[0001] Die Erfindung betrifft Verpackungsmaterial gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, sowie eine Verpackung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 14.
[0002] In der Praxis ist es bekannt, Türblätter beim Hersteller in Zuschnitten aus Verpackungsmaterial
einzuschlagen, das aus normaler Wellpappe mit einer gewellten Kernlage und beiderseitigen
ebenen Decklagen besteht. Der Zuschnitt ist mit eingeformten Faltrillen versehen,
um das Verpackungsmaterial so um das Türblatt zu falten, daß die empfindlichen schmalen
Längsrandbereiche mit ihren Falzen und gegebenenfalls angeordneten Beschlägen geschützt
sind und in der Verpackung saubere, ebene und gerade Schmalseiten entstehen. Dieses
Verpackungsmaterial ist teuer, weil die Betriebskosten einer Wellpappe-Herstellungsmaschine
für normale Wellpappen hoch sind, weil die Zuschnittsbildung ein zeitaufwendiger Arbeitsvorgang
in teuren Maschinen ist, und weil die Entsorgungskosten des Verpackungsmaterials deshalb
hoch sind, weil sie sich nach dem Volumen bzw. Gewicht richten.
[0003] Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Verpackungszuschnitten aus
normaler, d.h. beidseitig ebene Decklagen aufweisender Wellpappe sind aus EP 0 541
953 bekannt.
[0004] Häufig werden bisher plattenförmige Gegenstände auch in einseitiger Wellpappe eingepackt,
d.h. in Wellpappe mit nur einer ebenen Decklage und einer gewellten Lage. Dieses Verpackungsmaterial
läßt sich einfach von einer Rolle nehmen und auf die jeweilige Länge schneiden. Die
Rollenbreite entspricht in etwa der Höhe des zu verpackenden Gegenstandes. Die Abschnittslänge
entspricht der Umfangswicklung des Gegenstandes. Das Verpackungsmaterial ist preiswert,
da die Betriebskosten einer Wellpappeherstellungsmaschine für einseitige Wellpappe
nur einen Bruchteil der Betriebskosten der Herstellungsmaschine für normale Wellpappe
betragen, da die Zuschnittsbildung entfallen kann, und da das zu entsorgende Volumen
bzw. Gewicht erheblich geringer ist. Jedoch ist in einer solchen Verpackung, z.B.
der empfindliche Längsrandbereich eines Türblattes, nur unzureichend geschützt, denn
bei in Richtung des Längsrandbereiches verlaufender Wellung ist die Stapel-Beul-Druckfestigkeit
und die Eindrückfestigkeit der Wellpappe dort gering. Außerdem entsteht dort ein gerundeter
Verlauf der einseitigen Wellpappe, was bei mehreren aufeinandergestapelten, derart
verpackten Türblättern trotz der innenliegenden Wellung einen unansehnlichen und improvisierten
optischen Eindruck vermittelt. Auch für Flaschen oder andere bruchgefährdete Gegenstände
werden Verpackungen aus einseitiger Wellpappe verwendet, die wie Deckel normaler Schachteln
aussehen und in denen die Gegenstände stehen, wobei sie ggfs. in Gruppen aufeinander
gestapelt werden. Jedoch ist die Gestaltfestigkeit der Verpackungen gering und ist
seitlich und in Hochrichtung der Verpackungsseiten wenig Festigkeit erzielbar.
[0005] Verfahren und Vorrichtungen zum Erzeugen von Zuschnitten aus einseitiger Wellpappe
für Verpackungen sind aus CH-PS 407 723 und DE-GM 19 10 354 bekannt, wobei Faltrillen
quer zur Wellrichtung eingeprägt oder eingeritzt werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verpackungsmaterial bzw. eine Verpackung
aus einseitiger Wellpappe zu schaffen, das bzw. die trotz ähnlich guter Gebrauchseigenschaften
wie normale Wellpappe kostengünstiger ist als Verpackungsmaterial oder eine Verpackung
aus normaler Wellpappe, wobei angestrebt wird, Gegenstände ansehnlich und geschützt
verpacken zu können.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem Verpackungsmaterial mit den dem
Merkmalen des Anspruchs 1 und mit der Verpackung mit den Merkmalen gemäß Anspruch
14 gelöst.
