[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einpressen und Ziehen von
Leichtprofilen von Stahlspundwänden für Gräben.
[0002] Herkömmliche derartige Vorrichtungen bestehen aus auf Hydraulikzylindern abgestützten
Treibbalken, wobei die Leichtprofile Lochreihungen aufweisen und die Spundwände mit
Hilfe von durch die Löcher einführbaren Knebeln an den Treibbalken befestigbar sind,
über die sie eingepreßt oder gezogen werden. Weiterhin hintergreifen die Profile an
ihren Längskanten mit Hilfe von sogenannten Schlössern.
[0003] Verwendet man derartige Leichtprofile zum Grabenbau mit hohem Grundwasserniveau,
so tritt durch die Lochreihen Wasser aus und flutet den Graben, was eine aufwendige
Drainage erfordert.
[0004] Weiterhin ist bei bestimmten Bodensorten das Einpressen der Dielen durch diesen stark
erschwert, weswegen durch Abgraben eine Entspannung vorgenommen werden muß, die bei
herkömmlichen Vorrichtungen erschwert ist.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine solche Vorrichtung
zu schaffen, mit deren Hilfe Wassereinbruch mindestens stark herabgesetzt ist, d.
h. es sollen lochfreie Profile einsetzbar sein, und wobei die Leichtprofile auch bei
ungünstigen Bodenverhältnissen gut abgesenkt werden können.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einer Vorrichtung zum Einpressen und Ziehen
von Leichtprofilen im Stahlspundwandverbau für Gräben bestehend aus Treibbalken mit
Angriffsmitteln für die Leichtprofile sowie einer bodenseitigen Abstützung und die
Treibbalken antreibenden Hydraulikzylindern, bei welcher erfindungsgemäß die bodenseitige
Abstützung für den Unterbau aus einer U-förmigen Stahlkonstruktion mit außen am Grabenrand
zu verlegenden Längsschenkeln sowie einem Querschenkel besteht. Auf den Längsschenkeln
sind je Hydraulikzylinderpaare abgestützt, die kopfseitig die Treibbalken tragen.
Die Treibbalken bestehen aus je zwei parallel zueinander verlegten und voneinander
beabstandeten Holmen, wobei einer der Form der Leichtprofile angepaßte Führungen für
die Leichtprofile trägt und wobei am gegenüberliegenden Holm den Führungen gegenüberliegend
hydraulisch betätigbare Klemmstempel angeordnet sind, die die Profile gegen die Führung
drücken.
[0007] Die für den vorliegenden Stahlspundwandverbau einsetzbaren Leichtprofile können für
die vorliegenden Zwecke frei von Löchern sein, über die herkömmlich unvermeidbar Wasser
austritt. Verwendbar sind übliche, mit Schloß versehene Profile mit einer Breite von
etwa 60 - 70 cm und einer Länge von 2 bis 8 m.
[0008] Von wesentlichem Vorteil ist dabei das Vorhandensein eines die beiden Längsschenkel
zu einem U schließenden Querschenkel der auf dem Boden ruhenden Stahlkonstruktion,
die einmal den Abstand zwischen den Längsschenkeln festlegt, zum anderen aber auch
als Auflagefläche für die dem zu schaffenden Graben zugekehrten Räder eines Baggers
dient, der zunächst Erdreich entfernt und so den Boden entspannt, was zur Folge hat,
daß die Wandelemente auch unter ungünstigen Bodenverhältnissen gut abgesenkt werden
können.
[0009] Zwischen den Holmen der gegenüberliegenden Treibbalken sind zwei und mehr, insbesondere
vier, Führungen angeordnet die einmal die Profile ausrichten und führen, die aber
auch als Widerlager für die Hydraulikstempel dienen, die die Profile an diese bei
Betätigung ihrer Hydraulikzylinder anpressen und zum Absenken oder Herausziehen klemmen.
