdeckplatte
ausgeführt sind. Zum Wiederbefüllen wird der Druckkopf aus dem Tintenstrahldrucker
entfernt und beispielsweise von Hand mittels der o.e. handspritzenähnlichen Pumpen
wiederbefüllt.
[0006] Von einem derartigen Druckkopf, wie er in dem genannten Dokument beschrieben ist,
geht die Erfindung aus. Obwohl sich insbesondere mit zusätzlicher Unterstützung des
in dem letztgenannten Dokument weiterhin beschriebenen Deckels diese Druckköpfe mit
relativ geringem Aufwand wiederbefüllen lassen, treten in der praktischen Handhabung
häufig Probleme auf. So findet sich in der genannten DE 42 35 029 C2 bereits der Hinweis,
daß besondere Maßnahmen getroffen werden sollten, um ein Überfüllen des Druckkopfs
zu vermeiden. Zum einen ist dies unter ökonomischem Aspekt unerwünscht, da an sich
nur der konkrete Ersatzbedarf an Tintenvorrat ergänzt zu werden braucht, und andererseits
die überschießende Tinte ein großes Verschmutzungspotential darstellt. Dies betrifft
nicht nur die Bedienperson, sondern auch den Druckkopf selbst. Beim Mehrfarben-Druckkopf
besteht darüber hinaus allerhöchste Gefahr, daß die aus der Befüllbohrung überschießende
Tinte in eine oder mehrere benachbarte Tintenvorratsräume über die entsprechenden
Befüllbohrungen eindringt und damit die jeweilige Farbkomponente verfälscht wird.
Ein derartiger Druckkopf ist damit an sich unbrauchbar geworden, da eine farbkorrekte
Wiedergabe nicht mehr möglich ist. Der Nachfüllvorgang erfordert somit allerhöchste
Aufmerksamkeit, wobei bereits kleinere Unachtsamkeiten dazu führen können, daß der
Mehrfarben-Druckkopf nicht mehr verwendet werden kann.
[0007] Das Problem des Überfüllens tritt weiterhin bei der Verwendung von Befüllstationen
auf, wie sie beispielsweise in der vorangemeldeten, jedoch nachveröffentlichten DE
43 27 178 .. (deutsche Patentanmeldung P 43 27 178) beschrieben sind. Diese Vorrichtungen
bestehen aus einer Halterung mit einem Dichtungsorgan, in die der zu befüllende Druckkopf
eingesetzt und verrastet wird. Hierdurch wird die an der Unterseite des Druckkopfs
befindliche Düsenplatte sowie eine gegebenenfalls vorhandene Belüftungsöffnung dichtend
zur Anlage an das Dichtungsorgan gebracht. Anschließend wird auf den eingesetzten
Druckkopf bzw. die Halterung ein mit einer Kanüle versehener Kanülenträger aufgesetzt,
so daß die Kanüle über die Befüllbohrung des Druckkopfs in den Tintenvorratsraum hineingeführt
wird. Auf die Kanüle und gegebenenfalls durch eine korrespondierende Ausnehmung im
Kanülenträger geführt, wird eine Nachfüllpatrone aufgesteckt und eine die Nachfüllpatrone
verschließende Kappe entfernt. Nunmehr läuft der Befüllvorgang ohne weiteres Zutun
selbsttätig ab, wobei ein unbeabsichtigtes Austreten von Tinte aus diversen Öffnungen,
wie beispielsweise der Düsenplatte oder den Belüftungsöffnungen durch die Dichtungsorgane
verhindert wird.
[0008] Obwohl damit ein weitgehend problemloses Wiederbefüllen von Druckköpfen möglich ist,
besteht dennoch unter bestimmten Umständen die Gefahr, daß Tinte unerwünscht austritt.
So durchsetzt die Kanüle die Befüllbohrung zumindest mit geringem radialen Spiel,
wodurch ein Spalt verbleibt, durch den die von der einfließenden Tinte verdrängte
Luft entweichen kann. Durch diesen Spalt kann somit Tinte austreten, sofern mehr Tinte
zugeführt wird als der Tintenvorratsraum aufnehmen kann.
[0009] Eine derartige Situation ergibt sich dann, wenn der Druckkopf nicht vollständig leergeschrieben
ist, sich somit noch Tinte im Tintenvorratsraum befindet und damit das Aufnahmevolumen
geringer ist als der Inhalt der Nachfüllpatrone.
[0010] Im Falle des Einfarben-Druckkopfs ist diese Schwierigkeit an sich problemlos beherrschbar,
sofern dafür Sorge getragen wird, daß vor dem Wiederbefüllen der Druckkopf vollständig
leergeschrieben wird. Weitaus schwieriger stellt sich das Problem bei einem Mehrfarben-Druckkopf
dar, der mit einer vergleichbaren, für das Wiederbefüllen eines Mehrfarben-Druckkopfs
bestimmten Vorrichtung wiederbefüllt werden soll. Bei einem Mehrfarben-Druckkopf tritt
der hinlänglich bekannte Effekt ein, daß der individuelle Verbrauch der einzelnen
Farbkomponenten variiert, so daß zumeist lediglich eine der Farbkomponenten erschöpft
ist, wohingegen der Vorrat an übrigen Farbkomponenten noch nicht erschöpft ist. Für
eine farbkorrekte Wiedergabe ist es deshalb erforderlich, bereits in diesem Stadium
Tinte nachzufüllen. Aus praktischen Gründen wird hierbei nicht nur diejenige Farbkomponente
ergänzt, deren Vorrat erschöpft ist, vielmehr werden bei dieser Gelegenheit auch die
Tintenvorratskammern der übrigen Farbkomponenten aufgefüllt. In diesem Zusammenhang
ist sofort erkennbar, daß das Ergänzen derjenigen Farbkomponenten, von denen sich
noch nennenswerte Reste in den Tintenvorratskammern befinden, zu Problemen führt.
