[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Prüfung der Echtheit von Münzen, Jetons
oder anderen flachen Gegenständen der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
[0002] Solche Münzprüfer eignen sich beispielsweise für die Identifizierung von Münzen bei
Telefonapparaten, Verkaufsautomaten, Zählern zur Messung von Energie etc.
[0003] Eine Einrichtung zur Prüfung von Münzen, Jetons oder anderen flachen Gegenständen
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art ist bekannt aus der GB 2 266 804.
Diese Einrichtung enthält zwar nach der Münzeinlassöffnung ein Schock absorbierendes
Element, weist jedoch keine besonderen Vorkehrungen auf, um insbesondere eine mit
Wucht in die Einlassöffnung hineingeschleuderte Münze vor dem Aufprall auf das Schock
absorbierende Element abzubremsen, so dass ein Hüpfen oder Springen der Münze im Bereich
der Sensoren, die für die Echtheitsprüfung vorhanden sind, nicht verhindert ist.
[0004] Es ist aus der DE-U1 G 90 13 836.8 auch bekannt, die zu prüfende Münze aufeine Aufprallfläche
aufprallen zu lassen und einen Fühler zur Ermittlung des Aufpralls vorzusehen, der
ein Signal liefert, das als Entscheidungskriterium für die Annahme oder Zurückweisung
der Münze verwendet wird. Die Aufprallfläche ist als ein Energie absorbierendes Plättchen
aus Keramik ausgebildet. Vor der Aufprallfläche ist ein gekrümmter Abschnitt vorgesehen
zum Abbremsen hineingeschleuderter Münzen. Diese Lösung benötigt einen relativ grossen
Platzbedarf und vermag die Münzen auch zu einem gewissen Grad abzubremsen, es ist
aber nicht sichergestellt, dass die Münze nach dem Verlassen der Aufprallfläche an
einer Seitenwand des Münzkanals planparallel aufliegend weiterrollt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Münzkanal einer Einrichtung der eingangs
genannten Art in platzsparender Weise derart auszubilden, dass eine normal in die
Einlassöffnung eingeworfene wie eine in die Einlassöffnung hineingeschleuderte Münze
im Bereich der die Echtheit prüfenden Sensoren annähernd planparallel zu einer Seitenwand
des Münzkanals aufdem Boden des Münzkanals rollt.
[0006] Die Erfindung besteht in den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Unter dem Begriff der Münze M sind dabei auch Jetons oder andere flache
Gegenstände zu verstehen.
[0008] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Körper mit einem Münzkanal im Längsschnitt und
- Fig. 2
- den Körper im Querschnitt
Die Fig. 1 zeigt den Längsschnitt eines Körpers 1 in der durch die vordere Seitenwand
2 (Fig. 2) eines Münzkanals K gebildeten Ebene. Der Körper 1 weist eine Münzeinlassöffnung
3 und eine erste und eine zweite Aufprallfläche 4 bzw. 5, die als plane Ebenen ausgeführt
sind, auf. Die erste Aufprallfläche 4 ist in Laufrichtung der Münze M als schiefe
Ebene ausgebildet, die mit der Horizontalen H einen Winkel α im Bereich von 15° bis
30° einschliesst. In einem weiteren Abschnitt 6 des Münzkanals K befindet sich im
Boden 7 eine Vertiefung 8, in die ein Energie absorbierendes Element 9 eingelegt ist.
Das Element 9 erstreckt sich seitlich durch einen Schlitz 10 in der vorderen Seitenwand
2 und durch einen Schlitz in der hinteren Seitenwand 11 (Fig. 2). Das Element 9 ist
vorzugsweise ein Plättchen aus nicht rostendem Metall oder aus Keramik. Die lichte
Weite w des Münzkanals K ist wenig grösser als der Durchmesser der grössten zu prüfenden
Münze; sie beträgt z.B. 35 mm. Diese lichte Weite w ist eine Richtgrösse, die im Bereich
der Aufprallflächen 4 und 5 auch etwas grösser sein kann. Die Fig. 1 zeigt eine massstäbliche
Ausgestaltung des Münzkanals K in vorteilhaften Dimensionen.
