[0001] Die Erfindung betrifft eine Kupplungseinrichtung in Doppel-Schließzylindern, mit
einer Schließgliednabe und mit zwei im Wege einer Steckverbindung zueinander gefesselten
Kupplungsteilen, die in einer Öffnung einer Schließgliednaben-Mittelwand liegen, welche
Öffnung an beiden Seiten von jeweils einer Ringwand der Schließgliednabe umfaßt ist,
wobei zur Ausbildung der Steckverbindung ein Kupplungsteil einen Zapfen und das andere
Kupplungsteil eine radial offene Tasche zur Aufnahme des Zapfens aufweist, welcher
mit einer außenwandseitigen Rippe zu einer innenwandigen, radial offenen Aussparung
der Tasche in Hintergriff steht derart, daß die radial zusammensteckbaren Kupplungsteile
zueinander und zur Schließgliednabe bei Angriff einer Schlüsselspitze auf eine der
auswärts liegenden Flächen des Kupplungsgliedes axial verschieblich sind.
[0002] Eine Kupplungseinrichtung der in Rede stehenden Art ist bekannt aus der DE-OS 42
42 522, wobei die radiale Steckverbindung der beiden Kupplungsteile zueinander derart
gelöst ist, daß das eine Kupplungsteil durch eine Aussparung in der Ringwand der Schließgliednabe
in die Tasche des anderen Kupplungsteiles einschiebbar ist. Hierzu wird zunächst das
die Tasche aufweisende Kupplungsteil in die Öffnung der Schließgliednaben-Mittelwand
eingelegt. Hiernach erfolgt ein radiales Einschieben des Zapfen-Kupplungsteiles durch
die Aussparung in der Ringwand der Schließgliednabe in die Tasche des anderen Kupplungsteiles.
Nach durchgeführter Steckverbindung nehmen die Kupplungsteile ihre funktionsgerechte
Stellung ein. Es wird gleichzeitig mit dem Zusammenstecken der Kupplungsteile die
Schließgliednabe in diese Steckverbindung einbezogen, so daß nach erfolgtem Zusammenstecken
die Kupplungsteile mit der Schließgliednabe eine zusammenhängende Baueinheit bilden.
Diese Baueinheit wird in einfachster Weise in einen Doppel-Schließzylinder eingefügt.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kupplungseinrichtung der in Rede
stehenden Art so auszugestalten, daß die beiden Kupplungsteile jeweils radial gegen
ein Herausfallen gesichert sind und daß die Kupplungsteile jeweils von beiden Seiten
der Schließgliednaben-Mittelwand her einsteckbar sind.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0005] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
[0006] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine Kupplungseinrichtung der in Rede stehenden
Art angegeben, welche Kupplungsteile aufweist, die zum einen radial gegen Herausfallen
aus der Kupplungseinrichtung gesichert sind und zum anderen jeweils von beiden Seiten
der Schließgliednaben-Mittelwand einsteckbar sind. Dies ist dadurch gelöst, daß zum
Eingang der Steckverbindung einer schräg zur Radialen einwärts gerichteten Einschubbewegung
eine Kippverlagerung eines Kupplungsteiles folgt. Bedingt durch diese Ausgestaltung
ist im Gegensatz zum Stand der Technik keine Aussparung im Bereich der Ringwand der
Schließgliednabe vorzusehen. Die Kupplungsteile sind in ihrer funktionsgerechten Stellung
radial durch die Ringwand gegen Herausfallen gesichert. Zur Bildung der Kupplungseinrichtung
wird ein Kupplungsteil in die Öffnung der Schließgliednaben-Mittelwand eingelegt.
