(19)
(11) EP 0 706 011 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.04.1996  Patentblatt  1996/15

(21) Anmeldenummer: 95114757.8

(22) Anmeldetag:  19.09.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F24C 7/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 07.10.1994 DE 4435931

(71) Anmelder: Convotherm-Elektrogeräte GmbH
D-82436 Egling (DE)

(72) Erfinder:
  • Schwarzbäcker, Werner, Dipl.-Ing.
    D-82436 Egling (DE)

(74) Vertreter: Zmyj, Erwin, Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. 
Rosenheimer Strasse 52/II
D-81669 München
D-81669 München (DE)

   


(54) Bedienungseinrichtung für Gargeräte


(57) Die Bedienungseinrichtung für Gargeräte mit einer eingebetteten Steuerung für die Regelung von Garprozessen, deren verschiedene Parameter durch Betätigungselemente am Gargerät einstellbar sind, ist gekennzeichnet durch eine externe Programmiereinheit, umfassend ein Handprogrammiergerät (51) mit Klartextanzeige und Bedienerführung für die von der eingebetteten Steuerung der jeweiligen Gargeräte (50) unabhängigen Erstellung und Speicherung verschiedener Garprogramme, Diagnoseprogramme und Bedienfunktionen, die beliebig abrufbar, überprüfbar und änderbar sind und Übertragung derselben auf jede eingebettete Steuerung jedes beliebigen Gargerätes (50).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bedienungseinrichtung für Gargeräte mit einer eingebetteten Steuerung für die Regelung von Garprozessen, deren verschiedene Parameter durch Betätigungselemente am Gargerät einstellbar sind.

[0002] Bei den bisher bekannten Gargeräten ist es aufgrund der vorhandenen eingebetteten Steuerung möglich, die verschiedenen Garprogramme in Abhängigkeit von den zu behandelnden Speisen mittels am Frontpanel angeordneter Bedienungselemente einzustellen. So kann beispielsweise ein Garprogramm nur mit Heißluft, nur mit Dampf oder mit einem Heißluftdampfgemisch bei unterschiedlichen Temperaturen und unterschiedlich eingestellten Zeiten sowie mit unterschiedlichen Abschaltarten betrieben werden. Die Einstellung und die Bedienung solcher Geräte erfordert Spezialkenntnisse, insbesondere, wenn es sich um Garprozesse handelt, bei denen unterschiedliche Behandlungsmedien über verschiedene Zeiträume bei unterschiedlichen Temperaturen zur Anwendung kommen sollen. Solche Spezialkenntnisse sind bei Hilfskräften nicht vorhanden, so daß es leicht zu Fehlbedienungen kommen kann. Aber auch die Einstellung durch Spezialisten erfordert einen hohen Zeitaufwand, insbesondere, wenn in einer Großküche mehrere solcher Gargeräte vorhanden sind. Ferner sind für die Programmierung von Garprozessen besondere Betätigungselemente (Knöpfe und Tasten) und Anzeigen notwendig.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bedienungseinrichtung für Gargeräte zu schaffen, mit deren Hilfe jedes beliebige Garprogramm in einfacher Weise bei Gargeräten bei einfacher Bedienung desselben verfügbar sind.

[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Bedienungseinrichtung für Gargeräte der eingangs erläuterten Art erfindungsgemäß gelöst durch eine externe Programmiereinheit, umfassend ein Handprogrammiergerät für die von der eingebetteten Steuerung der jeweiligen Gargeräte unabhängigen Erstellung und Speicherung verschiedener einfacher und/oder beliebig zusammengesetzter bzw. komplexer Garprogramme, Diagnoseprogramme und Bedienfunktionen, die beliebig abrufbar, überprüfbar und änderbar sind und Übertragung derselben auf jede eingebettete Steuerung jedes beliebigen Gargerätes. Die Programmierarbeit wird dabei wesentlich erleichtert, wenn in Weiterbildung der Erfindung das Handprogrammiergerät eine Klartextanzeige und Bedienerführung aufweist. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die erstellten Garprogramme und Bedienfunktionen durch drahtlose Übertragungsstrecken übertragbar sind.