[0009] Die Fig. 2 zeigt den Querschnitt des Körpers 1 in einem durch die erste Aufprallfläche
4 hindurchgehenden Schnitt. Die vordere und die hintere Seitenwand 2 bzw. 11 des Münzkanals
K sind gegenüber der Vertikalen V um einen vorbestimmten Winkel Θ von typischerweise
zehn Grad geneigt. Die hintere Seitenwand 11 ist mit angeformten Rippen 12 versehen,
die vornehmlich in Fall- bzw. Laufrichtung der Münze ausgebildet sind. Die Aufprallfläche
4 ist gegenüber den Seitenwänden 2 und 11 geneigt, so dass zwischen der Seitenwand
2 und der Aufprallfläche 4 ein stumpfer Winkel β und zwischen der Seitenwand 11 und
der Aufprallfläche 4 ein spitzer Winkel mit dem Wert 180°-β gebildet ist. Ein bevorzugter
Wert für den Winkel β ist 120°. Der Abstand d der Seitenwände 2 und 11 beträgt etwa
3.5 mm.
[0010] Die zweite Aufprallfläche 5 ist erstens gegenüber den Seitenwänden 2 und 11 geneigt,
so dass auch zwischen der Seitenwand 2 und der Aufprallfläche 5 ein stumpfer Winkel
und zwischen der Seitenwand 11 und der Aufprallfläche 5 ein spitzer Winkel gebildet
ist. Zweitens ist die Aufprallfläche 5 auch gegenüber der Vertikalen V um einen vorbestimmten
Winkel φ (Fig. 1) geneigt, der beispielsweise fünf bis zehn Grad beträgt.
[0011] In dem weiteren Abschnitt 6 (Fig. 1) des Münzkanals K, der in Laufrichtung der Münze
betrachtet nach der Aufprallfläche 5 anfängt, schliesst der Boden 7 des Münzkanals
K mit beiden Seitenwänden 2 und 11 einen rechten Winkel ein. Das Element 9 und der
Boden 7 bilden im Ruhezustand des Elementes 9 eine annähernd planparallele Fläche.
Sensoren 13 zur Prüfung der Echtheit der Münze M sind im Abschnitt 6 nach dem Element
9 angeordnet.
[0012] Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, bewirkt die erste Aufprallfläche 4 eine Richtungsänderung
einer eingeworfenen Münze M aus einer mehr oder weniger senkrechten Bewegungsrichtung
in eine vorwiegend horizontale Bewegungsrichtung. Die schräge Anordnung der Aufprallfläche
4 gegenüber den Seitenwänden 2 und 11 (Fig. 2, Winkel β) bewirkt weiter, dass die
aufdie Fläche 4 aufprallende Münze M einen Rückstoss mit einer gegen die hintere Seitenwand
11 gerichteten Kraftkomponente erhält. In der Folge wird die Münze M gegen die hintere
Seitenwand 11 geschleudert. Die Stärke dieser Kraftkomponente nimmt mit zunehmendem
Winkel β zu.
[0013] Die zweite Aufprallfläche 5 bewirkt eine Umkehr der horizontalen Bewegungsrichtung
der Münze M.
[0014] Weiter vermittelt auch die Aufprallfläche 5 der Münze M, falls diese aufdie Fläche
5 aufprallt und nicht nach dem Verlassen der Aufprallfläche 4 direkt aufdas Element
9 fällt, einen Rückstoss mit einer gegen die hintere Seitenwand 11 gerichteten Kraftkomponente,
so dass die Münze M gegebenenfalls noch mehr gegen die hintere Seitenwand 11 befördert
wird und letztendlich den Abschnitt 6 nach Verlassen des Elementes 9 planparallel
auf den Rippen 12 der hinteren Seitenwand 11 aufliegend hinabrollt. Die vertikale
Neigung der Aufprallfläche 5 um den Winkel φ bewirkt gegebenenfalls einen Stoss auf
die Münze M mit einer gegen das Energie absorbierende Element 9 gerichteten Kraftkomponente
mit dem Zweck, dass die Münze M in jedem Fall aufdas Element 9 auftrifft.
[0015] Das Element 9 dient der Umlenkung der Bewegungsrichtung der Münze M sowie der Absorption
von überschüssiger Energie der Münze M, so dass die Münze M spätestens nach dem Verlassen
des Elementes 9 auf dem Boden 7 hinunterrollt, ohne dass die Münze M hüpft oder springt.
[0016] Die Ausgestaltung der hinteren Seitenwand 11 mit Rippen 12 reduziert einerseits die
Reibung zwischen der Münze M und der Seitenwand 11, andererseits dient der Raum zwischen
den Rippen 12 auch zur Aufnahme von Schmutzpartikeln.
