[0001] Die Erfindung betrifft eine Garage für die Fahrzeuge einer Umlaufseilbahn, die den
Perron eines Stationsgleises, vom Förderseil abgekuppelt, langsam umfahren, mit mehreren
zueinander parallelen, vorzugsweise in einem Rechteck angeordneten Abstellgleisen,
mit einem Zubringergleis zwischen dem Stationsgleis und den Abstellgleisen, mit einer
Auslaufweiche und mit einer Einlaufweiche zwischen dem Stationsgleis und dem es be-
bzw. entschickendem Zubringergleis, mit jeweils einer Weiche zwischen jedem Abstellgleis
und dem es be- bzw. entschickenden Zubringergleis und mit Fördereinrichtungen, die
die Fahrzeuge vom Stationsgleis über das Zubringergleis auf die Abstellgleise und
wieder zurück fördern.
[0002] An den Haltestationen einer Umlaufseilbahn befinden sich üblicherweise jeweils am
Einlauf bzw. Auslauf Kuppelstellen. An der Einlaufkuppelstelle werden die mit bis
zu etwa 6 m/sec am Förderseil geförderten Fahrzeuge vom Seil abgekuppelt und auf eine
langsame Beschickungsgeschwindigkeit von etwa 0,2 bis 0,8 m/sec verzögert, mit der
sie einen Perron auf der Gleisspur eines Stationsgleises vom einlaufenden zum auslaufenden
Seil umfahren, während die Passagiere die Fahrzeuge auf dem Perron verlassen bzw.
besteigen können. An der Auslaufkuppelstelle sind die Fahrzeuge bis zum Gleichlauf
mit dem Förderseil zu beschleunigen und wieder an das Seil zu kuppeln.
[0003] Um die Umlaufseilbahn an die jeweils benötigte Transportleistung anzupassen, ist
es bekannt, momentan nicht gebrauchte Fahrzeuge an den Haltestationen auf Abstellgleise
von Garagen auszuparken; die Garagierungskapazität läßt sich auf alle Fahrzeuge bemessen,
die dann bei Außerbetriebnahme der Seilbahnanlage wettergeschützt abgestellt sind.
Die Abstellgleise von bekannten Garagen sind zumeist schlingenförmig angeordnet, werden
vom Stationsgleis her über eine einlaufende Weiche be- und über eine auslaufende Weiche
entschickt, vgl. z.B. EP 306 771 B1, EP 245 163 B1 oder FR 24 96 029. Die Schlingenform
hat zwar den Vorteil, daß sich die Abstellgleise an, ggf. schon vorhandene, Abstellräume
anpassen lassen, jedoch läßt sich ein solches Abstellgleis nicht flexibel beschicken,
d.h. die Fahrzeuge müssen in der Reihenfolge, in der sie in die Garage einfahren,
auch wieder aus ihr ausfahren. Die Raumausnutzung ist wegen der breiten, zu durchfahrenden
halbkreisförmigen Bögen bei einer solchen Garage nicht optimal.
[0004] Eine durch die EP 369 981 B1 bekannt gewordene Garage mit den eingangs genannten
Merkmalen hat nur ein einziges Zubringergleis, dessen Förderrichtung vom Stationsgleis
zu den Abstellgleisen zum Be- bzw. Entschicken mit Fahrzeugen umkehrbar ist. Beim
Beschicken des Stationsgleises mit Fahrzeugen von den Abstellgleisen her fördert die
Seilbahn in der normalen Betriebsrichtung; jedoch muß zum Beschicken der Abstellgleise
auch die Förderrichtung an der Seilbahnanlage umgesteuert werden. Dies stört vor allem
dann den normalen Betriebsablauf, wenn zwecks Anpassung an die momentan gebrauchte
Transportkapazität nur vereinzelt Fahrzeuge aus dem Seilbahnbetrieb genommen werden
sollen, weil die Seilbahnanlage dann mit Pilgerschritten fördern muß, also bspw. zwei
Schritte vor, dann wieder einen zurück. Auch dürfen sich vor der Eingaragierung aller
Fahrzeuge keine Passagiere mehr auf der Förderstrecke befinden. Am Stationsgleis und
an jedem Abstellgleis ist jeweils eine Weiche zum Zubringergleis angeordnet; somit
ist bei dieser bekannten Garage bereits eine flexible Be- und Entschickung der Abstellgleise
möglich. Auch ist die Raumausnutzung gegenüber der Schlingenform günstiger, die parallelen
Abstellgleise lassen sich enger aneinandersetzen, denn an den Weichen ist nur jeweils
ein Viertelkreisbogen zu durchfahren.
