[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung von Passerdifferenzen gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine das Verfahren ausführende Steuerung.
[0002] Moderne Bogenoffsetdruckmaschinen werden in der Regel durch drehzahlgeregelte Gleichstromantriebe
angetrieben, was deren Betrieb in einem weiten Drehzahlbereich erlaubt. Auch werden
auf heutigen Bogenoffsetdruckmaschine Druckgeschwindigkeiten von 15.000 Bogen/h und
mehr erreicht. Das Betreiben einer Bogenoffsetdruckmaschine in weitem Drehzahlbereich
einerseits sowie die erreichbaren hohen Druckgeschwindigkeiten andererseits bedingen
aber hohe kontruktiven Aufwand hinsichtlich des Vermeidens von Passerdifferenzen.
Die in den einzelnen Druckwerken verschiedenfarbig aufgedruckten Teilbilder müssen
dabei lagerichtig auf dem Bedruckstoff zum Liegen kommen. Um gerade die bei Änderung
der Druckgeschwindigkeit auftretenden Passerdifferenzen aussteuern zu können, ist
es daher bekannt, in den einzelnen Druckwerken insbesondere fernverstellbare Einrichtungen
zur Registerverstellung vorzusehen. Zur Seiten-, Umfangsund Schrägregisterkorrektur
können dabei insbesondere die Plattenzylinder gegenüber den mit ihnen zusammenwirkenden
Gummituchzylinder fernverstellbar ausgeführt sein.
[0003] Beim Hochfahren einer Druckmaschine beispielsweise von der Grunddrehzahl zur Fortdruckdrehzahl
treten zum Teil beträchtliche Passerdifferenzen auf. Dies gilt dabei nicht nur für
die Beschleunigungsphase, d.h. innerhalb der Zeitspanne, in der die Drehzahl der Druckmaschine
pro Zeiteinheit geändert wird, sondern auch im letztlich erreichten stationären Zustand.
Die auftretenden Passerdifferenzen sind dabei darauf zurückzuführen, daß im mechanischen
Antriebszug der Maschine aufgrund des drehzahlabhängigen Lastmomentes der einzelnen
Druckwerke insgesamt eine drehzahlabhängige Torsion auftritt. In Abhängigkeit von
der Steifigkeit des mechanischen Antriebszuges, also der Elastizität der die Leistung
übertragenden Glieder zwischen den einzelnen Druckwerken, kommt es somit zu Passerdifferenzen.
[0004] Herkömmlicher Weise werden diese Passerdifferenzen dadurch ausgeglichen, daß man
insbesondere an mitgedruckten Paßzeichen, Paßmarken, Paßkreuzen oder dergleichen eben
die Paßdifferenzen der einzelnen Teilfarben zueinander ermittelt und sodann daraus
Stellbefehle für die nötigen Registerkorrekturen errechnet und diese sodann zur Einstellung
bringt. Gerade für das Umfangsregister werden also die einzelnen Plattenzylinder in
den Druckwerken in ihrer Lage so korrigiert, daß die einzelnen Teilfarben wieder lagerichtig
zur Deckung kommen. Dies hat aber den Nachteil, daß bei einem derartigen Vorgehen
kostenintensive Makulatur entsteht.
[0005] Aus der EP 0 446 641 A2 ist eine Positionsregler für die Antriebswellen einer Druckmaschine
bekannt, mittels dem eine fehlerhafte Registerhaltigkeit während der Beschleunigung
der Druckmaschine vermieden werden soll. Dazu werden Positionssignale an den unterschiedlichen
Wellen der Druckmaschine gebildet und diese mit einer Auswerte- und Steuerschaltung
auf stets gleichbleibende Phasenlage reguliert. Diese vorbekannte Lösung ist wohl
bei Rollenrotationsdruck maschinen mit mehreren Antriebsmotoren anwendbar, weist aber
bei entsprechender Übertragung auf eine Bogenoffsetdruckmaschine mit mehreren Druckwerken
erhebliche Nachteile auf. So müßten an den einzelnen Druckwerken bzw. den Plattenzylinderachsen,
Signalgeber mit höchster Auflösung angebracht werden, um Positionsdifferenzen noch
erfassen zu können, welche in der Größenordnung von 1/100mm und darunter liegen. Derartige
Signalgeber sind aber, wenn überhaupt bei einer Bogenoffsetdruckmaschine einsetzbar,
sehr kostenintensiv. Einen ähnlichen Lösungsweg zur Registerregelung an Druckmaschinen
mit mehreren Druckwerken während der Beschleunigung oder Verzögerung schlägt ferner
die DD-PS 115 069 vor.
