[0001] Die Erfindung betrifft eine Hohlbohrkrone mit einem hohlzylindrischen Trägerkörper,
dessen bohrrichtungsseitiger Endbereich in Bohrrichtung offene Aussparungen aufweist,
die der Aufnahme von Schneidkörpem dienen, welche den Trägerkörper axial sowie an
seiner Innen- und Aussenkontur überragen.
[0002] Hohlbohrkronen dienen der Herstellung grosser Bohrungen in Bauteilen, wobei solche
Bohrungen zumeist der Durchführung von Leitungen und dergleichen dienen. Als Material
für die Bauteile kommt Mauerwerk, Beton, Gestein und dergleichen in Betracht.
[0003] Der Aufbau der Hohlbohrkronen ist an sich weitgehend bekannt und besteht in der Regel
aus einem hohlzylindrischen Trägerkörper, dessen bohrrichtungsseitiger Endbereich
offene Aussparungen aufweist. In diesen offenen Aussparungen sind Schneidkörper angeordnet,
die dem eigentlichen Abbau des Materials der jeweils zu bearbeitenden Bauteile dienen.
Die Schneidkörper können aus Hartmetall, polykristallinen Diamantplättchen, Diamantschneiden
bestehend aus Diamantkömem, die in Matrixmaterial eingelagert sind und dergleichen
bestehen. Die Verbindung zwischen den Schneidkörpem und dem Trägerkörper kann über
Löt-, Schweiss- oder Sinterverbindungen erfolgen.
[0004] Zur Gewährleistung, dass das abgebaute Material der Bauteile abgeführt werden kann
und die Reibung des Trägerkörpers innerhalb der herzustellenden Bohrung nicht zu gross
wird, sind bei den bekannten Hohlbohrkronen Massnahmen vorgesehen, die zu einem Ringspalt
zwischen Trägerkörper und Bohrung im Bauteil führen. Dazu ist es bekannt, das in radialer
Richtung gemessene Mass der Schneidkörper etwas grösser zu wählen, als die Wandstärke
des Trägerkörpers, so dass die Schneidkörper die Innen- und Aussenkontur des Trägerkörpers
überragen. Eine solche Hohlbohrkrone ist beispielsweise aus der DE-OS 39 30 250 bekannt.
[0005] Aufgrund der Differenz zwischen Wandstärke des Trägerkörpers und dem in radialer
Richtung gemessenen Mass der Schneidkörper steht bei diesen bekannten Hohlbohrkronen
nur eine relativ kleine Verbindungsfläche zur Verfügung, welche beispielsweise für
eine Lötverbindung herangezogen werden kann. Da die Hohlbohrkronen aufgrund der auftretenden
Drehmomente und gegebenenfalls einwirkenden Schlagkräfte erheblichen Beanspruchungen
ausgesetzt sind, kann es zu einem Loslösen der Schneidkörper vom Trägerkörper kommen,
so dass die Hohlbohrkrone als Ganzes unbrauchbar wird.
[0006] Bei der aus der CH-PS 414438 bekannten Hohlbohrkrone ist der gesamte bohrrichtungsseitige
Endbereich des Trägerkörpers umlaufend mit einer grösseren Wandstärke versehen, wobei
diese grössere Wandstärke dem radial gemessenen Mass der Schneidkörper entspricht.
Damit entsteht keine Differenz zwischen Wandstärke des Trägerkörpers und dem radial
gemessenen Mass der Schneidkörper, so dass das gesamte in radialer Richtung gemessene
Mass der Schneidkörper für die Verbindung mit dem Trägerkörper zur Verfügung steht.
Der Nachteil des Loslösens der Schneidkörper kann dadurch weitgehend behoben werden,
allerdings unter Erkauf eines weiteren ganz wesentlichen Nachteiles, nämlich dem Anstieg
der Reibung des Trägerkörpers innerhalb der herzustellenden Bohrung aufgrund des umlaufenden
Endbereiches mit grösserer Wandstärke. Darüber hinaus kann aufgrund des in diesem
Endbereich fehlenden Ringspaltes das abgebaute Material nicht entweichen. Nebst der
durch die Reibung entstehenden Wärme erfolgt zusätzlich eine Verdichtung des abgebauten
Materials, so dass die dadurch entstehenden Ueberbeanspruchungen nebst einem Leistungsabfall
wiederum zu einem vorzeitigen Ausfall der Hohlbohrkrone als Ganzes führen können.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hohlbohrkrone zu schaffen, die einerseits
zu einem hohen Wirkungsgrad führt und andererseits eine hohe Lebenserwartung aufweist.
