[0001] Die Erfindung betrifft ein Elektro-Speicherheizgerät mit einem Speicherkern, elektrischen
Heizkörpern zum Erwärmen des Speicherkerns, wenigstens einem Strömungskanal, einem
Gebläse, welches zum Entladen des Speicherkerns einen Luftstrom durch den wenigstens
einen Strömungskanal fördert, und einem den Speicherkern, den Strömungskanal und das
Gebläse aufnehmenden Gerätegehäuse, das mit Eintritts- und Austrittsöffnungen für
den Strömungskanal versehen ist. Bei herkömmlichen Elektro-Speicherheizgeräten dieser
Art ist der Strömungskanal in der Regel mehrfach umgelenkt durch den Speicherkern
geführt. Die von dem Gebläse durch den Strömungskanal geführte Luft nimmt die Wärme
unmittelbar von dem den Strömungskanal begrenzenden Speicherkernmedium auf und tritt
aus den Austrittsöffnungen in den zu erwärmenden Raum aus. Die Ausbildung und der
Verlauf sowie die geschickte Abgrenzung des Strömungskanals waren Voraussetzung für
eine möglichst gleichmäßige Entladung des Speicherkerns und damit für einen akzeptablen
Wirkungsgrad des Speicherheizgeräts. Ein optimaler Wärmeübergang vom Speicherkern
auf die durch den Strömungskanal im Speicherkern geführte Gebläseluft ist nur mit
entsprechendem baulichen Aufwand zu erreichen.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gleichmäßige und dosierbare Entladung
des gesamten Speicherkerns zuverlässig und mit relativ geringem baulichen Aufwand
zu erreichen.
[0003] Diese Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen Elektro-Speicherheizgerät erfindungsgemäß
dadurch gelöst,
daß ein Wärmetauscher im oder am Strömungskanal derart angeordnet ist, daß wenigstens
eine seiner Wärmetauscherflächen mit einem durch den Strömungskanal geförderten Luftstrom
in wärmetauschender Beziehung steht; und
daß zwischen Speicherkern und Wärmetauscher Kopplungsmittel vorgesehen sind, welche
Wärme vom Speicherkern zum Wärmetauscher leiten, so daß der Speicherkern mittelbar
über den Wärmetauscher entladbar ist.
[0004] Mit Hilfe der Kopplungsmittel kann die Wärme dem Speicherkern gleichmäßig entzogen
und zum Wärmetauscher übertragen werden, von wo sie in einem vergleichsweise konzentrierten
Bereich, nämlich im Bereich der dem Luftstrom ausgesetzten Wärmetauscherfläche, in
den zu beheizenden Raum abgeführt werden kann. Der Strömungskanal läßt sich dadurch
beträchtlich verkürzen und entsprechend einfach strukturieren. In Form beispielsweise
von Platten, Stäben oder Rippen aus gut wärmeleitendem Metall können die Kopplungsmittel
gleichmäßig über den Speicherkern verteilt und mit dessen Medium in innigen Kontakt
gebracht werden. Über derartige Kopplungsmittel kann die Wärme selbst aus kritischen
Eckbereichen ähnlich leicht abgeführt werden wie aus der Mitte eines blockförmigen
Speicherkerns. Der Speicherkern selbst kann ebenso wie das Gerätegehäuse äußerst kompakt
ausgeführt werden, und die den Speicherkern umgebende Wärmedämmung kann nach den thermischen
Dämmungseigenschaften ausgewählt und ausgelegt werden.
[0005] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Kopplungsgrad
zwischen Speicherkern und Wärmetauscher steuerbar ist. Zu diesem Zweck ist wenigstens
eine Wärmetauscherfläche lageveränderlich, beispielsweise im Gerätegehäuse verschiebbar
und/oder verschwenkbar angeordnet. Durch die Möglichkeit zur Änderung des Kopplungsgrade
zwischen Speicherkern und Wärmetauscher kann auf die sonst übliche stetige oder nicht-stetige
Gebläsedrehzahlregelung verzichtet werden. Dadurch wird der Benutzerkomfort entsprechend
erhöht, denn die Entladung läßt sich bei sehr niedrigen Gebläsedrehzahlen ohne störende
Schaltgeräusche relativ genau durch einfache Änderung des Kopplungsgrades bzw. der
Lage des Wärmetauschers regeln.
