(19)
(11) EP 0 709 338 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.05.1996  Patentblatt  1996/18

(21) Anmeldenummer: 95116224.7

(22) Anmeldetag:  14.10.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B66B 25/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB

(30) Priorität: 29.10.1994 DE 4438741

(71) Anmelder: O&K ROLLTREPPEN GmbH
D-45525 Hattingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schöneweiss, Klaus
    D-45525 Hattingen (DE)

   


(54) Bedieneinrichtung für Rolltreppen und Rollsteige


(57) Vorgeschlagen wird eine Bedieneinrichtung für Rolltreppen und Rollsteige, mit einem aus Sicherheitselementen und/oder Bedienelementen und/oder Signalelementen bestehenden System, das im Bereich mindestens eines der Balustradenköpfe in einer dafür vorgesehenen Ausnehmung angeordnet ist. Die nach außen weisenden Elemente des Systems wirken zumindest teilweise mit nach innen gerichteten Schaltelementen zusammen und sind gemeinsam an einem separaten der Querschnittsform der Ausnehmung im Balustradenkopf angepaßten, mit entsprechenden Durchtrittsöffnungen für die Elemente vorgesehenen Profil befestigt. Das so vormontierte Profil ist austauschbar im Bereich der Ausnehmung, diese nach außen hin abschließend, festlegbar.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung für Rolltreppen und Rollsteige, mit einem aus Sicherheitselementen und/oder Bedienelementen und/oder Signalelementen bestehenden System, das im Bereich mindestens eines der Balustradenköpfe in einer dafür vorgesehenen Ausnehmung angeordnet ist.

[0002] Durch DE-A 29 22 831 ist eine Einrichtung zum Inbetrieb- und Außerbetriebsetzen von Rolltreppen bekannt, mit einem aus Sicherheitsschaltern, Betätigungselementen und Signalkörpern bestehenden System, das als ausschwenkbare Klappe ausgebildet ist, an deren dem Inneren der Rolltreppe zugewandter Rückseite die dem Ingang- oder Stillsetzen der Rolltreppe dienende Betätigungselemente und die der Überwachung dienende Elemente befestigt sind. Auch wenn bei dieser Bedieneinrichtung die relevanten Bauteile bereits in geschützter Form vorgesehen werden können, so ist jedoch nicht sichergestellt, daß ein unbeabsichtigtes Öffnen der Klappe herbeigeführt wird, wobei die entsprechenden Bedienelemente beschädigt werden können. Desweiteren kann durch Vandalismus oder dgl. ein gewolltes Öffnen der Klappe zumindest erschwert werden, so daß beschädigte Bauteile u.U. nur mit größerem Aufwand ersetzt werden können.

[0003] Ziel des Erfindungsgegenstandes ist es, eine möglichst einfach bauende Einrichtung zu konzipieren, bei der die entsprechenden Bauteile in geschützter, möglichst unzugänglicher Form vorgesehen werden, wobei jedoch gleichzeitig ein Austausch einzelner oder mehrerer Komponenten problemlos gewährleistet werden soll.

[0004] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die nach außen weisenden Elemente des Systems zumindest teilweise mit nach innen gerichteten Schaltelementen zusammenwirkend an mindestens einem separaten, der Querschnittsform der Ausnehmung im Balustradenkopf angepaßten, mit entsprechenden Durchtrittsöffnungen für die Elemente versehenen Profil befestigt sind, und daß das so vormontierte Profil austauschbar im Bereich der Ausnehmung diese nach außen hin abschließend festlegbar ist.

