(19)
(11) EP 0 710 617 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.05.1996  Patentblatt  1996/19

(21) Anmeldenummer: 95115866.6

(22) Anmeldetag:  09.10.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65H 75/10, B65H 75/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB LI SE

(30) Priorität: 02.11.1994 CH 3268/94

(71) Anmelder: Feramatic AG
CH-8575 Bürglen (CH)

(72) Erfinder:
  • Weber, Bruno
    CH-8572 Berg (CH)

(74) Vertreter: Frei, Alexandra Sarah et al
Frei Patentanwaltsbüro Hedwigsteig 6 Postfach 768
CH-8029 Zürich
CH-8029 Zürich (CH)

   


(54) Hohlzylinder mit beliebig variierbarer Höhe


(57) Der erfindungsgemässe Hohlzylinder weist mindestens ein aus einem bandförmigen Profilstück (22) beliebiger Länge bestehenden Spiralteil (2) und zwei Endringe (1.1,1.2) auf. Das bandförmige Profilstück (22) ist zu einer Spirale geformt dadurch, dass auf den Schmalseiten des Profils miteinander kooperierende Formschlussmittel (4,5) angeordnet sind und durch diese die Windungen der Profilspirale formschlüssig miteinander verbunden sind. Die Endringe (1.1,1.2) weisen an ihren gegen den Spiralteil (2) gewandten Stirnseiten mindestens eine Stufe (12) auf und auf ebendiesen Stirnseiten mit den Formschlussmitteln der Profilschmalseiten kooperierende Formschlussmittel (4,5). Mit Hilfe dieser Formschlussmittel sind die Endringe (1.1,1.2) mit dem Spiralteil derart formschlüssig verbunden, dass je ein Ende des Profilstückes (22) in einer Stirnseitenstufe (12) je eines Endringes (1.1,1.2) positioniert ist. Da das Profilstück (22) eine beliebige Länge haben kann und da die gegenseitige Position der beiden Endringe (1.1,1.2) beliebig ist, kann die axiale Höhe des Hohlzylinders beliebig und stufenlos gewählt werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Hohlzylinder gemäss dem Oberbegriff des ersten unabhängigen Patentanspruchs, welcher Hohlzylinder mit einem unveränderten Herstellungsverfahren mit beliebig vorgebbarer Höhe hergestellt werden kann und/oder dessen Höhe nachträglich beliebig variierbar ist.

[0002] Hohlzylinder verschiedenster Durchmesser und Höhen (Abmessung parallel zur Achse) finden verschiedenste Anwendungen. Eine beispielhafte derartige Anwendung ist das Aufwickeln von flächigen, mindestens beschränkt biegsamen Gegenständen in einer Schuppenformation, beispielsweise das Aufwickeln von Druckprodukten wie Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren oder Teile davon, die zum Zwecke einer Zwischenlagerung oft auf hohlzylinderförmige Wickelkerne zu Wickeln aufgewickelt werden. Derartige Druckproduktewickel sind einfach manipulier- und stapelbar und stellen deshalb eine beliebte Zwischenlagerform dar. Ein zu diesem Zwecke verwendeter Wickelkern in der Form eines Hohlzylinders ist beispielsweise beschrieben in der Publikation EP-0453765 (F296) derselben Anmelderin.

[0003] Druckproduktewickel sind einfach in Stapeln von liegenden Wickeln stapelbar, wenn der Wickelkern den Wickel axial nicht überragt, das heisst, wenn die axiale Ausdehnung des Wickelkernes nicht grösser ist als die Breite der aufgewickelten Produkte. Andererseits zeigt es sich, dass insbesondere für deformations-empfindliche Produkte die Wickeltechnik dann am problemlosesten ist, wenn die axiale Höhe des Wickelkernes nicht kleiner ist als die Breite der aufgewickelten Produkte, derart, dass die im Wickel innersten Produkte über ihre ganze Breite auf der Mantelfläche des Wickelkerns aufliegen und dadurch in einer definierten Lage gehalten werden. Das heisst mit anderen Worten, die Wickeltechnik ist optimal anwendbar, wenn die male Höhe des Wickelkerns in jedem Falle möglichst genau auf die Breite der aufzuwickelnden Produkte abgestimmt ist.

[0004] Ferner zeigt es sich, dass für deformations-empfindliche, aufzuwickelnde Produkte Wickelkerne mit einer möglichst ebenen, unterbruchslosen äusseren Mantelfläche Wickelkernen mit in irgend einer Weise unterbrochenen äusseren Mantelflächen vorzuziehen sind.

