[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zur Verkopplung magnetisch
leitenden Materials mit wenigstens einer elektrischen Wicklung, insbesondere zum Einsatz
bei elektrischen Strom- und Spannungswandlern.
[0002] Wandler dienen einerseits zur Transformierung von Wechsel- bzw. Drehstrom auf hohe
Spannungen, um beim Transport elektrischer Energie über grosse Entfernungen hohe Verluste
zu vermeiden oder um hohe Ströme zu erzeugen, die in der Technik hauptsächlich bei
der Aluminiumindustrie und in der Schweisstechnik Anwendung finden, wo die Beherrschung
und Überwachung des hohen Energieverbrauches eine unumgängliche Forderung ist.
[0003] Andererseits werden sie als Strom- und Spannungswandler für die Traktion in der Hochgeschwindigkeits-Zügen
verwendet, wobei sowohl der Stromverbrauch der entsprechenden Messsysteme als auch
die Wiedergabe der Signale grosse Anforderungen an konstruktive Abmessungen, wie auch
an Qualität stellen.
[0004] Die grösste Bedeutung stellt der Strom- und/oder Spannungswandler aber als Verbindungselement
Zwischen Elektronik- und Leistungskreisen bei der Messung und Steuerung des magnetischen
Flusses dar. Dabei geht es meistens um die isolierte Messung (ohne Unterbrechung des
elektrischen Kreises) aller Arten von Spannungen und Strömen. Zudem werden dabei elektronische
Kontrollkreise mit genauen Signalen über die Leistungskreise, bei galvanischer Trennung,
versorgt.
[0005] Üblicherweise wird dabei mittels Ring- oder Kerntransformatoren oder -Wandler über
eine erste Wicklung ein magnetischer Fluss erzeugt, der in einer zweiten Wicklung
eine höhere oder niedere Spannung oder Strom -je nach Windungzahl-Verhältnis der ersten
zur zweiten Wicklung- induziert. Will man also ein grosses Übersetzungverhältnis erreichen,
so erreicht man dies durch grosse unterschiedliche Windungszahlen.
[0006] Es hat sich somit als nachteilig erwiesen, dass damit solche Wandler allein aufgrund
der hohen Windungszahlen erhebliche ohmsche Verluste aufweisen, die kaum vermeidbar
sind.
[0007] Es wurde auch schon versucht das den magnetischen Fluss leitende weichmagnetische
Material durch anisotropisches Material zu ersetzen, um eine Minimalisierung der Verluste
zu erreichen.
[0008] Es ist die Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Anordnung zur Verkopplung
magnetischen Materials mit elektrischen Wicklungen so zu verbessern, dass
- mit weniger elektrischer Leistung ein hoher magnetischer Fluss erzeugbar ist,
- mit weniger hohem elektrischem Strom ein höherer magnetischer Fluss erreichbar ist
und
- eine geringere kapazitive Kopplung vorliegt,
- eine einfachere Herstellung der elektrischen Wicklung möglich ist.
[0009] Der Grundgedanke zur Lösung der Aufgabe liegt darin, ein magnetisch leitendes Material
so zu verformen, dass die von diesem Material geleiteten Flusslinien eine Fläche aufspannen,
deren Rand flügelartige Ausbuchtungen aufweist. Diese 'Flügel' werden dann so angeordnet,
dass auf einem einfachen Pfad, also Liniensegment, Kreis oder Teilkreis mehrere solcher
Flügel (magnetische Windungen) durchdrungen werden können.
[0010] Um praxisgerechte Flächen mit derartigen 'Flügeln' (magnetische Windungen) zu erhalten,
muss das magnetisch leitende Material spiralförmig geführt werden oder anisotrope
Eigenschaften besitzen, die die Flusslinien auf eine spiralförmige Bahn bringen.
[0011] Durch diese spiralförmige (mäanderförmige) Pfadführung für den magnetischen Fluss
erreicht man eine Mehrfachverkopplung jeder einzelnen Windung, die sich mit der einfachen
Formel beschreiben lässt:

Vorteile der erfindungsgemässen Lösung sind folgende:
- Mit einfach herzustellenden elektrischen Wicklungen kann ein hoher Magnetfluss im
magnetischen Material erzeugt werden.
- Die elektrischen Wicklungen können niederohmiger ausgelegt werden und grösseren Drahtquerschnitt
aufweisen.