[0005] Aufgrund dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist es möglich jedes beliebige, aus mehreren nacheinander folgenden Garvorschriften bestehende Garprogramm mit Hilfe des Handprogrammiergerätes unterstützt durch die Klartextanzeige und Bedienerführung, zu programmieren und abzuspeichern und hierauf an die eingebettete Steuerung eines jeden beliebigen Gargerätes zu übermitteln. Somit ist es beispielsweise möglich mehrere Gargeräte mit dem gleichen Garprogramm zu programmieren, wodurch die bisher übliche und äußerst aufwendige Einstellarbeit an den einzelnen Geräten entfallt. Außerdem ist gewährleistet, daß tatsächlich in allen Gargeräten das gleiche Programm abläuft. Fehler, die bei der Einstellung unmittelbar an den Geräten auftreten konnten, können nun praktisch vermieden werden, da die im Handgerät programmierten und somit erstellten Garprogramme vor der Übermittlung überprüfbar sind und gegebenenfalls abgeändert werden können. Selbstverständlich können bereits erstellte Garprogramme nachträglich geändert werden.

[0006] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung besteht in der Unabhängigkeit der externen Programmiereinheit von dem Gargerät, d.h. die Programmierung eines neuen Programmes kann unabhängig von der jeweiligen derzeitigen Funktion des Gargerätes im Handgerät vorgenommen werden und bei Bedarf an die entsprechende eingebettete Steuerung des Gargerätes übermittelt werden. Eine Unterbrechung der gerade anstehenden Betriebsart zur Umstellung des Gerätes ist somit nicht notwendig. Da auch komplizierte Garprogramme einem einzigen Bedienelement zugeordnet werden können, ist die Bedienung des Gargerätes, wenn einmal die Programmierung über die externe Programmiereinheit erfolgt ist, für den Anwender äußerst einfach und übersichtlich. Somit ist eine klare Trennung von einfachen und immer wiederkehrenden Tätigkeiten der gewöhnlichen Gargerätbedienung von der Erstellung bzw. Programmierung neuer bzw. aufwendigerer Garprogramme gegeben.

[0007] Nach der Übermittlung der im Handgerät programmierten Garprogramme an die eingebettete Steuerung eines beliebigen Gargerätes besteht der Vorteil, der sich aus einer Weiterbildung der Erfindung ergibt, daß dieses Garprogramm durch ein einziges Bedienelement am Gargerät aktivierbar ist. Somit können jedem Bedienelement am Gargerät unterschiedliche Garprogramme zugeordnet werden, die durch ein einziges Bedienelement aufrufbar sind, wodurch die umständliche Einstellbarbeit am Gerät entfällt. Den Bedienelementen können dann den jeweiligen Garprogrammen zugeordnete und diese kennzeichnende Symbole beigeordnet werden, so daß das Gargerät auch von Hilfskräften bedient werden kann, ohne daß Fehlbedienungen zu befürchten sind. Auch kann in Weiterbildung der Erfindung durch die externe Programmiereinheit jedes beliebige Betätigungselement des Gargerätes, das zur Auslösung einer Bedienerfunktion dient, gesperrt werden, so daß diese Bedienfunktionen nur durch entsprechende Spezialisten, denen das Handprogrammiergerät zur Verfügung steht, ausgelöst werden können.

[0008] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können beliebig zusammengesetzte bzw. komplexe Garprogramme unter einem Kennzeichen auf die eingebettete Steuerung von dem Handprogrammiergerät als Programmeinheit übertragen und an der eingebetteten Steuerung unter dem gleichen einstellbaren Kennzeichen aktiviert werden.

[0009] Die erstellten Garprogramme können auch über einen Drucker in Schriftform aufgezeichnet werden, was in einfacher Weise erfolgen kann, da das Handprogrammiergerät an einen außerhalb der Küche aufgestellten Drucker anschließbar ist, während ein solcher Vorgang innerhalb der Küche aufgrund der dort herrschenden Betriebsbedingungen kaum durchgeführt werden kann.

