[0001] In ihrem Färbeverhalten gleichen Viskosefasern im wesentlichen denen der Baumwollfasern.
Bei derzeitigen Stand der Technik sind zum Färben cellulosischer Natur- oder Regeneratfasern
alkalispendende Mittel sowie Elektrolyte notwendig, um befriedigende Fixierergebnisse
mit Reaktivfarbstoffen zu erzielen. Für ökologisch verbesserter Färbeverfahren stellen
gerade diese notwendigen Zusätze nicht zu akzeptierende Umweltbelastungen dar. Für
die Zukunft werden daher Celluloseregeneratfasern von zunehmender Bedeutung sein,
die zuvor ohne zusätzliche Prozeßschritte in hoch farbstoffaffine, d.h. salz- und
alkalifrei färbbare Modifikationen überführt wurden. So veränderte Fasern ähneln in
ihrem chemischen Verhalten tierischen Fasern, wie Wolle oder Seide, und können unter
neutralen Bedingungen mit anionischen Farbstoffen, ohne weitere Salz- oder Alkalizusätze,
gefärbt werden.
[0002] Modifizierungen von Viskose sind in der Literatur bereits beschrieben. Die Deutsche
Offenlegungsschrift
1 948 487 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Viskosefasern mit neuartigen Färbeeigenschaften.
Die Herstellung gestaltet sich aber äußerst aufwendig und unwirtschaftlich. Darüberhinaus
kommen Polyaminamide zum Einsatz, die den nativen Charakter der Faser bedeutend stören.
Dies kommt beispielsweise durch Verwendung von Dispersionsfarbstoffen beim späteren
Färben zum Ausdruck. Auch die Deutsche Auslegeschrift
1 469 062 beschäftigt sich mit "aminalisierten Fasern". Bei den Zusätzen handelt es sich um
Aminoethyl- und Diethylaminocellulosen in hohen Konzentrationen, das Einfärben geschieht
ausschließlich mit Säurefarbstoffen und in Gegenwart von zusätzlichem Elektrolytsalz.
[0003] Überraschenderweise wurde gefunden, daß durch Beimischen eines aminsubstituierten
Cellulosederivats zu einer Viskosemasse oder Alkalicellulose, oder durch Beimischen
zu einer Celluloselösung eine Viskosefaser herzustellen ist, die mit Direktfarbstoffen
auch ohne bislang übliche Zugabe von Elektrolytsalz in hervorragender Qualität gefärbt
werden kann, sich aber in den sonst gewünschten Eigenschaften gegenüber den herkömmlichen
Viskosefasern kaum unterscheidet.
[0004] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von Cellulose-Regeneratfasern
mit Direktfarbstoffen oder Säurefarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man einer
Viskosemasse oder Alkalicellulose ein aminsubstituiertes Cellulosederivat zusetzt
und nach dem Viskosespinnverfahren Fasern spinnt, oder indem man einer Celluloselösung
besagtes Cellulosederivat zusetzt und aus der Lösung Fasern spinnt, die Fasern zu
einem Gewebe oder Gewirke verarbeitet und dieses mit einem Direktfarbstoff oder Säurefarbstoff
in Abwesenheit von zusätzlichem Elektrolytsalz färbt.
[0005] Die Synthese aminierter Cellulosederivate ist in der Literatur bereits vielfältig
beschrieben, so beispielsweise in der Deutschen Offenlegungsschrift
1 593 657, der Europäischen Patentschrift
0 310 787, der US-Patentschrift
4 464 523 oder der Deutschen Offenlegungsschrift
41 25 752 A1.
[0006] Als aminsubstituierte Cellulosederivate eignen sich z. B. Polymerisate aus ethylenisch
ungesättigten Aminen mit Cellulose. Diese Polymerisate können durch Polymerisation
von
A) Monomeren oder Monomerenmischungen aus der Gruppe der
a) N-Vinylimidazole, welche am heterocyclischen Ring durch bis zu drei C₁-C₁₂-Alkylreste
substituiert sein und in N-quaternisierter Form oder in Salzform vorliegen können,
b) fünf- bis achtgliedrigen N-Vinyllactame, welche am Ring durch bis zu drei C₁-C₁₂-Alkylreste
substituiert sein können,
c) Acrylsäure- oder Methacrylsäure-dialkylaminoalkylester mit insgesamt bis zu 30
C-Atomen im Dialkylaminoalkyl-Rest, welche in N-quaternisierter Form oder in Salzform
vorliegen können,
d) N-(Dialkylaminoalkyl)-acrylsäureamide oder -methacrylsäureamide mit insgesamt bis
zu 30 C-Atomen im Dialkylaminoalkyl-Rest, welche in N-quaternisierter Form oder in
Salzform vorliegen können, und
e) Diallyl-C₁-C₁₂-alkylamine oder deren Salze oder Diallyl-di(C₁-C₁₂-alkyl)-ammonium-Verbindungen,
wobei als weitere Comonomere zu (A) noch
f) monoethylenisch ungesättigte C₃-C₁₀-Carbonsäuren und deren Alkalimetall-, Erdalkalimetall-
oder Ammoniumsalze,
g) monoethylenisch ungesättigte C₃-C₁₀-Carbonsäureester sowie
h) mindestens zwei ethylenisch ungesättigte, nicht konjugierte Doppelbindungen im
Molekül enthaltende Verbindungen vorhanden sein können, in Gegenwart von
B) Monosacchariden, Oligosacchariden, Polysacchariden, thermisch oder mechanisch behandelten,
oxidativ, hydrolytisch oder enzymatisch abgebauten Polysacchariden, oxidierten hydrolytisch
oder enzymatisch abgebauten Polysacchariden, chemisch modifizierten Mono-, Oligo-
und Polysacchariden oder Mischungen der genannten Verbindungen (B) im Gewichtsverhältnis
(A):(B) von (95 bis 20):(5 bis 80) hergestellt werden.
