[0001] Die Erfindung betrifft ein thermisches Gasphasenverfahren zur vollständigen Aufarbeitung
chemischer Kampfstoffe, ihrer Bei- und Zersetzungsprodukte.
[0002] Bisherige Verfahren zur Vernichtung und Entsorgung chemischer Kampfstoffe haben den
Nachteil, daß bei diesen die enthaltenen Heteroatome der halogen-, schwefel-, stickstoff-,
phosphor- oder arsenorganischen Kampfstoffverbindungen als Oxidationsprodukte anfallen,
die nur schwer abgeschieden werden können. Beispielhaft sei auf Babievsky, K.K., Methods
of Destruction of Chemical Warefare Agents, in SIPRI: Chemical Disarmament. New Weapons
for Old, Stockholm, S. 102-103 (1975); Mc Andless et al., Destruction and Waste Treatment
Methods used in a Chemical Agent Disposal Project; Govt. Report Announcements & Index,
Issue 10 (1993); National Research Council: Alternative Technologies for the Destruction
of Chemical Agents and Munitions, National Academy Press, Washington (1993); und Umjarow,
I.A. et al., Methoden der Vernichtung und Utilisation der Bestände an Lewisit und
Yperit, in J. Russ. Chem. Ges."D.I. Mendeleew" 37.3., S. 25-29 (1993) (Russisch) verwiesen.
[0003] Ein weiterer Nachteil bekannter Verfahren ist, daß abgeschiedene Elemente oder Rückstände,
in denen diese enthalten sind, besonders Arsen, durch Verhüttung volkswirtschaftlich
nicht wieder nutzbar gemacht werden können und eine Deponie von Problemstoffen anfällt.
[0004] Bisher war es auch nicht möglich, die Vernichtung chemischer Kampfstoffe sowohl in
einer großtechnischen, als auch in einer semimobilen oder einer mobilen Anlage zu
realisieren und die Kampfstoffvernichtung konnte nicht vor Ort durchgeführt werden,
und gefährliche Transporte über öffentliche Wege mußten stattfinden.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
vollständigen Aufarbeitung chemischer Kampfstoffe bereitzustellen, ohne daß eine Verbrennung
der Kampfstoffe erforderlich ist, die Aufarbeitungsreste auf Sondermülldeponien gelagert
werden müssen und vor der Aufarbeitung der Kampfstoffe ein langer Transport der Kampfstoffe
notwendig ist.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale von Anspruch 1. Die Unteransprüche enthalten
vorteilhafte Ausgestaltungen.
[0007] Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Vernichtung bzw. Aufarbeitung flüssiger
und fester chemischer Kampfstoffe, und zwar aus Munition und aus Lagerbehältnissen,
unabhängig davon, ob sie allein, als flüssige oder feste Gemische untereinander oder
gemischt mit organischen Lösungsmittein oder formuliert in Treib- und Schwelgemischen
vorliegen. Die Kampfstoffe können auch an eine brenn- oder unbrennbare Matrix gebunden
sein, z.B. wenn es um die Sanierung von Rüstungs- und Kriegsaltlasten geht. Die Matrix
kann ein Medium (z.B. eine Lösung, Erdboden oder ein Werkstoff), eine metallische
Oberfläche (z.B. ein Behältnis oder Munition) oder ein Zusatzstoff sein.
[0008] Bei den chemischen Kampfstoffen handelt es sich vorzugsweise um halogen-, schwefel-,
stickstoff-, phosphor- oder arsenorganische Kampfstoffe, ihre Bei- und Zersetzungsprodukte,
ganz bevorzugt arsenorganische Kampfstoffe, wobei auch arsenorganische Verbindungen
nichtmilitärischer Herkunft darunter verstanden werden sollen, von denen eine Umweltbelastung
ausgeht, wie z.B. Pestizide.