- Mit einer kleinen Flussänderung kann in der entsprechenden elektrischen Wicklung eine
hohe Spannung erzeugt werden. (Dies wirkt sich insbesondere bei derart ausgestalteten
allen Arten von Sensoren, bei denen der Magnetfluss bzw. eine Magnetflussänderung
in ein elektrisches Signal gewandelt werden muss, vorteilhaft aus.)
- Dieses Verfahren lässt symmetrische Konstruktionen zu, bei denen das Risiko von lokalen
Kernsättigungen minimalisiert werden kann.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer prinzipieller Darstellungen und einer
Anzahl von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- Ein erste Ringkern-Anordnung mit einer Wicklung nach dem Stand der Technik;
- Fig. 1b
- eine erste Modell-Vorstellung mit Hilfe einer Ringkern-Anordnung;
- Fig. 1c
- eine zweite Modell-Vorstellung mit Hilfe einer Ringkern-Anordnung;
- Fig. 2a
- eine zweite Ringkern-Anordnung nach dem Stand der Technik;
- Fig. 2b
- die zweite Ringkern-Anordnung mit einer dritten Modell-Vorstellung;
- Fig. 2c
- die zweite Ringkern-Anordnung mit einer Modell-Vorstellung analog Fig. 1b;
- Fig. 2d
- die zweite Ringkern-Anordnung mit einer Modell-Vorstellung analog Fig. 1c;
- Fig. 2e
- die zweite Ringkern-Anordnung mit einer verdrillten Wicklung und erfindungsgemässer
Lösung;
- Fig. 2f
- die zweite Ringkern-Anordnung mit einer regelmässigen 2-Windungs-Wicklung gemäss erfindungsgemässer
Lösung;
- Fig. 3
- ein erstes Ausführungsbeispiel eine praktischen Anordnung;
- Fig. 4a
- eine Prinzipdarstellung eines Rechteck-Kerns mit zwei Wicklungen nach dem Stand der
Technik;
- Fig. 4b
- die Prinzipdarstellung aus Fig. 4a mit der dritten Modell-Vorstellung analog Fig. 2b;
- Fig. 4c
- die Prinzipdarstellung aus Fig. 4a geformt nach der erfindungsgemässen Lehre;
- Fig. 4d
- die Prinzipdarstellung aus Fig. 4a geformt nach der erfindungsgemässen Lehre mit regelmässiger 2-Draht-Wicklung;
- Fig. 5
- die Prinzipdarstellung aus Fig. 4d mit inhomogener Rechteck-Kern-Ausbildung;
- Fig. 6
- die Prinzipdarstellung aus Fig. 4d mit zwei getrennten magnetischen Wicklungszügen;
- Fig. 7
- eine Prinzipdarstellung eines Drei-Steg-Kernwandlers mit Anwendung der erfindungsgemässen
Lehre auf dem Mittelsteg;
- Fig. 8
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer praktischen Anordnung;
- Fig. 9
- die Verifikation der praktischen Anordnung aus Fig. 8 mit Modell-Annahmen;
- Fig. 10
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer praktischen Anordnung;
- Fig. 11
- eine Prizipdarstellung einer Variante der Anwendung der erfindungsgemässen Lehre;
- Fig. 12
- eine Variante des in Fig. 8 gezeigten Ausführungsbeispiels;
- Fig. 13
- die Verifikation der praktischen Anordnung aus Fig. 12 mit Modell-Annahmen.
[0013] Fig 1a zeigt eine Anordnung aus dem Stand der Technik mit einem sogenannten ersten in der
Wandler-Technik bekannten, Ringkern
1 aus weichmagnetischem Material (z.B. Ferrit oder Eisen, also Material mit einer Permeabilität
1), auf dem eine Wicklung
2 (elektrischer Leiter) aus elektrisch leitfähigem Material (z.B. Kupfer) mit Wicklungsanfang
3 und Wicklungsende
4, vorgesehen ist.
[0014] Bei dieser Anordnung besitzt die Wicklung 8 (acht) Windungen, das heisst der Draht
der Wicklung
2 wurde achtmal durch die Öffnung des Ringkern
1 hindurchgeführt.
