[0001] Die Erfindung betrifft ein Kältegerät mit wenigstens einem Kälteraum, welcher von
einem in einen geschlossenen Kältekreislauf eingebundenen, aus einem Plattenverbund
gebildeten Verdampfer gekühlt ist, welcher mit Kältemittelkanälen zur Führung des
im Kältekreislauf von einem Verdichter angetriebenen Kältemittel ausgestattet ist.
[0002] Bei Kältegeraten ist in deren Kältekreislauf heutzutage anstatt der ozonschichtfeindlichen
bzw. den Treibhauseffekt fördernden Kältemittel auf der Basis von Fluor-Chlorkohlenwasserstoffen
(FCKW) bzw. Fluor-Kohlenwasserstoffen (FKW), ein auf Kohlenwasserstoffen basierendes
Kältemittel, wie beispielsweise Isobutan eingesetzt. Durch den Einsatz derartiger,
im Vergleich zu den bisher eingesetzten Kältemitteln mit geringerer Dichte beaufschlagtem
Kältemittel in den bekannten Kältekreisläufen kommt es bei den darin eingebundenen
Verdampfern in deren Kältemittelkanälen zu einem deutlichen Anstieg des durch sie
fließenden Kältemittelvolumens pro Zeiteinheit. Hieraus resultiert ein nicht unerheblicher
Druckabfall entlang der Kältemittelkanäle, welcher seinerseits eine Leistungseinbuße
des gesamten Kältemittelsystems zur Folge hat. Zu einer besonders spürbaren Leistungseinbuße
kommt es, wenn die auf Kohlenwasserstoffen basierenden Kältemittel bei für große Kälteleistung
ausgelegten Verdampfern zu Einsatz kommen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen aus einem Plattenverbund gebildeten Verdampfer
bei seinem im Betrieb mit auf Kohlenwasserstoff basierenden Kältemitteln mit einfachen
konstruktiven Maßnahmen derart zu gestalten, daß eine Leistungseinbuße, bedingt durch
den Verdampfer, im Kältesystem verhindert ist.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß als Kältemittel in bekannter
Weise ein auf Kohlenwasserstoffen basierendes Kältemittel eingesetzt ist, welches
in Kältemittelkanälen geführt ist, deren Kanalquerschnitt an den, im Vergleich zu
den auf FKW- oder FCKW basierenden Kältemitteln höheren Volumenstrom, der auf Kohlenwasserstoffen
basierenden Kältemittel weitestgehend angepaßt ist und daß die neben dem Verdampfer
im Kältemittelkreislauf vorgesehenen Kältemittel-Fließstrecken hinsichtlich ihres
zur Führung von auf FKW oder FCKW basierenden Kältemittel dienenden, durchströmbaren
Querschnitts im wesentlichen unverändert sind.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Lösung ist der Druckabfall des in den Kältemittelkanälen
des Verdampfers strömenden Kältemittels zwischen Verdampfereingang und Verdampferausgang
minimiert, wodurch die Verdampfungstemperatur des Kältemittels über die gesamte Verdampferfläche
nahezu vergleichmäßigt und somit die Kälteleistung des Kältemittelverdichters und
die Energiebilanz des Kältekreislaufes deutlich erhöht ist. Ferner ist durch diese
Lösung erreicht, daß die Kanallängen und deren Anzahl im Vergleich zu einem Betrieb
mit auf FKW oder FCKW basierenden Kältemitteln weitestgehend unverändert sein können,
so daß eine engere, fertigungstechnisch nur schwer beherrschbare Kanalführung über
die gesamte Verdampferplatine, die deren Größe wesentlich verändern würde, vermieden
ist. Außerdem ermöglicht eine solche Lösung, daß die bisher bei auf FKW oder FCKW
basierenden Kältemitteln zum Einsatz gekommenen Verflüssiger bzw. Drosselstrecken
im Kältemittel-Kreislauf ohne kältetechnische Änderungen auch für den Betrieb von
auf Kohlenwasserstoffen basierenden Kältemitteln einsetzbar sind.
