[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Standzeiterhöhung, insbesondere von Webblattlamellen
durch Wärme- und thermochemische Behandlung.
[0002] Webblätter, z.B. für Luftdüsenwebmaschinen, bestehen aus einer Vielzahl von in einer
oberen und einer unteren Rahmenschiene nebeneinander angeordneten profilierten Webblattlamellen,
nachfolgend Lamellen genannt.
Die einzelnen Lamellen weisen an ihrer einen Längskante zwei voneinander beabstandete
Vorsprünge auf, welche eine U-förmige Ausnehmung begrenzen. Die Ausnehmungen bilden
beim fertigen Webblatt einen über seine Breite reichenden und gegen die Gewebeanschlagkante
hin offenen Kanal zur Führung des Schußfadens aus. Der am weitesten von der Gewebeanschlagkante
entfernte Kanalgrund schlägt den Schußfaden an die Gewebekante an.
Bei Webblättern für Luftdüsenwebmaschinen ist der Bereich des Schußfadeneintragkanals
besonderen Anforderungen im Hinblick auf das Verschleißverhalten ausgesetzt.
Den gleichen Anforderungen sind auch die Webblätter von Greifer-Webmaschinen ausgesetzt,
bei denen die Greifer u.a. vom Webblatt geführt werden.
[0003] Webblätter, deren Lamellen aus hochwertigen Stahlsorten bestehen, besitzen, je nachdem
welches Schußmaterial als Schußfaden zur Verarbeitung gelangt, eine Standzeit von
etwa 1000 Betriebsstunden. Danach müssen die Webblätter aus Gründen des Verschleißes
der Lamellen gegen ein neues Webblatt ausgetauscht werden.
[0004] Die öftere Webblatterneuerung ist kostenaufwendig und das nicht nur in Bezug auf
das Webblatt selbst, sondern auch im Hinblick auf die mit dem Wechsel verbundene Stillstandszeit
der Webmaschine.
[0005] Entscheidend für eine hohe Standzeit des Webblattes ist das für die Lamellen verwendete
Grundmaterial.
Es ist bekannt, daß für Lamellen kalt gewalzter Bandstahl der Sorten X 12 CrNi 177,
X 5 CrNiMo 1810 oder X 7 CrNiAl 177 verwendet und die Lamellen durch Stanzen daraus
hergestellt werden.
Lamellen aus derartigem Material sind wohl für alle Arten von Schußfäden einsetzbar,
jedoch aufgrund der relativ geringen Festigkeit von etwa 1200 N/mm² von nur geringer
Standzeit, ca. 1000 Betriebsstunden.
[0006] Aus der DE-OS 22 20 859 ist ein Rietstab mit örtlich begrenzter Härtungszone bekannt,
bei dem die Frontfläche eine solche gehärtete Zone aufweist. Die Härtungszone soll
dadurch erreicht werden, daß man die äußeren Flächen des Rietstabes entweder örtlich
härtet oder bei Verwendung billigerem Materials mit einer dünnen Schicht besonders
hartem Materials versieht.
In der genannten DE-OS wird nicht offenbart, wie und wodurch eine örtlich verschleißfeste
Oberfläche an den Rietstäben erreicht wird.
Bei der im Jahre 1973 veröffentlichten Erfindung gem. vorgenannter DE-OS handelt es
sich um eine Methode zur Erhöhung der Standzeit von Rietlamellen, die den an die Rietlamellen
gestellten Forderungen insbesondere hinsichtlich der Härtewerte an den abrasiv beanspruchten
Oberflächenbereichen nicht gerecht wurde.
[0007] Zur Erhöhung der Standzeit der Webblätter ist bekannt, die Lamellen einer galvanischen
Behandlung zu unterziehen, wie z.B. einem Hartverchromen.
[0008] Mit dem Hartverchromen wird auf die Lamellen, die eine Dicke von etwa 0,15 mm bis
0,8 mm aufweisen können, eine Hartchromschicht von etwa 10 µm aufgebracht. Diese Schicht
besitzt eine Härte von etwa 700 HV.
Bei der Verarbeitung von abrasiv wirkenden Schußfäden, wie Jute, Glasgarn, Glaslunte
(glas-rowing), zeigt es sich, daß damit im Vergleich zu nicht hartverchromten Lamellen
eine Standzeiterhöhung um etwa das Doppelte erzielt werden konnte.
