[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches
1 angegebenen Art. Bei der bekannten Vorrichtung (DE-AS 11 99 159) befinden sich die
Treibstangen im Falzbereich des Flügels und werden von einem am Flügel vorgesehenen
Handgriff längsverschoben. Die an der Treibstange sitzenden beweglichen Steuerglieder
bestehen im einfachsten Fall aus Zapfen, während die ruhenden Gegenglieder aus Schließblechen
bestehen, die im Falzbereich des Rahmens befestigt sind. Durch den Handgriff können
die Zapfen bezüglich der Schließbleche in eine Schließposition überführt werden, wo
sie die rahmenseitigen Schließbleche hintergreifen und dadurch den Flügel in seiner
geschlossenen Stellung am Rahmen fixieren. Die Zapfen können aber vom Handgriff auch
in eine Freigabeposition überführt werden, wo sie die rahmenseitigen Schließbleche
nicht mehr hintergreifen und daher ein Öffnen des Flügels erlauben. Durch geeignete
Profilierung und Anordnung der Steuerglieder und Gegenglieder ist es auch möglich,
Positionen zu erreichen, in denen der Flügel gegenüber dem Rahmen verkippt um eine
horizontale untere Achse oder um eine in der Flügel-Mitte befindliche vertikale oder
horizontale Achse verschwenkt werden kann. Die Anordnung der beweglichen Steuerglieder
und ruhenden Gegenglieder kann auch in spiegelbildlicher Weise vollzogen werden, indem
die längsverschieblichen Zapfen am Rahmen und die ortsfesten Schließbleche am Flügel
sich befinden.
[0002] Bei den bekannten Verschlußvorrichtungen ist die Schließposition des Steuerglieds
am Gegenglied nicht gesichert. Der Zapfen nimmt in der Schließposition keine feste
Lage am Kurvenprofil des Schließblechs an. Durch ungenaue Montage der Verschlußteile
und/oder durch Fertgigungs- oder Montage-Toleranzen ergeben sich Lageabweichungen,
die zu Klappergeräuschen in der Schließposition oder bei der Betätigung des Handgriffs
zu Betriebsstörungen führen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige Verschlußvorrichtung
der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art zu entwickeln, die selbsttätig eine
definierte Lage des beweglichen Steuerglieds am ruhenden Gegenglied in der Schließposition
sicherstellt. Dies wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1
angeführten Maßnahmen erreicht, denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
[0004] Bei der Erfindung ist das Gegenglied in sich beweglich und umfaßt mindestens einen
verschwenkbaren Hebel, der eine Hakenöffnung zur Aufnahme des längsverschieblichen
Steuerglieds aufweist und daher nachfolgend kurz "Hakenhebel" bezeichnet werden soll.
Der Hakenhebel ist verschwenkbar, und zwar quer zur Verschiebungsrichtung des Steuerglieds.
In der Schließposition der Vorrichtung ist der Hakenhebel soweit an das Steuerglied
herangeschwenkt, daß das Steuerglied in der Hakenöffnung gefangen ist. Die Hakenöffnung
ist auf ihrer vom Schwenklager des Hakenhebels abgekehrten Seite durch einen äußeren
Hakenschenkel begrenzt, der in der Schließposition vor das Steuerglied greift und
dessen Rückverschiebung entgegen steht. Zur Freigabe des Steuerglieds braucht der
Hakenhebel aber lediglich soweit weggeschwenkt zu werden, bis sein äußerer Hakenschenkel
aus dem Verschiebungsweg des Steuerglieds herausgelangt ist. Beide Schwenkbewegungen
des Hakenhebels werden durch die Längsverschiebung des an der Treibstange sitzenden
Steuerglieds automatisch bewirkt, wenn das Steuerglied eine Kraft auf den äußeren
bzw. einen inneren Hakenschenkel ausübt. Nach dem Aufschwenken des Hakenschenkels
kann das Steuerglied vom Handgriff in weitere das jeweilige Fenster kennzeichnende
Schließpositionen überführt werden. In der Schließposition ist jedenfalls die Lage
des Steuerglieds in der Hakenöffnung des Hakenhebels festgelegt.