[0010] In der externen Programmiereinheit kann auch ein Diagnoseprogramm erstellt bzw. abgelegt werden, durch welches eine Fehlersuche bei Störungen am Gargerät in einfacher Weise durchgeführt werden kann.

[0011] Außer durch drahtlose Übertragungsstrecken, wie z.B. über Funk- und Infrarotsignale, können die erstellten Garprogramme und Bedienfunktionen durch eine drahtgebundene Übertragungsstrecke übertragbar sein.

[0012] Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die externe Programmiereinheit über ein Modem an eine zentrale, übergeordnete Programmiereinheit anschließbar ist, so können von einer Zentrale aus mehrere Nebenstellen, die mit solchen externen Programmiereinheiten ausgerüstet sind, mit neuen Garprogrammen durch Übertragung versorgt werden, ohne daß in den einzelnen Nebenstellen die jeweilige Programmierarbeit notwendig wäre.

[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1:
eine Vorderansicht eines Gargerätes mit einem Handprogrammiergerät;
Figur 2:
eine vergrößerte Darstellung der Bedienungselemente des Gargerätes gemäß Figur 1;
Figur 3:
eine vergrößerte Darstellung des Handprogrammiergerätes; und
Figur 4:
eine schematische Darstellung der Bedienungselemente des Handprogrammiergerätes.


[0014] Wie aus Figur 1 ersichtlich, umfaßt die Bedienungseinrichtung für ein insgesamt mit 50 bezeichnetes Gargerät eine externe Programmiereinheit, nämlich ein Handprogrammiergerät 51 und eine im Gargerät 50 hinter den insgesamt mit 52 bezeichneten Bedienungselementen des Frontpaneles 53 angeordnete, eingebettete Steuerung, die auch ohne das Handprogrammiergerät 51 durch die Bedienungselemente 52 für die Durchführung eines bestimmten Garprozesses aktivierbar ist. Durch das Handprogrammiergerät 51 können in diesem erstellte, besondere Garprogramme drahtlos an die Steuerung übermittelt werden, was durch die strichpunktierten Linien 54 angedeutet ist. Der Ablauf eines bestimmten Garprozesses kann entweder durch die Grundfunktionen der Steuerung, die durch die Bedienungselemente 52 eingegeben werden, gesteuert werden oder der Steuerung des Gargerätes 50 wird ein bestimmtes Garprogramm übermittelt, das einem bestimmten Bedienungselement zugeordnet und durch Betätigung desselben in Gang gesetzt werden kann, ohne daß noch verschiedene Parameter, wie Temperatur, Garzeit usw. durch die einzelnen Bedienungselemente ausgewählt werden müßten, weil das komplette Garprogramm durch das Handprogrammiergerät 51 an die Steuerung übermittelt wurde.