[0007] Es hat sich in vielen Fällen bewährt, Polymerisate einzusetzen, bei denen als Monomere
(A) entweder die Verbindungen (a), (c), (d) und (e) jeweils alleine oder Mischungen
aus 5 bis 95 Gew.-% einer Verbindung (b) und 95 bis 5 Gew.-% einer oder mehrerer der
Monomere (a), (c), (d), (e), (f), (g) und (h) eingesetzt werden, wobei (h) maximal
in einer Menge bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge aller Monomeren (A), verwendet
wird.
[0008] Gute Ergebnisse werden auch erhalten, wenn als aminsubstituierte Cellulosederivate
Polymerisate aus N,N-Diallyl-N,N-di(C₁-C₁₂)-alkylammoniumhalogeniden und Cellulose
verwendet werden. Hierbei hat es sich als günstig erwiesen, N,N-Diallyl-N-methyl-N-dodecylammoniumhalogenid,
N,N-Diallyl-N-methyl-N-octylammoniumhalogenid, N,N-Diallyl-N-methyl-N-decylammoniumhalogenid
oder N,N-Diallyl-N,N-dimethylammoniumhalogenid, insbesondere N,N-Diallyl-N,N-dimethylammoniumchlorid,
zu verwenden.
[0009] Gute Ergebnisse werden auch erhalten, wenn man das aminsubstituierte Cellulosederivat
durch Umsetzung von Aminen mit Cellulose herstellt. Hierbei können als Amine Verbindungen
der allgemeinen Formel (1a) oder (1b)

eingesetzt werden, in welchen bedeuten:
- Y
- ist eine Estergruppe;
- A und N
- bilden zusammen mit 1 oder 2 Alkylengruppen von 1 bis 4 C-Atomen den bivalenten Rest
eines heterocyclischen Ringes, worin
- A
- ein Sauerstoffatom oder eine Gruppe der allgemeinen Formel (a), (b) oder (c)

ist, in welchen
- R
- ein Wasserstoffatom oder eine Aminogruppe ist oder eine Alkylgruppe von 1 bis 6 C-Atomen
bedeutet, die durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Amino, Sulfo, Hydroxy, Sulfato,
Phosphato und Carboxy substituiert sein kann, oder eine Alkylgruppe von 3 bis 8 C-Atomen
ist, die durch 1 oder 2 Gruppen der Formeln -O- und -NH- unterbrochen ist und durch
eine Amino-, Sulfo-, Hydroxy-, Sulfato- oder Carboxygruppe substituiert sein kann,
- R¹
- Wasserstoff, Methyl oder Ethyl ist,
- R²
- Wasserstoff, Methyl oder Ethyl ist und
- Z(-)
- ein Anion bedeutet;
- B
- ist die Aminogruppe der Formel H₂N- oder eine Amino- oder Ammoniumgruppe der allgemeinen
Formel (d) oder (e)

in welchen
- R¹, R² und Z(-)
- eine der obengenannten Bedeutungen besitzen,
- R³
- Methyl oder Ethyl ist und
- R⁴
- Wasserstoff, Methyl oder Ethyl bedeutet;
- p
- ist die Zahl 1 oder 2;
- alkylen
- ist ein geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest von 2 bis 6 C-Atomen, der durch
1 oder 2 Hydroxygruppen substituiert sein kann, oder ist ein geradkettiger oder verzweigter
Alkylenrest von 3 bis 8 C-Atomen, der durch 1 oder 2 Gruppen der Formeln -O- und -NH-
unterbrochen ist;
- alk
- ist ein geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest von 2 bis 6 C-Atomen, oder ist
ein geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest von 3 bis 8 C-Atomen, der durch 1 oder
2 Gruppen der Formeln -O- und -NH-unterbrochen ist und ist bevorzugt ein geradkettiger
oder verzweigter Alkylenrest von 2 bis 6 C-Atomen;
- m
- ist die Zahl 1 oder 2;
- n
- ist eine Zahl von 1 bis 4;
die Amino-, Hydroxy- und Estergruppen können sowohl an einem primären, sekundären
oder tertiären C-Atom des Alkylenrestes gebunden sein.
