[0001] Die Erfindung betrifft ein modulares Möbelsystem, insbesondere für Bartheken, bestehend
aus aneinandergereihten, gleichartigen Grundmodulen, die zum Aufbau variabler Möbelformen
aneinanderfügbar sind.
[0002] Derartige modulare Möbelsysteme, insbesondere für Bartheken sind im allgemeinen so
aufgebaut, daS mehrere gleichartige Grundmodule aneinandergefügt sind, wobei jedoch
insbesondere für Bartheken der Möbel-Unterbau als massiver Sockel ausgebildet ist,
um die entsprechende Standfestigkeit zu gewährleisten. Hierdurch wird eine nachträgliche
Veränderung des so aufgebauten modularen Möbelsystems, insbesondere einer Bartheke
weitgehend ausgeschlossen. Insbesondere wird häufig die Thekenfläche als durchgehende
Platte ausgebildet, so daS bestimmte Formen, im allgemeinen eine langgestreckte Form
vorgegeben ist. Hierdurch ist die Anpassung an die jeweils vorhandene Grundfläche
der Bar oder des Gastronomieraumes nur schwer möglich. Dies ist insbesondere dann
nachteilig, wenn eine derartige Bartheke an verschiedenen Einsatzorten, beispielsweise
als Buffetservice eingesetzt werden soll. Der Aufbau und Abbau einer derartigen Theke
für den mobilen Einsatz, wie dies auch im Messeservice oder auch als Verkaufsstand
häufig der Fall ist, ist somit sehr arbeitsaufwendig. Zudem ist durch die relativ
massive Ausführung des Bar-Unterbaues ein Transport äußerst beschwerlich.
[0003] Entsprechendes gilt auch für den aus der EP-A-0 130 354 bekannten Thekenbausatz,
der einem Möbelsystem gemäß den oberbegrifflichen Merkmalen des Patentanspruches 1
entspricht. Dort wird das Verkleidungselement (Dekorplatte) auf einer Grundplatte
befestigt, die aus Stabilitätsgründen jedoch relativ dickwandig ist. Zudem ist die
beschriebene Befestigung der Dekorplatte mittels eines Flacheisens, einer abgekröpften
Winkelschiene und einer entsprechenden Ausfräsung an der Dekorplatte relativ aufwendig
zu erstellen.
[0004] Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein modulares Möbelsystem, insbesondere
für Bartheken zu schaffen, das auf einfache Weise auf- bzw. abgebaut werden kann,
und zum Aufbau variabler und stabiler Möbelformen geeignet ist, sowie leicht transportabel
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein modulares Möbelsystem gemäß den Merkmalen des
Patentanspruches 1.
[0006] Durch die Ausbildung eines Grundmodules jeweils aus einem dünnwandigen, flächigen
Verkleidungselement und einer rohrförmigen, tragenden Hohlsäule, an der das Verkleidungselement
mittels einer lösbaren Verbindung befestigt ist, ergibt sich ein einfacher Auf- bzw.
Abbau des so gebildeten Möbelsystems. Insbesondere können durch das beliebig aneinanderreihbare
Grundmodul vielfältige Möbelformen geschaffen werden, beispielsweise ein Viertelkreis,
ein Halbkreis, ein Dreiviertelkreis, ein Vollkreis oder auch schlangenlinienförmige
Bartheken-Formen. Hierdurch ist eine optimale Anpassung an den jeweils vorgegebenen
Raum möglich. Zudem kann für besondere Anlässe die so geschaffene Bartheke beliebig
verkürzt oder verlängert werden, sowie in ihrer Grundform variiert werden. Wenn beispielsweise
für eine bestimmte Feier mehr Tanzfläche benötigt wird, kann ein Teilbereich der so
geschaffenen Bartheke auf einfache Weise umgesetzt werden.