[0015] Weichmagnetisches Material wirkt wie ein Leiter für die magnetischen Flusslinien
und zwar grob gesagt um den Wert u besser als Luft oder Vakuum. Die Flussliniendichte
entspricht der magnetischen Induktion B mit der SI Einheit *Tesla* (Vsm ) und das
Flächenintegral der Flussliniendichte einem Fluss oder Magnetfluss mit der SI Einheit
*Weber* (Vs). Flusslinien sind dabei immer geschlossene Kurven. Wenn man nun in Gedanken
den Querschnitt des Ringkernes zu Null schrumpfen lässt ohne die Anzahl der Flusslinien
(beziehungsweise den Magnetfluss) zu beeinflussen, dann konzentrieren sich schliesslich
alle Flusslinien auf die Mittenlinie des Ringkernes (Flusslinien und Mittenlinie sind
in den Figuren der Übersichtlichkeithalber nicht eingezeichnet). Diese Mittenlinie
ist in der vorliegenden Anordnung eine Kreislinie, die eine Kreisfläche aufspannt.
Die Anzahl der Durchdringungen des elektrischen Leiters durch diese Fläche entspricht
der Anzahl der Windungen. Obwohl diese Kreisfläche keine physikalische Bedeutung hat,
handelt es sich um eine anschaulische Methode, um zu bestimmen, wie oft der Magnetfluss
von einem elektrischen Leiter erfasst wird, beziehungsweise wieviel Windungen im klassischen
Sinn eine Wicklung aufweist. Das elektrische Signal an den Drahtenden verhält sich
nämlich so, als wäre der tatsächlich vorhandene Magnetfluss um die Anzahl der Windungen
(beziehungsweise mit den Durchdringungen) multipliziert.
[0016] In einer weiteren modellhaften Anordnung, wie sie
Fig 1b zeigt, hat man sich vorzustellen, ein zweiter Ringkern
1* aus weichmagnetischem Material sei plastisch verformbar. Wenn man einen elektrischen
Leiter
2* immer mehr spannt, dann würde sich dieser plastisch deformierbare zweite Ringkern
1* so verformen, dass zweiter Ringkern
1* und elektrischer Leiter
2* sich zunächst gegenseitig umschlingen würden. Die Mittenlinie des zweiten Ringkerns
1* wäre jetzt keine ebene Kurve mehr, sondern eine Spirale. Die Fläche die von dieser
Mittellinie aufgespannt würde, besässe einen achtfach verformten, welligen Rand. Trotzdem
durchdringt die elektrische Wicklung diese aufgespannte Fläche achtmal, also immer
noch gleich wie in
Fig. 1a.
[0017] In der Weiterführung der Modellvorstellung wird nun der elektrische Draht immer weiter
verkürzt -wie in
Fig. 1c gezeigt- , d.h. der plastisch verformbar angenommene dritte Ringkern
1** muss immer mehr weichen bis er zuletzt den elektrischen Draht in Form einer Spirale
umschlingt und damit eine erste Ausführung der erfindungsgemässen Lehre darstellt.
Die Mittenlinie des dritten Ringkernes
1** spannt nun eine Fläche mit acht Flügeln auf. In Praxis gesehen ähnelt eine solche
Oberfläche der Oberfläche eines Lüfters (Ventilators) oder einer Schiffsschraube.
Die acht Flügel werden also vom elektrischen Leiter, der jetzt zu einer Windung geworden
ist, durchdrungen. Die ursprüngliche Wicklung 'mit acht Windungen'reduziert sich jetzt
auf eine einfache Kreislinie, die elektrisch immer noch den achtfachen Magnetfluss
des verformten dritten Ringkernes erzeugt.
[0018] Eine weitere Anordnung, wie in
Fig. 2a gezeigt, lässt eine prinzipielle Konfiguration mit zwei Wicklungslagen in der modellhaften
Vorgehensweise gleich den
Figuren 1a,
1b und
1c, erläutern. Um einen ersten Ringkern
1 sind zunächst zwei, eine erste Wicklung
2a, mit einem Wicklungsanfang
3a und einem Wicklungsende
4a, und eine zweite Wicklung
2b mit ebenfalls einem Wicklungsanfang
3b und einem Wicklungsende
4b, Wicklungen
2a und
2b angeordnet. (Der Übersichtlichkeithalber ist die zweite Wicklung
2b entlang des ersten Ringkerns mit einer weissen Mittenlinie ausgeführt)
[0019] Gemäss
Fig. 2b wird wird das Wicklungsende
4a der ersten Wicklung
2a mit dem Wicklungsanfang
3b elektrisch durch eine Zusammenführung
5 fest verbunden. Beide Wicklungen
2a und
2b verschmelzen damit zu einer einzigen Wicklung mit insgesamt 16 (sechzehn) Windungen.
