[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement zur Schall-Absorption in einem Raum eines Gebäudes,
wobei die Begrenzung des Raumes, insbesondere dessen Raumdecke, mit einer Vielzahl
derartiger Bauelemente zumindest teilweise und jeweils nach dem Umfang des geforderten
Schallschutzes verkleidet wird.
[0002] Derartige, bei entsprechender Ausformung auch als Akustikplatten bezeichnete Bauelemente
absorbieren in der Regel bei niedrigen wesentlich schlechter als bei höheren Schall-Frequenzen;
im mittleren hörbaren Frequenzbereich ist der Absorptionsgrad am höchsten und fällt
nach höheren Schall-Frequenzen nur wenig ab.
[0003] Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, ein Bauelement der eingangs
bezeichneten Art so auszubilden, daß der Absorptionsgrad im unteren Drittel des Frequenzbereiches
der hörbaren Schallwellen verbessert wird.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Bauelement von einer dessen
Oberfläche vollflächig umschließenden dünnwandigen und flexiblen Kunststoff-Folie
oder dergleichen vorteilhaft straff umhüllt ist, wobei in der Oberfläche des Bauelementes
mindestens eine vorzugsweise großflächige, flache Einsenkung ausgebildet sein kann,
die von der Kunststoff-Folie überspannt wird und deren Kontur, beispielsweise eine
Plattenfläche des Kunststoff-Körpers, von der Kunststoff-Folie beabstandet bleibt.
Die Schall-Absorption wird dabei besonders stark verbessert, wenn die Kunststoff-Folie
als Kunststoff-Feinschrumpf-Folie ausgebildet ist und wenn sie darüberhinaus über
dem Bauelement versiegelt ist, so daß dieses dicht umschlossen, mit der Kunststoff-Folie
aber nicht stoffschlüssig verbunden ist. Die Kunststoff-Folie dient dabei gleichzeitig
als eine auch im Betrieb verbleibende und bei Bedarf erneuerbare Verpackung.
[0005] Ein derart ausgebildetes Bauelement löst die Aufgabenstellung auf überraschend einfache
Weise: der Absorptionsgrad ist in dem gewünschten Frequenzbereich tatsächlich deutlich
erhöht. Gleichzeitig ist aber auch der Komfort bei der Anwendung überall dort ganz
wesentlich verbessert, wo mit einer sonst nur schwer beseitigbaren Verschmutzung der
Bauelemente zu rechnen ist, wie beispielsweise in Arbeitsräumen mit nicht vermeidbaren
Abdämpfen oder Abgasen, in Küchen oder dergleichen. Eine solche Belastung der Bauelemente
erfordert deren regelmäßige Erneuerung, ganz besonders bei Arbeitsräumen mit hohen
Anforderungen an die Sauberkeit, beispielsweise bei der Herstellung und Verarbeitung
mikroelektronischer Bauelemente. Es genügt nunmehr in solchen Fällen ein regelmäßiger
Wechsel der Kunststoff-Folien, um derartigen Anforderungen zu genügen; die Bauelemente
selbst bleiben unverändert erhalten. Es ist zwar aus der Gebrauchsmusterschrift DE
1 935 730 bereits bekannt, die Sichtflächen einer schallabsorbierenden Akustikplatte
mit einer weichmacherfreien Hartfolie zu beschichten, um die Möglichkeit zur Reinigung
zu verbessern; eine solche Maßnahme erhöht aber den Schallschutz nicht, und die notwendige
Säuberung ist nach wie vor recht umständlich.
[0006] Es ist besonders zweckmäßig, wenn ein geschäumter Kunststoff-Körper mit einer Dichte
von 8 bis 80 kg/m³ als Absorptionsmittel vorgesehen ist. Solche Kunststoff-Körper
sind leicht, einfach zu verarbeiten und dabei hochwirksam.
[0007] Ein erfindungsgemäßes Bauelement ist am besten plattenförmig ausgebildet, insbesondere
auch dessen Kunststoff-Körper, der dabei in einem das Bauelement mechanisch stabilisierenden
Rahmen gehaltert ist, an dem das Bauelement seinerseits in dem Raum befestigbar ist.
