[0001] Die Erfindung betrifft eine Einstellvorrichtung für eine mit einer Fensterheberanordnung
zusammenwirkende, vorzugsweise rahmenlos ausgebildete Türfensterscheibe eines Kraftfahrzeuges
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Eine Einstellvorrichtung der eingangs genannten Gattung für eine Türfensterscheibe
eines Kraftfahrzeuges ist aus der DE-PS 22 05 147 bekannt. Bei dieser Anordnung ist
innerhalb des Türkörpers eine aufrecht verlaufende Führungsschiene vorgesehen, deren
eines Ende am oberen Abschnitt des Türkörpers befestigt ist und quasi eine Drehachse
für die Führungsschiene bildet.
[0003] Die Führungsschiene ist um diese obere Drehachse in Fahrzeugquerrichtung verschwenkbar
und durch eine etwa horizontal ausgerichtete Stellschraube der Einstellvorrichtung
in der gewünschten Lage festsetzbar. Die Stellschraube erstreckt sich zwischen einem
unteren Randbereich der Führungsschiene und einem aufrechten Abschnitt des Türinnenblechs
und ist vom Fahrgastraum her betätigbar.
[0004] Da das Türinnenblech auf der dem Fahrgastraum zugekehrten Seite üblicherweise mit
einer Türinnenverkleidung versehen ist, muß zur Justierung der Fensterscheibe die
Türinnenverkleidung demontiert werden, was einen hohen Montageaufwand darstellt.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einstellvorrichtung für eine Türfensterscheibe
so weiterzubilden, daß ein einfaches schnelles Justieren der Türfensterscheibe ohne
Demontage der Türinnenverkleidung ermöglicht wird.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Weitere, die Erfindung in vorteilhafter Weise ausgestaltende Merkmale enthalten
die Unteransprüche.
[0007] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß durch
die Anordnung einer sich in Querrichtung zur Türfensterscheibe erstreckenden Verschiebeführung
zwischen dem unteren Ende der Führungsschiene und dem Türkörper eine einfache und
schnelle Justierung der Türfensterscheibe sowohl bei der Erstmontage als auch zu einem
späteren Zeitpunkt (Nachjustieren) erzielt wird, wobei durch die von der Unterseite
des Türkörpers her montierbaren Befestigungselement zum Festsetzen der Führungsschiene
auf ein Abnehmen der Türinnenverkleidung verzichtet werden kann. Die Bauteile der
erfindungsgemäßen Einstellvorrichtung lassen sich einfach und kostengünstig herstellen.
Durch das formschlüssige Umgreifen der für körperseitige Aufnahme mittels eines am
unteren Ende der Führungsschiene angebrachten Haltewinkels wird die Führungsschiene
in Fahrzeuglängs- und Höhenrichtung fixiert und kann sich beim Aufsetzen der Mutter
auf den Gewindebolzen nicht verdrehen.
[0008] Die Aufnahme ist entweder einstückig mit einem Bodenbereich des Türkörpers ausgebildet
oder wird durch einen Haltebock gebildet, der örtlich mit dem Türinnenblech verbunden
ist.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert.
Es zeigt
- Fig. 1
- eine Teilseitenansicht auf eine mit einer Fensterheberanordnung zusammenwirkende Türfensterscheibe
mit einer Einstellvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Fensterheberanordnung und die Einstellvorrichtung,
- Fig. 3
- eine Ansicht in Pfeilrichtung R der Fig. 1, vergrößert und teilweise im Schnitt,
- Fig. 4
- einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3 in größerem Maßstab.
[0010] Eine seitliche Tür 1 eines Kraftfahrzeuges, insbesondere eines Personenkraftwagens,
umfaßt einen Türkörper 2, der sich aus einem Türaußenblech 3 und einem Türinnenblech
4 zusammensetzt.
[0011] Die Tür 1 ist oberhalb einer Gürtellinie 5 rahmenlos ausgebildet, d.h. ein oberer
Randbereich 6 einer Türfensterscheibe 7 liegt bei geschlossener Tür unmittelbar an
einem aufbauseitigen Dichtkörper 8 an.