[0006] Aus der EP 0 571 159 A1 ist eine Mehrfarben-Bogenoffsetdruckmaschine bekannt, bei
der den Plattenzylindern in den einzelnen Druckwerken fernverstellbare Registerkorrektureinrichtungen
zugeordnet sind. Zur Ermittlung von den nötigen Stellbefehlen für die Registerverstellvorrichtungen
werden aber mitgedruckte Paßmarken abgetastet, was den bereits weiter obenstehend
gemachten Nachteil hinsichtlich Makulatur nach sich zieht.
[0007] Die bekannt gewordenen Registerregelsysteme für Druckmaschinen mit mehreren Druckwerken
haben daher gemeinsam, daß zur Passerdifferenzen führende Lagerdifferenzen von entweder
Druckwerksteilen relativ zueinander oder von mitgedruckten Paßzeichen zueinander erfaßt
werden, woraufhin daraus Stellbefehle zur Ausregelung der Passerdifferenzen ermittelt
werden. Dabei ist es grundsätzlich als nachteilig anzusehen, daß eine aufwendige Meßtechnik
eingesetzt werden muß, um die Registerfehler bzw. Passerdifferenzen erst ermitteln.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Vermeidung von
Passerdifferenzen sowie eine dies bewirkende Steuerung gemäß dem Oberbegriff des Verfahrens-
bzw. Vorrichtungsanspruches derartig zu erweitern, so daß die voranstehend aufgezählten
Nachteile vermieden werden können.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Verfahrens- bzw.
Vorrichtungsanspruches. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Gemäß einer Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, in Druckversuchen festzustellen,
welche Passerdifferenzen sich bei unterschiedlichen Druckgeschwindigkeiten sich ergeben,
um daraufhin daraus abzuleiten, welche Registerkorrekturen für die einzelnen Druckwerke
bei unterschiedlichen Druckgeschwindigkeiten nötig sind. Auf diese Art und Weise kann
für jedes Druckwerk eine Kennlinie ermittelt werden, welche angibt, wie groß die insbesondere
durchzuführende Korrektur des Umfangsregisters sein muß, um eben die durch das betrachtete
Druckwerk verursachte Passerdifferenz in Umfangsrichtung korrigiert werden muß. Diese
derartig in einer Vielzahl von Versuchen durch statistische Auswertung ermittelten
Kennlinien werden in der erfindungsgemäßen Steuerung abgespeichert. Dabei kann ferner
auch vorgesehen sein, für jedes Druckwerk jeweils eine Kennlinie für verschiedene
Typen von Bedruckstoffen bzw. Bedruckstoffstärken abzuspeichern. Statt einer empirischen
Ermittlung der druckgeschwindigkeitsabhängigen Registerkorrekturen ist es auch möglich,
die Korrekturwerte durch theoretische Modellbildung unter Berücksichtigung der Steifigkeit
des Antriebszuges der Druckmaschine durchzuführen.
[0011] Während des Druckbetriebes erfolgt sodann durch die erfindungsgemäße Steuerung, daß
in Abhängigkeit von der durch die Steuerung erfaßte Druckgeschwindigkeit bzw. einer
dieser entsprechenden Größe in den einzelnen Druckwerken Umfangsregisterkorrekturen
entsprechend den zugehörigen Kennlinien ausgeführt werden. Die erfindungsgemäße Steuerung
steht dazu mit einer an sich bekannten Registerfernverstelleinrichtung in Wirkverbindung,
welche die Umfangsregisterkorrekturen an den einzelnen Plattenzylindern in den Druckwerken
zur Ausführung bringt.