[0005] Demgegenüber soll die Aufgabe gelöst werden, eine flexible Beschickung der Abstellgleise
zu ermöglichen, ohne den Normalbetrieb an der Seilbahnanlage zu stören.
[0006] Diese Aufgabe wird bei der erfindungsgemäßen Garage mit den Merkmalen gelöst, daß
jeweils ein separates, in nur einer Richtung stetig förderndes Zubringergleis zum
Beschicken der Abstellgleise vom Stationsgleis her bzw. zum Beschicken des Stationsgleises
von den Abstellgleisen her verfügbar ist, und daß zwischen dem das Stationsgleis beschickenden
Zubringergleis und dem es entschickenden Zubringergleis eine mit zwei Weichenstücken
gesteuerte Kreuzung angeordnet ist.
[0007] Als Fahrzeuge sind bei der Erfindung Gondeln, Sessel oder dgl. vorgesehen, die über
ein Gehänge mit zumindest einer Seilklemme an das Förderseil der Seilbahnanlage kuppelbar
sind. Um solche Fahrzeuge mit Stetigförderern immer in Fahrtrichtung vorwärts zu fördern,
muß das Gehänge eines jeden Fahrzeugs notwendigerweise vor der Einfahrt in die bzw.
nach der Ausfahrt aus der Garage jeweils einmal auf die andere Seite des anderen Zubringergleises
geführt werden; dies geschieht bei der Erfindung an der einzelnen Kreuzung zwischen
den beiden Zubringergleisen, an der jedes Fahrzeug mit seinem Gehänge die jeweils
andere Führungsschiene kreuzt. Jedes Weichenstück hat zwei Verbindungsstücke, mit
denen es wechselweise in die Führungsschienen am einen bzw. anderen Zubringergleis
eingreift. Das eingelegte Verbindungsstück vermittelt die Führung zwischen benachbarten
Fördereinrichtungen, das andere, außer Eingriff befindliche Verbindungsstück schafft
eine Lücke in der anderen Führungsschiene für die Durchfahrt des Gehänges.
[0008] Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme lassen sich die Fahrzeuge mit Stetigförderern
immer in Fahrtrichtung vorwärts fördern.
[0009] Die Fördereinrichtungen sind an sich bekannt. Es werden Kettenförderer oder Rampenförderer
verwendet, die jeweils formschlüssig am Gehänge der Fahrzeuge angreifen. Pneuradförderer
treiben reibschlüssig auf die Seilklemmen, sie können geradlinig oder im Bogen fördern;
im Falle von Gondeln können die Pneuradförderer auch auf den Boden der Fahrzeuge reibschlüssig
treiben. An den Anschlußstellen zwischen benachbarten Fördereinrichtungen werden die
Fahrzeuge wechselweise reib- oder formschlüssig an die Folgeförderer übergeben.
[0010] Vorzugsweise ist bei der Erfindung an der Einfahrt und an der Ausfahrt zur Garage
am Zubringergleis jeweils eine Schiebeweiche mit einem Bogenförderer zwischen den
einzelnen Abstellgleisen verfahrbar, die die Verbindung zwischen dem jeweiligen Zubringergleis
und dem Abstellgleis sicherstellt. Mit der Schiebeweiche ist auch der auf ihr befindliche
Bogenförderer an den Abstellgleisen verfahrbar, was für eine kostengünstige Lösung
sorgt, insbesondere bei mehr als drei oder vier Abstellgleisen.