Da das Volumen der entsprechenden Nachfüllpatronen für diese Farbkomponenten zu groß
ist, muß der an sich selbsttätig ablaufende Befüllvorgang ständig beobachtet und individuell
für jede der Farbkomponenten vorzeitig, d.h. vor dem vollständigen Leerlaufen der
Nachfüllpatrone, gestoppt werden. Dies ist prinzipiell unerwünscht und zudem in vielen
Fällen kaum praktikabel, da häufig die Tintenvorratskammern - und damit der Füllstand
- nicht oder nur mit großer Mühe einsehbar sind. Ein unbeabsichtigtes Überfüllen einzelner
Tintenvorratskammern läßt sich trotz der gebotenen Umsicht häufig nicht vermeiden.
[0011] Der Erfindung lag daher das Problem zugrunde, einen Druckkopf der eingangs genannten
Art derart weiterzuentwickeln, daß dessen Tintenvorratskammer bzw. -vorratskammern
nicht überfüllt werden können. Insbesondere soll im Falle des Mehrfarben-Druckkopfs
ein Übertreten überschießender Tinte in eine benachbarte Tintenvorratskammer ausgeschlossen
werden, so daß sich nunmehr auch Mehrfarben-Druckköpfe ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen
wiederbefüllen lassen.
[0012] Der Erfindung lag weiterhin das Problem zugrunde, eine Befüllstation zur Verfügung
zu stellen, mit der ein solchermaßen gestalteter Druckkopf problemlos wiederbefüllbar
ist, ohne daß die Bedienperson den Befüllvorgang beaufsichtigen und bei Erreichen
eines bestimmten Füllstands eingreifen muß, um ein Überfließen von Tinte zu vermeiden.
[0013] Das Problem wird mit einem Druckkopf gelöst, der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
[0014] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind durch die Merkmale der nachgeordneten
abhängigen Ansprüche angegeben.
[0015] Das Problem wird weiterhin mit einer Vorrichtung gelöst, die die Merkmale des Anspruchs
11 aufweist.
[0016] Vorteilhafte Varianten sind durch die Merkmale der hiervon abhängigen Ansprüche definiert.
[0017] Die Erfindung basiert auf der Idee, ein Belüftungsventil in Form einer Membran vorzusehen,
die einerseits die durch die einfließende Tinte verdrängte Luft nach außen hin entweichen
läßt, andererseits jedoch flüssigkeitsdicht ist und damit ein Austreten von Tinte
an dieser Stelle zuverlässig verhindert.
[0018] Dieser Effekt kann auf verschiedene Art und Weise benutzt werden, um je nach konkreter
Ausgestaltung des Druckkopfs und/oder der Befüllstation ein Überfüllen sicher zu vermeiden.
Als gemeinsame Vorraussetzung ist in allen Fällen die Rahmenbedingung zu beachten,
daß alle übrigen Öffnungen, Spalte oder dergleichen, durch die Luft entweichen könnte,
während des Befüllens dicht verschlossen gehalten werden. Dies betrifft insbesondere
auch den Bereich der Tintenvorratskammer, durch den die Tinte zugeführt wird und in
den meisten Fällen als spezielle Befüllbohrung gestaltet sein kann, die von der Kanüle
durchsetzt wird. Weiterhin sind häufig auch Spalten, Ritzen oder dergleichen vorhanden,
die teils beabsichtigt, teils fertigungsbedingt, beispielsweise zwischen Gehäuse und
Gehäusedeckel, auftreten.
[0019] In allen diesen Fällen muß durch eine spezielle und/oder nachträgliche Abdichtung
dafür Sorge getragen werden, daß die während des Befüllvorgangs entweichende Luft
ausschließlich durch die als Belüftungsventil wirkende Membran austreten kann. Sobald
die einfließende Tinte den Tintenvorratsraum vollständig ausgefüllt und die gesamte
darin befindliche Luft verdrängt hat, wird ein weiterer Zufluß von Tinte unterbunden,
da die Tinte zwar an der Membran ansteht, diese aber nicht durchdringen kann. Die
Membran muß hierbei so konzipiert sein, daß sie dem Druck, mit dem die Tinte zugeführt
wird (beispielsweise dem hydrostatischen Druck), stand hält.
[0020] Im Falle des Befüllens mit Hilfe der eingangs beschriebenen Befüllstation bedeutet
dies, daß nunmehr der Befüllvorgang völlig unbeaufsichtigt ablaufen kann, da das Ausfließen
der Tinte aus der Nachfüllpatrone selbstätig gestoppt wird, sobald der betreffende
Tintenvorratsraum vollständig aufgefüllt ist. Die aufgesetzte Nachfüllpatrone kann
mit der Kappe verschlossen und anschließend vom Kanülenträger abgezogen werden und
steht für einen weiteren Befüllvorgang erneut zur Verfügung. Auch ist es möglich,
Nachfüllpatronen mit einem sehr viel größeren Tintenvorrat zu verwenden, welche für
mehrfache Nachfüllvorgänge geeignet sind.