[0008] Einseitige Wellpappe läßt sich kostengünstig herstellen und - was bei normaler Wellpappe
nicht möglich ist - von der Rolle verarbeiten. In den streifenförmigen Flächenbereichen,
die durch die Faltrillen definiert sind, ist die einseitige Wellpappe durch die Armierung
so ausgesteift, daß sie dort mindestens die gleichen Gebrauchseigenschaften hat wie
normale Wellpappe. In gefaltetem Zustand werden in der Verpackung stapeldruckfeste
Seiten geschaffen, die gerade und eben sind, was sich trotz Faltrillen bei einseitiger
Wellpappe ohne Armierung nicht erreichen lößt. In den Flächenbereichen, in denen die
Armierung aufgeklebt ist, ist das Verpackungsmaterial reißfest und druckstabil. In
den anderen, nicht durch die Armierung abgedeckten Flächenbereichen ist das Verpackungsmaterial
hingegen unveredelt. Dies bringt aber für die Entsorgung und den Transport verpackter
Gegenstände eine drastische Einsparung an Volumen bzw. Gewicht, was die Entsorgungskosten
senkt. Das Bedrucken von Verpackungsmaterial ist wegen der großen Druckmaschinen enorm
teuer. Es lassen sich jedoch Druckkosten sparen und wird mittels der mit der Wellseite
außenliegenden Armierungen ein guter Werbe- und Auszeichnungs-, Dekor- oder Identifikationseffekt
erzielt, wenn nur die Armierungen bedruckt sind, was vor deren Anbringung in kleinen
Druckmaschinen erfolgen kann.
[0009] Die Verpackung hat zum Verpacken plattenförmiger Gegenstände praktisch die gleiche
Gebrauchseigenschaften wie die teuren Verpackungen aus normaler Wellpappe, weil in
den beulfesten Bereichen, in denen saubere und ebene und beulfeste Seitenflächen gebraucht
werden, jeweils die Armierung wirksam ist, die auch zur Bildung sauberer Faltkanten
beiträgt. Außerdem ist in diesen Bereichen eine hohe Stapeldruckfestigkeit bei guter
Rißfestigkeit und Druckfestigkeit gegeben. In den Flächenbereichen ohne Armierung
dient die Verpackung zum Abdecken von Flächen des verpackten Gegenstandes, wofür normale
Wellpappe eigentlich überqualifiziert war. Die Armierung ist einfach aufbringbar.
Der Mehraufwand für die Armierungen ist vernachlässigbar im Hinblick auf die Einsparungen
bei der Herstellung der einseitigen Wellpappe, bei der Lagerung oder Verarbeitung
der einseitigen Wellpappe zu Verpackungen und vor allem beim Entsorgen. Das äußere
Erscheinungsbild der Verpakkung entspricht der einer Verpackung aus normaler Wellpappe,
insbesondere die durch die Armierungen ausgesteiften Bereiche. Jede Armierung kann
wie die Faltrillen schon beim Herstellen der einseitigen Wellpappe angebracht werden.
Werden formatierte Zuschnitte aus der einseitigen Wellpappe gebildet, dann können
die Armierungen und gegebenenfalls die Faltrillen auch erst beim Herstellen des Zuschnitts
angebracht werden.
[0010] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 2 bilden die quer zur und mit der Welle liegenden
Armierungen einen Rahmen, in dem die Festigkeit normaler Wellpappe vorliegt, während
die restliche Fläche den Vorteil einseitiger Wellpappe beibehält.
[0011] Gemäß Anspruch 3 ist die flächige Armierung nur auf den Wellenkämmen festgeklebt.
Es entsteht dadurch in der einseitigen Wellpappe ein begrenzter Bereich einer stabilen
normalen Wellpappe, oder falls die Armierung stärker als die ebene Decklage ist, ein
speziell verstärkter und ausgesteifter Bereich.