[0012] Durch die erfindungsgemäße, von der Druckgeschwindigkeit abhängige Korrektur von
insbesondere Umfangsregisterfehlern wird vermieden, daß bei Änderung der Druckgeschwindgkeit
Passerdifferenzen in Umfangsrichtung zum Teil in beträchtlicher Größenordnung auftreten
können. Selbstverständlich werden durch diese erfindungsgemäße Maßnahme auch Passerdifferenzen
während der Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsphase selbst vermieden, da die Umfangsregisterkorrektur
über die Registerfernverstellung entsprechend dem aktuell vorliegenden Wert der Druckgeschwindigkeit,
also der Drehzahl der Druckmaschine ausgeführt werden.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, daß zusätzlich zu
der voranstehend beschriebenen Maßnahme der Wert des dem drehzahlgeregelten Gleichstromantriebes
der Druckmaschine zugeführten Stromes erfaßt wird und Umfangsregisterkorrekturen in
den einzelnen Druckwerken entsprechend zuvor ermittelter Kennlinien zur Ausführung
gebracht werden. Allgemein wird also das Register in Abhängigkeit des Lastmomentes
korrigiert, welches die Druckmaschine dem Hauptantrieb entgegensetzt. Auch hier wird
wieder in Druckversuchen ermittelt, welche Passerdifferenzen in den verschiedenen
Druckwerken verursacht werden, wenn der dem Gleichstromantrieb zugeführte Motorstrom
unterschiedliche Werte annimmt. Aus diesen Passerdifferenzen werden dann für die einzelnen
Druckwerke wiederum Kennlinien ermittelt, welche angeben, welche Umfangsregisterkorrektur
im jeweiligen Druckwerk bei einem bestimmten Wert des Motorstromes notwendig ist um
eine Passerdifferenz in Umfangsrichtung zu vermeiden. Die Umrechnung von Passerdifferenzen
in Umfangsrichtung entsprechende Stellbefehle für eine Registerverstellvorrichtung
in Umfangsrichtung ist dabei an sich bekannt, so daß ein tieferes Eingehen hierauf
unterbleiben kann. Insbesondere kann vorgesehen sein, aus den Passerdifferenzen Registerkorrekturwerte
für die dem ersten Druckwerk folgenden Druckwerke zu errechnen. Die im ersten Druckwerk
aufgedruckte Farbe wird also zur Standfarbe und die Register in den folgenden Druckwerken
werden auf diese Standfarbe bezogen korrigiert.
[0014] Bevorzugt gestaltet sich die Erfindung also, wenn in den einzelnen Druckwerken Umfangsregisterkorrekturen
nicht nur in Abhängigkeit der Druckgeschwindigkeit sondern auch in Abhängigkeit des
Motorstromes durchgeführt werden. Dazu werden wiederum in Druckversuchen für eine
Vielzahl an Werten der Druckgeschwindigkeit und jeweils auch unterschiedlicher Motorströme
die nötigen Umfangsregisterkorrekturen für die einzelnen Plattenzylinder ermittelt,
so daß Passerdifferenzen in Umfangsrichtung vermieden werden. Um bei einer vorgegebenen
Druckgeschwindigkeit unterschiedliche Motorströme vorgeben zu können, kann dabei vorgesehen
sein, an den einzelnen Druckwerken Bremseinrichtungen anzubringen, bei denen das Bremsmoment
einstellbar ist. Auch ist es denkbar die Belastung in den einzelnen Druckwerken dadurch
zu variieren - was bei vorgegebener Druckgeschwindigkeit eine Veränderung des Motorstromes
zur Folge hat -, indem die Pressung zwischen den Druckwerkszylindern und/oder die
Stärke von Zylinderaufzügen und/oder die Viskosität der Druckfarbe variiert wird.
Auch ist es möglich, zur Variation des Motorstroms bei vorgegebener Druckgeschwindigkeit
die voranstehend erwähnten Druckversuche bei unterschiedlichen Maschinentemperaturen
durchzuführen, da die Lastmomente der Lager in einer kalten Druckmaschine größer sind
als bei einer Maschinentemperatur, die dem Druckbetrieb entspricht.