Hiernach erfolgt an der dem eingesetzten Kupplungsteil gegenüberliegenden Seite der
Mittelwand ein schräg zur Radialen ausgerichtetes Ansetzen des zweiten Kupplungsteiles
derart, daß die radial offene Aussparung der Tasche des Taschenteiles die außenwandseitige
Rippe des Zapfenteiles aufnimmt. Zur Bildung der Steckverbindung folgt einer schräg
zur Radialen einwärts gerichteten Einschubbewegung des einen Kupplungsteiles eine
Kippverlagerung in die senkrecht zur Kupplungs-Achse verlaufenden Ebene. Einschubbewegung
und Kippverlagerung können auch überlagert sein. Nach durchgeführter Steckverbindung
nehmen die Kupplungsteile ihre funktionsgerechte Stellung ein. Es wird gleichzeitig
mit dem Zusammenstecken der Kupplungsteile die Schließgliednabe in diese Steckverbindung
einbezogen, so daß nach erfolgtem Zusammenstecken der Kupplungsteile mit der Schließgliednabe
eine zusammenhängende Baueinheit gebildet ist. Beide Kupplungsteile sind jeweils von
einer, keine Durchbrechungen oder ähnliches aufweisenden Ringwand der Schließgliednabe
umfaßt, womit die Kupplungsteile radial gesichert sind. Im Gegensatz zum erwähnten
Stand der Technik, bei welcher, bedingt durch die Anordnung der Aussparung in der
Ringwand, genau festgelegt ist, von welcher Seite zunächst das Taschenteil in die
Öffnung der Schließgliednaben-Mittelwand eingesteckt und hiernach das Zapfenteil eingeschoben
wird, ist beim Erfindungsgegenstand keine zwingende Zuordnung der einzelnen Teile
zu der einen oder anderen Seite der Schließgliednabe gegeben. Vorteilhafterweise ist
vorgesehen, daß das die Tasche aufweisende Kupplungsteil über den Zapfen des Zapfenteiles
einwinkelbar ist. Zur Bildung der Steckverbindung wird bei der schräg zur Radialen
einwärts gerichteten Einschubbewegung das Taschenteil derart geführt, daß zunächst
die außenwandseitige Rippe des Zapfens in der radial offenen Aussparung der Tasche
aufgenommen wird. Hiernach erfolgt eine weitere radial einwärts gerichtete Bewegung
des Taschenteiles bis die Außenwandung des Taschenteiles den Bereich der Ringwand
der Schließgliednabe verläßt und somit eine Kippverlagerung des Taschenteiles erfolgen
kann. Während der gesamten Einschubbewegung und der Kippverlagerung verläßt die außenwandseitige
Rippe des Zapfens nicht den Hintergriff zur innenwandigen, radial offenen Aussparung
der Tasche, in welchem Bereich zur Bildung eines Hintergriffes die Tasche mit einem
nach innen weisenden Steg versehen ist. Um den Eingang der Steckverbindung zu erleichtern
ist weiterhin vorgesehen, daß zur Ausbildung einer Bewegungsbahn für die schräg zur
Radialen verlaufende Einschubbewegung die Randinnenkante der Ringwand und/oder die
Stirnkante der Taschenwand eine Fase aufweist. Bedingt durch diese Ausgestaltung ist
einem Verkanten des Taschenteiles in der Phase der schräg zur Radialen verlaufenden
Einschubbbewegung entgegengewirkt. Vielmehr ist es so, daß bei der Einschubbewegung
das Taschenteil in der Bewegungsbahn nahezu ohne Kraftaufwand gleitet. Verläßt das
Taschenteil im Zuge der Einschubbewegung den Bereich der Randinnenkante der Ringwand,
so erfolgt hiernach -wie bereits erwähnt- eine Kippverlagerung des Taschenteiles in
eine senkrecht zur Kupplungsachse ausgerichtete Ebene. Zum Eingang der Steckverbindung,
bzw. zur Erzielung der funktionsgerechten Lage der Kupplungsteile, kann das Taschenteil
schließlich parallel zu der angegebenen Ebene, d. h. radial weiter verschoben werden,
bis das Zapfenteil vollständig in der radial offenen Tasche des Taschenteiles einliegt.