[0012] Die Türfensterscheibe 7 wirkt mit einer Fensterheberanordnung 9 zusammen, die im
Ausführungsbeispiel durch einen Doppelseilfensterheber 10 gebildet wird. In der abgesenkten
stellung nimmt die Türfensterscheibe 7 die Position 7' ein (Fig. 1) und erstreckt
sich hierbei vollständig innerhalb des Türkörpers 2.
[0013] Die Fensterheberanordnung 9 umfaßt eine vordere Führungsschiene 11 und eine hintere
Führungsschiene 12, wobei die beiden aufrecht verlaufenden Führungsschienen 11, 12
in Einbaulage etwa parallel zueinander ausgerichtet sind und sich innerhalb eines
Hohlraumes 13 des Türkörpers 2 erstrecken.
[0014] Jede profilierte Führungsschiene 11, 12 wirkt mit einem höhenverschiebbaren Gleitelement
14 zusammen, das mit der Türfensterscheibe 7 fest verbunden ist. Dies kann durch Klemmen,
Schrauben oder dgl. erfolgen.
[0015] Jedes Gleitelement 14 steht mit einem Antriebsseil 15 in Wirkverbindung, wobei das
Antriebsseil 15 jeweils um obere und untere Umlenkelemente 16, 17 herumgeführt ist.
Die Umlenkelemente 16, 17 werden durch drehbare Rollen oder Teilbereiche von Rollen
gebildet.
[0016] Jede Führungsschiene 11, 12 ist mit einem oberen Haltewinkel 18 bzw. 19 und einem
unteren Haltewinkel 20 bzw. 21 versehen, wobei an den oberen Haltewinkeln 18, 19 Befestigungselemente
22 zum Festlegen der Führungsschiene 11, 12 am Türkörper 2 vorgesehen sind.
[0017] Die Haltewinkel 18, 19, 20, 21 können durch separate Bauteile gebildet werden, die
mit der Führungsschiene 11, 12 fest verbunden sind. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit,
die Haltewinkel 18 bzw. 19 und 20 bzw. 21 in die Führungsschiene 11 bzw. 12 zu integrieren.
[0018] Das obere Ende 23 jeder Führungsschiene 11, 12 ist benachbart eines Türschachts 24
des Türkörpers 2 am Türinnenblech 4 befestigt. Hierzu ist am oberen Haltewinkel 18,
19 örtlich ein Gewindebolzen 25 angebracht, der durch eine Öffnung des Türinnenblechs
4 hindurchgeführt ist und dieses in Richtung Fahrgastraum 26 überragt. Auf den vorstehenden
Endbereich des Gewindebolzens 25 ist eine Mutter 27 aufgedreht. Der Gewindebolzen
25 ist etwa rechtwinkelig zum angrenzenden Abschnitt des Türinnenblechs 3 ausgerichtet
(Fig. 3).
[0019] Damit beide Führungsschienen 11, 12 in Einbaulage parallel zueinander ausgerichtet
sind, ist eine der beiden Öffnungen 28, 29 am Türinnenblech 3 als Langlochöffnung
(z.B. 29) ausgebildet, die sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckt.
[0020] Am oberen Haltewinkel 18, 19 ist örtlich ein Anschlag 30 vorgesehen, wodurch die
oberste Lage des mit der Führungsschiene 11, 12 zusammenwirkenden Gleitelementes 14
festgelegt wird. Das obere Umlenkelement 16 für das Antriebsseil 15 ist am oberen
Haltewinkel 18 bzw. 19 vorgesehen.
[0021] Damit insbesondere bei Fahrzeugen mit rahmenlosen Türen die Türfensterscheibe 7 zur
Erzielung einer ausreichenden Dichtigkeit unter Vorspannung am angrenzenden aufbauseitigen
Dichtkörper 8 anliegt, ist zur Justierung der Türfensterscheibe 7 eine Einstellvorrichtung
31 vorgesehen, die an einem unteren Randbereich der Führungsschiene 11, 12 angreift.
[0022] Erfindungsgemäß ist das untere Ende der Führungsschiene 11, 12 in Querrichtung zur
Ebene A-A der Türfensterscheibe 7 in einer Verschiebeführung 32 verstellbar und mittels
Befestigungselementen 33 festsetzbar, die ohne Demontage einer nicht näher dargestellten
Türinnenverkleidung von der Unterseite des Türkörpers 2 her betätigbar sind.