[0020] Wie in
Fig. 1b modellhaft angenommen, hat man sich jetzt wieder vorzustellen, der weichmagnetisch
aufgebaute zweite Ringkern
1* sei plastisch verformbar -wie in
Fig. 2c dargestellt-. Durch Spannen des elektrischen Drahtes, beziehungsweise der Wicklung
weicht der Ringkern auch diesmal zu einer Spiralform aus. Dieses Spannen kann man
sich so vorstellen, dass immer eine Windung der ersten Wicklung
2a und eine Windung der zweiten Wicklung
2b nahe zusammenliegen. Der plastisch gedachte zweite Ringkern
1* verformt sich also zu einer Spirale mit acht Umgängen, obwohl die gesamte elektrische
Windungszahl sechzehn (16) beträgt.
[0021] In
Fig. 2d ist der dritte Ringkern
1** fertig verformt, jedoch sind die erste und zweite Wicklung
2a und
2b noch verdrillt. Es zeigt sich jedoch, dass ganz gleich ob die erste und zweite Wicklung
2a und
2b verdrillt sind, wie in dieser Figur gezeigt, oder ob die beiden Wicklungen glatt
nebeneinander verlaufen, wie dies in
Fig. 2e gezeigt ist, die vom Ringkern aufgespannte Fläche wird vom elektrischen Leiter 16
(sechzehn)-mal durchdrungen und besitzt damit die Eigenschaft einer Wicklung mit 16
Windungen.
[0022] Gemäss
Fig. 2f ist das eigentliche Endergebnis der Modellvorstellung gezeigt: Es braucht also nicht
mehr zwei gesonderte Wicklungen
2a und
2b, sondern die Anordnung kann prinzipiell aus einer zweifachen Schlaufe bestehen, die
in den dritten Ringkern
1** eingelegt ist.
[0023] In
Fig. 3 ist ein erstes praktisch erprobtes Ausführungsbeipiel gezeigt, das sich besonders
gut als Stromtransformator mit hohem Übersetzungsverhältnis einerseits und als Gleichstrommesseinrichtung
andererseits eignet.
[0024] Die gezeigte Anordnung spannt eine durch einen Rand eines magnetischen Pfades
30,
M begrenzte Fläche
F, gebildet durch zwanzig (20) sogenannte Brückenelemente
31, jeweils mäanderartig miteinander durch entsprechende Stegelemente
32 so verbunden, dass sie käfigartig ein im Innern vorgesehenes Wicklungspaket
36 (was aus einer oder mehreren Wicklungen mit je einer oder mehreren Windungen bestehen
kann) umgeben. Jedes Wicklungspaket
36 kann dabei einen oder mehrere Wicklungen mit je einem Wicklungsanfang
33 und einem Wicklungsende
34 umfassen, wobei jede einzelne Windung durchdringt die aufgespannte Fläche
F also zwanzig Mal. Ein im Zentrum der Fläche
F, senkrecht zu dieser verlaufender Stromleiter
37 (von dem der Übersichtlichkeit wegen nur ein kurzer Abschnitt gezeichnet ist), durchdringt
die Fläche
F hingegen nur ein einziges Mal.
[0025] Das ergibt also für einen Stromtransformator ein hohes Übersetzungsverhältnis zwischen
dem Stromleiter
37 und dem Wicklungspaket
36. Eingesetzt für die Gleichstrommessung wird der Strom in das Wicklungspaket
36 eingespiesen und der Magnetfluss
M im magnetischen Pfad
30 zu Null geregelt (Kompensationsprinzip).
[0026] Die Konstruktion des mäanderförmigen Käfigs aus Brückenelementen
31 und Stegelementen
32 erfolgt aus Ferritstäben oder aus Eisenblechpaketen, die zusammensetzbar gestaltet
sind.
[0027] Als Variante dieser konstruktiven Gestaltung für die Herstellung solcher Wicklungskäfige
ist das Umwicklen bzw. Umschlingen des elektrischen Wicklungspaketes
36 mit weichmagnetischem Draht (Drähten) oder einem oder mehreren Bändern oder die Ausbildung
von Paketen weichmagnetischer Drähte (Bänder) zu einer Spirale vorgesehen.
[0028] Eine weitere Variante dieser konstruktiven Gestaltung für die Herstellung solcher
Wicklungskäfige stellt die Verwendung eines anisotropen Materials dar, aus der der
Käfig als Hohltorus gefertigt wird, wobei das anisotrope Material so erzeugt wird,
dass ein spiralförmiger Verlauf des magnetischen Flusses gewährleistet ist.