[0012] Die in Anspruch 4 angegebenen Werkstoffe für die Armierung sind kostengünstig und
leicht verarbeitbar.
[0013] Besonders zweckmäßig ist die Ausführungsform gemäß Anspruch 5, weil bei der Entsorgung
keine Materialtrennung erforderlich ist.
[0014] Die Ausführungsform gemäß Anspruch 6 dient zur Bildung unterschiedlicher Verpackungsgrößen
aus einem Zuschnitt. Es werden nur jeweils ausgewählte Armierungen zur Versteifung
herangezogen. Ein Zuschnitt ist deshalb verschieden großer Gegenstände wahlweise verwendbar.
[0015] Eine besonders gute Versteifungswirkung ergibt sich bei der Ausführungsform gemäß
Anspruch 7.
[0016] Um auch eine über die Faltrillen hinausgehende Versteifungswirkung zu erzielen, kann
die Ausführungsform gemäß Anspruch 8 zweckmäßig sein.
[0017] Je nach Stärke und Typ der einseitigen Wellpappe kann die Ausbildung der Faltrillen
gemäß Anspruch 9 zweckmäßig sein.
[0018] Auch das Verpackungsmaterial gemäß Anspruch 10 läßt sich zur Herstellung unterschiedlicher
Verpackungsgrößen benutzen, wobei dann innerhalb des gesamten streifenförmigen Flächenbereichs
das gerade passende Paar von Faltrillen zur Bildung einer versteiften Verpackungsseite
herangezogen wird.
[0019] Eine weitere, vorzugsweise Ausführungsform geht aus Anspruch 11 hervor. Hier ist
die Armierung neben ihrer Versteifungsaufgabe als Träger für ein weiteres Verpackungsmaterial
benutzt, beispielsweise um besonder empfindliche Kanten oder Vorsprünge einzubetten
oder zu schützen.
[0020] Die Ausführungsform gemäß Anspruch 12 hat den Vorteil einer kostengünstigen Herstellung,
einer platzsparenden Lagerung, eines einfachen Transportes und eines geringen Platzbedarfes
beim Endverbraucher, der von der gerollten Bahn die jeweils gebrauchten Abschnitte
für die Verpackungen abtrennt.
[0021] Alternativ kann es gemäß Anspruch 13 bei aufwendigeren Verpackungen zweckmäßig sein,
einen formatierten, gerillten und mit Armierungen versehenen Zuschnitt zu verwenden.
[0022] Die Ausführungsform der Verpackung gemäß Anspruch 15 zeichnet sich durch ausgesteifte
Seitenbereiche der Verpackung mit exakt formbaren Falträndern aus. Die Armierung liegt
innen, wodurch die Gefahr vermieden wird, daß bei aufeinandergestapelten verpackten
Gegenständen bei gegenseitigem Verrutschen Armierungen beschädigt werden.
[0023] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 16 kann ein und dieselbe Verpackung für unterschiedlich
große Gegenstände benutzt werden, indem das jeweils auf die Dimensionen der zu verpackenden
Gegenstände passende Faltrillenpaar zum Bilden einer Seitenfläche der Verpackung herangezogen
wird.
[0024] Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 17 ist die Verpackung Teil einer endlosen
Bahn, was herstellungs-, transport- und lagertechnisch von Vorteil ist.
[0025] Alternativ ist die Verpackung gemäß Anspruch 18 ein formatierter Zuschnitt, der in
gerollter oder ebener Form bereitgestellt wird. Die Faltrillen und die Armierungen
können beim Herstellen des Zuschnitts vorgesehen werden. Es ist aber auch denkbar,
die Faltrillen und/oder die Armierungen schon bei der Herstellung der einseitigen
Wellpappe vorzusehen und die Zuschnitte nur mehr zu formatieren und gegebenenfalls
mit Schlitzen oder anderen formtechnischen Eigenarten zu versehen.
[0026] Die Verpackung gemäß Anspruch 19 hat an allen Seiten armierte Bereiche, stabile Laschen
und einen integrierten Aussteifungsrahmen. Nur in der weniger belasteten Restfläche
liegt die einseitige Wellpappe vor.