[0023] Im Ausführungsbeispiel ist jeder der beiden Führungsschienen 11, 12 eine Verschiebeführung
32 zugeordnet.
[0024] Jede Verschiebeführung 32 umfaßt eine am Türkörper 2 vorgesehene Aufnahme 34, die
mit einem unteren Ende der Führungsschiene 11, 12 in Wirkverbindung steht.
[0025] Die Aufnahme 34 ist an einem Haltebock 35 ausgebildet, der oberhalb eines Bodenbereichs
36 des Türkörpers 2 am Türinnenblech 4 befestigt ist. Dies kann durch Schrauben, Nieten,
Schweißen oder dgl. erfolgen.
[0026] Der Bodenbereich 36 des Türkörpers 2 weist unterhalb der Aufnahme 34 des Haltebockes
35 eine durch einen entfernbaren Stopfen verschließbare Öffnung 37 auf.
[0027] Anstelle des zusätzlichen Haltebockes 35 kann die Aufnahme 34 jedoch auch in den
Bodenbereich 36 des Türkörpers 2 integriert sein.
[0028] Die Aufnahme 34 weist eine in Richtung Führungsschiene 11, 12 nach oben hin vorstehende
obere Begrenzungsfläche 38 auf, die in Fahrzeugquerrichtung B-B gesehen etwa kreisbogenförmig
ausgebildet ist. Der Kreismittelpunkt M liegt etwa im Schnittpunkt des Türinnenblechs
4 mit einer Mittelachse 39 des Gewindbolzens 25 des oberen Haltewinkels 18, 19 der
Führungsschiene 11, 12. Um diesen Kreismittelpunkt (11) ist die Führungsschiene 11,
12 in Fahrzeugquerrichtung um ein definiertes Maß C bewegbar. Die obere Begrenzungsfläche
38 kann auch tangential zum Kreismittelpunkt M ausgerichtet sein. In diesem Fall muß
die Öffnung 28, 29 größer ausgebildet sein als der Durchmesser des Gewindebolzens
25.
[0029] Auf dieser oberen Begrenzungsfläche 38 liegt ein korrespondierend ausgebildeter abgestellter
Wandabschnitt 40 des unteren Haltewinkels 20, 21 der Führungsschiene 11, 12 verschiebbar
auf. An der oberen Begrenzungsfläche 38 ist eine sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckende
längliche Schlitzöffnung 41 ausgebildet, durch die Befestigungselemente 33 zum Festlegen
der Führungsschiene 11, 12 hindurchgeführt sind.
[0030] Die Befestigungselemente 33 werden durch einen aufrecht verlaufenden Gewindebolzen
42 gebildet, der am unteren Haltewinkel 20, 21 angebracht ist. Der Gewindebolzen 42
ragt durch die Schlitzöffnung 41 hindurch. Auf den nach unten vorstehenden Endbereich
des Gewindebolzens 42 ist eine Mutter 43 aufgedreht, die sich an der Unterseite der
Begrenzungsfläche 38 oder eine r Unterlegscheibe abstützt.
[0031] Die Aufnahme 34 ist im Ausführungsbeispiel etwa U-förmig profiliert, wobei die offene
Seite nach unten hin gerichtet ist. Die beiden Schenkel 44, 45 der Aufnahme 34 verlaufen
schräg von oben innen nach unten außen.
[0032] Damit die Führungsschiene 11, 12 beim Festlegen nicht verdreht wird, ist am unteren
Haltewinkel 20, 21 ein Verdrehschutz 47 angeordnet, der mit der Aufnahme 34 formschlüssig
zusammenwirkt.
[0033] Im Ausführungsbeispiel wird der Verdrehschutz 47 durch eine am Haltewinkel 20, 21
vorgesehene, nach unten gerichtete U-förmige Anformung 46 gebildet, die formschlüssig
auf die U-förmige Aufnahme 34 aufgesetzt ist. Der Verdrehschutz 47 kann jedoch auch
durch einen nach unten ragenden Flansch oder einen Zapfen gebildet werden, der mit
der Aufnahme 34 in formschlüssiger Wirkverbindung steht.
