[0001] Die Erfindung betrifft ein Roulett, bestehend aus einem Sockel mit darüber vorspringender
Stehachse, einem an der Stehachse drehbeweglich gelagerten Kessel mit einem vom Umfang
her einfallenden, mit dem Zahlenband versehenen Bereich, an den sich ein abgesetzter
Bereich anschließt, in dem durch radial verlaufende Stege die in ihrer Breite auf
die Breite der Zahlenfelder des Zahlenbandes ausgelegten Fangnischen für die Roulettkugel
ausgebildet sind, deren auf das Zentrum orientierte Begrenzung durch den auf dem Kessel
aufsitzenden Hut gebildet wird. Ein solches Roulett ist der AT 396 069 B zu entnehmen.
[0002] Bei diesem Glücksspiel markieren die Zahl und/oder die Farbe des Zahlenfeldes des
in der Regel 37 Zahlenfelder aufweisenden Zahlenbandes, das der Fangnische zugeordnet
ist, in das die gegenläufig zum in Drehung versetzten Roulettkessel in Umlauf gebrachte
Roulettkugel letztlich fällt, die Gewinnsituation. Bei anhaltend gleichbleibenden
Spielbedingungen besteht bei hinreichender Spieldauer für alle Plazierungen die gleiche
Chance, zum Gewinn zu führen. Wird demnach über einen längeren Zeitraum ein Zahlenfeld
nicht angespielt, besteht für dieses Zahlenfeld eine zunehmend größere Wahrscheinlichkeit,
in der Folge angespielt zu werden. Das machen sich Profi-Spieler zunutze, indem sie
einen Spieltisch über einen längeren, sich möglicherweise sogar über Tage und Wochen
erstreckenden Zeitraum unter Kontrolle nehmen und registrieren, welches bzw. welche
Zahlenfelder überhaupt nicht oder nur begrenzt angespielt wurden. Diese Profi-Spieler
gehen anschließend beim möglicherweise dann auch wiederholten Setzen auf die im zurückliegenden
Spielzeitraum vernachlässigten Zahlenfelder ein geringeres Risiko ein.
[0003] Aus den Unterlagen zum DE-GM 1 998 918 ist ein roulettartiges Spielgerät zu entnehmen,
dessen sogenannter mit dem Kessel eines Rouletts vergleichbarer Läuferscheibe ein
auswechselbares Ringteil zugeordnet ist, in dem das Zahlenband und die Fangnischen
zusammengefaßt sind, womit die Möglichkeit eröffnet wird, verschiedene Läuferscheiben
mit unterschiedlichen Teilungen einzusetzen. Nicht möglich ist hierbei eine Veränderung
der Zuordnung der Fangnischen zu den Zahlenfeldern des Zahlenbandes.
[0004] Der Erfinder hat sich vor diesem Hintergrund die Aufgabe gestellt, diese Möglichkeit
des Abschätzens der Gewinnchancen durch Profi-Spieler zu begrenzen.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemäßen Roulett dadurch gelöst,
daß das Zahlenband einem eigenständigen, auf dem Boden des Kessel aufsitzenden, gegenüber
dem Boden des Kessels in Umfangsrichtung unter Einwirkung von außen gegen Selbsthemmung
verlagerbaren Ringes zugeordnet wird. Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen 2 bis 17.
[0006] Bei diesem Roulett wird der das Zahlenband aufweisende Ring nach einer gewissen Spieldauer,
etwa am Ende eines Spieltages, gegenüber dem Kessel in Umfangsrichtung um einen ein
oder mehrere Zahlenfelder des Zahlenbandes abdeckenden Bereich verlagert, woraus eine
Änderung der Zuordnung der Zahlenfelder zu den Fangnischen für die Roulettkugel resultiert.
Damit wird Profi-Spielern die Chance genommen, durch eine sich über einen längeren
Zeitraum fortsetzende Beobachtung des Spielverlaufs herauszufinden, welchen Zahlenfeldern,
konkret welchen Fangnischen, bei den folgenden Spielen größere Gewinnchancen zukommen.