[0011] In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist auf jedem Zubringergleis
zwischen benachbarten Fördereinrichtungen jeweils eine Staustrecke mit definierten
Haltestellen für mehrere Fahrzeuge zur Bildung eines Puffers angeordnet. Jeweils einzeln
ansteuerbare Einzelantriebe definieren innerhalb jeder Staustrecke mehrere Haltestellen
für aufeinanderfolgende Fahrzeuge. Die auf dem das Stationsgleis beschickenden Zubringergleis
angeordnete Staustrecke bildet einen Nachlaufpuffer, aus dem solange in Richtung Stationsgleis
förderbar ist, als die Schiebeweiche an den Abstellgleisen verfahren wird; danach
wird er wieder mit Fahrzeugen aufgefüllt. Die auf dem die Garage beschickenden Zubringergleis
angeordnete Staustrecke bildet einen Vorlaufpuffer, der immer dann wieder mit Fahrzeugen
aufgefüllt wird, wenn die Schiebeweiche an den Abstellgleisen verfahren wird.
[0012] Der das Stationsgleis beschickende Puffer wird vorzugsweise über eine Steuerleitung
vom Stationsgleis her getaktet, was für eine maßgenaue Einfügung von Fahrzeugen in
die am Förderseil vorhandenen Lücken sorgt.
[0013] In noch weiterer Ausbildung der Erfindung ermöglicht ein Verbindungsstück den Fahrzeugen
an der Kreuzung eine vorzugsweise gerade Durchfahrt vom einen zum anderen Zubringergleis.
Ein auf einer an dem die Garage entschickenden Zubringergleis gerade gewartetes Fahrzeug
läßt sich somit ohne Durchfahrt an der Seilbahn unmittelbar wieder auf das die Garage
beschickende Zubringergleis bringen und auf einem der Abstellgleise einparken. Vorzugsweise
dienen unmittelbar die beiden an der Kreuzung eingelegten Weichenstücke als Verbindungsstück.
[0014] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert: In
- Fig.1
- ist die erfindungsgemäße Garage dargestellt;
a) ist eine Seitenansicht,
b) ist eine Draufsicht. In
- Fig.2
- ist die Kreuzung zwischen den beiden Zubringergleisen samt den Staustrecken in einer
Draufsicht dargestellt.
- Fig.3
- zeigt die Schiebeweiche mit dem Bogenförderer,
a) ist eine Draufsicht,
b) zeigt sie von vorn gesehen. In
- Fig.4
- ist der Antrieb für die beiden Weichenstücke an der Kreuzung dargestellt,
a) ist eine Draufsicht,
b) ist eine Vorderansicht.
[0015] Gemäß
Fig.1 ist das Stationsgleis einer Haltestation einer Umlaufseilbahn insgesamt mit 2 bezeichnet;
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist dies die Talstation einer Vierer-Sesselbahn,
deren Fahrzeuge 5 beim Einlauf in die Haltestation vom Förderseil 9 abgekuppelt, auf
eine vglw. langsame Fahrgeschwindigkeit verzögert werden, mit der sie den Perron der
Haltestation auf der Gleisspur des Stationsgleises 2 (in der Draufsicht gemäß Fig.1b
im Uhrzeigersinn) umfahren; dort können (bis zu vier) Passagiere zusteigen, bevor
das Fahrzeug 5 wieder auf die Seilfördergeschwindigkeit beschleunigt, an das Förderseil
9 gekuppelt wird und aus der Haltestation in Richtung des Pfeiles B bergwärts ausfährt.