[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, einen Hohlzylinder, insbesondere einen Hohlzylinder zur Anwendung als Wickelkern zum Aufwickeln von Druckprodukten, zu schaffen, der einfach mit beliebigen axialen Ausdehnungen (Höhen) herstellbar ist und dessen Höhe vom Anwender in einfacher Weise verändert werden kann. Dabei soll der Hohlzylinder, was immer er auch für eine axiale Höhe aufweist, eine möglichst geschlossene Mantelfläche aufweisen und die Höheneinstellung stufenlos möglich sein.

[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch den Hohlzylinder, wie er in den Patentansprüchen definiert ist.

[0007] Der erfindungsgemässe Hohlzylinder ist mindestens dreiteilig: er weist einen mittleren Teil und axial beidseitig daran anschliessend je einen Endring auf. Der mittlere Teil besteht aus mindestens einem Stück eines bandförmigen Profils, dessen Länge beliebig ist und das zu einer geschlossenen Spirale geformt ist dadurch, dass auf den Schmalseiten des bandförmigen Profils beispielsweise miteinander kooperierende Formschlussmittel angeordnet sind und dass mit Hilfe dieser Formschlussmittel die Windungen der Spirale im Bereiche der zwischen den Windungen aneinanderliegenden Profilschmalseiten formschlüssig miteinander verbunden sind. Diese Formschussmittel ziehen sich vorteilhafterweise kontinuierlich über die ganze Länge der Profilschmalseiten. Die Endringe weisen an einer ihrer Stirnseiten mindestens eine Stufe auf, das heisst, ihre axiale Ausdehnung nimmt an einer Umfangstelle stufenförmig zu und verändert sich über den Rest des Umfangs kontinuierlich von einer Ausdehnung, die der einen Seite der Stufe entspricht, zu einer Ausdehnung, die der anderen Seite der Stufe entspricht. Dabei ist die Höhe der Stufe im wesentlichen gleich der axialen Ausdehnung des bandförmigen Profilstücks, das den mittleren Teil, den Spiralteil bildet. Ferner ist die stufige Stirnseite der Endringe mit Formschlussmitteln versehen, die mit den Formschlussmitteln je einer der Profilschmalseiten verbindbar sind, derart, dass diese Stirnseiten mit Profilschmalseiten formschlüssig verbindbar sind.

[0008] Zur Herstellung des Hohlzylinders wird nun ein Stück des Profils beliebiger Länge durch spiralige Anordnung und formschlüssige Verbindung der zwischen den Spiralwindungen nebeneinander angeordneten Profilschmalseiten in eine zylindrische Form beliebiger axialer Höhe gebracht, wobei der Durchmesser der Spirale dem Durchmesser der Endringe entspricht. Mit dem so hergestellten Spiralteil werden die Endringe verbunden, indem der Spiralteil derart positioniert und beidseitig formschlüssig mit je einer Stirnseite eines Endringes verbunden wird, dass je ein Ende des Profilstücks in eine Stufe eines Endringes zu liegen kommt.

[0009] Da das Profil eine beliebige Länge haben kann und da die gegenseitige Lage der Stufen der beiden Endringe beliebig ist, kann über die Länge des Profils die axiale Höhe des herzustellenden Hohlzylinders beliebig und stufenlos vorgegeben bzw. eingestellt werden.

[0010] Sind nun das bandförmige Profil und die an seinen Schmalseiten vorgesehenen Formschlussmittel derart ausgebildet, dass von dem Profil ohne komplizierte Hilfsmittel, also zum Beispiel durch einfaches Schneiden, ein Profilstück mit einer vorgegebenen Länge abgetrennt werden kann, dass das Profilstück mit einfachen Mitteln, also beispielsweise von Hand, in die vorgesehene, spiralförmige Form gebracht und mit den Endringen verbunden werden kann und dass die formschlüssigen Verbindungen zwischen den Profilschmalseiten und zwischen Profilschmalseiten und Endringstirnseiten ohne komplizierte Hilfsmittel, also beispielsweise von Hand, wieder gelöst werden können, ist nicht nur die Herstellung des Hohlzylinders beliebiger axialer Höhe, sondern auch die Veränderung der axialen Höhe eines derartigen Hohlzylinders denkbar einfach.

[0011] Die minimale Höhe des Hohlzylinders entspricht der Höhe der beiden Endringe, wenn diese ohne Spiralteil derart zusammengebracht werden, dass die Stufen ihrer je einen Stirnseite ineinander liegen und sie mit Hilfe der auf diesen Stirnseiten angeordneten Formschlussmittel miteinander verbunden sind.