[0007] Der mit dem Zahlenband versehene Ring kann mit dem Boden des Kessels unlösbar zusammengefaßt
sein. Das schließt eine lösbare Zusammenfassung des Ringes mit dem Boden nicht aus,
die sich dann ergibt, wenn die den Ring durchsetzenden Bohrungen, in denen sich die
den Ring mit dem Boden zusammenfassenden Kugeln führen, durch Madenschrauben verschlossen
werden. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, die zwischen Ring und Boden ausgebildete
Laufbahn des Ringes im Bedarfsfall zu reinigen.
[0008] In der Zeichnung ist die Erfindung weitergehend erläutert. Die Zeichnung zeigt einen
die Details der Erfindung wiedergebenden Ausschnitt aus einem Roulett.
[0009] Mit 12 ist die sich in der Vertikalen erstreckende, am Sockel 11 des Rouletts gelagerte
Achse bezeichnet, um die der sich daran über Kugellager 121, 121' vertikal und radial
abstützende Kessel rotiert. Der eigentliche, erfindungsgemäß zweiteilig ausgebildete
Kessel setzt sich zusammen aus dem Boden 21 mit seiner sich auf der Achse 12 führenden
Nabe 211 und einem am Umfang des Bodens auf dem Boden 21 aufsitzenden, das Zahlenband
221 tragenden Ring 22. Bestandteil des Bodens 21 bleibt ein von dem am Boden 21 angesetzten,
das Zahlenband 221 tragenden Ring 22 umgebener Ringbereich 24, in dem die Fangnischen
241 für die Roulettkugel ausgebildet sind. An diesem Ring 24 stützt sich der sogenannte,
das vom Ring 24 umgebene Innere des Rouletts überdeckende Hut 26 ab, der von der vom
Kesselboden 21 ausgehenden Nabe 211 durchsetzt ist. Festgelegt ist der Hut 26 gegenüber
dem Boden 21 durch eine in Gewindeeingriff mit der Nabe 211 befindliche, gegen den
Hut 26 zur Anlage kommende Mutter 213.
[0010] Der mit dem Zahlenband 221 versehene Ring 22 führt sich mit einer über seine Unterseite
222 vorspringenden Schulter 223 in einen am Kesselboden 21 ausgebildeten Rücksprung
212 unter Belassung geringen Spiels s. Das Spiel s resultiert aus einer Fixierung
des Ringes 22 gegenüber dem Kesselboden 21 in Gestalt einer an der Innenwandung des
Rücksprungs 212 des Kesselbodens 21 ausgebildeten umlaufenden Kehle 214, in die sich
in den bodenseitigen Überstand 223 (die Schulter) des Ringes 22 durchsetzenden Radialbohrungen
224 führende Kugeln 226 unter der Einwirkung einer sich an einem die Bohrung 224 zusetzenden
Stopfen 227 abstützenden Feder 228 begrenzt einfügen, ein Lösen des Ringes 22 vom
Kesselboden 21 verhindernd.
[0011] In der Unterseite 222 des den Zahlenkranz 221 tragenden Ringes 22 sind des weiteren
auf einer Kreisbahn liegend in Abständen Aufnahmen 229 ausgebildet, die jeweils in
der Flucht einer Teilung 221' des Zahlenkranzes 221 liegen, wobei die Anzahl der Aufnahmen
229 vorzugsweise der Anzahl der Teilungen entspricht. In diese Aufnahmen 229 fügen
sich sich in auf einer entsprechenden Kreisbahn den Kesselboden 21 durchsetzenden
Bohrungen 215 führende Kugeln 216 unter der Einwirkung einer sie hinterfangenden,
sich an einem die Bohrung 215 zusetzenden Stopfen 217 abstützenden Feder 218 ein.
Die so ausgebildeten Rasten 216, 229 stellen einerseits die definierte Zuordnung des
Ringes 22 zum Kesselboden 21 dergestalt sicher, daß die Zahlenfelder des Bestandteil
des Ringes 22 bildenden Zahlenbandes 221 eindeutig am die am Kesselboden 21, speziell
am auf den Boden aufsitzenden Ring 24, ausgebildeten Fangnischen 241 orientiert sind,
andererseits ermöglichen sie in der gewünschten Weise die Verlagerung des Ringes 22
gegenüber dem Kesselboden 21 im Sinne des Doppelpfeiles A, wodurch die Zuordnung der
Zahlenfelder zu den Fangnischen verändert wird. Unterhalb des Hutes 26 befindet sich
eine den Kesselboden 21 durchsetzende Bohrung 219, auf einem entsprechenden Umkreis
sind im Sockel ein oder mehrere Sacklöcher 111 vorgesehen.
