[0001] Die Erfindung betrifft eine Gitterplatte zur Befestigung von natürlichem Grund nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Gitterplatte ist in der EP 516 957 A1 beschrieben. Danach dient eine
solche Gitterplatte zur Befestigung von natürlichem Grund zur Unterstützung der Begrünung
von Flächen. Die Gitterplatte weist hierzu einen Boden und zu diesem einstückige Seitenwände
auf, welche nach oben offene Kammern in Gestalt regelmäßiger Vielecke bilden. Bevorzugt
sind regelmäßige Sechsecke, es können jedoch auch andere Formen, beispielsweise Quadrate
Einsatz finden. Der Boden weist Wasserablauföffnungen auf. An den Rändern, mindestens
jedoch an einem Rand der Gitterplatte, weist der Boden außerdem Vorsprünge zum Eingriff
in den entsprechenden Rand des Bodens einer benachbarten, gleichartigen Gitterplatte
auf. Eine Vielzahl flächig aneinandergefügter Gitterplatten bildet somit eine das
Erdreich stabilisierende und befahrbare Auflage für natürlichen Grund. In die Kammern
kann Erdreich eingefüllt und begrünt werden, wobei die Graswurzeln über die Wasserablauföffnungen
mit dem Untergrund verwurzeln.
[0003] Bei der in der genannten Druckschrift beschriebenen Gitterplatte sind die Kammern
randseitig als seitlich offene Teilkammern ausgebildet, welche im zusammengefügten
Zustand zweier gleichartiger Gitterplatten durch entsprechende seitlich offene, hierzu
komplementäre randseitige Teilkammern der benachbarten Gitterplatte zu geschlossenen
Kammern ergänzt werden. Hierbei berühren sich die diese Teilkammern bildenden Seitenwände
beider Gitterplatten ausschließlich längs ihrer vertikalen Stoßkanten. Dies hat gegenüber
den bereits länger bekannten Gitterplatten, bei denen auch die randseitigen Kammern
geschlossen sind, den Vorteil, daß die Ränder benachbarter Gitterplatten nicht großflächig
aufeinander aufliegen und somit das Verlegen der Gitterplatten durch Einfließen von
Erdreich oder Steinen in diesen Zwischenraum behindern.
[0004] Die in der genannten Druckschrift beschriebene Gitterplatte hat jedoch den Nachteil
eines, verglichen mit dem Innenbereich der Gitterplatte, nur schwach belastbaren Randbereichs.
Dies liegt daran, daß die gegenseitige Verriegelung zweier benachbarter Gitterplatten
nur über die wechselseitig unter die jeweilige Nachbarplatte greifenden horizontalen
Laschen des Bodenteils erfolgt, wodurch sämtliche Seitenkräfte und punktuellen Druckkräfte
im Randbereich nur von diesen Laschen bzw. Vorsprüngen aufgenommen werden können.
Bei einer sehr großen Belastung, beispielsweise beim Befahren der Gitterplatte mit
einem Lastkraftwagen, kann dies zu einem Bruch der Vorsprünge des Bodens führen.
[0005] Es besteht daher die Aufgabe, eine derartige Gitterplatte so weiterzubilden, daß
sie im Randbereich eine deutlich erhöhte Stabilität zur Aufnahme von Seitenkräften
und punktuellen Druckkräften aufweist.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0007] Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen näher beschrieben, welche zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf die Randbereiche dreier benachbarter Gitterplatten gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Randbereiche dreier benachbarter Gitterplatten gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Randbereiche dreier benachbarter Gitterplatten gemäß einer
dritten Ausführungsform der Erfindung.
[0008] In Figur 1 ist links eine Gitterplatte 1 und rechts eine Gitterplatte 1' dargestellt.
Die oben liegende, dritte Gitterplatte ist nicht bezeichnet. Beide Gitterplatten 1
und 1' weisen jeweils einen Boden 2 bzw. 2' auf, welcher nicht dargestellte Wasserablauföffnungen
enthält. Der Innenbereich beider Gitterplatten ist in herkömmlicher Weise ausgeführt,
das heißt mit dem Boden 2 bzw. 2' sind Seitenwände 3 bzw. 3' geformt, welche nach
oben offene Kammern in Gestalt regelmäßiger Sechsecke bilden.