[0012] Der Spiralteil kann aus einem Profilstück oder aus einer Mehrzahl, in der Spirale aneinander anschliessenden Profilstücken bestehen.

[0013] Das bandförmige Profil ist beispielsweise ein extrudiertes quasi endloses Kunststoffprofil, das entweder genügend flexibel ist, um zu einer Spirale eines vorgegebenen Durchmessers geformt zu werden, oder das bereits beim Extrudieren zu einer offenen Spirale (ohne Verbindung zwischen den nebeneinander positionierbaren Schmalseiten) vorgeformt wird, wobei der Durchmesser der vorgeformten Spirale je nach Deformierbarkeit oder Elastizität des Profils dem Durchmesser der vorgesehenen Endringe mehr oder weniger entspricht.

[0014] Als Formschlussmittel auf den Profilschmalseiten kann beispielsweise auf der einen Schmalseite ein Kamm und auf der anderen Schmalseite eine Nut vorgesehen sein, derart, dass beim Zusammenbringen der Kamm unter elastischer Deformation des Kammes und/oder der Nut in die Nut schnappt und eine vorteilhafterweise mit einfachen Mitteln wieder lösbare, formschlüssige Verbindung bildet.

[0015] Die Endringe können wie das bandförmige Profil ebenfalls aus Kunststoff bestehen und an ihrer einen Stirnseite dieselben Formschlussmittel aufweisen wie die Profilschmalseiten. Die Endringe können aber auch beispielsweise aus Metall bestehen, wobei dann die Formschlussmittel der Stirnseiten entsprechend der Elastizität des Endringmaterials, die von der Elastizität des Profilmaterials verschieden sein kann, entsprechend auszubilden sind.

[0016] Für einen Hohlzylinder bestehend aus zwei Endringen und einem Spiralteil, wie er oben beschrieben ist, sind die beiden Endringe insofern verschieden, als die Formschlussmittel des einen Ringes mit den Formschlussmitteln der einen Profilschmalseite verbindbar sind, während die Formschlussmittel des anderen Endringes mit den Formschlussmitteln der anderen Profilschmalseite verbindbar sind. Das heisst mit anderen Worten, wenn die eine Profilschmalseite einen Kamm, die andere eine entsprechende Nut aufweisen, weist der eine Endring einen Kamm, der andere eine Nut auf.

[0017] Weitere Ausführungsformen des erfindungsgemässen Hohlzylinders sind Hohlzylinder die zusätzlich zu den beiden Endringen einen zusätzlichen Ring (Mittelring) aufweisen Dieser Mittelring besitzt zwei stufig ausgebildete Stirnflächen, die vorteilhafterweise mit denselben Formschlussmitteln versehen sind, und der Hohlzylinder besteht dann aus dem Mittelring, daran beidseitig anschliessenden Spiralteilen und zwei Endringen, wobei die Endringe mit gleichen Formschlussmitteln versehen sind. Wenn die Profilspiralen der beiden Spiralteile gleichdrehend (beide links- oder beide rechtsdrehend) sind, sind die beiden Endringe mindestens im Bereiche der stufigen Stirnfläche deckungsgleich, wenn die beiden Spiralen entgegengesetzt drehend sind (eine links-, die andere rechtsdrehend), sind die beiden Endringe Spiegelbilder voneinander. Selbstverständlich sind auch mehrere Mittelringe und mehr als zwei Spiralteile denkbar.

[0018] Der Spiralteil kann auch aus zwei oder mehr parallel verlaufenden Profilstücken bestehen (zwei- oder mehrgängige Spirale), wobei für eine derartige Ausführungsform an den Stirnseiten von Endringen und gegebenenfalls von Mittelringen je zwei oder mehrere Stufen anzubringen sind. Auch Zylinder mit anderen als kreisförmigen Querschnitten, also beispielsweise mit ellipsenförmigem Querschnitt, sind denkbar. Auch Zylinder mit einem Querschnitt, der sich über die Höhe verändert sind bei genügender Elastizität des Profils denkbar, wohl aber schwieriger herzustellen. Zur Herstellung von Kegelstümpfen oder ähnlichen Körpern wäre zusätzlich für verschiedene Höhen die Steigung entsprechend anzupassen oder es wären Endringe mit verschiedenen Durchmessern vorzusehen.