[0010] Besonders geeignet sind aminogruppenhaltige Verbindungen, bei denen die Estergruppe
eine Sulfato- oder Phosphatogruppe ist oder eine C₁-C₄₋ Alkanoylgruppe, Phenylsulfonyloxy-
oder eine am Benzolkern durch Substituenten aus der Gruppe Carboxy, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy
und Nitro substituierte Phenylsulfonyloxygruppe ist.
[0011] Als Amine haben sich besonders die Verbindungen N-(β-Sulfatoethyl)-piperazin, N-[β-(β'-Sulfatoethoxy)-ethyl]-piperazin,
N-[γ-Sulfato-β-hydroxy-propyl)-piperidin, N-(γ-Sulfato-β-hydroxy-propyl)-pyrrolidin,
N-β-Sulfatoethyl-piperidin, 2-Sulfato-3-hydroxy-1-amino-propan, 3-Sulfato-2-hydroxy-1-amino-propan,
1-Sulfato-3-hydroxy-2-amino-propan, 3-Hydroxy-1-sulfato-2-amino-propan, 2,3-Disulfato-1-amino-propan,
1,3-Disulfato-2-amino-propan oder ein Derivat dieser Verbindungen mit einer anderen
vorstehend genannten Estergruppe statt der Sulfatogruppe oder N-(2-Sulfatoethyl)-piperazinsulfat,
im Sinne der vorliegenden Erfindung bewährt.
[0012] Darüberhinaus sind für die Modifizierung der vorgefertigten Cellulosen auch solche
Verbindungen geeignet, die als reaktiven Rest an der Aminokomponente eine α-Chlor-β-hydroxy-
oder Epoxy-Substitution aufweisen. Weiterhin sind unter reaktiv im allgemeinen solche
Molekülteile zu verstehen, die mit Hydroxylgruppen, beispielsweise von Cellulose,
oder Amino- und Thiolgruppen, beispielsweise von Wolle und Seide reagieren können
und eine kovalente chemische Bindung einzugehen vermögen.
[0013] Als Cellulosekomponente für die Herstellung der aminsubstituierten Cellulosederivate
haben sich Carboxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Carboxymethylhydroxyethylcellulose, Sulfoethylcellulose, Carboxymethylsulfoethylcellulose,
Hydroxypropylsulfoethylcellulose, Hydroxyethylsulfoethylcellulose, Methylsulfoethylcellulose
und Ethylsulfoethylcellulose als geeignet erwiesen.
[0014] Das Verfahren zur Herstellung der aminierten Cellulose-Regeneratfasern wird durchgeführt,
indem man entweder Cellulose alkalisch aufschließt (Alkalicellulose), mit Schwefelkohlenstoff
umsetzt und der so erhaltenen Viskosespinnlösung die aminsubstituierten Cellulosederivate
zusetzt oder indem man die aminsubstituierten Cellulosederivate direkt zur Alkalicellulose
zugibt und dann xanthogeniert. Durch anschließendes Verspinnen in einem sauren Spinnbad
werden die modifizierten Viskosefasern erhalten.
[0015] Die für das vorliegende Verfahren benutzten stickstoffhaltigen Verbindungen werden
in wäßrigem Medium oder zweckmäßig auch mit Hilfe von Emulgatoren in die Viskosespinnmasse
eingearbeitet und zeigen mit der Viskose eine gute Verträglichkeit. Der Zusatz des
aminsubstituierten Cellulosederivats erfolgt in einer Menge von 1 bis 20 %, vorzugsweise
1 bis 12 Gew.-%, bezogen auf den Cellulosegehalt der Spinnmasse vor der Fällung und
Verformung.
[0016] Werden die erfindungsgemäßen Fasern nach anderen üblichen, dem Fachmann geläufigen
Verfahren zur Herstellung cellulosischer Fasern aus Lösung heraus, wie beispielsweise
dem Cuproverfahren, dem Lyocellverfahren und dem Verfahren über niedrig substituierte
Celluloseether, hergestellt, so wird die Cellulose in einem geeigneten organischen
Lösemittel gelöst, mit dem aminsubstituierten Cellulosederivat umgesetzt und direkt
aus der Lösung zu Fasern versponnen. Am günstigsten ist ein Zudosieren unmittelbar
vor der Verspinnung, wobei die Einmischung und homogene Verteilung durch bekannte
Mischsysteme mit Hilfe von statischen oder dynamischen Mischsystemen erfolgen kann.
Das Zudosieren kann aber auch in einer beliebigen Vorstufe bei der Spinnmasseherstellung
erfolgen.