[0029] Ferner ist wichtig zu beachten, dass der Kern für die Führung des magnetischen Flusses
erstens keine Rotationssymmetrie aufweisen muss. In
Fig. 4a ist ein Kern
48 aus magnetisch leitendem Material gezeigt, der eine rechteckige Fläche umspannt und
auf dessen einem Steg eine Doppelwicklung
42 mit drei Windungen, den entsprechenden Wicklungsanfängen
43 und den entsprechenden Wicklungsenden
44, aufgewickelt ist. Wieder wird von der in den Figuren 1a, 1b, und
1c skizzierten Modellvorstellung ausgegangen durch schrittweises Verformen des Kern
zu einem solchen zu gelangen, dessen Rand
46 die Form einer Spirale aufweist -siehe
Fig. 4c und 4d- und dessen Inneres
47 die käfigartige Umschlingung eines über einen Verbindungspunkt
45 -wie in
Fig. 4b gezeigtmiteinander verbundenen zwei Windungen, darstellt.
[0030] Zudem muss erwähnt werden, dass der Kern für die Führung des magnetischen Pfades
zweitens nicht dem ganzen Pfad entlang einen konstanten Querschnitt aufweisen muss.
In
Fig. 5 ist ein Rechteck-U-Kern
50 aus magnetisch leitendem Material mit einem Luftspalt
52, einem Teilluftspalt
53 sowie einer lokalen Verdickung
51 dargestellt. Alle diese 'Unregelmässigkeiten' können einzeln und in beliebiger Kombination
in einer Führung eines solchen magnetischen Pfades vorkommen.
[0031] Zur Verstärkung des Feldes kann auch vorgesehen werden, Teilzonen
60a und
60b auf den Schenkeln eines Rechteck-, U- oder Schnittband-Kernes
61 -siehe dazu
Fig. 6- unabhängig voneinander in Spiralform auszuführen und getrennte Wicklungen darin zu
plazieren. Die Querstege sind bei dieser Ausführungsform nicht mit magnetischen Windungen
beaufschlagt.
[0032] Eine weitere prinzipielle Variante -wie in
Fig. 7 dargestelltstellt die Verwendung eines E-schenkelförmig gebildeten Kerns dar. Dabei
werden zwei, auf je einem ersten Teilschenkel
70 und auf je einem zweiten Teilschenkel
71 angeordneten ersten
73 und zweiten
74 Wicklungen erzeugten Flüsse auf dem mit magnetischen Windungen versehenen Mittelschenkel
72, der wiederum Spiralform aufweist, zusammengeführt. Auf dem Mittelschenkel
72 ist dann eine weitere Wicklung
75 angeordnet.
[0033] In der Praxis ist es bei einer weiteren Ausführung, wie in
Fig. 8 dargestellt, teilweise notwendig auch die Windungen einer Wicklung konstruktiv der
Führung des magnetischen Flusses anzupassen. Die Spiralform des magnetischen Pfades
kann nämlich unter Umständen so schwach ausgebildet sein, dass die Stromleiter -würden
sie auf perfekten Geraden oder Kreisbögen geführt- die 'Flügel' der aufgespannten
Fläche nicht mehr durchdringen können, sondern dies ist nur möglich, wenn die Stromleiter
konstruktiv so geführt werden, dass sie von den magnetischen Fluss umschlungen werden.
[0034] Eine Konstruktion mit solchen wellig verlaufenden Stromleitern ist in
Fig. 8 gezeigt. Ein von einer Primärwindung
87 erzeugter magnetischer Fluss wird über ein erstes magnetisch leitendes Element
84 und mehrere, jeweils paarweise mit ihren Aussenschenkeln
81 und
85 aufeinander abgelegte Z-förmige Kernschenkel
80, die einen in zwei Ebenen verlaufenden gitterförmigen magnetischen Pfad bilden, der
im Mittelschenkel
82 von einer elektrischen Wicklung
88 umfasst wird, geführt. Die elektrische Wicklung
88 durchdringt dabei die vom magnetischen Pfad aufgespannte Fläche über zwei Durchgänge
89a und
89b je viermal und besitzt dabei ein Strom-Transformations-Verhältnis von eins zu acht
(1:8) mit der Primärwindung
87, die die Fläche nur einmal durchdringt.