[0016] Neben dem Stationsgleis 2 ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete (beim dargestellten
Ausführungsbeispiel unterirdische) Garage angeordnet. Sieben zueinander parallele
Abstellgleise 3
(1) bis 3
(7) sind in einem Rechteck angeordnet und haben an zwei einander gegenüberliegenden Seiten
dieses Rechtecks offene Gleisenden. Die Garage 1 ist mit dem Stationsgleis 2 über
zwei Zubringergleise 4₁,4₂ verbunden, auf denen die Fahrzeuge 5 in der einen bzw.
anderen Richtung förderbar sind. Das die Garage 1 beschickende Zubringergleis 4₁ ist
vom Stationsgleis 2 her über eine auslaufende Weiche 2₁ befahrbar; das das Stationsgleis
2 von der Garage 1 her beschickende Zubringergleis 4₂ hat am Stationsgleis 2 eine
einlaufende Weiche 2₂ die bezüglich der auslaufenden Weiche 2₁ an der Gleisspur des
Stationsgleises 2 in Fahrtrichtung vorn angeordnet ist. Beide Zubringergleise 4₁,4₂
sind anderenends beideits im rechten Winkel an die offenen Gleisenden der sieben Abstellgleise
3
(1) bis 3
(7) herangeführt.
[0017] Zwischen den offenen Gleisenden der Abstellgleise 3
(1) bis 3
(7) und dem jeweils zugehörigen Zubringergleis 4₁ bzw. 4₂ ist je eine Schiebeweiche 7₁
bzw. 7₂ zwischen den sieben Abstellgleisen 3
(1) bis 3
(7) verfahrbar und am jeweils zu beschickenden Abstellgleis 3
(i) arretierbar, auf der die Fahrzeuge 5 über einen Viertelkreisbogen auf das jeweilige
Abstellgleis 3
(i) förderbar sind. An beiden Zubringergleisen 4₁ bzw. 4₂ und an den Abstellgleisen 3
(1) bis 3
(7) sind entsprechende Fördereinrichtungen 10 angeordnet, die an den jeweiligen Übergabestellen
wechselweise am Gehänge 5₁ angreifen oder auf die Seilklemmen 5₂ der Fahrzeuge 5 treiben.
[0018] Zwischen den beiden Zubringergleisen 4₁ bzw. 4₂ ist eine einzelne, insgesamt mit
6 bezeichnete Kreuzung angeordnet, die mit zwei Weichenstücken 6₁ und 6₂ steuerbar
ist. Wird das die Garage beschickende Zubringergleis 4₁ von Fahrzeugen 5 befahren,
dann ist das zugehörige Weichenstück 6₁ an der Kreuzung 6 eingelegt und verbindet
die benachbarten Führungsschienen, während sich das andere Weichenstück 6₂ außer Eingriff
befindet, um an der anderen Führungsschiene des das Stationsgleis 2 beschickenden
Zubringergleises 4₂ eine Lücke für die Durchfahrt des Gehänges 5₁ freizumachen.
[0019] Beim in Fig.1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Zubringergleise 4₁,4₂
in zueinander paralleler Anordnung senkrecht an die Abstellgleise 3 herangeführt,
werden an der Kreuzung 6 jeweils im rechten Winkel abgelenkt, verlaufen über die Länge
der Abstellgleise 3 zu ihnen parallel und werden dann über die Ecke des Rechtecks
an die beidseits offenen Gleisenden der Abstellgleise 3 herangeführt. An der Kreuzung
6 ist in Förderrichtung, in der Draufsicht gemäß Fig.1b im Gegenuhrzeigersinn, eine
gerade Durchfahrt vom einen 4₁ zum anderen Zubringergleis 4₂ möglich, wenn beide Weichenstücke
6₁ und 6₂ eingelegt sind.
[0020] Zur stetigen Beschickung sowohl des Stationsgleises 2 als auch der Abstellgleise
3 mit an Stetigförderern 10 geförderten Fahrzeugen 5 sind zwei Puffer vorgesehen.
So ist zum einen auf dem die Garage 1 beschickenden Zubringergleis 4₁ in Förderrichtung
nach der Kreuzung 6 eine mit 8₁ bezeichnete Staustrecke für sechs Fahrzeuge 5 eingerichtet;
zum anderen befindet sich an dem das Stationsgleis 2 beschickenden Zubringergleis
4₂ in Förderrichtung vor der Kreuzung 6 eine mit 8₂ bezeichnete Staustrecke für ebenfalls
sechs Fahrzeuge 5. Die das Stationsgleis 2 beschickende Staustrecke 8₂ wird zudem
über eine Steuerleitung 9 vom Stationsgleis 2 her getaktet.