[0021] Die konkrete Umsetzung dieser Idee kann an sich beliebig erfolgen. Eine besonders
einfache Möglichkeit eröffnet sich bei Druckköpfen, bei denen die Tintenvorratsräume
durch eine auf das Gehäuse aufgesetzte Zwischenplatte abgedeckt sind, wobei die Zwischenplatte
für jede Tintenvorratskammer eine Befüllbohrung aufweist. In diesem Fall kann das
Belüftungsventil einfach dadurch realisiert werden, daß beispielsweise neben jeder
Befüllbohrung eine weitere Bohrung als Belüftungsbohrung angebracht ist, die mit der
Membran verschlossen ist. Ein besonders einfacher konstruktiver Aufbau ergibt sich,
sofern als Membran ein Stopfen bzw. ein zylindrischer Körper verwendet wird, welcher
in die Belüftungsbohrung eingesetzt ist.
[0022] Zur Abdichtung der Befüllbohrungen kann entweder die einzuführende Kanüle oder aber
die Befüllbohrungen selbst mit Dichtungsorganen versehen sein, so daß eine Abdichtung
zwischen der Kanüle und der Befüllbohrung erreicht wird. Die Variante, bei der das
Dichtungsorgan jeweils unmittelbar an der Befüllbohrung angebracht ist, erlaubt weiterhin
die Verwendung der handspritzenähnlichen Pumpen, wohingegen die Version ohne derartige
Dichtungsorgane an der Befüllbohrung geeignete Maßnahmen an der Kanüle erfordert und
deshalb für die Anwendung im Zusammenhang mit einer entsprechend gestalteten Befüllstation
prädestiniert ist.
[0023] Weiterhin kann ein zumindest teilweise erhaben geformter Deckel auf die Zwischenplatte
und/oder das Gehäuse aufgesetzt sein, welcher Durchtrittsöffnungen trägt, die den
Befüllbohrungen jeweils eindeutig zugeordnet sind. Es ist dies ein Deckel, wie er
eingangs beschrieben ist. Insoweit können die bislang noch weit verbreiteten Einweg-Druckköpfe
ohne Funktionseinbuße problemlos zu wiederbefüllbaren Druckköpfen umgerüstet werden,
wobei gleichzeitig die Membran als Überfüllschutz integrierbar ist. Hierdurch wird
ein auf diese Weise umgerüsteter Druckkopf ohne Einschränkung auch für die Verwendung
in einer Befüllstation tauglich.
[0024] Auf das Anbringen von Zusatzbohrungen als Belüftungsbohrungen kann verzichtet werden,
sofern eine flächige Membran anstelle der Zwischenplatte auf das Gehäuse aufgesetzt
wird. Dabei muß die Membran dicht sowohl mit dem Gehäuserand als auch mit den Stirnseiten
von Trennwänden verbunden sein, welche im Inneren des Gehäuses als Kammerwände zur
Unterteilung in separate Tintenvorratsräume bzw. -kammern angebracht sind. Um weiterhin
eine Zugänglichkeit zu den einzelnen Tintenvorratskammern zu gewährleisten, müssen
entsprechende Befüllöffnungen unmittelbar in der Membran angebracht werden. Es ist
erforderlich, daß die Membran eine ausreichende Festigkeit bzw. Stabilität aufweist,
damit weiterhin eine sichere Abdichtung zwischen der Kanüle und der Befüllöffnung
erreicht werden kann.
[0025] Eine besonders elegante und zweckmäßige Variante ergibt sich, wenn die Membran aus
einem selbstverschließenden Folienmaterial besteht, wobei die Membran wiederum vollflächig
das Gehäuse abdeckt und am Gehäuserand und an den Stirnseiten der Kammerwände verschweißt
oder verklebt ist. In diesem Fall kann auf Befüllbohrungen oder -öffnungen sowie auf
spezielle Dichtungsorgane vollständig verzichtet werden, da die Kanüle beim Einstechen
und Durchdringen der Membran von dem verdrängten Material dichtend umschlossen wird,
so daß ein Austreten von Tinte bei eingestochener Kanüle verhindert wird. Nach Beendigung
des Befüllvorgangs kann die Kanüle aus der Membran herausgezogen werden, wobei das
verdrängte Material in seine Ausgangsposition zurückweicht und die Einstichstelle
wieder dicht verschließt.
[0026] Neben dem besonders einfachen konstruktiven Aufbau hat diese Ausführungsvariante
den zusätzlichen Vorteil, daß die herkömmlichen Befüllstationen und auch die häufig
verwendeten handspritzenartigen Pumpen weiterhin unverändert benutzt werden können,
da in diesem speziellen Fall die sonst übliche Abdichtung zwischen der Kanüle und
der Befüllbohrung in Form eines zusätzlichen Dichtorgangs entfallen kann.
[0027] Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die Realisierung eines Belüftungsventils in
Form einer Membran an sich beliebig ist, so daß sich dieses Konzept nicht nur für
neu zu fertigende Druckköpfe eignet, sondern im gleichen Maße die Umrüstung vorhandener
Einweg-Druckköpfe auf Mehrweg-Druckköpfe zuläßt. Sofern eine derartige Umrüstung nicht
erwünscht oder aus anderen Gründen nicht realisiert werden kann, eröffnet sich die
Möglichkeit, die Membranfunktion nicht am Druckkopf selbst, sondern an der als Befüllstation
bezeichneten Vorrichtung vorzusehen. So kann der Kanülenträger, wie er dem Grunde
nach aus dem Stand der Technik (wie oben beschrieben) bekannt ist, mit einem Entlüftungsrohr
versehen werden, welches das Belüftungsventil bzw. die Membran trägt. Voraussetzung
ist, daß der Druckkopf eine Belüftungsbohrung aufweist, auf die das Entlüftungsrohr
ausgerichtet werden kann. Damit kann ein durchgehender, dichter Entlüftungskanal gebildet
werden, aus dem aus dem Tintenvorratsraum über die Membran hinweg Luft entweichen
kann, wobei die Membran in Höhe der Oberkante des Gehäuses des Druckkopfs angeordnet
ist, so daß der Tintenvorratsraum nach oben hin während der Dauer des Befüllvorgangs
flüssigkeitsdicht verschlossen ist.