[0006] Zur Lageänderung der wenigstens einen Wärmetauscherfläche dient ein Stellantrieb,
der über einen Regler in Abhängigkeit von einer Regelabweichung, insbesondere von
einer Temperaturabweichung gesteuert wird.
[0007] Bei entsprechender Bemessung und Anordnung der Wärmetauscherflächen kann unter Umständen
auf ein Gebläse ganz verzichtet und ein Konvektionsstrom über die Wärmetauscherflächen
geleitet werden, der ähnlich einem statischen Speicherheizgerät die Wärme aus dem
Gerät abführt und einen wesentlichen Teil der Entladung des Speicherkerns bewirkt.
In jedem Fall können mit Hilfe von über die Wärmetauscherflächen geleitete Konvektionsströmen
Ruhephasen des Gebläses verlängert und trotzdem alle Bereiche des Speicherkerns gleichmäßig
entladen werden.
[0008] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Wärmetauscher an einer
Halterung aus einem Material mit einem hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
derart angeordnet, daß der Kopplungsgrad zwischen Speicherkern und Wärmetauscher in
Abhängigkeit von der Temperatur der Halterung veränderlich ist.
[0009] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Wärmetauscher nur
an einer Seite, beispielsweise unterhalb oder oberhalb des Speicherkerns angeordnet.
[0010] Die Kopplungsmittel können gemäß einer Weiterbildung der Erfindung mindestens eine
Schicht aus flexiblem Wärmeübertragungsmaterial aufweisen, die in einer Grenzzone
zwischen Speicherkern und Wärmetauscher, beispielsweise an der Unterseite des Speicherkerns
angeordnet ist. Als flexibles Wärmeübertragungsmaterial eignet sich besonders eine
Matte aus Metallwolle.
[0011] Eine besonders günstige und gleichmäßige Wärmeübergabe vom Speicherkern auf den Wärmetauscher
wird erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, daß der Speicherkern durch kasten- oder kassettenartige
Metallbehälter gebildet ist, die mit einer Salzschmelze oder Salzmischung gefüllt
sind. Die Salzschmelze oder Salzmischung hat vorzügliche Wärmespeichereigenschaften.
[0012] Die Salzschmelze und Salzmischung schmiegt sich relativ homogen und innig an die
die Wärme abführenden Metallbehälterwände an, so daß an deren Enden und Übergabestellen
zum Wärmetauscher und an den anschließenden, zum Wärmetauscher parallelen Behälterwänden
ein hohes Wärmepotential zur Verfügung gestellt wird.
[0013] Weitere Ausgestaltungen und Fortbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Vertikalschnitt durch eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Elektro-Speicherheizgerätes, wobei ein Teil des Speicherkerns weggebrochen
dargestellt ist;
- Fig. 2
- eine schematische Teilansicht auf ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel mit einem
zur Änderung des Kopplungsgrades verschiebbaren Wärmetauscher; und
- Fig. 3
- eine schematische perspektivische Ansicht auf einen Teil eines Speicherheizgeräts
mit einer Speicherkernstruktur, die sich für das neue Elektro-Speicherheizgerät besonders
eignet.
[0015] Bei dem in Fig. 1 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel des neuen Elektro-Speicherheizgeräts
umschließt ein mit einer Wärmedämmung versehenes Gerätegehäuse eine Aufnahmekammer
für einen Speicherkern 2. In dem Speicherkern sind elektrische Heizkörper 3 zum Erwärmen
des Speicherkerns in gleichmäßiger Verteilung angeordnet. Der Speicherkern 2 ist als
kompakter, im wesentlichen geschlossener Block ausgebildet. Ein Teil des Speicherkerns
ist weggebrochen dargestellt, so daß eine Reihe von Gehäusedurchbrüchen 4 sichtbar
wird, durch die Konvektionsströme aus dem Gehäuseinnenraum in den zu beheizenden Raum
nach außen austreten und für eine gewisse statische Entladung des Speicherkerns sorgen
können.