In dieser Stellung ist eine axiale Sicherung dadurch gegeben, daß die außenwandseitige
Rippe des Zapfenteiles zu der innenwandigen, radial offenen Aussparung des Taschenteiles
in Hintergriff steht, wozu im Bereich der radial offenen Aussparung des Taschenteiles
letzteres mit einem mit der außenwandseitigen Rippe des Zapfenteiles korrespondierenden
Steg versehen ist. Die erwähnte axiale Sicherung bezieht sich auf die gesamte Baueinheit
der Kupplungseinrichtung. Dies bedeutet, daß die zusammengesteckten Kupplungsteile
zueinander und zur Schließgliednabe bei Angriff einer Schlüsselspitze auf eine der
auswärts liegenden Flächen des Kupplungsgliedes axial verschieblich sind, wobei jedoch
die beiden Kupplungsteile in axialer Richtung unverlierbar in der Schließgliednabe
gefangen sind. Wie bereits erwähnt, sind die Kupplungsteile auch in radialer Richtung
gegen ein Herausfallen gesichert, da bei dem Erfindungsgegenstand keinerlei Ausnehmungen
im Bereich der Ringwand der Schließgliednabe vorgesehen sind. Ein Trennen der Steckverbindung
ist nur willensbetont möglich, da hierzu neben einer Radialbewegung des Taschenteiles
eine Kippverlagerung und hiernach eine schräg zur Radialen auswärts gerichtete Ausschubbewegung
erfolgen muß. Eine weitere Sicherung der Steckverbindung kann noch dadurch gegeben
sein, daß in bekannter Weise zwischen den beiden Kupplungsteilen eine koaxial angeordnete
Druck-Spiralfeder angeordnet ist. In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen,
daß die Stirnkante der Taschenwand eine gerundete Gleitkufe ausbildet, womit zum Eingang
der Steckverbindung ein leichtes Einführen der außenwandseitigen Rippe des Zapfenteiles
in die radial offene Aussparung des Taschenteiles gegeben ist. Ein weiterer Vorteil
ist darin zu sehen, daß die axiale Öffnungsweite der radialen Taschenöffnung derart
bemessen ist, daß die Rippe in der eingewinkelten Stellung darin Aufnahme findet.
Während der gesamten schräg zur Radialen verlaufenden Einschubbewegung des Taschenteiles
befindet sich letzteres in einer eingewinkelten Stellung zum Zapfenteil. Es wird bevorzugt,
daß die Rippe des Zapfenteiles bereits zu Beginn der Einschubbewegung in die radial
offene Tasche eintritt. Um ein leichtes Einschieben des Taschenteiles zu gewährleisten,
muß demnach die Öffnungsweite der radialen Taschenöffnung so bemessen sein, daß die
Rippe während der gesamten schräg zur Radialen verlaufenden Einschubbewegung in der
Taschenöffnung Aufnahme findet, ohne dort zu verkanten. Die so bemessene axiale Öffnungsweite
der Taschenöffnung bietet weiterhin die axiale Verschiebbarkeit der Kupplungsteile
zueinander, begrenzt durch den Hintergriff. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, die
Rippe des Zapfenteiles so zu positionieren, daß die Rippe erst nach einer vollständigen
schräg zur Radialen einwärts gerichteten Einschubbewegung und einer hiernach folgenden
Kippverlagerung in die Taschenöffnung eingreift. Wird nach der Kippverlagerung das
Taschenteil weiter radial in die funktionsgerechte Position verlagert, so wird dabei
auch der Hintergriff der Rippe zu dem Steg des Taschenteiles gebildet. Schließlich
ist eine der dem Steg gegenüberliegenden Taschenöffnungsbegrenzung zugeordnete Gleitkante
oder Fase von Vorteil, welche beim Einwinkeln des Taschenteiles auf der Zapfenstirnfläche
aufgleitet. Auch dies führt zu einer weiteren Erleichterung der Herstellung der Steckverbindung.