[0028] Im einfachsten Fall ist es sogar denkbar, das mit der Membran versehene Entlüftungsrohr
als eigenständige Baugruppe der Befüllstation zu gestalten, so daß es beispielsweise
durch eine entsprechende Aussparung des Kanülenträgers hindurchführbar und an diesen
koppelbar ist bzw. unabhängig vom Kanülenträger separat mit der Belüftungsbohrung
am Druckkopf koppelbar ist.
[0029] Je nach Ausführung kann das Entlüftungsrohr die Belüftungsbohrung axial durchsetzen,
wobei beispielsweise ein weich-elastisches Dichtungsorgan in Höhe der Belüftungsbohrung
für die notwendige Abdichtung zwischen dem Entlüftungsrohr und der Belüftungsbohrung
sorgt. Alternativ kann auch das Entlüftungsrohr stirnseitig konisch geformt sein,
so daß es dichtend zur Anlage an den Rand der Belüftungsbohrung gebracht werden kann.
[0030] Gemeinsame Voraussetzung für eine einwandfreie Funktion sämtlicher Vorrichtungsvarianten
ist, daß die Kanüle bzw. die Kanülen abgedichtet in das Innere des Tintenvorratsraums
hineingeführt werden. Sofern Druckkopfseitig keine entsprechenden Maßnahmen, wie beispielsweise
Dichtungsorgane, vorgesehen sind, tragen die Kanülen selbst entsprechende Dichtungsorgane,
beispielsweise in Form weichelastischer Dichtungen, die außen an der Kanüle selbst
bzw. an einem die Kanüle umgebenden Kanülenträger in der Höhe der Befüllöffnung angebracht
sind. Auch kann der Kanülenträger endseitig konisch geformt sein, so daß er dicht
zur Anlage an die Befüllbohrung selbst gebracht werden kann. Entsprechend gestaltete
Kanülenträger können auch als Austausch- oder Ergänzungsteile für bereits vorhandene
Vorrichtungen mit Vorteil eingesetzt werden, so daß sich ein erheblich erweitertes
Anwendungsspektrum der an sich bekannten und bewährten Vorrichtungen eröffnet.
[0031] Es können prinzipiell sämtliche gängige Membranmaterialien verwendet werden, wobei
sich insbesondere Polymere, wie beispielsweise Polyamid (PA) oder Polytetrafluoräthylen
(PTFE) als kostengünstige und an sich beliebig verformbare Materialien eignen. Diese
können nicht nur zu Stopfen oder ähnlichen zylindrischen Körpern, sondern auch zu
flächigen Gebilden und Folien geformt werden. Insbesondere hat sich das Folienmaterial
bestens bewährt, da es die Umsetzung der Membranfunktion ohne nennenswerte Änderung
der Geometrie des Druckkopfs erlaubt und somit die volle Kompatibilität zu den bisherigen
Einweg-Druckköpfen gewährleistet.
[0032] Daneben eignen sich auch Membranen aus einem keramischen Material, die besonders
widerstandsfähig und chemisch neutral sind.
[0033] Die Erfindung wird nachstehend näher anhand der in den Figuren schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen
- Figur 1 -
- Funktionsschema zur Verdeutlichung des Befüllvorgangs,
- Figur 2 -
- Seitenansicht im Teilschnitt und Schnittdarstellung des Druckkopfs in einer ersten
Ausführungsvariante,
- Figur 3 -
- Seitenansicht und Draufsicht des Druckkopfs in einer zweiten Ausführungsvariante,
- Figur 4 -
- Befüllstation mit eingesetztem Druckkopf (entsprechend Figur 2) einschließlich aufgesetzter
Nachfüllpatrone,
- Figur 5 -
- Explosionsdarstellung der Befüllstation,
- Figur 6 -
- Kanülenträger in ersten Ausführungsvariante in Schnittdarstellung,
- Figur 7 -
- Kanülenträger in einer zweiten Ausführungsvariante (mit integrierter Membranfunktion)
in Schnittdarstellung.
[0034] In Figur 1 ist das Funktionsprinzip schematisch dargestellt. Es zeigt einen Druckkopf
1 mit einem Gehäuse 10, in welchem ein Tintenvorratsraum 12 gebildet ist. Der Tintenvorratsraum
12 ist praktisch vollständig mit einem Schwamm 18 ausgefüllt, der dazu bestimmt ist,
den eingebrachten bzw. einzubringenden Tintenvorrat aufzunehmen. Der Tintenvorratsraum
12 ist nach oben hin mit einer Zwischenplatte 20 verschlossen, die umlaufend auf einem
Gehäuserand 14 abgedichtet aufliegt.
[0035] Die Zwischenplatte 20 weist zwei Öffnungen auf, nämlich eine Befüllbohrung 22 sowie
eine Belüftungsbohrung 24.
[0036] Auf die Zwischenplatte 20 bzw. auf das Gehäuse 10 ist ein Deckel 50 aufgesetzt, wobei
(hier nicht näher dargestellt) zwischen dem Deckel 50 und der Zwischenplatte 20 keine
besondere Abdichtung vorgesehen ist bzw. bewußt ein Umfangsabschnitt vorhanden ist,
durch den Luft aus- bzw. eintreten kann. Oberhalb der Befüllbohrung 22 und dieser
exakt zugeordnet ist am Deckel 50 eine Durchtrittsöffnung 52 angebracht.