[0007] Von besonderer Bedeutung ist hierbei, daß durch die gleichartige Ausbildung der Grundmodule
eine wesentlich preiswertere Herstellung einer solchen Bartheke möglich ist. Damit
eignet sich das vorgeschlagene modulare Möbelsystem auch zum Einsatz für Verkaufsstände,
beispielsweise im Messebau oder in Kaufhäusern. Die vorgeschlagenen dünnwandigen,
flächigen Verkleidungselemente können hierbei aus beliebigen Materialien, wie Metall,
Holz oder Kunststoff gebildet sein, da sie durch die lösbare Verbindung mit der rohrförmigen,
tragenden Hohlsäule genügende Stabilität erhalten. Dies gilt insbesondere für die
Ausführung mittels einer Steckverbindung und Stabilisierungsleisten, die zudem die
Montierbarkeit des modularen Möbelsystems erleichtern. Die vorgeschlagene Hohlsäule
weist aufgrund der rohrförmigen Gestaltung eine hohe Stabilität auf, so daß die erforderliche
Tragfähigkeit für vielfältige Ablageflächen gegeben ist.
[0008] Von besonderem Vorteil ist hierbei, daß in den Hohlraum der Hohlsäule Versorgungsleitungen
und Bauteile integriert werden können, beispielsweise Lautsprecher oder Lichtquellen.
Zudem können die lösbaren Verbindungen mit den Verkleidungselementen ebenfalls lediglich
vom Hohlraum der Hohlsäule aus zugänglich sein, so daß sich eine glattflächige, von
außen kaum sichtbare Verbindung mit den Verkleidungselementen ergibt. Dies ermöglicht
eine ansprechende optische Gestaltung des modularen Möbelsystems. Neben den Befestigungselementen
und elektrischen Bauteilen können in den Hohlraum der rohrförmigen Hohlsäule auch
Jalousien oder Rolläden integriert sein, so daß ein so gestalteter Verkaufsstand oder
eine Bartheke auf einfache Weise gegen unbefugten Zutritt abgeschlossen werden kann.
Dies gilt insbesondere für Verkaufsstände auf Messen und ähnliche Verkaufsveranstaltungen.
[0009] Von besonderem Vorteil ist weiterhin die Ausführung, wonach an einer endseitigen
Hohlsäule wenigstens ein Türelement schwenkbar befestigt ist. Dieses Türelement ist
bevorzugt als Rollcontainer ausgebildet, so daß hierin neben der Aufbewahrung von
zu präsentierenden Waren auch Informationsmedien, beispielsweise ein Computermonitor
oder ein Fernsehgerät integriert werden können. Zudem ist zweckmäßig, daß durch die
Schwenkbarkeit des Türelements die Blickrichtung auf den Monitor auf die an der Theke
oder dem Informationsstand sitzenden Besucher ausgerichtet werden kann. Dabei dient
diese Tür ebenfalls in Verbindung mit dem vorher erwähnten Rolladen zum Abschluß des
Verkaufsstandes, sofern erforderlich.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Nachfolgend
werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert
und beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Frontansicht auf das modulare Möbelsystem in der Ausführung als
Bartheke oder Verkaufsstand;
- Fig. 2
- eine mögliche Anordnung mit mehreren aneinandergereihten, gleichartigen Grundmodulen
in der Ausführung als viertelkreisförmiger Bogen in Draufsicht;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie A in Fig. 1;
- Fig. 4
- eine bevorzugte Ausführungsform mit drei Grundmodulen zur Bildung eines weitgehend
geschlossenen Verkaufsstandes mit einem Türelement;
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie B mit Darstellung der Hohlsäule in
Seitenansicht;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht eines als Rollcontainer ausgebildeten Türelements gemäß Fig. 4;
- Fig. 7
- eine Vorderansicht eines als Rollcontainer ausgebildeten Türelements des modularen
Möbelsystems;
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf eine Stabilisierungsleiste; und
- Fig. 9
- eine Teilschnittdarstellung der Stabilisierungsleiste mit eingesteckter Hohlsäule.