[0017] Die als Zusätze dienenden aminierten Cellulosen haben Polymerisationsgrade zwischen
300 und 1000 Anhydroglucoseeinheiten und Viskositäten von 300 bis 1500 mPas. Der Polymerisationsgrad
sollte nicht kleiner als 300 sein, da ansonsten die Gefahr besteht, daß die vorgefertigte
aminierte Cellulose nach dem Verspinnen aus der Faser ausgewaschen wird.
[0018] Die zur Herstellung der modifizierten Viskose genutzten vorgefertigten Cellulosederivate
lassen sich, aufgrund der Löslichkeit in Wasser oder in wäßriger Alkalilösung, in
guter Verteilung direkt in die Spinnmasse einrühren. Die Filtrierbarkeit der Viskose
zeigt keine Verschlechterung im Vergleich mit zusatzfreien Proben, so daß im Zuge
des Spinnvorganges kein Verstopfen der Spinndüse zu beobachten ist. Die Verformung
der Viskose wird nach üblichen und bekannten Methoden durchgeführt, wie z. B. mit
Spinndüsen, einem nachfolgenden Fällbad, sowie gegebenenfalls weiteren Nachbehandlungsbädern.
[0019] Das textile modifizierte Fasermaterial, das in das erfindungsgemäße Färbeverfahren
eingesetzt wird, kann in allen Verarbeitungszuständen, so als Garn, Flocke, Kammzug
und Stückware (Gewebe) vorliegen.
[0020] Das erfindungsgemäße Färben der modifizierten textilen Fasermateralien erfolgt analog
bekannten Färbeweisen und Druckverfahren zum Färben oder Bedrucken von Fasermaterialien
mit Direktfarbstoffen oder Säurefarbstoffen und unter Anwendung der hierfür bekanntermaßen
eingesetzten Temperaturbereiche und üblichen Farbstoffmengen, jedoch mit der Ausnahme,
daß für die Färbebäder, Klotzflotten, Druckpasten und Ink-Jet-Formulierungen auf einen
Zusatz von Elektrolytsalzen verzichtet werden kann. Bei Verwendung handelsüblicher
Direktfarbstoffe sind normalerweise Salzgehalte von 0,01 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf
die Färbeflotte, zugegen. Ohne die erfindungsgemäße Modifizierung der Cellulosefasern
wäre dieser Salzgehalt für ein erfolgreiches Färbeverfahren um den Faktor 50 bis 1000
zu gering.
[0021] Färbeverfahren sind beispielsweise die verschiedenen Ausziehverfahren, wie das Färben
auf dem Jigger und auf der Haspelkufe oder das Färben aus langer und kurzer Flotte,
das Färben in Jet-Färbemaschinen, das Färben nach Klotz-Kaltverweilverfahren oder
nach einem Klotz-Heißdampf-Fixierverfahren. Zu den erfindungsgemäß nutzbaren Färbeverfahren
zählen auch die Drucktechniken, einschließlich des Ink-Jet-Printings und des Transferdruckes.
[0022] Das Ink-Jet- oder Tintenstrahlverfahren bietet von den berührungslosen Druckverfahren
die einzige Möglichkeit, schnell, leise und in hoher Auflösung farbige Bilder wiederzugeben.
Bei Tintenstrahlverfahren verwendet man üblicherweise eine wäßrige Tinte, die in kleinen
Tröpfchen direkt auf das Substrat gesprüht wird.
[0023] In der japanischen Patentschrift
JP 86/226157 wird das Textil mit einem kationischen Polymer beschichtet und anschließend mit anionischen
Farbstoffen im Tintenstrahl-Verfahren gefärbt. In diesem Verfahren wird allerdings
mit Reaktivfarbstoffen gedruckt und Alkali zur eigentlichen Fixierung des Farbstoffs
auf der Faser verwandt.
[0024] Das Ink-Jet-Verfahren ist ganz besonders gut geeignet, um modifizierte Viskosefasern
multicolor, konturscharf und abwasserfrei zu bedrucken. Je nach Vorbehandlungsgüte
geschieht dies mehr oder weniger quantitativ, so daß in den meisten Fällen sogar auf
eine Nachwäsche verzichtet werden kann. Auf diese Weise erreicht man ein abfallfreies
Färben durch Bedrucken. Die Farbstoffe, die zum Färben der modifizierten Cellulose
genutzt werden, sind die Direkt- oder Säurefarbstoffe.
[0025] Als Säure- oder Direktfarbstoffe zum Färben oder Bedrucken von erfindungsgemäß modifizierten
Cellulosefasern sind beispielsweise die Diamin-Farbstoffe, ®Sirius Lichtecht-Farbstoffe,
®Alphanol-Farbstoffe, ®Cotonerol-Farbstoffe und ®Duasyn-Farbstoffe geeignet, wie z.B.
C.I. Acid Black 27 (C.I. No. 26 310), C.I. Acid Black 35 (C.I. No. 26 320), C.I. Acid
Blue 113 (C.I. No. 26 360), C.I. Direct Orange 49 (C.I. No. 29 050), C.I. Direct Orange
69 (C.I. No. 29 055), C.I. Direct Yellow 34 (C.I. No. 29 060), C.I. Direct Red 79
(C.I. No. 29 065), C.I. Direct Yellow 67 (C.I. No. 29 080), C.I. Direct Brown 126
(C.I. No. 29085), C.I. Direct Red 84 (C.I. No. 35 760), C.I. Direct Red 80 (C.I. No.