[0005] Weitere Maßnahmen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung
in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch die in Andrucklage aneinander befindlichen beiden unteren
Holme eines Flügels und eines Rahmens von einem Fenster im Bereich einer erfindungsgemäßen
Verschlußvorrichtung, wobei die Schnittführung durch die Schnittlinie I-I der in
- Fig. 2
- gezeigten Verschlußvorrichtung zu erkennen ist, bevor diese am Fenster befestigt worden
ist, wobei in Fig. 2 ein horizontaler Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Verschlußvorrichtung
längs der Schnittlinie II-II von Fig. 1 dargestellt ist, und zwar in einer Freigabeposition
zwischen dem Steuerglied und dem Gegenglied der Vorrichtung zeigt,
- Fig. 3
- einen der Fig. 2 entsprechenden Längsschnitt, wo sich das Steuer- und das Gegenglied
in ihrer Schließposition befinden,
- Fig. 4
- in einer mit Fig. 2 und 3 ausgerichteten Position einen Horizontalschnitt durch das
Steuerglied in Draufsicht auf die Treibstange längs der Schnittlinie IV-IV von Fig.
1, wobei benachbarte, in Fig. 1 erkennbare Bauteile weggelassen worden sind,
- Fig. 5
- einen vertikalen Längsschnitt durch die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung, wenn sich
das bewegliche Steuerglied in einer gegenüber Fig. 2 verschobenen Stellung befindet,
- Fig. 6,
- in einem gegenüber Fig. 5 verkleinerten Maßstab, eine horizontale Schnittansicht durch
das Steuerglied längs der Schnittlinie VI-VI von Fig. 5 und eine in Draufsicht auf
das ruhende Gegenglied des erfindungsgemäßen Verschlusses, wobei der Rahmen-Holm nicht
mit dargestellt wurde, und
- Fig. 7,
- ebenfalls unter Weglassung des Rahmens und der Befestigung, die Unteransicht des in
Fig. 5 gezeigten Gegenglieds, und zwar in der dort durch den Pfeil VII gekennzeichneten
Blickrichtung.
[0006] In Fig. 1 sind die beiden Holme eines Flügels 12 und eines Rahmens 11 gezeigt, wenn
sich diese in einer Andrucklage des geschlossenen Fensters befinden. Im Falzbereich
besitzt der Flügel 12 eine aus Fig. 1 und 5 ersichtliche Längsnut 13, in welcher eine
Treibstange 15 angeordnet ist. Die Treibstange 15 kann von einem nicht näher erkennbaren
Handgriff am Flügel 12 im Sinne des aus Fig. 5 ersichtlichen Doppelpfeils 14 längsverschoben
werden; die Pfeilrichtung 14 bestimmt somit die Richtung der Längsverschiebung. An
der Treibstange 15 sitzt mindestens ein Steuerglied 10, welches bei dieser Längsverschiebung
14 mitgenommen wird und dadurch in verschiedene, aus Fig. 2 bis 6 ersichtliche Positionen
überführt werden kann. Das Steuerglied 10 besteht im einfachsten Fall aus einem zylindrischen
Zapfen, der, wie am besten aus Fig. 1 zu erkennen ist, vertikal an der Treibstange
15 befestigt ist, z. B. durch Nieten.
[0007] Die Längsnut 13 im Flügel 12 ist durch eine Deckschiene 16 verschlossen, welche,
ausweislich der Fig. 5, ein Langloch 17 aufweist, durch welches das zylindrische Steuerglied
10 in den Falzbereich herausragt. Der maximale Verschiebungsweg 18 des Steuerglieds
10 ist aus Fig. 4 zu erkennen. Das Langloch 17 in der Deckschiene 16 ist natürlich
ausreichend lang ausgebildet, um die aus dem Verschiebungsweg 18 sich ergebende Bewegung
des Steuerglieds 10 im Flügel 12 nicht zu behindern. An der Treibstange 15 können
eine beliebige Anzahl von Steuergliedern 10 sitzen, die auch eine andere Profilform
aufweisen können.