[0021] Die Steuerung der Staustrecken 8₁ und 8₂ wird anhand der
Fig.2 näher erläutert:
[0022] Auf beiden Zubringergleisen 4₁ und 4₂ definieren je sechs einzeln ansteuerbare Einzelantriebe
8₁₁ bis 8₁₆ bzw. 8₂₁ bis 8₂₆ jeweils sechs nacheinander angeordnete Haltestellen für
jeweils sechs Fahrzeuge 5
(1) bis 5
(6) innerhalb der Staustrecken 8₁ bzw. 8₂ zwischen benachbarten Fördereinrichtungen.
Die Einzelantriebe 8₁₁ bis 8₁₆ bzw. 8₂₁ bis 8₂₆ treiben reibschlüssig über Pneuräder
auf die Seilklemmen 5₂ der Fahrzeuge 5. Die in dem das Stationsgleis 2 beschickenden
Zubringergleis 4₂ angeordnete Staustrecke 8₂ dient als Nachlaufpuffer; die in dem
die Garage 1 beschickenden Zubringergleis 4₁ angeordnete Staustrecke 8₁ dient als
Vorlaufpuffer, jeweils in Förderrichtung zur zugehörigen Schiebeweiche 7₁ bzw. 7₂
gesehen.
[0023] Bei der in Fig.2 dargestellten Betriebsart "Stationsgleis mit Fahrzeugen beschicken"
sind alle Stetigförderer des das Stationsgleis 2 beschickenden Zubringergleises 4₂
in Betrieb genommen, fördern in Richtung des Pfeiles S, und das zum Zubringergleis
4₂ gehörige Weichenstück 6₂ ist an der Kreuzung 6 eingelegt. Die Fördereinrichtungen
10 des anderen Zubringergleises 4₁ werden nicht benötigt, sind deshalb zweckmäßig
abgestellt; das zum Zubringergleis 4₁ gehörige Weichenstück 6₂ an der Kreuzung 6 befindet
sich außer Eingriff. Bevor das Stationsgleis 2 beschickt wird, ist zunächst der Puffer
innerhalb der Staustrecke 8₂ mit sechs Fahrzeugen 5
(1) bis 5
(6) aufzufüllen. Sobald der Puffer voll ist, befolgt der in Förderrichtung S vorn gelegene
Einzelantrieb 8₂₁ über die Steuerleitung 9 vom Stationsgleis 2 her erhaltene jeweilige
Taktfolge, in welchen zeitlichen Abständen der stetig laufende Folgeförderer mit einem
Fahrzeug 5
(i) zu beschicken ist; währenddessen wird die Staustrecke 8₂ von hinten her immer wieder
aufgefüllt. Ist ein Abstellgleis 3
(i) vollständig geleert, verfährt die zugehörige Schiebeweiche 7₂ zu einem anderen; währenddessen
wird das Stationsgleis 2 aus dem Puffer der Staustrecke 8₂ weiter beschickt.
[0024] In dieser Betriebsart lassen sich bei Inbetriebnahme der Seilbahnanlage alle Fahrzeuge
5 aus der Garage 1 in stetiger Folge an das Förderseil 11 kuppeln; es ist aber auch
möglich, im Bedarfsfall nur einen Teil der Fahrzeuge 5 in Betrieb zu nehmen und sie
mit entsprechend größeren Abständen zueinander an das Förderseil 11 zu hängen. Die
Lücken zwischen den Fahrzeugen 5 lassen sich dann auffüllen, wenn an der Seilbahnanlage
eine höhere Transportkapazität gebraucht wird.