[0027] Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein Verpackungsmaterial,
- Fig. 2
- eine Perspektivansicht einer Verpackung aus dem Verpackungsmaterial von Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf Verpackungsmaterial in Form eines Zuschnitts,
- Fig. 4
- eine Perspektivansicht einer aus dem Zuschnitt von Fig. 3 gebildeten Verpackung,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine Ausführungsform speziell für ein Türblatt bestimmten Verpackungsmaterials,
- Fig. 6
- aus dem Verpackungsmaterial von Fig. 5 gebildete Verpackungsvarianten für unterschiedlich
große Gegenstände,
- Fig. 7
- eine weitere Ausführungsform eines Verpackungsmaterials in einer Draufsicht,
- Fig. 8
- unterschiedlich große aus dem Verpackungsmaterial von Fig. 7 gebildete Verpackungen
zum Verpacken unterschiedlich großer Gegenstände,
- Fig. 9
- eine Draufsicht auf einen Verpackungsmaterialzuschnitt,
- Fig. 10
- einen Querschnitt in den Fig. 1 und 9, jeweils in der Schnittebene X-X,
- Fig. 11 A,B,C
- jeweils einen Schnitt in der Schnittebene XI-XI von Fig. 10 bei unterschiedlichen
Ausführungsvarianten, und
- Fig. 12
- eine Draufsicht auf eine weitere Verpackung.
[0028] Das Verpackungsmaterial M gemäß Fig. 1 ist entweder eine endlose, rollfähige oder
gerollte Bahn B oder ein formatierter Zuschnitts Z. Es besteht aus einseitiger Wellpappe
W eines beliebigen Typs mit einer ebenen Decklage D (Fig. 10) und einer aufkaschierten
gewellten Lage K. Im Zuschnitt Z sind Längsränder 1, 2 und Querränder 3, 4 erkennbar.
Die Wellung, angedeutet durch Wellenkämme 6', verläuft parallel zu den Rändern 3,
4, vorausgesetzt, die Wellenkämme 6' verlaufen geradlinig und zueinander parallel.
Es ist aber auch denkbar, einseitige Wellpappe W zu verwenden, bei der die Wellenkämme
nicht geradlinig sondern in der Fläche gewellt verlaufen (Fig. 12 bei 6'' angedeutet).
Parallel zu den Rändern 1, 2 sind paarweise zusammengehörige, parallele Faltrillen
8 eingeformt, und zwar entweder von der Wellseite 5 und/oder von der glatten Seite
7 her. Der zwischen jeweils einem Paar Faltrillen 8 definierte, streifenförmige Flächenbereich
wird auf der Wellseite 5 von einer flächigen Armierung 9 abgedeckt, die zumindest
auf den Wellenkämmen 6' festgeklebt ist und sich zwischen den Rändern 3, 4 erstreckt.
Die Armierung ist beispielsweise ein Papier-, Karton-, Kunststoff-, Gewebe- oder Vliesstreifen,
der zweckmäßigerweise ähnlich rollfähig sein sollte wie einseitige Wellpappe W.
[0029] In Fig. 2 weist eine aus dem Verpackungsmaterial M von Fig. 1 gebildete Verpackung
V einen unteren Bodenbereich 10 auf, in dem innen die Wellen 6 frei liegen. Streifenförmige
Seiten 11 sind annähernd rechtwinklig nach oben gefaltet und durch die innenliegenden
Armierungen 9 ausgesteift. Von den Seiten 11 sind obere Laschen 12 nach innen gefaltet,
die mit den Rändern 1, 2 aneinanderstoßen oder sogar übereinandergreifen und durch
ein nicht dargestelltes Klebeband oder dgl. miteinander verbunden werden. Die Verpackung
V ist an den Enden offen. Es wäre aber auch denkbar, hier abschließende Endlaschen
vorzusehen. die die Öffnungen verschließen. Die Verpackung V ist im Bereich der Seiten
11 stapeldruckfest. Die Seiten sind eben. Die Seitenkanten sind sauber und geradlinig.
