[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpe zum Fördern von Dämpfen, insbesondere Dämpfen niedersiedender
Flüssigkeiten, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Derartige Pumpen werden z. B. an Zapfsäulen eingesetzt, um die beim Betanken von
Kraftfahrzeugen aus dem Kraftfahrzeugtank verdrängten Benzindämpfe in den Tankstellentank
zu fördern.
[0003] Bei derartigen Pumpen ist auch damit zu rechnen, daß die sie enthaltende Dampf-Rückführeinrichtung
mit Mengen der dem Dampf entsprechenden Flüssigkeit beaufschlagt wird, z. B. durch
Rücksaugen von Flüssigkeit oder durch Kondensation von Dampf in den zur Pumpe führenden
Leitungen oder in der Pumpe selbst. Derartige Flüssigkeitsvolumina können das Arbeiten
der Pumpe beeinträchtigen. Um dem entgegenzuwirken wurde schon vorgeschlagen (DE 4037
066 A1) bei der Pumpe anfallende Flüssigkeitsvolumina durch eine Strahlpumpe um die
eigentliche Pumpeinheit herumzupumpen, wobei als Arbeitsmedium der Strahlpumpe der
am Auslaß der Pumpeinheit bereitgestellte Dampf verwendet wird.
[0004] Eine derartige zusätzliche Strahlpumpe kann zwar flüssige Anteile im dem Einlaß der
Pumpeinheit zugeführten Dampf zuverlässig um die Pumpe herum direkt in die zum Tankstellentank
führende Leitung pumpen, die gesamte Pumpeinrichtung hat aber verhältnismäßig komplizierten
Aufbau.
[0005] Durch die vorliegende Erfindung soll daher eine Pumpe zum Fördern von Dämpfen gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1 so weitergebildet werden, daß in der Pumpe anfallende
flüssige Bestandteile ohne Beschädigung der Pumpe zum Pumpenauslaß gefördert werden,
und zwar bei mechanisch einfachem Aufbau der Pumpe.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Pumpe mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen.
[0007] Während die eingangs angesprochene Pumpe im ankommenden Dampf enthaltene flüssige
Bestandteile gezielt abscheidet und über die gesonderte Strahlpumpe zum Auslaß der
gesamten Pumpeinrichtung fördert, wird durch die vorliegende Erfindung ein anderer
Weg beschritten: die flüssigen Bestandteile werden stromauf des Einlasses der eigentlichen
Pumpeinheit gezielt vernebelt, und auf diese Weise lassen sie sich problemlos zusammen
mit dem Dampf durch die Pumpeinheit fördern. Fallen später hinter der Punmpeinheit
die Tröpfchen wieder aus, so läuft das erhaltene Flüssigkeitsvolumen problemlos zum
Zielort.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0009] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 ist im Hinblick auf besonders einfachen
mechanischen Aufbau des Verneblers von Vorteil. Durch die langgestreckte und kleinen
Querschnitt aufweisende Form der Flüssigkeitskammer werden Düsen oder andere präzise
mechanisch zu bearbeitende Zerstäubungselemente entbehrlich.
[0010] Gemäß Anspruch 3 kann man das Zuführen der sich im Gehäuse der Pumpe ansammelnden
Flüssigkeitsmengen zum Vernebler auf einfache Weise über Schwerkraft erhalten.
[0011] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 4 ist im Hinblick auf besonders effektive
Vernebelung von Vorteil, da sich eine in der Flüssigkeitskammer ansammelnde Flüssigkeitssäule
laufend teilen muß, hochgeschleudert wird und gegen Gehäusewände prallt, wenn der
Dampfstrom zum Einlaß der eigentlichen Pumpeinheit gefördert wird.
[0012] Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 5 wird durch die aus Gründen des
Brandschutzes vorgesehenen Flammsperren als Nebeneffekt erreicht, daß der Flüssigkeitskammer
ein etwas aufgerissener Dampfstrom zugeführt wird, was ebenfalls im Hinblick auf gute
Vernebelung vorteilhaft ist.
[0013] Eine Pumpe gemäß Anspruch 6 baut besonders kompakt und die mit dem Vorsehen der Flüssigkeitskammer
verbundenen Kosten sind besonders klein, da im Grunde nur ein etwas aufwendigeres
Formwerkzeug für das Kurbelgehäuse der Pumpeinheit notwendig ist.
[0014] Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 7 erhält man wiederum einen besonders
kompakten Aufbau des Gehäuses und die gewünschte lange und kleinen Querschnitt aufweisende
Geometrie der Flüssigkeitskammer.