Der Rahmen besteht in einer besonders vorteilhaften Ausführung des erfindungsgemäßen
Bauelementes aus einem dem Innern des Raumes zugewandten Auflageboden und aus den
Auflageboden zumindest partiell berandenden Randstreifen. Dabei ist es zweckmäßig,
wenn der Kunststoff-Körper auf dem Auflageboden und, vorzugsweise allseitig, an den
Randstreifen anliegt. Eine Lagesicherung des Kunststoff-Körpers erfolgt beispielsweise
dadurch, daß die Randstreifen auf ihrer dem Auflageboden abgewandten Seite jeweils
mit den Kunststoff-Körper überfangend vorgesehenen Laschenstreifen versehen sind,
die mit den zugehörigen Randstreifen jeweils einen höchstens rechten Winkel einschließen.
[0008] Die Höhe der Randstreifen über dem Auflageboden kann sich von der Dicke des plattenförmigen
Kunststoff-Körpers unterscheiden, insbesondere ist sie kleiner als die Höhe der Randstreifen,
so daß - solange der Kunststoff-Körper auf der Auflagefläche liegt - an dem Bauelement
eine großflächige Eintiefung ausgebildet ist. Das Bauelement ist am besten flächig-rechteckig,
wobei die Randstreifen der Längsseiten um mindestens die Dicke des Kunststoff-Körpers
höher als der Randstreifen zumindest einer der Querseiten ausgebildet sind, so daß
der plattenförmige Kunststoff-Körper bequem in den Rahmen eingelassen und auch wieder
entnommen werden kann.
[0009] Der Kunststoff-Körper ist zu diesem Zweck auf einfache Weise dadurch greifbar, daß
die Randstreifen der Längsseiten mit kurzen Ausklinkungen versehen sind, die von den
Laschenstreifen ausgehen und so tief ausgeführt sind, daß die verbleibende Resthöhe
des Randstreifens die Dicke des Kunststoff-Körpers unterschreitet.
[0010] Die Luftschicht der Eintiefung bleibt erhalten, wenn die Kunststoff-Folie an den
gemeinsamen Kanten der Randstreifen und der Laschenstreifen flächig aufspannt ist.
Die dabei gebildete Fläche der Kunststoff-Folie ist in weiten Teilen eben und nur
in den Zwickeln zwischen benachbarten Randstreifen jeweils einer Längs- und einer
Querseite durch deren unterschiedliche Höhen von der sonstigen Ebenheit (geringfügig)
abweichend.
[0011] Das Bauelement ist besonders stabil, wenn der Rahmen als Blechteil ausgebildet ist;
der Auflageboden ist am besten als Lochblech ausgeführt, wobei dann die Randstreifen
von dem Auflageboden senkrecht und die Laschenstreifen gegebenenfalls von den Randstreifen
abgekantet sind. Ein solcher Rahmen ist formsteif, kann aber trotzdem sehr leicht
gehalten werden, so daß insgesamt das erfindungsgemäße Bauelement einer Leichtbauweise
folgt.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine räumliche Ansicht eines erfindungsgemäßen Bauelementes,
- Fig. 2
- ein derartiges Bauelement im etwas vergrößerten Querschnitt,
- Fig. 3
- ein Schaubild des Absorptionsgrades über der Schall-Frequenz bei je einem erfindungsgemäßen
und einem nicht erfindungsgemäßen Bauelement und
- Fig. 4
- ein solches Schaubild bei erfindunsgegmäßen Bauelementen unterschiedlicher Eintiefung
des Kunststoff-Körpers in dem Rahmen.
[0013] Ein Bauelement nach der Erfindung ist aus einem rechteckigen Rahmen 1 und einem ebensolchen,
plattenförmigen Kunststoff-Körper 2 zusammengesetzt; es ist in der Gebrauchslage der
Fig. 1 für den Einbau an einer Raumdecke vorgesehen, so daß (Fig. 2) der Kunststoff-Körper
2 mit einer Plattenfläche 23 auf einem Auflageboden 11 des Rahmens 1 aufliegt. Der
Auflageboden 11 ist als Lochblech ausgebildet, bei dem eine große Zahl von Schallöchern
11a die Ausbreitung der Schallwellen des Raumes unterhalb der Raumdecke durch den
Auflageboden 11 in den Kunststoff-Körper 2 ermöglicht, wo sie mehr oder weniger absorbiert
werden können.