[0015] Unter Bezugnahme auf Figur 2 werden zunächst die Bedienungselemente 52 und ihre Funktionen erläutert. Danach ist mit 1 ein Geräteschalter bezeichnet, mit dem das Gerät insgesamt in Betrieb gesetzt wird, d.h. nach Einschalten des Gerätes mittels des Geräteschalters 1 erfolgt automatisch ein Auffüllen und Aufheizen des Dampferzeugers, der den für bestimmte Garprozesse erforderlichen Dampf in das Gargerät 50 liefert. Mit 2 bis 6 sind Funktionsanzeigen für die Dampfeinspeisung, eine Infrarotheizung, einen Lüftermotor, die Betriebsbereitschaft des Dampferzeugers und für den Wassermangel im Dampferzeuger bezeichnet. Durch Betätigung eines der Tasten 7 bis 12 werden verschiedene Garprogramme in Gang gesetzt, nachdem durch die noch weiter unten zu beschreibenden Bedienungselemente verschiedene Parameter eingestellt worden sind. Nach Drücken der Taste 7 wird ein Dämpfprogramm zum Dünsten, Kochen und auch zum Reinigen des Gargerätes in Gang gesetzt, bei welchem die Temperatur entsprechend der Dampftemperatur bei Umgebungsdruck automatisch 100°C maximal erreicht. Bei Ablauf dieses Programmes leuchtet die Digitalanzeige 13 für die Soll-Ist-Temperatur im Garraum. Durch Drücken der Taste 8 wird ein Garprozeß in Gang gesetzt, bei welchem der in den Garraum eingeführte Dampf durch Infrarotheizung überhitzt wird. Dieses Programm dient zum Braten, Backen und Schmoren, wobei die Temperatur durch den Schalter 14 zwischen 100°C und 250°C einstellbar ist. Die mit 15 bezeichnete Temperaturtaste hat eine Doppelfunktion und dient einerseits zum Einstellen der Soll-Temperatur im Garraum, wenn die Taste hinterleuchtet ist und zum Ablesen der Ist-Temperatur im Garraum, wenn die Taste nicht hinterleuchtet ist. Durch die Taste 9 wird nur Heißluft in einem Temperaturbereich zwischen 30°C und 250°C im Garraum umgewälzt, wobei dieses Programm zum Backen, Grillen, Toasten und Überbacken dient. Zum sogenannten Bio-Dämpfen, d.h. schonend Dämpfen, was beispielsweise für Fisch, Schinken, Eierstich usw. in Betracht kommt, wird die Taste 10 gedrückt, wobei Dampf mit einer Temperatur zwischen 30°C und 98°C in den Garraum eingeblasen und mittels eines Lüfters ständig umgewälzt wird. Hinter der Taste 11 verbirgt sich ein Programm für Schnelldämpfen für stärkehaltige Produkte wie Kartoffeln, wobei die Temperatur mittels des Schalters 14 stufenlos zwischen 105°C und 120°C einstellbar ist. Mittels der Taste 12 wird ein Prozeß zum Regenerieren tellerfertig vorbereiteter Speisen in Gang gesetzt, wobei die Temperatur stufenlos zwischen 120°C und 160°C einstellbar ist. Die in dem Feld 16 zusammengefaßten Digitalanzeigen dienen zum Ablesen der Soll-Ist-Kerntemperatur eines Bratens, zur Anzeige der Soll-Ist-Garzeit und zur Anzeige der bereits abgelaufenen Garzeit. Die Taste 18 dient zur Beeinflussung der Steuerung in der Weise, daß der Garprozeß in Abhängigkeit der mittels eines Fühlers im Braten festgestellten Kerntemperatur geregelt wird. Diese Taste hat eine Doppelfunktion und dient zum Einstellen der Soll-Kerntemperatur, wenn die Taste hinterleuchtet ist und zum Ablesen der Ist-Kerntemperatur, wenn die Taste nicht leuchtet. Die Funktionsanzeige 17 leuchtet auf, wenn die Regelung in Abhängigkeit von der Kerntemperatur abläuft. Mittels der Taste 20, die ebenfalls eine Doppelfunktion aufweist, kann die Garzeit eingestellt werden, wenn die Taste hinterleuchtet ist. Wenn die Taste nicht leuchtet, dient sie zum Ablesen der verbleibenden Garzeit. Die Funktionsanzeige 19 leuchtet zur Kontrolle auf, wenn die Garzeit eingestellt worden ist. Mittels des Schalters 21 kann die gewünschte Kerntemperatur zwischen 20°C bis 99°C eingestellt werden. Weiterhin dient dieser Schalter zum Einstellen der gewünschten Garzeit von 0 bis 180 Minuten, bzw. in Stellung D ist die Dauerstellung eingeschalten. Weiterhin kann durch Verdrehen des Schalters nach links bis zu seinem Anschlag die bereits abgelaufene Garzeit abgelesen werden, wenn sonst keine andere Taste gedrückt ist. Zum Starten eines vorher mittels der oben beschriebenen Bedienungselemente eingestellten Programmes dient die Taste 22, während mittels der Taste 23 ein laufendes Programm gestoppt oder ein abgelaufenes Programm bestätigt werden soll, wobei der Ablauf des Programmes akustisch oder optisch angezeigt wird. Durch Drücken der Taste 23 werden dann diese Signale gelöscht.