[0035] Die wellenförmige Ausbildung
86, die die Windungen der elektrischen Wicklung
88 bei ihrem Weg um die Mittelschenkel
82 aufweisen, sind nicht in Vergleich zu bringen mit den bei elektrischen Wicklungen
üblichen Spiralwindungen.
[0036] Sowohl das erste magnetische Element
84 wie auch der Z-förmige Kernschenkel
80 mit seinen beiden Aussenschenkeln
81 und
85 sind aus gestanzten und geschichteten Transformatorblechen aufgebaut.
[0037] Selbstverständlich kann diese Konstruktion auch vorteilhafterweise, in anderen Grössenverhältnissen
als bisher besprochen, in Anlehnung an die in der Halbleiter- und Mikrotechnik üblichen
Verfahren, nämlich Ätzen, Aufdampfen, Diffussion und Verwendung von Photomasken, hergestellt
werden. Die besonders platzsparende Anordnung -gegenüber den bisher üblichen Verfahren,
die Wandler bei diesen Anwendungen in Form von diskreten Bauteilen herzustellen und
dann als Teile auf Printplatten aufzusetzen- macht sich hier besonders vorteilhaft
bemerkbar.
[0038] In
Fig. 9 wird das aufgrund der konstruktiven Lösung in
Fig. 8 dargelegte Prinzip in Modelldarstellung skizziert. Die aus der
Fig. 8 magnetisch aufgespannte und in
Fig. 9 übernommene Fläche ist in Fig. 9 als Wirkfläche
91 von der punktierten Mittenlinie
99 umrandet. In der perspektivischen Darstellung ist die 'Welligkeit' dieser Fläche
erkennbar. Die Fläche besitzt bei diesem Ausführungsbeispiel vier sogenannte Flügel
92. Verfolgt man den elektrischen Pfad einer Wicklung
98 (in
Fig. 8 / Wicklung 88) indem man am Wicklungsanfang
93b startet und in Richtung der Pfeile folgt, dann durchdringt dieser Pfad die Wirkfläche
91 via den ersten Durchdringungen
90a bis
90h bis zum Wicklungsende
94b achtmal. Die Reihenfolge der Durchdringungen entspricht dabei der der alphabetischen.
Die Primärwicklung
97 (in
Fig. 8 / 87) mit Primärwicklungsanfang
93a und Primärwicklungsende
94a durchdringt die Wirkfläche
91 nur einmal über die zweite Durchdringung
90i. Im übrigen sind alle Durchdringungen so von den Windungen durchlaufen, dass der
elektrische Pfad die Wirkfläche
91 jeweils von unten nach oben durchdringt.
[0039] Durch Verwendung von magnetischem Material mit anisotropen magnetischen Eigenschaften
kann erreicht werden, dass die Flusslinien elektrische Leiter umschlingen, ohne dass
dies aus der äusseren Geometrie des magnetischen Materials ersichtlich ist, wie in
den bis hierher erläuterten Ausführungsbeispielen.
[0040] In
Fig. 10 ist ein Beispiel einer solchen Konstruktion perspektivisch dargestellt. Ein zylinderförmiger
Magnetkern
102 mit anisotropen magnetischen Eigenschaften, bewirkt, dass die entsprechenden Flusslinien
im Material wie mit den Pfeilen
106 angedeutet einen schrauben- bzw. spiralförmigen Pfad annehmen, da dieser Pfad den
geringsten magnetischen Widerstand aufweist.
[0041] Dass magnetisches Material anisotrope Eigenschaften aufweisen kann, ist bekannt (Boll:
Soft Magnetic Material, SIEMENS, 1979, Seite 27). Solch anisotropes Material kann
durch mechanische Verformung oder Glühen im Magnetfeld von besonderen Legierungen
sowie durch strukturiertes Einlagern von magnetischen Partikeln in eine Bindemasse
hergestellt werden. Die Partikel für diese letzte Variante können mikroskopisch klein
sein, sie können aber auch gut sichtbare Dimensionen erreichen, wie beispielsweise
bei geschichteten Blechen und/oder Drähten.
[0042] Der magnetische Pfad ist in
Fig. 10 durch ein Joch
103 aus magnetischem Material geschlossen. Die Sekundär-Wicklung
104 durchdringt die von den Flusslinien
106 aufgespannte Fläche so oft, wie die Flusslinien im zylinderförmigen Magnetkern
102 spiralförmige Umgänge aufweisen.
