[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 beschriebenen
Art zur Verarbeitung mehrkanalig quellenorientiert aufgenommener Tonsignale eines
Schallereignisses, die zwischen Aufnahme und Wiedergabe auch mehrkanalig aufgezeichnet,
übertragen sowie matriziert sein können, zum Zwecke der Veränderung dieser Signale
vor der Endverstärkung und Abstrahlung über eine Lautsprecheranordnung mit wenigstens
drei Front- und zwei Surround-Lautsprechern sowie eine hierzu geeignete Vorrichtung,
die im Oberbegriff des Patentanspruches 4 näher definiert ist.
[0002] Derartige Systeme und dazugehörige Wiedergabeanordnungen sind in der ITU-R-(vormals
CCIR-) Empfehlung BS.775 sowie in dem SMPTE-Standard PR 173 (1992) für ein 3/2- bzw.
3/4- bzw. 3/2/1-System beschrieben.
[0003] Für die Wiedergabe in Wohnräumen und in kleinen bis mittelgroßen Veranstaltungs-
bzw. Hörräumen, auch in Verbindung mit Bilddarstellungen, werden bisher vorwiegend
konventionelle Zweikanal-Stereo-Wiedergabeeinrichtungen verwendet. Bei Zweikanal-Stereo-Wiedergabe
gab es jedoch bisher nur eine sehr kleine, schlauchförmige Stereo-Hörzone mit nur
einem Bezugsplatz. Ein weiterer Nachteil der zweikanaligen stereofonen Wiedergabe
ist die nur durch Phantomschallquellenbildung ermöglichte Abbildung eines Mittensignals
mit eingeschränkter Klang- und Ortungsqualität.
[0004] Es ist deshalb auch bekannt, ein echtes Mittensignal bzw. auch echte Halblinks- und
Halbrechts-Signale (5-Kanal-Stereofonie) zu übertragen und getrennt abzustrahlen.
[0005] Es ist weiterhin bekannt, den Hörer zusätzlich zu der bisher üblichen Zweikanalstereoübertragung
und primären Versorgung mit Direktinformationen mittels einer Stereowiedergabeeinrichtung
auch mit Rauminformationen zu versorgen, die entweder getrennt oder gegenphasig, korreliert
oder nicht korreliert als Seitensignale zugeordnet und übertragen und über zusätzliche
im Raum verteilte Lautsprecher abgestrahlt werden.
[0006] Die weitverbreiteten Bemühungen, alle diese Signale in einem einheitlichen Format
zusammenzufassen und zu übertragen, haben zu der oben angeführten ITU-R-Empfehlung
BS.775 sowie dem SMPTE-Standard PR 173für ein 3/2- (3/4) bzw. 3/2/1-System geführt.
[0007] Ein weiterer Vorschlag (SDDS-System von Sony) ist die Erweiterung zu einem 8-Kanal-System
(5-Front-und 2-Surroundkanäle sowie ein Subbaßkanal)
[0008] Ferner ist zu berücksichtigen, daß Mehrkanaltonübertragungen mit der Einführung neuer
Fernsehübertragungssysteme gekoppelt werden sollen.
[0009] Bekannt ist auch, daß schon seit Jahren in der Filmbranche das Mehrkanalton-System
Dolby-Stereo-Surround zur Anwendung gelangt. Dieses 3-plus 1-System (3 Frontkanäle
und 1 Surroundkanal in 2 Übertragungs-/Aufzeichnungskanälen verschachtelt) wird auch
für den Heimbedarf angeboten. Die Vorteile eines Mittenlautsprechers bei dieser dreikanaligen
Matrixübertragung von Front- bzw. Primärinformationen sind - trotz der mit Rücksicht
auf den zweikanaligen Film benutzten Matrizierungsschaltung - auch bei diesem System
erwiesen.
[0010] Der Unterschied zwischen diesem Dolby-Stereo-Surround-System und den erwähnten Empfehlungen
besteht neben einem nun diskreten Mittenkanal hauptsächlich in der unterschiedlichen
Anzahl der Surroundkanäle.
