[0001] Die Erfindung betrifft einen Tunnelofen für die Schnelltrocknung von Tonformlingen
nach dem Oberbergriff des Anspruchs 1.
[0002] Im Zuge der Rationalisierung bei der Herstellung von keramischen Erzeugnissen z.B.
Hohlziegeln, Dachziegeln u.dgl. wird zunehmend dazu übergegangen, das Trocknen der
Formlinge und das anschließende Brennen zwar in verschiedenen Öfen, jedoch in einem
Verfahrensgang aufeinanderfolgend durchzuführen. Dabei werden die Formlinge nach dem
Pressen auf einem Brennwagen abgesetzt, auf dem sie zunächst einen Trockner und anschließend
einen Brennofen durchlaufen. Damit können zeit- und kostenintensive Arbeitsvorgänge
beim Umsetzen der Formlinge vermieden werden, vgl. DE 2758847 A1.
[0003] In Tunneltrocknern für Tonformlinge wird die Trockenluft im Gegenstrom durch den
Trockentunnel geführt. Zur intensiven Belüftung der Tonformlinge und zur Erzielung
einer Trockenluft von gleicher Temperatur und Feuchte über den gesamten Querschnitt
des Trocknerkanals müssen im Abstand von wenigen Metern in dem Trocknerkanal Umwälzventilatore
eingesetzt werden. Diese haben die Aufgabe, die Luft zu verwirbeln, in Bezug auf Feuchte
und Temperatur zu homogenisieren sowie die Trockenluft zwischen die Tonformlinge zu
blasen. Je rascher getrocknet werden soll, umso wichtiger ist es dabei, daß über den
gesamten Tunnelquerschnitt und insbesondere im Bereich des Trockengutes gleichbleibende
Strömungs- und Feuchtigkeitsverhältnisse herrschen.
[0004] In diesem Zusammenhang tritt eine gewisse Schwierigkeit dadurch auf, daß die Brennwagen
je nach dem zu behandelnden Gut unterschiedlich hoch beladen sind. So sind beim Trocknen
und Brennen von Formsteinen oft mehrere Lagen übereinander angeordnet, während frischgepreßte,
weiche Tonformlinge nach dem Pressen meist nur in einer Lage direkt auf einen Brennwagen
gesetzt werden, welcher dann in einem Druchgang durch einen Tunneltrockner und einen
Brennofen geführt wird.
[0005] Solange die Besatzhöhe auf den Brennwagen dieselbe ist, lassen sich auch die notwendigen
gleichbleibenden Strömungsverhältnisse der Trockenluft einstellen und beibehalten.
Bei verschiedenen Produkthöhen kommt es jedoch zu einem unterschiedlichen Deckenspalt
zwischen der Besatzoberkante und der Deckenunterkante. Dabei fließt bei größerem Deckenspalt
mehr Trockenluft über die zu trocknenden Produkte als bei geringem Deckenspalt, wodurch
ein ungleichmäßiges Trocknen erfolgt, dem nur mit einer Erhöhung in der Zahl der Umwälzventilatoren
oder durch eine längere Trockenzeit begegnet werden kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tunneltrockner der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem der Deckenspalt entsprechend der jeweiligen Besatzhöhe des
Brennwagens eingestellt werden kann, und der auch bei unterschiedlichen Besatzhöhen
eine gleichmäßige Belüftung des Besatzes durch die im Gegenstrom durch den Trockner
bewegte Luft an allen Seiten der Tonformlinge, innen wie außen, ermöglicht.
[0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0009] Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch einen Tunneltrockner.
[0010] Der Tunneltrockner ist von bekannter Bauart mit Seitenwänden 1, 2, einer Decke 3
und auf dem Boden verlegten Gleisen 4 für einen Wagen 5. Bei dem Wagen 5 handelt es
sich um einen für das Passieren des an den Tunneltrockner anschließenden Brennofens
ausgebildeten Brennwagen, der das Brenngut 6 jedoch auch durch den Tunneltrockner
transportiert, so daß das Gut nur einmal auf- und wieder abgeladen werden muß. Über
die Länge des Tunneltrockners verteilt sind mehrere Umwälzgebläse angeordnet, die
in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
[0011] In dem dargestellten Beispiel sind auf auf dem Brennwagen 5 zwei Lagen des Trockengutes
abgesetzt. In Abhängigkeit von der Art des Gutes kann jedoch auch nur eine Lage vorgesehen
sein, z.B. wenn es sich um weiche Tonformlinge für Dachziegel handelt, die im nassen
Zustand eine geringe Eigensteifigkeit besitzen und desahlb nicht belastet werden dürfen.