[0011] In Fig. 1 ist eine Vorderansicht auf ein modulares Möbelsystem 1 dargestellt, von
dem ein zentrales Grundmodul 2 mit sich seitlich daran anschließenden weiteren Modulen
dargestellt ist. Das Grundmodul 2 besteht hierbei jeweils wenigstens aus einem dünnwandigen,
flächigen Verkleidungselement 4 und einer rohrförmigen, tragenden Hohlsäule 3. An
der Hohlsäule 3, die hier einen zylindrischen Querschnitt (vgl. auch Fig. 3) aufweist,
jedoch auch einen acht- oder vieleckigen Querschnitt aufweisen kann, ist zu beiden
Seiten jeweils das schraffiert dargestellte Verkleidungselement 4 mittels einer lösbaren
Verbindung 5 befestigt. Diese lösbare Verbindung 5 ist bevorzugt als Steckverbindung
ausgebildet und in der die Hohlsäule halbierenden Mittelebene angeordnet (vgl. die
vergrößerte Darstellung in Fig. 3). Etwa auf halber Höhe der schlank ausgebildeten
Hohlsäule 3 ist über dem Verkleidungselement 4 eine Stabilisierungsleiste 6 vorgesehen,
in die das Verkleidungselement 4 teilweise eingesteckt und damit geführt ist, so daß
es die erforderliche Stabilität senkrecht zur Zeichenebene erhält, insbesondere in
der Ausführung als Bartheke. Neben dieser oberen Stabilisierungsleiste 6 kann auch
noch eine untere Stabilisierungsleiste 6' vorhanden sein, so daß das Verkleidungselement
4 allseitig eingespannt ist, wie dies insbesondere in Fig. 5 dargestellt ist.
[0012] Auf der Stabilisierungsleiste 6 ist eine Thekenfläche 7 aufgesetzt, die sich zwischen
zwei Hohlsäulen 3 erstreckt. Die Thekenfläche 3 kann hierbei auch über mehrere Grundmodule
2 durchgehend ausgebildet sein, jedoch auch sich nur jeweils über ein Grundmodul 2
erstrecken. Die Thekenfläche 7 kann dabei ebenso wie die Verkleidungselemente 4 von
dem inneren Hohlraum der Hohlsäule 3 her verschraubt oder durch Teilstücke der Hohlsäule
3 geklemmt sein, so daß sich eine stabile Verbindung ergibt.
[0013] In der Ausführung als Verkaufsstand oder Bartheke kann zudem oberhalb der Thekenfläche
7 wenigstens eine Ablagefläche 8 vorgesehen sein, die ebenfalls mittels hier als Auflagewinkel
8a dargestellten Steckverbindungen mit der Hohlsäule 3 verbunden sind. Dabei sei darauf
hingewiesen, daß die Hohlsäule 3 zur einfachen Montage und guten Transportfähigkeit
auch mehrteilig ausgeführt sein kann, beispielsweise durch zwei übereinandergestapelte
Teilstücke von je ca. 120 cm, so daß sich eine Gesamthöhe der Hohlsäule 3 von ca.
2,40 m ergibt. Bei einer Thekenhöhe von ca. 120 cm kann dabei die Thekenfläche 7 in
vorteilhafter Weise zwischen zwei übereinandergestapelten Teilstücken der Hohlsäule
3 eingeklemmt sein, und die Teilstücke der Hohlsäule 3 mittels wenigstens eines durchgehenden
Zugankers oder einer Gewindestange verbunden sein. Durch diese Teilung der Hohlsäule
3 auf halber Höhe kann somit die lösbare Verbindung 5, die an der hier linken Säule
mittels zwei beispielhaft dargestellter Schrauben 3a, 3b gebildet wird (vgl. auch
Fig. 3), gut erreicht werden. Zudem können hierdurch in einem bodenseitigen Flansch
der Hohlsäule 3 vorgesehene Verankerungselemente 11 angezogen werden, so daß sich
eine besonders hohe Standfestigkeit der Hohlsäule 3 ergibt. An der rechten Hohlsäule
3 ist eine alternative Befestigungsmöglichkeit am Fußboden mittels eines außenliegenden,
bodenseitigen Flansches dargestellt. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß sich die
Hohlsäule 3 auch über Rollen auf dem Fußboden abstützen kann, insbesondere wenn durch
mehrere aneinandergereihte Grundmodule 2 sich eine standsichere Ausbildung der jeweils
gebildeten Möbelform ergibt. Insbesondere bei einer gewölbten Ausbildung des Verkleidungselementes
4 und einer entsprechenden Abdeckung, z. B. durch die Thekenfläche 7, beispielsweise
als viertelkreisförmiger Bogen, ergibt sich insgesamt eine gewölbte Form des Grundmoduls
2, so daß hierbei zusammen mit der Verbindung 5 und den bevorzugten Stabilisierungsleisten
6 eine stabile Ausführung erreicht wird. Diese Stabilität wird dadurch erhöht, daß
als Verkleidungselemente auch Metallplatten verwendet werden können, beispielsweise
als Lochblech oder als Streckmetall, so daß sich eine in sich verwindungssteife Ausbildung
des Grundmoduls 2 ergibt.