[0008] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Trägerkörper der Hohlbohrkrone
auf den Umgebungsbereich der Aussparungen begrenzte Querschnittsverstärkungen aufweist.
[0009] Die erfindungsgemäss auf den Umgebungsbereich der Aussparungen begrenzten Querschnittsverstärkungen
des Trägerkörpers führen zu einer derartigen Vergrösserung der Verbindungsfläche,
dass die Schneidkörper in den Aussparungen selbst unter hohen Beanspruchungen ausreichend
gehaltert sind. Es reichen für die Verbindung übliche, bekannte Massnahmen wie Löt-,
Schweiss- oder Sinterverbindungen aus. Nebst dieser Vergrösserung der Verbindungsflächen
wird durch die partiellen Querschnittsverstärkungen die Reibung zwischen Trägerkörper
und herzustellender Bohrung im Bauteil nicht wesentlich erhöht, vor allem in der Weise
nicht, dass eine zu hohe Wärmeentwicklung auftritt. Dadurch, dass sich die Querschnittsverstärkungen
nicht über den gesamten Umfang des Trägerkörpers erstrecken, steht für die Abfuhr
des abgebauten Materials noch ausreichend Raum zur Verfügung. Damit ist auch die Gefahr
einer Verdichtung des abgebauten Materials, welche zu einem Leistungsabfall führen
kann, behoben.
[0010] Die Querschnittsverstärkungen können die Wandstärke des Trägerkörpers beispielsweise
nur an der Aussenkontur überragen; dies unter dem Gesichtspunkt, dass die grösste
Reibung an der Aussenkontur auftritt und ebenfalls an der Aussenköntur überwiegend
abgebautes Material abgeführt werden muss. Demgegenüber besteht aber auch die Möglichkeit,
den Trägerkörper derart auszubilden, dass die Querschnittsverstärktungen die Wandstärke
nur an der Innenkontur überragen. Dieser Anwendungsfall ist beispielsweise für Hohlbohrkronen
geeignet, welche vomehmlich der Herstellung kürzerer Bohrungen dienen. Ein optimaler
Kompromiss kann jedoch darin bestehen, sowohl die Innenkontur als auch die Aussenkontur
des Trägerkörpers von den Querschnittsverstärkungen überragen zu lassen.
[0011] Unabhängig davon, ob es sich um ein Ueberragen an der Innenkontur, an der Aussenkontur
oder an beiden Konturen handelt, entspricht zweckmässigerweise die Wandstärke des
Trägerkörpers im Bereich der Querschnittsverstärkungen dem 1,2- bis 1,8-fachen der
restlichen Wandstärke des Trägerkörpers.
[0012] In Umfangsrichtung können die Querschnittsverstärkungen dem jeweiligen Anwendungsfall
und den in Betracht kommenden Durchmesserverhältnissen angepasst werden. Dabei entspricht
vorteilhafterweise das in Umfangsrichtung des Trägerkörpers gemessene Mass der Querschnittsverstärkungen
beidseits der Aussparungen je dem 0,3- bis 1-fachen der in Umfangsrichtung des Trägerkörpers
gemessenen Breite der Aussparungen. Die Verteilung in Umfangsrichtung der Querschnittsverstärkungen
erfolgt zweckmässigerweise symmetrisch, bezogen auf die Aussparungen.
[0013] Auch das in axialer Richtung gemessene Mass der Querschnittsverstärkungen ist vorteilhafterweise
auf die jeweiligen Anwendungsfälle abgestimmt. Dabei erstrecken sich die Querschnittsverstärkungen
zweckmässigerweise anschliessend an den Grund der Ausnehmungen entgegen der Bohrrichtung
um ein Mass, das dem 0,5- bis 1,4-fachen der in Umfangsrichtung des Trägerkörpers
gemessenen Breite der Aussparungen entspricht.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen, welche ein Ausführungsbeispiel
wiedergeben, näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine Hohlbohrkrone gemäss Erfindung;
- Fig. 2
- eine vergrösserte Ansicht des Details A der Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 2.