[0008] Dem am Flügel 12 befindlichen Steuerglied 10 ist ein Gegenglied 20 zugeordnet, welches
aus mehreren Bauteilen besteht, von denen ein Bauteil an einer definierten Stelle
des Rahmens 11 befestigt ist. Es versteht sich, daß, in umgekehrter Weise, das bewegliche
Steuerglied 10 am Rahmen 11 und das Gegenglied 20 am Flügel 12 angeordnet sein könnten.
[0009] Wie am besten aus Fig. 2 zu erkennen ist, umfaßt das Gegenglied 20 ein Gehäuse 21,
welches mehrere Befestigungslöcher 22 zum Durchführen von aus Fig. 5 erkennbaren Befestigungsschrauben
19 aufweist. Die Befestigungsschrauben 19 verankern das Gehäuse 21 ortsfest am Rahmen
11. Das Gehäuse 21 umfaßt eine in Fig. 6 in Draufsicht erkennbare Oberplatte 23 mit
einem Längsschnlitz 24, in welchen das Steuerglied 10 bei seiner Längsverschiebung
14 in bestimmten Positionen einfahren kann. Im Inneren des Gehäuses 21 befindet sich
eine im wesentlichen in Verschiebungsrichtung 14 verlaufende Schubführung 25 für einen
Schlitten 40, der, ausweislich der Fig. 2 und 3, in verschiedene Längslagen gelangen
kann. Zur Schubführung 25 gehört auch noch ein Langloch 27 in einer zum Gehäuse 21
gehörenden Unterplatte 26, wie aus der Unteransicht von Fig. 7 zu erkennen ist. In
das Langloch 27 greift ein am Schlitten 40 sitzender Montagezapfen 41 ein, der eine
noch näher zu erläuternde Schubbewegung des Schlittens 40 nach außen 44 und nach innen
45 nicht ausschließt, aber für einen unverlierbaren Zusammenhalt mit dem Gehäuse 21
sorgt. Der Montagezapfen 41 kann mit den aus Fig. 7 mit 42, 43 gekennzeichneten Enden
des Langlochs 27 anschlagartig zusammenwirken und damit eine maximale Ausschub- und/oder
Einschublage des Schlittens 40 begrenzen.
[0010] Ein weiterer Bestandteil des Gegenglieds 20 ist mindestens ein Hebel 30, der eine
Hakenöffnung 33 aufweist und daher nachfolgend kurz "Hakenhebel" bezeichnet werden
soll. Der Hakenhebel 30 besteht aus einer profilierten Platte, die parallel zur Oberplatte
23 des Gehäuses 21 verläuft und über ein Schwenklager 46 mit dem Schlitten 40 verbunden
ist, wie aus Fig. 5 hervorgeht. Das Schwenklager 46 steckt in einer Lagerhülse 47,
die im Schlitten 40 verankert ist. Der Schlitten 40 ist zusammen mit dem an ihm gelagerten
Hakenhebel 30 stets gemeinsam im Sinne der Pfeile 44, 45 von Fig. 2 und 3 aus- bzw.
einschiebbar. Der Schlitten 40 und der Hakenhebel 30 bilden folglich eine gemeinsam
im Gehäuse 21 verschiebliche Baueinheit, von der in Fig. 2 und 3 zwei mit 60 und 60'
bezeichnete Längslagen gezeigt sind.
[0011] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind zwei zueinander formgleiche Hakenhebel 30,
30' vorgesehen, die in zueinander spiegelbildlicher Weise mit ihren beiden Hakenöffnungen
33, 33' positioniert sind und gemeinsam an dem gleichen Schwenklager 46 des Schlittens
40 gelagert sind. Wegen ihrer Formgleichheit genügt es, lediglich den einen Hakenhebel
30 zu beschreiben, weil dies in entsprechender Weise auch für den zweiten Hakenhebel
30' gilt. Die Bestandteile des Hakenhebels 30, 30' werden folglich durch das jeweils
gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet, aber zur Unterscheidung sind diejenigen des
zweiten Hebels 30' mit einem Strich (') versehen.