[0009] In an sich bekannter Weise weisen die Ränder beider Gitterplatten 1 bzw. 1' (strichpunktiert
dargestellte) Vorsprünge 4 bzw. 4' auf, wobei etwa jeder übernächsten randseitigen
Kammer ein Vorsprung zugeordnet ist. Die Vorsprünge 4 bzw. 4' greifen wechselseitig
unter den Boden 2' bzw. 2 der jeweils benachbarten Gitterplatte 1' bzw. 1 ein. In
ebenfalls an sich bekannter Weise sind die Kammern randseitig als seitlich offene
Teilkammern ausgebildet, wobei Teilkammern mit vier Ecken bzw. zwei Ecken des zu bildenden
Sechsecks alternieren. Im zusammengefügten Zustand zweier gleichartiger Gitterplatten
werden diese Teilkammern durch seitlich offene, in gleicher Weise alternierende komplementäre
randseitige Teilkammern der benachbarten Gitterplatte 1' zu geschlossenen Kammern
ergänzt, welche jedoch bei der vorliegenden Erfindung nicht genau die Form eines Sechsecks
aufweisen, sondern dieser nur angenähert sind, was im folgenden beschrieben wird.
[0010] Während nämlich bei den bekannten Gitterplatten die Stoßkanten der offenen Seitenwände
27 bzw. 27' sich im wesentlichen ausschließlich linienförmig berühren, also unter
Verbindung der sich ergänzenden Teilkammern praktisch eine ideale sechseckige Kammer
bilden, sind im vorliegenden Fall keine Stoßkanten vorhanden, sondern die Seitenwände
27 bzw. 27' sind mit Abflachungen 25 bzw. 25' versehen, welche im zusammengefügten
Zustand der Gitterplatten 1 bzw. 1' flächig aufeinander aufliegen.
[0011] Aus Figur 1 ist ersichtlich, daß in der dort dargestellten Ausführungsform die Abflachung
25 als etwa rechtwinklige Abknickung 6 bzw. 6' der Seitenwand 27 bzw. 27' der beiden
Gitterplatten 1 bzw. 1' unter Bildung einer L-Form ausgebildet ist. Da die Abflachungen
25 durch Abknickungen 6 bzw. 6' im gleichen Drehsinn ausgebildet sind und die Abflachungen
25 erfindungsgemäß aufeinander aufliegen sollen, ist es notwendig, daß die zugehörigen
Seitenwände 27 bzw. 27' mit den anschließenden Seitenwänden 3 derselben Teilkammer
einen von dem Eckwinkel des regelmäßigen Sechsecks (120°) abweichenden Winkel einschließen.
Hierbei ist bei der einen Seitenwand 27 der Eckwinkel zur anschließenden Seitenwand
3 etwas vergrößert, bei der anderen Seitenwand 27' ist dieser Eckwinkel etwas verkleinert.
Im Ergebnis können die Abflachungen 25 beider Seitenwände 27 bzw. 27' flächig aufeinander
liegen.
[0012] In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform sind die Abknickungen
jeweils zweier sich ergänzender Seitenwände benachbarter Gitterplatten in verschiedenem
Drehsinn ausgeführt. Bei dieser Ausführungsform bleiben die Winkel der entsprechenden
Seitenwände zu den anschließenden Seitenwänden derselben Teilkammer konstant bei (im
Sechseck) 120°.
[0013] In Figur 2 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Im oberen Bereich
der Figur 2 weisen die Seitenwände 7 bzw. 7' rechtwinklig auf ihnen stehende und mit
ihnen eine T-Form bildende Stirnwände 8 bzw. 8' auf. Die Eckwinkel innerhalb des ergänzten
randseitigen Sechsecks bleiben hierbei bei 120° bestehen.
[0014] In der weiteren, in Figur 3 unten dargestellten Ausführungsform sind die sich ergänzenden
Seitenwände 17 bzw. 17' mit spitzwinkligen Abknickungen 9 bzw. 9' versehen und weisen
in ihrem Verlauf vom zugehörigen Eckpunkt des Sechsecks zu dieser spitzwinkligen Abknickung
9 bzw. 9' eine stumpfwinklige, gegensinnige Abknickung 12 bzw. 12' auf. Hierdurch
ergibt sich die dargestellte Hakenform jeder Seitenwand 17 bzw. 17' und das flächige
Aufeinanderliegen der Abflachungen 10 bzw. 10'.