[0030] Das Verpackungsmaterial M gemäß Fig. 3 dient zum Herstellen beispielsweise einer
quaderförmigen Faltschachtel-Verpackung V gemäß Fig. 4. Das Verpackungsmaterial M
kann (strichliert angedeutet) von einer endlosen Bahn B abgeschnitten oder ein formatierter
Zuschnitt Z sein. Der durch die senkrecht zu den Wellen 6 verlaufenden Faltrillen
8 definierte Flächenbereich wird durch die Armierung 9 abgedeckt. Schlitze 13 formen
Laschen 14, die um die Faltrillen 8 umklappbar sind. Gegebenenfalls vorgesehene Endlaschen
14 dienen zum Verschließen der Verpackung. Die Armierung 9 ist auf der Wellseite 5
aufgebracht. In der Verpackung V gemäß Fig. 4 sind die mit 15 angedeuteten Seitenwände
versteift, während die durch die Laschen gebildeten Ober- und Unterseiten der Verpackung
unversteift sind. Die Verpackung V ist beispielsweise für Gläser oder ähnliche Gegenstände
bestimmt.
[0031] Das Verpackungsmaterial M bzw. die Verpackung V gemäß den Fig. 1 und 2 dient bevorzugt
zum Verpacken plattenförmiger Gegenstände wie in Fig. 6 gezeigter Türblätter T1 und
T2. Das Verpackungsmaterial M bzw. die Verpackung V gemäß den Fig. 1 und 2 ist für
eine bestimmte Türgröße konzipiert, wobei die Armierungen 9 in ihrer durch die Faltrillen
8 definierten Breite auf die Breite der schmalen Längsränder des zu verpackenden Gegenstandes
abgestimmt sind.
[0032] In Fig. 5 ist ein Verpackungsmaterial M angedeutet, mit dem sich Verpackungen V für
unterschiedlich groß dimensionierte Gegenstände T1 und T2, z.B. Türblätter, bilden
lassen. Zu diesem Zweck sind quer zur Richtung der Wellen 6 mehrere Paare von Faltrillen
8 vorgesehen, zwischen denen auf der Wellseite streifenförmige Armierungen 9, 9' aufgeklebt
sind.
[0033] Die Gegenstände T1 und T2 sind Türblätter mit Beschlagaufnahmen 17 und Beschlagteilen
18 an ihren im Vergleich zu den Hauptabmessungen schmalen Längsrändern 19, die gegebenenfalls
auch mit Falzen 20 versehen sind. Beim Verpacken der Türblätter sind die Längsränder
19 besonders zu schützen. Die verpackten Türblätter sind übereinander zu stapeln.
[0034] Die Türblätter T1 und T2 unterscheiden sich in der Breite. Beide Typen können mit
dem Verpackungsmaterial M der Fig. 5 verpackt werden. Das obere Türblatt T1 wird in
die obere Verpackung V eingepackt, bei der die Armierungen 9 in den Seitenbereichen
liegen, während die Armierungen 9' gegen die Unterseite des Türblatts weisen. Das
schmalere Türblatt T2 wird hingegen in der unteren Verpackung V verpackt, in der die
Armierungen 9' in den Seitenbereichen liegen. während die Armierungen 9 auf der Oberseite
des Türblatts T2 aufliegen. Im Bereich 16 überlappen sich dann gegebenenfalls die
umgeschlagenen Enden.
[0035] Das Verpackungsmaterial M gemäß Fig. 7 dient zum Herstellen zweier Verpackungen V
gemäß Fig. 8 für Türblätter T1 und T2, die nicht nur unterschiedlich breit sondern
auch unterschiedlich dick sind. Zu diesem Zweck sind die unterschiedlich breiten Armierungen
9 und 9' zwischen den unterschiedlich beabstandeten Faltrillen Paaren 8 angebracht.
[0036] Das Verpackungsmaterial bzw. die Verpackungen gemäß den Fig. 5, 7 und 8 können auch
mit weiteren Armierungen versehen sein, um mit einer Grundform passende Verpackungen
für mehr als zwei unterschiedlich große Türblätter zu schaffen.