[0012] Die Hakenöffnung 33, 33' ist von zwei Hakenschenkeln 31, 32 bzw. 31', 32' begrenzt,
die zwischen sich einen dem Querschnitt des Steuerglieds 10 entsprechenden Freiraum
erzeugen. Wie anhand von Fig. 3 näher erläutert wird, ist der Hakenhebel 30 zweiarmig
ausgebildet und besitzt einen die jeweilige Hakenöffnung 33 bzw. 33' aufweisenden
äußeren Hebelarm 36 und, auf der gegenüberliegenden Seite des Schwenklagers 46, einen
inneren Hebelarm 37, der an seinem Innenende ein Neigungsprofil 38 bzw. 38' besitzt.
An diesem Neigungsprofil 38, 38' wirkt eine Federkraft 58. Diese Federkraft wird hier
von einer wendelförmigen Druckfeder 50 erzeugt, die in einer axialen Bohrung 48 des
Schlittens 40 angeordnet ist und auf einen in dieser Bohrung 48 längsverschieblichen
Stößel 49 wirkt. Damit werden folgende Wirkungen erreicht.
[0013] Wenn sich das zylindrische Steuerglied 10 in seiner aus Fig. 5 und 6 ersichtlichen
ersten Position 51 befindet, die auch in Fig. 6 durch eine entsprechende strichpunktierte
Lage verdeutlicht ist, so liegt bei einem über Scharniere am Rahmen 11 angelenkten
Flügel 12 eine Entriegelungsstellung vor, wo der Flügel 12 gegenüber dem Rahmen 11
frei beweglich ist. Dann befindet sich die erwähnte, aus dem Schlitten 40 und den
beiden Hakenhebeln 30, 30' gebildete Baueinheit in ihrer aus Fig. 2 ersichtlichen
Ausschublage 60. Diese ist dadurch bestimmt, daß sich der Schlitten 40 im Sinne des
Ausschubpfeils 44 maximal in Richtung auf eine Gehäuseöffnung 28 des Gehäuses 21 hin
bewegt hat. In Fig. 2 ist der schraffierte Zapfen 10 in einer späteren zweiten Position
gezeigt und daher bei dieser Betrachtung zunächst wegzudenken. Die Ausschublage 60
der Baueinheit ist durch den bereits beschriebenen und aus Fig. 7 ersichtlichen Endanschlag
42 des zum Schlitten 40 gehörenden Montagezapfens 41 begrenzt. Beide plattenförmigen
Hakenhebel besitzen ein definiertes Umrißprofil, welches, wie am besten anhand der
Fig. 3 zu erkennen ist, an der von der Hakenöffnung 33 weggerichteten Längskante einen
Vorsprung 39 erzeugt, der über eine Platten-Verbreiterung des Hakenhebels 30 in den
erwähnten äußeren Hakenschenkel 31 übergeht.
[0014] In der Ausschublage 60 von Fig. 2 befinden sich die äußeren Hakenschenkel 31 bzw.
31' der beiden Hakenhebel 30, 30' in einer Gehäuseerweiterung 29. Durch die von der
Druckfeder 50 erzeugte, bereits erwähnte Federkraft 58 entstehen an den Neigungsprofilen
38, 38' zueinander spiegelbildliche Drehmomente, welche die durch die Drehpfeile 34,
34' in Fig. 2 verdeutlichte Schwenkbewegungen an den Hakenhebeln 30, 30' erzeugen
und diese voneinander wegspreizen. Dadurch werden die äußeren Hakenschenkel 31, 31'
in der Gehäuseerweiterung 29 voneinander weg gedrückt und kommen mit ihren beiden
Vorsprüngen 39, 39' vor Schultern 59 bzw. 59' zu liegen, die ausweislich der Fig.
3 die Gehäuseerweiterung 29 nach innen begrenzen. In ihrer Spreizstellung 34, 34'
von Fig. 2 hintergreifen folglich die Schultern 59, 59' die beiden Vorsprünge 39,
39' und verhindern somit auch ein unkontrolliertes Einschieben der Baueinheit. Damit
ist die Ausschublage 60 der Baueinheit auch gegenüber einer durch den Pfeil 45 verdeutlichte
Einschubbewegung genau festgelegt.