[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0006] Die Bedieneinrichtung wird somit austauschbar in den jeweiligen Balustradenkopf integriert, wobei mit Ausnahme der Querschnittsform der Ausnehmung die weiteren geometrischen Verhältnisse der jeweiligen Balustrade anzupassen sind. Soll die Bedieneinrichtung beispielsweise neben dem Handlauf in den Balustradenkopf integriert werden, so wird dieser vorzugsweise eine gerundete, der Handlaufführung angepaßte Form gegeben, während bei einer Glasbalustrade beispielsweise eine gerade Form des U-Profils vorgesehen wird, damit diese im Bereich des Innendaches der Balustrade eingebaut werden kann. Die Befestigung der jeweiligen Profile erfolgt mittels Halteklammern, die das Profil im Bereich der zugehörigen Ausnehmung austauschbar fixieren.

[0007] Als Sicherheitselemente und/oder Bedienelemente und/oder Signalelemente können hierbei in bekannter Weise Ampeln, Notschalter/Notgriffe, Fahrtrichtungsschalter, Betriebshalteinrichtungen oder dgl. vorgesehen werden. Die entsprechende Auswahl hängt dabei von der Kundenanforderung sowie den räumlichen geometrischen Verhältnissen des jeweiligen Balustradenkopfes ab.

[0008] Die Bedien- und/oder Schaltelemente sind mit Signalleitungen versehen, die vorzugsweise Teile eines Feldbussystems sind, das wiederum mit einer zentralen Steuereinrichtung in Verbindung steht. Der sich daraus ergebende Vorteil ist darin zu sehen, daß infolge des Feldbussystems unmittelbar erkennbar ist, an welcher Stelle der Bedieneinrichtung ein Kontakt ausgelöst wurden. Ist beispielsweise ein ungerechtfertigter Nothalt ausgelöst worden, so besteht die Möglichkeit, mittels weiterer im Bereich der Rolltreppe bzw. des Rollsteiges vorgesehener Sicherheitselemente ein Anfahren der Rolltreppe wieder zu gewährleisten, ohne daß es hierbei zu Personenschäden kommen kann.

[0009] Das Profil ist vorzugsweise so vorgesehen, daß schmutz- und wasserabweisende Flächen gebildet werden, so daß auch eine mögliche Korrosion im Bereich von Bedien- oder Schaltelementen vermieden werden kann.

[0010] Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 -
Teilseitenansicht des Balustradenkopfes einer Rolltreppe mit erfindungsgemäßer Bedieneinrichtung
Figur 2 -
Schnitt gemäß der Linie A-A der Figur 1
Figur 3 -
Schnitt gemäß der Linie B-B der Figur 1
Figur 4 -
Schnitt gemäß der Linie C-C der Figur 1
Figur 5 -
Teilansicht der Bedieneinrichtung gemäß Figur 1
Figur 6 -
alternative Anordnung einer Bedieneinrichtung im Balustradenkopf eines Rollsteiges
Figur 7 -
Teildarstellung der Bedieneinrichtung gemäß Figur 6
Figur 8 -
Draufsicht auf die Figur 7.


[0011] Figur 1 zeigt als Teilansicht den Balustradenkopf 1 einer nicht weiter dargestellten Rolltreppe. Angedeutet ist der im Bereich des Balustradenkopfes 1 umlenkbare Handlauf 2 sowie eine Bedieneinrichtung 3 in Form eines der Rundung des Balustradenkopfes 1 angepaßten Profils 4. In diesem Beispiel sind im Bereich der Bedieneinrichtung 3 folgende Sicherheits-, Bedien- und Signalelemente vorgesehen, nämlich eine Ampel 5, ein Notausschaltelement 6, Fahrtrichtungsanzeiger 7,8 sowie ein Schloß 9 für den Betriebshalt. Dem Notschaltelement 6, den Fahrtrichtungselementen 7,8 sowie dem Schloß 9 sind zugehörige Endschalttaster 10,11,12,13 zugeordnet. Die Bedienungseinrichtung 3 besteht, wie bereits dargelegt, aus einem Profil mit - wie später erkennbar - U-förmig ausgebildetem Querschnitt, an welchem die entsprechenden Elemente 5-9 nach außen weisend, befestigt sind, während sich die Schaltelemente 10-13 in den Bereich des Innenraumes des Balustradenkopfes 1 erstrecken. Im Bereich des Notschaltelementes 6 sind einen sich nach außen öffnenden Trichter ergebende Blenden 14,15 vorgesehen, wobei die Bedieneinrichtung 3 im Bereich der Blenden 14,15 mittels Befestigungselementen 16,17 dort fixierbar ist.