[0015] Die in den voranstehend beschriebenen Druckversuchen zu bestimmenden Kennlinienfelder,
welche angeben, welche Umfangsregisterkorrektur im jeweiligen Druckwerk in Abhängigkeit
der Druckgeschwindigkeit sowie des Motorstromes durchzuführen sind, werden in der
erfindungsgemäßen Steuerung abgespeichert, wobei dieser ein Signal zugeführt wird,
welches sich in Abhängigkeit der Druckgeschwindigkeit ändert und ferner ein weiteres
Signal zugeführt wird, welche den Wert des aktuellen Motorstromes wiedergibt. Für
den aktuellen Wert der Druckgeschwindigkeit kann beispielsweise das Signal eines Tachogenerators
verwendet werden. Ein netzgeführter Stromrichter für einen Gleichstromantrieb stellt
den aktuellen Drehzahlwert aber auch in digitaler Form zur Verfügung. Für die Erfassung
des aktuellen Stromwertes des Gleichstromantriebes kann beispielsweise der Ankerstrom
direkt gemessen werden oder ein entsprechend am Stromrichter bereitgestellter Wert
zur Anwendung kommen.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren sowie eine entsprechend ausgestaltete Steuerung vermeiden
insbesondere Passerdifferenzen in Umfangsrichtung bei Änderung des Wertes der Druckgeschwindigkeit
und ferner auch bei insbesondere durch Änderung der Maschinentemperatur dadurch, daß
in den einzelnen Druckwerken empirisch ermittelte Korrekturen des Umfangsregisters
zur Einstellung kommen. Es wird sich dabei die Tatsache zu Nutze gemacht, daß der
Antriebszug einer Bogenoffsetdruckmaschine mit mehreren Druckwerken eine bestimmte
Verdrehsteifigkeit aufweist, also bei unterschiedlichen Lastmomenten zwischen den
einzelnen Druckwerken eine vorhersagbare Torsion auftritt. Die bei Änderung der Druckgeschwindigkeit
auftretenden Passerdifferenzen haben dabei ihre Ursache darin, daß das in einem Druckwerk
hervorgerufene Lastmoment eine Funktion der Drehzahl, also der Druckgeschwindigkeit
ist. Bei einer Änderung der Druckgeschwindigkeit wird somit nicht nur die in dem Antriebszug
einzuspeisende Leistung größer, sondern auch die Lastmomente in den einzelnen Druckwerken.
Daraus ergeben sich durch vorhersagbare Registerfehler, Passerdifferenzen die durch
das erfindungsgemäße Vorgehen sowie eine entsprechend ausgebildete Steuerung durch
Umfangsregisterkorrekturen wieder ausgeglichen werden können.
[0017] Die Registerkorrektur in Abhängigkeit des erfaßten Motorstromwertes des Gleichstromantriebes
macht sich dabei ebenfalls die Tatsache zu Nutze, daß zum einen der Motorstrom (Ankerstrom)
eines Gleichstromantriebes proportional zu dem vom Motor aufgebrachten Drehmomentes
ist, wenn eben dieser mit einer vorgegebenen Drehzahl läuft. Zum zum anderen ist das
Drehmoment des Antriebes gleich dem Lastmoment der Druckmaschine, welches die Summe
der einzelnen Lastmomente der Druckwerke ist. Eine während des Druckbetriebes eintretende
Erwärmung der Maschine führt somit in den einzelnen Druckwerken zu sich ändernden
Lastmomenten, so daß bei vorgegebener Drehzahl der Stromwert des Gleichstromantriebes
sich ändert. Somit ist also auch über den Stromwert vorhersagbar, wie groß die aufgrund
von Torsionen hervorgerufenen Passerdifferenzen in den einzelnen Druckwerken werden
und demzufolge auch, wie groß die entsprechenden Registerkorrekturen zu deren Kompensation
sein müssen.
[0018] Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung anhand
der Zeichnungen.
[0019] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Bogenoffsetdruckmaschine mit Registerfernverstellung und einer erfindungsgemäßen
Steuerung, welche mit dem Hauptantrieb der Druckmaschine in Verbindung steht, und
- Fig. 2
- prinzipiell ein Kennlinienfeld, welches den Zusammenhang der nötigen Umfangsregisterkorrekturen
in einem Druckwerk als Funktion der Drehzahl sowie des Motorstroms wiedergibt.
