[0001] Die Erfindung betrifft einen formatveränderbaren Anlegetisch für Bogen an Rotationsdruckmaschinen.
[0002] Es ist allgemein bekannt, daß für den Bogenstapel auf dem Anlegetisch Stapelauflagen
verwendet werden, die dem Format des zu bearbeitenden Papiers angepaßt sind. Bei einem
Formatwechsel müssen diese gegen Stapelauflagen mit einem entsprechend anderen Format
ausgetauscht werden.
[0003] Durch das JP-GM Hei 6-20765 ist eine formatverstellbare Stapelauflage bekannt, bei
der ein Papierauflagegrundkörper Ausnehmungen in der Seitenkante, in die seitliche
Führungen einlaufen und an der Vorderkante aufweist, die eine Verschiebung verstellbarer
Vorderkantenführungen nicht behindern.
[0004] Es ist bei der Vorrichtung nach der JP-GM Hei 6-20765 von Nachteil, daß die Ausnehmungen
in der Seitenkante nicht verschließbar angeordnet sind und auch die Vorrichtungen
zum Verschließen der Ausnehmungen an der Vorderkante nicht in einer Ebene mit der
Auflagefläche liegen. Dadurch liegen die zu verarbeitenden Bogen nicht überall gleichmäßig
auf der Stapelauflage auf. Dies kann insbesondere bei der Verarbeitung von dünnem
Papier (z.B. Bibeldruckpapier) zu einer unerwünschten Faltenbildung führen, die den
Anlegerpasser negativ beeinflußt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anlegetisch einer Rotationsdruckmaschine
formatverstellbar auszubilden.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Es ist bei dem erfindungsgemäßen Anlegetisch von Vorteil, daß die Bogenauflageplatten
bei einer Formatveränderung nicht mehr ausgetauscht werden müssen.
[0008] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß für die zu verarbeitenden Bogen eine Auflage
erstellt werden kann, die auch einen großformatigen Bogenstapel im wesentlichen überall
gleichmäßig abstützt.
[0009] Die zu diesem Zweck vorgesehene Stützmittel sind besonders bedienungsfreundlich und
sowohl mit der Hand als auch mittels eines Werkzeuges verstellbar angeordnet. Die
Stützelemente sind in und gegen Bogentransportrichtung verschiebbar angeordnet und
bilden zusammen mit dem übrigen Anlegetisch eine Auflagefläche, die in einer Ebene
liegt.
[0010] In weiterer bedienungsfreundlicher Ausgestaltung weisen diese Stützmittel Mitnahmemittel
auf, die eine Schnellverstellung ermöglichen.
[0011] In weiterer günstiger Ausgestaltung der Erfindung sind die nicht benötigten Stützmittel
vollständig unterhalb der Auflageebene versenkbar angeordnet.
[0012] Vorgesehene Rastmittel sichern die Stützmittel in ihrer Endlage.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden
beschrieben.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf die Stapelauflage in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- den erfindungsgemäßen Anlegetisch im Schnitt in schematischer Darstellung,
- Fig. 3
- den Anlegetisch gemäß Fig. 2 mit ausgefahrenen Stützmitteln,
- Fig. 4
- eine Vergrößerung der Stützkörperspitze.
[0015] Ein Anlegetisch 1 weist eine Grundplatte 2 auf, auf welcher eine Bogenstapelauflage
3 befestigt ist. Die Bogenstapelauflage 3 besteht aus einem Mitteltisch 4 und jeweils
links und rechts davon in Bogentransportrichtung gesehen angeordneten Tischkästen
6, 7. Die Tischkästen 6, 7 sind jeweils von einer Bogenstapelauflageplatte 8 abgedeckt,
deren Oberseite 9 die Auflageebene 11 bildet. Hierbei werden die in einem hinteren
Bereich angeordneten Tischkästen 6, 7 nahezu vollständig von der Bogenstapelauflageplatte
8 abgedeckt. Der Mitteltisch 4 erstreckt sich bis über eine Vorderkante 12 der Grundplatte
2 hinaus bis in die unmittelbare Nähe von Vorderkantenführungen 13. Diese sind quer
zur Bogentransportrichtung verstellbar - vorzugsweise auf einer Traverse verschiebbar
- angeordnet. Der Mitteltisch 4 besteht aus einer Platte 14, die mittels Abstützleisten
16, 17, 18 auf der Grundplatte 2 befestigt ist. Die beiden Tischkästen 6 und 7 weisen
denselben Aufbau auf und werden des leichteren Verständnisses wegen nur anhand des
Tischkastens 6 beschrieben.
[0016] Der Tischkasten 6 weist eine Anzahl von Kammern 19 auf, die mittels Seitenwänden
21 voneinander getrennt sind. In den Kammern 19 sind in bzw. gegen Bogentransportrichtung
verschiebbare balkenförmige Stützkörper 22 (z. B. acht je Tischkasten) angeordnet.
