[0001] Die Erfindung betrifft einen koaxialen Winkelverbinder zur Montage auf einer Leiterplatte
mit mindestens zwei Koaxialkontakten, die einerseits ein Steckanschlußende und andererseits
ein Anschlußende zur Befestigung und Kontaktierung in Leiterplattenbohrungen aufweisen,
wobei die Koaxialkontakte in einem aus zwei Teil- bzw. Halbschalen zusammengefügten,
elektrisch leitfähigen Gehäuseblock angeordnet sind, wobei die Mittelleiter der Koaxialkontakte
elektrisch isoliert gegen die Teilschalen durch Ausnehmungen im Inneren der Teilschalen
geführt sind, und wobei zwischen den Mittelleitern eine Wand vorgesehen ist, die die
Mittelleiter elektrisch gegeneinander abschirmt.
[0002] Derartige Winkelverbinder werden zur steckbaren Verbindung von mehrpoligen Koaxialsteckverbindern
mit einer Leiterplatte verwendet, wobei ggf. auch mehrere der modulartigen Winkelverbinder
aneinandergereiht in einem Isoliergehäuse auf der Leiterplatte vorgesehen sind. Dabei
muß gewährleistet sein, daß eine einwandfreie Abschirmung der Koaxialkontakte, d.
h. von deren Mittelleitern innerhalb des Gehäuseblocks gegeneinander vorhanden ist.
Darüber hinaus sollen die modulartigen Winkelverbinder möglichst klein und platzsparend
aufgebaut sein.
[0003] Aus der EP 0 613 215 A1 sind koaxiale Winkelverbinder bekannt, die einen modulartigen,
aus zwei Teilschalen zusammengefügten Gehäuseblock aufweisen, in dem die Mittelleiter
der Koaxialkontakte innerhalb des Blockes durch eine Wand bzw. Wandteile gegeneinander
abgeschirmt sind.
[0004] Bei dieser im großen und ganzen zufriedenstellenden Anordnung wird die Abschirmwand
durch zwei aufeinanderliegende Teilwände jeder Halbschale gebildet. Dabei ist jedoch
an der Trenn- bzw. Fügestelle ein - wenn auch enger - Spalt zwischen den benachbarten
Mittelleitern vorhanden, so daß die hochfrequente Abschirmung zwischen den beiden
Mittelleitern unterbrochen ist und nicht als optimal und für alle Anwendungsfälle
als ausreichend angesehen werden kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Winkelverbinder der eingangs genannten
Art dahingehend auszubilden, daß eine verbesserte Abschirmung der Mittelleiter der
Koaxialkontakte innerhalb des modulartigen Gehäuseblockes des Winkelverbinders erzielt
wird.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Teilschalen jeweils eine zwischen den
Mittelleitern der Koaxialkontakte verlaufende Trennwand aufweisen, und daß die Höhe
der Trennwände und deren geometrische Anordnung so bemessen ist, daß diese sich bei
zusammengefügten Teilschalen überlappen.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 4 angegeben.
[0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine einwandfreie
hochfrequente Abschirmung benachbarter Mittelleiter gegeneinander innerhalb des Gehäuseblockes
erreicht wird. Die verbesserte Abschirmung beruht auf der Tatsache, daß der sich beim
Zusammenfügen der beiden Teilschalen ergebende Spalt zwischen benachbarten Mittelleitern
nicht geradlinig zwischen den Mittelleitern verläuft, sondern gewissermaßen ein Labyrinth
bildet, wobei eine gegenseitige Beeinflussung benachbarter Mittelleiter in hochfrequenter
Hinsicht vollständig ausgeschlossen ist.
