[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein HF-Steckverbindersystem mit einem standardisierten
Steckdoseneinsatz und einem entsprechenden Stecker als Steckverbinderteile, in welchem
System eine geerdete Abschirmung von Kabel zu Kabel durch beide Steckverbinderteile
geführt ist.
[0002] Es sind verschiedenste Fabrikate von Steckverbindersystemen auf dem Markt, beispielsweise
mit vier, sechs, acht, zehn, zwölf, vierzehn oder mehr Polen, wie die Kontakte auch
genannt werden. In diesen Systemen werden falsche Anschlüsse vermieden, indem die
Steckverbinder bestimmte geometrische Formen und/oder äussere Abmessungen haben oder
mit einer Codiervorrichtung ausgerüstet sind.
[0003] Steckverbindersysteme werden insbesondere für elektrische Anschlüsse an Kommunikationshaupt-
und Peripheriegeräte eingesetzt, beispielsweise ISDN, Telefon, Terminal und Modem,
sowie PC, Host oder Datennetzwerksysteme.
[0004] Handelsübliche HF-Kabel bekannter Bauart bestehen in der Regel aus in eine flexible
Masse eingebetteten Kupferdrähten, einem peripheren Schirm und einem äusseren Isolationsmantel.
Der Schirm umfasst wenigstens ein Geflecht, Gewebe oder Gestrick aus Kupferdrähten,
welchem innenseitig eine Aluminiumfolie anliegen kann. Ein solches HF-Kabel weist
einen definierten minimal zulässigen Biegeradius auf, welcher bei üblichen Fabrikaten
mindestens beim vier- bis fünffachen Aussendurchmesser des Kabels liegt. Werden diese
Biegeradien unterschritten, ist mit Störungen oder gar mit Betriebsunterbrüchen zu
rechnen.
[0005] Im Bereich von HF-Steckverbindersystemen müssen die Abschirmungen der Kabel eines
Steckdoseneinsatzes und des zugeordneten Steckers elektrisch leitend miteinander verbunden
sein, weil sonst der Erdanschluss nicht durchgehend gewährleistet ist.
[0006] In handelsüblichen Fabrikaten erfolgt dies grundsätzlich nach einem der beiden folgenden
Grundmuster:
- Die Abschirmungen der beiden HF-Kabel werden mit einem Draht von beispielsweise 0,5
mm Durchmesser durch das ganze Steckverbindersystem hindurch miteinander verbunden.
Bei hohen Frequenzen (HF) bis etwa 1 MHz ist der elektrische Widerstand für einen
Erdungsstrom verhältnismässig klein und fällt wegen der wenigen Ohm nicht ins Gewicht.
Bei höheren Frequenzen, insbesondere bei den heute im Hightech-Bereich üblichen etwa
10⁸ Hz (= 100 MHz), steigt der elektrische Widerstand bei Verwendung eines übliches
Drahtes in den Bereich von 3 bis 4 kOhm, was eine wirksame Erdung verunmöglicht.
- Nach einer weiteren bekannten Variante werden die Abschirmungen der beiden Kabel nicht
mit einem Draht, sondern durch das Steckersystem hindurch mit einem Leiter grösseren
Querschnitts verbunden. Diese Ausführungsform hat jedoch den Nachteil, dass das Kabel
nur starr in der einen oder andern Richtung angeschlossen werden kann. Für Richtungsänderungen
muss das HF-Kabel gebogen werden, was zu den vorstehend erwähnten Problemen führen
kann. Die HF-Steckverbindersysteme mit einem grossen Biegeradius des HF-Kabels bedingen
eine entsprechende Montagelänge und dadurch zusätzlich zum vermehrten Raumbedarf höhere
Installationskosten.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein HF-Steckverbindersystem
der eingangs genannten Art zu schaffen, welches auch bei Frequenzen im Bereich von
etwa 10⁸ Hz einen niedrigen elektrischen Widerstand von wenigen Ohm hat, die HF-Kabel
nicht durch zu geringe Biegeradien belastet und eine geringere Baulänge aufweist.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Abschirmung grossflächig
am Metallgeflecht des HF-Kabels des einen und/oder andern Steckverbinderteils angeschlossen,
diese Abschirmung mit im Verhältnis zum Querschnitt durchgehend grosser Oberfläche
und wenigstens einem flexiblen Bereich ausserhalb des Isolationsmantels zu grossen
Kontaktflächen für den komplementären Steckverbinderteil geführt ist, wobei das Kabelende
in einem einstellbaren Winkel anpassbar ist.