[0014] Von besonderem Vorteil ist die Möglichkeit der Unterbringung von Bauteilen innerhalb
des Hohlraumes der Hohlsäule 3. Bevorzugt ist hierbei in der oberen Spitze der Hohlsäule
3 ein Lautsprecher 9 integriert, der zusammen mit einem aufgesetzten Reflektor eine
Rundumabstrahlung ergibt. In der rechten Hohlsäule 3 ist wenigstens eine Lichtquelle
10 integriert, so daß sich in Art eines Deckenfluters ein besonders angenehmes Licht
ergibt, wie dies für den Barbereich, jedoch auch für den Wohnbereich angestrebt wird.
[0015] Für den Einsatz des modularen Möbelsystems als Verkaufsstand oder Vitrine bietet
die Hohlsäule 3 zudem die Möglichkeit, einen Rolladen 13 zu integrieren, so daß der
Zwischenraum 14 zwischen den beiden benachbarten Hohlsäulen 3 verschlossen werden
kann.
[0016] Hierbei kann der in Horizontalrichtung abwickelbare Rolladen 13 selbstverständlich
zur Erhöhung der Einbruchssicherheit an der unteren Ablage- oder Thekenfläche 7 und
der oberen Ablagefläche 8 zusätzlich geführt sein.
[0017] In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf ein so gebildetes Möbelsystem mit insgesamt acht
Grundmodulen 2 schematisch dargestellt, wobei die Thekenfläche 7 jeweils zwischen
den benachbarten Hohlsäulen 3 einen viertelkreisförmigen Bogen bildet. Das darunterliegende
Verkleidungselement 4 weist in Anpassung an die Form der Thekenfläche 7 ebenfalls
einen viertelkreisförmigen Bogen auf, kann jedoch auch geradlinig ausgebildet sein
oder ein-, zwei- oder mehrfach abgekantet sein, wie dies schematisch dargestellt ist.
Die endseitigen Hohlsäulen sind hier zur Unterscheidung mit dem Bezugszeichen 3' gekennzeichnet,
wobei in Abwandlung zu den direkt aneinanderstoßenden Grundmodulen 2 ein abgerundeter
Endbereich der Thekenfläche 7 vorgesehen ist, der beispielsweise die Hohlsäule 3'
umgreift. Weiterhin ist mit den strichpunktierten Pfeilen X, Y angedeutet, daß die
endseitigen Bereiche des so gebildeten Möbelsystems 1 um die weiter innen liegende
Hohlsäule 3 in Horizontalrichtung verschwenkbar ist. Hierdurch kann beispielsweise
der von den acht Grundmodulen 2 umgebene Innenraum eines Barbereiches abgeschlossen
werden, so daß das oder die endseitigen Grundmodule 2 als Zugangstür dienen. Weiterhin
ist hieraus ersichtlich, daß eine der Hohlsäulen 3 als vertikale Schwenkachse dienen
kann, so daß je nach Platzanforderungen das Möbelsystem 1 durch Verschwenken auseinandergezogen
oder zur Reduzierung der Grundfläche zusammengeschoben werden kann. Somit lassen sich
auch beliebige Möbelformen in Art eines Paravents bilden.