[0012] Die Erfindung soll also eine Verlagerung des an seiner Oberseite mit dem Zahlenband
221 versehenen Ringes 22 gegenüber dem Kesselboden 21 mit dem auf ihm aufsitzenden
Ring 24 auf dem die Fangnischen 241 ausgebildet sind, im Sinne des Doppel-pfeiles
A ermöglichen. Hierfür wird nach Lösen der Mutter 213 und Abnehmen des Hutes 26 ein
Steckbolzen die oder eine der im Kesselboden 21 befindliche Bohrungen 219 durchsetzend
in das bzw. eines der im Sockel 11 ausgebildeten Sacklöcher 111 eingeführt, so den
Kesselboden 21 gegenüber dem Sockel 11 festlegend. Nunmehr läßt sich der das Zahlenband
221 tragende Ring 22 gegenüber dem Kesselboden 21 unter Überwinden des von den hinter
den sich in die Aufnahmen 229 an der Unterseite des Ringes 22 einfügenden Kugeln 216
befindlichen Federn 218 herrührenden Federdrucks im Sinne des Doppelpfeiles A gegenüber
dem Kesselboden 21 verlagern, so eine Änderung der Zuordnung der Zahlenfelder des
Zahlenbandes 221 zu den Fangnischen 241 herbeiführend. Anschließend wird der den Kesselboden
21 gegenüber dem Sockel 11 festlegende Steckbolzen wieder gezogen und der Hut 26 wieder
angesetzt sowie mit der Mutter 213 gegenüber dem Kesselboden 21 festgelegt. Das Roulett
ist nunmehr bei geänderter Zuordnung der Zahlenfelder zu den Fangnischen wieder spielbereit.
[0013] Mit 112 ist eine am Sockel 11 ausgebildete Einfassung bezeichnet, die den Kessel,
also den Kesselboden 21 mit dem ihm zugeordneten, das Zahlenband aufweisenden Ring
22, vollständig umgibt. In dieser Einfassung 112 befindet sich mindestens ein Durchgang
113, durch den die den bodenseitigen Überstand 223 des das Zahlenband aufweisenden
Ringes 22 durchsetzenden Bohrungen 224, speziell die Bohrungen zusetzenden Madenschrauben
(227) bei entsprechender Orientierung des Ringes 22 auf die Durchgänge 113 zugänglich
sind.
1. Roulett, bestehend aus einem Sockel (11) mit darüber vorspringender Stehachse (12),
einem an der Stehachse (12) drehbeweglich gelagerten Kessel (21, 22) mit einem vom
Umfang her einfallenden, mit dem Zahlenband (221) versehenen Bereich (22), an den
sich ein abgesetzter Bereich (24) anschließt, in dem durch radial verlaufende Stege
die in ihrer Breite auf die Breite der Zahlenfelder des Zahlenbandes (221) ausgelegten
Fangnischen (241) für die Roulettkugel ausgebildet sind, deren auf das Zentrum orientierte
Begrenzung durch einen auf dem Kessel (21, 22) aufsitzenden Hut (26) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zahlenband (221) Bestandteil eines eigenständigen,
auf dem Boden (21) des Kessels aufsitzenden, gegenüber dem Boden (21) des Kessels
in Umfangsrichtung unter Einwirkung von außen gegen Selbsthemmung verlagerbaren Ringes
(22) ist.
2. Roulett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (21) des Kessels am
Umfang eine Stufe (212) bildend abgesetzt ist und der das Zahlenband (221) aufweisende
Ring (22) an seiner Unterseite mit einem sich in die am Boden (21) des Kessels ausgebildete
Stufe (212) einfügenden Überstand (223) versehen ist, mit einer umlaufenden Kehle
(214) im Sprung der am Kessel ausgebildeten Stufe (212) und mit im am das Zahlenband
(221) aufweisenden Ring (22) ausgebildeten Überstand (223) über seine Unterseite über
den Umfang verteilt radial orientierte Bohrungen (224), in denen sich jeweils eine
sich in die umlaufende Kehle (214) im Sprung der am Kessel ausgebildeten Stufe (212)
begrenzt einfügende Kugel (226) führt, die von einem Federelement (228) hinterfangen
ist, gegen das auf der von der Kugel (226) abgekehrten Seite ein die Bohrung (224)
verschließender Stopfen (227) zur Anlage kommt, dem Federelement (228) Andruckkraft
vermittelnd.