35 780), C.I. Direct Red 194 (C.I. No. 35 785), C.I. Direct Red 81 (C.I. No. 28 160),
C.I. Direct Red 32 (C.I. No. 35 790), C.I. Direct Blue 162 (C.I. No. 35 770), C.I.
Direct Blue 159 (C.I. No. 35 775), C.I. Direct Black 162:1 and C.I. Direct Violet
9 (C.I. No. 27 885).
[0026] Eine für im Ink-Jet-Druck gebräuchliche Direktfarbstoff-Tintenformulierung besteht
vorzugsweise aus:
- 5 bis 10 Gew.- %
- Direktfarbstoff
- 3 bis 8 Gew.-%
- eines nichtionogenen Benetzungsmittels (z.B. ®Genapol C, O, X, PF-Marken)
- 2 bis 10 Gew.-%
- Diethylenglykol, Propylenglykol oder ähnliche Glykole oder Glykolether
- 0, 1 bis 5 Gew.-%
- Glycerin, Di- oder Tetramethylharnstoff
- 70 bis 89,9 Gew.-%
- destilliertes Wasser.
[0027] Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Wenn nicht anders angegeben, sind die in den Beispielen angeführten Teile Gewichtsteile.
Beispiel 1
[0028] In eine betriebsübliche Spinnviskose mit einem Cellulosegehalt von 8,9 %, einem Alkaligehalt
von 5 % und einer Viskosität von 38 Kugelfallsekunden bei 30°C wird eine mit N-(2-Sulfatoethyl)-piperazin
modifizierte Hydroxyethylcellulose (Viskosität 925 mPas, DP ca. 700) eingerührt. Dabei
wird wie folgt verfahren: 16,2 Teile der modifizierten Hydroxyethylcellulose werden
mit 49 Teilen Wasser angeteigt und mit 436 Teilen Spinnviskose vermischt. Diese Vormischung
wird in 2522 Teile Spinnviskose eingerührt. Nach dem Entgasen wird die Spinnmasse
nach betriebsüblichen Viskosespinnverfahren in ein schwefelsaures, Natrium- und Zinksulfat-haltiges
Bad zu Fasern versponnen, in sauren Bädern verstreckt, geschnitten, gewaschen, präpariert
und getrocknet. Nach dem Weben erhält man so ein textiles Viskosegewebe, das direkt
in einem Färbeprozeß nach dem Ausziehverfahren weiterverarbeitet werden kann. Dazu
werden 20 Teile der vorbehandelten Viskosefaser in einem Färbeapparat mit 200 Teilen
einer wäßrigen Flotte behandelt, die, bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware,
2 % des Säurefarbstoffs der Formel

(C.I. Direct Blue 108, C.I. No. 51320) gelöst enthält. Den pH-Wert der Flotte stellt
man zuvor mit Essigsäure auf 4,5. Man färbt die Faser mit dieser Flotte 30 Minuten
bei 80°C. Die Weiterbehandlung der so erzeugten Färbung erfolgt durch Spülen und Seifen
in üblicher Weise. Es resultiert eine kräftige Blaufärbung mit Echtheiten, die denen
konventioneller Direktfärbungen weit überlegen ist. Dies betrifft vor allem die Waschechtheiten.
Beispiel 2
[0029] In eine wie unter Beispiel 1 beschriebene Spinnviskose wird eine entsprechend den
Angaben des Beispiels 28 der
DE-A-41 25 752 modifizierte Kartoffelstärke eingerührt. Dabei verfährt man entsprechend den Angaben
des Beispiels 1 der vorliegenden Anmeldung.
Nach dem Weben erhält man ein textiles Viskosegewebe, das direkt in einem Färbeprozeß
nach dem Klotz-Verfahren weiterverarbeitet werden kann. Hierzu wird eine wäßrige Farbstofflösung,
die in 1000 Vol.-Teilen 20 Teile des Säurefarbstoffs der Formel

(Pc = Phthalocyanin)
(C.I. Direct Blue 199) und 3 Teile eines handelsüblichen nichtionogenen Benetzungsmittels
gelöst enthält, mittels eines Foulards mit einer Flottenaufnahme von 80 %, bezogen
auf das Gewicht des Gewebes, bei 25 °C auf das Gewebe aufgebracht. Die Farbstofflösung
wurde zuvor mit Essigsäure auf einen pH-Wert von 5 gestellt. Das mit der Farbstofflösung
geklotzte Gewebe wird anschließend 2 Minuten gedämpft. Die Weiterbehandlung der so
erzeugten Färbung erfolgt durch Spülen und Seifen in üblicher Weise. Es resultiert
eine kräftige Türkisfärbung mit sehr guten Allgemeinechtheiten.