[0015] Wird nun durch Betätigen der Handhabe das Steuerglied 10 in seine in Fig. 4 und 2
ausgezogen gezeichnete Position 52 überführt, so stößt es gegen die beiden einander
überlappenden inneren Hakenschenkel 32, 32' der beiden Hakenhebel 30, 30'. In der
Spreizstellung der Hakenhebel 30, 30' verbleibt zwischen den beiden äußeren Hakenschenkeln
31, 31 ein aus Fig. 2 ersichtlicher ausreichender Durchlaß 57 für das Steuerglied
10. Die inneren Hakenschenkel 32, 32' weisen eine zueinander gegensinnige Schräge
auf. Beim weiteren Längsverschieben 14 der Treibstange 15 gelangt das Steuerglied
10 in die in Fig. 4 gestrichelte dritte Position 53, wobei auf die schrägen inneren
Hakenschenkel 32, 32' eine Kraft ausgeübt wird, die ein zur vorerwähnten Spreizbewegung
34, 34' gegensinniges Drehmoment erzeugt und die beiden Hakenhebel 30, 30' im Sinne
der Drehpfeile 35, 35' von Fig. 3 gegeneinander schwenkt. Dadurch werden die beiden
Hakenhebel 30, 30' aneinander geklappt und schließen das Steuerglied 10 zangenartig
mit ihren beiden Hakenöffnungen 33, 33' zwischen sich allseitig ein. Bei dieser Anklappbewegung
35, 35' werden die beiden Vorsprünge 39, 39' an den Längskanten der beiden Hakenhebel
30, 30' mit ihren Vorsprüngen 39, 39' aus den zugehörigen Schultern 59, 59' der Gehäuseerweiterung
29 herausgehoben. Dadurch kann die Baueinheit im Sinne des Pfeils 45 von Fig. 3 weiter
eingeschoben werden und erreicht schließlich die in Fig. 3 ausgezogen gezeichnete
und in Fig. 4 strichpunkiert angedeutete vierte Position 54.
[0016] In Fig. 3 liegt an sich schon die volle Einschublage 60' der aus dem Schlitten 40
und den beiden Hakenhebeln 30, 30' bestehenden Baueinheit vor. Beim Zusammenklappen
35, 35' der beiden Hakenhebel 30, 30' wurde der Stößel 49 über das Neigungsprofil
38, 38' in der Schlitten-Bohrung 48 hineingeschoben und dadurch die dortige Druckfeder
50 zusammengedrückt. Die von ihr erzeugte Federkraft 58 ist zwar gegenüber der Situation
von Fig. 2 angewachsen und übt folglich ein die Spreizbewegung 34, 34' erzeugendes,
höheres Drehmoment aus, doch kann sich dieses in der Einschublage 60' nicht auswirken.
Beim Einschieben 45 gleitet nämlich die jeweils der Hakenöffnung 33 bzw. 33' zugekehrte
Längskante 56 bzw. 56' der beiden Hakenhebel 30, 30' an einer bereits in Fig. 2 erkennbaren
Führungsfläche 61 bzw. 61' im Inneren des Gehäuses 21 entlang. In der Einschublage
60' der Baueinheit von Fig. 3 halten die gegeneinander gerichteten Führungsflächen
61, 61' über die Hebel-Längskanten 56, 56' die beiden Hakenhebel 30, 30' in der Anklappstellung
aneinander gedrückt. Die Federkraft 58 der Druckfeder 50 ist dadurch schwenk-unwirksam
gesetzt.
[0017] In Fig. 3 liegt die volle Schließposition des Steuerglieds 10 im Gegenglied 20 vor.
Das Steuerglied 10 wird allseitig von den beiden Hakenhebeln 30, 30' eingeschlossen
und nimmt daher dort eine definierte Position ein. Über die erfindungsgemäße Verschlußvorrichtung
10, 20 ist daher der Flügel 12 am Rahmen 11 besonders zuverlässig verriegelt.
[0018] Wie strichpunktiert in Fig. 4 angedeutet ist, könnte das Steuerglied 10 durch eine
weitere Längsverschiebung 14 der Treibstange 15 bis zu einer weiteren strichpunktierten
Position 55 eingeschoben werden, ohne daß dies die Zuverlässigkeit der Verriegelung
von Flügel und Rahmen beeinträchtigt. Dies läßt sich durch eine ausreichend große
Bemessung des Langlochs 27 sicherstellen, indem der bereits erwähnte und aus Fig.