[0009] Lamellen die hartverchromt werden, müssen nach dem Verchromen nachbehandelt werden,
um die während des Verchromungsprozesses entstehenden Rauhigkeiten an der Oberflächen
der U-förmigen Ausnehmung der Lamelle zu glätten. Die Nachbehandlungen sind ebenfalls
kostenaufwendig.
[0010] Aus der CH-PS 671 034 ist bekannt, auf die Oberfläche von Maschinenteilen einer Webmaschine,
z.B. Litzen, Stafettendüsen und Blattlamellen von Webblättern, die aus rostfreiem
Stahl bestehen, eine Schicht aus Chromoxid (Cr₂O₃)-Bestandteilen aufzubringen.
Das Verfahren zur Beschichtung besteht hierbei darin, daß die betreffenden Teile in
eine Lösung einer chromhaltigen Zusammensetzung, beispielsweise in eine wässrige Lösung
von CrO₃ getaucht oder von dieser überzogen werden. Nachfolgend werden diese Teile
bei einer Temperatur von 500 bis 600 °C in einer Reaktionsbehandlung aufgeheizt, so
daß auf der Oberfläche der Teile eine Schicht gebildet wird, die als Hauptbestandteil
Cr₂O₃ enthält.
Die CH-PS 671 034 offenbart ferner, daß auf der Oberfläche der Maschinenteile eine
poröse keramische Schicht gebildet werden kann, indem ein Überzug einer chromhaltigen
Zusammensetzung aufgebracht wird, die abriebfeste Teilchen, z.B. Al₂O₃- oder SiO₂-Teilchen
enthält.
Mit dem Verfahren nach der CH-PS sollen Härtewerte an der Oberfläche von 500 HV oder
mehr erreicht werden.
[0011] Allgemein bekannt ist aber, daß man mit chromhaltigen Schichten auf der Oberfläche
eine Härte von etwa 700 HV erzielen kann und derartige Schichten einer Nachbehandlung
bedürfen.
[0012] Schließlich ist aus der EP 0 550 752 bekannt, einen Teil der Oberfläche von Webblattlamellen
eines Webblattes mit einer diamantähnlichen Kohlenstoffschicht, als DLC (diamond-like
carbon film) bezeichnet, zu versehen.
Das Grundmaterial der Webblattlamellen besteht dabei aus rostfreiem Stahl.
Auf der betreffenden Lamellenoberfläche wird zunächst, zwecks besserer Haftung der
Verschleißschicht eine Zwischenschicht z.B. eine Titan-Carbid-Legierung aufgebracht.
Das Aufbringen der DLC-Schicht erfolgt durch chemische Gasphasenabscheidung (chemical
vapor deposition), indem hier die zu beschichtenden Teile in einem Reaktionsraum unter
einem bestimmten Druck und bei einer bestimmten Temperatur mit einem Kohlenwasserstoffgas
in Kontakt gebracht werden.
Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß auch die auf die Oberlfäche der Lamellen aufgetragene
Schicht nicht die erwartete verschleißfestigkeit, Dauerfestigkeit und Biegewechselfestigkeit
aufweist.
[0013] Aus der Literatur ist bekannt, siehe auch DIN Taschenbuch 155, Stahl und Eisen Gütenorm
2, (1985) S. 188 - 120, Beuth Verlag GmbH Berlin-Köln, 2. Auflage, zur Erhöhung der
Festigkeit der vorgenannten Stahlsorten eine Wärmebehandlung in Form eines einfachen
oder zweifachen Warmauslagerns vorzunehmen.
Durch das einfache Warmauslagern der gestanzten Lamellen, die eine Dicke bis etwas
0,75 mm aufweisen, und die z.B. aus der Stahlsorte x 7 CrNiAl 177 bestehen, bei einer
Temperatur T von 480 °C bis 550 °C und einer Warmauslager-Dauer t von 1 bis 2 Stunden
läßt sich eine Festigkeit von 1400 N/mm² erreichen. Das bedeutet eine Festigkeitssteigerung
von 15 % bis 25 % gegenüber den nicht warmausgelagerten Stahlsorten gleicher chemischer
Zusammensetzung.
[0014] Ferner ist aus der Werkzeugindustrie bekannt, unter Vakuum eine dünne Schicht hoher
Härte, z.B. eine Titannitrid-Schicht, an der Oberfläche der Bearbeitungswerkzeuge
zu erzeugen. Die hierfür zur Anwendung kommende physikalische Abscheidung aus der
Gasphase z.B. das Sputtern oder Ionenplattieren ist sehr kostenaufwendig. Die dabei
erzielten Schichten sind relativ dünn. Die Anwendung für Lamellen ist aus diesen Gründen
nicht wahrscheinlich und nicht empfehlenswert.