Beispiel 3
[0030] Eine wie in Beispiel 2 modifizierte Viskose wird mittels einer oder zweier Walzen
zur Führung und Spannung des Gewebes unter einem Ink-Jet-Druckwerk durchgeführt und
mit wäßrigen Lösungen von Direktfarbstoffen bedruckt. Um mehrfarbige Drucke zu erhalten,
wird ein Vierfarbdruck mit den Grundfarben für die subtraktive Farbmischung (Gelb,
Cyan, Magenta und Schwarz) ausgeführt. Als Cyan-Farbstoff wurden C.I. Direct Blue
199, als Gelb-Farbstoff C.I. Direct Yellow 34 (C.I. No. 29060), als Magenta-Farbstoff
C.I. Direct Red 79 (C.I. No. 29065) und als Schwarz-Komponente C.I. Direct Black 162:1
verwendet. Der Drucker arbeitet nach dem "Drop on Demand"-Verfahren und der Tintentropfen
wird thermisch (Bubble Jet-Verfahren) erzeugt. Das bedruckte Gewebe wird anschließend
2 Minuten gedämpft und anschließend in üblicher Weise gespült und geseift. Der resultierende
Druck verfügt über gute Allgemeinechtheiten.
Beispiel 4
[0031] In eine wie unter Beispiel 1 beschriebene Spinnviskose wird eine entsprechend den
Angaben des Beispiels 1 der US-Patentschrift
4 464 523 modifizierte Cellulose mit einem Stickstoffgehalt von 2,9 %, einer Viskosität von
825 mPas (2 %ige Lösung in Wasser) und einem DP-Wert von ca. 700 untergemischt. Dabei
verfährt man entsprechend den Angaben des Beispiels 1 der vorliegenden Anmeldung.
[0032] Eine so modifizierte Viskose wird auf eine rotierende Walze aufgebracht. Ein auf
der Basis der "Continous Flow" Technik arbeitender Druckkopf gibt nun kontinuierlich
Tropfen von Direktfarbstoff ab, die je nach Steuerung durch einen Computer, die Viskose
erreichen oder abgelenkt werden. Um mehrfarbige Drucke zu erhalten, wird ein Vierfarbdurck
mit den Grundfarben für die subtraktive Farbmischung (Gelb, Cyan, Magenta und Schwarz)
ausgeführt. Als Cyan-Farbstoff wird C.I. Direct Blue 199, als Gelb-Farbstoff C.I.
Direct Yellow 34, als Magenta-Farbstoff C.I. Direct Red 81 und als Schwarz-Komponente
C.I. Acid Black 35 verwendet. Das bedruckte Gewebe wird anschließend 2 Minuten gedämpft
und anschließend in üblicher Weise gespült und geseift. Der resultierende Druck verfügt
über gute Allgemeinechtheiten.
Beispiel 5
[0033] In eine wie unter Beispiel 1 beschriebene Spinnviskose wird eine entsprechend den
Angaben des Beispiels 2 der
DE-A-1 593 657 modifizierte Hydroxyethylcellulose eingerührt. Dabei verfährt man entsprechend den
Angaben des Beispiels 1 der vorliegenden Anmeldung.
[0034] Nach Weiterbearbeitung nach den für Spinnviskosen üblichen Prozeßschritten wird eine
Faser aus modifizierter Viskose erhalten, die man mittels einer oder zweier Walzen
zur Führung und Spannung des Gewebes unter einem Ink-Jet-Druckwerk durchgeführt und
mit wäßrigen Lösungen von Direktfarbstoffen bedruckt. Der Drucker arbeitet nach dem
"Drop on Demand"-Verfahren und der Tintentropfen wird durch einen Druckstoß in der
Düse (Piezzo-Verfahren) erzeugt. Um mehrfarbige Drucke zu erhalten, wird ein Vierfarbdruck
mit den Grundfarben für die subtraktive Farbmischung (Gelb, Cyan, Magenta und Schwarz)
ausgeführt. Als Cyan-Farbstoff wird C.I. Direct Blue 199, als Gelb-Farbstoff C.I.
Direct Yellow 67, als Magenta-Farbstoff C.I. Direct Red 81 und als Schwarz-Komponente
C.I. Acid Black 27 verwendet. Das bedruckte Gewebe wird anschließend 2 Minuten gedämpft
und anschließend in üblicher Weise gespült und geseift. Der resultierende Druck verfügt
über gute Allgemeinechtheiten.