[0014] Schmale Seitenflächen 21,22 des Kunststoff-Körpers 2 liegen (Fig. 1, 2) an Randstreifen
12a,13a an, die an den Längs- und Querseiten 12,13 des Rahmens 1 dadurch gebildet
werden, daß sie aus dem Auflageboden 11 um 90° abgewinkelt sind. An den Randstreifen
12a,13a sind Laschenstreifen 12b,13b abgekantet, die so gerichtet sind, daß sie eine
Plattenfläche 24 des Kunststoff-Körpers 2 - mit Abstand - überfangen und mit den jeweiligen
Randstreifen 12a,13a einen Winkel einschließen, der kleiner als 90° ist. Die dabei
den Rand- und Laschenstreifen 12a,12b;13a,13b gemeinsamen Kanten 14 sind (Fig. 2)
etwas gerundet.
[0015] Die Höhe h₁₂ der Randstreifen 12a an den Längsseiten 12 ist um einen Betrag größer
als die Höhe h₁₃ der Querseiten 13, welcher der Dicke d des Kunststoff-Körpers 2 mindestens
gleich ist. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß dieser trotz der Laschenstreifen
12b,13b ohne Schwierigkeiten in den Rahmen 1 eingelegt und wieder entnommen werden
kann. Ausklinkungen 12c in den Randstreifen 12a bzw. den Laschenstreifen 12b sorgen
dafür, daß der Kunststoff-Körper 2 bequem angefaßt werden kann; zu diesem Zweck ist
die von den Ausklinkungen 12c belassene Resthöhe h₁₂' der Randstreifen 12a kleiner
als die Dicke d.
[0016] Der gesamte Rahmen 1 ist in eine Kunststoff-Folie 3 eingehüllt. Sie umschließt den
Rahmen 1 dicht anliegend, überspannt aber eine Einsenkung 4 mit Abstand (Tiefe t)
von der Plattenfläche 24 des Kunststoff-Körpers 2, so daß ein umschlossener luftgefüllter
Raum verbleibt, der von den Randstreifen 12a,13a gesäumt wird; die gerundeten Kanten
14 schonen die Kunststoff-Folie 3, die aus bis zu 25 µm dicker Kunststoff-Feinschrumpf-Folie
besteht. Die Kunststoff-Folie 3 ist über den Rahmen 1 nur dicht angelegt, mittels
einer Siegelnaht verschlossen und danach geschrumpft, hingegen nicht mit dem Rahmen
1 verschweißt oder verklebt. Sie ist deshalb bequem auswechselbar.
[0017] In der Fig. 3 ist deutlich zu erkennen, daß die Absorption eines erfindungsgemäß
mit einer Kunststoff-Folie 3 überzogenen Bauelementes (gestrichelt gezeichnet) im
Frequenzbereich von 100 bis 300 Hz gegenüber dem bloßen Bauelement (ausgezogen gezeichnet)
deutlich (und ausreichend) verbessert ist. Die dabei stattfindende Absenkung des Absorptionsgrades
nach höheren Schallfrequenzen hin kann ohne weiteres in Kauf genommen werden: der
Absorptionsgrad bleibt dann immer noch über 0,6.
t, t₁, t₂, t₃ bezeichnen den Abstand des Bauelements von der Raumdecke. Man spricht
meist von der "Hohlraumtiefe" oder dem "Wandabstand".