[0037] Insoweit entspricht der Druckkopf 1 grundsätzlich hinsichtlich seines Aufbaus den
bisher bekannten Druckköpfen, wobei in der gewählten Art der Darstellung lediglich
eine von mehreren Tintenvorratsräumen 12 sichtbar ist. Bei den hier besonders interessierenden
Anwendungsfällen der Mehrfarben-Druckköpfe sind drei oder vier derartiger Tintenvorratsräume
12 vorgesehen, die durch Trennwände 16 (vgl. Figur 2) voneinander getrennt sind und
unterschiedlichen Farbkomponenten aufnehmen.
[0038] Der Druckkopf 1 ist in eine (hier nur angedeutete) Befüllstation 100 eingesetzt,
von der lediglich ein Kanülenträger 110 teilweise dargestellt ist. Der Kanülenträger
110 besitzt eine Kanüle 112, die den Deckel 50 an der Durchtrittsöffnung 52 mit etwas
radialem Spiel durchsetzt und in den Tintenvorratsraum 12 bzw. des Schwamms 18 eingedrungen
ist. Die Kanüle 112 ist somit durch die Zwischenplatte 20 hindurchgeführt, wobei ein
Dichtungsorgan 114 den radialen Zwischenraum zwischen der Kanüle 112 und der Befüllbohrung
22 abdichtet.
[0039] Nach oben hin endet die Kanüle 112 innerhalb einer im Kanülenträger 110 vorgesehenen
Vertiefung 118, in welche eine Nachfüllpatrone 200 mit ihrem unteren Axialabschnitt
208 eingesetzt ist. Im Bereich der eingedrungenen Kanüle 112 ist an der Nachfüllpatrone
200 ein Stopfen 205 vorhanden, der von der Kanüle 112 durchstochen ist, so daß die
Kanüle 112 abgedichtet in das Innere der Nachfüllpatrone 200 hineingeführt ist. Somit
ist eine durchgehende, gegenüber der Umgebung abgedichtete Fließverbindung zwischen
dem Tintenvorrat in der Nachfüllpatrone 200 und dem Tintenvorratsraum 12 des Druckkopfs
1 hergestellt.
[0040] Zur Initiierung des Befüllvorgangs wird eine die Nachfüllpatrone 200 verschließende
Kappe 210 (vgl. Figur 5) entfernt, so daß die Nachfüllpatrone 200 belüftet wird und
Tinte über die Kanüle 112 in den Tintenvorratsraum 12 hineinfließen kann. Hierdurch
wird im Tintenvorratsraum 12 Luft verdrängt, die entweichen muß, damit nicht infolge
eines Druckaufbaus der Nachfüllvorgang vorzeitig zum Erliegen kommt. Hierzu ist in
der Zwischenplatte 20 die Belüftungsbohrung 24 vorgesehen, durch die die Luft hindurchströmen
muß, weil die Tintenvorratskammer 12 im übrigen dicht abgeschlossen ist. Während des
Befüllvorgangs fließt permanent Tinte in den Tintenvorratsraum 12, so daß dieser zusehens
mit Tinte gefüllt wird. Sobald das Aufnahmevermögen des Schwamms 18 erschöpft ist,
kann darüber hinaus weiter Tinte zufließen, bis der Flüssigkeitsspiegel die Zwischenplatte
20 von unten erreicht. Dies ist immer dann der Fall, wenn der Tintenvorrat in der
Nachfüllpatrone 200 größer ist als das Aufnahmevermögen der Tintenvorratskammer 12.
[0041] Um ein weiteres Zufließen von Tinte und damit ein Überfüllen des Tintenvorratsraums
12 zu verhindern, ist erfindungsgemäß in die Belüftungsbohrung 24 eine Membran 26
in Form eines Stopfens bzw. zylindrischen Körpers dicht eingesetzt. Die Membran ist
so beschaffen, daß sie Luft hindurchläßt, andererseits jedoch den Durchtritt von Tinte
verhindert. Aufgrund dieser Funktion kann während des Befüllvorgangs Luft verdrängt
werden, so daß insoweit Tinte weitgehend ungehindert zufließen kann. Ein Überfüllen,
d.h. ein Austreten von Tinte durch die Belüftungsbohrung 24 hindurch ist jedoch ausgeschlossen
und der Befüllvorgang stoppt selbsttätig, sobald der Tintenvorratsraum 12 vollständig
mit Tinte gefüllt ist. Die Membran ist so ausgelegt, daß sie unter den auftretenden
Druckverhältnissen den Durchtritt von Tinte sicher verhindert.
[0042] Sobald der Befüllvorgang abgeschlossen ist, beispielsweise sobald das Einfließen
von Tinte in den Tintenvorratsraum zum Erliegen gekommen ist, weil das Aufnahmevermögen
der Tintenvorratskammer 12 erschöpft ist, wird die Nachfüllpatrone 200 von der Kanüle
112 abgezogen, wobei der Stopfen 205 infolge seiner selbstverschließenden Eigenschaft
ein Ausfließen von Tinte verhindert, selbst für den Fall, daß noch größere Mengen
an Tinte im Inneren verblieben sind. Anschließend der Kanülenträger 110 abgehoben
und der Druckkopf 1 ist erneut einsatzbereit.
