[0001] Die Erfindung betrifft eine Übergabestation für bobinenförmiges Zigarettenverpackungsmaterial
zu einer Aufnahmeeinrichtung einer Zigarettenverpackungsmaschine, wobei die jeweilige
Bobine auf einer Bodenplatte eines Transportmittels horizontal aufliegend angefördert
wird, mit einer in einem Winkel von 45° zur Horizontalen in einer Ebene senkrecht
zur Bodenplatte angeordneten Drehachse, die einen Arm trägt, der bei Drehung durch
die Drehachse zwischen einer vertikalen und einer horizontalen Position verschwenkbar
ist und eine Einrichtung zum Erfassen von Bobinen trägt.
[0002] Aus der DE-A-3 744 105 ist ein Wendegerät für Bobinen aus Verpackungsmaterial bekannt,
das ein Fahrgestell aufweist, das eine Säule trägt, längs der eine Hülse flaschenzugartig
höhenverschiebbar angeordnet ist. Die Hülse ist mit einer im Winkel von 45° zur Horizontalen
angeordneten Drehachse versehen, die ihrerseits eine durch Drehen der Drehachse zwischen
einer horizontalen und einer vertikalen Stellung verstellbare Anschlagplatte trägt,
die mittig mit einem senkrecht abstehenden Aufnahmezapfen für Bobinen versehen ist.
Der Aufnahmezapfen besitzt manuell betätigbare, durch Schlitze ausfahrbare Spannbacken,
die bei in eine Bobine eingeführtem Aufnahmezapfen zum Halten der Bobine betätigt
werden. Flach liegende Bobinen werden von Paletten aufgenommen und an einem Maschinengestell
vertikal auf entsprechende Aufnahmezapfen manuell überschoben. Für Zigarettenverpackungsmaterial,
dessen Bobinen an sich sehr flach und für den Aufreißstreifen der Klarsichtfolie besonders
flach sind, ist derartiges nicht geeignet, wobei hinzukommt, daß das Wendegerät insgesamt
nur manuell bedienbar ist.
[0003] Aus der DE-A-4 210 592 ist ein Hochregallager für bobinenförmiges Zigarettenverpackungsmaterial
bekannt, dem einerseits auf Paletten angeförderte Bobinen zugeführt, flach liegend
gespeichert und andererseits entsprechend dem Bedarf an den einzelnen Zigarettenverpackungsmaschinen
Bobinen entnommen werden. Zum Zuführen der entnommenen Bobinen zu den einzelnen Verbrauchern,
den Zigarettenverpackungsmaschinen, sind Einschienenhängebahnen für elektromotorisch
antreibbare Transportwagen zur Überkopfverteilung vorgesehen, wobei die Transportwagen
Bodenplatten aufweisen, auf den die Bobinen horizontal aufliegend aufgenommen werden.
Hierbei sind Parallelweichen vorgesehen, um bei einer Übergabe des Verpackungsmaterials
an einen Verbraucher eine Staugefahr für nachfolgende Transportwagen zu vermeiden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Übergabestation für bobinenförmiges Zigarettenverpackungsmaterial,
beispielsweise von einem Transportwagen einer Hängebahn, zu einer Zigarettenverpackungsmaschine
der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine automatische Ver- und Entsorgung
mit frischen Bobinen bzw. von Bobinenkernen ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein zwischen zwei um 180° versetzten Stellungen
verdrehbarer Drehteller mit zwei um 180° versetzten Aufnahmezapfen für Bobinen vorgesehen
ist, wobei die Einrichtung zangenartige Greifarme zum umfänglichen Ergreifen von Bobinen
bzw. Bobinenkernen aufweist und längs des Arms verschiebbar ist.
[0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0008] Fig. 1 zeigt schematisch eine Übergabestation für bobinenförmiges Zigarettenverpackungsmaterial
in Frontansicht.
[0009] Fig. 2 zeigt schematisch die Übergabestation von Fig. 1 in Seitenansicht.
[0010] Das zur Übergabestation führende Transportsystem ist eine Einschienenhängebahn, von
der eine über Kopf angeordnete Schiene 1 mit einer Parallelweiche 2 gezeigt ist. Die
Schiene 1 besitzt einen im wesentlichen U-förmigen, nach unten offenen Querschnitt
mit rechtwinklig einwärts gebogenen freien Enden der Seitenschenkel, wobei Laufrollen
3 an einem aufwärts ragenden Fortsatz 4 von Transportwagen 5 von der Schiene 1 geführt
werden und auf den einwärts gebogenen Enden der Seitenschenkel laufen.
[0011] Die Transportwagen 5 besitzen einen nicht dargestellten elektromotorischen Antrieb
und umfassen einen an dem Fortsatz 4 befestigten, nach einer Seite hin offenen Tragbügel
6 mit einer horizontalen Bodenplatte 7 zur flachliegenden Aufnahme einer Bobine 8
aus Zigarettenverpackungsmaterial (Innenpapier, Außenpapier usw.).