[0009] Um auch eine hochfrequente Abstrahlung von den Mittelleitern nach außen hin (zur
Außenseite des Winkelverbinders/Gehäuseblockes) vollständig zu verhindern, kann vorgesehen
sein, daß die eine Teilschale äußere, vorspringende Wände aufweist, die in entsprechende
Ausnehmungen in der anderen Teilschale eingreifen. Auch hierbei ist dann nach außen
hin kein glatt durchgehender Spalt, sondern ein Labyrinth vorhanden. Dabei wird natürlich
ebenfalls verhindert, daß hochfrequente Störstrahlungen von außen her auf die Mittelleiter
einwirken können.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- die Ansicht eines Winkelverbinders,
- Fig. 2
- die Aufsicht auf den Winkelverbinder,
- Fig. 3
- die Seitenansicht des Winkelverbinders,
- Fig. 4
- die Ansicht des Winkelverbinders gem. Fig. 2, im Schnitt entlang der Linie 4-4,
- Fig. 5
- die Ansicht des Winkelverbinders gem. Fig. 1, im Schnitt entlang der Linie 5-5,
- Fig. 6
- die Ansicht des Winkelverbinders gem. Fig. 1, im Schnitt entlang der Linie 6-6,
- Fig. 7
- die Ansicht des Winkelverbinders gem. Fig. 1, im Schnitt entlang der Linie 7-7, und
- Fig. 8 und 9
- Schnittansichten eines Winkelverbinders mit modifizierten Teilschalen.
[0011] Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Winkelverbinder besteht im wesentlichen aus
einem flachen, quaderförmigen Gehäuseblock 1, aus dessen schmaler Seitenfläche 2 zwei
Koaxialkontakte 3 herausragen, die als an sich bekannte Koaxial-Steckanschlüsse mit
einem Mittelleiter 4 und einer diesen umgebenden Kontakt- und Abschirmhülse 5 ausgebildet
sind.
Aus der Unterseite 6 des Gehäuseblockes ragen rechtwinklig zu den Koaxialkontakten
3 Anschlußpfosten 7 hervor, die zum Eindrücken in metallisierte Bohrungen einer hier
nicht näher dargestellten Leiterplatte ausgebildet sind. Dabei sind diese Anschlußpfosten
jeweils mit den Mittelleitern 4 der Koaxialkontakte verbunden bzw. einstückig an diese
angeformt.
Weitere Anschlußpfosten 8 sind an einer metallischen Basis- bzw. Erdungsplatte 9 angeformt,
und die Basisplatte selbst ist in der Unterseite des Gehäuseblockes 1 verankert und
elektrisch mit diesem verbunden.
Der Gehäuseblock 1 besteht aus zwei flachen Halb- bzw. Teilschalen 10, 11 aus vorzugsweise
metallischem Werkstoff, die zusammengefügt und mittels hier nicht näher dargestellten
Nietzapfen fest miteinander verbunden sind. Die Teilschalen 10, 11 können ggf. auch
aus Kunststoffmaterial hergestellt sein, wobei dann jedoch deren Oberflächen allseitig
(innen und außen) mit einer Metallisierung versehen sind.
Die Teilschalen sind in ihrem Inneren mit Ausnehmungen 12, 12' versehen, in denen
die Mittelleiter 4 und eine diese umgebende Isolierhülle 13, 13' als Dielektrikum
aufgenommen sind.
[0012] Im vorderen Bereich der Teilschale 10 sind die Abschirmhülsen 5 in entsprechende
Bohrungen in der Seitenfläche 2 eingepreßt, wie in der Fig. 4 dargestellt und in der
Schnittdarstellung der Fig. 5 erkennbar. Dabei sind die Abschirmhülsen mechanisch
und elektrisch mit der Teilschale verbunden.
[0013] Jede Teilschale ist im Bereich zwischen den Mittelleitern 4 mit einer Wand 14, 15
versehen, deren Höhe über die Mittelachse bzw. Trennebene 16 des Gehäuseblockes hinausgeht,
wobei die beiden Wände so angeordnet sind, daß sie nach dem Zusammenfügen der Teilschalen
nebeneinander liegen und sich überlappen, wie in der Schnittdarstellung der Fig. 6
und 7 erkennbar. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß sich die Wände entlang
dem Verlauf der Mittelleiter vom Bereich der Seitenfläche 2 her bis zum Bereich der
Unterseite 6 erstrecken. Dadurch wird erreicht, daß der sich beim Zusammensetzen der
Teilschalen entstehende Fügespalt 17, 17', 17'' nicht geradlinig zwischen den Mittelleitern
4 verläuft, sondern in der Art eines Labyrinths ausgebildet ist. Eine von den Mittelleitern
ausgehende hochfrequente Abstrahlung kann dann nicht von einem zum anderen Mittelleiter
gelangen, so daß eine einwandfreie gegenseitige Abschirmung vorhanden ist.