[0009] Vorzugsweise weist das Verfahren für feste Kampfstoffe folgende Schritte auf:
a) feste, ggf. auf/in einer festen Matrix befindliche Kampfstoffe bei 300 bis 1000°C,
bevorzugt 400-700°C, werden in einer Inertgasatmosphäre pyrolisiert (vergast);
b) das Pyrolysegas und ggf. der Flugstaub werden extraktiv mit einem organischen Lösungsmittel,
bevorzugt einem aliphatischen Alkohol bis C₄, einem C₃-C₅-Keton oder einem Ester einer
C₁-C₄-Carbonsäure behandelt,
c) die Lösung aus b) wird einer Verdampfung zugeführt und bei einer Temperatur von
500-1000°C, bevorzugt 700 - 800°C, in bevorzugt einem Festbettreaktor unter der Katalyse
eines Calciumaluminatkatalysators reduktiv umgesetzt, wobei entstehende Reaktionsgase
verbrannt oder als Heizgas benutzt werden nachdem ggf. entstandene Hydride, Halogen-,
Ammonium-, Schwefel- und Phosphorverbindungen als Abgase, Flüssigkeiten oder Feststoffe
abgetrennt worden sind.
[0010] Dieses oben beschriebene Verfahren für feste Kampfstoffe kann auch für flüssige Kampfstoffe
angebracht sein, wenn es sich um technisch reine Kampfstoffe oder um Kampfstoffgemische
handelt.
[0011] Vorzugsweise weist das Verfahren für flüssige Kampfstoffe oder sich in Suspension
befindliche feste Kampfstoffe die folgenden Schritte auf:
A) flüssige Kampfstoffe oder suspendierte feste Kampfstoffe werden mit einem organischen
Lösungsmittel, bevorzugt einem aliphatischen Alkohol bis C₄, einem C₃-C₅-Keton oder
einem Ester einer C₁-C₄-Carbonsäure vermischt,
B) die Lösung aus A) wird einer Verdampfung zugeführt und bei einer Temperatur von
500-1000°C, bevorzugt 700 - 800 °C in bevorzugt einem Festbettrektor unter der Katalyse
eines Calciumaluminatkatalysators reduktiv umgesetzt, wobei entstehende Reaktionsgase
verbrannt oder als Heizgas benutzt werden nachdem ggf. entstandene Hydride, Halogen-,
Ammonium- Schwefel- und Phosphorverbindungen als Abgase, Flüssigkeiten oder Feststoffe
abgetrennt worden sind.
[0012] Wenn ein flüssiger Kampfstoff einer Verdampfung unterworfen wurde und sich danach
in der Gasphase befindet, wird dieses Gas direkt zusammen mit einem Gemisch von verdampftem
organischen Lösungsmittel und Wasserdampf in den Reaktor eingespeist und der thermisch-katalytischen
Aufarbeitung unterworfen, d.h. bei einer Temperatur von 500-1000°C, bevorzugt 700-800°C
unter der Katalyse eines Calciumaluminatkatalysators reduktiv umgesetzt, wobei entstehende
Reaktionsgase verbrannt oder als Heizgas benutzt werden nachdem ggf. entstandene Hydride,
Halogen-, Ammonium-, Schwefel- und Phosphorverbindungen als Abgase, Flüssigkeiten
oder Feststoffe abgetrennt worden sind.
[0013] Als Feststoffe werden aus den Reaktionsgasen auch anfallende elementare Verbindungen,
wie z.B. Arsen, abgetrennt.
[0014] Bei den aus den Reaktionsgasen abzutrennenden Abgasen handelt es sich bevorzugt um
Chlor-, Brom-, Fluor-, Schwefelwasserstoff oder Ammoniak.
[0015] Für die Behandlung der meisten chemischen Kampfstoffe ist es ausreichend, die Pyrolyse
durchzuführen, um die Kampfstoffverbindungen in Verbindungen ohne Kampfstoffeigenschaften
umzuwandeln.