[0009] Wie alle HF-Steckverbindersysteme umfasst auch das vorliegende formende und tragende
Kunststoffteile, welche auch der elektrischen Isolation dienen und dem Fachmann bekannt
sind, weshalb hier nicht näher darauf eingetreten wird. Weiter umfasst das HF-Steckverbindersystem
üblicherweise eine Leiterplatte und Kontaktelemente mit den entsprechenden Verkabelungen.
[0010] Die beiden Steckverbinderteile eines erfindungsgemässen HF-Steckverbindersystems
sind ein Steckdoseneinsatz und ein entsprechender Stecker. Im Hinblick auf die verkürzte
Ausführungsform ist insbesondere die Ausbildung eines Steckdoseneinsatzes bevorzugt,
welcher fest montiert ist. Die kurze Baulänge eines Steckers ist in der Praxis weniger
von Bedeutung, kann jedoch in Spezialfällen durchaus sinnvoll sein.
[0011] Ein HF-Kabel ist grossflächig angeschlossen, wenn dessen Schirm von einer Abschirmung
vorzugsweise über eine wenigstens etwa dem Radius des Kabels entsprechende Länge vollständig
und elektrisch leitend umhüllt ist. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die
Oberfläche der Abschirmung als im Verhältnis zum Querschnitt gross bezeichnet, wenn
ihre Oberfläche bezogen auf die gleiche Länge wenigstens 50% der Oberfläche des Schirms
im HF-Kabel beträgt. Mit andern Worten ist die Abschirmung über wenigstens 50% des
Schirmumfangs elektrisch leitend verbunden. Um Verwechslungen bezüglich des Schirms
im HF-Kabel und der Abschirmung im HF-Steckverbindersystem zu vermeiden, wird dieser
Schirm nachfolgend als Geflecht bezeichnet, auch wenn es sich um ein Gewebe, ein Gestrick
und/oder eine Aluminiumfolie handelt. Der Begriff Abschirmung wird ausschliesslich
für den Verbindungsbereich von zwei Kabeln in einem HF-Steckverbindersystem verwendet.
[0012] Die Abschirmung besteht bevorzugt aus einem wenigstens zonenweise bieg- und/oder
faltbaren, insbesondere einem einstückig ausgebildeten Blech aus einem elektrisch
gut leitenden Material. Besonders geeignet sind gut bearbeitbare Metallbleche, beispielsweise
aus Messing, Kupfer, Aluminium oder Eisen. Diese Metallbleche können zur Erhöhung
der elektrischen Leitfähigkeit auch entsprechend beschichtet sein, z.B. durch Verzinnen,
Versilbern oder Vergolden.
[0013] Da bei HF-Steckverbindersystemen, insbesondere bei sehr hohen Frequenzen, der Transferwiderstand
eine massgebende Rolle spielt, sind auch komplizierter gebaute Abschirmungen in allen
Fällen vorzugsweise einstückig ausgebildet. Ist die Abschirmung mehrteilig ausgebildet
und/oder umfasst sie weitere Teile, wie z.B. einen integrierten Gehäusedeckel, muss
die Verbindung elektrisch gut leitend ausgebildet sein, beispielsweise durch Stecken,
Verklemmen, Verschweissen oder dgl.
[0014] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht die Abschirmung
aus einem steif ausgebildeten Schirmanschluss am Kabel, einem ebenfalls steif ausgebildeten,
seitlich offenen Abschirmgehäuse und einem die beiden steifen Bauteile flexibel verbindenden
Blech aus elektrisch gut leitendem Metall. Diese Abschirmung kann auch einstückig
aus einem Blech ausgestanzt und beispielsweise mit einer geeigneten Abkantvorrichtung
gefaltet werden.
[0015] Im flexibel ausgelegten Blech zwischen dem Schirmanschluss und dem Abschirmgehäuse
sind vorzugsweise zwei parallele Sollbiegebereiche ausgebildet, indem am betreffenden
Ort der Blechquerschnitt verkleinert ist. Dabei ist darauf zu achten, dass das Blech
möglichst rund gebogen, nicht abgekantet wird, was durch runde Stanzlinien gefördert
wird.
[0016] Das flexibel ausgelegte Blech zwischen einem steif ausgebildeten Schirmanschluss
und einem steif ausgebildeten Abschirmgehäuse kann mit allen zum erwähnten biegbaren
Blech funktionsäquivalenten Mitteln erfüllt werden, welche zum gleichen Ergebnis führen,
mit oder ohne Sollbiegestellen, beispielsweise mit einem dreidimensional flexiblen
Metallbalg.