[0011] Untersuchungen haben gesichert erwiesen, daß zwei dekorrelierte Rauminformationen
eine wesentlich bessere Versorgung gewährleisten, als der bisher praktizierte eine
Kanal.
[0012] Um die Nachteile, besonders hinsichtlich der unzureichenden Versorgung mit Rauminformationen,
zu verringern, wurden zwei Wiedergabelautsprecher für die zweikanalige Rauminformation,
ähnlich der zuerst beim Stereo-Ambiofonie-System nach Keibs (1960) gängigen Praxis
bei zwei- oder einkanaliger Rauminformation bzw. auch ähnlich der späteren Praxis
mit dem Dolby-Stereo-Surround-System bei einkanaliger Rauminformation, in die Gesamtwiedergabeanordnung
integriert. Doch auch diese Variante bringt erst dann wesentliche Vorteile im Gesamteindruck,
wenn die Defekte der Richtungszuordnung und der bisher mangelhaften Versorgung der
Hörerplätze überwunden werden.
[0013] Die Mängel der einkanaligen Wiedergabe der Rauminformation wurden in neuerer Zeit
wieder aufgegriffen und führten außer der Akzeptanz der Standards von ITU und SMPTE
zu neuen Filmtonverfahren, bei denen jeweils zweikanalige Rauminformationen verwendet
werden.
[0014] Es sind weiterhin zweikanalige Stereo-Wiedergabeanordnungen bekannt, bei denen die
Tiefsttonwiedergabe (bis ca. 120 Hz) mittels separater Lautsprecher, sog. Subwoofer,
getrennt von den Richtungssignalen erfolgt, um die körperliche Größe der einzelnen
Lautsprecher zu begrenzen. In Anwendung auf die vorgenannten internationalen Empfehlungen
ergibt sich ein 3/2/1-System bzw. maximal ein 5/2/1-System.
[0015] Eine so perfektionierte Tonsignalwiedergabe zeigt eine Verbesserung der Wiedergabequalität
bezüglich der Abbildung von nun drei (oder mehr) Frontinformationen und bezüglich
der Rauminformationen innerhalb einer etwas vergrößerten Hörzone.
[0016] Außerhalb dieser, im Verhältnis zur Gesamtraumgröße sehr kleinen definierten Hörfläche,
wirken sich Ortungsfehler erheblich störender aus. Die verteilten Frontsignale werden
nicht richtungsgetreu abgebildet, sondern lediglich jeweils vom nächstgelegenen Lautsprecher
gehört. Die beiden Rauminformationen werden in hohem Maße platzabhängig differenziert
wahrgenommen.
[0017] Es ist zwar auch bekannt, große Auditorien optimal zu versorgen (DE 3413 181), jedoch
erfordert dies eine getrennte Quellenbehandlung und daher einen sehr hohen Aufwand,
der für eine Übertragung und für kleine Räume unverhältnismäßig groß ist.
[0018] Bei der Heimwiedergabe ist der Nachteil der zu geringen Hörfläche, insbesondere in
Verbindung mit hochwertiger Bildwiedergabe, jedoch gravierend, da die Platzabhängigkeit
eine zu große Einschränkung bedeutet und auch für die Einführung dieser Verfahren
im Heimbereich stark hinderlich wirkt.
[0019] Diese Vielzahl von Vorschlägen und Empfehlungen für unterschiedliche Anwendungen
und deren ständige Erweiterung bestätigt die Unzulänglichkeit der beschriebenen bekannten
Verfahren und die Notwendigkeit, eine allgemeiner anwendbare Lösung zur verbesserten
Wiedergabe mehrkanaliger Tonsysteme zu schaffen.