[0015] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Standzeiterhöhung von Webblattlamellen,
die vorzugsweise aus den Stahlsorten x 12 CrNi 177, X 5 CrNiMo 1810 oder X 7 CrNiAl
177 hergestellt sind, anzugeben, mit dem die Standzeit der Webblattlamellen um ein
Mehrfaches gegenüber bekannten Verfahren erhöht werden kann und bei dem die Härte
an den abrasiv beanspruchten Oberflächenbereichen nicht durch Oberflächenbeschichtung
erfolgt.
Insbesondere sollen mit den Verfahren in den dem Verschleiß ausgesetzten Bereichen
der Lamelle, das sind die Randbereiche, eine hohe Härte erzielt werden, während der
weitaus größere Flächenanteil der Lamelle ungehärtet bleibt.
Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, eine Verfahren anzugeben, wonach sowohl die Standzeit
von Webblattlamellen als auch die von Bremslamellen der Schußfadenbremsen, deren Oberflächen
bereits eine Hartchromschicht aufweisen, erhöht werden.
[0016] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1, 2 und
4 gelöst.
Erfindungswesentlich nach den Ansprüchen 1 und 2 ist danach, daß die Webblattlamellen
in einem Reaktionsraum innerhalb einer bestimmten Zeitdauer gleichzeitig zwei Behandlungsverfahren
zur Erzielung einer hohen Verschleißfestigkeit an den dem Verschleiß ausgesetzten
Randbereich der Webblattlamelle unterworfen werden.
Als besonders vorteilhaft erweist sich, wenn die der abrasiven Beanspruchung ausgesetzten
Randbereiche der Lamellen während der Dauer des einfachen Warmauslagerns einer Behandlung
unter Ionisation des Stickstoffes durch Glimmentladung (Plasmanitrieren) ausgesetzt
sind.
Mit dem kombinierten Behandlungsverfahren werden nitrierte Lamellenrandbereiche erhalten,
die eine Härte von bis zu 1200 HV aufweisen.
Der übrige Oberflächenbereich der Lamellen ist nicht mit dieser Härteschicht versehen,
womit die Bruchgefahr der Lamellen beim Einsatz im Webblatt der Webmaschine ausgeschlossen
ist.
Die erfindungsgemäßen Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2 vermeiden nun das Aufbringen
von verschleißfesten Schichten auf das Grundmaterial. Diese Verfahren gehen statt
dessen davon aus, ein Grundmaterial für die Webblattlamellen zu verwenden, mit welchem
bereits durch einfaches Warmauslagern eine bestimmte Festigkeit erzielbar ist und
wobei in Kombination des Warmauslagerungsprozesses mit einer an sich bekannten thermochemischen
Behandlung vorzugsweise durch Gasnitrieren oder Plasmanitrieren gezielt eine weitere
Erhöhung der Verschleißfestigkeit an den betreffenden Oberflächenbereichen erreicht
wird.
[0017] Mit den erfindungsgem. Verfahren ergeben sich ferner, im Vergleich zum Oberflächenbeschichten,
Webblattlamellen mit einer Diffusionsschicht, die eine höhere Verschleißfestigkeit,
eine höhere Dauerfestigkeit und eine höhere Biegewechselfestigkeit als beschichtete
Lamellen aufweisen. Durch die Wärmebehandlung und die Plasmatrierung der Lamellen
in paketierter Form gelingt es ferner, daß die einzelnen Lamellen absolut gerade bleiben
und die harte Diffusionsschicht nur an dem freiliegenden Oberflächenbereich der Lamellen
entsteht, z.B. an dem mit dem Schußfadeneintragskanal versehenen Bereich.
[0018] Eine weitere Verbesserung der Verschleißfestigkeit in den betreffenden Randbereichen
der Lamellen kann dann erzielt werden, wenn die nach dem Verfahrensablauf gem. Patentanspruch
1 und 2 behandelten Lamellen durch Ionenimplantieren, vorzugsweise von N-Atomen, weiterbehandelt
werden.
[0019] Die damit erzielbare Endhärte im Randbereich der Lamelle liegt bei etwa 1800 HV.