[0007] Nachstehend ist die Erfindung desweiteren anhand der beigefügten Zeichnung, die jedoch
lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellt, erläutert. Hierbei zeigt:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäß gestalteten Doppel-Schließzylinders, leicht vergrößert
dargestellt,
- Fig. 2
- in etwa doppelter Vergrößerung den Schließzylinder teils in Ansicht, teils im Längsschnitt,
und zwar bei rechtsseitig eingestecktem Schlüssel,
- Fig. 3
- in Einzeldarstellung die aus einer Schließgliednabe und zwei von einer Druckfeder
auseinandergespreizten Kupplungsteilen bestehende Baueinheit in einer Seitenansicht,
- Fig. 4
- die Baueinheit gemäß Fig. 3 in Vorderansicht,
- Fig. 5
- die Baueinheit gemäß Fig. 3 in Draufsicht,
- Fig. 6
- die Baueinheit gemäß Fig. 3 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht eines als Taschenteil ausgebildeten Kupplungsteiles,
- Fig. 8
- das Taschenteil gemäß Fig. 7 in Vorderansicht,
- Fig. 9
- das Taschenteil gemäß Fig. 7 in Draufsicht,
- Fig. 10
- ein als Zapfenteil ausgebildetes Kupplungsteil in Seitenansicht,
- Fig. 11
- das Zapfenteil in Vorderansicht,
- Fig. 12
- das Zapfenteil gemäß Fig. 10 in Draufsicht,
- Fig. 13
- eine Schnittdarstellung durch die Baueinheit, wobei zum Eingang der Steckverbindung
das Taschenteil in einer schräg zur Radialen verlaufenden Ebene eingeschoben wird,
- Fig. 14
- den Eingang der Steckverbindung gemäß Fig. 13 in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 15
- eine Seitenansicht eines Distanzstückes,
- Fig. 16
- eine perspektivische Darstellung des Distanzstückes gemäß Fig. 15 und
- Fig. 17
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, jedoch bei Einsatz des Distanzstückes in
einen asymmetrischen Doppel-Schließzylinder.
[0008] Bezüglich des dargestellten Doppel-Schließzylinders handelt es sich um einen Doppel-Profilzylinder
1. Dieser besitzt ein Zylindergehäuse 2, bestehend aus einem zylindrischen Abschnitt
A und einem radial dazu ausladenden Flanschabschnitt B. Der zylindrische Abschnitt
A ist durch einen mittleren Ausschnitt 3 unterbrochen, welcher sich bis in den Flanschabschnitt
B fortsetzt unter Belassung eines Verbindungssteges zwischen den beiden dadurch geschaffenen
Zylinderhälften.
[0009] In dem zylindrischen Abschnitt A beider Zylinderhälften befinden sich miteinander
fluchtende Kernbohrungen 4 zur Aufnahme von Zylinderkernen 5, 6.
[0010] Auf den einander zugekehrten Enden der Zylinderkerne 5, 6 lagert auf Höhe des Ausschnittes
3 eine Schließgliednabe 7. Mit einer Ringwand 8 umfaßt sie dabei die zugekehrten Enden
der Zylinderkerne 5, 6. Von der Ringwand 8 geht radial gerichtet ein Schließbart 9
aus. Ferner ist mittig in der Ringwand 8 eine materialeinheitliche Nabenmittelwand
10 vorgesehen, bis zu welcher die Enden der Zylinderkerne 5, 6 reichen. In jeder Gehäusehälfte
des Doppel-Profilzylinders 1 sind in bekannter Weise Stiftzuordnungen vorgesehen,
die in einer gemeinsamen Gehäuse-Mittelebene liegen, in welcher auch in jedem Zylinderkern
5, 6 ein Schlüsselkanal 11 verläuft.
[0011] In der Nabenmittelwand 10 ist eine Öffnung 12 ausgespart. Deren Grundrißform entspricht
einem Kreis mit zwei beidseitig, parallel zueinander liegenden Sehnen. Formschlüssig
ist in die Öffnung 12 ein Kupplungsteil 13 eingeschoben. Dieses befindet sich seinerseits
in Steckverbindung mit einem weiteren Kupplungsteil 14. Beide Kupplungsteile 13, 14
sind mit auswärts liegenden Flächen versehen, welche von stirnseitigen Tellern 15,
16 gebildet sind. Mit diesen ragen die Kupplungsteile in ihnen zugeordnete topfartige
Aussparungen 17 der zugekehrten Zylinderkernenden. Jeder Teller 15, 16 besitzt eine
zentrale, auswärts gerichtete Erhebung 18, über welche sie sich am Grund der jeweiligen
Sackbohrung 17 abstützt. Die Abstützung wird bewirkt durch eine beide Kupplungsteile
13, 14 auseinanderspreizende Druckfeder 19.