Andererseits können andere Produkte auch in mehreren Lagen übereinander gestapelt
werden und eine größere Besatzhöhe ergeben. Damit ergibt sich über dem Gut ein wechselnder
Freiraum, der der Luftzirkulation einen geringeren Widerstand entgegensetzt als das
Trockengut.
[0012] Erfindungsgemäß ist eine Anordnung vorgesehen, die die Schaffung eines gleichbleibenden
Freiraums über dem Trockengut ermöglicht. Diese Anordnung besteht aus flächigen Deckenelementen
7, die an der Decke 3 des Trockentunnels aufgehängt sind und sich im wesentlichen
über die gesamte Breite des Tunnelquerschnittes erstrecken. In der Länge des Tunnels
sind mehrere derartige Deckenelemente 7 aneinander anschließend angeordnet, so daß
sich eine durchgehende Begrenzung des Freiraums über dem Trockengut ergibt.
[0013] Zur Höheneinstellung der Deckenelemente 7 dient eine Seilzuganordnung, bestehend
aus jeweils zwei Seilen 8 und 9, die in der Nähe der Endkanten des Deckenelements
7 angreifen. Die Seile 8, 9 sind über Rollen 10, 11 und durch einen Durchbruch in
der Wand 2 des Trocknertunnels nach außen geführt. Mit ihren äußeren Enden sind sie
an eine Verstelleinrichtung 12, bestehend aus einer Zugstange 13, einem Spindeltrieb
14 und einer Handkurbel 15, angeschlossen.
[0014] Wie ersichtlich, können die Deckenelemente mittels der Verstelleinrichtung 12 auf
einfache Weise an die Besatzhöhe des Brennwagens 5 angepaßt werden. Damit lassen sich
bei unterschiedlich hoch beladenen Wagen 5 stets gleichbleibende Strömungsverhältnisse
der Trockenluft erreichen.
[0015] Die Höhenverstellung der Deckenelemente 7 kann auch auf andere Weise als mittels
des dargestellten Seilzuges mit Verstelleinrichtung erfolgen. So kann anstelle der
Handkurbel ein motorischer Antrieb vorgesehen sein, mit dem sämtliche Deckenelemente
des Tunnels gleichzeitig verstellt werden. Auch andere Befestigungsarten als der Seilzug
sind möglich, z.B. Zahnstangen, Spindeln, Kolben/Zylinderanordnungen und ähnliches.
1. Tunneltrockner für die Schnelltrocknung von Tonformlingen (6), die auf einem Brennwagen
(5) durch den Trockenofen und anschließend durch einen Brennofen transportiert werden,
mit in dem Tunneltrockner angeordneten Umwälzventilatoren zum gleichmäßigen Verteilen
der Trockenluft, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Tunneltrockner höhenverstellbare Deckenelemente (7) angeordnet sind.
2. Tunneltrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenelemente (7) sich im wesentlichen über die gesamte Breite des Tunnelquerschnittes
erstrecken und daß mehrere Deckenelemente über die Länge des Tunnels aneinander anschließend
verteilt sind.
3. Tunneltrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenelemente (7) mit Seilzügen (8, 9) an der Decke (3) des Tunneltrockners
aufgehängt sind.
4. Tunneltrockner nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile (8, 9) des Seilzugs über Rollen (10, 11) geführt und mit einer außerhalb
der Tunnelinneren angeordneten Verstelleinrichtung (12) verbunden sind.
5. Tunneltrockner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (12) aus einer Zugstange (13), einem Spindeltrieb (14) und
einer Handkurbel (15) besteht.
6. Tunneltrockner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung (12) einen motorischen Antrieb aufweist.
7. Tunneltrockner nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Motoren aller Verstelleinrichtungen (12) gleichzeitig betätigbar sind