[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Das Codesignal der sog. fernbedienbaren Schließanlage kann per Funk, per Infrarot
oder dgl. übertragen werden.
[0002] Bei der Fertigung des Kraftfahrzeugs, bei jedem Batteriewechsel, aber auch bei Bordnetzstörungen
stellt sich das Problem der Synchronisierung der beiden Sender-Empfängereinheiten.
Dabei ist eine Einheit im Kraftfahrzeug angeordnet, während die andere mit dem tragbaren
mechanischen oder elektronischen Schlüssel verbunden bzw. mit diesem integriert ist.
Das Problem stellt sich auch dann, wenn wie allgemein üblich mit einem Wechselcode
gearbeitet wird, d.h. mit einem sich ständig ändernden Codesignal. Die Änderungen
erfolgen zwar nach einem definierten Bildungsgesetz, doch liegt häufig der Fall vor,
bei dem die Änderung nur für das von der tragbaren Einheit ausgesandte Codesignal
aufgrund einer spielerischen Betätigung erfolgt. In diesem Fall wird zwar mit einem
oder mehreren Fangbereichen gearbeitet, d.h. einer Anzahl von Codesignalen, die sich
an das zuletzt empfangene aufgrund des Bildungsgesetzes anschließen, doch kann der
gültige Fangbereich überschritten werden. Auch das Nachschieben eines zweiten, kleineren
Fangbereichs führt nicht in jedem Fall zum gewünschten Erfolg (vgl. DE 35 36 378 A1).
[0003] Um diesen Problemen Rechnung zu tragen, ist es bekannt, die Synchronisation von einem
vorbereitenden Auslösesignal abhängig zu machen, das aus einem ursprünglich gültigen
Urcode abgeleitet ist. Dieses Verfahren ist nur in Werkstätten anwendbar. In den eingangs
genannten Fällen, bei denen beispielsweise eine Unterbrechung des Bordnetzes vorliegt,
besteht die Gefahr, daß es dem Fahrzeugbenutzer nicht oder nicht ohne weiteres möglich
ist, sein Fahrzeug zu benutzen (vgl. DE 43 02 550 A1). Auch der aus der WO-A-92/15761
bekannte Weg, wonach die Synchronisierbereitschaft über ein Signal hergestellt wird,
das über die Diagnoseschnittstelle eingegeben wird, ändert an dieser Situation nichts.
Auch dieses Verfahren eignet sich lediglich für den Einsatz in Werkstätten und dgl..
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit dem es problemlos möglich ist, Sender-Empfängereinheiten miteinander
zu synchronisieren, insbesondere eine tragbare Einheit auf eine fest eingebaute Einheit
abzustimmen. Diese Abstimmung soll möglich sein bereits während der Fertigung des
Kraftfahrzeugs bzw. dem Ersteinbau der Schließanlage, aber auch jederzeit im Falle
einer Unterbrechung des Bordnetzes, bei einer Betriebsstörung und dgl.. Es soll damit
möglich sein, bei einer ggf. vorliegenden Asynchronizität die beiden Einheiten wieder
in Übereinstimmung zu bringen. Auch soll es möglich sein, mehrere transportable Einheiten
und eine feste Einheit miteinander zu synchronisieren. Das in diesem Zusammenhang
bekannte Verfahren, die beiden transportablen Einheiten miteinander zu synchronisieren
(DE 32 37 622 A1) scheitert zumeist daran, daß die beiden Einheiten getrennt voneinander
aufbewahrt werden bzw. ihre Benutzer zu unterschiedlichen Zeiten die Schließanlage
benutzen.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1.
[0006] Durch die Erfindung wird bei einer ggf. nicht bestehenden Synchronisierung der beiden
Einheiten eine Synchronisierung dann vorgenommen, wenn die Schließanlage den bzw.
einen zugehörigen Schlüssel identifiziert. Bei einem mechanischen Schlüssel kann dies
dann der Fall sein, wenn die Anlage ordnungsgemäß aufgeschlossen wird. Bei einem elektronischen
Schlüssel kann dies mit Hilfe des vorbereitenden Signaldialogs erfolgen, wie er beispielsweise
in der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 44 11 435.4 beschrieben
ist. Aufgrund der nichtbestehenden Synchronizität ist es dabei nicht möglich, die
Schließanlage mit Hilfe des Codesignals, d.h. mittels Fernbedienung zu betätigen.