7 ersichtliche Endanschlag 43 ausreichend weit nach innen gesetzt wird.
[0019] Die Umsteuerung der Verschlußvorrichtung aus ihrer in Fig. 3 gezeigten Schließposition
in ihre aus Fig. 5 ersichtliche volle Freigabeposition erfolgt in einer zur vorbeschriebenen
Bewegung gegensinnigen Weise. Dabei wird die Treibstange 15 im Sinne des Pfeils 14
zurückgeschoben, wobei in der ersten Bewegungsphase, bis zur Position 53 des Steuerglieds
10 von Fig. 4, die Spreizkraft 58 der Druckfeder 50 gegenüber den beiden Hakenhebeln
30, 30' unwirksam bleibt. Es besteht eine Anlage der Hebel-Längskanten 56, 56' an
den erwähnten Gehäuse-Führungsflächen 61, 61'. Erst wenn die verbreiterten äußeren
Hakenschenkel 31, 31' die beschriebene Gehäuseerweiterung 29 von Fig. 2 erreicht haben,
kann sich die Federkraft 58 auswirken und die Spreizbewegung 34, 34' der beiden Hakenhebel
30, 30' bewirken. Dann liegt wieder ein ausreichend großer Durchlaß 57 zwischen den
beiden äußeren Hakenschenkeln 31, 31' vor, um das Steuerglied 10 in seine äußerste
Position 51 von Fig. 4, 5 bzw. 6 zu überführen. Das Steuerglied 10 liegt nun wieder
außerhalb des Gehäuses 21. Der Flügel 12 ist vom Rahmen 11 entriegelt.
Bezugszeichenliste:
[0020]
- 10
- Steuerglied
- 11
- Rahmen
- 12
- Flügel
- 13
- Längsnut in 12
- 14
- Pfeil der Längsverschiebung von 15 bzw. 10
- 15
- Treibstange
- 16
- Deckschiene
- 17
- Langloch in 16
- 18
- Verschiebungsweg von 10 (Fig. 4)
- 19
- Befestigungsschraube für 20
- 20
- Gegenglied
- 21
- Gehäuse von 20
- 22
- Befestigungsloch für 19
- 23
- Oberplatte von 21
- 24
- Längsschlitz in 23
- 25
- Schubführung in 21
- 26
- Unterplatte von 21
- 27
- Langloch in 26
- 28
- Gehäuseöffnung von 21
- 29
- Gehäuseerweiterung bei 28
- 30, 30'
- Hakenhebel
- 31, 31'
- äußerer Hakenschenkel von 30 bzw. 30'
- 32, 32'
- innerer Hakenschenkel von 30 bzw. 30'
- 33, 33'
- Hakenöffnung von 30 bzw. 30'
- 34, 34'
- Schwenkbewegung von 30 bzw. 30', Wegspreizbewegung
- 35, 35'
- Schwenkbewegung von 30 bzw. 30', Anklappbewegung
- 36
- äußerer Hebelarm von 30
- 37
- innerer Hebelarm von 30
- 38, 38'
- Neigungsprofil bei 37 von 30 bzw. 30'
- 39, 39'
- zahnartiger Vorsprung an 30 bzw. 30'
- 40
- Schlitten
- 41
- Montagezapfen für 40 an 21
- 42
- erster Endanschlag in 26
- 43
- zweiter Endanschlag in 26
- 44
- Pfeil der Ausschubbewegung von 40
- 45
- Pfeil der Einschubbewegung von 40
- 46
- Schwenklager für 30 und 30'
- 47
- Lagerhülse für 46
- 48
- axiale Bohrung in 40
- 49
- Stößel in 48
- 50
- Druckfeder in 48
- 51
- erste Position von 10 (Entriegelungsstellung)
- 52
- zweite Position von 10
- 53
- dritte Position von 10
- 54
- vierte Position von 10 (Verriegelungsstellung)
- 55
- fünfte Position von 10
- 56, 56'
- Längskante von 30 bzw. 30'
- 57
- Durchlaß für 10
- 58
- Federkraft von 50
- 59, 59'
- Schulter bei 29
- 60
- Ausschublage der Baueinheit aus 40, 30, 30'
- 60'
- Einschublage der Baueinheit aus 40, 30, 30'
- 61, 61'
- Führungsfläche von 30 bzw. 30' in 21
1. Verschlußvorrichtung für Fenster, Türen od. dgl.,
mit einem beweglichen Steuerglied (10) am Flügel (12) oder am Rahmen (11) des Fensters
einerseits
und mit einem ruhenden Gegenglied (20) am Rahmen (11) oder Flügel (12) andererseits,
wobei das bewegliche Steuerglied (10) zwar an einer Treibstange (15) festsitzt, aber