[0020] Fig. 1 zeigt die ersten vier Druckwerke einer Bogenoffsetdruckmaschine. Die Plattenzylinder
P1 bis P4 sind dabei mit Registerverstelleinrichtungen R1 bis R4 verbunden, die eine
Korrektur der Registerstellung der Plattenzylinder P1 bis P4 wenigstens in Umfangsrichtung
erlauben. Die Registerverstelleinrichtungen R1 bis R4 stehen dabei mit einer an sich
bekannten Registerfernverstellung RS in Wirkverbindung, welche die Positionierantriebe
der Registerverstelleinrichtungen R1 bis R4 entsprechend vorgegebener Daten ansteuert.
Über eine Eingabestation können an der Registerfernverstellung RS auch Registerkorrekturen
manuell vorgenommen werden.
[0021] Die einzelnen Druckwerke sind durch einen als Räderzug R ausgebildeten Antriebszug
miteinander verbunden, der durch die jeweils doppeltgroßen Stirnräder der Gegendruckzylinder
G sowie der entsprechenden Transfertrommeln T gebildet ist. Der Räderzug R und somit
die einzelnen Druckwerke werden durch einen Gleichstrommotor M angetrieben, der seine
Leistung in den hier beispielhaft dargestellten Maschinenkonzept die Leistung auf
das Antriebsrad einer Transfertrommel einspeist.
[0022] Der Gleichstromantrieb M wird durch einen als Stromrichter ausgeführten Hauptantrieb
HA gesteuert, wobei dieser noch mit einem Tachogenerator T in Wirkverbindung steht,
der mit dem Gleichstrommotor M gekoppelt ist. In Verbindung mit dem Tachogenerator
T erfolgt die Drehzahlregelung des Gleichstrommotors M.
[0023] Die erfindungsgemäße Steuerung S erfaßt beispielsweise über den Hauptantrieb HA jeweils
ein Signal, daß der Drehzahl n des Gleichstrommotors M bzw. der Druckgeschwindigkeit
der Druckmaschine entspricht, sowie ein Signal, daß dem Motorstrom (Ankerstrom) IA
des Gleichstrommotors M entspricht. In der Steuerung S sind für die einzelnen Druckwerke
Kennlinien abgespeichert, nach welchen in Abhängigkeit des Motorstromes IA sowie der
Drehzahl (Druckgeschwindigkeit) n Verstellwerte für das Umfangsregister der Plattenzylinder
P1 bis P4 in den verschiedenen Druckwerken ermittelbar sind. Die über die Steuerung
S ermittelten Umfangsregisterkorrekturen werden durch die Registerfernverstellungen
RS an dem Plattenzylinder P1 bis P4 zur Einstellung gebracht. Die Einstellung der
jeweiligen Korrekturwerte für das Umfangsregister erfolgt dabei simultan zum vorliegenden
aktuellen Wert des Motorstroms (Ankerstrom) IA sowie der Drehzahl n (Druckgeschwindigkeit).
Auch kann vorgesehen sein die im ersten Druckwerk gedruckte Farbe als Standfarbe zu
definieren und Umfangsregisterkorrekturen in den folgenden Druckwerken durchzuführen.
[0024] Fig. 2 zeigt rein prinzipiell eine Kennlinie für ein Druckwerk, nach welcher die
z.B. empirisch ermittelten nötigen Umfangsregisterkorrekturen ΔU als Funktion der
Drehzahl n (Druckgeschwindigkeit) sowie des Motorstroms IA auszuführen sind. Wiedergegeben
ist hierbei rein prinzipiell ein Kennlinienfeld in Form einer schief in Richtung Ursprung
des Koordinatensystem verlaufenden Ebene. Diese Kennlinie bzw. dieses Kennlinienfeld
gibt dabei die grundsätzliche Tendenz wieder, daß die Umfangsregisterkorrektur ΔU
für ein Druckwerk mit zunehmender Drehzahl n auch bei einem vorgegebenen Drehzahlwert
mit steigendem Wert des Motorstromes IA zunimmt. Der Einfachheithalber zeigt das hier
rein grundsätzlich zu verstehende Kennlinienfeld rein lineare Abhängigkeiten der notwendigen
Umfangsregisterkorrekturen ΔU als Funktion der Drehzahl n bzw. des Motorstromes IA
Ferner ist dargestellt, daß das Kennlinienfeld erst oberhalb einer in der N-IA-Ebene
liegenden Grade beginnt, was seine Ursache darin hat, daß es für jede Drehzahl n (Druckgeschwindigkeit)
einen gewissen Mindeststrom IA gibt. Umfangsregisterkorrekturen mit umgekehrtem Vorzeichen
und negativen Strom (elektrisches Bremsen) sind nicht dargestellt.