Weitere Beispiele
[0035] Man verfährt entsprechend den Angaben des Beispiels 4 oder 5 und färbt die modifizierte
Viskosefaser entsprechend den Angaben des Beispiels 1 unter Verwendung der nachfolgenden
aufgeführten Farbstoffe und erhält ähnlich gute Ergebnisse:
C.I. Direct Violett 9 C.I. No. 27885
C.I. Direct Brown 126 C.I. No. 29085
C.I. Direct Orange 69 C.I. No. 29055
C.I. Acid Blue 113 C.I. No. 26360
C.I. Acid Blue 40 C.I. No. 62125
1. Verfahren zum Färben von Cellulose-Regeneratfasern, dadurch gekennzeichnet, daß man
einer Viskosemasse oder Alkalicellulose ein aminsubstituiertes Cellulosederivat zusetzt
und nach dem Viskosespinnverfahren Fasern spinnt, oder indem man einer Celluloselösung
besagtes Cellulosederivat zusetzt und aus der Lösung Fasern spinnt, die Fasern zu
einem Gewebe oder Gewirke verarbeitet und dieses mit einem Direktfarbstoff oder Säurefarbstoff
in Abwesenheit von zusätzlichem Elektrolytsalz färbt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aminsubstituierten Cellulosederivate
Polymerisate aus ethylenisch ungesättigten Aminen mit Cellulose sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aminsubstituierten
Cellulosederivate Polymerisate von A) und B) im Gewichtsverhältnis (A):(B) von (95
bis 20):(5 bis 80) sind, wobei
A) Monomere oder Monomerenmischungen aus der Gruppe der
a) N-Vinylimidazole, welche am heterocyclischen Ring durch bis zu drei C₁-C₁₂-Alkylreste
substituiert sein und in N-quaternisierter Form oder in Salzform vorliegen können,
b) fünf- bis achtgliedrigen N-Vinyllactame, welche am Ring durch bis zu drei C₁-C₁₂-Alkylreste
substituiert sein können,
c) Acrylsäure- oder Methacrylsäure-dialkylaminoalkylester mit insgesamt bis zu 30
C-Atomen im Dialkylaminoalkyl-Rest, welche in N-quaternisierter Form oder in Salzform
vorliegen können,
d) N-(Dialkylaminoalkyl)-acrylsäureamide oder -methacrylsäureamide mit insgesamt bis
zu 30 C-Atomen im Dialkylaminoalkyl-Rest, welche in N-quaternisierter Form oder in
Salzform vorliegen können, und
e) Diallyl-C₁-C₁₂-alkylamine oder deren Salze oder Diallyl-di(C₁₋C₁₂-alkyl)-ammonium-Verbindungen,
wobei als weitere Comonomere zu (A) noch
f) monoethylenisch ungesättigte C₃-C₁₀-Carbonsäuren und deren Alkalimetall-, Erdalkalimetall-
oder Ammoniumsalze,
g) monoethylenisch ungesättigte C₃-C₁₀-Carbonsäureester sowie
h) mindestens zwei ethylenisch ungesättigte, nicht konjugierte Doppelbindungen im
Molekül enthaltende Verbindungen vorhanden sein können, sind und
B) Monosaccharide, Oligosaccharide, Polysaccharide, thermisch oder mechanisch behandelte,
oxidativ, hydrolytisch oder enzymatisch abgebaute Polysaccharide, oxidierte hydrolytisch
oder enzymatisch abgebaute Polysaccharide, chemisch modifizierte Mono-, Oligo- und
Polysaccharide oder Mischungen der genannten Verbindungen (B) sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den genannten Polymerisaten
die Monomere (A) entweder die Verbindungen (a), (c), (d) und (e) jeweils alleine oder
Mischungen aus 5 bis 95 Gew.-% einer Verbindung (b) und 95 bis 5 Gew.-% einer oder
mehrerer der Verbindungen (a), (c), (d), (e), (f), (g) und (h), wobei (h) maximal
in einer Menge bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge aller Monomeren (A), vorhanden
ist, sind.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die aminsubstituierten Cellulosederivate Polymerisate aus N,N-Diallyl-N,N-di(C₁-C₁₂)-alkylammoniumhalogeniden
und Cellulose sind.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die N,N-Diallyl-N,N-di(C₁-C₁₂)-alkylammoniumhalogenide
N,N-Diallyl-N-methyl-N-dodecylammoniumhalogenid, N,N-Diallyl-N-methyl-N-octylammoniumhalogenid,
N,N-Diallyl-N-methyl-N-decylammoniumhalogenid, N,N-Diallyl-N,N-dimethylammoniumhalogenid,
insbesondere N,N-Diallyl-N,N-dimethylammoniumchlorid, sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aminsubstituierten Cellulosederivate
Umsetzungsprodukte von Aminen mit Cellulose sind, wobei die Amine Verbindungen der
allgemeinen Formel (1a) oder (1b)

sind, in welchen bedeuten:
Y ist eine Estergruppe;
A und N bilden zusammen mit 1 oder 2 Alkylengruppen von 1 bis 4 C-Atomen den bivalenten
Rest eines heterocyclischen Ringes, worin
