(19)
(11) EP 0 711 008 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.05.1996  Patentblatt  1996/19

(21) Anmeldenummer: 95113354.5

(22) Anmeldetag:  25.08.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01R 17/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 03.11.1994 DE 4438872

(71) Anmelder: HARTING ELEKTRONIK GmbH
D-32325 Espelkamp (DE)

(72) Erfinder:
  • Harting, Dietmar
    D-32339 Espelkamp (DE)
  • Pape, Günter, Dipl.-Ing.
    D-33607 Bielefeld (DE)
  • Weking, Gerd, Dipl.-Ing.
    D-32584 Löhne (DE)

   


(54) Koaxialer Winkelverbinder zur Montage auf einer Leiterplatte


(57) Für einen koaxialen Winkelverbinder mit mindestens zwei Koaxialkontakten zur Montage auf einer Leiterplatte, mit einem aus zwei Halbschalen zusammengefügten Gehäuseblock, in dessen Innerem die Mittelleiter der Koaxialkontakte von einer Steckanschlußseite zu einer Anschlußseite auf der Leiterplatte geführt sind, wird vorgeschlagen, zur gegenseitigen Abschirmung der Mittelleiter zwischen diesen zwei Trenn- bzw. Abschirmwände vorzusehen, die sich überlappen.
Durch die Überlappung der Trennwände wird der Fügespalt der beiden Halbschalen zwischen den Mittelleitern als hochfrequenzmäßig dichtes Labyrinth ausgebildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen koaxialen Winkelverbinder zur Montage auf einer Leiterplatte mit mindestens zwei Koaxialkontakten, die einerseits ein Steckanschlußende und andererseits ein Anschlußende zur Befestigung und Kontaktierung in Leiterplattenbohrungen aufweisen, wobei die Koaxialkontakte in einem aus zwei Teil- bzw. Halbschalen zusammengefügten, elektrisch leitfähigen Gehäuseblock angeordnet sind, wobei die Mittelleiter der Koaxialkontakte elektrisch isoliert gegen die Teilschalen durch Ausnehmungen im Inneren der Teilschalen geführt sind, und wobei zwischen den Mittelleitern eine Wand vorgesehen ist, die die Mittelleiter elektrisch gegeneinander abschirmt.

[0002] Derartige Winkelverbinder werden zur steckbaren Verbindung von mehrpoligen Koaxialsteckverbindern mit einer Leiterplatte verwendet, wobei ggf. auch mehrere der modulartigen Winkelverbinder aneinandergereiht in einem Isoliergehäuse auf der Leiterplatte vorgesehen sind. Dabei muß gewährleistet sein, daß eine einwandfreie Abschirmung der Koaxialkontakte, d. h. von deren Mittelleitern innerhalb des Gehäuseblocks gegeneinander vorhanden ist. Darüber hinaus sollen die modulartigen Winkelverbinder möglichst klein und platzsparend aufgebaut sein.

[0003] Aus der EP 0 613 215 A1 sind koaxiale Winkelverbinder bekannt, die einen modulartigen, aus zwei Teilschalen zusammengefügten Gehäuseblock aufweisen, in dem die Mittelleiter der Koaxialkontakte innerhalb des Blockes durch eine Wand bzw. Wandteile gegeneinander abgeschirmt sind.

[0004] Bei dieser im großen und ganzen zufriedenstellenden Anordnung wird die Abschirmwand durch zwei aufeinanderliegende Teilwände jeder Halbschale gebildet. Dabei ist jedoch an der Trenn- bzw. Fügestelle ein - wenn auch enger - Spalt zwischen den benachbarten Mittelleitern vorhanden, so daß die hochfrequente Abschirmung zwischen den beiden Mittelleitern unterbrochen ist und nicht als optimal und für alle Anwendungsfälle als ausreichend angesehen werden kann.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Winkelverbinder der eingangs genannten Art dahingehend auszubilden, daß eine verbesserte Abschirmung der Mittelleiter der Koaxialkontakte innerhalb des modulartigen Gehäuseblockes des Winkelverbinders erzielt wird.

[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Teilschalen jeweils eine zwischen den Mittelleitern der Koaxialkontakte verlaufende Trennwand aufweisen, und daß die Höhe der Trennwände und deren geometrische Anordnung so bemessen ist, daß diese sich bei zusammengefügten Teilschalen überlappen.

[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 4 angegeben.