[0016] Mit der, eine Doppelfunktion aufweisenden Taste 23 wird eine Umschaltung in der Steuerung vorgenommen, derart, daß beispielsweise durch den Schalter 14 die verschiedenen Kennzeichen aufgerufen werden können, unter denen die komplexen Garprogramme in der eingebetteten Steuerung hinterlegt sind.

[0017] Aus der Beschreibung der Bedienungselemente und ihrer Funktionen geht hervor, daß der Bedienende in der Lage ist verschiedene Programme einzustellen, wobei er allerdings auch noch nicht nur die Behandlungsart, also Dampf, Heißluft, usw., sondern auch die Behandlungstemperatur und die Garzeit einstellen muß. Hierbei wird erkenntlich, daß spezielle Kochkenntnisse und spezielle Kenntnisse in der Bedienung des Gerätes erforderlich sind, um bei bestimmten Speisen das richtige Garprogramm mit der richtigen Temperatureinstellung und der korrekten Garzeit auszuwählen.

[0018] Um diesen komplizierten Einstellvorgang zu vereinfachen, insbesondere wenn in Großkantinen größere Speisemengen der gleichen Art zubereitet werden sollen, kann mittels des Handprogrammiergerätes 51 das gewünschte Garprogramm zusammengestellt, d.h. programmiert und der Steuerung im Gargerät übermittelt werden, wobei dieses so erstellte Programm einem bestimmten Bedienungselement zugeordnet wird. Soll beispielsweise Fisch der gleichen Sorte zubereitet werden, so wird in dem Handprogrammiergerät 51 ein Programm zusammengestellt, welches schonendes Dämpfen umfaßt. Hierbei wird gleichzeitig eine bestimmte Temperatur und eine bestimmte Garzeit programmiert, so daß bei Belegung beispielsweise der Taste 10 der Bediener nur diese Taste 10 zu drücken hat, ohne daß es für ihn noch notwendig wäre, eine Temperatureinstellung und eine Garzeiteinstellung vorzunehmen. Es ist hierbei auch möglich mittels des Handprogrammiergerätes 51 alle übrigen Tasten zu sperren, um Fehlbedienungen zu vermeiden. Entsprechend diesem dargelegten Beispiel können andere Tasten mit anderen Programmen belegt werden. So kann beispielsweise der Taste 8 ein Programm zum Braten großer Fleischstücke zugeordnet werden, wobei im Handprogrammiergerät nicht nur die Funktion "Braten" entsprechend der ursprünglichen im Gerät vorgesehenen Funktion gemäß der Taste 8, sondern auch die Funktion der Kerntemperatur-Taste 18 und die Funktion der Taste 20 betreffend die Garzeit zusammengefaßt werden. Alle diese Prozeßparameter können im Handprogrammiergerät 51 zusammengestellt und als Garprogramm an die Steuerung des Gargerätes übermittelt werden, wodurch es für den Bedienenden nur noch notwendig ist die Taste 8 zu drücken. Weitere Einstellungen brauchen von ihm nicht beachtet zu werden. Auf die so beschriebene Weise können den Tasten 7 bis 12 die verschiedensten Programme zugeordnet werden, die dann bis zur nächsten Änderung stets abrufbar sind. Es ist aber auch möglich bereits hinterlegte Programme zu sperren, so daß nur eine oder zwei Tasten betätigbar sind. Die übrigen Bedienungselemente zur Einstellung der Garzeit, der Gartemperatur und beispielsweise der von der Kerntemperatur abhängigen Behandlung können dann gesperrt sein.

[0019] Der Vorteil dieses Handprogrammiergerätes ist also in der Vereinfachung der Bedienbarkeit eines Gargerätes zu sehen, wie dies aus den oben dargestellten Beispielen hervorgeht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß mehrere in einer Großküche aufgestellte Gargeräte in gleicher Weise programmiert werden können, wodurch Fehleinstellungen und Abweichungen zwischen den einzelnen Geräten vermieden sind.