[0043] Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht noch die Gefahr, daß sich zwischen dem
Schwamm 18 und der Zwischenplatte 20 überstehende Tinte befindet, die durch die Befüllöffnung
22 austreten kann. Diese Gefahr besteht nicht, wenn das Dichtungsorgan 114 nicht an
der Kanüle 112, sondern an der Zwischenplatte 20 befestigt ist und darüber hinaus
aus einem selbstverschließenden Material, ähnlich demjenigen des Stopfens 205, besteht,
so daß beim Herausziehen der Kanüle 112 das Dichtorgan 114 die Eindringstelle dicht
verschließt. Alternativ kann auch der Tintenvorratsraum 12 vollständig mit Schwammaterial
ausgefüllt sein, so daß kein vorstehend beschriebener Zwischenraum entsteht.
[0044] Weitere Alternativen bestehen darin, im Inneren des Gehäuses 10 hier nicht dargestellte
Beutel oder dergleichen vorzusehen, die insoweit in sich abgeschlossen sind.
[0045] In Figur 2 ist ein Druckkopf 1 in Form eines Mehrfarben-Druckkopfs dargestellt. Im
Inneren des Gehäuses 10 sind drei Tintenvorratsräume 12 gebildet, die die Farbkomponenten
Magenta, Cyan und Gelb enthalten. Zu diesem Zweck sind im Gehäuse 10 zwei durchgehende
Trennwände 16 angebracht, die in der vorstehend beschriebenen Art und Weise gestaltet
sind. Unten ist im Gehäuse 10 ein Tintenkanal 28 angeordnet, der die Verbindung zwischen
den Tintenräumen 12 und der (nicht dargestellten) Düsenplatte herstellt.
[0046] Wiederum ist der Deckel 50 mit Durchtrittsöffnungen 52 versehen, die die Zugänglichkeit
zu den Tintenvorratsräumen 12 zum Zwecke der Tintenzufuhr ermöglichen und exakt oberhalb
der jeweiligen Befüllbohrungen 22 positioniert sind. Der Deckel 50 ist teilweise erhaben
ausgeführt, wobei die Durchtrittsöffnungen 52 in unterschiedlichen Abschnitten liegen.
Hinsichtlich seiner äußeren Kontur entspricht der Deckel 50 praktisch demjenigen des
bisherigen Einweg-Druckkopfs bzw. dem eingangs beschriebenen Deckel zum Umrüsten eines
Einweg-Druckkopfs in einen Mehrweg-Druckkopf. Er gewährleistet damit die volle Kompatibilität
zu den bisherigen Druckköpfen, wie sie werkseitig von den Herstellern von Tintenstrahldruckern
eingebaut werden.
[0047] In der in Figur 3 dargestellten Ausführungsvariante ist die stopfenförmige Membran
26 durch eine flächige Membran 36 ersetzt, die vollständig umlaufend am Gehäuserand
14 und vollständig durchgehend stirnseitig an den Kammerwänden 16 verschweißt ist.
Dies ist in der rechten Teilabbildung in Form der gestrichelten Schweißnaht 38 angedeutet.
[0048] Der Vorteil dieser Ausführungsvariante liegt in der besonders einfachen und kostengünstigen
Art der Herstellung. So ist es nicht mehr erforderlich, für jeden der drei Tintenvorratsräume
12 einzelne Belüftungsventile vorzusehen, vielmehr genügt eine einzige, durchgehende
Folie.
[0049] Weiterhin entfällt die Zwischenplatte 20 vollständig, da die Membran 36 nunmehr die
Tintenvorratsräume 12 nach oben hin verschließt. Voraussetzung hierfür ist allerdings,
daß die Membran 36 aus einem selbstverschließenden Material besteht, so daß Einstichstellen
40 während des Befüllvorgangs die hindurchgeführten Kanülen 112 dicht umfassen.
[0050] Auch können Folien als kostengünstige Alternative zu den vorstehend beschriebenen
stopfenförmigen Membranen verwendet werden, auch wenn sie eine selbstverschließende
Eigenschaft nicht besitzen. Voraussetzung hierfür ist, daß weiterhin Zwischenplatten
oder dergleichen mit abdichtbaren oder abgedichteten Befüllöffnungen verwendet werden.
[0051] Bei ausreichender Eigenstabilität, d.h. bei plattenförmigen Membranen (beispielsweise
aus keramischen Werkstoffen), kann ebenfalls auf eine Zwischenplatte verzichtet werden,
wobei es dann erforderlich ist, die Befüllöffnungen direkt in der Membran anzubringen.
[0052] Figur 4 zeigt den in Figur 2 dargestellten Druckkopf 1, der in eine als Befüllstation
ausgebildete Vorrichtung 100 eingesetzt ist. Insbesondere ist der Kanülenträger 110
zu erkennen, der drei Kanülen 112 trägt, welche (gleichzeitig) in das Innere des Druckkopfs
1 hineingeführt sind. Weiterhin sind drei Vertiefungen 118a, 118b, 118c vorhanden,
die zur Aufnahme der Nachfüllpatronen 200 dienen. Die Vertiefungen 118a, 118b, 118c
besitzen drei verschiedene Grundrisse, auf die exakt abgestimmt die unteren axialen
Abschnitte 208 der Nachfüllpatrone 200 gestaltet sind. Die Grundrißformen sind so
gewählt, daß nur bei farbkorrekter Zuordnung ein Aufstekken der jeweiligen Nachfüllpatrone
200 gewährleistet ist. Im vorliegenden Fall sind als Grundrißform ein Kreis (Vertiefung
118a), ein Rechteck (Vertiefung 118b) sowie ein Sechseck (Vertiefung 118c) vorgesehen.
