[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffeinspritzanlage für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine
mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Aus der EP 0 501 459 A2 ist eine derartige Kraftstoffeinspritzanlage für eine mehrzylindrige
Brennkraftmaschine bekannt, bei der eine Hochdruckpumpe Kraftstoff in eine als Kraftstoffhochdruckspeicher
wirkende Versorgungsleitung (Common Rail) fördert. Die Versorgungsleitung ist als
hochfestes und dickwandiges Rohr ausgebildet und über Einspritzleitungen mit magnetventilgesteuerten
Düsen verbunden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Kraftstoffeinspritzanlage
zwischen der Hochdruckpumpe und den magnetventilgesteuerten Düsen hinsichtlich Gewicht,
Platzbedarf und Kosten zu verbessern.
[0004] Zur Lösung der Aufgabe dienen die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale.
[0005] Durch die besonderen Maßnahmen, nämlich eine als Lager für Ventilbetätigungsmittel
zur Betätigung von Einlaß- und Auslaßventilen dienende Kipphebelachse auch als Kraftstoffhochdruckspeicher
mitzuverwenden, ist der ansonsten separat zur Kipphebelachse angeordnete und platzraubende
Kraftstoffhochdruckspeicher überflüssig. Neben der Gewinnung eines zusätzlichen Bauraumes
sind Gewicht und Kosten minimiert.
[0006] Außerdem ergeben sich wesentlich kürzere Einspritzleitungen von der Kipphebelachse
zur jeweiligen Düse.
[0007] Der in der hohlen Kipphebelachse untergebrachte Kraftstoffhochdruckspeicher hat ein
Speichervolumen, das etwa dem 300-fachen der maximalen Kraftstoffeinspritzmenge eines
Zylinders entspricht. Durch dieses große Volumen sind auch auftretende Druckspitzen
bzw. Druckschwankungen in zulässigen Grenzen zu halten.
[0008] Aus der EP 0 259 106 A1 ist eine Kipphebelachse mit einer Kammerung bekannt, in der
in mindestens zwei ölführenden Kanälen einerseits Öl für hydraulische Ventilspielausgleichselemente
und andererseits Öl für die Beaufschlagung von Koppelgliedern, die mit Ventilbetätigungsmitteln
verbindbar sind, vorgesehen sind.
[0009] Eine förderliche Weiterbildung der Erfindung ergibt sich dadurch, daß zusätzlich
zu der Versorgungsleitung als Kraftstoffhochdruckspeicher mindestens eine weitere
Leitung in der Kipphebelachse angeordnet ist, die zur Schmierölversorgung der Kipphebel
dient. Gegebenenfalls kann neben der kraftstofführenden Leitung und der schmierölführenden
Leitung noch eine Steuerleitung für die Nockenwellenverstellung vorgesehen sein.
[0010] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
[0011] Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und anhand von Ausführungsbeispielen
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Ventiltrieb mit einer hohlausgeführten Kipphebelachse zur Aufnahme eines Kraftstoffhochdruckspeichers,
- Fig. 2
- die Kipphebelachse (in vergrößerter Darstellung) mit integriertem Kraftstoffhochdruckspeicher
- Fig.3,4,5
- verschiedene Ausgestaltungen der Kipphebelachse mit getrennten Leitungen für den Kraftstoffhochdruckspeicher
und für mindestens einen Ölstrom.
[0012] Eine Kraftstoffeinspritzanlage 1 für eine Dieselbrennkraftmaschine besteht im wesentlichen
aus mindestens einer den Kraftstoff fördernden Hochdruckpumpe 2, aus einem Kraftstoffhochdruckspeicher
als gemeinsame Versorgungsleitung 3 sowie aus magnetventilgesteuerten Düsen 4, deren
Magnete 5 durch eine in Abhängigkeit von Betriebsparametern der Brennkraftmaschine
arbeitende elektronische Steuereinheit 6 ansteuerbar sind.
[0013] Eine von der Hochdruckpumpe 2 gemäß Fig. 1 wegführende Kraftstoffvorlaufleitung 7
ist an einer hohlausgeführten Kipphebelachse 8 angeschlossen. In der Kipphebelachse
8 verläuft die für die magnetventilgesteuerten Düsen 4 vorgesehene gemeinsame Versorgungsleitung
3, die als Kraftstoffhochdruckspeicher wirkt. Der Anschluß der Kraftstoffvorlaufleitung
7 befindet sich an einem freien Ende 9 der Kipphebelachse 8, auf der als Ventilbetätigungsmittel
ausgebildete und durch Nocken 11 einer Nockenwelle 12 angetriebene Kipphebel 10 zur
Betätigung von Einlaß- und Auslaßventilen 13, 14 drehbar gelagert sind. Auf der Kipphebelachse
8 sind zwischen den Einlaß- und Auslaßventilen 13,14 des jeweiligen Zylinders (nicht
dargestellt) Anschlüsse 15 für Einspritzleitungen 16 vorgesehen, die zu den entsprechenden
Düsen 4 führen. Mit 17 sind Kraftstoffrücklaufleitungen bezeichnet.