[0012] Vor Montage des Doppel-Profilzylinders 1 bilden die Kupplungsteile 13, 14 mit der
Schließgliednabe 7 eine zusammenhängende Baueinheit. Da die stirnseitigen Teller 15,
16 mit einer Teillänge ihres Randes die Öffnung 12 der Nabenmittelwand 10 überragen,
können die Kupplungsteile 13, 14 durch Axialverschiebung nicht außer Eingriff zur
Öffnung 12 gebracht werden. Die entsprechenden Teillängen des Randes beaufschlagen
dann den der Öffnung 12 benachbarten Bereich der Nabenmittelwand 10.
[0013] Das als Taschenteil ausgebildete Kupplungsteil 14 besitzt eine, in Einbaustellung
betrachtet, vertikal verlaufende Tasche 20, deren Einsteckende radial offen und deren
der Einsteckrichtung abgekehrtes Ende verschlossen ist. Ferner ist die Tasche 20 an
ihrem dem anderen Kupplungsteil 13 zugekehrten Ende hin offen. Die Tasche 20 bildet
dabei eine Schwalbenschwanzführung für auswärts vorstehende Rippen 21 des als Zapfenteils
ausgebildeten Kupplungsteiles 13. Die Rippen 21 stützen sich dabei an einwärts gerichteten
Stegen 22 der Schwalbenschwanzführung ab und begrenzen die durch die Druckfeder 19
bewirkte Auseinanderspreizung der Kupplungsteile 13, 14.
[0014] Die axiale Öffnungsweite w der zwischen den Stegen 22 und dem der Einsteckrichtung
abgekehrten Ende der Tasche 20 gebildeten, radialen Taschenöffnung 23 ist größer bemessen
als die, ebenfalls in axialer Richtung betrachtet, Breite r der Rippen 21 des Zapfenteiles
13. Es kann hierbei ein Verhältnis von Öffnungsweite w zur Rippenbreite r von 3 :
1 bis 5 : 1, bevorzugt 4 : 1, gegeben sein. Es ist so ein axiales Spiel zwischen den
Kupplungsteilen 13, 14 geschaffen. Aufgrund dessen können die Kupplungsteile 13, 14
entgegen der Kraft der Druckfeder 19 aufeinander zu verlagert werden. Damit diese
entgegengerichtete Bewegung durch die Druckfeder 19 nicht beeinträchtigt wird, liegt
diese einerends in einer zentralen Bohrung 24 des Kupplungsteiles 13 ein. Das andere
Ende erhält Zentrierung in einer mit der Bohrung 24, in Einbaustellung fluchtenden
Versenkung 25 des Kupplungsteiles 14. Die Druckfeder 19 dient zur Sicherung der zusammengesteckten
Lage der Kupplungsteile 13, 14 unter Einbeziehung der Schließgliednabe 7.
[0015] Die Stirnflächen der Teller 15, 16 besitzen offene Einsteck-Schrägschlitze 26, 27
für die Schlüsselspitze 28 eines Schlüssels 29. Die eine Einsteck-Schrägnut 26 ist
dabei gebildet durch die Schrägflächen F1, F2 beider Kupplungsteile 13, 14, wobei
die Schrägfläche F1 an dem Taschenteil 14 und die Schrägfläche F2 an dem Zapfenteil
13 angeordnet ist. Die Fläche F3 der Nut 27 dagegen ist durchgehend an dem Zapfenteil
13 angeordnet und bildet mit der Fläche F2 eine Dachform.
[0016] Das in den Fig. 7 bis 9 dargestellte Taschenteil 14 setzt sich im wesentlichen aus
einem einen der Nabenmittelwandöffnung 12 entsprechend ausgebildeten Querschnitt aufweisenden
Kupplungskörper 30 und dem bereits erwähnten Teller 16 zusammen, wobei letzterer koaxial
zu dem Kupplungskörper 30 an diesem materialeinheitlich angeordnet ist. Der Kupplungskörper
30 ist mit der erwähnten radial offenen Tasche 20 versehen, welche sich in radialer
Erstreckung von dem randoffenen Bereich ausgehend bis in den diametral gegenüberliegenden
Bereich des Kupplungskörpers erstreckt, unter Belassung eines Taschenbodens 31. Im
Bereich dieses Taschenbodens 31 ist die Tasche 20 im Querschnitt halbkreisförmig ausgebildet.
