(19)
(11) EP 0 707 099 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.04.1996  Patentblatt  1996/16

(21) Anmeldenummer: 95104786.9

(22) Anmeldetag:  31.03.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D01G 15/88, D01G 19/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IE IT LI LU NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
LT SI

(30) Priorität: 12.10.1994 DE 4436378

(71) Anmelder: Staedtler & Uhl
D-91126 Schwabach (DE)

(72) Erfinder:
  • Egerer, Josef
    D-91126 Schwabach (DE)

(74) Vertreter: Rau, Manfred, Dr. Dipl.-Ing. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
D-90402 Nürnberg
D-90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Sägezahngarnitur


(57) Bei einer Sägezahngarnitur für Textilvorbereitungsmaschinen, z.B. Kämm-Maschinen für Wolle oder Baumwolle, Karden od.dgl., umfassend Sägezahnstanzteile bzw. -bänder mit einem Zahn oder einer Mehrzahl von Zähnen, welche eine in Kämmrichtung gesehen vorne liegende, kämmaktive Stirnkante aufweisen, die vom Fußbereich jedes Zahnes zu der Spitze jedes Zahnes hin wenigstens abschnittsweise konkav gekrümmt verläuft, ist zur Verbesserung der Kämmwirkung vorgesehen, daß sich von der Stirnkante (8, 8') weg in Kämmrichtung (Pfeil 15) gesehen nach vorne wenigstens eine Spitze (9, 9') erstreckt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Sägezahngarnitur für Textilvorbereitungsmaschinen, z.B. Kämm-Maschinen für Wolle oder Baumwolle, Karden od.dgl., umfassend Sägezahnstanzteile bzw. -bänder mit einem Zahn oder einer Mehrzahl Von Zähnen, welche eine in Kämmrichtung gesehen vorne liegende, kämmaktive Stirnkante aufweisen, die vom Fußbereich jedes Zahnes zu der Spitze jedes Zahnes hin wenigstens abschnittsweise konkav gekrümmt verläuft.

[0002] Herkömmlicherweise werden solche Sägezahngarnituren als Stanzteile umfassend einen Fußbereich und oberhalb desselben eine Mehrzahl von Zähnen formschlüssig zu Riegeln zusammengefaßt und in Textilmaschinen eingesetzt, z.B. auf den Kreiskamm einer Kämm-Maschine. Es ist auch bekannt, bei Kreiskämmen Sägezahndrähte umlaufend aufzuziehen.

[0003] Bei der Ausgestaltung der Zahnkonfiguration versucht man, eine Formgebung dahingehend zu erreichen, daß das zu kämmende Faserband in den Bereich zwischen den Zähnen möglichst gleichmäßig geführt wird, um eine gute Kämmwirkung zu erreichen.

[0004] Je nach der speziellen Kämmaufgabe und den Vorstellungen der einzelnen Anwender sind im Detail verschiedene Formgebungen für die Zähne als solche, aber auch für deren freie Höhe oberhalb des Fußbereiches, für deren Dicke quer zur Kämmrichtung und für deren Relativabstand zu den in Kämmrichtung davor- oder dahinterliegenden bzw. quer zur Kämmrichtung danebenliegenden Nachbarzähnen bekannt.

[0005] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Zahnkonfiguration zu schaffen, welche eine gegenüber herkömmlichen Sägezahngarnituren noch deutlich verbesserte Kämmleistung bietet.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich von der kämmaktiven Stirnkante des wenigstens eines Zahnes weg in Kämmrichtung gesehen nach vorne wenigstens eine Spitze erstreckt. Hierdurch wird eine Verlängerung der kämmaktiven Stirnkante erreicht, ohne daß die Gesamthöhe des Zahns bzw. der Vorstand der Zahn-Spitze vergrößert werden müßte.

[0007] Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung wird also ein Vorurteil der Fachwelt überwunden, welches dahin ging, daß die kämmaktive Stirnkante möglichst geradlinig oder stetig konkav gekrümmt ausgebildet sein müsse, um eine einigermaßen gleichmäßige Verteilung der eingezogenen Fasern über die effektive Kämmhöhe der kämmenden Zähne zu erreichen.

[0008] Überraschenderweise wurde nun erfindungsgemäß gefunden, daß durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung nicht nur die Führung des Faserbandes verbessert wird, sondern eine deutlich bessere Kämmwirkung erzielt wird, was sich augenfällig dadurch bemerkbar macht, daß ausgehend von einer vergleichbaren Grundkonfiguration bei einer erfindungsgemäß ausgestalteten Garnitur bei gleicher Kämmdauer erheblich mehr Unreinheiten ausgekämmt werden. Dabei ist auch ein Zusetzen der Sägezahngarnitur durch Verunreinigungen nicht zu befürchten, da je nach Anwendungsbereich eine Reinigung der Garnitur entweder mittels Bürsten oder mittels einer aus dem europäischen Patent 0 351 442 bekannten Druckluftreinigung wirksam möglich ist.