[0020] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, für übertragene und aufgezeichnete
zwei- und mehrkanalige Stereosignale eine Vergrößerung der definierten Hörzone für
die
platzunabhängige Wiedergabe der
Rauminformationen bei gleichzeitiger
Beibehaltung der vorgegebenen
Richtungsinformationen der einzelnen Tonsignalquellen zu ermöglichen. Dabei sollen die Lautsprecher innerhalb
der durch die Raumgrenzen vorgegebenen Standortverteilungsmöglichkeiten günstige Plazierungen
erhalten können.
Gleichzeitig soll dadurch insbesondere der Anteil der Gesamtraumgröße für die akustisch/visuelle
Nutzbarkeit erhöht werden. Das gilt auch für größere Räume. Dabei ist zu berücksichtigen,
daß mittels Konvertierung verfügbarer Programmaterialien mit weniger als 5 Kanälen
Pseudo-Mehrkanal-Wiedergabeverhältnisse geschaffen werden sollen.
[0021] Diese Aufgabe wird mit der im Kennzeichen des Patentanspruches 1 beschriebenen Verfahrensweise
gelöst.
[0022] Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind in den Patentansprüchen 2 und 3
beschrieben.
[0023] Eine Vorrichtung, die zur Durchführung dieses Verfahrens besonders geeignet ist,
wird im Kennzeichen des Patentanspruches 4 beschrieben.
[0024] Weiterbildungen dieser Vorrichtung sind in den Patentansprüchen 6 bis 9 beschrieben.
[0025] Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. In
den dazugehörigen Zeichnungen zeigen die
- Fig. 1
- einen Vergleich der Stereo-Hörzonen bei üblicher 5-Kanal-Wiedergabe und bei Anwendung
der Erfindung (schraffierter Bereich);
- Fig. 2
- die Grundstruktur der Vorrichtung mit den Funktionseinheiten Eingangsstufen E, Eingangsmatrix
EM, Bearbeitungsstufen FD, Summier- und Pegeldosierungsstufen SE, Ausgangsmatrix AM,
"intelligente" Eingabe EA und einer Anzeige;
- Fig. 3
- eine Ergänzung durch die Funktionseinheit Konvertierungsmatrix KM;
- Fig. 4
- eine Ergänzung mit den Funktionseinheiten FE für die Erzeugung eines Tiefsttonkanals
zur getrennten Ansteuerung eines sog. Subwoofers;
- Fig. 5
- eine weitere mögliche Ergänzung der Bearbeitungsmöglichkeit jedes Eingangssignals
für ergänzende Wiedergabekanäle bei größeren Räumen;
- Fig. 6
- eine Konfiguration für die Bearbeitungsmöglichkeit aller Kanäle.
[0026] Der hauptsächliche Effekt der Erfindung ist die in Fig. 1 gezeigte Vergrößerung der
Stereo-Hörzone unter Beibehaltung des zu erzielenden komplexen Höreindruckes, der
sich bei der bisherigen Zweikanal-Stereofonie auf einen einzigen Bezugsplatz reduzierte
und bei der standardisierten Mehrkanaltonanordnung (3/2-Anordnung) nur eine geringe
Vergrößerung der Hörzone unter Berücksichtigung der Standardanordnung zuläßt.
[0027] Ein weiterer wesentlicher Vorteil bei der Anwendung der Erfindung ergibt sich aus
der nicht starr an die Standardanordnung gebundene Plazierung der Lautsprecher im
jeweiligen individuellen Wiedergabebereich.
[0028] Um auch die vorteilhafte Wiedergabe von Programmbeiträgen zu ermöglichen, die nach
einem der Matrixverfahren, z.B. mittels des Dolby-Stereo-Surroundsystems, übertragen
werden, ist nach dem üblicherweise eingesetzten Decoder (z.B. Dolby Pro Logic Surround
Decoder) eine Vorrichtung nach dem beschriebenen Verfahren erforderlich, die - je
nach Wunsch und Vorstellung des Anwenders - sowohl ein fünf- bzw. 5-plus-1-kanalig
angebotenes Programm als auch andere ein- oder mehrkanalige Programme verarbeiten
kann.