[0034] Durch den Verdrehschutz 46 wird die Führungsschiene 11, 12 gleichzeitig in Fahrzeuglängsrichtung
festgelegt.
[0035] Eine Gerade 48, die die beiden oberen Befestigungen 22 der Führungsschienen 11, 12
miteinander verbindet, stellt eine theoretische Drehachse für die Einstellung der
Vorspannung der Türfensterscheibe 7 dar.
1. Einstellvorrichtung für eine mit einer Fensterheberanordnung zusammenwirkende, vorzugsweise
rahmenlos ausgebildete Türfensterscheibe eines Kraftfahrzeuges, wobei eine innerhalb
eines Türkörpers verlaufende aufrechte Führungsschiene der Fensterheberanordnung um
einen oberen Drehpunkt in Fahrzeugquerrichtung verschwenkbar und mittels der im unteren
Bereich der Führungsschiene angreifendenen Einstellvorrichtung in einer solchen Stellung
festsetzbar ist, daß ein Randbereich der Türfensterscheibe unter Vorspannung an einem
angrenzenden aufbauseitigen Dichtkörper anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (11, 12) mit ihrem unteren Ende in Querrichtung zur Türfensterscheibe
(7) in einer Verschiebeführung (32) verstellbar und mittels Befestigungselementen
(33) festsetzbar ist, die von der Unterseite des Türkörpers (2) her zugänglich sind.
2. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fensterheberanordnung (9) zwei mit Abstand zueinander angeordnete, parallel
verlaufende Führungsschienen (11, 12) umfaßt, wobei jeder Führungsschiene (11, 12)
eine Verschiebeführung (32) zugeordnet ist.
3. Einstellvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Verschiebeführung (32) eine am Türkörper (2) vorgesehene Aufnahme (34) umfaßt,
die mit einem unteren Ende der Führungsschiene (11, 12) in Wirkverbindung steht.
4. Einstellvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (34) an einem Haltebock (35) ausgebildet ist, der oberhalb eines
Bodenbereiches (36) des Türkörpers (2) an einem Türinnenblech (4) befestigt ist.
5. Einstellvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bodenbereich (36) des Türkörpers (2) unterhalb der Aufnahme (34) des Haltebockes
(35) eine durch einen Stopfen verschließbare Öffnung (37) aufweist.
6. Einstellvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (34) in den Bodenbereich (36) des Türkörpers (2) integriert ist.
7. Einstellvorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (34) eine obere Begrenzungsfläche (38) aufweist, die - in Fahrzeugquerrichtung
gesehen - etwa kreisbogenförmig ausgebildet ist, wobei der Kreismittelpunkt (M) etwa
im Schnittpunkt des Türinnenblechs (4) mit einer Mittelachse (39) der oberen Befestigungselemente
(22) der Führungsschiene (11, 12) liegt und daß auf der oberen Begrenzungsfläche (38)
der Aufnahme (34) ein korrespondierend ausgebildeter Wandabschnitt (40) des Haltewinkels
(20, 21) verschiebbar aufliegt.
8. Einstellvorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (34) - im Querschnitt gesehen - etwa U-förmig profiliert ist, wobei
die offene Seite der Aufnahme (34) nach unten gerichtet ist.
9. Einstellvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die am unteren Rand der Führungsschienen (11, 12) angeordneten Haltewinkel (20,
21) verdrehsicher auf die Aufnahmen (34) des Türkörpers (2) aufgesetzt sind.
10. Einstellvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an der oberen Begrenzungsfläche (38) der Aufnahme (34) eine sich in Fahrzeugquerrichtung
erstreckende längliche Schlitzöffnung (41) ausgebildet ist, durch die Befestigungselemente
(33) zum Festlegen der Führungsschiene (11, 12) hindurchgeführt sind.
11. Einstellvorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Haltewinkel (20, 21) im Bereich einer U-förmigen Anformung (46) ein nach unten
gerichteter Gewindebolzen (42) angebracht ist, der durch die Schlitzöffnung (41) der
Aufnahme (34) hindurchragt, wobei auf das freie, vorstehende Ende des Gewindebolzens
(42) eine Mutter (43) aufgedreht ist.