[0016] Ein relativ breiter Strömungskanal 5 erstreckt sich von einer mit Eintrittsöffnungen
versehenen Eintrittsblende 6 ausgehend durch eine bodenseitige Gehäusekammer bis zu
einer auf der gegenüberliegenden Gehäuseseite angeordneten Austrittsöffnung 7. Hinter
der Eintrittsblende 6 ist im Strömungskanal 5 ein Gebläse 8 angeordnet, das einen
Luftstrom von der Eintrittsseite durch den Strömungskanal 5 zur Austrittsöffnung 7
fördert, um den Speicherkern zu entladen. Der Strömungskanal 5 wird auf der dem Speicherkern
2 zugewandten Seite durch einen im beschriebenen Ausführungsbeispiel als Rippenrohr-Wärmetauscher
ausgebildeten Wärmetauscher 10 begrenzt. Der Wärmetauscher 10 ist an seinem der Eintrittsblende
6 benachbarten Ende über ein Schwenklager 11 gehaltert und kann mit Hilfe eines in
der Zeichnung nicht dargestellten Schwenkantriebs in verschiedene Schwenkstellungen
gebracht werden. In der Grenzzone unmittelbar im Anschluß an die Unterseite des Speicherkerns
2 ist eine Wärmeübertragungsmatte 12 aus Metallwolle angeordnet, die sich bei hochgeklapptem
Wärmetauscher 10 unter dem Andruck der benachbarten Wärmetauscherfläche flexibel zusammendrücken
läßt. Dabei schafft die Wärmeübertragungsmatte 12 einen ausgezeichneten Wärmeübergang
zwischen dem Wärmetauscher 10 und den Wärmeübergangsflächen des Speicherkerns 2. Im
Speicherkern 2 sind wärmeleitende Kopplungselemente in Form von vertikal verlaufenden
Metallwänden 14 eingezogen, die mit dem Speichermedium 2 in innigem Kontakt stehen.
Über diese Kopplungselemente 14 wird die Wärme unmittelbar aus dem Speicherkern 2
nach unten abgeführt und über die wärmeübertragende flexible Metallwollenmatte 12
auf die benachbarte, obere Wärmetauscherfläche übertragen. Die vom Speicherkern 2
auf den Wärmetauscher 5 übertragbare Wärmemenge läßt sich erkennbar durch Änderung
der Schwenklage des Wärmetauschers 5 ändern. Sie ist in der horizontalen (strichpunktierten)
Stellung bei vollständigem Kontakt des Wärmetauschers mit der zusammengedrückten flexiblen
Matte 12 am größten und in der weitergehenden, mit ausgezogenen Linien dargestellten
unteren Schwenkposition am geringsten. Der Kopplungsgrad und somit die vom Luftstrom
durch den Strömungskanal 5 abgeführte Wärmemenge ist daher einerseits von der Temperatur
des Speicherkerns 2 und andererseits von der Relativposition des schwenkbaren Wärmetauschers
5 abhängig. Das Gebläse 8 kann daher in langen Aktivperioden mit gleichbleibend niedriger
Drehzahl betrieben werden, wobei der Wärmebedarf durch Variation der Schwenkposition
des Wärmetauschers kontinuierlich gedeckt wird.
[0017] Anstelle von Metallwänden können geeignete andere Kopplungsmittel zum Transport der
Wärme aus dem Speicherkern 2 in die Grenzzone zwischen Matte 12 und Wärmetauscher
5 verwendet werden.
[0018] Bei dem in Fig. 2 in Teilansichten dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Wärmetauscher
5' über eine Schubstange 20 gegenüber der Übergabefläche an der Unterseite des als
Block dargestellten Speicherkerns 2 verschiebbar. Der Stellantrieb der Schubstange
20 ist in der schematischen Darstellung gemäß Fig. 2 nicht gezeigt; derartige Stellantriebe
sind beispielsweise in Form von Spindelantrieben oder Zahnstangenantrieben in vielfältiger
Ausführung bekannt.
[0019] Fig. 3 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Ausführungsform des Speicherheizgeräts,
bei dem eine Deckwand des Gehäuses 1 fortgelassen ist und das obere Ende des Speicherkerns
und die diesen umgebende Wärmedämmung 15 freigelegt sind. Der in Fig. 3 gezeigte Speicherkern
enthält kassettenförmige Metallbehälter 14', die mit einer Salzschmelze oder Salzmischung
als Speichermedium gefüllt sind. Derartige Speichermedien haben vorzügliche Speichereigenschaften
und gewährleisten einen hervorragenden Wärmeübergang zu den begrenzenden Wänden der
Metallbehälter 14'. Diese wirken bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
als Kopplungselemente und transportieren die im Speichermedium gespeicherte Wärme
zu den Übergabeflächen im Bodenbereich des Speicherkerns 2'.