[0020] In überraschender Weise hat sich gezeigt, daß Webblattlamellen und Bremslamellen
von Schußfadenbremsen, die vorzugsweise aus kalt gewalztem Bandstahl der vorstehend
genannten Sorten bestehen und eine Hartchromschicht besitzen, durch Ionenimplantieren,
z.B. von N-Atomen in die Hartchromschicht, eine bis zu 5-fach höhere Standzeit gegenüber
den lediglich eine Hartchromschicht tragenden Lamellen erreichen.
[0021] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1 :
- eine Webblattlamelle in der Seitenansicht mit dem angedeuteten abrasiv beanspruchten
Randbereich,
- Fig. 2 :
- einen Schnitt durch die Webblattlamelle nach der Linie A - A in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 3 :
- die Bremslamellen einer Schußfadenbremse in der Draufsicht.
[0023] Die dargestellte Webblattlamelle 1 bildet mit einer Vielzahl derartiger Lamellen
das Webblatt einer Luftdüsenwebmaschine aus.
Die äußere Kontur jeder der beiden Längsschenkel 1a und 1b geht in einen Vorsprung
2 und 3 über. Die beiden Vorsprünge 2 und 3 begrenzen eine Ausnehmung 4, z.B. eine
U-förmige Ausnehmung.
Die Ausnehmung 4 der Vielzahl von Webblattlamellen 1 bildet im Webblatt den Schußfadeneintragkanal.
Bei der Verarbeitung von besonders abrasiv wirkenden Schußfäden, wie z.B. Glaslunte,
ist gerade die Kontur 4a der Ausnehmung 4 einer hohen Verschleißbeanspruchung ausgesetzt.
[0024] Zum Zwecke der Erzielung einer rationellen thermischen und thermochemischen Behandlung
wird vorgeschlagen, zunächst die Vielzahl der Webblattlamellen 1, die aus kalt gewalztem
Bandstahl der Sorte X 12 CrNi 177 bestehen und durch Stanzen hergestellt sind, aneinander
zu reihen und paketartig in einer Vorrichtung 5 zusammenzuhalten.
Das damit gebildete Lamellenpaket wird in der dargestellten Weise gem. Fig. 1 einem
Reaktionsraum, der unter einem bestimmten Druck (Teilvakuum) steht, zugeführt.
In dem Reaktionsraum wird das Lamellenpaket bei einer Temperatur > 480 °C und bei
einer Zeitdauer von etwa 8 Stunden einfach warmausgelagert.
Erfindungsgemäß wird nun parallel zum Warmauslagern die freiliegende Oberflächenkontur
6 der Lamellen 1 unter Zufuhr eines Nitriergases (Stickstoff) der Ionisation des Stickstoffes
durch Glimmentladung (Plasmanitrieren) ausgesetzt. Dabei diffundieren die Stickstoffatome
in die freiliegende Oberflächenkontur 6 und bilden eine erste harte Randschicht 7
von etwa 0,1 mm aus.
Nachfolgend wird das Lamellenpaket auf Raumtemperatur abgekühlt.
Nach dem Abkühlen werden die Lamellen 1 in der vorgegebenen Anordnung erfindungsgemäß
einer Behandlung durch Ionenimplantation in einem evakuierten Reaktionsraum unterzogen.
Hier wird vorzugsweise ausschließlich die plasmanitrierte Kontur 4a der Ausnehmung
4 inonenimplantiert.
Die Dauer des Ionenimplantierens beträgt etwa 4 Stunden. Während dieses Verfahrenschrittes
bildet sich eine zweite und vergleichsweise härtere Randschicht 8 von etwa 10 µm aus.
[0025] In Fig. 2 sind in Art eines Schliffbildes die erzielten harten Randschichten 7 und
8 der freiliegenden Oberflächenkontur 6 der Lamellen 1 dargestellt.
[0026] Die in Fig. 3 dargestellten Bremslamellen 9, 10 einer Schußfadenbremse 11 besitzen
einander gegenüberliegende Flächen 9a, 10a zwischen denen der Schußfaden 12 hindurchgezogen
ist. Vorzugsweise die Flächen 9a und 10a sind mit einer Hartchromschicht versehen.
Bei Schußfadenbremsen ist es von besonderem Vorteil, wenn die bremsenden Flächen eine
hohe Verschleißfestigkeit aufweisen. Die einzelnen Bremslamellen 9, 10 sind beispielsweise
aus einem kalt gewalztem Bandstahl der Sorte X 12 CrNi 177 hergestellt und nach dem
Herstellungsprozeß innenseitig hartverchromt.