[0006] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Kanalquerschnittsfläche der Kältemittelkanäle zur Führung des
auf Kohlenwasserstoff basierenden Kältemittels gegenüber der Kanalquerschnittsfläche
der Kältemittelkanäle zur Führung von auf FKW oder FCKW basierenden Kältemittel um
25 bis 50 % vergrößert ist.
[0007] Eine Vergrößerung der Kanalquerschnittsfläche in dieser Größenordnung ist vor allem
in sogenannten Rollbond-Herstellverfahren der Kältemittelkanäle auf den platinenartigen
Verdampfern auch kostenmäßig noch günstig. .
[0008] Eine besonders hohe Leistungsverbesserung bei noch kostengünstiger Fertigung wird
bei einer Vergrößerung der Kanalquerschnittsfläche erzielt, wenn nach einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß die
Vergrößerung der Kanalquerschnittsfläche der Kältemittelkanäle, welche zur Führung
des auf Kohlenwasserstoffen basierenden Kältemittels dienen, 50 % gegenüber der Kanalquerschnittsfläche
der Kältemittelkanäle beträgt, welche zur Führung von des auf FKW oder FCKW basierenden
Kältemittels dienen.
[0009] Eine besonders deutliche Reduzierung der Druckverluste für das strömende Kältemittel
in den Kältemittelkanälen wird erzielt, wenn nach einer nächsten vorteilhaften Ausgestaltung
des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß die Kanalquerschnittsfläche zwischen
17 mm² und 18,5 mm² liegt aber vorzugsweise 18 mm² beträgt.
[0010] Einerseits besonders strömungsgünstig ausgebildet und andererseits noch gut fertigbar
ist ein Kältemittelkanal, wenn nach einer nächsten vorteilhaften Ausgestaltung des
Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß die Kanalquerschnittsfläche einen hydraulischen
Ersatzdurchmesser von etwa 3 mm aufweist, welcher sich aus einer Kanalbreite von 12
mm und einer Kanalhöhe von 2,1 mm ergibt.
[0011] Besonders günstige Ergebnisse hinsichtlich eines minimierten Druckabfalles für das
in den Kältemittelkanälen des Verdampfers strömenden Kältemittels hat sich ergeben,
wenn nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung
vorgesehen ist, daß das auf Kohlenwasserstoff basierende Kältemittel als Isobutan
ausgebildet ist.
[0012] Besonders zweckmäßig ist ein Verdampfer ausgebildet, wenn nach einer nächsten vorteilhaften
Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß der Verdampfer als
aus einem Plattenverbund zusammengesetzte Verdampferplatine mit im sogenannten Rollbondverfahren
hergestellten Kältemittelkanälen ausgebildet ist.
[0013] Entsprechend einer vorteilhaften alternativen Ausgestaltung des Gegenstandes der
Erfindung kann vorgesehen sein, daß der Verdampfer als aus einem Plattenverbund zusammengesetzte
Verdampferplatine mit im sogenannten Z-Bondverfahren hergestellten Kältemittelkanälen
ausgebildet ist.
[0014] Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines in der Zeichnung
vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung einen Kältekreislauf mit einem darin eingebundenen, aus
zusammengefügten Platinen gefertigten Zweitemperaturen-Verdampfer,
- Fig. 2
- in Ansicht von oben den Zweitemperaturen-Verdampfer in einbaufertigem Zustand, mit
in einer der Platinen eingeformten Kältemittelkanälen, in raumbildlicher Darstellung
und
- Fig. 3
- in vergrößertem Maßstab einen der Kältemittelkanäle in Schnittdarstellung, gemäß der
Schnittlinie III-III.