Die für eine mehrkanalige Wiedergabe verfügbare und in einem Raum unter Beachtung
des Standards und der vorhandenen Möglichkeiten aufgestellte Lautsprecheranordnung
wird durch eine Vorrichtung ergänzt, die nach einem Rundfunk- und/oder TV-Empfänger
bzw. einer Wiedergabeeinrichtung für mehrkanalige Tonaufzeichnungen und vor die Leistungsstufen
der einzelnen Lautsprecher geschaltet werden muß.
Sie besteht gemäß Fig. 2 aus:
- der Eingangsmatrix EM mit den davorliegenden Eingangsstufen E,
- den Funktionseinheiten FD zur mehrkanaligen, unabhängigen Laufzeit-, Pegel- und ggf.
erforderlichen Phasenkorrektur,
- den Summierstufen SE und
- der Ausgangsmatrix AM.
[0029] Somit sind die Eingänge der Eingangsstufen (1-n) mit den Ausgängen eines mehrkanaligen
Empfängers oder anderer ein- oder mehrkanaliger Programmquellen verbunden. Die Ausgänge
dieser Eingangsstufen sind mit den Eingängen der Eingangsmatrix EM verbunden. Diese
verteilt die vorhandenen Eingangssignale über die Verbindungen zu den Funktionseinheiten
FD, so daß jede FD n-1 der verfügbaren Eingangssignale erhält. Die (n-1)-Ausgänge
jeder FD werden mit den Eingängen einer Summierstufe SE verbunden. Über eine direkte
Verbindung zwischen der Eingangsmatrix EM und jeder Summierstufe SE gelangt jeweils
ein unbearbeitetes Eingangssignal in jede Summierstufe, so daß in jeder SE ein Summensignal
aus den n Eingangssignalen gebildet werden kann.
[0030] Diese Summensignale unterscheiden sich dadurch, daß in jedem Summensignal verschieden
bearbeitete Signale und ein unbearbeitetes Signal aus der Anzahl der eingangsseitig
verfügbaren Signale vorhanden sind.
[0031] Die Ausgänge der Summierstufen SE - die ausgangsseitig die Möglichkeit der steuerbaren
Pegelbeeinflussung enthalten - werden mit der Ausgangsmatrix AM verbunden, so daß
sie mit den vorhandenen angeschlossenen Wiedergabekanälen, d. h. mit den Eingängen
der Leistungsverstärker verbunden sind und über die Ausgangsmatrix den entsprechenden
Wiedergabekanälen zugeordnet werden.
Bei der Berücksichtigung der mehrkanaligen Wiedergabe eines Programms mit weniger
als 5 Signalen kann gemäß Fig. 3 in Ergänzung dieses Funktionskomplexes vor der Eingangsmatrix
EM eine Konvertierungsmatrix KM liegen, die die vorhandenen Eingangssignale auf die
Eingangsmatrix EM verteilt.
[0032] In diesem Falle sind die Ausgänge der Eingangsstufen E mit den Eingängen der Konvertierungsmatrix
KM verbunden und deren Ausgänge mit den entsprechenden Eingängen der Eingangsmatrix
EM.
[0033] Sofern ein separater Tieftonkanal nicht im Programmsignal enthalten ist, kann entsprechend
Fig.4 zur Erzeugung eines getrennten Tieftonkanals an die Ausgänge der Eingangsstufen
E eine Filtereinheit FE-1 geschaltet werden. In dieser werden, wie ebenfalls bekannt,
über eine Tiefpaßschaltung aus den vorhandenen Eingangssignalen, vorzugsweise den
drei Frontsignalen, die tieffrequenten Signalanteile ausgefiltert, summiert und einem
eigenen Tieftonkanal zugeordnet.
[0034] Zwecks Anpassung der Lautsprecher an die vorhandenen Raumbedingungen kann - wie bereits
bei der Stereowiedergabe in hochwertigen Heimwiedergabeanordnungen praktiziert - für
die Wiedergabekanäle ein weiterer Filterbaustein FE-2 der Ausgangsmatrix nachgeschaltet
werden (Fig. 4).