[0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine einwandfreie hochfrequente Abschirmung benachbarter Mittelleiter gegeneinander innerhalb des Gehäuseblockes erreicht wird. Die verbesserte Abschirmung beruht auf der Tatsache, daß der sich beim Zusammenfügen der beiden Teilschalen ergebende Spalt zwischen benachbarten Mittelleitern nicht geradlinig zwischen den Mittelleitern verläuft, sondern gewissermaßen ein Labyrinth bildet, wobei eine gegenseitige Beeinflussung benachbarter Mittelleiter in hochfrequenter Hinsicht vollständig ausgeschlossen ist.

[0009] Um auch eine hochfrequente Abstrahlung von den Mittelleitern nach außen hin (zur Außenseite des Winkelverbinders/Gehäuseblockes) vollständig zu verhindern, kann vorgesehen sein, daß die eine Teilschale äußere, vorspringende Wände aufweist, die in entsprechende Ausnehmungen in der anderen Teilschale eingreifen. Auch hierbei ist dann nach außen hin kein glatt durchgehender Spalt, sondern ein Labyrinth vorhanden. Dabei wird natürlich ebenfalls verhindert, daß hochfrequente Störstrahlungen von außen her auf die Mittelleiter einwirken können.

[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1
die Ansicht eines Winkelverbinders,
Fig. 2
die Aufsicht auf den Winkelverbinder,
Fig. 3
die Seitenansicht des Winkelverbinders,
Fig. 4
die Ansicht des Winkelverbinders gem. Fig. 2, im Schnitt entlang der Linie 4-4,
Fig. 5
die Ansicht des Winkelverbinders gem. Fig. 1, im Schnitt entlang der Linie 5-5,
Fig. 6
die Ansicht des Winkelverbinders gem. Fig. 1, im Schnitt entlang der Linie 6-6,
Fig. 7
die Ansicht des Winkelverbinders gem. Fig. 1, im Schnitt entlang der Linie 7-7, und
Fig. 8 und 9
Schnittansichten eines Winkelverbinders mit modifizierten Teilschalen.


[0011] Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Winkelverbinder besteht im wesentlichen aus einem flachen, quaderförmigen Gehäuseblock 1, aus dessen schmaler Seitenfläche 2 zwei Koaxialkontakte 3 herausragen, die als an sich bekannte Koaxial-Steckanschlüsse mit einem Mittelleiter 4 und einer diesen umgebenden Kontakt- und Abschirmhülse 5 ausgebildet sind.
Aus der Unterseite 6 des Gehäuseblockes ragen rechtwinklig zu den Koaxialkontakten 3 Anschlußpfosten 7 hervor, die zum Eindrücken in metallisierte Bohrungen einer hier nicht näher dargestellten Leiterplatte ausgebildet sind. Dabei sind diese Anschlußpfosten jeweils mit den Mittelleitern 4 der Koaxialkontakte verbunden bzw. einstückig an diese angeformt.
Weitere Anschlußpfosten 8 sind an einer metallischen Basis- bzw. Erdungsplatte 9 angeformt, und die Basisplatte selbst ist in der Unterseite des Gehäuseblockes 1 verankert und elektrisch mit diesem verbunden.
Der Gehäuseblock 1 besteht aus zwei flachen Halb- bzw. Teilschalen 10, 11 aus vorzugsweise metallischem Werkstoff, die zusammengefügt und mittels hier nicht näher dargestellten Nietzapfen fest miteinander verbunden sind. Die Teilschalen 10, 11 können ggf. auch aus Kunststoffmaterial hergestellt sein, wobei dann jedoch deren Oberflächen allseitig (innen und außen) mit einer Metallisierung versehen sind.
Die Teilschalen sind in ihrem Inneren mit Ausnehmungen 12, 12' versehen, in denen die Mittelleiter 4 und eine diese umgebende Isolierhülle 13, 13' als Dielektrikum aufgenommen sind.

[0012] Im vorderen Bereich der Teilschale 10 sind die Abschirmhülsen 5 in entsprechende Bohrungen in der Seitenfläche 2 eingepreßt, wie in der Fig. 4 dargestellt und in der Schnittdarstellung der Fig. 5 erkennbar. Dabei sind die Abschirmhülsen mechanisch und elektrisch mit der Teilschale verbunden.