[0020] Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche Abwandlungen möglich. So kann der
Strömungskanal oberhalb des Speicherkerns und/oder entlang einer der Gehäuse-Seitenwände
verlaufen. Bei schwenkbarer Anordnung des Wärmetauschers 5 empfiehlt sich die in Fig.
1 dargestellte eintrittsseitige Anordnung des Gebläses 8; andererseits kann aber das
Gebläse auch an der Austrittsseite nahe der Austrittsblende 7 angeordnet sein. Im
Bereich der beweglichen Enden des Wärmetauschers 5 können flexible Schürzen angebracht
sein, die den Strömungskanal im Bereich der Übergangsstellen bei Bewegung des Wärmetauschers
5 abdichten.
1. Elektro-Speicherheizgerät mit einem Speicherkern (2), elektrischen Heizkörpern (3)
zum Erwärmen des Speicherkerns, wenigstens einem Strömungskanal (5), einem Gebläse
(8), welches zum Entladen des Speicherkerns einen Luftstrom durch den wenigstens einen
Strömungskanal (5) fördert und einem den Speicherkern (2), den Strömungskanal (5)
und das Gebläse (8) aufnehmenden Gerätegehäuse, das mit Eintritts- und Austrittsöffnungen
(6;7) für den Strömungskanal versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Wärmetauscher (10) im oder am Strömungskanal (5) derart angeordnet ist, daß
wenigstens eine seiner Wärmetauscherflächen mit einem durch den Strömungskanal geförderten
Luftstrom in wärmetauschender Beziehung steht; und
daß zwischen Speicherkern (2) und Wärmetauscher (10) Kopplungsmittel (14,12) vorgesehen
sind, welche Wärme vom Speicherkern zum Wärmetauscher leiten, so daß der Speicherkern
mittelbar über den Wärmetauscher entladbar ist.
2. Speicherheizgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopplungsgrad zwischen
Speicherkern (2) und Wärmetauscher (10) steuerbar ist.
3. Speicherheizgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Wärmetauscherfläche
zur Steuerung des Kopplungsgrades lageveränderlich, insbesondere durch einen Stellantrieb
im Gerätegehäuse verschiebar und/oder verschwenkbar angeordnet ist.
4. Speicherheizgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stellantrieb zur
Änderung des Kopplungsgrads zwischen Speicherkern und Wärmetauscher in Abhängigkeit
von einer Temperatur-Regelabweichung regelbar ist.
5. Speicherheizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wärmetauscher an einer Halterung aus einem Material mit einem hohen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
derart angeordnet ist, daß der Kopplungsgrad zwischen Speicherkern und Wärmetauscher
in Abhängigkeit von der Temperatur der Halterung veränderlich ist.
6. Speicherheizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kopplungsmittel (12,14) wärmeleitende, vorzugsweise metallische Elemente in Form von
Metallplatten (14) und/oder -rippen und/oder -stäben aufweisen, die einen Teil des
Speicherkerns (2) unter Wärmeübernahme aus letzterem durchdringen und in Richtung
des Wärmetauschers (10) verlaufen.
7. Speicherheizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Speicherkern (2) durch kassettenartige Metallbehälter gebildet ist, die mit einer
Salzschmelze oder Salzmischung gefüllt sind.
8. Speicherheizgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die kassettenartigen
Metallbehälter mit parallelen ebenen Wänden zusammengestellt sind und die Behälterwände
Kopplungsmittel zur Wärmeübertragung auf die Wärmetauscher bilden.
9. Speicherheizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wärmetauscher als Rippenrohr-Wärmetauscher ausgebildet ist.
10. Speicherheizgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kopplungsmittel wenigstens eine Schicht (12) aus flexiblem Wärmeübertragungsmaterial,
beispielsweise eine Metallwollmatte (12) aufweisen, die in einer Grenzzone zwischen
Speicherkern und Wärmetauscher angeordnet ist.