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0018]
- 1
- Rahmen
- 11
- Auflageboden
- 11a
- Schalloch
- 12
- Längsseite
- 12a
- Randstreifen
- 12b
- Laschenstreifen
- 12c
- Ausklinkung
- 13
- Querseite
- 13a
- Randstreifen
- 13b
- Laschenstreifen
- 14
- Kante
- 2
- Kunststoff-Körper
- 21,22
- Seitenfläche
- 23,24
- Plattenfläche
- 3
- Kunststoff-Folie
- 4
- Einsenkung
- d
- Dicke
- h₁₂,h₁₃
- Höhe
- h₁₂'
- Resthöhe
- t,t₁,t₂,t₃
- Tiefe
1. Bauelement zur Schall-Absorption in einem Raum eines Gebäudes, wobei die Begrenzung
des Raumes, insbesondere dessen Raumdecke, mit einer Vielzahl derartiger Bauelemente
zumindest teilweise und jeweils nach dem Umfang des geforderten Schallschutzes verkleidet
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bauelement von einer dessen Oberfläche vollflächig umschließenden dünnwandigen
und flexiblen Kunststoff-Folie (3) oder dergleichen umhüllt ist.
2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Oberfläche des Bauelementes mindestens eine vorzugsweise großflächige, flache
Einsenkung (4) ausgebildet ist, die von der Kunststoff-Folie (3) überspannt wird und
deren Kontur, beispielsweise eine Plattenfläche (24) eines Kunststoff-Körpers (2),
von der Kunststoff-Folie (3) beabstandet bleibt.
3. Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-Folie (3) als Kunststoff-Feinschrumpf-Folie von höchstens 25 µm ausgebildet
ist.
4. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-Folie (3) über dem Bauelement versiegelt ist.
5. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein geschäumter Kunststoff-Körper (2) mit einer Dichte von 8 bis 80 kg/m³ als Absorptionsmittel
vorgesehen ist.
6. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es plattenförmig ausgebildet ist.
7. Bauelement nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff-Körper (2) plattenförmig ausgebildet ist und in einem das Bauelement
mechanisch stabilisierenden Rahmen (1) gehaltert ist, an dem das Bauelement auch in
dem Raum befestigbar ist.
8. Bauelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (1) aus einem dem Innern des Raumes zugewandten Auflageboden (11) und
aus den Auflageboden (11) zumindest partiell berandenden Randstreifen (12a,13a) besteht.
9. Bauelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff-Körper (2) auf dem Auflageboden (11) und, vorzugsweise allseitig,
an den Randstreifen (12a,13a) anliegt.
10. Bauelement nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Randstreifen (12a,13a) auf ihrer dem Auflageboden (11) abgewandten Seite jeweils
mit den Kunststoff-Körper (2) überfangend vorgesehenen Laschenstreifen (12b,13b) versehen
sind, die mit den zugehörigen Randstreifen (12a,13a) jeweils einen höchstens rechten
Winkel einschließen.
11. Bauelement nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Höhe (h₁₂,h₁₃) der Randstreifen (12a,13a) über dem Auflageboden (11) von
der Dicke (d) des plattenförmigen Kunststoff-Körpers (2) unterscheidet.
12. Bauelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke (d) des plattenförmigen Kunststoff-Körpers (2) kleiner ist als die Höhe
(h₁₂,h₁₃) der Randstreifen (12a,13a).
13. Bauelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es flächig-rechteckig ausgebildet ist, wobei die Randstreifen (12a) der Längsseiten
(12) um mindestens die Dicke (d) des Kunststoff-Körpers (2) höher als der Randstreifen
(13a) zumindest einer der Querseiten (13) ausgebildet sind.
14. Bauelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Randstreifen (12a) der Längsseiten (12) mit kurzen Ausklinkungen (12c) versehen
sind, die von den Laschenstreifen (12b) ausgehen und so tief ausgeführt sind, daß
die verbleibende Resthöhe (h₁₂') des Randstreifens (12a) die Dicke (d) des Kunststoff-Körpers
(2) unterschreitet.
15. Bauelement nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-Folie (3) an den gemeinsamen Kanten (14) der Randstreifen (12a,13a)
und der Laschenstreifen (12b,13b) flächig aufspannt ist.
16. Bauelement nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (1) als Blechteil ausgebildet ist.
17. Bauelement nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflageboden (11) als Lochblech ausgebildet ist.
18. Bauelement nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Randstreifen (12a,13a) von dem Auflageboden (11) senkrecht abgekantet sind.
19. Bauelement nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschenstreifen (12b,13b) von den Randstreifen (12a,13a) abgekantet sind.