[0020] Unter Bezugnahme auf die Figuren 3 und 4 werden nun die Bedienungselemente und ihre Funktionen des Handprogrammiergerätes 51 näher erläutert. Während in Figur 3 eine Draufsicht auf ein solches Handprogrammiergerät mit den tatsächlich vorhandenen Tasten dargestellt ist, sind in dem Schema gemäß Figur 4 die einzelnen Tasten mit Bezugszahlen T- 1 bis T-39 bezeichnet, um die Beschreibung der Funktionen zu erleichtern.

[0021] Das insgesamt mit 51 bezeichnete Handprogrammiergerät umfaßt einerseits ein vierzeiliges Display 55 und ein insgesamt mit 56 bezeichnetes Bedienungselementefeld, mit dessen Hilfe die einzelnen Programme erstellt und an die Steuerung des Gargerätes übermittelt werden können.

[0022] Mittels der Taste T- 1 wird das Gerät eingeschaltet und das Display aktiviert. Durch Drücken der Taste T-2 wird ein Menü mit Sonderfunktionen aufgerufen. Die Taste T-3 dient zum Ein- und Ausschalten der Displaybeleuchtung, während mittels der Taste T-4 die erstellten Programme an die Steuerung des Gargerätes übermittelt werden. Mittels der Taste T-5 kann ein gespeichertes Programm aufgerufen werden. Soll ein bestimmter Garschritt angewählt oder in ein Programm eingefügt werden, so ist die Taste T-6 zu betätigen. Die Taste T-7 dient zum Löschen von Eingaben, Programmteilen und ganzen Programmen. Die Taste T-8 dient zum Zurückspringen in die nächste Ebene, während die Tasten T-9 bis T-12 zur Verschiebung eines Cursors in den aus den dargestellten Pfeilen ersichtlichen Richtungen dienen. Die Tasten T- 13 bis T-20 ermöglichen die Anwahl von Automatikdämpfen, Heißdampf, Heißluft, Delta-T-Garen, BioDämfpen, Schnell-Dämpfen, Regenieren und Cook & Hold-Garen. Mittels der Taste T-21 wird die Garraumtemperatur Delta-Temperatur und Hold-Temperatur programmiert, während mittels der Taste T-22 die gewünschte Garzeit eingegeben wird. Die Taste T-23 dient zur Angabe der Kerntemperatur, wenn ein Bratvorgang in Abhängigkeit einer durch einen Meßfühler festgestellten Kerntemperatur ablaufen soll. Mit der Taste T-24 erfolgt der Aufruf eines Reinigungsprogrammes für das Gargerät. Die Tasten T-25 bis T-27, T-29 bis T-31 und T-33 bis T36 sind Tasten für Zahleneingaben, während die Tasten T-28 und T-32 für Abfragen mit Ja/Nein dienen. Die Taste T-37 dient zur Eingabe eines Dauerbetriebes und zur Suche eines freien Programmplatzes. Mittels der Taste T-38 erfolgt die Auswahl der Buchstaben für Texteingaben und von "save" zum Speichern. Die T-39 dient zum Bestätigen der Eingaben, zum Aufruf der Hilfefunktion und zusammen mit "shift" zum Speichern. Die Tasten T-9, T-10, T-13 bis T-36 sind zusätzlich mit Buchstaben belegt, während die Taste T-37 als Leertaste und die Taste T-39 zur Auswahl von "save" dient. Diese Sonderzeichen und Funktionen werden mit Hilfe der Taste T-38 = "shift" erreicht. Die Taste T-38 = "shift" arbeitet toggelnd. Nach dem Speichern durch "shift" + "bestätigen" = "save" und durch Eingabe von "step1" mit T-6 = "step" wird die "shift"-Funktion automatisch gelöscht.

