(19)
(11) EP 0 704 383 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.04.1996  Patentblatt  1996/14

(21) Anmeldenummer: 95110268.0

(22) Anmeldetag:  01.07.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 19/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 28.09.1994 DE 4434549

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
D-63075 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Falkenstein, Hermann Josef
    D-73035 Göppingen (DE)

(74) Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. 
c/o MAN Roland Druckmaschinen AG Patentabteilung/FTB S, Postfach 10 12 64
D-63012 Offenbach
D-63012 Offenbach (DE)

   


(54) Palette für den automatischen Stapelwechsel


(57) Eine Spezialpalette 1 zum Transport von Bogenstapeln in automatisierten bogenverarbeitenden Systemen weist auf beiden Tragseiten Stege 2, 4 auf, in deren Zwischenräume Trag- bzw. Trennstäbe eingeschoben werden können. Die Stege 2, 4 können auf den beiden Tragseiten um 90 Grad zueinander versetzt und in Querrichtung durch Nuten unterbrochen sein.




Beschreibung


[0001] An bogenverarbeitenden Maschinen des graphischen Bereiches wird vielfach versucht die Zu- und Abfuhr von Bogenstapeln zu automatisieren. Trotz umfangreicher Logistiksysteme stellt die Behandlung der Bogenstapel in bogenverarbeitenden Maschinen ein Problem dar, da z.B. die sogenannte EURO-Palette meist nicht für den automatisierten Ablauf geeignet ist. Daher wurden unter anderem sogenannte Systempaletten d.h. auf das System zugeschnittene Spezialpaletten verwendet. In Anbetracht der hohen Leistungsfähigkeit von Bogen bogenverarbeitenden Maschinen ist demzufolge eine Verbesserung im Logistikbereich erforderlich.

[0002] Ziel der Erfindung ist es eine automatisierte Verarbeitung des Bogenstapels in einer hochleistungsfähigen bogenverarbeitenden Maschine zu erleichtern.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Palette zu schaffen, die zum Transport wie zur Benutzung in einer automatische Vorrichtung für die Stapelzufuhr an ein automatisches Beschickungssystem einer bogenverarbeitenden Maschine geeignet ist.

[0004] Diese Aufgabe wird gelöst nach den Merkmalen des Patentanspruches 1. Insbesondere zeigt sich hier als vorteilhaft, daß die beschriebene Palette sowohl für den automatisierten Ablauf der Stapelverarbeitung in der bogenverarbeitenden Maschine als auch für den konventionellen Transport geeignet ist. Automatisierte Stapelwechselsysteme können auf beiden Tragseiten der Spezialpalette angreifen.

[0005] Die Erfindung wird Im folgenden anhand einer bildlichen Darstellung näher beschrieben.

Figur 1 zeigt eine Aufsicht auf eine Palette,

Figur 2 zeigt einen Schnitt durch Figur 1 und

Figur 3 zeigt eine Aufsicht auf die Unterseite der Palette.



[0006] Die Spezialpalette 1 ist wie eine normale Transportpalette aufgebaut und an ihrer oberen Tragseite A in an sich bekannter Weise mit Stegen 2 versehen, sodaß sich eine durch Längsrinnen 3 unterbrochene Auflagefläche ergibt. In die Längsrinnen 3 können Tragstäbe von Stapelwechseleinrichtungen eingefahren werden, die zur Aufnahme eines Stapelrests beim automatisierten Stapelwechsel dienen. Die Spezialpalette 1 weist in gleicher Weise Stege 4 auf ihrer unteren Tragseite B auf. Diese Stege 4 können sowohl parallel zu den Stegen 2 der oberen Tragseite A, wie auch in einem Winkel von 90 Grad zu den Stegen 2 der oberen Tragseite A angeordnet sein.

[0007] In einer speziellen Ausführungsform können die Stege 2, 4, wenn sie parallel zur kürzeren Seite der Spezialpalette 1 verlaufen, parallel zur längeren Seitenkante der Spezialpalette 1 durch Längsnuten 5 unterbrochen sein. In vorteilhafter Weise sind diese als zwei symmetrisch angeordnete Längsnuten 5 ausgebildet.

[0008] Die Spezialpalette 1 weist den Vorteil auf, daß bei beiderseitiger Anordnung von Stegen auch beiderseitig Stapelwechselsysteme angreifen können. Bei der Anordnung der Stege 2, 4 im rechten Winkel zueinander sind für die Stapelverarbeitung unterschiedliche Systeme einsetzbar, wobei die Tragstäbe zur Stapel- bzw. Palettenbehandlung ebenfalls um 90 Grad zueinander angeordnet sein können. Damit wären auch kombinierte Systeme an einem Aggregat z.B. einem Anleger oder einem Ausleger einer bogenverarbeitenden Maschine möglich. Ebenso können konventionelle Tragsysteme in Form von manuell einschiebbaren Tragstäben kombiniert mit angetrieben einschiebbaren Tragstäben, etwa um 90 Grad zueinander versetzt, verwendet werden.

[0009] Durch die Längsnuten 5 ist gewährleistet, daß die Spezialpaletten 1 auch auf Rollbahnen an Führungsmitteln z.B. Schienen geführt werden können. Außerdem können die Längsnuten 5 auch dem Einsatz von Hilfseinrichtungen wie einzelnen Tragstäben oder Haltevorrichtungen beim Stapel- oder Palettenwechsel dienen.

[0010] Außerdem ist die Spezialpalette 1 zweiseitig verwendbar. Sie kann durch ihre Anordnung an verschiedensten Logistiksystemen eingesetzt und auch im Umlaufverfahren an den bogenverarbeitenden Maschinen verwendet werden. Durch den Grundaufbau in Form einer normalen Palette, z.B. mit den Abmaßen einer EURO-Palette, ist sie auch beim Einsatz normaler Stapeltransportmittel wie z.B. einem Gabelstapler benutzbar.


Ansprüche

1. Spezialpalette für den Transport von Bogenstapeln bei der automatisierten Verarbeitung an bogenverarbeitenden Maschinen mit auf einer Tragseite der Palette vorgesehenen nutartigen Vertiefungen bzw. stegartigen Erhöhungen in die bzw. zwischen die Trag- oder Trennstäbe eingeschoben werden können,
gekennzeichnet durch
die Anordnung der Vertiefungen (3) oder Stege (2, 4) auf beiden Tragseiten (A, B) der Spezialpalette (1).
 
2. Palette nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (3) bzw. Stege (2,4) auf der einen Tragseite (A, B) der Spezialpalette (1) in einem Winkel von 90 Grad zu denen der anderen Tragseite angeordnet sind.
 
3. Palette nach Patentanspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Stege (2,4), die parallel zur kürzeren Seitenkante der Spezialpalette (1) angeordnet sind, in einem Winkel von 90 Grad bzw. parallel zur längeren Seitenkante durch Längsnuten (5) unterbrochen sind.
 
4. Palette nach Patentanspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Längsnuten (5) symmetrisch zu den Seitenkanten angeordnet sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht