[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Orten von Rammbohrgeräten, wie sie zum
grabenlosen Verlegen von Erdleitungen oder zum zerstörenden Ersetzen erdverlegter
Leitungen verwendet werden. Derartige Rammbohrgeräte und Erdverdrängungshämmer oder
Erdraketen genannt, bewegen sich unter dem Einfluß eines pneumatisch oder hydraulisch
angetriebenen Schlagkolbens selbsttätig durch das Erdreich und sind über eine Leitung
mit einer oberirdischen Druckmittelquelle verbunden.
[0002] Ein besonderes Problem ist bei derartigen Geräten das Feststellen der jeweiligen
Lage im Erdreich, um gegebenenfalls steuernd eingreifen oder ein im Boden festsitzendes
Gerät ausgraben zu können. Dies geschieht üblicherweise mit Hilfe eines Sender/Empfängersystems,
das es jedoch erforderlich macht, entweder den Sender oder den Empfänger im oder am
Rammbohrgerät anzuordnen.
[0003] Dafür gibt es eine Reihe von Vorschlägen. So befindet sich bei einem aus der PCT-Offenlegungsschrift
87/03 924 bekannten Rammbohrgerät eine Ortungsvorrichtung innerhalb des Rammbohrgerätes,
die ein Signal aussendet und so die Ortung des Rammbohrgerätes ermöglicht. Das Signal
wird über ein Kabel von der Ortungsvorrichtung bzw. dem Rammbohrgerät nach außen geleitet.
[0004] Diese bekannte Ortungsvorrichtung besitzt den Nachteil, daß durch die Positionierung
innerhalb des Rammbohrgerätes die Wartung bzw. der Austausch einer defekten Ortungsvorrichtung
schwierig ist. Dies ist insbesondere schwerwiegend, da die Ortungsvorrichtung durch
die im Rammbohrgerät auftretenden Schlagkräfte besonders beansprucht ist und diese
besondere Beanspruchung zur Erhöhung der Anfälligkeit der Ortungsvorrichtung führt.
Beim Einbau oder Austausch der Ortungsvorrichtung muß also zunächst das Rammbohrgerät
zerlegt werden.
[0005] Für das Orten von Rammbohrgeräten schlägt die deutsche Gebrauchsmusterschrift 88
04 347 hingegen eine Vorrichtung mit einem Funksender vor. Diese besitzt ein zylindrisches
Gehäuse, das durch ein Endpaßstück mit einer Druckluftleitung und durch ein zweites
Endpaßstück mit dem Rammbohrgerät verbunden ist. Der Funksender befindet sich innerhalb
des Gehäuses im Strömungspfad der Druckluft und wird von der Druckluft umströmt. Das
Gehäuse der Ortungsvorrichtung ist also ein integrierter Bestandteil der Druckluftleitung,
dabei aber konstruktiv derart gestaltet, daß es einen Sender aufnehmen kann. Dies
erfordert ein druckfestes Sondengehäuse.
[0006] Beim Einsatz der Ortungsvorrichtung muß der Druckluftschlauch vom Rammbohrgerät gelöst,
dann mit der Ortungsvorrichtung verbunden und diese an das Rammbohrgerät angeschlossen
werden.
[0007] Die Position der Ortungsvorrichtung und damit des Rammbohrgeräts kann von der Erdoberfläche
mit Hilfe eines Empfängers per Funk bestimmt werden.
[0008] Das Gehäuse der Ortungsvorrichtung stellt im Gegensatz zur Druckluftleitung einen
starren Körper dar. Befindet sich nun die Ortungsvorrichtung zwischen Rammbohrgerät
und Druckluftleitung, verlängert sich das starre Rammbohrgerät um ein entsprechendes
Stück. Dies führt zu einer Verringerung der Wendigkeit des Rammbohrgerätes und erfordert
eine entsprechend vergrößerte Bau- bzw. Startgrube.
[0009] Aufgrund der erforderlichen Schlauchkupplung ist die Ortungsvorrichtung nicht ohne
weiteres für jeden beliebigen Schlauch bzw. für jedes beliebige Rammbohrgerät verwendbar.
Zudem entsteht an der Verbindungsstelle zwischen Rammbohrgerät und Ortungsvorrichtung
eine Sollbruchstelle, die durch die größere Hebelwirkung besonders beansprucht wird.
Des weiteren bedingt der Strömungspfad der Druckluft mit verengten Querschnitten das
Auftreten von nachteiligen Turbulenzen.
[0010] Der Erfindung liegt somit das Problem zugrunde, eine Ortungsvorrichtung zu schaffen,
die ein einfaches Verbinden des Funksenders mit dem Rammbohrgerät vorzugsweise ohne
Lösen der Verbindung zwischen Druckluftleitung und Rammbohrgerät ermöglicht, den Bohrhammer
nicht in seiner Wendigkeit behindert, eine geringere Anfälligkeit gegen mechanische
Einflüsse während des Bohrens besitzt und sich leicht demontieren läßt.
[0011] Der Lösung des Problems liegt der Gedanke zugrunde, den Funksender nicht wie bei
bekannten Ortungsvorrichtungen in die Druckluftleitung oder das Rammbohrgerät zu integrieren,
sondern in einfacher Weise außen zu positionieren.