A ein Sauerstoffatom oder eine Gruppe der allgemeinen Formel (a), (b) oder (c)

ist, in welchen
R ein Wasserstoffatom oder eine Aminogruppe ist oder eine Alkylgruppe von 1 bis
6 C-Atomen bedeutet, die durch 1 oder 2 Substituenten aus der Gruppe Amino, Sulfo,
Hydroxy, Sulfato, Phosphato und Carboxy substituiert sein kann, oder eine Alkylgruppe
von 3 bis 8 C-Atomen ist, die durch 1 oder 2 Gruppen der Formeln -O- und -NH- unterbrochen
ist und durch eine Amino-, Sulfo-, Hydroxy-, Sulfato- oder Carboxygruppe substituiert
sein kann,
R¹ Wasserstoff, Methyl oder Ethyl ist,
R² Wasserstoff, Methyl oder Ethyl ist und
Z(-) ein Anion bedeutet;
B ist die Aminogruppe der Formel H₂N- oder eine Amino- oder Ammoniumgruppe der allgemeinen
Formel (d) oder (e)

in welchen
R¹, R² und Z(-) eine der obengenannten Bedeutungen besitzen,
R³ Methyl oder Ethyl ist und
R⁴ Wasserstoff, Methyl oder Ethyl bedeutet;
alkylen ist ein geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest von 2 bis 6 C-Atomen, der
durch 1 oder 2 Hydroxygruppen substituiert sein kann, oder ist ein geradkettiger oder
verzweigter Alkylenrest von 3 bis 8 C-Atomen, der durch 1 oder 2 Gruppen der Formeln
-O- und -NH- unterbrochen ist;
p ist die Zahl 1 oder 2;
alk ist ein geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest von 2 bis 6 C-Atomen, oder
ist ein geradkettiger oder verzweigter Alkylenrest von 3 bis 8 C-Atomen, der durch
1 oder 2 Gruppen der Formeln -O- und -NH- unterbrochen ist und ist bevorzugt ein geradkettiger
oder verzweigter Alkylenrest von 2 bis 6 C-Atomen;
m ist die Zahl 1 oder 2;
n ist eine Zahl von 1 bis 4;
die Amino-, Hydroxy- und Estergruppen können sowohl an einem primären, sekundären
oder tertiären C-Atom des Alkylenrestes gebunden sein.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Estergruppe Y eine Sulfato-
oder Phosphatogruppe ist oder eine C₁₋C₄₋ Alkanoylgruppe, Phenylsulfonyloxygruppe
oder eine am Benzolkern durch Substituenten aus der Gruppe Carboxy, C₁₋C₄-Alkyl, C₁₋C₄-Alkoxy
und Nitro substituierte Phenylsulfonyloxygruppe ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Amine eine Verbindung aus
der Gruppe N-(β-Sulfatoethyl)-piperazin, N-(2-Sulfatoethyl)-piperazinsulfat, N-[β-(β'-Sulfatoethoxy)-ethyl]-piperazin,
N-(γ-Sulfato-β-hydroxy-propyl)-piperidin, N-(γ-Sulfato-β-hydroxy-propyl)-pyrrolidin,
N-(β-Sulfatoethyl)-piperidin, 2-Sulfato-3-hydroxy-1-aminopropan, 3-Sulfato-2-hydroxy-1-amino-propan,
1-Sulfato-3-hydroxy-2-amino-propan, 3-Hydroxy-1-sulfato-2-amino-propan, 2,3-Disulfato-1-amino-propan
oder 1,3-Disulfato-2-amino-propan oder ein Derivat dieser Verbindungen mit einer Phosphatogruppe,
C₁₋C₄-Alkanoyloxygruppe, Phenylsulfonyloxygruppe oder einer am Benzolkern durch Substituenten
aus der Gruppe Carboxy, C₁₋C₄-Alkyl, C₁₋C₄-Alkoxy und Nitro substituierte Phenylsulfonyloxygruppe
anstelle der Sulfatogruppe ist.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Amine einen reaktiven Molekülteil
enthalten, der mit Hydroxygruppen reagieren kann, insbesondere eine α-Chlor-β-hydroxy-
oder Epoxy-Substitution aufweist.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
als Cellulose für die Herstellung der aminsubstituierten Cellulosederivate Carboxymethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Carboxymethylhydroxyethylcellulose,
Sulfoethylcellulose, Carboxymethylsulfoethylcellulose, Hydroxypropylsulfoethylcellulose,
Hydroxyethylsulfoethylcellulose, Methylsulfoethylcellulose oder Ethylsulfoethylcellulose
verwendet wird.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die aminsubstituierten Cellulosederivate Polymerisationsgrade zwischen 300 und 1000
Anhydroglucoseeinheiten und Viskositäten von 300 bis 1500 mPas besitzen.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
das aminsubstituierte Cellulosederivat in einer Konzentration von 1 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise 1 bis 12 Gew.-%, bezogen auf den Cellulosegehalt der Spinnmasse, zugegeben
wird.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Elektrolytsalzgehalt in der Färbelösung höchstens 0,5 Gew.-% beträgt.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das Färben nach einem Ink-Jet-Verfahren erfolgt.