[0017] Die erwähnten vollflächig durchgehenden Oeffnungen im Abschirmgehäuse werden elektrisch
leitend mit einem metallischen Gehäusedeckel verschlossen, welcher Teil der Abschirmung
wird. Abschirmgehäuse und Gehäusedeckel bilden so einen schützenden Metallkäfig für
alle freiliegenden Leiter und deren Anschlusselement.
[0018] Der aufgesetzte Gehäusedeckel erfüllt vorzugsweise eine weitere Funktion, indem er
das flexibel ausgelegte Blech mit dem Schirmanschluss so niederhält, dass beim Abbiegen
des Schirmanschlusses ein anderer Bereich gebogen wird als bei geöffnetem Gehäusedeckel.
[0019] Mit dem erfindungsgemässen HF-Steckverbindersystem können kumulativ die folgenden
Vorteile erzielt werden:
- Der Transferwiderstand kann auch bei Frequenzen im Bereich von etwa 10⁸ Hz im Bereich
von wenigen Ohm gehalten werden.
- Dank der durchgehend grossflächigen, mindestens im Bereich ausserhalb des Kabelmantels,
d.h. im Bereich der freigelegten Drähte, flexiblen Abschirmung kann das Kabel in jedem
beliebigen Winkel durch Umbiegen angepasst werden, ohne dass die Gefahr einer Abknickung
oder eines zu engen Biegeradius besteht.
- Durch einen in bezug auf die Steckrichtung seitlichen Kabelanschluss im beliebigem
Winkel kann die Baulänge des HF-Steckersystems verkürzt werden.
- Bei aufgesetztem Gehäusedeckel wird das flexibel ausgelegte Blech der Abschirmung
bei einer Aenderung des Winkels des Kabelendes in einer zweiten Biegezone umgebogen.
Nach dem Entfernen des Gehäusedeckels und dem Zurückbiegen des Schirmanschlusses um
eine freigelegte erste Biegezone wird der Montageraum für die Kabel völlig freigelegt.
- Das einfache Konzept erlaubt die Vorteile ohne Einbusse an Wirtschaftlichkeit.
[0020] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen, welche auch Gegenstand von abhängigen
Patentansprüchen sind, näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- - Fig. 1
- eine Seitenansicht des Metallgehäuses eines Steckdoseneinsatzes in einem HF-Steckverbindersystem,
- - Fig. 2
- eine aufgeschnittene Ansicht des bestückten Steckdoseneinsatzes im Bereich der Linie
II-II von Fig. 3, ohne Kunststoffgehäuse,
- - Fig. 3
- eine Ansicht der metallischen Abschirmung mit zurückgebogenem Schirmanschluss,
- - Fig. 4
- einen Schnitt durch einen Gehäusedeckel entlang der Linie IV-IV von Fig. 5,
- - Fig. 5
- eine Rückansicht des Gehäusedeckels,
- - Fig. 6
- eine Draufsicht auf einen abgedeckten Steckdoseneinsatz mit angeschlossenem Kabel,
und
- - Fig. 7
- eine Verrastung des Gehäusedeckels mit dem Abschirmgehäuse.
[0021] In Fig. 1 ist die metallische Abschirmung 10 eines Steckdoseneinsatzes für ein HF-Steckverbindersystem
gezeigt, welche Abschirmung im wesentlichen aus einem in Blickrichtung beidseits offenen
Abschirmgehäuse 12, einem Schirmanschluss 14 für ein Kabel 16 (Fig. 2) und einem flexibel
ausgelegten Blech 18 besteht. Abschirmgehäuse 12, Schirmanschluss 14 und flexibel
ausgelegtes Blech 18 sind durch mehrfaches Abkanten einstückig ausgebildet, im vorliegenden
Fall aus einem Eisenblech mit einer etwa 0,3 mm dicken, elektrolytisch aufgebrachten
Zinnbeschichtung, welche einerseits eine gute elektrische Leitfähigkeit gewährleistet
und andererseits auch einen Korrosionsschutz bietet.