[0013] Jede Teilschale ist im Bereich zwischen den Mittelleitern 4 mit einer Wand 14, 15 versehen, deren Höhe über die Mittelachse bzw. Trennebene 16 des Gehäuseblockes hinausgeht, wobei die beiden Wände so angeordnet sind, daß sie nach dem Zusammenfügen der Teilschalen nebeneinander liegen und sich überlappen, wie in der Schnittdarstellung der Fig. 6 und 7 erkennbar. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß sich die Wände entlang dem Verlauf der Mittelleiter vom Bereich der Seitenfläche 2 her bis zum Bereich der Unterseite 6 erstrecken. Dadurch wird erreicht, daß der sich beim Zusammensetzen der Teilschalen entstehende Fügespalt 17, 17', 17'' nicht geradlinig zwischen den Mittelleitern 4 verläuft, sondern in der Art eines Labyrinths ausgebildet ist. Eine von den Mittelleitern ausgehende hochfrequente Abstrahlung kann dann nicht von einem zum anderen Mittelleiter gelangen, so daß eine einwandfreie gegenseitige Abschirmung vorhanden ist.

[0014] Gleichartige hochfrequenzmäßige Verhältnisse ergeben sich auch bei der in der Fig. 7 gezeigten Schnittdarstellung in einer Ebene, die rechtwinklig zur Schnittebene der Fig. 6 liegt. Die Wände 14, 15, die dem abgewinkelten Verlauf der Mittelleiter 4 angepaßt sind, sind in diesem Bereich ebenfalls mit einer solchen Höhe ausgebildet, daß sie jeweils bis über die Mittelachse bzw. Trennebene 18 des Gehäuseblockes hinausragen.

[0015] Schließlich ist in den Schnittdarstellungen der Fig. 8 und 9 noch ein Gehäuseblock mit modifizierten Teilschalen 10', 11' dargestellt, wobei die Schnittebenen denen der Fig. 6 und 7 entsprechen. Hierbei ist vorgesehen, daß im äußeren Bereich der Teilschale 10' bzw. 11' - parallel zum Verlauf der Mittelleiter 4 eine vorspringende Wand 19, 19' ausgebildet ist, die beim Zusammenfügen der Teilschalen in eine entsprechende Ausnehmung 20 der Teilschale 11' bzw. Ausnehmung 20' der Teilschale 10' eintaucht bzw. eingesetzt ist. Hierdurch wird erreicht, daß der nach außen weisende Fügespalt 21 zwischen den beiden Teilschalen ebenfalls - vom Mittelleiter 4 ausgehend - nicht geradlinig nach außen verläuft, sondern auch in der Art eines Labyrinths ausgebildet ist, so daß vom Mittelleiter ausgehende hochfrequente Abstrahlungen nicht nach außen gelangen können, bzw. daß keine hochfrequenten Störstrahlungen von außen zu den Mittelleitern gelangen können.


Ansprüche

1. Koaxialer Winkelverbinder zur Montage auf einer Leiterplatte mit mindestens zwei Koaxialkontakten, die einerseits ein Steckanschlußende und andererseits ein Anschlußende zur Befestigung und Kontaktierung in Leiterplattenbohrungen aufweisen, wobei die Koaxialkontakte in einem aus zwei Teil- bzw. Halbschalen zusammengefügten, elektrisch leitfähigen Gehäuseblock angeordnet sind, wobei die Mittelleiter der Koaxialkontakte elektrisch isoliert gegen die Teilschalen durch Ausnehmungen im Inneren der Teilschalen geführt sind, und wobei zwischen den Mittelleitern eine Wand vorgesehen ist, die die Mittelleiter elektrisch gegeneinander abschirmt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilschalen (10, 10'; 11, 11') jeweils eine zwischen den Mittelleitern (4) der Koaxialkontakte (3) verlaufende Trennwand (14, 15) aufweisen, und daß die Höhe der Trennwände und deren geometrische Anordnung so bemessen ist, daß diese sich bei zusammengefügten Teilschalen überlappen.
 
2. Koaxialer Winkelverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilschalen (10' bzw. 11') im Verlauf des jeweiligen Mittelleiters (4) äußere, vorspringende Wände (19, 19') aufweisen, die in jeweils entsprechende Ausnehmungen (20, 20') an der anderen Teilschale (11' bzw. 10') eintauchen.
 
3. Koaxialer Winkelverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilschalen (10, 10'; 11, 11') aus metallischem Werkstoff bestehen.
 
4. Koaxialer Winkelverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilschalen (10, 10'; 11, 11') aus Kunststoffmaterial hergestellt sind und allseitig mit einem elektrisch leitfähigen Überzug (Metallisierung) versehen sind.
 




Zeichnung