[0025] Die Betriebsart "Garage mit Fahrzeugen beschicken" verläuft im wesentlichen analog
in Richtung des Pfeiles G. Zunächst ist der Puffer der Staustrecke 8₁ mit sechs Fahrzeugen
5 zu füllen, dann wird durch Inbetriebnahme der Folgeförderer ein Abstellgleis 3
(i) beschickt; das Startsignal zum Beschicken der Garage 1 gibt der in Förderrichtung
Garage letzte Einzelantrieb, sobald an dieser Haltestelle ein Fahrzeug 5 steht. Wenn
das jeweils beschickte Abstellgleis 3
(i) gefüllt ist, wird die Staustrecke 8₁ aufgefüllt; währenddessen verfährt die Schiebeweiche
7₁ auf ein anderes Abstellgleis. In dieser Betriebsart lassen sich bei Außerbetriebnahme
der Seilbahnanlage alle am Förderseil 10 befindlichen Fahrzeuge 5 eingaragieren; es
läßt sich zur Anpassung an die jeweils benötigte Transportkapazität im Bedarfsfall
aber auch nur jedes zweite oder jedes dritte am Förderseil 10 befindliche Fahrzeug
5 ausgaragieren. Auch ist es in dieser Betriebsart bspw. möglich, wartungsbedürftige
Fahrzeuge auf einem der Abstellgleise 3
(i) zu sammeln, bevor sie gemäß Fig.1b an einer am die Garage 1 entschickenden Zubringergleis
4₂ angeordneten Wartungsstation 12 überholt werden.
[0026] Die Stetigfördereinrichtungen auf den Zubringergleisen 4₁ bzw. 4₂ und den Abstellgleisen
3
(1) bis 3
(7) können mit unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten arbeiten; dies geht in der Draufsicht
gemäß Fig.1b aus den unterschiedlichen Abständen zwischen aufeinanderfolgenden Fahrzeugen
5 hervor.
[0027] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Schiebeweiche 7 ist gemäß den
Fig.3a und b mit drei an einem Rahmen angeordneten Laufrädern 7₄₁ bis 7₄₃ auf zwei Laufschienen
7₆₁ und 7₆₂ zwischen den Abstellgleisen (3
(1) bis 3
(7) gemäß Fig.1) verfahrbar; ein einzelner Antrieb 7₅ treibt auf das eine Laufrad 7₄₁
an der Laufschiene 7₆₁. An jedem Abstellgleis 3
(i) wird die Schiebeweiche 7 mit einer Arretierung 7₃₄ verriegelt. Ein insgesamt mit
7₃ bezeichneter Bogenförderer treibt reibschlüssig über insgesamt sechs Pneuradantriebe
7₃₁ auf seilklemmenfeste Laufstege 5₂₂, die Seilklemmen 5₂ rollen mit je zwei Laufrollen
5₂₁ im Viertelkreisbogen über zwei zugehörige Laufschienen 7₃₃ auf das jeweilige Abstellgleis
3
(i). Die Pneuradantriebe 7₃₁ werden von einem einzelnen Antrieb 7₃₂ über Zugmittel zwangläufig
gleichsinnig getrieben.
[0028] Der Antrieb der Weichenstücke 6₁ bzw. 6₂ an der Kreuzung 6 ist in
Fig.4a und b dargestellt, in der das in den Fig.1b und 2 dargestellte Weichenstück wieder mit
6₁ bezeichnet ist. An beiden Zubringergleisen 4₁ bzw. 4₂ werden zur Steuerung der
Kreuzung 6 am Weichenstück 6₁ (bzw. 6₂) als Verbindungsstücke jeweils wechselweise
ein Geradstück 6₁₁ und ein Bogenstück 6₁₂ eingelegt. Das Geradstück 6₁₁ schafft die
Verbindung an der Führungsschiene des die Garage 1 beschickenden Zubringergleises
4₁. Das Bogenstück 6₁₂ gehört zur anderen Führungsschiene des das Stationsgleis 2
beschickenden Zubringergleises 4₂; im ausgelegten Zustand schafft es die Lücke für
die Durchfahrt des Gehänges 5₁ und im eingelegten Zustand die Verbindung an der Führungsschiene
zum Durchfahren des Bogens am Zubringergleis 4₂.