[0010] Die für die vorliegenden Zwecke an sich bekannten Führungen sind daher entsprechend
ausgelegt, insbesondere sind sie zur Reibungserhöhung profiliert, besonders bevorzugt
mit einer Hartmetallauflage versehen.
[0011] Dadurch, daß die Profile zangenartig in den Reibbalken festgehalten werden, kann
natürlich auch die Kraft an jeder beliebigen Stelle, d. h unabhängig von einem Lochraster
ausgeübt werden.
[0012] Der verwendete U-förmige Unterbau der Stahlkonstruktion kann weiterhin auf Rollen
aufliegen und auf Schienen geführt sein, um die Vorrichtung nach dem Einpressen oder
Ziehen der den Treibbalken zuzuordnenden Serie von Spundwandprofilen leichter dem
Verbaufortschritt entsprechend verfahren zu können.
[0013] Vorzugsweise ist weiterhin der Querschenkel des U-förmigen Unterbaus teilbar ausgebildet,
wobei die Teile miteinander verschraubt sind. Dies schafft die Möglichkeit, über entsprechend
einzusetzende Zwischenstücke Gräben beliebiger Breite zu schaffen. Um für das Einpressen
die erforderliche Gegenkraft zu gewährleisten, sind auf die Längsschenkel Gewichte
aufgelegt, die den Unterbau niederhalten.
[0014] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Dabei zeigen
- Figur 1
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung
- Figur 2
- eine Stirnansicht und
- Figur 3
- eine Seitenansicht.
[0015] In
Figur 1 ist der U-förmige Unterbau 1 einer Stahlkonstruktion bestehend aus zwei gegenüberliegenden
Längsschenkeln 2 und 3 erkennbar, die an der Stirnseite durch einen Querschenkel 4
geschlossen und gegenüberliegend offen sind. Der Querschenkel 4 ist geteilt und über
Flansche 16, 17 verschraubt. Öffnet man die Verschraubung, so können Zwischenstücke
eingefügt werden, die den Abstand zwischen den Schenkeln 2, 3 vergrößern. Weiterhin
weist die Vorrichtung auf Druck-Zug Zylindern (Figur 2) ruhende, den Längsschenkeln
zugeordnete Treibbalken 7, 8 auf. Diese bestehen je aus zwei Holmen 9, 10, die voneinander
beabstandet und durch Endbleche 18 kraftschlüssig miteinander verbunden sind.
[0016] Vorzugsweise sind die je innen liegenden Holme 10 mit Führungen 11 in durch die Leichtprofile
(Figur 3) vorgegebenen Abstand versehen (mindestens zwei), wobei deren Außenflächen
reibungserhöhend strukturiert sind.
[0017] In den gegenüberliegenden Holmen sind Kurzhub-Hydraulikzylinder 19 gelagert, über
die die Klemmstempel 13 antreibbar sind. Führt man zwischen die Holme 9, 10 Leichtprofile
ein, so liegen diese an den Führungen 11 an (wobei sie über ihre Schlösser miteinander
verkrallt sind) und können nacheinander zwischen der Führung und den Klemmstempeln
klemmend gehalten und abgesenkt (oder entsprechend gehoben werden). Die Betätigung
der Profile erfolgt vorzugsweise nacheinander, grundsätzlich ist aber auch gleichzeitiges
Einpressen und Ziehen mehrerer Leichtprofile bei entsprechender Auslegung der Vorrichtung
möglich.
[0018] Weiterhin ist gezeigt, daß der Unterbau auf Rollen 14 ruhen kann, die in Achsen 20
gelagert sind und selbst auf Bodenschienen aufliegen.