[0015] Die Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Hohlbohrkrone mit Trägerkörper 1 und Schneidkörpern
2. Entgegen der Bohrrichtung ist der Trägerkörper 1 mit einem Boden 1a versehen, welcher
von einer Gewindebohrung 1b durchsetzt ist, so dass ein Adapter darin aufgenommen
werden kann.
[0016] Wie die Fig. 1 und auch die Fig. 2 und 3 zeigen, sind die Schneidkörper 2 in Aussparungen
1c des Trägerkörpers 1 angeordnet. Der Trägerkörper 1 weist im Umgebungsbereich dieser
Aussparungen 1c Querschnittsverstärkungen 1d auf.
[0017] Wie die Fig. 1 und insbesondere die Fig. 3 zeigt, überragen die Querschnittsverstärkungen
1d die Wandstärke T des Trägerkörpers 1 beispielhaft sowohl an der Innen- als auch
an der Aussenkontur. Die Wandstärke Q im Bereich der Querschnittsverstärkungen 1d
ist damit grösser als die restliche Wandstärke T des Trägerkörpers 1, wobei die Wandstärke
Q im Bereich der Querschnittsverstärkungen 1d im wesentlichen kleiner bis annähernd
gleich dem radial gemessenen Mass der Schneidkörper 2 entspricht.
[0018] Wederum aus Fig. 1 und insbesondere aus Fig. 2 ist femer ersichtlich, wie sich die
Querschnittsverstärkungen 1d in Umfangsrichtung des Trägerkörpers 1 beidseits an die
Aussparungen 1c anschliessen und zwar jeweils um das in Umfangsrichtung des Trägerkörpers
1 gemessene Mass U. Dieses Mass U entspricht einem Anteil der in Umfangsrichtung gemessenen
Breite B der Aussparungen 1c. Darüber hinaus erstrecken sich die Querschnittsverstärkungen
1d entgegen der Bohrrichtung über den Grund der Ausnehmungen 1c hinaus und zwar um
das Mass G, wie wiederum Fig. 1 und insbesondere Fig. 2 zeigt.
[0019] Herstellen lässt sich der Trägerkörper 1 in verschiedenartiger Weise. In bevorzugter
Weise kommt jedoch eine spanlose Umformung zur Anwendung. Ebenso bestehen verschiedene
Möglichkeiten der Verbindung zwischen Trägerkörper 1 und Schneidkörpem 2. In bevorzugter
Weise findet jedoch eine Lötverbindung Anwendung.
1. Hohlbohrkrone mit einem hohlzylindrischen Trägerkörper (1), dessen bohrrichtungsseitiger
Endbereich in Bohrrichtung offene Aussparungen (1c) aufweist, die der Aufnahme von
Schneidkörpem (2) dienen, welche den Trägerkörper (1) axial sowie an seiner Innen-
und Aussenkontur überragen, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper (1) auf den Umgebungsbereich der Aussparungen (1c) begrenzte
Querschnittsverstärkungen (1d) aufweist.
2. Hohlbohrkrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsverstärkungen
(1d) die Wandstärke (T) des Trägerkörpers (1) an der Aussenkontur überragen.
3. Hohlbohrkrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsverstärkungen
(1d) die Wandstärke (T) des Trägerkörpers (1) an der Innenkontur überragen.
4. Hohlbohrkrone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke
(Q) des Trägerkörpers (1) im Bereich der Querschnittsverstärkungen (1d) dem 1,2- bis
1,8-fachen der restlichen Wandstärke (T) des Trägerkörpers (1) entspricht.
5. Hohlbohrkrone nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das in
Umfangsrichtung des Trägerkörpers (1) gemessene Mass (U) der Querschnittsverstärkungen
(1d) beidseits der Aussparungen (1c) je dem 0,3 bis 1-fachen der in Umfangsrichtung
des Trägerkörpers (1) gemessenen Breite (B) der Aussparungen (1c) entspricht.
6. Hohlbohrkrone nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich
die Querschnittsverstärkungen (1d) anschliessend an den Grund der Ausnehmungen (1c)
entgegen der Bohrrichtung um ein Mass (G) erstrecken, das dem 0,5-bis 1,4-fachen der
in Umfangsrichtung des Trägerkörpers (1) gemessenen Breite (B) der Aussparungen (1c)
entspricht.