[0014] Gleichartige hochfrequenzmäßige Verhältnisse ergeben sich auch bei der in der Fig.
7 gezeigten Schnittdarstellung in einer Ebene, die rechtwinklig zur Schnittebene der
Fig. 6 liegt. Die Wände 14, 15, die dem abgewinkelten Verlauf der Mittelleiter 4 angepaßt
sind, sind in diesem Bereich ebenfalls mit einer solchen Höhe ausgebildet, daß sie
jeweils bis über die Mittelachse bzw. Trennebene 18 des Gehäuseblockes hinausragen.
[0015] Schließlich ist in den Schnittdarstellungen der Fig. 8 und 9 noch ein Gehäuseblock
mit modifizierten Teilschalen 10', 11' dargestellt, wobei die Schnittebenen denen
der Fig. 6 und 7 entsprechen. Hierbei ist vorgesehen, daß im äußeren Bereich der Teilschale
10' bzw. 11' - parallel zum Verlauf der Mittelleiter 4 eine vorspringende Wand 19,
19' ausgebildet ist, die beim Zusammenfügen der Teilschalen in eine entsprechende
Ausnehmung 20 der Teilschale 11' bzw. Ausnehmung 20' der Teilschale 10' eintaucht
bzw. eingesetzt ist. Hierdurch wird erreicht, daß der nach außen weisende Fügespalt
21 zwischen den beiden Teilschalen ebenfalls - vom Mittelleiter 4 ausgehend - nicht
geradlinig nach außen verläuft, sondern auch in der Art eines Labyrinths ausgebildet
ist, so daß vom Mittelleiter ausgehende hochfrequente Abstrahlungen nicht nach außen
gelangen können, bzw. daß keine hochfrequenten Störstrahlungen von außen zu den Mittelleitern
gelangen können.
1. Koaxialer Winkelverbinder zur Montage auf einer Leiterplatte mit mindestens zwei Koaxialkontakten,
die einerseits ein Steckanschlußende und andererseits ein Anschlußende zur Befestigung
und Kontaktierung in Leiterplattenbohrungen aufweisen, wobei die Koaxialkontakte in
einem aus zwei Teil- bzw. Halbschalen zusammengefügten, elektrisch leitfähigen Gehäuseblock
angeordnet sind, wobei die Mittelleiter der Koaxialkontakte elektrisch isoliert gegen
die Teilschalen durch Ausnehmungen im Inneren der Teilschalen geführt sind, und wobei
zwischen den Mittelleitern eine Wand vorgesehen ist, die die Mittelleiter elektrisch
gegeneinander abschirmt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilschalen (10, 10'; 11, 11') jeweils eine zwischen den Mittelleitern (4)
der Koaxialkontakte (3) verlaufende Trennwand (14, 15) aufweisen, und daß die Höhe
der Trennwände und deren geometrische Anordnung so bemessen ist, daß diese sich bei
zusammengefügten Teilschalen überlappen.
2. Koaxialer Winkelverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilschalen (10' bzw. 11') im Verlauf des jeweiligen Mittelleiters (4) äußere,
vorspringende Wände (19, 19') aufweisen, die in jeweils entsprechende Ausnehmungen
(20, 20') an der anderen Teilschale (11' bzw. 10') eintauchen.
3. Koaxialer Winkelverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilschalen (10, 10'; 11, 11') aus metallischem Werkstoff bestehen.
4. Koaxialer Winkelverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilschalen (10, 10'; 11, 11') aus Kunststoffmaterial hergestellt sind und
allseitig mit einem elektrisch leitfähigen Überzug (Metallisierung) versehen sind.