Das Transformationsverhältnis zwischen einer Primärwicklung
105 und der Sekundär-Wicklung
104 ist durch die Anisotropie (Steigung) des magnetischen Materials beeinflussbar.
[0043] In
Fig. 11 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für den prinzipiellen Aufbau eines magnetischen
Pfades
106 eines Transformators mit einem Übersetzungsverhältnis von zwei zu eins in perspektivischer
Darstellung skizziert.
[0044] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Spiralform nicht schraubenförmig ausgebildet,
sondern liegt in einer Ebene. Die von diesem Pfad aufgespannte Fläche besitzt somit
'Flügel', die ineinander verschachtelt sind.
Die eine Windung der einen Wicklung
117 durchdringt die aufgespannte Fläche zweimal, die eine Windung der anderen Wicklung
118 durchdringt die Fläche jedoch nur einmal.
[0045] Der in die Ebene verlegte magnetische Pfad lässt sich vorteilhafterweise weiter nutzen.
Wie in einem Ausführungsbeispiel in
Fig. 12 gezeigt verläuft eine entsprechende Sekundär-Wicklung
128, mit einem entsprechenden Wicklungsanfang
123b und einem Wicklungsende
124b jetzt noch stärker gewellt (mäanderförmig) als dies im Ausführungsbeispiel der
Fig. 8 vorgesehen ist. Solche wellenförmige Ausbuchtungen
126 unterscheiden sich hingegengen deutlich von in der klassischen Transformator-Technik
üblichen Windungen.
Ebenfalls wie in
Fig. 8 verläuft ein von einer Primär-Wicklung
127, mit einem entsprechenden Wicklungsanfang
123a und einem Wicklungsende
124a, erzeugter magnetischer Fluss über ein ein magnetisch leitendes Element
124, das im Bereich der Kopplung mit der Sekundär-Wicklung
128 eine mäanderförmige Gitterstruktur aufweist.
[0046] Auch hier wird die prinzipielle Darstellung der Anordnung wie sie im Ausführungsbeispiel
der
Fig. 12 gezeigt ist in Modell-Darstellung nachvollzogen. In dieser
Fig. 13 ist die von einer Mittenlinie
139 umrandete Wirkfläche
131 im Gegensatz zur Wirkfläche
91 in Fig. 9 eben. Ansonsten gelten alle anderen Aussagen entsprechend.
[0047] Anordnungen wie sie in den
Figuren 12 und 13 dargestellt sind lassen sich vorteilhaft gemäss den zuvor beschriebenen in Anlehnung
an die Halbleiter- und Mikrotechnik bekannten Verfahren herstellen wie Ätzen, Aufdampfen,
Diffusion und Verwendung von Photomasken herstellen.
[0048] Der Übersichtlichkeitshalber sind in den Ausführungsbeispielen ausnahmslos Einphasen-Anordnungen
dargestellt. Die erfindungsgemässe Lehre lässt sich jedoch genau gleich bei Mehrphasen-Anordnungen,
insbesondere bei Drehstromanordnungen anwenden und/oder verwirklichen. (siehe dazu
auch beispielsweise
Fig. 7)
1. Verfahren zur Verkopplung magnetisch leitenden Materials (1) mit wenigstens einer elektrischen Wicklung (2), insbesondere zum Einsatz bei elektrischen Strom- und Spannungswandlern,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel, beziehungsweise Massnahmen, zur Beeinflussung der Führung des magnetischen
Flusses im magnetisch leitenden Material (1, 1*, 1**) vorgesehen werden, die es ermöglichen mit pro einer Windung der elektrischen Wicklung
(2, 2*) mehr als eine magnetische Verkopplung zu erreichen (Fig. 1c).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mittel zur Beeinflussung der Führung des magnetischen Flusses in der geometrischen
Gestaltung des magnetisch leitenden Materials liegen und der magnetische Pfad derart
geführt wird, dass magnetische Windungen (1**) erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die magnetischen Windungen durch spiralförmige und/oder mäanderförmige Führung des
magnetischen Flusses erzeugt werden (Fig. 1c; Fig. 2e + Fig. 2f; Fig. 3).
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die magnetischen Windungen eine verschachtelte Anordnung (Fig. 11) aufweisen.
5. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die magnetischen Windungen durch spiralförmige und/oder mäander Führung des magnetischen
Flusses in anisotropem Material erzeugt werden (Fig. 10).