[0023] Aus dieser Beschreibung der Bedienungselemente und ihrer Funktionen des Handprogrammiergerätes 51 ist ersichtlich, daß die verschiedensten Garprogramme, beispielsweise schonendes Dämpfen bei einer bestimmten Temperatur mit einer bestimmten Garzeit erstellt und dann mittels der oben erläuterten Taste T-4 an die Steuerung des Gargerätes übermittelt werden kann. Durch Aufruf des Menüs mittels der Taste T-2 erhält der Bediener eine Bedienerführung, während im Display 55 das erstellte Programm angezeigt wird. In der Darstellung gemäß Figur 3 ist beispielsweise ein Programm P-7 für Frikadellen erstellt worden, durch welches die Frikadellen mit Heißdampf bei einer Temperatur von 230°C und einer Garzeit von 20 Minuten behandelt werden. Aus der obigen Beschreibung ist ersichtlich, daß jedes gewünschte Garprogramm im Handprogrammierungsgerät erstellt und an die eingebettete Steuerung im Gargerät übermittelt werden kann, wo der Bediener dieses Programm durch die Betätigung einer einzigen Taste oder Einstellung eines bestimmten Kennzeichens, unter dem komplexe Garprogramme abgespeichert sind, jederzeit abrufen kann, ohne vorher langwierige und besondere Spezialkenntnisse erfordernde Einstellungen vornehmen zu müssen. Um komplexe Garprogramme unter einem bestimmten Kennzeichen aufrufen zu können, ist es erforderlich, daß der Bediener beispielsweise durch die Taste 23 die eingebettete Steuerung derart beeinflußt oder umschaltet, daß mittels des Schalters 14 die verschiedenen Kennzeichen aufgerufen und dann durch die Starttaste die entsprechenden Programme gestartet werden können. Diese Art der Abspeicherung und die entsprechende Möglichkeit des Aufrufs komplexer Programme ermöglicht eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Programmen in der eingebetteten Steuerung zu hinterlegen. Hierdurch ist die Bedienungseinrichtung nicht nur auf die unter den Tasten 7 bis 12 abgelegten Programme begrenzt, sondern es können, wie bereits beschrieben, viele weitere Programme nach Aufruf eines bestimmten Kennzeichens, beispielsweise einer Nummer in Gang gesetzt werden.


Ansprüche

1. Bedienungseinrichtung für Gargeräte mit einer eingebetteten Steuerung für die Regelung von Garprozessen, deren verschiedene Parameter durch Betätigungselemente am Gargerät einstellbar sind, gekennzeichnet durch eine externe Programmiereinheit, umfassend ein Handprogrammiergerät (51) für die von der eingebetteten Steuerung der jeweiligen Gargeräte unabhängigen Erstellung und Speicherung verschiedener einfacher und/oder beliebig zusammengesetzter bzw. komplexer Garprogramme, Diagnoseprogramme und Bedienfunktionen, die beliebig abrufbar, überprüfbar und änderbar sind und Übertragung derselben auf jede eingebettete Steuerung jedes beliebigen Gargerätes (50).
 
2. Bedienungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Handprogrammiergerät (51) eine Klartextanzeige (55) und Bedienerführung aufweist.
 
3. Bedienungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erstellten Garprogramme und Bedienfunktionen durch drahtlose Übertragungsstrecken übertragbar sind.
 
4. Bedienungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erstellten Garprogramme und Bedienfunktionen durch eine drahtgebundene Übertragungsstrecke übertragbar sind.
 
5. Bedienungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß von der externen Programmiereinheit (52) auf die eingebettete Steuerung übertragene Garprogramme durch Betätigung jeweils eines Betätigungselementes (z.B. 10) des Gargerätes (50) aktivierbar sind.
 
6. Bedienungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beliebig zusammengesetzte bzw. komplexe Garprogramme unter einem Kennzeichen auf die eingebettete Steuerung von dem Handprogrammiergerät als Programmeinheit übertragbar und an der eingebetteten Steuerung unter dem gleichen einstellbaren Kennzeichen aktivierbar sind.
 
7. Bedienungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes beliebige Betätigungselement (z.B. 7-12) des Gargerätes (50) das zur Auslösung einer Bedienfunktion dient, durch die externe Programmiereinheit (51) sperrbar ist.
 
8. Bedienungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die externe Programmiereinheit (51) über ein Modem an eine Zentrale, übergeordnete Programmiereinheit anschließbar ist.
 




Zeichnung