[0035] Zur akustischen Optimierung dieser Wiedergabeanordnung an die vorhandenen Raumbedingungen,
Standorte der Lautsprecher und die gewünschten Hörzone ist dieser speziellen Vorrichtung
eine Eingabeeinheit EA zuzuordnen. Diese ermöglicht die Eingabe der Standorte der
Lautsprecher, deren Parameter, der vorhandenen Raumbedingungen sowie der gewünschten
Hörerplätze, des weiteren die Möglichkeit der Korrektur und Anpassung der Verhältnisse
zwischen Direktinformation und gewünschter Rauminformation (R/D) in Abhängigkeit vom
Programmaterial.
[0036] Diese Eingabeanordnung EA ist steuerungsmäßig mit den einzelnen Baugruppen der gesamten
Vorrichtung verbunden und steuert die variabel einstellbaren Parameter der einzelnen
Baugruppen. Sie berechnet selbständig Parameter auf der Basis der eingegebenen Raum-
und Standortparameter und ordnet sie den entsprechenden Baugruppen zu.
[0037] Zur optischen Kontrolle der eingegebenen Parameter ist als Ergänzung der Eingabeanordnung
eine Anzeige auf einem Display vorgesehen.
[0038] Bei einer Versorgung größerer Hörzonen werden zusätzlich weitere Funktionseinheiten
FD eingefügt, deren Eingänge mit allen Ausgängen der Eingangsmatrix EM verbunden werden
und somit ein Summensignal aus allen - aber unterschiedlich behandelten - Eingangssignalen
für jeden weiteren Wiedergabekanal 1 bis m, der jeweils mit weiteren verteilten Lautsprechern
verbunden ist, gebildet wird (Fig. 4).
[0039] Diese zulässige Erweiterung der Vorrichtung - jedes Eingangssignal, auch das nicht
zu bearbeitende Signal gelangt über eine FD zur Summierstufe - vereinfacht die schaltungstechnische
Lösung dieser Vorrichtung, wie Fig. 6 zeigt.
[0040] Der Signalfluß bei einem 5-kanaligen Programm ist wie folgt erklärbar:
Die Signale gelangen von der Quelle (Übertragungskanal, Mehrkanalaufzeichnung usw.)
an die Eingangsstufen E dieser speziellen Vorrichtung. Sie werden mittels der Eingangsmatrix
auf die vorhandenen Funktionseinheiten FD so verteilt, daß jeder FD vier dieser 5
verfügbaren Eingangssignale zugeordnet werden, so daß in jeder FD jeweils ein Signal
nicht einer Parameterkorrektur unterworfen wird. (In der ersten FD wird das erste
Signal unbearbeitet an die nachfolgende Summierstufe SE geschaltet, in der zweiten
FD das zweite usw.).
[0041] In der nachgeschalteten Summierstufe SE werden die vier bezüglich Pegel, Laufzeit
und Phase unterschiedlich behandelten Signale und das jeweils einmal unbehandelte
Signal wieder summiert und gemeinsam im Pegel korrigiert. Am Ausgang der Ausgangsmatrix
AM sind diese Summensignale den vorhandenen Wiedergabekanälen und den daran angeschlossenen
Lautsprechern mit ihren Leistungsstufen entsprechend ihrer Funktionsbestimmung (Frontlautsprecher-Surroundlautsprecher)
zugeordnet.
[0042] In zulässiger Erweiterung der Vorrichtung können die Funktionseinheiten FD so erweitert
werden, daß sie eine Parameteränderung für alle Eingangskanäle ermöglichen, so daß
für jeden Wiedergabekanal eine Summe aus allen vorhandenen und behandelten Eingabesignalen
entsteht (Fig. 6)
Ist den Eingangsstufen eine Filtereinrichtung FE-1 nachgeschaltet, so werden die tieffrequenten
Anteile der einzelnen unbearbeiteten Quellsignale ausgefiltert, in der SE summiert
und einem gesonderten Tieftonkanal zugeordnet, der über eine Pegelkorrektureinheit
einen speziellen Tieftonlautsprecher mit entsprechender Leistungseinheit versorgt.