[0022] Das Abschirmgehäuse 12 weist mehrere Einrastlaschen 20 auf, welche dem Verrasten
mit einem Gehäusedeckel 22 (Fig. 4) dienen. Der mehrfach mit dem Abschirmgehäuse 12
verrastete Gehäusedeckel bildet bei geschlossenem Schirmanschluss 14, entsprechend
Fig. 4, einen geschlossenen metallischen Käfig, welcher trotz der vielen Faltungen
formfest ist.
[0023] Der Schirmanschluss 14 ist im wesentlichen U-förmig ausgebildet, mit zwei umlegbaren
Crimplaschen 24, welche der Befestigung eines in Fig. 1 nicht dargestellten Kabels
dienen. Der Schirmanschluss 14 mit den umgelegten Crimplaschen 24 bildet eine steife
Umklammerung des Kabels.
[0024] Das flexibel ausgelegte Blech 18 ist entlang eines ersten Sollbiegebereichs 26 umgebogen.
Ein zweiter Sollbiegebereich 28 bleibt vorläufig unverändert gerade. Material, geometrische
Form und Biegeverfahren sind so adaptiert, dass keine den Transferwiderstand erhöhende
Biegekanten, sondern Krümmungsradien entstehen.
[0025] Bestandteil des Abschirmgehäuses 12 ist auch ein anschliessendes Gehäuse 30 im Kontaktbereich
von Steckdoseneinsatz und Stecker. Im Gehäuse müssen beim Einziehen eines Kabels keine
Montagearbeiten verrichtet werden, dieser Bereich ist vom Lieferanten vorverkabelt.
Dagegen ist aus Fig. 1 gut ersichtlich, dass der Innenraum des Abschirmgehäuses 12
bei zurückgebogenem Schirmanschluss 14 für Montagearbeiten auf drei Seiten völlig
frei liegt.
[0026] Fig. 2 zeigt einen bestückten Steckdoseneinsatz mit im wesentlichen Fig. 1 entsprechender
Abschirmung 10. Der Einfachheit und der Uebersichtlichkeit wegen sind die tragenden
Kunststoffteile des Steckdoseneinsatzes weggelassen, sie sind von dem Fachmann geläufiger
Bauart.
[0027] In der Position M ist der Schirmanschluss 14 zurückgebogen und dadurch der Innenraum
des Abschirmgehäuses 12 völlig freigelegt. Es ist ein in den Schirmanschluss 14 eingelegtes
und mit einer Crimplasche 24 bereits befestigtes Kabel 16 angedeutet. Wie in Fig.
1 ist das flexibel ausgelegte Blech 18 lediglich entlang eines ersten Sollbiegebereichs
26 umgebogen, während ein zweiter Sollbiegebereich 28 unverändert bleibt.
[0028] In der Position R des Schirmanschlusses 14 ist der erste Sollbiegebereich 26 des
flexibel ausgelegten Blechs 18 so umgebogen, dass dieses in die Kontur des Abschirmgehäuses
12 integriert ist. Das Abschirmgehäuse 12 ist nun zur Montage des Gehäusedeckels 22
(Fig. 4) bereit, welcher das flexibel ausgelegte Blech 18 niederhält. Im zweiten Sollbiegebereich
28 ist das flexibel ausgelegte Blech 18 etwa rechtwinklig umgebogen, das Kabel 16
verläuft abgewinkelt zur Steckrichtung.
[0029] Der zweite Sollbiegebereich 28 kann auch gestreckt bleiben, wobei der Schirmanschluss
14 in der gezeigten Position S liegt.
[0030] Je nach den Bedürfnissen kann der Abbiegewinkel beim zweiten Sollbiegebereich 28
in weiten Grenzen variieren, inbesondere von einem etwa rechtwinklig zur Steckrichtung
verlaufenden Kabel 16 (Position R) bis etwa 180°, dem Kabelanschluss nach hinten (Position
S). Je nach der Ausbildung des aufgesetzten und verrasteten Deckelgehäuses kann der
Schirmanschluss 14 am Kabel 16 auch über den rechten Winkel von Position R hinaus
umgebogen und/oder die gestreckte Position S überschritten werden. In keiner Position
wird das Kabel 16 selbst nennenswert umgebogen, die freigelegten Drähte 32 passen
sich problemlos jeder Winkeländerung in den Sollbiegebereichen 26, 28 an.
[0031] Das Kabel 16 umfasst im vorliegenden Beispiel vier in eine flexible Masse 52 (Fig.
