(19)
(11) EP 0 705 668 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.1996  Patentblatt  1996/15

(21) Anmeldenummer: 95107833.6

(22) Anmeldetag:  23.05.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B27L 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT

(30) Priorität: 12.08.1994 DE 4428615

(71) Anmelder: B. Maier Zerkleinerungstechnik GmbH
D-33649 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Ameling, Rolf
    D-33739 Bielefeld (DE)
  • Wilholt, Rudolf
    D-33378 Rheda-Wiedenbrück (DE)

(74) Vertreter: Weitzel, Wolfgang, Dr.-Ing. Patentanwalt 
Friedenstrasse 10
D-89522 Heidenheim
D-89522 Heidenheim (DE)

   


(54) Messerringzerspaner


(57) Die Erfindung betrifft einen Messerring-Zerspanner (1) für Hackschnitzel mit einem fest auf einer Achse angeordneten Messerring (2), einem Zerspanergehäuse, das den Messerring (2) zum Teil umschließt, einem auf der Achse drehbar gelagerten Rotor, der vom Messerring (2) umschlossen ist. Der Messerring umfaßt eine Vielzahl von an dessen Umfang angeordneten messertragenden Elementen (5). Jedes messertragende Element (5) umfaßt mindestens einen Messersteg (7) und ein Schneidmesser (6). Dem messertragenden Element (5) ist eine Verschleißplatte (11) zugeordnet, welche an dessen in radialer Richtung zum Rotor hin weisenden Fläche angeordnet ist. Die Schneidmesser (6) sind jeweils an den in Umfangsrichtung in die gleiche Richtung weisenden Seiten der messertragende Elemente (5) angeordnet. Das Schneidmesser (6) eines messertragenden Elementes (5) bildet mit einem benachbarten messertragenden Element (5) einen Spanaustrittsschlitz (16) mit anschließendem Spanaustrittskanal (17).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Messerringzerspaner, im einzelnen mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Bekannt sind Messerringzerspaner, bei denen ein Messerring auf einer Achse in einem Zerspanergehäuse feststehend angeordnet ist. Auf dieser horizontalen Achse ist des weiteren ein Rotor, beispielswise in Form eines Schleuderflügelrades drehbar gelagert. Der Messerring umfaßt ein kreisringförmiges Traggestell, an dessen Umfang eine Vielzahl von messertragenden Elementen derart angeordnet sind, daß diese einen Spannaustrittsspalt miteinander bilden. Jedes messertragende Element umfaßt mindestens einen Messersteg, an dem zur Realisierung unterschiedlicher Spanstärken jeweils ein Stockmesser und ein Schneidmesser an den in Umfangsrichtung einander gegenüberliegenden Seitenflächen angeordnet und befestigt sind. Die Anordnung erfolgt dabei derart, daß in Einbaulage die Schneidmesser und Stockmesser jeweils in Umfangsrichtung gleichgerichtet an den Messerstegen, d.h. in Umfangsrichtung immer an den in die gleiche Richtung weisenden Seiten angeordnet sind.

[0003] Am Messersteg ist des weiteren an der zur horizontalen Achse hin in radialer Richtung weisenden Fläche eine Verschleißplatte angeordnet.

[0004] Ein solcher Messerringzerspaner ist aus DE 24 10 176 A1 bekanntgeworden. Dabei weist die Verschleißplatte auf der freien Fläche des messertragenden Elementes einen Vorsprung auf. Dieser Vorsprung ist mit Durchbrechungen versehen, beispielsweise mit Bohrungen (siehe dort Figur 2a) oder mit randoffenen Ausnehmungen (siehe dort Figur 2b). Diese Durchbrechungen sollen einen Luftstrom als Späneträgerluft durchtreten lassen, um die Abführung der Späne radial nach außen zu begünstigen.

[0005] Dieser Messerringzerspaner hat sich trotz der genannten Trägerluftkanäle nicht bewährt. Es kommt hierbei immer wieder zu Stauungen im Spanabführungskanal.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Messerringzerspaner der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß die Spanabfuhr einwandfrei erfolgt.

[0007] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale gelöst. Die Erfinder haben erkannt, daß die Durchbrechungen an den Spänestauungen im Abfuhrkanal schuld sind. Statt die Späneabfuhr zu begünstigen, bewirken sie das Gegenteil, vermutlich durch Turbulenzen nach dem Spanaustrittsschlitz. Demgemäß haben die Erfinder den Vorsprung der Verschleißplatte völlig frei von Durchbrechungen gestaltet. Außerdem ist seine Endkante weitgehend geradlinig. Außerdem sollte die Oberfläche des Vorsprunges möglichst glatt und eben sein.

[0008] Die Figur verdeutlicht einen Ausschnitt aus einem Messerringzerspaner mit einer erfindungsgemäßen Ausführung eines messertragenden Elementes. Ein Messerringzerpanner 1 umfaßt einen Messerring 2, welcher auf einer, hier im einzelnen nicht dargestellten Achse fest angeordnet ist. Der Messerring umfaßt im Bereich des Außenumfanges 4 angeordnete messertragende Elemete 5. Ein messertragendes Element 5 umfaßt jeweils ein Schneidmesser 6, welches an einem Messersteg 7 angeordnet ist.