[0014] Nach Fig. 2 weist die Kipphebelachse 8 eine kraftstofführende Bohrung auf, die die
Versorgungsleitung 3 bildet, wobei das Speichervolumen der Versorgungsleitung etwa
dem 300-fachen einer maximalen Kraftstoffeinspritzmenge entspricht. Dieses Verhältnis
gilt auch bei den unterschiedlich ausgestalteten Ausführungsbeispielen gemäß den Fig.
3, 4 und 5, die neben der Versorgungsleitung 3 als Kraftstoffhochdruckspeicher noch
eine ölführende Leitung enthalten. Die Volumen dieser Leitungen sind wesentlich kleiner,
da sie keine Speicherfunktion haben, sondern zur Schmierölversorgung der Ventiltriebsteile
dienen. Außerdem liegen hier übliche Drücke vor, die nur einen Bruchteil der Kraftstoffspeicherdrücke
ausmachen. Der für Common-Rail-Systeme vorgesehene Kraftstoffspeicherdruck liegt bei
ca. 1 500 bar.
[0015] In Fig. 3 ist die zusätzliche Bohrung in der Kipphebelachse 8 als ölführende Leitung
für die Schmierölversorgung mit 18 bezeichnet, die durchmessermäßig wesentlich kleiner
ist als die kraftstofführende Versorgungsleitung 3. Gegebenenfalls kann eine weitere
Bohrung (strichpunktiert dargestellt) eingebracht sein, die ölführende Steuerleitung
19 für mit Kipphebeln 10 zusammenwirkende Koppelglieder ist.
[0016] In Fig. 4 besteht die Kipphebelachse 8 aus einem Außenrohr 8', in das ein Einschubkörper
20 eingepreßt ist. Dieser Einschubkörper 20 enthält - ebenso wie die Ausführung gemäß
Fig. 3 - die kraftstofführende Versorgungsleitung 3, die schmierölführende Leitung
18 und gegebenenfalls die ölführende Steuerleitung 19.
[0017] In Fig. 5 ist die hohlausgeführte Kipphebelachse 8 mit einem in dem Hohlraum außermittig
liegenden Längssteg 21 als Trennwand zur Bildung der kraftstofführenden Versorgungsleitung
3 und der schmierölführenden Leitung 18 versehen.
[0018] Auch bei dieser Ausführung kann gegebenenfalls eine weitere Kammerung für die Steuerleitung
19 vorgesehen sein, indem noch eine Zwischenwand in der ölführenden Leitung 18 eingesetzt
ist.
1. Kraftstoffeinspritzanlage für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine mit auf einer
Kipphebelachse drehbar gelagerten Ventilbetätigungsmitteln zur Betätigung von Einlaß-
und Auslaßventilen, mit einer Hochdruckpumpe zur Förderung des Kraftstoffes in eine
für magnetventilgesteuerte Düsen vorgesehene und als Kraftstoffhochdruckspeicher wirkende
gemeinsame Versorgungsleitung (Common Rail), an der für jeden Zylinder ein Anschluß
für eine zu einer Düse führende Einspritzleitung vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstoffhochdruckspeicher (3) durch eine hohlausgeführte Kipphebelachse
(8) gebildet ist, deren Kraftstoffspeichervolumen ein Vielfaches der jeweils einzuspritzenden
maximalen Kraftstoffmenge ist.
2. Kraftstoffeinspritzanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der hohlausgeführten Kipphebelachse (8) neben einem Kraftstoffhochdruckspeicher
(3) mindestens eine von diesen getrennt verlaufende ölführende Leitung (18;19) vorgesehen
ist
3. Kraftstoffeinspritzanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstoffhochdruckspeicher (3) und mindestens eine ölführende Leitung (18;19)
durch Längsbohrungen in der Kipphebelachse (8) gebildet sind.
4. Kraftstoffeinspritzanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hohlausgeführte Kipphebelachse (8) einen mit Längsbohrungen versehenen Einschubkörper
(20) aufweist, bei dem die eine Längsbohrung den Kraftstoffhochdruckspeicher (3) und
mindestens eine weitere Längsbohrung die ölführende Leitung (18;19) bildet.
5. Kraftstoffeinspritzanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der hohlausgeführten Kipphebelachse (8) zwischen dem jeweiligen Einlaß- und
Auslaßventil (13,14) ein Anschluß (15) für eine zu einer Düse (4) führende Einspritzleitung
(16) vorgesehen ist.
6. Kraftstoffeinspritzanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Ende der hohlausgeführten Kipphebelachse (8) eine von der Hochdruckpumpe
(2) ausgehende Kraftstoffvorlaufleitung (7) angeschlossen ist.