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 2 - 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die magnetischen Windungen die Windungen der elektrischen Wicklungen umschlingen (Fig. 1c; Fig. 2e + Fig. 2f; Fig 3).
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die magnetischen Windungen nur in einem Teil des magnetisch leitenden Materials (Fig. 4c + Fig. 4d; Fig. 5, Fig. 7) ausgebildet sind.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die magnetischen Windungen und die elektrischen Windungen (Fig. 13) durch Ätzen, Aufdampfen, Diffusionstechnik, Verwendung von Photomasken und andere
in der Microtechnik übliche Verfahren, hergestellt werden.
9. Verfahren zur Herstellung eines Strommesswandlers,insbesondere in Hochstrom-Messsystemen,
mit einer einzigen stabförmigen Windung (
37) einer ersten (Primär-) Wicklung und einer ein oder mehrere Windungen umfassenden
zweiten (Sekundär-) Wicklung (
36)
dadurch gekennzeichnet, dass
- die elektrischen Windungen der zweiten (Sekundär-) Wicklung(en) (36) zylinderförmig um die stabförmige Windung (37) angeordnet und
- die elektrischen Windungen der zweiten (Sekundär-) Wicklung(en) (36) käfigartig von dem magnetisch leitenden Material umschlungen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
als magnetisch leitendes Material weichmagnetische Bänder oder Drähte verwendet werden.
11. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das magnetisch leitende Material (1) Zonen aufweist, in denen die Windungen wenigstens einer elektrischen Wicklung (2) mehrfach vom magnetischen Material (1) umschlungen sind.
12. Anordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das magnetisch leitende Material (1) Zonen aufweist, in denen spiral- und/oder mäanderförmige magnetische Windungen (1**, 31+32, 46+47) vorgesehen sind.
13. Anordnung nach Anspruch
12,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das magnetisch leitende Material (1) in Form eines Hohl-Torus um die Windungen einer ersten elektrischen Wicklung (36) geführt
- die Windungen der ersten Wicklung (36) im Bereich des Hohl-Torus senkrecht zu einer (der) Windung(en) einer zweiten elektrischen
Wicklung (37) verlaufen.
14. Anordnung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohl-Torus durch käfigartig die Windungen der ersten Wicklung (36) übergreifende, durch Stegelemente (32) miteinander verbundene Brückenelemente (31) gebildet ist.
15. Anordnung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die den Hohl-Torus bildenden Stegelemente (32) und Brückenelemente (31) aus Ferritstäben oder aus Eisenblechpaketen zusammensetzbar vorgesehen sind.
16. Anordnung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohl-Torus durch käfigartig die Windungen der ersten Wicklung (36) umgreifende weichmagnetische Bänder und/oder Drähte gebildet ist.
17. Anordnung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohl-Torus durch ein hohlzylinderförmig die Windungen der ersten Wicklung (36) umgreifendes Rohr aus anisotropem Material gebildet ist.
18. Anordnung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steigung des spiralförmig verlaufenden magnetischen Flusses im Hohl-Torus ein
Mass für die Anzahl der magnetischen Windungen darstellt.
19. Anordnung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das magnetisch leitende Material (1) in an sich bekannter Kernform (Ring-, U-, E-Form) vorgesehen ist und mehrere Zonen
(60a, 60b) aufweist, in denen spiral- und/oder mäanderförmige magnetische Windungen angeordnet
sind.
20. Anordnung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das magnetisch leitende Material (124) sowie die Windungen einer ersten Wicklung (128) direkt auf einer planen Fläche herstellbar sind.
21. Anordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das magnetisch leitende Material (84, 124) Zonen aufweist, in denen U-gitterförmige magnetische Windungen (85) angeordnet sind, zwischen denen elektrische Windungen einer ersten Wicklung (82, 128) hindurchschlaufbar sind.
22. Anordnung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, dass
die U-gitterförmige magnetische Windungen (85) aus Z-förmigen Kernschenkeln (80) und über ihre Aussenschenkel (81, 85), aus gestanzten und/oder geschichteten Transformatorblechen gefertigten, durch Verbinden
der Aussenschenkel (81, 85) herstellbar sind.
23. Anordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das magnetisch leitende Material (103) Zonen aufweist, in denen die magnetischen Windungen (102) durch hohlzylinderrohrförmig angeordnetes anisotropisches Material gebildet ist,
wobei dabei die elektrische Windung(en) der ersten Wicklung (104) im Zentrum des Hohlzylinders geführt ist.