Die Standzeit dieser Bremslamellen beträgt bei einer Härte von etwa 700 HV ca. 1000
Betriebsstunden.
In überraschender Weise wurde gefunden, daß durch Ionenimplantieren der hartverchromten
Oberflächen eine bis zum 5-fachen höhere Standzeit gegenüber der nicht durch Ionenimplantieren
behandelten Hartchromschicht erzielbar ist.
ZEICHUNGS-LEGENDE
[0027]
- 1
- Webblattlamelle
- 1a
- Längsschenkel
- 1b
- Längsschenkel
- 2
- Vorsprung
- 3
- Vorsprung
- 4
- Ausnehmung
- 4a
- Kontur
- 5
- Vorrichtung
- 6
- freie Oberflächenkontur
- 7
- Randschicht
- 8
- Randschicht
- 9
- Bremslamelle
- 9a
- Fläche
- 10
- Bremslamelle
- 10a
- Fläche
- 11
- Schußfadenbremse
- 12
- Schußfaden
1. Verfahren zur Standzeiterhöhung abrasiv beanspruchter Oberflächenbereiche von Webblattlamellen,
die aus warmauslagerbarem, insbesondere aus kalt gewalztem Bandstahl der Sorten X
12 CrNi 177, X 5 CrNiMo 1810 und X 7 CrNiAl 177 oder aus anlaßbeständigen, vergüteten
Nitrierstählen bestehen und wobei die Lamellen paketiert in einem evakuierbaren Reaktionsraum
eine abrasionsmindernde Behandlung erfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung aus folgenden Schritten besteht
a) einfaches Warmauslagern der Webblattlamellen bei einer Temperatur T zwischen 480
und 550 °C und einer Zeitdauer t von etwa 8 Stunden,
b) parallel zum einfachen Warmauslagern thermochemische Behandlung der abrasiv beanspruchten
Oberflächenbereiche, indem während der Dauer des Warmauslagerns die Oberflächenbereiche
einem Nitriergasstrom, vorzugsweise einem Ammoniakgasstrom ausgesetzt sind und nachfolgend
c) Abkühlen der Webblattlamellen auf Raumtemperatur.
2. Verfahren zur Standzeiterhöhung abrasiv beanspruchter Oberflächenbereiche von Webblattlamellen,
die aus warmauslagerbarem, insbesondere aus kalt gewalztem Bandstahl der Sorten X
12 CrNi 177, X 5 CrNiMo 1810 und X 7 CrNiAl 177 oder aus anlaßbeständigen, vergüteten
Nitrierstählen bestehen und wobei die Lamellen paketiert in einem evakuierbarem Reaktionsraum
eine abrasionsmindernde Behandlung erfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung aus folgenden Schritten besteht
a) einfaches Warmauslagern der Webblattlamellen bei einer Temperatur T zwischen 480
und 550 °C und einer Zeitdauer t von etwa 8 Stunden,
b) parallel zum einfachen Warmauslagern thermochemische Behandlung der abrasiv beanspruchten
Oberflächenbereiche durch Plasmanitrieren, indem in an sich bekannter Weise der Reaktionsraum
teilevakuiert wird, daraufhin ein stickstoffhaltiges Gas in den Behandlungsraum eingeleitet
wird und ein Behandlungsdruck von 1 bis 10 mb eingestellt wird, und nachfolgend
c) Abkühlen der Webblattlamellen auf Raumtemperatur.
3. Verfahren nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Wärme- und thermochemischen Behandlung die harten Reaktionsschichten
der abrasiv beanspruchten Oberflächenbereiche bei Raumtemperatur einer an sich bekannten
Ionenimplantation von vorzugsweise N-Atomen ausgesetzt werden.
4. Verfahren zur Standzeiterhöhung abrasiv beanspruchter Oberflächenbereiche, insbesondere
von Webblattlamellen und Bremslamellen von Schußfadenbremsen durch Behandlung in einem
Reaktionsraum, wobei die Lamellen vorzugsweise aus kalt gewalztem Bandstahl der Sorten
X 12 CrNi 177, X 5 CrNiMo 1810 und X 7 CrNiAl 177 bestehen und eine hartverchromte
Oberfläche besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß die abrasiv beanspruchten Oberflächenbereiche einer an sich bekannten Ionenimplantation
von vorzugsweise N-Atomen ausgesetzt werden.