Die Stützkörper 22 weisen jeweils an ihrem den Vorderkantenführungen 13 abgewandten
Ende 23 ein Schiebelager 24 auf, welches auf einer Oberseite 26 des Tischkastenbodens
27 gleitet. Die Stützkörper 22 sind untereinander gleich, daher werden diese nur anhand
eines Stützkörpers 22 beschrieben. An einem dem Schiebelager 24 gegenüberliegenden
Ende 28 ist der Stützkörper 22 mit einer Ausnehmung 29 versehen. Diese bietet dem
Bedienpersonal eine Eingriffsmöglichkeit zur Betätigung des Stützkörpers 22 mittels
eines Werkzeugs oder per Hand.
[0017] Der Stützkörper 22 liegt im eingefahrenen Zustand (Fig. 2) mittels eines seitlich
an diesem angeordneten Mitnehmerzapfens 47 auf der Seitenwand 19 auf. Der Tischkasten
6 ist im vorderen Bereich des Stützkörpers 22 nicht von der Bogenstapelauflageplatte
8 abgedeckt, so daß ein freier Zugriff zu den Ausnehmungen 29 gewährleistet ist. Der
Tischkasten 6 weist einen Tischkastenboden 27 auf. In einem vorderen den Vorderkantenführungen
zugewandten Bereich des Tischkastenbodens 27 ist eine Schräge 33 vorgesehen. Diese
endet an einem Anschlag 37.
[0018] An einer Unterseite 34 weist der Stützkörper 22 an seinem Ende 23 in einem Bereich
in dem das Schiebelager 24 vorgesehen ist, eine Schräge 36 auf, die beim Herausschieben
des Stützkörpers 22 aus der Kammer 9 des Tischkastens 6 mit der Schräge 33 in Wirkverbindung
bringbar ist. An der Unterseite 34 ist zwischen der Schräge 36 und dem Schiebelager
24 ein Absatz 38 vorgesehen. Um den Stützkörper 22 gegen ungewolltes Herausrutschen
zu sichern, ist ein Vorsprung 39 auf der Oberseite 26 des Tischkastenbodens 27 vorgesehen.
In eingefahrenem Zustand liegt der Stützkörper 22 mittels des Absatzes 38 an diesem
Vorsprung 39 an.
[0019] Beim Herausschieben des Stützkörpers 22 gleitet die Schräge 36 des Stützkörpers 22
derart auf der Schräge 33 des Tischkastenbodens 27 ab, daß der Stützkörper 22 so weit
aus dem Tischkasten 6 herausgehoben wird, bis eine Oberseite 41 des Stützkörpers 22
in einer gemeinsamen Auflageebene 11 mit der Bogenauflageplatte 8 liegt.
[0020] In einer herausgefahrenen Endstellung des Stützkörpers 22 liegt der Absatz 38 am
Anschlag 37 an. Hierdurch wird verhindert, daß die Stützkörper vollständig aus dem
Tischkasten 6 herausgezogen werden. Um dem Stützkörper 22 eine stabile Lage zu geben,
werden diese an ihrem vorderen Ende auf Abstützleisten 42, 43 aufgelegt.
[0021] Damit eine Bedienperson je nach Formatbreite eines zu verarbeitenden Bogenstapels
46 die Stützkörper 22 nicht einzeln aus dem Tischkasten 6 herausziehen muß, ist eine
Mitnehmervorrichtung vorgesehen, die es ermöglicht, daß nur der jeweils äußere Stützkörper
22 herausgezogen werden muß. Hierbei werden die weiter innen angeordneten Stützkörper
22 von dem jeweils benachbarten Stützkörper 22 mitgenommen. Zu diesem Zweck weisen
die jeweils innen von äußeren Stützkörpern 22 angeordneten Stützkörper 22 einen nach
außen gerichteten Mitnehmerzapfen 47 auf, der in eine in der Seite 49 des jeweils
benachbarten Stützkörpers 22 vorgesehene Längsnut 48 eingreift, die in Richtung des
vorderen Endes 28 des Stützkörpers 22 offen ist. Die jeweils ganz außen angeordneten
Stützkörper 22 weisen nur die an ihren nach innen weisenden Seiten 49 angeordneten
Längsnut 48 auf. Die jeweils ganz innen angeordneten Stützkörper 22 weisen nur den
an ihrer nach außen weisenden Seite angeordneten Mitnehmerzapfen 47 auf.
[0022] Soll nun eine Auflagefläche für ein Format bereitgestellt werden bei dem es z. B.
notwendig ist, daß jeweils drei Stützkörper 22 aus dem Tischkasten 6 herausgezogen
werden, so greift die Bedienperson in die Ausnehmung 29 der jeweils dritten Stützkörper
von innen gesehen ein und zieht diese vollständig heraus. Hierbei kommt es zu einem
Mitnahmekontakt zwischen den Mitnehmerzapfen 47 des zweiten Stützkörpers 22 mit einem
Ende 51 der Längsnut 48 des dritten Stützkörpers und gleichzeitig einen Mitnahmekontakt
zwischen Mitnehmerzapfen 47 des ersten Stützkörpers 22 und einem Ende 51 der Längsnut
48 des zweiten Stützkörpers 22. Der Mitnehmerzapfen des dritten Stützkörpers 22 gleitet
dabei aus der nach vorne offenen Längsnut 48 des vierten Stützkörpers hinaus.