[0015] Allen vier Ausführungsformen ist gemeinsam, daß sich die Enden der die Teilkammern
bildenden Seitenwände 7, 7', 17, 17' bzw. 27 und 27' im Gegensatz zu den bekannten
Gitterplatten nicht linear berühren, sondern durch Abflachungen 25 im zusammengefügten
Zustand zweier gleichartiger Gitterplatten 1 bzw. 1' flächig aufeinander aufliegen.
Hierdurch ergeben sich entscheidende Vorteile für die Stabilität des aus diesen Gitterplatten
gebildeteten Bodenbelags im Randbereich der Gitterplatten. Bei einer punktförmigen
Belastung im Randbereich wird die Scherkraft auf die Vorsprünge des Bodens 4 erheblich
vermindert, da ein großer Teil dieser Kraft von den flächig aufeinanderliegenden Abflachungen
der Seitenwände aufgenommen wird. Das gleiche gilt für seitlich wirksame Kräfte, wenn
beispielsweise die Räder eines auf dem Bodenbelag stehenden Fahrzeugs eingeschlagen
werden, da auch die Abflachungen sich gegeneinander verkanten und stabilisierend wirken.
[0016] Auf der anderen Seite sind die zusätzlich angebrachten Abflachungen, verglichen mit
den Gitterplatten mit geschlossenen randseitigen Kammern, so klein, daß die Gefahr
eines Hineinrutschens von Erdreich und Steinen bei der Verlegung nur sehr gering ist.
Mit der erfindungsgemäßen Gitterplatten ist also sowohl eine schnelle und komplikationslose
Verlegung als auch eine hohe Stabilität sichergestellt.
1. Gitterplatte (1) zur Befestigung von natürlichem Grund, mit einem Boden (2) und zu
diesem einstückigen Seitenwänden (3), die nach oben offene Kammern in Gestalt regelmäßiger
Vielecke bilden, wobei der Boden (2) Wasserablauföffnungen aufweist und die Kammern
randseitig als seitlich offene Teilkammern ausgebildet sind, welche im zusammengefügten
Zustand zweier gleichartiger Gitterplatten (1, 1') durch seitlich offene, hierzu komplementäre
randseitige Teilkammern der benachbarten Gitterplatte (1') zu geschlossenen Kammern
ergänzt werden, und sich die Enden der diese Teilkammern bildenden Seitenwände (7,
7'; 17, 17'; 27, 27') beider Gitterplatten (1, 1') berühren, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (7, 7'; 17, 17'; 27, 27') im Berührungsbereich Abflachungen
(25, 25'; 8, 8'; 10, 10') aufweisen, welche im zusammengefügten Zustand zweier gleichartiger
Gitterplatten (1, 1') flächig aufeinander aufliegen.
2. Gitterplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Abflachung (25, 25') als etwa rechtwinklige Abknickung (6, 6') der Seitenwand
(27, 27') unter Bildung einer L-Form ausgebildet ist.
3. Gitterplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abknickungen jeweils zweier sich ergänzender Seitenwände benachbarter Gitterplatten
verschiedene Knickrichtung aufweisen.
4. Gitterplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abknickungen (6, 6') jeweils zweier sich ergänzender Seitenwände (27, 27')
benachbarter Gitterplatten (1, 1') die gleiche Knickrichtung aufweisen und diese Seitenwände
(27, 27') mit den anschließenden Seitenwänden (3) der selben Teilkammer einen von
dem Eckwinkel des regelmäßigen Vielecks abweichenden Winkel einschließen, wodurch
die Abflachungen (25, 25') flächig aufeinander aufliegen können.
5. Gitterplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Abflachung (8, 8') benachbarter Gitterplatten (1, 1') als rechtwinklig
auf der Seitenwand (7, 7') stehende und mit dieser eine T-Form bildende Stirnwand
ausgebildet ist.
6. Gitterplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Abflachung (10, 10') benachbarter Gitterplatten (1, 1') als spitzwinklige
Abknickung (9, 9') der Seitenwand (17, 17') ausgebildet ist, welche in ihrem Verlauf
vom zugehörigen Eckpunkt des Vielecks bis zu dieser Abknickung (9, 9') eine stumpfwinklige,
gegensinnige Abknickung (12, 12') aufweist.
7. Gitterplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einem Rand der Gitterplatte (1) Vorsprünge (4) zum Eingriff in
den Rand des Bodens (2') einer benachbarten, gleichartigen Gitterplatte (1') vorgesehen
sind.