Beidseitig der Tasche 20 sind, in Richtung der Taschenteil-Achse a betrachtet, Taschenwände
32 gebildet. Die Tasche 20 ist zudem, ebenfalls in axialer Richtung betrachtet, randoffen
ausgebildet, und zwar zu der Seite hin, welche dem Teller 16 gegenüberliegt. In diesem
Öffnungsbereich weist das Taschenteil 14 die zwei sich gegenüberliegenden, nach innen
gerichtete Stege 22 auf. Letztere sind materialeinheitlich an den diesbezüglichen
Endbereichen der Taschenwände 32 angeformt.
[0017] In axialer Richtung betrachtet erstreckt sich die Tasche 20 vom randoffenen Bereich
ausgehend bis in den Bereich des Überganges von Kupplungskörper 30 zum Teller 16 unter
Belassung eines Abstandes zwischen diesen. Das Verhältnis zwischen der axialen Länge
des Kupplungskörpers 30 und der entsprechenden Tiefe der Tasche 20 beträgt etwa 5
: 2 bis 5 : 4, bevorzugt 5 : 3.
[0018] Der zwischen den der Taschenteil-Stirnfläche 35 abgewandten Seiten der Stege 33 und
dem die Öffnungsbegrenzung bildenden Taschenrücken 34 gebildete Raum wird als Taschenöffnung
23 bezeichnet.
[0019] Im Bereich der Stirnkanten 36 der Taschenwände 32 sind nach innen ausgerichtete Fasen
37 vorgesehen. Die Stirnkanten der Stege 22 sind entsprechend ausgebildet (vergl.
insbesondere Fig. 7 und 8).
[0020] Weiterhin bilden die Stirnkanten der Stege 22 gerundete Gleitkufen 38 aus.
[0021] Der Tascbenrücken 34 ist im Radial-Öffnungsbereich mit einer Gleitkante 39 versehen,
welche sich zwischen den Fasen 37 der Taschenwände-Stirnkanten 36 erstreckt. Diese
Gleitkante 39 kann auch als Fase ausgebildet sein.
[0022] Das in den Fig. 10 bis 12 gezeigte Zapfenteil 13 setzt sich im wesentlichen aus dem
bereits erwähnten Teller 15 und einem der Tasche 20 entsprechend ausgeformten Zapfen
40 zusammen. An dem dem Teller 15 entgegengesetzten Ende besitzt der Zapfen 40 beidseitig
seiner Achse b die senkrecht zu dieser ausgerichteten Rippen 21.
[0023] Das Zusammensetzen der Kupplungsteile 13, 14 mit der Schließgliednabe 7 geschieht
wie folgt:
[0024] Zunächst wird das Kupplungsteil 13 bzw. das Zapfenteil in die Öffnung 12 der Nabenmittelwand
10 eingesetzt. Begrenzt ist das Einstecken durch die beiden Teillängen des Randes
des Tellers 15, vergl. insbesondere Fig. 5. In dieser Stellung ragt das Zapfenteil
13 mit seinem Zapfen 40 aus der Öffnung 12 heraus, dies an der dem Teller 15 des Zapfenteiles
13 gegenüberliegenden Seite der Nabenmittelwand 10. Die an dem freien Ende des Zapfens
40 angeordneten Rippen 21 liegen somit frei zugänglich im Innenbereich der dieser
Seite zugewandten Ringwand 8. Es ist hierbei gleich, von welcher Seite das Zapfenteil
13 in die Öffnung 12 gesteckt wird. Es kann nunmehr die Steckverbindung zwischen den
beiden Kupplungsteilen 13 und 14 hergestellt werden, indem das Taschenteil 14 in einer
schräg zur Radialen einwärts gerichteten Einschubbewegung geführt wird derart, daß
die Rippen 21 des Zapfenteiles 13 in der Taschenöffnung 23 Aufnahme finden.