[0025] Im zuvorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde erläutert, daß sämtliche
Druckwerke bzw. sämtliche Plattenzylinder P1 bis P4 der Druckwerke in Abhängigkeit
der Drehzahl n sowie des Motorstromes IA In Umfangsregisterrichtung korrigiert werden.
Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die erfindungsgemäß vorgesehenen Umfangsregisterkorrekturen
als Funktion der Drehzahl n sowie des Motorstromes IA auch nur in bestimmten Druckwerken
vorzunehmen. Es wäre also möglich, den Plattenzylinder P1 im ersten Druckwerk stets
in der gleichen Registerposition zu belassen und die vorgesehene Registerkorrekturen
in den folgenden Druckwerken auszuführen.
Bezugszeichenliste
[0026]
- P1 bis P4
- Plattenzylinder
- R1 bis P4
- Registerverstelleinrichtung
- RS
- Registerfernverstellung
- R
- Räderzug
- G
- Antriebsrad Gegendruckzylinder
- T
- Antriebsrad Transferzylinder
- M
- Gleichstrommotor
- HA
- Hauptantrieb (Stromrichter)
- TA
- Tachogenerator
- IA
- Motorstrom
- n
- Drehzahl
- ΔU
- Umfangsregisterkorrektur
1. Verfahren zur Vermeidung von Passerdifferenzen beim Betreiben einer Druckmaschine
mit mehreren Druckwerken, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschinen, wobei in den einzelnen
Druckwerken wenigstens durch Umfangsregisterkorrekturen entsprechende Passerdifferenzen
entgegengewirkt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß für eine Vielzahl von Druckgeschwindigkeiten die durch die Druckwerke verursachten
Passerdifferenzen festgestellt werden, daß aus diesen festgestellten Passerdifferenzen
die zu deren Kompensation notwendigen Registerkorrekturen ermittelt werden und daß
während des Druckbetriebes in Abhängkeit des aktuellen Wertes der Druckgeschwindigkeit
die zuvor ermittelten Registerkorrekturen zur Einstellung kommen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Kompensation von Passerdifferenzen notwendigen druckgeschwindigkeitsabhängigen
Registerkorrekturen in Druckversuchen ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Kompensation von Passerdifferenzen notwendigen druckgeschwindigkeitsabhängigen
Registerkorrekturen durch theoretische Modellbildung unter Berücksichtigung der Steifigkeit
des Antriebszuges der Druckmaschine ermittelt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kompensation von durch die einzelnen Druckwerke verursachten Passerdifferenzen
durch entsprechende Registerkorrekturen sowohl in Abhängigkeit der Druckgeschwindigkeit
als auch in Abhängigkeit des Lastmomentes, welches die Druckmaschine dem Hauptantrieb
entgegensetzt, erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Kompensation von in den Druckwerken verursachten Passerdifferenzen Registerkorrekturen
als Funktion der Druckgeschwindigkeit sowie des Wertes des Motorstromes durchgeführt
werden.
6. Steuerung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüchen
für eine Druckmaschine mit mehreren Druckwerken, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine,
wobei wenigstens einige der Druckwerke über fernverstellbare Registerverstelleinrichtungen
verfügen, mittels denen wenigstens Umfangsregisterkorrekturen durchführbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerung (S) wenigstens der aktuelle Wert der Druckgeschwindigkeit (n) der
Druckmaschine zuführbar ist und durch die Steuerung (S) in Abhängigkeit der Druckgeschwindigkeit
(n) in wenigstens einigen Druckwerken Registerkorrekturen als Funktion der Druckgeschwindigkeit
(n) einleitbar sind, wobei die zur Kompensation von Passerdifferenzen auszuführenden
Registerkorrekturen als Funktion der Druckgeschwindigkeit (n) in der Steuerung (S)
abgespeichert sind.
7. Steuerung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Steuerung (S) in wenigstens einigen Druckwerken Registerkorrekturen
zur Vermeidung von Passerdifferenzen als Funktion der Druckgeschwindigkeit (n) sowie
der Stromaufnahme des Gleichstromantriebes der Druckmaschine einleitbar sind.