[0019] Statt einer formschlüssigen Verbindung zwischen den Profilschmalseiten oder zwischen Profilschmalseiten und Endring-Stirnseiten wäre auch eine stoffschlüssige Verbindung denkbar, also beispielsweise eine vorteilhafterweise reversible Klebung.

[0020] Anhand der folgenden Figuren soll nun eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Hohlzylinders im Detail beschrieben und weitere Ausführungsformen sollen schematisch dargestellt werden. Dabei zeigen:
Figur 1
Ansicht mit Blickwinkel quer zur Rotationsachse der fünf Teile eines hohlzylindrischen Wickelkerns mit vorgebbarer bzw. einstellbarer axialer Höhe als beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemässen Hohlzylinders;
Figur 2
Schnitt parallel zur Rotationsachse durch Endring (Stufenbereich), bandförmiges Profil und Mittelring (Stufenbereich) der Ausführungsform gemäss Figur 1;
Figur 3
Detailansicht von beispielhaften, nutförmigen Formschlussmitteln an Endring oder Mittelring (Stufenbereich);
Figur 4
Schnitt durch die Formschlussmittel gemäss Figur 3 (Schnittlinie IV - IV, Figur 3);
Figuren 5 und 6
schematische Ansichten quer zur Rotationsachse von zwei weiteren, beispielhaften Ausführungsformen des erfindungsgemässen Hohlzylinders.


[0021] Figur 1 zeigt die fünf Teile einer beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemässen Hohlzylinders als Ansicht quer zur Rotationsachse. Der Hohlzylinder ist ein Wickelkern zur Herstellung von Druckproduktewickeln. Die fünf Teile sind: zwei Endringe 1.1 und 1.2, zwei Spiralteile 2.1 und 2.2 und ein Mittelring 3.

[0022] Die Endringe 1.1 und 1.2 weisen je eine stufige Stirnseite 11 mit einer Stufe 12 auf und eine äussere Stirnseite 13, die zur Herstellung von stabilen Stapeln beispielsweise mit einem Zahnprofil derart ausgerüstet sein kann, dass die Zahnprofile aufeinanderliegender Wickelkerne ineinandergreifen.

[0023] Die Spiralteile 2.1 und 2.2 bestehen aus je einem Profilstück 22, dessen Länge fünf ganzen Spiralwindungen entspricht, derart, dass die beiden Profilenden 21.1 und 21.2 auf derselben radialen Position liegen, was in keiner Weise eine Bedingung für den erfindungsgemässen Hohlzylinder darstellt, sondern rein zufällig ist. Beide dargestellten Spiralteile 2.1 und 2.2 sind rechtsdrehende Spiralen.

[0024] Der Mittelring 3 weist zwei stufige Stirnseiten 31.1 und 31.2 mit je einer Stufe 12 auf. Mittig auf dem Mittelring ist das Wickelband positioniert (schraffierter Bereich 32). Damit das Wickelband bei jeder axialen Ausdehnung des Wickelkerns wirklich mittig positioniert ist, ist es notwendig, dass die Profilstücke 22 für die beiden Spiralteile 2.1 und 2.2 in jedem Falle gleich lang sind. Andererseits kann durch die relative Länge der beiden Profilstücke die axiale Position des Mittelstückes im Wickelkern und dadurch auch die axiale Position des Wickelbandes eingestellt werden.

[0025] Die Höhe (axiale Ausdehnung) der Stufen 12 der Endringe 1.1 und 1.2 und des Mittelringes 3 entsprechen der Breite (axiale Ausdehnung) des Profilstückes 22.

[0026] Alle fünf Teile der Figur 5 weisen denselben Aussendurchmesser auf, was aber keine Bedingung ist. Es wäre beispielsweise ohne weiteres möglich, die Endringe an ihrer von den Spiralkörpern abgewandten Stirnseiten 13 mit Flanschen zu versehen, welche Flanschen einen grösseren Aussendurchmesser aufweisen als die Spiralstücke und dazu dienen könnten aufgewickelte Gegenstände seitlich zu halten. Ebenso wäre es möglich, zwei Mittelringe mit je einem Wickelband und drei Spiralstücke vorzusehen und die axiale Position der Wickelbänder durch die relativen Längen der drei Profilstücke einzustellen.