[0012] Die Parallelweiche 2 umfaßt zwei horizontal und in einer Richtung senkrecht zur Schiene
1 hin und her schiebbare Schienenabschnitte 9, so daß jeweils ein Schienenabschnitt
9 eine entsprechende Lücke in der Schiene 1 überbrückt, so daß die Schiene 1 ununterbrochen
befahrbar ist, während der andere Schienenabschnitt 9 sich verschoben hierzu befindet.
Die beiden parallelen Schienenabschnitte 9 sind an einem Wagen 10 befestigt, der in
einer Führung 11 verfahrbar ist.
[0013] In Fig. 2 ist der mittlere Schienenabschnitt 9 mit der Schiene 1 fluchtend dargestellt
und nach Aufnahme eines Transportwagen 5 nach rechts in die gestrichelte Übergabeposition
überführbar, während gleichzeitig der linke Schienenabschnitt 9 in die mittlere und
damit mit der Schiene 1 fluchtende Position gelangt.
[0014] Der Transportwagen 5 kann auch mehrere Bobinen 8 tragen und als Zwischenspeicher
für Bobinen 8 dienen.
[0015] In der Übergabestation befindet sich an einem Ständer 12 montiert eine Drehachse
13, die über einen Motor 14 um jeweils 180° drehbar ist. Die Drehachse 13 verläuft
in einer Vertikalebene senkrecht zur Längsrichtung der Schiene 1 in einem Winkel von
45° zur Horizontalen. Das freie Ende der Drehachse 13 trägt zwei in einem Winkel von
90° zueinander angeordnete Arme 15, 16, von denen immer einer horizontal und der andere
vertikal verläuft.
[0016] Auf jedem Arm 15, 16 ist eine Führungshülse 17 angeordnet, an der ein Greifer 18
bzw. 19 befestigt ist. Die Führungshülsen 17 und damit die Greifer 18 bzw. 19 sind
mittels eines entsprechenden Antriebs, etwa eines Zylinders 20, einer Kugelrollspindel
oder einer Zahnstange mit Ritzel und Elektromotor od.dgl., entlang des zugehörigen
Arms 15 bzw. 16 verschiebbar.
[0017] Die Greifer 18 bzw. 19 umfassen im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Greiferrahmen
21 mit zwei darin gegenüberliegend angeordneten Paaren von in Richtung aufeinanderzu
in eine zangenartige Greifstellung beweglichen Greiferarmen 22, die an ihren freien,
mit der jeweiligen Bobine 8 in Eingriff gelangenden Enden gerundet bzw. insbesondere
mit Rollen 23 versehen sind. Der an der dem Arm 15 bzw. 16 gegenüberliegenden Seite
offene Greiferrahmen 21 ist soweit geschlossen, daß bei senkrechter Stellung eine
aufgenommene Bobine 8 nicht herausfallen könnte und besitzt ebenfalls gerundete Enden
bzw. insbesondere Rollen 24 an den Enden.
[0018] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei unterschiedliche Greifer 18 bzw. 19
vorgesehen, nämlich ein Greifer 18 zum Ergreifen einer Bobine 8 und ein Greifer 19
zum Ergreifen eines Bobinenkerns 25.
[0019] Wenn sich ein Transportwagen 5 in der Übergabeposition der Parallelweiche 2 befindet
und eine Bobine 8 trägt, wird der Arm 15 und damit der Greifer 18 mittels der Drehachse
13 in die vertikale Position gedreht, während sich der Greifer 18 in einer hochgefahrenen
Position am freien Ende des Arms 15 befindet. Auf diese Weise gelangt der Greifer
18 in eine Position über der Bobine 8 auf dem Transportwagen 5. Der Greifer 18 wird
abgesenkt und seine Greiferarme 22 in zangenartige Greifstellung gebracht, in der
die Bobine 8 am Umfang fest gehalten wird. Der Greifer 18 wird wieder in seine vorherige
Position angehoben und der Arm 15 über die Drehachse 13 in seine horizontale Position
geschwenkt, so daß sich nunmehr die Bobine 8 in vertikaler Stellung, d.h. ihre Achse
in horizontaler Stellung befindet.
[0020] Benachbart zu der Drehachse 13 ist eine Aufnahmeeinrichtung 26 zur Aufnahme von Bobinen
8 bei horizontaler Achse angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeipiel umfaßt die
Aufnahmeeinrichtung 26 einen Drehteller 27, der mittels eines Elektromotors 28 zwischen
zwei um 180° zueinander verdrehten Stellungen verdrehbar ist und zwei spreizbare Aufnahmezapfen
29 für jeweils eine Bobine 8 besitzt.
[0021] Die Aufnahmevorrichtung 26 kann auf einer Zigarettenverpackungsmaschine oder einer
Anspleiß- und Zuführeinrichtung von Verpackungsmaterial zu einer Zigarettenverpackungsmaschine
(schematisch unter dem Drehteller 27 angedeutet) angeordnet sein.