[0023] Durch diese Maßnahmen wird eine Auflagefläche für einen Bogenstapel 44 bereitgestellt,
die von jeweils drei Stützkörpern 22 und dem Mitteltisch 4 gebildet wird. Quer zur
Bogentransportrichtung bewegbare Seitenführungen 52, 53 lassen sich nun dicht an den
Bogenstapel 44 heranstellen.
[0024] Bei einer Verkleinerung der Auflagefläche auf z. B. Minimalformat braucht die Bedienperson
jeweils lediglich den ersten Stützkörper 22 in den Tischkasten 6 hineinzuschieben.
Hierbei nimmt der Mitnehmerzapfen 47 des ersten Stützkörpers 22 den zweiten Stützkörper
22 und der Mitnehmerzapfen 47 des zweiten Stützkörpers 22 den dritten Stützkörper
22 mit.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Anlegetisch
- 2
- Grundplatte
- 3
- Bogenstapelauflage
- 4
- Mitteltisch
- 5
- 6
- Tischkasten
- 7
- Tischkasten
- 8
- Bogenstapelauflageplatten
- 9
- Oberseite (8)
- 10
- 11
- Auflageebene
- 12
- Vorderkanten (2)
- 13
- Vorderkantenführungen
- 14
- Platte
- 15
- 16
- Abstützleiste
- 17
- Abstützleiste
- 18
- Abstützleiste
- 19
- Kammer
- 20
- 21
- Seitenwand
- 22
- Stützkörper
- 23
- Ende (22)
- 24
- Schiebelager
- 25
- 26
- Oberseite (27)
- 27
- Tischkastenboden
- 28
- Ende (22)
- 29
- Ausnehmung
- 30
- 31
- 32
- 33
- Schräge
- 34
- Unterseite (22)
- 35
- 36
- Schräge
- 37
- Anschlag
- 38
- Absatz
- 39
- Vorsprung
- 40
- 41
- Oberseite (22)
- 42
- Abstützleiste
- 43
- Abstützleiste
- 44
- 45
- 46
- Bogenstapel
- 47
- Mitnehmerzapfen
- 48
- Längsnut
- 49
- Seite (22)
- 50
- 51
- Ende (48)
- 52
- Seitenführung
- 53
- Seitenführung
1. Formatveränderbarer Anlegetisch mit einer Auflagefläche für Bogen an einer Rotationsdruckmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß Abstützelemente (22) vorgesehen sind, daß diese für mindestens einen Bogen eine
formatabhängige, im wesentlichen geschlossene Auflagefläche bildend angeordnet sind
und daß die Auflagefläche in einer Auflageebene (11) angeordnet ist.
2. Formatveränderbarer Anlegetisch nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützelemente (22) in bzw. gegen Transportrichtung verschiebbar gelagert
sind.
3. Formatveränderbarer Anlegetisch nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützelement (22) nach unterhalb der Auflageebene (11) versenkbar angeordnet
sind.
4. Formatveränderbarer Anlegetisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützelemente (22) parallel nebeneinander angeordnet sind.
5. Formatveränderbarer Anlegetisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützelemente (22) jeweils einen Mitnehmerzapfen (47) und eine Mitnehmerführung
(48) aufweisen, die ineinander greifbar angeordnet sind.
6. Formatveränderbarer Anlegetisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützelemente (22) jeweils auf einer der Auflagenseite entgegengerichteten
Unterseite (34) eine Führung in Form einer Schräge (36) aufweisen.
7. Formatveränderbarer Anlegetisch nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrägen (36) der Abstützelemente (22) jeweils mit korrespondierenden Schrägen
(33) der Tischkasten (67) in Gleitkontakt bringbar angeordnet sind.
8. Formatveränderbarer Anlegetisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützelemente (22) jeweils eine Eingriffsmulde (25) zur Betätigung aufweisen.
9. Formatveränderbarer Anlegetisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützelemente (22) die Form von Balken haben.
10. Formatveränderbarer Anlegetisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützelemente (22) und die Tischkästen (6, 7) jeweils einen Absatz (38)
und einen Vorsprung (39) aufweisen, daß diese derart gegenseitig in Anlage bringbar
angeordnet, so daß die Abstützelemente (22) in ihrer Endstellung gegen Verschieben
gesichert sind.
11. Formatveränderbarer Anlegetisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils eine Stützleiste (42, 43) vorgesehen ist, auf die die Abstützeleaente
(22) in ausgefahrenem Zustand aufliegen.