[0009] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung, wobei die Sägezahngarnitur insbesondere als Stanzteil mit einer Mehrzahl von Spitzen oder als Stanzdraht ausgebildet ist, ist vorgesehen, daß die wenigstens eine Spitze etwa in der Mitte zwischen dem Fuß und dem Spitzenbereich jedes Sägezahnes angeordnet ist und sich in Kämmrichtung erstreckt. Bei dieser Ausgestaltung wird also die Spitze beiderseits von zwei halbmondartigen Ausbuchtungen begrenzt und greift etwa parallel zur Kämmrichtung in den Faserbart ein.

[0010] Dabei ist vorteilhafterweise also vorgesehen, daß ober- und unterhalb der einen Spitze die kämmaktive Stirnkante jedes Sägezahns konkav gewölbt ist.

[0011] Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung ist das Stanzteil nadelartig ausgebildet und weist dementsprechend praktisch nur einen Zahn auf.

[0012] Bei dieser Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß die wenigstens eine zusätzliche Spitze im Bereich des oberen Endes des Zahnes bzw. der nadelartigen Konfiguration ausgebildet ist und sich etwa in Richtung der Zahn-Spitze erstreckt. Solche Stanzteile können beispielsweise nebeneinander aufgereiht nach Art eines Nadelstreifens zusammengefaßt sein.

[0013] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sägezahngarnitur in Form eines Stanzteils und
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform als Nadelstreifen konfiguriert.


[0014] In Fig. 1 ist ein Sägezahnstanzteil 1 dargestellt mit einem abgebrochen gezeichneten Fußteil 2 und vier Zähnen 3, welche einen mit dem Fußteil 2 über einen Absatz 4 verbundenen Fußbereich 5 und einen Spitzenbereich 6 aufweisen. Der Rücken 7 jedes Zahns 3 verläuft etwa S-förmig.

[0015] In Kämmrichtung gesehen vorne verläuft eine Stirnkante 8, wobei dort eine sich in Kämmrichtung erstreckende Spitze 9 vorgesehen ist, oberhalb und unterhalb welcher konkave, halbmondförmige Ausbuchtungen 10, 11 ausgebildet sind.

[0016] Die Stirnkante 8 ist im Querschnitt gesehen keilförmig, also angespitzt ausgestaltet.

[0017] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform sind die einzelnen Stanzteile 1' nadelförmig gestreckt ausgebildet und nebeneinander aufgereiht, wobei sie durch Deckbleche 12, 13, die beiderseits ihres Fußabschnitts 14 angeordnet sind, zusammengehalten werden. Die Stanzteile 1' sind in Kämmrichtung (Pfeil 15) gesehen anschließend an einen weitgehend linearen frei überstehenden Bereich 16 leicht konkav gekrümmt. Unterhalb der Zahn-Spitzen 6' ist jeweils eine zweite Spitze 9' vorgesehen, welche sich ebenfalls in Richtung der Zahn-Spitze 6' erstreckt, so daß zwischen dieser zweiten Spitze 9' und jeder Zahn-Spitze 6' ein spitzer Winkel ausgebildet ist.


Ansprüche

1. Sägezahngarnitur für Textilvorbereitungsmaschinen, z.B. Kämm-Maschinen für Wolle oder Baumwolle, Karden od.dgl., umfassend Sägezahnstanzteile bzw. -bänder mit einem Zahn oder einer Mehrzahl von Zähnen, welche eine in Kämmrichtung gesehen vorne liegende, kämmaktive Stirnkante aufweisen, die vom Fußbereich jedes Zahnes zu der Spitze jedes Zahnes hin wenigstens abschnittsweise konkav gekrümmt verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß sich von dieser kämmaktiven Stirnkante (8, 8') weg in Kämmrichtung (Pfeil 15) gesehen nach vorne wenigstens eine Spitze (9, 9') erstreckt.
 
2. Sägezahngarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Spitze (9) etwa in der Mitte zwischen dem Fuß- (5) und dem Spitzenbereich (6) jedes Sägezahns (3) angeordnet ist und sich in Kämmrichtung (Pfeil 15) erstreckt.
 
3. Sägezahngarnitur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb und unterhalb der einen Spitze (9) die kämmaktive Stirnkante (8) jedes Sägezahns (3) jeweils konkav gewölbt ist.
 
4. Sägezahngarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Spitze (9') im Bereich des oberen Endes des Zahnes (3') ausgebildet ist und sich etwa in Richtung der Zahn-Spitze (6') erstreckt.
 




Zeichnung







Recherchenbericht