[0022] Wenn eine Bobine 8 nahezu verbraucht ist, erfolgt ein Wechsel zur neuen Bobine 8,
die aus der horizontalen Stellung des Arms 15 durch Verschieben des die neue Bobine
8 tragenden Greifers 18 auf einen leeren Aufnahmezapfen 29 geschoben wird, worauf
letzterer gespreizt und damit gegen den Bobinenkern 25 gespannt wird. Der Greifer
18 wird dann wieder in seine Ausgangsposition verfahren, so daß er ein Drehen des
Drehtellers 27 mit der Bobine 8 und dem Bobinenkern 25 nicht beeinträchtigen kann.
[0023] Durch dieses Drehen des Drehtellers 27 gelangt der Bobinenkern 25 der verbrauchten
Bobine 8 in Abnahmestellung. Hierzu wird die Drehachse 13 um 180° gedreht, so daß
der Arm 16 mit dem Greifer 19 in horizontale Position gelangt. Der Greifer 19 befindet
sich hierbei in zum freien Ende des Arms 16 verschobener Position und wird dann in
Richtung auf den Drehteller 27 verfahren, um den Bobinenkern 25 zu ergreifen, der
dann in umgekehrter Richtung zur Bobine 8 zum Transportwagen 5 überführt und auf dessen
Bodenplatte 7 abgelegt wird, um abtransportiert zu werden.
[0024] Die Drehachse 13 wird zweckmäßigerweise hin- und hergedreht, da sonst Schleifkontakte
benötigt würden. Verwendet man mehr als zwei Arme 15, 16, sind allerdings Schleifkontakte
notwendig. Gegebenenfalls können auch gleiche Greifer 18, 19 an den Armen 15, 16 vorgesehen
sein, wenn entweder die Bobinenkerne 25 anders entfernt werden oder die Greifer 18,
19 Greiferarme 22 besitzen, die derart ausgebildet sind, daß sie sowohl Bobinen 8
als auch Bobinenkerne 25 ergreifen können. Gegebenenfalls können die Greifer 18, 19
auch nur zwei gegeneinander bewegliche Greiferarme 22 umfassen, wobei ein Greiferrahmen
21 entfällt. Gegebenenfalls kann auch noch eine Ablage zur liegenden Aufnahme einer
Bobine 8 zwischen der Übergabestellung des Transportwagens 5 und der Übernahmestellung
durch die Greifer 18, 19 vorgesehen sein.
1. Übergabestation für bobinenförmiges Zigarettenverpackungsmaterial zu einer Aufnahmeeinrichtung
(26) einer Zigarettenverpackungsmaschine, wobei die jeweilige Bobine (8) auf einer
Bodenplatte (7) eines Transportmittels (5) horizontal aufliegend angefördert wird,
mit einer in einem Winkel von 45° zur Horizontalen in einer Ebene senkrecht zur Bodenplatte
(7) angeordneten Drehachse (13), die einen Arm (15 bzw. 16) trägt, der bei Drehung
durch die Drehachse (13) zwischen einer vertikalen und einer horizontalen Position
verschwenkbar ist und eine Einrichtung (18, 19) zum Erfassen von Bobinen (8) trägt,
dadurch gekennzeichnet, daß ein zwischen zwei um 180° versetzten Stellungen verdrehbarer Drehteller (27)
mit zwei um 180° versetzten Aufnahmezapfen (29) für Bobinen (8) vorgesehen ist, wobei
die Einrichtung (18, 19) zangenartige Greifarme (22) zum umfänglichen Ergreifen von
Bobinen (8) bzw. Bobinenkernen (25) aufweist und längs des Arms (15 bzw. 16) verschiebbar
ist.
2. Übergabestation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (13) zwei
um 180° versetzte Arme (15, 16) trägt.
3. Übergabestation nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Einrichtungen
(18, 19) zum Ergreifen von Bobinen (8) und Bobinenkernen (25) ausgebildet sind.
4. Übergabestation nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung
(19) zum Ergreifen von Bobinenkernen (25) auf einem separaten Arm (16) vorgesehen
ist.
5. Übergabestation nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtungen (18, 19) einen Greiferrahmen (21) aufweisen, der bei vertikaler Stellung
unten nur soweit offen ist, daß eine aufgenommene Bobine (8) nicht nach unten herausfallen
kann.
6. Übergabestation nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bodenplatte (7) Teil eines Transportwagens (5) einer Schienen (1) aufweisenden Hängebahn
ist.
7. Übergabestation nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß benachbart zur Schiene
(1) eine Parallelweiche (2) angeordnet ist.
8. Übergabestation nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Schiene (1)
bzw. Parallelweiche (2) hin eine Ablage zur flachliegenden Aufnahme einer Bobine (8)
angeordnet ist.