[0025] In den Fig. 13 und 14 ist eine Anfangsstellung während der Einschubbewegung des Taschenteiles
14 gezeigt. Das Taschenteil 14 ist hierbei so ausgerichtet, daß die an dem Taschenrücken
34 angeordnete Gleitkante 39 auf der Zapfen-Stirnfläche 41 aufgleitet. Weiterhin können
die Gleitkufen 38 der Taschenwände-Stirnkanten 36 auf der dem Taschenteil 14 zugewandten
Fläche des Zapfenteil-Tellers 15 gleiten. Es kommt hierbei zu keinerlei Verkantungen
und somit zu keinen Störungen bei der linear ausgerichteten Einschubbewegung des Taschenteiles
14. Vorteilhafterweise besitzt die dem Taschenteil 14 zugewandte Ringwand 8 an ihrer
Randinnenkante 42 eine Fase 43, über welche während der linearen Einschubbewegung
das Taschenteil 14 hinweggleiten kann.
[0026] Die lineare Bewegungsrichtung B des Taschenteiles 14 verläuft etwa in einem Winkel
Beta von 15 bis 45° zur Radialen, bevorzugt 30°. Der Winkel Alpha zwischen den beiden
Achsen a und b des Taschenteiles 14 bzw. des Zapfenteiles 13 entspricht der Größe
des Winkels Beta.
[0027] Nach erfolgter linearer, schräg zur Radialen einwärts gerichteten Einschubbewegung
erfolgt eine Kippverlagerung des Taschenteiles 14 in eine radiale Ausrichtung, wobei
die Mittelachsen a und b der Teile 13 und 14 parallel verlaufen. Letztlich kann noch
eine weitere radiale Bewegung des Taschenteiles 14 erfolgen, bis die Mittelachse a
des Taschenteiles 14 koaxial zur Mittelachse b des Zapfenteiles 13 ausgerichtet ist.
In dieser Stellung ist der Zapfen 40 vollständig in die Tasche 20 eingetreten. Die
zapfenteilseitigen Rippen 21 stehen in Hintergriff zu den taschenteilseitigen Stegen
22, womit eine axiale Sicherung der beiden Teile 13, 14 gegen Herausfallen gegeben
ist. Vor dem Einführen des Taschenteiles 14 ist bereits die Druckfeder 19 in die Bohrung
24 des Kupplungsteiles 13 eingesteckt worden. Nach erfolgter Steckverbindung fluchten
die Teller 15 und 16 der Kupplungsteile 13 und 14 miteinander. Diese vorliegende Baueinheit
kann als Ganzes dem Schließzylinder zugeordnet werden, und zwar im Bereich des Ausschnittes
3. Die Teller 15 und 16 greifen beim Einschieben der Zylinderkerne 5 und 6 in die
Sackbohrungen 17 der Zylinderkernenden ein. Gesichert werden die Zylinderkerne 5 und
6 in Achsrichtung durch beiderseits der Ringwand 8 verlaufende Sprengringe 44.
[0028] Eine Auflösung der beschriebenen Baueinheit kann nur willensbetont erfolgen, da einer
Kippverlagerung des Taschenteiles 14 eine lineare Ausschubbewegung folgen muß. Die
Kupplungsteile 13 und 14 sind demnach nach Bildung der Steckverbindung sowohl in axialer
als auch in radialer Richtung gegen ein Herausfallen gesichert.
[0029] In den Figuren 15 und 16 ist ein Distanzstück 45 dargestellt, welches bei asymmetrisch
ausgebildeten Doppel-Profilzylindern 1 Verwendung findet. Ein derartiger Doppel-Profilzylinder
1 weist unterschiedliche Schenkellängen der Zylinderhälften auf. Um hier eine Bedienung
dieses Doppel-Profilzylinders 1 von beiden Seiten, d. h. mittels des Zylinderkernes
5 bzw. 6 mit einem Schlüssel zu betätigen, wird das genannte Distanzstück 45 im Bereich
der Aussparung 17 eines Zylinderkernes 5 oder 6 eingefügt. In Schlüsseleinschubrichtung
ist das Distanzstück 45 in dem in Figur 17 gezeigten Ausführungsbeispiel dem Kupplungsteil
14 vorgelagert. Die axiale Länge des Distanzstückes 45 entspricht hierbei der Schenkellängendifferenz
zwischen den beiden Zylinderhälften.