[0016] Der Pyrolysator kann ein Drehrohrofen, eine Brennkammer, bevorzugt ein Strahlungsrohr
mit einer indirekten Wärmeeinkopplung sein. Der Pyrolysator ebenso wie auch die Schleusen
für die Einsatzstoffe und den Pyrolyserückstand sind mit einem Inertgas, bevorzugt
Stickstoff, Argon oder Kohlendioxid beschickt. Auf je 10 Liter Reaktionsraum wird
das System mit 1 bis 5 Liter beschickt.
[0017] Bei einer Verweilzeit bis zu 30 Minuten werden u. a. auch arsenorganische Einsatzstoffe
zu über 99 % umgesetzt. Andere Kampfstoffe ohne Arsen brauchen nur 15-25 Minuten der
Pyrolyse ausgesetzt werden.
[0018] Im Pyrolysekoks erfolgt die Einbindung anorganischer Rückstände (insbesondere von
Arsen, falls im Kampfstoff vorhanden), auch der in den eingesetzten Kampfstoffen unter
Umständen enthaltenen Schwermetalle. Dieser Pyrolyserückstand ist für spezielle Anlagen
zur Wiedergewinnung von Arsen und Metallen verhüttungsfähig.
[0019] Die extraktive Behandlung der Pyrolysegase (Schritt b)) und ggf. des anfallenden
Flugstaubs erfolgt in einem Extraktor mit einem organischen Lösungsmittel, bevorzugt
einem aliphatischen Alkohol bis C₄, einem C₃-C₅-Keton oder einem Ester einer C₁-C₄-Carbonsäure,
ganz bevorzugt mit Methanol, Ethanol, Propanol, Ameisensäuremethylester, Ameisensäureethylester,
Essigsäuremethylester, Essigsäureethylester, Propionsäuremethylester, Aceton oder
Butanon. Diese Lösungsmittel eignen sich auch für den obigen Schritt A). In diesen
Lösungsmitteln werden die Pyrolysegase bzw. flüssigen Kampfstoffe oder die sich in
Lösung befindlichen Kampfstoffe von organischen Anteilen befreit. Nichtextrahierbare
Restgase und noch vorhandene Stäube werden gefiltert und dann einer Verbrennungsanlage
mit einer nachgeschalteten DENOX-Anlage zugeführt.
[0020] Die Lösung aus Schritt b) bzw. A) bzw. ein in die Gasphase überführter Kampfstoff
wird bei Temperaturen von 500 bis 1000 °C nach Zusatz von Wasserdampf aus einem Überhitzer
in einen Festbettreaktor eingespeist und dort zu den jeweiligen Endprodukten unter
der Katalyse eines Calciumaluminat-Katalysators abgebaut. Zum Beispiel entsteht bei
der Behandlung einer Lösung, bei der Methanol, Aceton oder ein Ester das Lösungsmittel
war, Wasserstoff, Methan, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid.
[0021] Das Lösungsmittel-Wasserdampf-Verhältnis liegt zwischen 0,5 - 2 : 1, bevorzugt 1
: 1 bei arsenorganischen Verbindungen als Einsatzstoffe.
[0022] In der Gasphase im Festbettreaktor finden folgende formal formulierte Reaktionen
mit den Bruchstücken der Kampfstoffe statt:


Der dabei entstehende hydrierende, bzw. hydrospaltende Wasserstoff führt je nach den
Einsatzstoffen zur Bildung hydrierter, bzw. teil- oder nichthydrierter Endprodukte,
wie Schwefelwasserstoff, Ammoniak, Halogenwasserstoffe und bei arsenorganischen Kampfstoffen
zu elementarem Arsen. Die über 700 °C liegenden Reaktionstemperaturen verhindern die
Bildung von Arsin.
[0023] Erfindungsgemäß werden als Katalysatoren solche auf Calciumaluminatbasis eingesetzt,
bevorzugt TZ 70 und Calciumaluminate mit anderen Aluminumoxidgehalten, wie z.B. 3
CaO * Al₂O₃(C₃A).
[0024] Im Festbettreaktor werden unter der Katalyse des Calciumaluminat-Katalysator alle
Kohlenwasserstoffe abgebaut, die Wassergasreaktion wird gefördert und der als Koks
abscheidende Kohlenstoff in Kohlenmonoxid/Kohlendioxid umgewandelt.