[0018] In Fig. 3 ist ein Querschnitt entlang der Schnittlinie A in Fig. 1 gezeigt. Hierbei
ist insbesondere die lösbare Verbindung 5 an den vertikalen Kanten des Verkleidungselementes
4 vergrößert dargestellt, die in der linken Hälfte dadurch gebildet ist, daß das Verkleidungselement
4 eine kurze Abkantung 4a aufweist, die mit einer Schraube 3a (sowie 3b, vgl. Fig.
1) von innen oder von außen verschraubt ist. Hierzu können in den Hohlsäulen 3 entsprechende
vorgelochte Bohrungen vorgesehen sein, so daß die Verbindungsschraube 3a in einfacher
Weise von innen her oder von außen gesteckt werden kann, und mit dem Verkleidungselement
4 verschraubt wird. In der rechten Hälfte ist eine abgewandelte Ausführung der lösbaren
Verbindung 5 dargestellt, indem in der z. B. als Strangpreßprofil aus Aluminium hergestellten
Kohlsäule 3 eine Nut eingeformt ist, in die die Kante des Verkleidungselementes 4
eingesteckt werden kann, und ebenfalls mittels Schrauben oder Klammern gesichert wird.
Eine solche Nut kann auf einfache Weise beim Strangpressen des Profils für die Hohlsäule
3 miteingeformt werden, so daß sich hierdurch kaum ein zusätzlicher Herstellungsaufwand
ergibt. Zudem dient eine solche eingeformte, durchgehende Nut oder Rille der Formstabilität
der Hohlsäule 3, wobei derartige rillenförmige Einformungen auch gestalterischen Zwecken
dienen können. Die Hohlsäule 3 kann jedoch auch als längsnahtgeschweißtes Rohr aus
Chrom-Nickel-Blech hergestellt sein.
[0019] In Fig. 4 ist eine bevorzugte Ausführungsform des modularen Möbelsystems 1 gezeigt,
wobei drei viertelkreisförmige Grundmodule 2 aneinandergefügt sind, und an den insgesamt
vier Hohlsäulen 3 abgestützt sind. Wie aus der hier dargestellten Draufsicht ersichtlich
ist, sind im dadurch gebildeten Innenraum mehrere Schränke 20, beispielsweise zum
Aufbewahren von Getränken und Speisen sowie ein Kühlschrank, Spülmaschine usw. angeordnet.
Auch diese Schränke 20 können dabei in Modulbauweise ausgeführt sein, d. h. im wesentlichen
mit den gleichen Außenmaßen in Anpassung an die Grundmodule 2. An dem hier unten dargestellten
Zugangsbereich sind an den endseitigen Hohlsäulen 3' zwei Schwenktür-Elemente 15 angelenkt,
die in der dargestellten Position den Zugang zu dem Innenraum der Bartheke verschließen.
In diese Schwenktür-Elemente 15 sind in bevorzugter Ausführung audiovisuelle Geräte,
beispielsweise ein Monitor 21 integriert, so daß die um die Bartheke sitzenden Besucher,
beispielsweise bei einer Informationsveranstaltung oder einer Messe einen günstigen
Blickwinkel auf den Monitor 21 besitzen. Durch die Verschwenkbarkeit des Schwenktür-Elementes
15 läßt sich zudem der Blickwinkel auf einzelne Besucher genau einstellen.
[0020] In Fig. 5 ist eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie B in Fig. 4 gezeigt,
woraus der Aufbau der Hohlsäule 3 hier mit integrierter Lichtquelle 10 und Lautsprecher
9 ersichtlich ist. Diese Lichtquelle 10 können ein oder mehrere Spot-Scheinwerfer
sein, die auf den oben aufgesetzten Reflektor abstrahlen. Da derartige Lichtquellen
eine relativ hohe Wärmeentwicklung besitzen, ist hier etwa auf Höhe der zweiten Ablagefläche
8 eine Vielzahl von Durchbrüchen 16 in Art eines Lochbleches ausgeformt, so daß eine
gute Luftzirkulation erreicht wird. Wenn ein Lautsprecher 9 in hängender Position
innerhalb der Hohlsäule 3 angeordnet ist, dienen diese Durchbrüche 16 zum Schallaustritt
etwa in Ohrenhöhe der Gäste. Dieser Lochblech-Ring kann hierbei durch Ausstanzungen
beim Herstellen der oberen Hohlsäule 3 eingeformt werden, wobei die Hohlsäule 3 mit
einer Höhe von etwa 2,40 m bevorzugt in der Mitte auf Thekenhöhe geteilt ist, so daß
die Thekenfläche 7 dazwischen eingesetzt und mittels Zuganker (vgl. Fig. 9) verspannt
werden kann.