Die Anlage kann aber durch einen/den mechanischen Schlüssel geöffnet werden. Die Einbuße
an Bedienungskomfort aber wird aufgehoben durch die Sicherheit, die sich aus der dann
vorgenommenen Synchronizität auf ein beliebiges, nicht notwendigerweise einem Bildungsgesetz
folgenden maßgeblichen Codesignal ergibt. Dieses Codesignal kann nicht durch den Unberechtigten
vorherbestimmt werden. Sofern sich die bei jeder Synchronisation eingestellten Codesignale
deutlich und nicht reproduzierbar voneinander unterscheiden, ist damit ein Höchstmaß
an Abhörsicherheit erreicht. Gegenüber den bekannten Synchronisierverfahren, die einen
Werkstattaufenthalt erforderlich machen, ergibt sich ein erheblicher Komfortgewinn,
da die Synchronisierung ohne Zutun des Benutzers erfolgt.
[0007] Wesentlich für die Erfindung ist, daß bei jeder ordnungsgemäßen Benutzung des Kraftfahrzeugs
diese Synchronisation vorgenommen wird. Die Synchronisation kann zweistufig vorgenommen
werden. So kann beispielsweise bei Betätigen der Schließanlage mit einem mechanischen
Schlüssel ein Synchronisation-Bereitschaftssignal erzeugt werden, dem sich beim Betätigen
des Zündschlosses wiederum mit demselben mechanischen Schlüssel die eigentliche Synchronisation
anschließt. Es ist aber auch möglich, die Synchronisation vorzugsweise bei Verwendung
eines elektronischen Schlüssels einstufig vorzunehmen. Dabei kann bei dem Betätigen
der Schließanlage bzw. allein beim Betätigen des Zündschlosses mit dem Schlüssel die
Synchronisation erfolgen. Letzteres bietet die Möglichkeit, bei jedem Betrieb des
Kraftfahrzeugs von neuem eine Synchronisation durchzuführen unabhängig davon, ob die
beiden Einheiten bereits miteinander synchronisiert sind. In diesem Fall ist dann
das maßgebliche Codesignal nach jeder Synchronisation gegenüber dem vorher maßgeblichen
Codesignal verändert.
[0008] Weitere Verbesserungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 3 bis 5 beschrieben.
Durch die Synchronisation auf unterschiedliche Codesignale für Öffnen und Schließen
der Schließanlage wird der Manipulationsschutz weiter erhöht. Demselben Ziel dient
auch die Synchronisation auf einen zufälligen Zahlenwert für das bzw. die maßgeblichen
Codesignale. In letzterem Fall unterscheiden sich die beiden Zahlenwerte voneinander.
Sie können beispielsweise mit Hilfe eines Zufallsgenerators oder aber auch aus Kraftfahrzeugdaten
gewonnen werden, die zu einem definierten Zeitpunkt, beispielsweise bei Abschalten
des Antriebsaggregats vorliegen.
[0009] Auch hier ist es möglich, den maßgeblichen Zahlenwert gemäß einem vorgegebenen Bildungsgesetz
zu verändern. Gegenüber den bekannten Verfahren, bei denen ebenfalls mit einem Bildungsgesetz
gearbeitet wird, unterscheidet sich die Erfindung dann in dem Ausgangswert, der nicht
nach dem Bildungsgesetz, sondern zufällig bestimmt ist. Damit ist auch hier der Manipulationsschutz
weiter verbessert.
[0010] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung befindet sich im Kraftfahrzeug eine elektronische
Wegfahrsperre mit induktiver Kopplung zum Fahrzeugschlüssel bei eingeschalteter Zündung.