[0043] Die nicht immer dem Standard entsprechende Plazierung der Lautsprecher und die in
der Praxis kaum einhaltbare optimale Hörerplatzanordnung sowie die räumlichen Heimbedingungen
erfordern in den meisten Anwendungsfällen außerdem eine dem jeweiligen Raum und der
gewünschten Hörzone angepaßte Frequenzgangskorrektur der Lautsprecher und ggf. eine
Laufzeitkorrektur der Wiedergabekanäle in Abhängigkeit ihres Standortes. Letzteres
kann in den FD erfolgen.
[0044] Für eine erforderliche Raumanpassung des Frequenzgangs können - entsprechend Fig.
4 und 5 - die Signale an Raumkorrekturfilterbausteinen FE-2 zwischen der Ausgangsmatrix
AM und die Eingänge der Leistungsverstärker der Wiedergabekanäle geschaltet werden.
[0045] Diese Raumkorrekturfilter ermöglichen es, die Klangfarbe der gesamten Wiedergabeanordnung,
durch Veränderungen in den einzelnen Wiedergabekanälen, dem jeweiligen Raum und den
Vorstellungen des Anwenders durch die Eingabe von Korrekturwerten anzupassen.
[0046] Die Abweichungen von einer Standardaufstellung sind durch die Eingabe der Standortparameter
in die Eingabeeinheit korrigierbar. Durch die Eingabe weiterer Parameter wie Lautsprecherdaten,
Hörzone oder Hörerpositionen usw. können sowohl Lautstärkeverhältnisse korrigiert
als auch die Hörbedingungen außerhalb eines optimalen Hörerplatzes, insbesondere im
Vorzugsbereich (bevorzugte Hörerposition) des Anwenders, optimiert werden.
[0047] Das Verhältnis zwischen Direktanteil und Surroundanteil kann ebenfalls in Abhängigkeit
vom Programmaterial durch die Eingabe entsprechender Korrekturwerte in die vorhandene
Eingabeeinheit verändert, gespeichert und dem aktuellen Programm zugeordnet wieder
abgerufen werden.
[0048] Die Nutzung dieser Vorrichtung auch für die Wiedergabe von Programmaterial mit weniger
als fünf Tonkanälen wird durch die vor die Eingangsmatrix EM vorgeschaltete Konvertierungsmatrix
KM ermöglicht.
1. Verfahren zur mehrkanaligen Tonwiedergabe, bei dem die Tonsignale eines Schallereignisses
mehrkanalig quellenorientiert aufgenommen sind, bei dem weitere Schritte der Aufzeichnung,
Übertragung und Matrizierung der weiteren Verarbeitung zum Zwecke der Veränderung
dieser Signale vorgelagert sein können und bei dem diese Signale vor der Endverstärkung
und Abstrahlung auf wenigstens drei Front- und zwei Surround-Kanäle und wahlweise
auch auf einen Subbaßkanal verteilt werden, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Verteilung des vorhandenen mehrkanaligen Tonsignals bzw. nach der Zuordnung
einer geringeren Zahl von Signalen auf die wenigstens drei Front- und zwei Surroundkanäle
jedes dieser Signale aufgeteilt und ein Teil mit einer vergrößerten Laufzeit, einem
verringerten Pegel, erforderlichenfalls veränderter Phasenlage und einer Summenbildung
mit jeweils einem der fünf oder mehrzahligen unterschiedlichen, unveränderten Signalanteile
zugeführt wird, daß die Summensignale entsprechend der Richtungszuordnung der jeweiligen
unveränderten Signalanteile auf die drei Front- und die zwei Surround-Wiedergabekanäle
und vorzugsweise nach weiteren gleichartigen Aufteilungen und Summierungen, auf Kanäle
von weiteren im Raum verteilt angeordneten Wiedergabelautsprechern verteilt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Surroundlautsprecher
mit weiteren Summensignalen versorgt werden, die aus jeweils einem der fünf (oder
mehr) in Laufzeit, Pegel und erforderlichenfalls Phase unterschiedlich korrigierten
Signale und einem weiteren Signal gebildet werden, dessen zusätzliche Amplitudenverringerung
und Laufzeitvergrößerung entsprechend der Entfernung vom Standort der ersten beiden
Surroundlautsprecher und dem zugeordneten Versorgungsbereich der genannten zusätzlichen
Surroundlautsprecher durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich auch eine Summierung
von ausschließlich derart bearbeiteten Signalen durchgeführt wird, bei der je ein
bearbeitetes Signal von jedem Eingang für jeden Ausgang gebildet wird.