[0015] Gemäß Anspruch 8 erhält man eine besonders gut gegen das zu fördernde Medium resistente
Lagerung des Pleuels des Kolbens, was deshalb wichtig ist, weil bei der erfindungsgemäßen
Pumpe nicht nur mit dem reinen Dampf sondern mit Nebeln der betracheten niedersiedenden
Flüssigkeit gearbeitet wird.
[0016] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
- Figur 1:
- eine Aufsicht auf die Oberseite einer Kolbenpumpe zum Fördern von Benzindämpfen;
- Figur 2:
- einen vertikalen Schnitt durch die in Figur 1 gezeigte Kolbenpumpe längs der dortigen
Schnittlinie II-II;
- Figur 3:
- einen vertikalen Schnitt durch die in Figur 1 und 2 gezeigte Kolbenpumpe längs der
Schnittlinie III-III von Figur 2;
- Figur 4:
- eine Aufsicht auf ein Kurbelgehäuse der Kolbenpumpe von oben, in vergrößertem Maßstabe;
- Figur 5:
- einen abgewinkelten vertikalen Schnitt durch das in Figur 4 gezeigte Kurbelgehäuse
längs der dortigen Schnittlinie V-V; und
- Figur 6:
- einen schematischen Schnitt durch ein Pleuellager der Kolbenpumpe.
[0017] Die in der Zeichnung wiedergegebene Kolbenpumpe zum Rückführen von Benzindämpfen
hat ein unter Einsatzbedingungen untenliegendes Kurbelgehäuse 10 und einen auf dieses
aufgeschraubten, obenliegenden Zylinderkopf 12. Das Kurbelgehäuse 10 hat einen in
den Figuren 1 und 2 links liegenden vom Boden hochgezogenen Wandabschnitt 14, in welchem
über ein Lager 16 eine Kurbelwelle 18 gelagert ist. Die Kurbelwelle 18 trägt an ihrem
in der Zeichnung links gelegenen Ende eine Riemenscheibe 20, über welche im betriebsbereiten
Zustand ein in der Zeichnung nicht wiedergegebener Riemen läuft, der über eine auf
der Motorwelle eines nicht gezeigten Antriebsmotors laufende Riemenscheibe läuft.
[0018] Die Kurbelwelle 18 hat (vergleiche Figur 2) einen Dichtbund 22, der zusammen mit
einer dem Lager 16 vorgeschalteten Dichtscheibe 24 das Innere des Kurbelgehäuses 10
gegen die Umgebung abdichtet.
[0019] Mit der Kurbelwelle 18 ist über einen Gewindebolzen 26 ein Kurbelkörper 28 verbunden,
an welchen ein Wuchtkörper 30 angeformt ist.
[0020] Auf dem Kurbelzapfen des Kurbelkörpers 30 läuft über ein Lager 32 ein Pleuel 34,
an welches eine untere Kolbenschale 36 angeformt ist.
[0021] An dieser ist eine obere Kolbenschale 38 mittels einer Schraube 40 befestigt, und
zwischen die beiden Kolbenschalen ist eine trockenlaufende Dichtung 42 eingespannt.
[0022] Die durch die Bauteile 34 bis 42 gebildete Kolbeneinheit 44 läuft in einer Zylinderbuchse
45, die über zwei axial hintereinander liegende Tellerfedern 46 auf einer Schulter
47 des Kurbelgehäuses 10 ruht und an der Unterseite des Zylinderkopfes 12 über eine
Ventilplatte 48 abgestützt ist. Letztere trägt ein Einlaßventil 50 sowie ein Auslaßventil
52, wobei beide Ventile als Zungenventile ausgebildet sind.
[0023] Das Einlaßventil 50 steht über einen Kanal 54 der Ventilplatte 48 und einen an der
Außenseite der Zylinderbuchse 44 vorbeiführenden axialen Kanal 56 mit einer vertikalen
Flüssigkeitskammer 58 in Verbindung, die seitlich des hochgezogenen Wandabschnittes
14 zur Bodenwand des Kurbelgehäuses 10 führt. Wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich,
ist die Flüssigkeitskammer 58 durch eine Wand 60 vom Kurbelraum 62 getrennt, und wie
insbesondere die Figuren 3 und 5 zeigen, steht ein tiefster Punkt des Kurbelraumes
62 über eine in der Wand 60 vorgesehene Öffnung 64 mit der Flüssigkeitskammer 58 in
Verbindung.
[0024] Bei betriebsbereiter Kolbenpumpe sind in einen am unteren Ende der Flüssigkeitskammer
58 liegenden Einlaßstutzen 66 und eine im Zylinderkopf 12 vorgesehene Auslaßbohrung
68 jeweils eine Flammsperreinheit 70 bzw. 72 eingeschraubt. Letztere haben jeweils
ein Gehäuse 74 und zwei in diesem axial hintereinander liegend angeordnete Wickel
76 aus gewelltem Blech (Bandsicherung) bzw. einen einzigen solchen Wickel, ggf. mit
vergrößerter axialer Abmessung.