[0012] Die Figuren 2 bis 4 zeigen Querschnitte durch die Figur 1 entsprechend den Linien A-A, B-B und C-C.

[0013] In Figur 2 ist in gestrichelter Darstellung der um den Balustradenkopf 1 herumlaufender Handlauf 2 erkennbar. Neben dem Handlauf 2 ist eine verbreiterte, ebenfalls umlaufende Fläche 18 vorgesehen, die u.a. zur Aufnahme des Profils 4 vorgesehen ist. Das Profil 4 ist - wie bereits angesprochen - mit einem im wesentlichen U-förmigen Querschnitt versehen und weist im Bereich seiner freien Schenkel Ansätze 19,20 auf, die im montierten Zustand auf entsprechenden Gegenflächen der mit der Ausnehmung 21 versehenen Fläche 18 in Wirkverbindung stehen. Figur 2 zeigt das Notschaltelement 6 in Verbindung mit dem zugehörigen Endschalter 10.

[0014] Figur 3 zeigt einen Schnitt entsprechend der Linie B-B, in der desweiteren der U-förmige Querschnitt des Profils 4 sowie eines der Befestigungselemente 16 erkennbar ist.

[0015] Figur 4 zeigt einen Schnitt entsprechend der Linie C-C der Figur 1. Erkennbar ist der Fahrtrichtungsanzeiger 7 in Verbindung mit dem zugehörigen Schaltelement 11, wobei das Fahrtrichtungsanzeiger 7 in der U-förmigen Ausnehmung des Profils 4 vorgesehen ist.

[0016] Figur 5 zeigt als Teildarstellung die Bedieneinrichtung 3, wobei in dem U-förmigen Profil 4 die Elemente Ampel 5, Notschalter 6, Fahrtrichtungsanzeiger 7 und 8 sowie Schloß 9 eingebracht sind. Im Bereich des Notschaltelementes 6 sind die in Figur 1 dargestellten Blenden 14 und 15 vorgesehen, die sich trichterförmig nach außen erweitern und somit weder dem Regen eine Angriffsfläche bieten noch der Ablage von Schmutz oder Unrat förderlich sind. Die Bedieneinrichtung 3 wird vorzugsweise als Strangpreßprofil hergestellt und vor deren Montage im Balustradenkopf 1 mit den entsprechenden Elementen 5-13 ausgerüstet. In diesem vormontierten Zustand wird die Bedieneinrichtung 3 in die Ausnehmung 21 der umlaufenden Fläche 18 eingeführt, wo sie dann mit den Auflagebereichen 19 und 20 auf den zugehörigen Gegenflächen zentriert wird. Die austauschbare Fixierung erfolgt mittels Halteklammern 22,23 (Figur 1), die in den stirnseitigen Endbereichen der Bedieneinrichtung 3 (ggf. auch an anderen Stellen) vorgesehen sind. Gemäß Figur 1 sind als Abschlußelemente der Bedieneinrichtung 3 Deckel 24,25 vorgesehen. Mit Betätigen des Betriebshalt-Schaltelementes 9 können entweder sämtliche anderen Funktionen gesperrt oder aber entriegelt werden.

[0017] Die Figuren 6 bis 8 zeigen eine alternative Einbau- und Konstruktionsform einer Bedieneinrichtung 26, die in diesem Beispiel zwar auch neben dem Handlauf, jedoch im Bereich des unteren Innendaches 27 eines Rollsteiges vorgesehen sein soll. Die Balustrade besteht hierbei aus einer Glasscheibe 47, wobei der Handlauf 28 in diesem Beispiel danebenliegend angeordnet ist. Analog zu Figur 1 besteht die Bedieneinrichtung 26 aus einem im Querschnitt U-förmigen Profil 29, das in diesem Beispiel jedoch nicht gebogen sondern geradlinig ausgebildet ist. Analoge Auflageflächen 30,31 sind ebenfalls vorgesehen, damit die Bedieneinrichtung 26 in der Ausnehmung 32 plaziert werden kann. Lediglich angedeutet ist in dieser Figur ein Schaltelement 33.