6) eingebettete Drähte 32. Ausserhalb des Schirmanschlusses 14 ist das Kabel 16 mit
einem Isolationsmantel 34 geschützt. Im Bereich des Schirmanschlusses 14 ist der Isolationsmantel
34 vollständig entfernt, und das über den ganzen Umfang freiliegende Metallgeflecht
36, allenfalls nach dem Umlegen, kontaktschlüssig festgeklemmt. Beim Umlegen des Metallgeflechtes
36 wird eine darunterliegende, die Einbettmasse für die Drähte 32 umhüllende Aluminiumfolie
38 freigelegt. Diese Folie ergänzt die metallische Abschirmung und dient ausserdem
als Feuchtigkeitssperre im Kabel 16.
[0032] Im Innenraum des Abschirmgehäuses 12 ist ein Anschlusselement 40 montiert. Dieses
weist für jeden der vier Drähte einen Schneidklemmanschluss 42 auf, bei welchem die
Isolation des eingeführten Drahtes 32 durchschnitten und beim Andrücken der Metallkontakt
auf einfachste Art hergestellt wird. Schneidklemmanschlüsse dieser Art sind im Handel
erhältlich und beispielsweise in der EP,A1 0088162 näher beschrieben.
[0033] Unterhalb des Anschlusselementes 40 ist eine sich in das Gehäuse 30 erstreckende
Leiterplatte 44 montiert, von welcher der Einfachheit halber nicht gezeichnete elektrische
Leiterdrähte zu Kontaktelementen führen, von wo der elektrische Strom in an sich bekannter
Weise auf die Gleitkontakte eines Steckers übertragen wird.
[0034] Im Bereich des Gehäuses 30 sind weiter zwei Kontaktelemente 46 ersichtlich, welche
bei aufgesetztem Stecker die Abschirmung des Steckdoseneinsatzes mit derjenigen des
Steckers elektrisch leitend verbinden.
[0035] Aus Fig. 2 ist, nochmals zusammenfassend dargelegt, erkennbar, dass
- das Kabel 16 in allen Stellungen des Schirmanschlusses 14 unverändert gerade verlaufen
kann, es werden lediglich die freigelegten Drähte 32, welche selbstverständlich auch
Litzen sein können, umgebogen. Damit wird das Kabel 16 bzw. dessen Schirm 36, 38 geschont,
es werden auch bei sehr hohen Frequenzen keine diesbezüglichen Störeffekte erzeugt.
- der Schirmanschluss 14 bei Montagearbeiten vollständig aus dem Betätigungsfeld gebogen
werden kann, was eine einfache, wirtschaftliche Montage erlaubt.
- der Winkel des Abschirmgehäuses 12 bei durch den Gehäusedeckel niedergehaltenem flexibel
ausgebildetem Blech 18 bezüglich des zweiten Sollbiegebereichs 28 beliebig anpassbar
ist, was nicht nur HF-Steckverbindungssysteme, insbesondere Steckdoseneinsätze, in
kürzerer Baulänge erlaubt, sondern auch jede erwünschte Kabelstellung in optimaler
Lage ermöglicht.
- der Innenbereich des Abschirmgehäuses 12 und damit der ganze Anschlussbereich des
Kabels 16 in den Positionen R und S, eingeschlossen alle übrigen Positionen mit einstellbarem
Winkel im zweiten Sollbiegebereich 28, nach dem Aufsetzen des Gehäusedeckels 22 in
einem umgebenden Käfig liegt und auch in dieser Beziehung keinerlei Störungen unterworfen
ist.
[0036] Die in Fig. 3 von vorne gezeigte metallische Abschirmung 10 mit einem Abschirmgehäuse
12 weist eine Einführungsöffnung 48, auch Maul genannt, für einen Stecker auf.
[0037] Das flexibel ausgelegte Blech 18 mit dem Schirmanschluss 14 ist im ersten Sollbiegebereich
26 nach vorne umgebogen. Die Querschnittsverminderung erfolgt mit einer langlochförmigen
Aussparung 25. Im zweiten Sollbiegebereich 28 ist das Blech gerade.
[0038] Der in Fig. 4 und 5 gezeigte Gehäusedeckel 22 wird so über ein Abschirmgehäuse 12
aufgesetzt und verrastet, dass das Gehäuse 30 zur Abschirmung des Kontaktbereichs
von Steckdoseneinsatz und Stecker (Fig. 1, 2) eine schlitzförmige Oeffnung 50 durchgreift.
Beim Aufsetzen wird der Gehäusedeckel 22 über Einrastlaschen 20 mit dem Abschirmgehäuse
12 elektrisch leitend verrastet.