[0015] Gemäß Fig. 1 ist ein zu einem nicht dargestellten Haushalts-Kühlschrank mit ***-Gefrierfach
gehörender, vereinfacht schematisch dargestellter Kältekreislauf 10 gezeigt, welcher
mit einem Verdichter 11 ausgestattet ist. Dieser ist druckseitig an einen Verflüssiger
12 angeschlossen, dessen Berohrung hinsichtlich des durchströmbaren Querschnitts an
auf Fluor-Kohlenwasserstoffe oder Fluor-Chlorkohlenwasserstoffe basierende Kältemittel
angepaßt ist. An den Verflüssiger 12 schließt sich ausgangsseitig eine Trocknerpatrone
13 an, deren Ausgang mit einem Drosselrohr 14 versehen ist, dessen durchströmbarer
Querschnitt an auf der Basis von Fluor-Kohlenwasserstoff oder Fluor-Chlorkohlenwasserstoffen
gebildeten Kältemittel angepaßt ist. Das Drosselrohr 14 ist über den überwiegenden
Teil seiner Rohrlänge innerhalb eines saugseitig an den Verdichter 11 angeschlossenen
Saugrohres 15 verlegt, welches zusammen mit dem Drosselrohr 14 an einen für einen
sogenannten Einrohranschluß ausgebildeten Verdampfer 16 angeschlossen ist. Dieser
ist aus platinenartigem Material gebildet und weist zwei Temperaturzonen auf, welche
von einem durchgehenden Kältemittelkanalzug mit vom Verdichter 11 angetriebenen, auf
der Basis von Kohlenwasserstoffen gebildeten Kältemittel, wie beispielsweise Isobutan
versorgt sind.
[0016] Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, sind die beiden Abschnitte unterschiedlicher
Temperatur des Verdampfers 16 als C-förmig gebogener Gefrierfachverdampfer 17 mit
einem über einen Verbindungssteg 18 kältetechnisch damit verbundenen Rückwandverdampfer
19 für ein Normalkühlfach ausgebildet. Der Verdampfer 16 ist im vorliegenden Fall
durch Verschweißen von zwei gleichflächigen Aluminium-Blechplatinen 20 und 21 gebildet,
von denen die Platine 20 zur Erzeugung von Kältemittelkanälen mit einem deren Verlauf
entsprechenden Druck versehen ist, während die Platine 21 unbedruckt ist. Für die
bedruckte Aluminium-Blechplatine 20 hat sich zur Erzeugung der Kältemittelkanäle 22
ein Aluminiumblech mit der Bezeichnung AL 99,5 W7 mit einer Materialstärke von 0,75
mm als bereits gut geeignet herausgestellt, währenddessen für die unbedruckte Platine
21 ein Aluminiumblech mit der Bezeichnung AL 1230 und einer Materialstärke von 0,6
mm bereits gute Ergebnisse erbracht hat. Mit den zur Anwendung kommenden Materialien
lassen sich im sogenannten Rollbond-Verfahren Kältemittelkanäle 22 herstellen, deren
Querschnitt besonders für die Führung von auf Kohlenwasserstoff basierenden Kältemitteln,
wie Isobutan mit der Industriebezeichnung R600a geeignet ist und welche eine Querschnittsfläche
aufweisen, deren Größe die der bislang bei auf FKW oder FCKW basierenden Kältemittel
zum Einsatz gekommene Kanalquerschnittsflächen um 50 % übersteigt. Dadurch kann der
durch das Isobutan innerhalb der Kältemittelkanäle 22 verursachte höhrer Volumenstrom
des vom Verdichter 11 innerhalb der Kältemittelkanäle 22 bewegten Kältemittels keinen
den Wirkungsgrad des Kältekreislaufes 10 deutlich herabsetzenden Druckabfällen innerhalb
der Kältemittelkanäle 22 erzeugen. Gute Ergebnisse hinsichtlich eines deutlich verminderten
Druckabfalles über die gesamte Länge der Kältemittelkanäle 22 haben sich bei einer
Kanalbreite "b" von 12 mm und einer Kanalhöhe "h" von 2,1 mm mit einem hydraulischen
Ersatzdurchmesser von 3 mm und mit einer daraus resultierenden Kanalquerschnittsfläche
"A" von 18 mm² ergeben, wobei die den Kanalabmessungen üblicherweise anhaftenden Fertigungstoleranzen
die positiven Ergebnisse nicht zu schmälern vermögen.