[0009] Das Schneidmesser 6 ist dabei an einer in Umfangsrichtung weisenden Seitenfläche 8 des Messersteges 7 angeordnet. Die dieser Seitenfläche 8 gegenüberliegende Seitenfläche 9, welche in Umfangsrichtung gegenüber der Seitenfläche 8 in die entgegengesetzte Richtung weist, ist als glatte Fläche ausgeführt. In radialer Richtung ist an der zur hier nicht dargestellten Achse hingerichteten Fläche 10 des Messersteges 7 eine Verschleißplatte 11 angeordnet. Die Verschleißplatte 11 hat mehrere Aufgaben. Sie stützt zum einen den Endbereich 12 der Klinge 13 des Schneidmessers, zum andern vor Verschleiß am Messersteg 7. Des weiteren ist die Verschleißplatte 11 in dieser Ausführung in Richtung der Seitenfläche 9 verlängert ausgeführt, so daß diese über den Messersteg 7 in Richtung des benachbarten messertragenden Elementes 5' hinausragt. Die verlängerte Verschleißplatte 11 bildet somit einen glatten weiteren Vorsprung 15, welche sich an die Seitenfläche 9 anschließt, jedoch derart, daß kein gleichmäßiger Übergang erfolgt sondern ein Versatz.

[0010] Die Verschleißplatte 11 und der Messersteg 7 können dabei aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden, wobei die Verschleißplatte 11 aus einem gegen Verschleiß widerstandsfähigen Material gefertigt ist.

[0011] Ein Spanaustrittsschlitz 16 wird jeweils zwischen zwei benachbarten Messerelementen 5 und 5' unmittelbar von dem Schneidmesser 6' des ein messertragenden Elementes 5' und der Verschleißplatte 11 bzw. des Vorsprunges 15 des anderen benachbarten messertragenden Elementes gebildet. Der Spanaustrittskanal 17 ins Gehäuse 3, in welchem der Messerring angeordnet ist, wird von dem Schneidmesser 6' des messertragenden Elementes 5' und der Fläche 19 des messertragenden Elementes 5 gebildet.

[0012] Innerhalb des Messerringes 2 auf der Achse 3 ist desweiteren ein Rotor 20, beispielsweise in Form eines Flügelrades ausgebildet, drehbar angeordnet, der die Hackschnitzel gegen den, den Rotor umfangsseitig umhüllenden Messerring 2 schleudert. Die Schneidmesser 6 und 6' der messertragenden Elemente dienen dabei zum Zerspanen der Hackschnitzel in dünne Späne. Nach dem Zerspanen durchdringen die Späne zwischen den messertragende Elementen, beispielsweise 5 und 5', den Spanaustrittskanal 17 und gelangen von dort in einen hier nicht dargesellten Späneabzugskanal, aus dem sie beispielsweise in das nach unten offene Gehäuse des Messerringzerspaners abgeführt werden.

[0013] Die Gestaltung der Spanaustrittskanäle 17 mit deren glatten Seitenwänden bietet den Vorteil, daß die Spanabfuhr nicht durch herausragende Elemente gestört wird und Verstopfungen und damit ein Rückstau in das Innere des Messerringes 2 vermieden werden.

[0014] Die Verwendung der Verschleißplatten 11 zur Bildung der Spanaustrittsschlitze 16 bietet den Vorteil, daß diese Platten bei starkem Verschleiß schnell ausgewechselt werden können.

[0015] Gemäß der Erfindung ist es ganz entscheidend, daß der Vorsprung 15 der Verschleißplatte 11 frei von Durchbrechungen ist. Außerdem weist er eine geradlinige Endkante auf. Im vorliegenden Falle ist er völlig glatt und eben gestaltet.


Ansprüche

1. Messerring-Zerspanner für Hackschnitzel

1.1 mit einem fest auf einer Achse angeordneten Messerring (2);

1.2 mit einem Zerspanergehäuse, das den Messerring zum Teil umschließt;

1.3 mit einem auf der Achse drehbar gelagerten Rotor (20), der vom Messerring (2) umschlossen ist;

1.4 der Messerring (2) umfaßt eine Vielzahl von an dessen Umfang angeordneten messertragenden Elementen (5, 5');

1.5 jedes messertragende Element (5, 5') umfaßt mindestens einen Messersteg (7) und ein Schneidmesser (6, 6');

1.6 dem messertragenden Element (5, 5') ist eine Verschleißplatte (11) zugeordnet, welche an dessen in radialer Richtung zum Rotor hin weisenden Fläche (10) angeordnet ist;

1.7 die Schneidmesser (6, 6') sind jeweils an den in Umfangsrichtung in die gleiche Richtung weisenden Seiten der messertragende Elemente (5, 5') angeordnet;

1.8 das Schneidmesser (6, 6') eines messertragenden Elementes (5, 5') bildet mit einem benachbarten messertragenden Element (5, 5') einen Spanaustrittsschlitz (16) mit anschließendem Spanaustrittskanal (17);

1.9 das einzelne messertragende Element (5, 5') ist auf der, der schneidmessertragenden Seite in Umfangsrichtung gegenüberliegenden zweiten Seite (9, 15, 19) frei von weiteren Messeranordnungen;

1.10 die Verschleißplatte (11) ist lösbar mit dem messertragenden Element (5, 5') verbunden;

1.11 die Verschleißplatte (11) weist auf der zweiten Seite (9) einen Vorsprung auf, der sich - in Umlaufrichtung des Rotors (20) gesehen - über die zweite Seite (9) hinaus erstreckt;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

1.12 der Vorsprung der Verschleißplatte (11) weist eine geradlinige achsparallele Kante auf und ist frei von Durchbrechungen.


 
2. Messerringzerspaner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Seite (9) sowie der Vorsprung (15) glatte, ebene Oberflächen haben.
 




Zeichnung







Recherchenbericht