3. Roulett nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (228) eine Schraubenfeder
ist.
4. Roulett nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der die Bohrung
(224) verschließende Stopfen (228) eine in Gewindeeingriff mit der Bohrung (224) kommende
Madenschraube ist.
5. Roulett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden (21)
des Kessels und am das Zahlenband (221) aufweisenden Ring (22) in regelmäßigen Abständen
korrespondierende, die lagerechte Orientierung der Zahlenfelder zu den Fangnischen
(241) definierende Rastelemente ausgebildet sind.
6. Roulett nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastelemente im das Zahlenband
(221) aufweisenden Ring (22) in der Flucht der seitlichen Begrenzungen (221') der
Zahlenfelder liegen und die dem Boden (21) des Kessels zugeordneten Rastelemente in
der Flucht der seitlichen Begrenzungen der Fangnischen (241).
7. Roulett nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen der Breite eines
Zahlenfeldes entsprechenden Abstand der Rasten voneinander.
8. Roulett nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen der Breite mehrerer
Zahlenfelder entsprechenden Abstand der Rasten voneinander.
9. Roulett nach einem der Ansprüche 5 bis 8, gekennzeichnet durch Rasten in Gestalt von
in der Unterseite des das Zahlenband (221) aufweisenden Ringes (22) ausgebildete Rücksprünge
(229) und auf diese Rücksprünge (229) orientierte, den Boden (21) des Kessels durchsetzende
weitere Bohrungen (215), in denen sich jeweils eine sich begrenzt in den jeweiligen
Rücksprung (229) in der Bodenfläche (222) des das Zahlenband (221) aufweisenden Ringes
(22) einfügende weitere Kugel (216) führt, die von einem weiteren Federelement (218)
hinterfangen ist, gegen das auf der von der Kugel (216) abgekehrten Seite ein die
Bohrung (215) zusetzender weiterer Stopfen (217) zur Anlage kommt, dem Federelement
(218) Andruckkraft vermittelnd.
10. Roulett nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (218) eine Schraubenfeder
ist.
11. Roulett nach Anspruch 9 oder Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der die Bohrung
(215) verschließende Stopfen (217) eine in Gewindeeingriffen mit der Bohrung (215)
kommende Madenschraube ist.
12. Roulett nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl
der dem Boden (21) des Kessels in regelmäßiger Verteilung zugeordneten Rastelemente
geringer ist als die Anzahl der am das Zahlenband (221) aufweisenden Ring (22) ausgebildeten
Rastaufnahmen (219).
13. Roulett nach einem der Ansprüche 9 bis 12, gekennzeichnet durch eine ein begrenztes
Spiel zwischen dem Boden (21) des Kessels und dem das Zahlenband (221) aufweisenden
Ring (22) belassende Unterstützung des das Zahlenband (221) aufweisenden Ringes (22)
durch die federelastisch gelagerten, sich in die Rastaufnahmen (229) am das Zahlenband
(221) aufweisenden Ring (22) begrenzt einfügenden Kugeln (216) bei entsprechendem
Höhenversatz der Kehle (214) im Sprung der am Boden (21) des Kessels ausgebildeten
Stufe (212).
14. Roulett nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch ein Spiel in der Größenordnung von
1 bis 3, vorzugsweise 1,5 mm.
15. Roulett nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch eine am Boden (21)
des Kessels ansetzbare, in Wechselwirkung mit dem Sockel (11) tretende Drehsperre
für den Kessel.
16. Roulett nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch einen den Kesselboden (21) durchsetzenden,
sich in den Sockel (11) einfügenden Bolzen.
17. Roulett nach Anspruch 15 oder Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehsperre
sich unterhalb des Hutes (26) befindet.