[0027] Figur 2 zeigt im Schnitt parallel zur Rotationsachse des Hohlzylinders einen Teil von einem Endring 1.1, das bandförmige Profilstück 22 und einen Teil des Mittelringes 3. In den Schnitten sind die auf den Stirnseiten 11 und 31.1 der Ringe 1.1 und 3 und auf den Schmalseiten des Profilstücks 22 verlaufenden Formschlussmittel sichtbar. Es handelt sich um einen Kamm 4 auf dem Endring 1.1 und auf der einen Schmalseite des Profilstücks 22 und um eine entsprechende Nut 5 am Mittelring 3 und auf der anderen Schmalseite des Profilstücks 22. Die beiden Ringe 1,1 und 3 sind im Bereiche der Stufe geschnitten, sodass die Formschlussmittel 4 und 5 auf je zwei Niveaus (beidseitig der Stufe) dargestellt sind.

[0028] Die Nut 5 weitet sich nach einem engeren Mündungsbereich gegen innen aus und der Kamm 4 weist eine dünnere Halspartie und eine gegenüber der Halspartie verdickte Kopfpartie auf, wobei die verdickte Kopfpartie in den erweiterten Innenbereich der Nut passt. Nut 5 und Kamm 4, bzw. deren Erweiterung/Verengung und dünnere/dickere Partien sind im Hinblick auf die Elastizität der verwendeten Materialien derart aufeinander abzustimmen, dass der Kamm 4 unter elastischer Deformation von Nutwänden und/oder Kamm in die Nut 5 einführbar und wieder daraus entfernbar ist, dass aber der Kamm 4 in der Nut 5 eine für die Anwendung genügend stabile, formschlüssige Verbindung bildet.

[0029] Wenn das Profil derart spiralig extrudiert werden kann, dass die Spiralwindungen durch eine entsprechende Vorspannung elastisch gegeneinander gepresst werden, ist es nicht notwendig, die Formschlussmittel auf der Profilschmalseite derart zu gestalten, dass die Windungen miteinander verbunden werden können. Es reicht dann, beispielsweise Nut und Kamm derart auszugestalten, dass sie lediglich eine radiale Verschiebung der Windungen gegeneinander und eine axiale Kompression der Spirale verhindern.

[0030] Vorteilhafterweise ist mindestens das eine der Formschlussmittel, also entweder die Nut 5 oder der Kamm 4 ununterbrochen über die ganzen Schmalseiten des Profiles 22 und möglichst um den ganzen Umfang der Ringe 1.1, 1.2 und 3 laufend vorgesehen, während je das andere der Formschlussmittel mit Unterbrüchen alternierend vorgesehen werden kann. Sind beide Formschlussmittel (Nut und Kamm) mit Unterbrüchen alternierend angeordnet, ist die freie Wahl des Zylinderdurchmessers unter Umständen nicht mehr gewährleistet.

[0031] Das Profil 22 kann wie dargestellt massiv sein, es kann aber auch einen sich über seine ganze Länge erstreckenden Hohlraum aufweisen.

[0032] Figuren 3 und 4 zeigen noch eine weitere Ausführungsform der nutförmigen Formschlussmittel von Ringen (Endring oder Mittelring) die aus einem schwerer elastisch deformierbaren bzw. mechanisch festeren Material bestehen als das Profilstück. Ein Mittelring aus einem mechanisch festeren Material ist vorteilhaft für die Anwendung des Hohlzylinders als Wickelkern, weil der Mittelring in dieser Anwendung der eigentlich trangende Teil darstellt und weil auf ihn die durch die Spannung des Wickelbandes erzeugte Kranft wirkt, während die axial äusseren Teile des Kernes lediglich eine stützende Funktion haben.

[0033] In Figur 3 ist der Bereich der Stufe 12 als Ansicht in radialer Richtung von innen dargestellt. In der inneren Nutenwand sind Unterbrüche 14 vorgesehen. In Figur 4 ist ein Schnitt durch den Stufenbereich dargestellt (Schhittlinie IV - IV, Figur 3) dargestellt auf dem wiederum der Unterbruch 14 in der inneren Nutenwand 5.1 dargestellt ist.

[0034] Figur 5 zeigt noch schematisch eine bereits eingangs erwähnte, beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemässen Hohlzylinders. Diese Ausführungsform weist nur zwei Endringe 1.1 und 1.2 auf und einen Spiralteil 2. Der Spiralteil 2 ist aus einer Mehrzahl von Profilstücken 22 zusammengesetzt, die an den Stossstellen 23 aufeinanderstossen. Ist für einen bestimmten Hohlzylinder die Geschlossenheit der äusseren Mantelfläche keine Bedingung, ist es auch möglich, an den Stossstellen 23 Lücken zwischen den Profilstücken zuzulassen.