[0025] Die Gehäuse 74 können direkt an das Pumpengehäuse angeschraubt sein, wie in Figur
2 wiedergegeben, oder über Winkelstücke 78 mit dem Gehäuse verbunden sein, wie in
Figur 3 gezeigt.
[0026] Die oben beschriebene Kolbenpumpe arbeitet folgendermaßen:
Sich im Inneren des Pumpengehäuses ansammelndes flüssiges Benzin gelangt aus den Kanälen
54 und 56 direkt und aus dem Kurbelraum 62 über die Öffnung 64 in die Flüssigkeitskammer
58 und bildet dort im durch die Pumpe gesaugten Dampfstrom eine schwebende Flüssigkeitssäule,
die ständig angehoben und durch den Gasstrom zerteilt wird, um dann wieder in sich
zurückzufallen. Auf diese Weise werden dem durch die Pumpe geförderten Gasstrom kleine
Flüssigkeitströpfchen beigegeben, die problemlos durch den durch die Kolbeneinheit
44 und die Zylinderbuchse 45 begrenzten Arbeitsraum gefördert wird.
[0027] Um auch bei dem hohen Flüssigkeitsanteil im geförderten Medium starken Korrosionsbelastungen
eine im Langzeitbetrieb zufriedenstellende Standfestigkeit des Pleuellagers 32 zu
gewährleisten, ist dieses, wie aus Figur 6 ersichtlich, bevorzugt an beiden Seiten
durch zwei Paare von zusammenarbeitenen Schleifringen 80, 82 begrenzt, die gegen Treibstoffdämpfe
resistent sind, und in den zwischen den Schleifringpaaren liegenden Raum mit dem Lager
32 ist eine Fettfüllung 84 eingebracht, welche ebenfalls gegen Treibstoffdampf resistent
ist.
[0028] Aus der oben gegebenen Beschreibung ist ersichtlich, daß die beschriebene Pumpe auch
Benzindämpfe mit größeren Anteilen flüssigen Benzines zuverlässig fördern kann, ohne
daß sich in der Pumpe größere Flüssigkeitsvolumina ansammeln, die das Arbeiten der
durch die Kolbeneinheit 44 und die Zylinderbuchse 45 gebildeten eigentlichen Pumpeinheit
zu beinträchtigen.
1. Pumpe zum Fördern von Dämpfen, insbesondere Dämpfen niedersiedender Flüssigkeiten
wie Benzin, mit einem Gehäuse (10, 12), welches einen eine Pumpeinheit (44, 45) aufnehmenden
Gehäuseraum, einen zum Einlaß der Pumpeinheit (44, 45) führenden Einlaßkanal (54 bis
58) und einen vom Auslaß der Pumpeinheit (44, 45) wegführenden Auslaßkanal (68) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (10, 12) mit einem Sumpf (62) ausgebildet
ist, der mit einem Flüssigkeitseinlaß eines Verneblers verbunden ist, dessen Gaseinlaß
mit dem durch die Pumpeinheit (44, 45) geförderten Dampfstrom beaufschlagt ist.
2. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vernebler (54 bis 58) eine
vom Dampfstrom durchsetzte in Förderrichtung lange und transversal zur Förderrichtung
schmale Flüssigkeitskammer (58) aufweist.
3. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitskammer (58)
unterhalb des Sumpfes (62) liegend im Gehäuse (10, 12) vorgesehen ist und über eine
Rücklauföffnung (64) mit dem Sumpf (62) verbunden ist.
4. Pumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitskammer (58) vertikal
ausgerichtet ist.
5. Pumpe nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Sumpf
(62) abgelegene Dampfeinlaß der Flüssigkeitskammer (58) mit einer durch mindestens
einen Wickel (76) gewellten Bleches gebildeten Flammsperreinheit (70) versehen ist.
6. Pumpe nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Flüssigkeitskammer
(58) längs eines Kurbelraumes (62) einer trockenlaufenden Kolben-Pumpeinheit (44,
45) erstreckt.
7. Pumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitskammer (58) seitlich
einer Lagerwand (14) liegt, in welcher eine Kurbelwelle (18) der Pumpeinheit (44,
45) gelagert ist.
8. Pumpe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pleuellager (32) für ein Pleuel
eines Kolbens der Pumpeinheit (44, 45) zwei Schleifringpaare (80, 82) und eine dazwischenliegende
Fettfüllung (84) aufweist, welche gegen den zu fördernden Dampf, insbesondere Benzin,
resistent sind.