[0021] In Fig. 6 ist eine Seitenansicht des Schwenktür-Elementes 15 dargestellt, wobei seitlich
ebenfalls eine Hohlsäule 3'' vorgesehen ist, jedoch hier in durchmesserkleinerer Ausführung.
Mit dieser Säule 3'' ist das Schwenktür-Element 15 über nicht näher dargestellte,
übliche Türbeschläge mit der stabil ausgeführten endseitigen Abschlußsäule 3' verbunden.
Zudem sind hier ebenfalls gewölbte Verkleidungselemente 4' vorgesehen, jedoch hier
in halbkreisförmiger Ausbildung, die in die oberen und unteren Stabilisierungsleisten
6, 6' eingesteckt sind. Dadurch wird innerhalb des Schwenktür-Elementes 15 ein erheblicher
Stauraum geschaffen, der beispielsweise in der oberen Hälfte zur Unterbringung eines
Monitors 21 dient, während in der unteren Hälfte Stauraum für Getränke, Speisen, Informationsmaterial
und dgl. geschaffen wird. Das Schwenktür-Element 15 ist dabei bevorzugt auf Stützrädern
25 abgestützt, obwohl die Lagerung an üblichen Tür-Beschlägen zwischen der Säule 3''
und der endseitigen Abschlußsäule 3' ausreichend ist, um das Schwenktür-Element 15
abzustützen. Die Ausführung mit Stützrädern 25 hat jedoch den Vorteil, daß das SchwenktürElement
15 von der endseitigen Abschlußsäule 3' gelöst werden kann, und dann als frei beweglicher
Rollcontainer dienen kann, beispielsweise, um Waren von einem Lagerraum abzuholen
oder als Servierwagen.
[0022] In Fig. 7 ist die entsprechende Frontansicht auf das Schwenktür-Element 15 in Ausbildung
als Rollcontainer dargestellt, wobei die relativ großen Stauräume ersichtlich sind.
Die beiden seitlichen Hohlsäulen 3'' können hierbei zum Verschwenken oder in der frei
beweglichen, gelösten Ausführung als Rollcontainer als Handgriff dienen, so daß eine
sichere Handhabung dieses vitrinenartigen Schwenktür-Elementes 15 möglich ist. Es
sei darauf hingewiesen, daß das hier dargestellte Schwenktür-Element 15 sich auch
für die Anwendung im Wohnbereich als Vitrine oder Rollcontainer eignet, wobei auf
das hier dargestellte obere Teil als Umrahmung des Monitors 21 auch verzichtet werden
kann. In der Grundausführung besteht somit ein derartiges Möbelsystem aus dem Grundmodul
mit dem dünnwandigen Verkleidungselement 4' und der rohrförmigen, tragenden Hohlsäule
3'', wobei dieses Grundmodul mittels einer weiteren Hohlsäule 3'' erweitert ist. Ein
derartiges einzelnes Möbelstück kann dabei auch als Tisch oder als Sitzmöbel ausgebildet
sein, wobei insbesondere durch die integrierten Leuchten und/oder Lautsprecher am
oberen Ende der Hohlsäule eine optimale Beschallung des darauf sitzenden Gastes oder
Besuchers möglich ist.