[0017] Die Funktion der Aufprallflächen 4 und 5 besteht darin, die Münze M auf ihrem Weg
bis zum Energie absorbierenden Element 9 derart zu führen, und insbesondere eine in
die Einlassöffnung 3 hineingeschleuderte Münze M derart abzubremsen, dass das Element
9 die nach dem Aufprall aufdie Fläche 4 und gegebenenfalls die Fläche 5 verbleibende
kinetische Energie der Münze M so weit zu absorbieren vermag, dass die Münze M, unabhängig
von ihrer Dicke, ihrem Durchmesser und ihrer Einwurfsgeschwindigkeit, im Abschnitt
6 des Münzkanals K rollt und dabei aufder hinteren Seitenwand 11 aufliegt.
[0018] Eine kleine Münze, die eine kleine Masse aufweist und die ganz normal in die Einlassöffnung
3 eingelassen wird, wird den Münzkanal K durchlaufen, ohne die Aufprallfläche 5 zu
berühren. Eine kleine Münze, die in die Einlassöffnung 3 hineingeschleudert wird,
wird von der ersten Aufprallfläche 4 gegen die hintere Seitenwand 11 geschleudert,
so dass sie aufder hinteren Seitenwand 11 entlangrutscht. Dank der damit verbundenen
Reibung wird sie zwar etwas abgebremst, jedoch wird ihre kinetische Energie ausreichen,
dass sie aufdie zweite Aufprallfläche 5 prallt. Eine grosse Münze M, die wenig kleiner
als die Höhe h des Münzkanals K ist, prallt hingegen immer aufdie zweite Aufprallfläche
5.
[0019] Der Körper 1 besteht vorzugsweise aus zwei im Spritzgussverfahren hergestellten Kunststoffteilen,
so dass der Münzkanal K als eine Ausnehmung im Körper 1 gebildet ist. Beim Zusammenbau
des Körpers 1 wird das Element 9 lose eingelegt. Die Kunststoffteile sind mit Anschlägen
versehen, die bewirken, dass sich das Element 9 weder beim Transport noch im Betrieb
der Einrichtung in irgendeiner Weise verklemmen kann, so dass eine Beeinträchtigung
seiner Funktion ausgeschlossen ist.
[0020] Es ist bevorzugt, die erste und die zweite Aufprallfläche 4, 5 als in ihrer Lage
bezüglich des Münzkanals K vorbestimmte Flächen direkt im entsprechenden Kunststoffteil
auszuformen. Es ist jedoch auch möglich, die Aufprallfläche 5 als Teil eines vom Körper
1 getrennten weiteren beweglichen Körpers vorzusehen, wobei dieser Körper beim Zusammenbau
des Körpers 1 analog zu dem Element 9 lose eingelegt wird und wobei die Bewegungsfreiheit
der Aufprallfläche 5 durch entsprechende Anschläge für diesen Körper vorgegeben ist.
Diese Ausführungsform ermöglicht eine noch grössere Energieübertragung von der Münze
M auf diesen Körper.
[0021] Die Verwendung von Kunststoff für die Aufprallflächen 4 und 5 ergibt einen mindestens
teilweise elastischen Stoss zwischen der Münze M und der Aufprallfläche.
[0022] Das Gewicht des Elementes 9 ist von ähnlicher Grössenordnung wie die Gewichte der
zu prüfenden Münzen M.
1. Einrichtung zur Prüfung der Echtheit von Münzen (M), Jetons oder anderen flachen Gegenständen
mit einem Münzkanal (K), der eine Münzeinlassöffnung (3), ein Energie absorbierendes
Element (9) und Sensoren (13) enthält, wobei die Münze (M) im Bereich der Sensoren
(13) aufeiner hinteren Seitenwand (11) des Münzkanals (K) aufliegend entlangrollt,
welche gegenüber der Vertikalen um einen vorbestimmten Winkel (Θ) geneigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Münzkanal (K) zwischen der Münzeinlassöffnung (3) und dem Energie absorbierenden
Element (9) wenigstens eine erste und eine zweite Aufprallfläche (4, 5) aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Aufprallfläche (4) gegenüber den Seitenwänden (2, 11) des Münzkanals (K)
um einen vorbestimmten Winkel (β) geneigt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Aufprallfläche (5) eine bezüglich des Münzkanals (K) feststehende Fläche
ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Energie absorbierende Element (9) lose in eine Vertiefung (8) des Bodens (7)
des Münzkanals (K) eingelegt ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Münzkanal (K) als Ausnehmung in einem aus Kunststoffteilen bestehenden Körper
(1) gebildet ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Münzkanal (K) als Ausnehmung in einem vorzugsweise aus Kunststoffteilen bestehenden
Körper (1) gebildet ist und dass die zweite Aufprallfläche (5) als Teil eines Körpers
ausgebildet ist, der bezüglich des Münzkanals (K) beweglich ist.