[0037] Fig. 9 zeigt einen Verpackungszuschnitt Z, bei dem jede Armierung 9' so breit ist,
daß sie über mehrere Faltrillen-Paare 8, 8' und 8'' hinwegreicht. In diesem Fall sind
die Faltrillen ggfs. auch in der Armierung 9'' geformt.
[0038] Bei den vorerwähnten Ausführungsformen deckt die Armierung jeweils den streifenförmigen
Flächenbereich zwischen den Faltrillen ab. Es ist aber auch denkbar, die Armierung
geringfügig über die Faltrillen hinausreichen anzuordnen (in Fig. 12 bei 9''' strichliert
angedeutet). Die Armierung kann sich auch nur über einen Teilabschnitt des streifenförmigen
Flächenbereichs auf der Wellseite erstrecken.
[0039] Fig. 10 verdeutlicht einen Schnitt durch das Verpackungsmaterial von Fig. 1 bzw.
Fig. 9 in der Ebene X-X. Die zugehörigen Fig. 11A, B und C verdeutlichen Schnitte
in der Ebene XI-XI der Fig. 10 für verschiedene Ausführungsvarianten.
[0040] Die einseitige Wellpappe W gemäß Fig. 10 besteht aus einer ebenen Lage D, auf die
eine gewellte Lage K aufkaschiert ist. Die einseitige Wellpappe W wird in einer Wellpappemaschine
hergestellt, wobei die Produktionsrichtung in Fig. 10 von links nach rechts ist und
die mit 6' bezeichneten Kämme der Wellen 6 senkrecht zu Zeichenebene verlaufen. Auf
die Wellseite 5 der einseitigen Wellpappe W ist die flächige Armierung 9 aufgeklebt,
und zwar zweckmäßigerweise in Bereichen 21 auf die Wellenkämme 6'.
[0041] Gemäß Fig. 11A ist die Armierung 9 ein flächiger Streifen, der den streifenförmigen
Flächenbereich zwischen einem Paar Faltrillen 8 bedeckt. Die Faltrillen 8 werden durch
übliche Rillwerkzeuge entweder bei der Herstellung der einseitigen Wellpappe oder
später bei der Zuschnittsbildung eingeformt, und zwar in Produktionsrichtung der einseitigen
Wellpappe, d.h. senkrecht zu den Wellenkämmen 6'. Die Faltrillen 8 können von der
Wellseite 5 her und/oder von der Seite der ebenen Lage D her eingeformt sein. Die
Armierung 9 ist etwas dicker dargestellt als die Lagen D, K; sie kann aber auch gleich
dick wie die Lagen oder dünner sein. Zweckmäßigerweise besteht die Armierung aus einem
Papier oder Karton, vorzugsweis aus dem gleichen Papier wie die Lagen D, K. Bei 22
ist strichliert angedeutet, daß die Armierung 9 als Träger für eine Beschichtung dient,
die z.B. Schaumstoff, Gummi, Kunststoff, Styropor, Vlies oder dgl. ist.
Die Armierung 9, 9', 9'' könnte mit einem Aufdruck 23 versehen sein. Bei nach außen
weisender Wellseite 5 erbringt die Armierung dann einen werbewirksamen, dekorativen,
identifizierenden oder hinweisenden Effekt.
[0042] Der Schnitt von Fig. 11B gehört zur Ausführungsform, gemäß Fig. 9, bei der die Armierung
9'' beiderseits in begrenztem Ausmaß etwas über die Faltrillen 8 hinausreicht und
ebenfalls gerillt ist.
[0043] Fig. 11C verdeutlicht eine Ausführungsform, bei der die Faltrillen nur von der Seite
der ebenen Lage D her eingeformt sind. Die Armierung 9 erstreckt sich zwischen den
Faltrillen 8 oder (strichliert angedeutet bei 9'') über die Faltrillen 8 hinaus.