[0023] In Fig. 8 ist eine Draufsicht auf die in den Figuren 4 und 5 schematisch dargestellte
Stabilisierungsleiste 6, 6' gezeigt. In Anpassung an die hier gewählte Wölbung erstreckt
sich die Stabilisierungsleiste über einen Teilungsabstand von 90° und weist an ihren
beiden Enden Erweiterungen 26 auf, an denen die Stirnseiten der Hohlsäule 3 eingesteckt
sind. In dem hier linken Ende ist die Erweiterung 26 in Art eines Lagerauges geschlossen
ausgeführt, so daß sich dieses Ende insbesondere zum Einstecken einer endseitigen
Abschlußsäule 3' eignet. An der hier rechten Seite endet die Erweiterung 26 in der
Mittelebene der eingesteckten Hohlsäule 3, wobei sich eine weitere Stabilisierungsleiste
6 mit einer Erweiterung 26' Stoß-auf-Stoß anschließt. Diese Erweiterungen 26 weisen
in Anpassung an den Querschnitt der Hohlsäule 3 eine Rille oder Nut 27 auf, also bei
dem hier gezeigten Beispiel einer Rund-Hohlsäule 3 wird somit ein Kreisring gebildet.
Durch Einstecken der Hohlsäule 3 werden somit die beiden aneinanderstoßenden Erweiterungen
26 in Horizontalebene zusammengehalten. Die Stabilisierungsleiste 6 weist desweiteren
eine durchgängige Führungsnut 28 auf, in die die horizontal verlaufende untere bzw.
obere Kante des Verkleidungselementes 4 eingesteckt wird. Es sei darauf hingewiesen,
daß durch diese Führungsnut 28 eine Durchwölbung des dünnwandigen Verkleidungselementes
erreicht wird, um somit die gewölbte Bogenform in Anpassung an die jeweils gewünschte
Möbelform zu erreichen. Das Verkleidungselement 4, beispielsweise eine dünne Metallplatte,
Kunststoffplatte oder Holzplatte ist hierbei zum Transport glattflächig zu lagern,
und wird dann nur bei der Montage leicht durchgebogen und in die Führungsnut 28 eingesteckt.
Die entsprechende Steckverbindung ergibt sich neben dem Einstecken in die untere Stabilisierungsleiste
6' auch durch Aufsetzen der entsprechenden oberen Stabilisierungsleiste 6, so daß
das Verkleidungselement, wie im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben, allseitig fixiert
ist, um somit die erforderliche Stabilität zu erbringen.
[0024] In Fig. 9 ist ein vergrößerter Querschnitt durch den Endbereich der unteren Stabilisierungsleiste
6' dargestellt. Hieraus ist insbesondere die Steckverbindung mit dem zylindrischen
Mantelrohr der Hohlsäule 3 ersichtlich. Durch den Innenraum der dünnwandigen Hohlsäule
3 lassen sich hierbei Zuganker oder Gewindestangen 30 einführen, die mit entsprechenden
Gewinde- oder Muttereinsätzen 29 in den Erweiterungen 26 der Stabilisierungsleiste
6' verschraubbar sind. Hierdurch ergibt sich in Höhenrichtung eine sichere Fixierung
zwischen den bevorzugt verbreitert ausgeführten Stirnflächen der Hohlsäule 3 und den
Erweiterungen 26 der Stabilisierungsleiste 6 bzw. 6'. Auf diese in die untere Stabilisierungsleiste
6 eingesetzte Hohlsäule 5 wird dann in entsprechender Weise von oben her die obere
Stabilisierungsleiste 6 aufgesetzt, wobei aufgrund der Zuganker oder Gewindestangen
30 eine feste Verspannung dieser Bauteile zusammen mit dem Verkleidungselement 4 gegeben
ist. Hierbei kann auch die oben aufgesetzte Thekenfläche 7 mit den Zugankern nach
unten hin verspannt werden oder mittels weniger Befestigungselementen mit der Stabilisierungsleiste
6 verschraubt werden. Falls jedoch auf die Thekenfläche 7 eine obere Hohlsäulen-Hälfte
aufgesetzt wird, erübrigt sich eine derartige Befestigung, da die Ablage- oder Thekenfläche
7 zwischen den übereinandergestapelten Hälften der Hohlsäule 3 geklemmt werden kann.
Die Zuganker oder Gewindestangen 30 sind hierbei bevorzugt um 90° versetzt, d. h.