[0019] In der
Figur 2 ist der Querschenkel 4 mit den diesen zusammenhaltenden Flanschen 16, 17 dargestellt,
an den die beiden Längsschenkel 2, 3 anschließen, die auf den Rollen 14 aufliegen,
die wiederum auf Bodenblechen 22 als Lauffläche gelagert sind. Seitlich sind die Längsschenkel
2, 3 durch Gewichte (Stahlquader) 15 niedergehalten. Auf den Längsschenkeln 2, 3 sind
Hydraulikzylinderpaare 5, 6 abgestützt und mit den Holmen 9 verbunden. Den äußeren
Holmen 9 liegen, durch Endbleche 18 kraftschlüssig verbunden, die inneren Holme 10
gegenüber, die derart die Treibbalken 7, 8 bilden. Zwischen den Holmen 9, 10 sind
die Leichtprofile 12 dargestellt, die im Inneren gegen die Führung 11 anliegen. Den
Führungen 11 sind außen Kurzhubzylinder 19 zugeordnet, die über ihre Klemmstempel
13 die Leichtprofile 12 gegen die Führungen 11 drücken, sobald die Profile abgesenkt
oder angehoben werden sollen.
[0020] Die Leichtprofile 12 erstrecken sich in dieser Figur in den Graben 21.
[0021] Figur 3 zeigt eine Reihe von vier Leichtprofilen hinter dem Holm 9 sowie die seitlichen Endbleche
18 und die Kurzhubzylinder 19, die je einem Leichtprofil 12 zugeordnet sind. Weiterhin
ist ein Längsschenkel 3 mit dem Hydraulikzylinderpaar 6 gezeigt, welche über ihre
Stempel 23 am Außenholm 9 angelenkt sind.
[0022] Die Leichtprofile 12 sind einzeln oder in Gruppen, dem Zylinderhub entsprechend,
schrittweise ins Erdreich 24 abgesenkt, auf dem die Bodenbleche 22 aufliegen, die
als Lauffläche für die Rollen 14 dienen.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Unterbau
- 2, 3
- Längsschenkel
- 4
- Querschenkel
- 5, 6
- Hydraulikzylinderpaare
- 7, 8
- Treibbalken
- 9, 10
- Holme
- 11
- Führungen
- 12
- Leichtprofile
- 13
- Klemmstempel
- 14
- Rollen
- 15
- Gewichte
- 16, 17
- Flansche
- 18
- Endbleche
- 19
- Kurzhubzylinder
- 20
- Achsen
- 21
- Graben
- 22
- Bodenbleche
- 23
- Stempel
- 24
- Erdreich
1. Vorrichtung zum Einpressen und Ziehen von Leichtprofilen im Stahlspundwandverbau für
Gräben, bestehend aus Treibbalken (7, 8) mit Angriffsmitteln für die Leichtprofile
(12) sowie einer bodenseitigen Abstützung und die Treibbalken antreibenden Hydraulikzylindern
(5, 6),
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale
a) die bodenseitige Abstützung für den Unterbau besteht aus einer U-förmigen Stahlkonstruktion
(1) mit außen am Grabenrand zu verlegenden Längsschenkeln (2, 3) sowie einem Querschenkel
(4) als Unterbau;
b) auf den Längsschenkeln (2, 3) sind je zwei Hydraulikzylinderpaare (5, 6) abgestützt,
die kopfseitig die Treibbalken (7, 8) tragen;
c) die Treibbalken (7, 8) bestehen aus je zwei parallel zueinander verlegten und voneinander
beabstandeten Holmen (9, 10), deren einer (10) der Form der Leichtprofile (12) angepaßte
Führungen (11) für die Leichtprofile (12) trägt und wobei am gegenüberliegenden Holm
(9) den Führungen (11) gegenüberliegend hydraulisch betätigbare Kurzhubzylinder mit
Klemmstempeln (13) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (11) zur Erhöhung der Klemmwirkung profiliert sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die U-förmige Stahlkonstruktion auf Rollen (14) gelagert ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschenkel (4) geteilt ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsschenkel (2, 3) der U-förmigen Stahlkonstruktion mit Gewichten (15)
belegt sind.