[0018] Figur 7 zeigt in der Seitenansicht die Bedieneinrichtung 26, die in diesem Beispiel folgende Sicherheits- und Bedienelemente beinhalten soll, nämlich eine Notschalteinrichtung 34, Fahrtrichtungsgeber 35,36 sowie ein Betriebsschloß 37. Sämtliche dieser Bauteile sind innerhalb des U-förmigen Querschnittes des Profils 29 angeordnet und wirken mit entsprechenden in entgegengesetzter Richtung weisenden Schaltelementen 38,39,40,41,42 zusammen. Die austauschbare Festlegung der Bedieneinrichtung 26 wird analog zu Figur 1 mittels Halteklammern 43,44 herbeigeführt, wobei auch hier stirnseitige Deckel 45,46 zum Abschluß der Bedieneinrichtung vorgesehen sind.

[0019] Figur 8 zeigt als Einzeldarstellung die Bedieneinrichtung 26 mit den nach außen sichtbaren Elementen Notschalteinrichtung 34, Fahrtrichtungsanzeiger 35,36 sowie Betriebsschloß 37.


Ansprüche

1. Bedieneinrichtung für Rolltreppen und Rollsteige mit einem aus Sicherheitselementen und/oder Bedienelementen und/oder Signalelementen bestehenden System, das im Bereich mindestens eines der Balustradenköpfe in einer dafür vorgesehenen Ausnehmung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die nach außen weisenden Elemente (5,6,7,8,9,34,35,36,36,37) des Systems zumindest teilweise mit nach innen gerichteten Schaltelementen (10,11,12,13,38,39,40,41,42) zusammenwirkend an mindestens einem separaten, der Querschnittsform der Ausnehmung (21,32) im Balustradenkopf (1) angepaßten, mit entsprechenden Durchtrittsöffnungen für die Elemente versehenen Profil (4,29) befestigt sind, und daß das so vormontierte Profil (4,29) austauschbar im Bereich der Ausnehmung (21,32) diese nach außen hin abschließend festlegbar ist.
 
2. Bedieneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (4) einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweist und der Rundung des Balustradenkopfes (1) folgt.
 
3. Bedieneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (29) einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweist und im unteren Bereich des Balustradenkopfes vorgesehen ist.
 
4. Bedieneinrichtung nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der freien Schenkel des U-Profils nach außen weisende Ansätze (19,20;30,31) vorgesehen, insbesondere angeformt, sind.
 
5. Bedieneinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil (4,29) mit stirnseitig vorgesehenen Halteklammern (22,23,43,44) im Bereich der Ausnehmung (21,32) bzw. deren Begrenzungskanten festlegbar ist.
 
6. Bedieneinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch stirnseitige Abschlußelemente in Form von Deckeln (24,25,45,46), die im Bereich der Profilenden befestigbar sind.
 
7. Bedieneinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest im Bereich eines der Elemente, insbesondere des Notauselementes (6), in den offenen Teil des Profils (4) einen nach außen sich öffnenden Trichter bildende Blenden (14,15) eingesetzt sind.
 
8. Bedieneinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest im Bereich einer der Blenden (14,15) verschiedensprachige Symbole vorsehbar sind.
 
9. Bedieneinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Elementen (5-9,34-37) und/oder den Schaltelementen (10-13,38-42) verbundenen elektrischen Signalleitungen Teile eines Feldbussystems sind, das mit einer zentralen Steuereinrichtung in Wirkverbindung steht.
 




Zeichnung