[0025] Der Vorteil des Verfahrens liegt auch darin, daß durch das reduktive Gasphasemmedium
die Rückbildung von Dioxinen ausgeschlossen wird.
[0026] Das im Festbettreaktor entstehende Wasser wird im Kreislauf gefahren und bei Bedarf
ergänzt oder ausgeschleust.
[0027] Bevor die nach der Reaktion im Festbettreaktor entstehenden Reaktionsgase verbrannt
werden oder als Heizgas verwendet werden können, müssen angefallene Hydride, Halogen-,
Schwefel-, Ammonium- und Phosphorverbindungen als Abgase bzw. Flüssigkeiten bzw. Feststoffe
und auch anfallende elementare Verbindungen entfernt werden. So ist dies z.B. bei
der Aufarbeitung von arsenorganischen Verbindungen Arsen und bei der Aufarbeitung
von Chlor-stickstoff-arsenorganischen Verbindungen Ammoniumchlorid und Arsen. Beispielsweise
entsteht bei der Umsetzung von Adamsit (Phenarsazinchlorid) neben elementarem Arsen
Ammoniumchlorid, beim Lewisit (2-Chlorethenyldichlorarsin) oder beim Clark (Diphenylchlorarsin)
neben elementarem Arsen Chlorwasserstoff. Diese Stoffe werden nach dem katalytischen
Prozeß aus dem Reaktionsgas durch Adsorption an Festkörper oder durch Auswaschen entfernt.
[0028] Die nach einer Gas-Flüssigkeitstrennung enthaltenen Restabgase werden einer der DENOX-Anlage
vorgeschalteten Verbrennnung zugeführt. Der Gasanfall beträgt z.B. bei der Verwendung
von Methanol 1,4 m³ je kg. Das Gas hat die Zusammensetzung von etwa 55 Vol.-% Wasserstoff,
10 Vol.-% Kohlenmonoxid, 11,5 Vol.-% Kohlendioxid, 11 % Methan und einen Rest an Inertgas.
[0029] Arsenhaltige Pyrolyserückstände aus Schritt a) oder das bei Schritt c) bzw. B) anfallende
Arsen können einer Verhüttung zur Wiedergewinnung von anorganischen Arsenverbindungen
zugeführt werden.
[0030] Die Erfindung wird nun mit Bezug auf Figur 1 in Kombination mit Beispiel 1 näher
beschrieben.
[0031] Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Anlage zur Entsorgung arsenorganischer
Kampfstoffe.
Beispiel 1
[0032] Der Pyrolysator (1) besteht aus einem Strahlungsrohr. Er erhält die Wärme indirekt
aus dem Wärmeerzeuger (2) durch elektrische oder durch Gasbeheizung. Das Inertgas,
z.B. Stickstoff, wird aus (3) direkt zugeführt. Die Beschickung mit festem arsenorganischen
Kampfstoff (z.B. Adamsit) erfolgt von (4) über eine Einführungsschleuse. Zur Beschickung
kann auch eine mit Kampfstoff gefüllte Munition, die frei von Treibmitteln, Bezünderung
und Sprengladung ist, eingeführt werden. In den Pyrolysator können auch flüssige Einsatzstoffe
über (5) eingebracht werden. Der Austrag des Pyrolyserückstandes erfolgt durch eine
Schleuse in die Leitung (6).
[0033] Das Pyrolysegas gelangt über Leitung (7) zu einem Zyklon (8) (Staubabscheidung),
passiert einen Wärmeaustauscher (9) und tritt danach in einen Extraktor (10) ein.
In den Extraktor wird aus (11) das organische Lösungsmittel, z.B.Methanol, eingesprüht.
Die nichtextrahierbaren Gase, wie Wasserstoff, Methan, Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid,
werden gefiltert (12) und einer Verbrennungs- bzw. DENOX-Anlage (13, 14) zugeführt,
aus der sie abgegeben werden.