über Kreuz verschraubt, so daß in der unteren Hohlsäulen-Hälfte zwei Gewindestangen
30 vorgesehen sind, während in der oberen Hohlsäulen-Hälfte ebenfalls zwei Gewindestangen
30, jedoch um 90° verdreht in die Gewindeeinsätze 29 eingeschraubt sind. Anstatt der
hier vorgeschlagenen vier Gewindestangen 30 kann jedoch auch ein zentraler Zuganker
vorgesehen sein.
[0025] Es sei darauf hingewiesen, daß das als Rollcontainer ausgebildete Schwenktür-Element
15 bereits in Verbindung mit einem einzigen Grundmodul 2 mit zwei Hohlsäulen 3 eine
kleine Theke, beispielsweise als Informationsstand auf einer Messe oder in einem Kaufhaus
bilden kann. Darüberhinaus sind durch die Anzahl der Grundmodule 2, der Grundform
der Grundmodule 2, beispielsweise einem 45°-Element, 60°-Element oder einem 120°-Element
anstatt dem hier gezeigten 90°-Element eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten im
Aufbau des modularen Möbelsystems 1 möglich. Außerdem gestattet das als Rollcontainer
ausgebildete Schwenktür-Element 15 das einfache Abschließen der so gebildeten Theke
oder des Verkaufsstandes ggfs. in Verbindung mit in den Hohlsäulen 3 integrierten
Rolläden 13. Das vorgeschlagene Grundmodul 2 kann dabei auch als Basiselement für
Sitzmöbel dienen, z. B. kann die in Fig. 2 gezeigte Aneinanderreihung als beliebig
erweiterbare Sitzbank ausgebildet sein, wobei anstatt der Thekenfläche 7 eine gepolsterte
Sitzlehne an den benachbarten Hohlsäulen 3 befestigt ist.
1. Modulares Möbelsystem, insbesondere für Bartheken, bestehend aus aneinandergereihten,
gleichartigen Grundmodulen (2), die zum Aufbau variabler Möbelformen aneinanderfügbar
sind, wobei ein Grundmodul (2) jeweils aus einem dünnwandigen, flächigen Verkleidungselement
(4) und einer rohrförmigen, tragenden Hohlsäule (3) besteht, an der das Verkleidungselement
(4) mittels einer lösbaren Verbindung (5) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Verbindung (5) wenigstens eine sich zwischen benachbarten Hohlsäulen (3) erstreckende
Stabilisierungsleiste (6) vorgesehen ist.
2. Möbelsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindung (5) als Steckverbindung ausgebildet ist und in der die Hohlsäule (3)
halbierenden Mittelebene vorgesehen ist.
3. Möbelsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die lösbare Verbindung (5) durch mehrere, durch die Hohlsäule (3) gesteckte und mit
dem Verkleidungselement (4) verschraubte Schrauben (3a, 3b) gebildet ist.
4. Möbelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stabilisierungsleiste (6) als Auflage für eine Thekenfläche (7) ausgebildet ist.
5. Möbelsystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Hohlsäule (3) vertikal über die Thekenfläche (7) hinausstreckt.
6. Möbelsystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der Hohlsäule (3) über der Thekenfläche (7) eine zweite Ablagefläche (8) lösbar
befestigt ist.
7. Möbelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der oberen Spitze der Hohlsäule (3) wenigstens ein Lautsprecher (9) und/oder eine
Lichtquelle (10) integriert ist/sind.
8. Möbelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verkleidungselement (4) - in Draufsicht gesehen - als viertelkreisförmiger Bogen
ausgebildet ist.
9. Möbelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Hohlsäule (3) ein in Horizontalrichtung abwickelbarer Rolladen (13) integriert
ist.
10. Möbelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verkleidungselement (4) aus einem Lochblech besteht.
11. Möbelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
an einer endseitigen Hohlsäule (3') ein Tür-Element (15) schwenkbar befestigt ist.
12. Möbelsystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
in das Tür-Element (15) ein Monitor (21) integriert ist.
13. Möbelsystem nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Türe (15) als Rollcontainer mit Stützrollen (25) ausgebildet ist.