Über diese induktive Verbindung können Codierdaten für die Fernbedienung übertragen
werden. Voraussetzung hierfür ist die Identifizierung des Schlüssels als zugehörig.
Bei einem mechanischen Schlüssel kann dies durch das ordnungsgemäße öffnen einer Fahrzeugtür
und/oder Schließen des Zündstromkreises erfolgen. Bei einem elektronischen Schlüssel,
der alternativ oder ergänzend zu einem mechanischen Schlüssel vorgesehen ist, erfolgt
die Identifizierung mit Hilfe eines Dialogs zwischen der Schließanlage und dem Schlüssel.
Der Dialog findet drahtlos, beispielsweise mit Hilfe einer induktiven Kopplung statt,
die dann wirksam ist, wenn der Schlüssel in das Zündschloß eingesteckt ist. Der Schlüssel
besitzt hierzu einen Speicher sowie eine Sende- und Empfangseinrichtung, die mit einer
entsprechenden Einrichtung der Schließanlage kommuniziert. Es kann dabei auch ein
mehrstufiger Dialog stattfinden, d.h. auf eine erste Frage der Schließanlage an den
Schlüssel folgt bei "richtiger" Antwort des Schlüssels eine zweite Frage der Schließanlage
nach einer zweiten Antwort. Erst wenn beide Antworten richtig sind, wird die Schließanlage
entriegelt.
[0011] Die Verbindung eines mechanischen mit einem elektronischen Schlüssels bietet einen
zusätzlichen Diebstahlschutz. Ist es einem unberechtigten Benutzer gelungen, den mechanischen
Schlüssel zu kopieren, wird er durch die dann nicht vorliegenden (richtigen) Antworten
des elektronischen Schlüssels daran gehindert, das Kraftfahrzeug in Betrieb zu nehmen.
[0012] Beim Einschalten der Zündung werden dann neue Daten an den Schlüssel übertragen,
und zwar in Datenwort "A" zum Erzeugen des nächsten Codesignals für "Schließen" und
ein Datenwort "B" zum Erzeugen des nächsten Codesignals "Öffnen", die Datenworte "A
und B" können von einem Zufallszahlengenerator erzeugt sein und werden in einer Steuereinheit
sowohl innerhalb einer fahrzeugfesten Sender-Empfängereinheit als auch in einer beweglichen
derartigen Einheit gespeichert. Beim nächsten Öffnen oder Schließen des Kraftfahrzeugs
über Fernbedienung müssen oder werden diese Daten "A" bzw. "B" per Funk oder optisch
übertragen. Als Verfeinerung dieses Verfahrens ist es auch möglich, diese Wert als
Startwerte für ein Wechselcode zu benutzen. Damit wird es möglich, den Dialog zwischen
den beiden Einheiten abhörsicher zu gestalten und auch dann, wenn keine Synchronisation
vorliegt, diese nach dem Öffnen des Kraftfahrzeugs bzw. der Inbetriebnahme des Antriebsaggregats
mit Hilfe des Schlüssels herzustellen.
1. Verfahren zum Synchronisieren zweier dialogfähiger Sender-Empfängereinheiten für ein
Codesignal in einer Kraftfahrzeug-Schließanlage, die zusätzlich durch einen zugehörigen
Schlüssel betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Sender-Empfängereinheiten
nach dem Identifizieren des Schlüssels durch die Schließanlage synchronisiert werden,
auch wenn die beiden Einheiten asynchron sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Einheiten synchronisiert
werden, wenn nach dem Betätigen der Schließanlage auch ein mechanisches Zündschloß
mit einem zugehörigen mechanischen Schlüssel betätigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Identifizierung
eines zugehörigen elektronischen Schlüssels durch einen Frage-Antwort-Dialog erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Synchronisation
der beiden Einheiten auf unterschiedliche Codesignale für Schließen und Öffnen der
Schließanlage vorgenommen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Synchronisation
auf einen zufällig generierten Zahlenwert erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Codesignal sich bei jeder
Fernbedienung der Schließanlage von diesem Zahlenwert ausgehend gemäß einem vorgegebenen
Bildungsgesetz verändert wird.