[0017] Es versteht sich, daß die Erfindung auch auf einen platinenartigen Verdampfer 16
anwendbar ist, dessen Kältemittelkanäle 22 im sogenannten Z-Bondverfahren hergestellt
sind.
1. Kältegerät mit wenigstens einem Kälteraum, welcher von einem in einem geschlossenen
Kältekreislauf eingebundenen, aus einem Plattenverbund gebildeten Verdampfer gekühlt
ist, welcher mit Kältemittelkanälen zur Führung des im Kältekreislauf von einem Verdichter
angetriebenen Kältemittels ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Kältemittel in bekannter Weise ein auf Kohlenwasserstoffen basierendes Kältemittel
eingesetzt ist, welches in Kältemittelkanälen (22) geführt ist, deren Kanallquerschnitt
(A) an den im Vergleich zu den auf Fluor-Kohlenwasserstoffen oder Fluor-Chlorkohlenwasserstoffen
basierenden Kältemitteln höheren Volumenstrom der auf Kohlenwasserstoffen basierenden
Kältemittel weitestgehend angepaßt ist und daß die neben dem Verdampfer (16) im Kältemittelkreislauf
(10) vorgesehenen Kältemittel-Fließstrecken (12, 14) hinsichtlich ihres zur Führung
von auf Fluor-Kohlenwasserstoffen oder Fluor-Chlorkohlenwasserstoffen basierenden
Kältemittel dienenden durchströmbaren Querschnitts im wesentlichen unverändert sind.
2. Kältegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanalquerschnittsfläche
(A) der Kältemittelkanäle (22) zur Führung des auf Kohlenwasserstoff basierenden Kältemittels
gegenüber der Kanalquerschnittsfläche der Kältemittelkanäle zur Führung von auf Fluor-Kohlenwasserstoffen
oder Fluor-Chlorkohlenwasserstoffen basierenden Kältemittel um 25 % bis 50 % vergrößert
ist.
3. Kältegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergrößerung der
Kanalquerschnittsfläche (A) der Kältemittelkanäle (22), welche zur Führung des auf
Kohlenwasserstoffen basierenden Kältemittels dienen, 50 % gegenüber der Kanalquerschnittsfläche
der Kältemittelkanäle beträgt, welche zur Führung des auf Fluor-Kohlenwasserstoffen
oder Fluor-Chlorkohlenwasserstoffen basierenden Kältemittels dienen.
4. Kältegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanalquerschnittsfläche
(A) zwischen 17 qmm und 18,5 qmm liegt aber vorzugsweise 18 qmm beträgt.
5. Kältegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanalquerschnittsfläche
(A) einen hydraulischen Ersatzdurchmesser von etwa 3 mm aufweist, welcher sich aus
einer Kanalbreite (b) von 12 mm und einer Kanalhöhe (h) von 2,1 mm gibt.
6. Kältegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das auf Kohlenwasserstoff
basierende Kältemittel als Isobutan ausgebildet ist.
7. Kältegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampfer
(16) als aus einem Plattenverbund zusammengesetzte Verdampferplatine mit im sogenannten
Rollbond-Verfahren hergestellten Kältemittelkanälen (22) ausgebildet ist.
8. Kältegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdamper
(16) als aus einem Plattenverbund zusammengesetzte Verdampferplatine mit im sogenannten
Z-Bondverfahren hergestellten Kältemittelkanälen (22) ausgebildet ist.