[0053] In Figur 5 sind die Hauptbestandteile der Vorrichtung 100 in Explosionsdarstellung
wiedergegeben. Diese bestehen im wesentlichen aus einer Halterung, die durch ein Halterungsgehäuse
102 mit eingesetztem Halterungseinsatz 104 und dem Kanülenträger 110 bestehen. Der
Halterungseinsatz 104 trägt ein Dichtungsorgan 107, das auf die Düsenplatte des Druckkopfs
1 ausgerichtet ist. Die Dichtwirkung wird nach dem Einsetzen des Druckkopfs 1 dadurch
erzielt, daß ein Arretierorgan 105 diesen unter Vorspannung gegen das Dichtungsorgan
107 gedrückt hält. Insoweit entspricht die Vorrichtung 100 dem Grunde nach der eingangs
beschriebenen Vorrichtung aus dem Stand der Technik. Die erfindungsgemäße Weiterbildung
besteht im wesentlichen in der Gestaltung des Kanülenträgers 110, wie in er in zwei
Ausführungsvarianten in den Figuren 6 und 7 dargestellt ist.
[0054] In Figur 6 ist eine Ausführungsvariante dargestellt, die bei solchen Druckköpfen
Anwendung findet, die mit einem Belüftungsventil versehen sind und somit im wesentlichen
den vorstehend beschriebenen Druckköpfen entsprechen. In diesem Fall ist es wesentlich,
daß der Kanülenträger 110 so gestaltet ist, daß die Kanüle 112 abgedichtet in das
Innere des Tintenvorratsraums 12 eingesetzt werden kann. Dies wird dadurch erreicht,
daß die Kanüle 112 mit einem Kanülenrohr 116 umgeben ist, das stirnseitig konisch
ausläuft und somit als Dichtungskonus 114 gestaltet ist. Der Dichtungskonus 114 wird
zur Anlage an den Rand der Befüllöffnung 22 des Druckkopfs 1 gedrückt und dichtet
auf diese Weise den Übergang zum Tintenvorratsraum ab.
[0055] Alternativ hierzu kann auch eine Variante verwendet werden, wie sie im Zusammenhang
mit der Ausführung gemäß Figur 1 beschrieben ist.
[0056] Die in Figur 7 dargestellte Variante besitzt ein Entlüftungsrohr 124, welches eine
Membran 126 aufnimmt. Weiterhin ist ein als Dichtungsorgan wirkender konischer Axialabschnitt
125 endseitig vorhanden, so daß eine dichte Verbindung zwischen dem Tintenvorratsraum
und der Umgebung über eine ohnehin im Druckkopf 1 vorhandene Belüftungsbohrung 26
herstellt. Die Membranfunktion ist damit nicht im Druckkopf 1 selbst, sondern am Kanülenträger
110 realisiert, so daß sich diese Variante speziell als Nachrüstvariante für bereits
vorhandene Befüllstationen eignet. Insbesondere entfällt die Notwendigkeit, die Druckkköpfe
selbst umzurüsten, so daß insoweit eine Vielzahl im Umlauf befindlicher Druckköpfe
herkömmlicher Bauart mit Belüftungsöffnungen ohne Funktionseinbuße wiederbefüllt werden
können. So ist es in aller Regel ausreichend, die beschriebene Membranfunktion als
Überlaufschutz lediglich temporär, nämlich während des Befüllvorgangs selbst, zur
Verfügung zu haben, wobei diese Funktion nach Abschluß des Befüllvorgangs in vielen
Fällen entbehrlich ist.
[0057] Als Material für die Membran eignen sich prinzipiell sämtliche gängigen Materialien,
sofern sie die angesprochene Eigenschaft besitzen. Es sind dies einerseits Polymere,
wie beispielsweise Polyamid oder Polyäthylen, aus denen sich auch Folien herstellen
lassen. Andererseits bieten sich auch keramische Werkstoffe an, die insbesondere chemisch
beständig sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0058]
- 1
- - Druckkopf
- 10
- - Gehäuse
- 12
- - Tintenvorratsraum
- 14
- - Gehäuserand
- 16
- - Trennwand
- 18
- - Schwamm
- 20
- - Zwischenplatte
- 22
- - Befüllbohrung
- 24
- - Belüftungsbohrung
- 26
- - Membran
- 28
- - Tintenkanal
- 36
- - Membranfolie
- 38
- - Schweißnaht
- 40
- - Einstichstelle
- 50
- - Deckel
- 52
- - Durchtrittsöffnung
- 100
- - Befüllstation
- 102
- - Halterungsgehäuse
- 104
- - Halterungseinsatz
- 105
- - Arretierorgan
- 107
- - Dichtungsorgan
- 110
- - Kanülenträger
- 112
- - Kanüle
- 114
- - Dichtungsorgan
- 116
- - Kanülenrohr
- 118
- - Vertiefung
- 124
- - Entlüftungsrohr
- 125
- - Dichtungsorgan
- 126
- - Membran
- 200
- - Nachfüllpatrone
- 205
- - Stopfen
- 208
- - Axialabschnitt
- 210
- - Kappe
1. Druckkopf für einen Tintenstrahldrucker, der aus dem Tintenstrahldrucker herausnehmbar
und außerhalb des Tintenstrahldruckers wiederbefüllbar ist, mit einem Gehäuse, in
welchem ein einzelner Tintenvorratsraum oder mehrere, voneinander getrennte Tintenvorratsräume
angeordnet sind, wobei jeder Tintenvorratsraum über wenigstens eine Öffnung zum Nachfüllen
von Tinte von außen zugänglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Tintenvorratsraum
(12) ein Belüftungsventil (26, 36) in Form einer Membran vorgesehen ist, welche einerseits
luftdurchlässig, andererseits flüssigkeitsdicht und damit für Tinte undurchlässig
ist.
2. Druckkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tintenvorratsräume Kammern
(12) sind, die durch im Inneren des Gehäuses (10) angebrachte Trennwände (16) gebildet
sind, welche nach oben hin mit einem Gehäuserand (14) bündig sind, und daß die Membran
als eine für sämtliche Kammern gemeinsame Abdeckung (36) ausgebildet ist, die vollständig
umlaufend am Gehäuserand (14) und vollständig durchgehend und stirnseitig an den Trennwänden
(16) befestigt ist.
3. Druckkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (36) aus einem
selbstverschließenden Folienmaterial besteht und mit dem Gehäuserand (14) und den
Trennwänden (16) verschweißt oder verklebt ist.
4. Druckkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (26) die Form eines
Stopfens besitzt, welcher in eine Belüftungsbohrung (24) eingesetzt ist.
5. Druckkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen
(22) als Befüllbohrungen gestaltet sind und Dichtungsorgane aufweisen, welche dazu
bestimmt sind, eine hindurchgeführte Kanüle oder dergleichen dichtend zu umfassen.
6. Druckkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Befüllbohrungen (22) an
einer auf das Gehäuse (10) aufgesetzten Zwischenplatte (20) angebracht sind, welche
zugleich die Belüftungsventile (26) trägt.
7. Druckkopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein zumindest teilweise erhaben
geformter Deckel (50) auf die Zwischenplatte (20) und/oder das Gehäuse (10) aufgesetzt
ist, welcher Durchtrittsöffnungen (52) trägt, die den Befüllbohrungen (22) jeweils
eindeutig zugeordnet sind.
8. Druckkopf nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
(26, 36) aus einem Polymer besteht.
9. Druckkopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer Polyamid (PA) oder
Polytetrafluoräthylen (PTFE) ist.
10. Druckkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
(26, 36) aus einem keramischen Material besteht.
11. Vorrichtung zum Wiederbefüllen eines Druckkopfs (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
außerhalb des Tintenstrahldruckers, bestehend wenigstens aus
- einer Halterung (102, 104) mit einem Dichtungsorgan (107), in die der eine Düsenplatte
aufweisende Druckkopf (1) mit geringem Spiel derart einsetzbar ist, daß die Düsenplatte
gegen das Dichtungsorgan (107) gerichtet und mittels eines Arretierorgangs (105) zur
dichtenden Anlage gebracht werden kann, sowie
- einem Kanülenträger (110), der auf den in die Halterung (102, 104) eingesetzten
Druckkopf (1) und/oder die Halterung (102, 104) aufsetzbar ist, mit einer Kanüle (112),
welche dazu bestimmt ist, einenends über eine Befüllbohrung (22) eine fluiddichte
Fließverbindung mit dem im Inneren des Druckkopfs befindlichen Titenvorratsraum (12)
herzustellen und anderenends in das Innere einer aufsteckbaren Nachfüllpatrone (200)
eingestochen zu werden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanülenträger (110)
mehrere, mit der Zahl der Tintenvorratsräume (12) übereinstimmende Kanülen (112) besitzt,
und daß jeder Kanüle (112) ein Kompatibilitätsmittel (118) zugeordnet ist, das auf
ein entsprechendes, an der jeweiligen Nachfüllpatrone (200) angebrachtes Kompatibilitätsmittel
(208) derart abgestimmt ist, daß die Nachfüllpatrone (200) jeweils nur bei farbkorrekter
Zuordnung zu der betreffenden Kanüle (112) aufsteckbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompatibilitätsmittel
des Kanülenträgers (110) Vertiefungen (118) übereinstimmender axialer Erstrekkung,
jedoch unterschiedlichen Querschnittsform sind, in die die Nachfüllpatronen (200)
mit entsprechend geformten Axialabschnitten (208) einsetzbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanülen
(112) die Befüllbohrungen (22) abgedichtet axial durchsetzen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanülen (112) in Höhe
der Befüllbohrung (22) jeweils ein weichelastisches Dichtungsorgan (114) tragen.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanülen
(112) zumindest längs eines Axialabschnitts jeweils von einem Kanülenrohr (116) umgeben
sind, welches endseitig konisch geformt und auf die Befüllbohrung (22) derart ausgerichtet
ist, daß es dort dichtend zur Anlage gebracht werden kann.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, gekennzeichnet durch wenigstens ein
Entlüftungsrohr (124), welches auf eine Belüftungsbohrung (24) für den Tintenvorratsraum
(12) ausgerichtet und dazu bestimmt ist, einen durchgehenden, dichten Entlüftungskanal
zu bilden, und daß im Entlüftungsrohr (124) in Höhe der Oberkante des Gehäuses (10)
ein Belüftungsventil in Form einer Membran (126) angebracht ist, so daß der Tintenvorratsraum
(12) während des Befüllvorgangs nach oben hin flüssigkeitsdicht verschlossen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Entlüftungsrohr (124)
am Kanülenträger (110) angebracht ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Entlüftungsrohr
(124) die Belüftungsbohrung (24) abgedichtet axial durchsetzt.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Entlüftungsrohr (124)
in Höhe der Belüftungsbohrung (24) ein weichelastisches Dichtungsorgan trägt.
21. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Entlüftungsrohr
(124) endseitig konisch geformt und auf die Belüftungsbohrung (24) derart ausgerichtet
ist, daß es dort dichtend zur Anlage gebracht werden kann.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
(126) aus einem Polymer besteht.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer Polyamid (PA)
oder Polytetrafluoräthylen (PTFE) ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer
die Form einer Folie besitzt.
25. Vorrichtung nach Ansprüche 17 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (126)
aus einem keramischen Material besteht.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 22, 23 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß die
Membran (126) die Form eines zylindrischen Stopfens besitzt.