4. Vorrichtung zur mehrkanaligen Tonwiedergabe mit fünf (oder mehr) Eingangsanschlüssen
für vorzugsweise drei Front- und zwei Surroundsignale, bei der die fünf (oder mehr)
Eingänge einer Matrix, mit je einer Eingangsstufe mit den entsprechenden Eingangsanschlüssen
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgänge der Matrix (M) einerseits an der gleichen Zahl von Eingangsanschlüssen
einer Funktionseinheit (FD) für die jeweils getrennte unterschiedliche Korrektur der
eingespeisten Signale hinsichtlich Laufzeit, Pegel und gegebenenfalls Phase für jeden
Ausgang dieser Funktionseinheit (FD) liegen und die andererseits mit den ersten Eingängen
einer Summiereinheit (SE) verbunden sind, mit deren zweiten bzw. weiteren Eingängen
die Ausgänge der Funktionseinheit (FD) verbunden sind, und daß die aus jeweils einem
unveränderten Eingangssignal an der Eingangsstufe (E) mit unterschiedlich bearbeiteten
Signalen anderer Eingangssignale gebildeten Summensignale entsprechend der Zuordnung
der unveränderten Eingangssignale an den Ausgängen der Matrix (M) für die vorzugsweise
drei (oder mehr) Front- und zwei Surroundkanäle liegen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß der Matrix (M) eine weitere
Konvertierungsmatrix (KM) vorgeschaltet ist, welche die vorhandenen Tonsignale von
Aufzeichnungen oder Übertragungen mit weniger als fünf Tonkanälen (Mono-, 2-, 3-,
4-, 5/2-Kanal-Stereo-Surround-Verfahren) auf die fünf (oder mehr) Eingangsstufen der
Matrix (M) verteilt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Matrix (M) bei Fehlen
eines getrennten Subbaß-Übertragungs- bzw. Aufzeichnungskanales eine mehrkanalige
Filtereinheit vorgeschaltet ist, die Tiefpaßschaltungen (TP) und eine Summierstufe
enthält und die Tiefsttonanteile der vorhandenen Tonkanäle ausfiltert, summiert und
einem gesonderten Subbaßkanal zuordnet, an dessen Ausgang Tiefsttonlautsprecher (Subwoofer)
angeschlossen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionseinheit (FD)
mit einer Eingabeanordnung (EA) für die Eingabe der räumlichen Bedingungen der Wiedergabeanordnung
(Lautsprecherpositionen) und der gewünschten Parameter (Lautstärkeverhältnisse von
Front- und Surroundlautsprecher) versehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Eingabeanordnung
(EA) eine Anzeige zugeordnet ist, welche die Eingaben und die zu verändernden Parameter
(Laufzeitkorrektur, Pegelkorrektur, Korrelationsgradkorrektur, etc.) zu erkennen gibt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabeanordnung
(EA) für weitere Parameter der zu beeinflussenden Tonsignale vorgesehen ist und damit
mit den Einheiten (KM, FE, SE. M) verbunden ist, welche die Tonsignalwege über deren
Bearbeitungselemente einschließlich der erforderlichen Parameterwerte aus den eingegebenen
Raumparametern und individuellen Festlegungen beeinflussen.