[0029] Der Antrieb erfolgt über eine insgesamt mit 6₃ bezeichnete Kurbelschwinge, bestehend
aus Antriebsmotor 6₃₁ mit Untersetzungsgetriebe, Kurbel 6₃₂, Koppel 6₃₃ und Schwinge
6₃₄. Das Geradstück 6₁₁ und das Bogenstück 6₁₂ sind mit der Schwinge 6₃₄ fest verbunden;
die Eingriffslage des Geradstücks 6₁₁ ist in Fig.4a mit durchgezogenen Linien dargestellt,
ihre außer Eingriff befindliche Lage ist mit strichlierten Linien dargestellt. An
der Schwinge 6₃ greift die Koppel 6₃₃ schwenkbeweglich an, die mit der getriebenen
Kurbel 6₃₂ an ihrem Kurbelzapfen drehbeweglich verbunden ist.

1. Garage (1) für die Fahrzeuge (5) einer Umlaufseilbahn, die den Perron eines Stationsgleises
(2), vom Förderseil (9) abgekuppelt, langsam umfahren,
mit mehreren zueinander parallelen, vorzugsweise in einem Rechteck angeordneten Abstellgleisen
(3), mit einem Zubringergleis (4) zwischen dem Stationsgleis (2) und den Abstellgleisen
(3),
mit einer Auslaufweiche (2₁) und mit einer Einlaufweiche (2₂) zwischen dem Stationsgleis
(2) und dem es be- bzw. entschickenden Zubringergleis (4), mit
jeweils einer Weiche (7) zwischen jedem Abstellgleis (3) und dem es be- bzw. entschickenden
Zubringergleis (4) und mit Fördereinrichtungen, die die Fahrzeuge (5) vom Stationsgleis
(2) über das Zubringergleis (4) auf die Abstellgleise (3) und wieder zurück fördern,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils ein separates, in nur einer Richtung stetig förderndes Zubringergleis
(4₁ bzw. 4₂) zum Beschicken der Abstellgleise (3) vom Stationsgleis (2) her bzw. zum
Beschicken des Stationsgleises (2) von den Abstellgleisen (3) her verfügbar ist, und
daß zwischen dem das Stationsgleis (2) beschickenden Zubringergleis (4₁) und dem es
entschickenden Zubringergleis (4₂) eine mit zwei Weichenstücken (6₁ bzw. 6₂) gesteuerte
Kreuzung (6) angeordnet ist.
2. Garage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Einfahrt und an der Ausfahrt zur Garage jeweils eine Schiebeweiche (7₁
bzw. 7₂) mit einem Bogenförderer (7₃) am Zubringergleis (4₁ bzw. 4₂) zwischen den
einzelnen Abstellgleisen (3(i)) verfahrbar ist.
3. Garage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß auf jedem Zubringergleis (4₁ bzw. 4₂) zwischen benachbarten Fördereinrichtungen
jeweils eine Staustrecke (8₁ bzw. 8₂) mit definierten Haltestellen für mehrere Fahrzeuge
(3) zur Bildung eines Puffers angeordnet ist.
4. Garage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils einzeln ansteuerbare Einzelantriebe (8₁₁ bis 8₁₆ bzw. 8₂₁ bis 8₂₆) in
jeder Staustrecke (8₁ bzw. 8₂) je eine Haltestelle definieren.
5. Garage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Staustrecke (8₂) auf dem das Stationsgleis (2) beschickenden Zubringergleis
(4₂) über eine Steuerleitung (9) vom Stationsgleis (2) her getaktet wird.
6. Garage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Kreuzung (6) ein Verbindungsstück den Fahrzeugen (5) eine
vorzugsweise gerade Durchfahrt zwischen beiden Zubringergleisen (4₁ und 4₂) ermöglicht.
7. Garage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Verbindungsstück die beiden an der Krezung (6) eingelegten Weichenstücke (6₁
und 6₂) dienen.