[0030] Das Distanzstück 45 besteht im wesentlichen aus einem kreisrund geformten Zylinderkörper
46, dessen Außendurchmesser dem der Kupplungsteile 13 und 14 entspricht. An der dem
Kupplungsteil 14 zugewandten Stirnfläche 47 ist eine kreisrunde Vertiefung 48 vorgesehen,
zur Aufnahme der Erhebung 18 des Kupplungsteiles 14. Von der zuvor genannten Stirnfläche
47 geht eine radial ausgerichtete Kupplungsnase 49 aus, mit welcher das Distanzstück
45 in eingebautem Zustand in formschlüssiger Drehmitnahme mit dem Kupplungsteil 14
steht, indem die Kupplungsnase 49 in den Einsteck-Schrägschlitz 26 eintritt. Die Kupplungsnase
49 ist entsprechend dem Einsteck-Schrägschlitz 26 ausgeformt. An der der Stirnfläche
47 abgewandten Seite besitzt das Distanzstück 45 eine dem Einsteck-Schrägschlitz 26
des Kupplungsteiles 14 entsprechend ausgebildete Einstecknut 50, in welche bei Schlüsselbetätigung
die Schlüsselspitze 28 formschlüssig eingreift.
[0031] Eine Drehbewegung des Schlüssels 29 bewirkt über die formschlüssige Drehmitnahme
ein Verdrehen des Kupplungsteiles 14 und somit auch der Schließgliednabe 7.
[0032] Das zuvor beschriebene Distanzstück 45 ist auch in gleicher Bauweise dem Kupplungsteil
13 zuordbar.
[0033] Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung
wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale
dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Kupplungseinrichtung in Doppel-Schließzylindern (1), mit einer Schließgliednabe (7)
und mit zwei im Wege einer Steckverbindung zueinander gefesselten Kupplungsteilen
(13, 14), die in einer Öffnung (12) einer Schließgliednaben-Mittelwand (10) liegen,
welche Öffnung (12) an beiden Seiten von jeweils einer Ringwand (8) der Schließgliednabe
(7) umfaßt ist, wobei zur Ausbildung der Steckverbindung ein Kupplungsteil (13) einen
Zapfen (40) und das andere Kupplungsteil (14) eine radial offene Tasche (20) zur Aufnahme
des Zapfens (40) aufweist, welcher mit einer außenwandseitigen Rippe (21) zu einer
innenwandigen, radial offenen Aussparung der Tasche (20) in Hintergriff steht derart,
daß die radial zusammensteckbaren Kupplungsteile (13, 14) zueinander und zur Schließgliednabe
(7) bei Angriff einer Schlüsselspitze (28) auf eine der auswärts liegenden Flächen
des Kupplungsgliedes axial verschieblich sind, dadurch gekennzeichnet, daß zum Eingang
der Steckverbindung einer schräg zur Radialen einwärts gerichteten Einschubbewegung
eine Kippverlagerung eines Kupplungsteiles (13) folgt.
2. Kupplungseinrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
die Tasche (20) aufweisende Kupplungsteil (14) über den Zapfen (40) des Zapfenteiles
(13) einwinkelbar ist.
3. Kupplungseinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausbildung einer Bewegungsbahn für die schräg
zur Radialen verlaufende Einschubbewegung die Randinnenkante (42) der Ringwand (8)
und/oder die Stirnkante (36) der Taschenwand (32) eine Fase (37, 43) aufweist.
4. Kupplungseinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnkante (36) der Taschenwand (32) eine
gerundete Gleitkufe (38) ausbildet.
5. Kupplungseinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Öffnungsweite (w) der radialen Taschenöffnung
(23) derart bemessen ist, daß die Rippe (21) in der eingewinkelten Stellung darin
Aufnahme findet.
6. Kupplungseinrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch eine der dem Steg (22) gegenüberliegenden Taschenöffnungsbegrenzung
(Taschenrücken 34) zugeordneten Gleitkante (39) oder Fase, welche beim Einwinkeln
des Taschenteiles (14) auf der Zapfen-Stirnfläche (41) aufgleitet.