[0012] Diesen Gedanken verwirklicht die Erfindung durch ein Gehäuse für den Funksender oder
auch den Empfänger mit einer Befestigung, die es ermöglicht, das Gehäuse mit der Medienleitung
zu verbinden. Vorzugsweise umgreift das Gehäuse die Medienleitung mittels zweier Gehäuseteile,
von denen einer den Funksender oder Empfänger aufnimmt.
[0013] Der den Funksender aufnehmende Gehäuseteil besitzt dann eine Ausnehmung für den Funksender
und mindestens zwei Verbindungspunkte für den zweiten Gehäuseteil. Das Gehäuse kann
im vorderen oder im hinteren Bereich abgeflacht sein, um die Fortbewegung des Rammbohrgerätes
nicht zu behindern und die Beanspruchung des Gehäuses durch das Erdreich gering zu
halten.
[0014] Soll nun ein Rammbohrgerät mit der erfindungsgemäßen Ortungsvorrichtung verwandt
werden, braucht lediglich ein herkömmlicher Funksender in die Ausnehmung des Gehäuses
eingelegt, die beiden Gehäusehälften um die Medienleitung gelegt und miteinander verbunden
zu werden.
[0015] Das erfindungsgemäße Gehäuse ermöglicht die Verwendung beliebiger Funksender oder
Empfänger auch ohne Anpassung der Ausnehmung im Gehäuse der Ortungsvorrichtung, wenn
diese nur groß genug ist. Zudem läßt sich ein vorhandener Funksender unabhängig von
der Schlauchoder Schlauchkupplungsgröße mit beliebigen Rammbohrgeräten verwenden.
Er kann an beliebiger Stelle, direkt hinter oder in beliebigem Abstand zum Rammbohrgerät
montiert werden. Aufgrund der einfachen und kompakten Bauweise des Gehäuses ist die
Verwendung von Kunststoff als Gehäusematerial möglich. Im Gegensatz zu bekannten Ortungsvorrichtungen
ist bei dem erfindungsgemäßen Huckepacksender kein druckfestes Gehäuse erforderlich.
Dies führt zu einer erheblichen Senkung der Herstellungskosten.
[0016] Der Huckepacksender beeinflußt die Medienleitung in keiner Weise, und vermeidet damit
sowohl eine Verengung von Druckleitungsquerschnitten als auch das Entstehen von Turbulenzen.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
in Gestalt eines zweiteiligen Gehäuses für einen Funksender vor der Montage des näheren
erläutert.
[0018] Das Gehäuse 1 besteht aus einem den Funksender aufnehmenden Teil 2 und einem komplementären
Teil 3. Die Gehäuseteile besitzen eine Zentralbohrung 4, die eine oder mehrere zu
einem nicht dargestellten Rammbohrgerät führende Fluidleitung 5 umschließen. Der Sender
tragende Gehäuseteil 2 besitzt eine Ausnehmung 6, in die ein Funksender 7 eingelegt
ist. Beide Gehäuseteile 2, 3 besitzen Bohrungen 9, 8, in die zur Verriegelung Bolzen
10 und 11 eingesetzt werden. Am vorderen und hinteren Ende besitzen beide Gehäuse
Anflachungen 12 und 13, die sich etwa zu einem Teil ergänzen. Diese Anflachungen verhindern
ein Hängenbleiben des Gehäuses an Steinen, Wurzeln oder anderen festen Gegenständen
beim Vortrieb. Allerdings ist die Gefahr eines Hängenbleibens sehr gering, da der
Durchmesser der Druckluftleitung wesentlich geringer ist als der Durchmesser des Rammbohrgerätes
und der von diesem bestimmte Durchmesser des vom Rammbohrgerät geschaffenen Erdkanals;
es bleibt daher genügend Platz auch für größere Gehäuse. Zudem werden in vielen Fällen
direkt Rohre mit nachgezogen.
[0019] Beim Anlegen der Ortungsvorrichtung an die Druckluftleitung wird zunächst der Funksender
7 in die Aufnahme 6 eingelegt. Dann werden beide Gehäusehälften um die Leitung gelegt
und mit Hilfe der Bolzen 10 und 11 verbunden. Auf diese Weise läßt sich jedes Rammbohrgerät
ohne weiteres mit einem Ortungssystem ausstatten, ohne daß die Druckluftzuführung
beeinträchtigt wird. Dabei sind die Kosten für das Gehäuse minimal und zudem für eine
große Palette von Rammbohrgeräten nur wenige Gehäuse und Sender erforderlich, während
bei gehäusefesten Systemen jedes Rammbohrgerät eines eigenen Empfängers oder Senders
bedarf.
1. Vorrichtung zum Orten von Rammbohrgeräten mit Hilfe eines Senders und eines Empfängers,
gekennzeichnet durch ein Gehäuse (1) mit einer Aufnahme (6) für den Sender oder Empfänger (7) und einer
Halterung für eine Fluidleitung (5).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse aus zwei Hälften (2, 3) besteht.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Gehäusehälfte (2, 3) eine halbschalige Längsausnehmung (4) für die Fluidleitung
(5) besitzt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsausnehmung (4) mittig und die Aufnahme (6) exzentrisch angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusehälften (2, 3) über Steckbolzen (10, 11) miteinander verbunden sind.