[0044] Die Verpackung gemäß Fig. 12 ist ein viereckiger Zuschnitt aus einseitiger Wellpappe
W mit Außenrändern 1, 2, 3, 4 zu denen parallel Faltrillen 8 eingeformt sind,. Auf
die von den Faltrillen 8 und die Außenränder 1, 2, 3, 4 definierten Flächenbereiche
sind streifenförmige Armierungen 9 aufgeklebt, die ggfs., wie bei 9''' über die Faltrillen
8 nach innen reichen, bis in den späteren Bodenbereich der Verpackung. Auf diese Weise
werden die streifenförmigen Seiten 11 ausgesteift, die sich um die Faltrillen 8 hochklappen
lassen und dann zu einer tragförmigen Gestalt der Verpackung führen (z.B. als Flaschen-Tray
zum Stapeln von Flaschengruppen).
[0045] Die Armierungen 9 bilden im noch flachen Zuschnitt Z einen Rahmen. Zweckmäßigerweise
werden armierte Laschen 14 oder 14' gebildet, und zwar entweder durch Schlitzen (Schlitze
13) oder durch Formstanzen (ausgestanzte Bereiche 14''), mit denen die hochgeklappten
Seiten 11 durch Verkleben oder Haften verbunden werden. Am Bodenbereich liegt die
Wellseite 5 frei. Die längs der Außenränder 1, 2 verlaufenden Armierungsstreifen 9
können in der Wellpappemaschine endlos aufgeklebt werden, nachdem oder ehe die Faltrillen
8 geformt werden. Die mit der Welle verlaufenden Armierungen 9 entlang der Außenränder
3, 4 werden vor oder nach der Zuschnittbildung angebracht. Die Faltrillen 8 entlang
des Außenrandes 3, 4 können ggfs. entfallen, weil die Wellung ohnedies das Falten
erlaubt. Die armierten Seiten 11 können - wie gezeigt - nach innen hochgeklappt sein,
oder auch in entgegensetzter Richtung nach außen, damit die ggfs. bedruckten Armierungsstreifen
9 von außen sichtbar sind.
1. Verpackungsmaterial aus Wellpappe, mit im wesentlichen zueinander parallel und beabstandet
eingeformten Faltrillen zum Falten von Flächenbereichen bei der Formung einer Verpackung,
dadurch gekennzeichnet , daß die Wellpappe einseitige Wellpappe (W) ist, und daß in wenigstens einem streifenförmigen
Flächenbereich auf der Wellseite (5) zwischen zur Wellrichtung in etwa quer verlaufenden,
paarweise zusammengehörigen Faltrillen (8, 8') eine flächige Armierung (9) aufgeklebt
ist.
2. Verpackungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch in wenigstens einem streifenförmigen Flächenbereich auf der Wellseite (S)
zur Wellrichtung (6', 6'') in etwa parallel eine flächige Armierung (9) aufgeklebt
ist, die an die quer zur Wellrichtung (6', 6'') verlaufende Armierung (9) stumpf anschließt
oder diese über- oder unterlappt.
3. Verpackungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Armierung (9, 9', 9'') auf den Wellenkämmen (6') festgeklebt ist.
4. Verpackungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Armierung (9, 9', 9'') aus Papier, Pappe, Karton, Kunststoff, Vlies oder
dgl. besteht.
5. Verpackungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Armierung (9, 9', 9'') aus dem gleichen Papier besteht wie die gewellte
oder die ebene Lage (D, K) der einseitigen Wellpappe (W).
6. Verpackungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß auf mehreren beabstandeten streifenförmigen Flächenbereichen jeweils eine Armierung
(9, 9', 9'') angeordnet ist.
7. Verpackungsmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß jede Armierung (9, 9', 9'') senkrecht zur Wellrichtung verläuft.
8. Verpackungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß sich die Armierung (9'') in Wellrichtung einseitig oder beidseitig begrenzt
über die Faltrillen (8, 8', 8'') hinwegerstreckt.
9. Verpackungsmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Faltrillen (8, 8') an der Wellseite (5) und/oder an der glatten Seite (7)
der einseitigen Wellpappe (W) eingeformt sind.
10. Verpackungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß in einem durch mehrere Paare von Faltrillen (8, 8', 8'') definierten streifenförmigen
Flächenbereich auf der Wellseite (5) eine einzige flächige Armierung (9) aufgeklebt
ist.
11. Verpackungsmaterial nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß die Armierung (9, 9', 9'') gleichzeitig Träger einer Beschichtung (21), wie
Schaumstoff, Vlies, Styropor, Gummi der dgl. ist.
12. Verpackungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß es als endlose, vorzugsweise rollfähige oder gerollte, längsgerillte, Bahn
(B) mit quer zur Bahnlängsrichtung liegender Wellung ausgebildet ist, und daß jede
Armierung (9, 9', 9'') als endloser Längsstreifen auf die Wellseite (5) der Bahn (B)
aufgeklebt ist.
13. Verpackungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als formatierter und gerillter Zuschnitt (Z) ausgebildet ist, auf dem jede
Armierung (9, 9',9'') als, vorzugsweise zwischen entgegengesetzten Zuschnittsrändern
(3, 4) durchgehender, Längsstreifen oder Querstreifen auf der Wellseite (5) aufgeklebt
ist.
14. Verpackung aus Wellpappe, dadurch gekennzeichnet, daß für einen plattenförmigen Gegenstand mit in Relation zu den Hauptabmessungen
(H, B) schmalen Randbereichen, wie ein Türblatt, die Verpackung (V) aus einseitiger
Wellpappe (W) besteht und durch paarweise quer zur Wellung verlaufende, eingeformte
Faltrillen (8, 8', 8'') streifenförmige Flächenbereiche für die schmalen Randbereiche
(19) des zu verpackenden Gegenstandes (T1, T2) aufweist, und daß auf der Wellseite
(5) in jedem streifenförmigen Flächenbereich eine flächige Armierung (9, 9', 9'')
stoffschlüssig aufgeklebt ist.
15. Verpackung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß die Faltrillen (8, 8', 8'') so eingeformt sind, daß die Armierungen (9, 9',
9'') bei um den Gegenstand (T1, T2) gefalteter Verpackung (V) innen und bei den schmalen
Randbereichen (19) liegen.
16. Verpackung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß mehrere Paare an Faltrillen (8, 8', 8'') durch eine auf der Wellseite (5) stoffschlüssig
aufgeklebte, flächige Armierung (9'') abgedeckt sind.
17. Verpackung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß sie mit weiteren gleichartigen Verpackungen (V) in eine endlose rollfähige
Bahn (B) gerillter einseitiger Wellpappe (W) mit quer zu Bahnlängsrichtung liegender
Wellung eingegliedert ist, und daß die Armierungen (9, 9', 9'') endlose aufgeklebte
Streifen sind.
18. Verpackung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet , daß sie ein formatierter Zuschnitt (Z) aus gerillter einseitiger Wellpappe (W)
ist, der in durch paarweise zusammengehörige, quer zur Wellung verlaufende Faltrillen
(8, 8', 8'') definierten streifenförmigen Flächenbereichen auf der Wellseite (5) aufgeklebte
flächige Armierungen (9, 9', 9'') aufweist, als Längsstreifen durchgehend von einem
Zuschnittsrand (3) zum gegenüberliegenden Zuschnittsrand (4).
19. Verpackung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß für seitlich zu schützende, vorzugsweise aufeinander stapelbare Gegenstände die
Verpackung ein Zuschnitt (Z) aus einseitiger Wellpappe (W) ist, der quer zur Wellung
(6', 6'') und ggfs. in Wellrichtung eingeformte Faltrillen (8) aufweist, die mit den
Zwischenrändern (1, 2, 3, 4) auf der Wellseite (5) streifenförmige Flächenbereich
definieren, daß auf diese, um die Faltrillen (8) hochklappbaren, Flächenbereiche flächige
Armierungsstreifen (9, 9''') aufgeklebt sind, und daß in den Zuschnittsecken, vorzugsweise
armierte, Verbindungslaschen (14, 14') geformt sind.