[0039] Das Kabel 16 des abgedeckten Steckverbinderteils ist in Fig. 6 oberhalb des Gehäuses
22 durchschnitten gezeigt. Das innerhalb des Isoliermantels 34 angeordnete Metallgeflecht
36 und die Aluminiumfolie 38 (Fig. 2) sind nicht ersichtlich. Das Kabel 16 umfasst
im vorliegenden Fall zwölf Drähte 32, welche in eine flexible Masse 52 eingebettet
sind. Die Position des Kabels 16 ist entsprechend Fig. 2 und 4 mit R bezeichnet, das
Kabel ist in bezug auf die Steckrichtung im zweiten Sollbiegebereich 28 (Fig. 2) um
etwa 90° abgebogen. Die Position S mit einer im zweiten Sollbiegebereich 28 (Fig.
2) nicht abgebogenen Abschirmung ist gestrichelt angedeutet.
[0040] Fig. 7 zeigt das Verrasten von Abschirmgehäuse 12 und Gehäusedeckel 22 mittels zweier
Einrastlaschen 20 im Detail. Nach der Ausführungsform von Fig. 6 hat der Gehäusedeckel
22 und damit auch das Abschirmgehäuse 12 sechs derartige Einrastlaschen 20, was die
mechanische Stabilität des gefalteten Abschirmgehäuses bedeutend erhöht.
1. HF-Steckverbindersystem mit einem standardisierten Steckdoseneinsatz und einem entsprechenden
Stecker als Steckverbinderteile, in welchem System eine geerdete Abschirmung (10)
von Kabel zu Kabel (16) durch beide Steckverbinderteile geführt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abschirmung (10) grossflächig am Metallgeflecht (36) des HF-Kabels (16) des einen
und/oder andern Steckverbinderteils angeschlossen, diese Abschirmung (10) mit im Verhältnis
zum Querschnitt durchgehend grosser Oberfläche und wenigstens einem flexiblen Bereich
(26,28) ausserhalb des Isolationsmantels (34) zu grossen Kontaktflächen (46) für den
komplementären Steckverbinderteil geführt ist, wobei das Kabelende in einem einstellbaren
Winkel anpassbar ist.
2. HF-Steckverbindersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmung
(10) ein bieg- und/ oder faltbares Blech aus einem elektrisch gut leitendem Material
umfasst.
3. HF-Steckverbindersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die vorzugsweise
einstückig ausgebildete Abschirmung (10) aus einem steif ausgebildeten Schirmanschluss
(14) am Kabel (16), einem steif ausgebildeten, seitlich offenen Abschirmgehäuse (12)
und einem zwischen den beiden steif ausgebildeten Bauteile (12,14) flexibel ausgelegten
Blech (18) aus elektrisch gut leitendem Material besteht.
4. HF-Steckverbindersystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im flexibel
ausgelegten Blech (18) zwei Sollbiegebereiche (26,28) ausgebildet sind, vorzugsweise
durch Querschnittverkleinerung.
5. HF-Steckverbindersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmung
(10) aus einem steif ausgebildeten Schirmanschluss (14) am Kabel, einem steif ausgebildeten,
seitlich offenen Abschirmgehäuse (12) und einem die beiden steif ausgebildeten Bauteile
(12,14) flexibel verbindenden Balg aus elektrisch gut leitendem Metall besteht.
6. HF-Steckverbindersystem nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schirmanschluss
(14) aus Crimplaschen (24) besteht.
7. HF-Steckverbindersystem nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das offene
Abschirmgehäuse (12) des Steckdoseneinsatzes in der Einführungsöffnung (48) für den
Stecker angeordnete Kontaktfedern (46) hat.
8. HF-Steckverbindersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die seitlichen Oeffnungen im Abschirmgehäuse (12) elektrisch leitend mit einem
metallischen Gehäusedeckel (22) verschlossen sind, welcher Teil der Abschirmung (10)
ist und das flexibel ausgelegte Blech (18) mit dem Schirmanschluss (14) für das Kabel
(16) mit unveränderbarem erstem Sollbiegebereich (26) und freiem zweitem Sollbiegebereich
(28) niederhält.
9. HF-Steckverbindersystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäusedeckel
(22) über Einrastlaschen (20) mit dem Abschirmgehäuse (12) elektrisch leitend verrastet
ist.
10. HF-Steckverbindersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Blechteile der Abschirmung (10) elektrolytisch verzinnt, versilbert oder
vergoldet sind.