[0035] Figur 6 zeigt noch eine, ebenfalls eingangs bereits erwähnte Ausführungsform mit einem zweigängigen Spiralteil 2, der aus zwei ineinander angeordneten spiraligen Profilstücken 22.1 und 22.2 besteht. Die Endringe 1.1 und 1.2 weisen je zwei entsprechende Stufen 12.1 und 12.2 auf.


Ansprüche

1. Hohlzylinder mit beliebig vorgebbarer axialer Höhe, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlzylinder mindestens einen aus einem zu einer Spirale geformten, bandförmigen Profilstück (22) beliebiger Länge bestehenden Spiralteil (2) aufweist, wobei die einzelnen Windungen des Profilstückes durch miteinander entsprechend kooperierende, auf beiden Schmalseiten des Profilstücks (22) angeordnete Verbindungsmittel (4, 5) miteinander verbunden sind, dass der Hohlzylinder beidseitig des Spiralteils (2) je einen Endring (1.1, 1.2) aufweist, dessen gegen den Spiralteil (2) gewandte Stirnseite (11) mindestens eine Stufe (12) aufweist, die in ihrer Höhe im wesentlichen der axialen Breite des Profilstücks (22) entspricht, und dass die Endringe (1.1, 1.2) durch auf dieser stufigen Stirnseite (11) angeordnete, mit einem der Verbindungsmittel der Profilschmalseiten kooperierenden Verbindungsmittel (4, 5) mit dem Spiralteil (2) verbunden sind, wobei in jeder Stirnseitenstufe (12) jedes Endringes (1.1, 1.2) ein Ende des mindestens einen bandförmigen Profilstückes (22) positioniert ist.
 
2. Hohlzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (4, 5) Formschlussmittel sind und dass die Verbindungen zwischen den Schmalseiten des mindestens einen, bandförmigen Profilstückes (22) und zwischen den stufigen Stirnseiten (11) der Endringe (1.1, 1.2) und den Schmalseiten des bandförmigen Profilstückes (22) formschlüssige Verbindungen sind.
 
3. Hohlzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungen zwischen den Schmalseiten des mindestens einen, bandförmigen Profilstückes (22) und zwischen den stufigen Stirnseiten (11) der Endringe (1.1, 1.2) und den Schmalseiten des bandförmigen Profilstückes (22) reversibel sind.
 
4. Hohlzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er zusätzlich zu den beiden Endringen (1.1, 1.2) mindestens einen Mittelring (3) mit zwei stufig ausgebildeten Stirnseiten und daran angeordneten Verbindungsmitteln (31.1, 31.2) aufweist.
 
5. Hohlzylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass er zwei Endringe (1.1, 1.2) mit gleichen, auf den stufigen Stirnseiten (11) angebrachten Verbindungsmitteln (4, 5) aufweist und zusätzlich einen Mittelring (3) mit zwei stufigen und mit gleichen Verbindungsmitteln (4, 5) ausgerüsteten Stirnflächen (31.1, 31.2) aufweist, wobei die Verbindungsmittel der Endringe (1.1, 1.2) mit den Verbindungsmitteln der einen Profilschmalseite verbindbar sind, während die Verbindungsmittel des Mittelringes (3) mit den Verbindungsmitteln der anderen Profilschmalseite verbindbar sind.
 
6. Hohlzylinder nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel ein Kamm (4) und eine korrespondierende Nut (5) sind.
 
7. Hohlzylinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kamm (4) eine dünnere Halspartie und eine dickere Kopfpartie aufweist und dass die Nut (5) sich entsprechend gegen innen erweitert.
 
8. Hohlzylinder nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass an den Endringen (1.1, 1.2) und/oder am Mittelring (3) mindestens die eine der Nutwandungen (5.1) der Nut (5) unterbrochen ist.
 
9. Hohlzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das bandförmige Profilstück (22) ein abgelängter Teil eines extrudierten Kunststoffprofils ist.
 
10. Hohlzylinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das extrudierte Kunststoffprofil die Form einer offenen Spirale aufweist.
 
11. Hohlzylinder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das extrudierte, spiralige Kunststoffprofil derart gestaltet ist, dass die Profilwindungen eines aus dem Profil hergestellten Spiralteils elastisch gegeneinander gepresst werden.
 
12. Verwendung des Hohlzylinders nach einem der Ansprüche 1 bis 11 als Wickelkern zur Herstellung von Wickeln aus flächigen Gegenständen.
 




Zeichnung













Recherchenbericht