[0034] Der Lösungsmittelfluß wird im Extraktor bis zu einem bestimmten Anreicherungsgrad
im Kreislauf (15) geführt und als Nebenstrom einem Überhitzer (16) zugeführt, wobei
aus (23) Wasserdampf über (19) zugeführt wird. Im Überhitzer entstehenden Gase und
Dämpfe gelangen zum Festbettreaktor (17), in dem sie bei ca. 750°C unter Einsatz eines
Calciumaluminat-Katalysators gespalten werden. (16) und (17) werden durch einen Wärmeerzeuger
(2) versorgt.
[0035] Eingesetzte flüssige Kampfstoffe (5) und Kampfstoffgemische bzw. -Lösungen lassen
sich nach der Vermischung (18) mit dem Lösungsmittel (11) über Leitung (19) direkt
(16) und (17) zuführen.
[0036] Der Austritt der Gase aus dem Festbettreaktor und ihre Beförderung zum Heiß-Kalt-Abscheider
für Arsen (21) erfolgt über Leitung (20). Das wiederaufarbeitbare Arsen tritt aus
(21) aus.
[0037] Das in (21) anfallende Wasserdampf-/Gasgemisch passiert über Leitung (22) einen Wärmeaustauscher
(23), der den Umlaufverdampfer (24) für Prozeßwasser (25) aus dem Gas-Flüssigkeitstrennbehälter
(26) bedient.
[0038] Das in (26) abgetrennte Gas wird einem Filter (12) zugeführt und danach der Verbrennung
(13,14) zugeführt.
[0039] Der in (23) befindliche Wasserdampf wird über Leitung (19) dem Überhitzer (16) und
danach dem Festbettreaktor (17) zugeführt.
[0040] Die aus (24) austretenden Salzlösungen, wie z.B. Ammoniumchlorid-Lösung, passieren
den Gas-Flüssigkeitstrennbehälter (26) und werden über einen Abscheider (28), als
Salze, wie z.B. Ammoniumchlorid, abgegeben.
1. Verfahren zur Aufarbeitung chemischer Kampfstoffe,
dadurch gekennzeichnet, daß
in die Gasphase überführte chemische Kampfstoffe bei einer Temperatur von 500-1000°C
unter der Katalyse eines Calciumaluminatkatalysators in einem Reaktor reduktiv umgesetzt
werden, wobei entstehende Reaktionsgase verbrannt oder als Heizgas benutzt werden
nachdem ggf. entstandene Halogen-, Schwefel-, Ammonium-, Phosphorverbindungen und
Hydride als Abgase, Flüssigkeiten oder Feststoffe abgetrennt worden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß feste, ggf. auf/in einer festen
Matrix befindliche Kampfstoffe oder flüssige Kampfstoffe bei 300-1000°C in einer Inertgasatmosphäre
pyrolisiert werden und das Pyrolysegas und ggf. der Flugstaub extraktiv mit einem
organischen Lösungsmittel behandelt wird und einer Verdampfung zugeführt wird bevor
die reduktive Umsetzung im Reaktor erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß flüssige Kampfstoffe oder suspendierte
feste Kampfstoffe mit einem organischen Lösungsmittel vermischt werden oder darin
weiter aufgeschlämmt werden und einer Verdampfung zugeführt werden bevor die reduktive
Umsetzung im Reaktor erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolyse bei 400 bis 700
°C durchgeführt wird und als Inertgas Stickstoff, Kohlendioxid oder Edelgase verwendet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches Lösungsmittel
aliphatische Alkohole bis C₄, Ester von C₁-C₄-Carbonsäuren oder C₃-C₅-Ketone verwendet
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperaturen im
Reaktor bei 700 bis 800 °C liegen.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je nach dem eingesetzten Kampfstoff
aus dem Reaktionsgas bei arsenorganischen Verbindungen Arsen, bei Chlor-stickstoff-arsenorganischen
Verbindungen Arsen und Ammoniumchlorid als Feststoffe abgeschieden werden und entfernt
werden.