die Treibstange(15) von einem Handgriff aus längsverschieblich (14) ist
und das Steuerglied (10) zwischen mindestens einer Schließposition und einer Freigabeposition
gegenüber dem ruhenden Gegenglied (20) verschieblich ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenglied (20) mindestens einen, quer zur Verschiebungsrichtung (14) des
Steuerglieds (10) verschwenkbaren Hebel (Hakenhebel 30, 30') mit einer Hakenöffnung
(33, 33') aufweist, die auf ihrer vom Schwenklager (46) des Hakenhebels (30, 30')
abgekehrten Seite von einem äußeren Hakenschenkel (31, 31') begrenzt ist,
und daß in der Schließposition der Vorrichtung der Hakenhebel (30, 30') soweit an
das Steuerglied (10) herangeschwenkt (35, 35') ist, bis seine Hakenöffnung (33, 33')
das Steuerglied (10) aufnimmt und sein äußerer Hakenschenkel (31, 31') vor das Steuerglied
greift (Fig. 3),
während in der Freigabeposition der Vorrichtung der Hakenhebel (30, 30') soweit vom
Steuerglied (10) weggeschwenkt ist, bis sein äußerer Hakenschenkel (31, 31') aus der
Verschiebungsrichtung (14) des Steuerglieds (10) gelangt, (Fig. 2).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenglied (20) ein ortsfestes Gehäuse (21) mit einer Schubführung (25) für
das Schwenklager (46) des Hakenhebels (30, 30') besitzt
und daß beim Verschieben (14) zwischen der Freigabe- und Schließposition das Steuerglied
(10) den Hakenhebel (30, 30') mitnimmt und im Gehäuse zwischen einer die Freigabeposition
kennzeichnenden Ausschublage (60) und einer die Schließposition bestimmenden Einschublage
(60') zwangsverschiebt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hakenöffnung (33, 33') auf ihrer dem Schwenklager (46) zugekehrten Seite von
einem inneren Hakenschenkel (32, 32') begrenzt ist,
gegen den das Steuerglied (10) stößt, wenn das Steuerglied (10) ins Gehäuse (21) hineingeschoben
(45) wird und aus seiner Freigabeposition in seine Schließposition gelangt,
während das Steuerglied (10) gegen den äußeren Hakenschenkel (31, 31') drückt, wenn,
umgekehrt, das Steuerglied (10) aus dem Gehäuse (21) herausfährt (44) und aus seiner
Schließposition in seine Freigabeposition überführt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß - in der Ausschublage (60) und/oder in der Einschublage (60') des Hakenhebels
(30, 30') gesehen - der innere und/oder der äußere Hakenschenkel (32, 32'; 31, 31')
geneigt zur Verschiebungsrichtung (14) des Steuerglieds (10) verlaufen,
wodurch die vom Steuerglied (10) beim Verschieben (14) auf den Hakenschenkel (32,
32'; 31, 31') ausgeübte Kraft eine Kraftkomponente aufweist, die das Heranschwenken
(35, 35') des Hakenhebels (30, 30') an das Steuerglied (10) und/oder das Wegschwenken
(34, 34') des Hakenhebels (30, 30') bewirkt.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (21) außer der Schubführung (25) für das Schwenklager (46) auch noch
eine Führungsfläche (61, 61') für den Hakenhebel (30, 30') besitzt
und daß beim Verschieben zwischen seiner Ausschub- und Einschublage (60, 60') der
Hakenhebel (30, 30') entlang dieser Führungsfläche (61, 61') gleitet
und, mindestens in der Einschublage, die Führungsfläche (61, 61') den Hakenhebel (30,
30') an das Steuerglied (10) herangeschwenkt (35, 35') hält, (Fig. 3).
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hakenhebel (30, 30') an seiner von der Hakenöffnung (33, 33') wegweisenden
Längsseite einen Vorsprung (39, 39') besitzt
und das Gehäuse (21) eine Schulter (59, 59') aufweist, vor welche der Vorsprung (39,
39') in der Wegschwenk-Stellung (34, 34') des Hakenhebels (30, 30') greift und dadurch
die Ausschublage (60) des Hakenhebels (30, 30') fixiert.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Feder (50) im Gehäuse (21) integriert ist, welche bestrebt ist, den Hakenhebel
(30, 30') in dessen Wegschwenk-Stellung (34, 34') zu überführen.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hakenhebel (30) zweiarmig (36, 37) ausgebildet ist,
bestehend aus einem auf der einen Seite des Schwenklagers (46) befindlichen äußeren
Hebelarm (36), der die Hakenöffnung (33) aufweist,
und einem auf der anderen Seite des Schwenklagers (46) angeordneten inneren Hebelarm
(37), an welchem die Feder (50) angreift.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraft (58) der Feder (50) zwar im wesentlichen parallel zur Schubführung (25)
des Hebels (30, 30') im Gehäuse (21) verläuft,
aber über ein Neigungsprofil (38, 38') auf das Ende des inneren Hebelarms (37) wirkt
und dadurch ein Drehmoment auf den Hakenhebel (30, 30') ausübt.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwenklager (46) des Hakenhebels (30, 30') an einem Schlitten (40) sitzt
und der Schlitten (40) sich in der Schubführung (25) des Gehäuses (21) befindet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (50) im Schlitten
(40) integriert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 odeer 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schubführung
(25, 27) im Gehäuse (21) und dem Schlitten (40) Endanschläge (42, 43) vorgesehen sind,
welche die maximale Ausschub- und/oder Einschublage (60, 60') des Hakenhebels (30,
30') im Gehäuse (21) begrenzen.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenglied (20) zwei zueinander spiegelbildlich verschwenkbare Hakenhebel
(30, 30') mit gegeneinander weisenden Hakenöffnungen (33, 33') besitzt,
und den beiden Hakenöffnungen (33, 33') ein gemeinsames Steuerglied (10) an der Treibstange
(15) zugeordnet ist,
und die beiden Hakenhebel (30, 30') in der Schließposition aufeinanderzu geklappt
(35, 35') sind und mit ihren beiden Hakenöffnungen (33, 33') das Steuerglied (10)
der Treibstange (15) zwischen sich fassen,
aber in der Freigabeposition die beiden Hakenhebel (30, 30') voneinander weggespreizt
(34, 34') sind und zwischen ihren äußeren Hakenschenkeln (31, 31') einen Durchlaß
(57) für das Steuerglied (10) erzeugen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in der Spreizstellung (34,
34') die inneren Hakenschenkel (32, 32') der beiden Hakenhebel (30, 30') einander
überlappen und einen zueinander gegensinnigen Schrägverlauf aufweisen, (Fig. 2).
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hakenhebel
(30, 30') ein gemeinsames Schwenklager (46) im Gehäuse (21) bzw. am Schlitten (40)
aufweisen.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß den beiden Hakenhebeln (30, 30') zwar zwei Führungsflächen (61, 61') im Gehäuse
(21) zugeordnet sind, welche in der Einschublage (60') die beiden Hakenhebel (30,
30') zwischen sich fassen und sie gegeneinander geklappt (35, 35') halten (Fig. 3),
aber nur eine gemeinsame Feder (50) für die beiden Hakenhebel (30, 30') vorgesehen
ist, welche bestrebt ist, die beiden Hakenhebel (30, 30') voneinander wegzuspreizen
(34, 34'), (Fig. 2).