[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Versperren einer Türe,
einer Abdeckung od.dgl., insbesondere der Türe eines Raumes oder eines Behälters zur
Aufbewahrung von Gegenständen, wie des Kästchens in einer Badeanstalt, mit einem manuell
verdrehbaren und in seiner sperrenden Stellung verrastbaren Sperr-Riegel.
[0002] Es ist bekannt, Türen, Abdeckungen od.dgl., insbesondere Türen von Räumen oder von
Behältern zur Aufbewahrung von Gegenständen, wie Kästchen in Badeanstalten, mittels
eines manuell betätigbaren Schlosses zu versperren. Um dabei die Benützung dieser
Räume bzw. Behälter zu ermöglichen, besteht das Erfordernis, dem Benützer einen Schlüssel
zu übergeben, welcher nach dem Ende des Benützungsvorganges wieder zurückgegeben werden
muß. Da demnach bei mit derartigen Schlössern versehenen Türen von Räumen oder Behältern
das Erfordernis besteht zu gewährleisten, daß der diesen zugeordnete Schlüssel am
Ende der Benützung wieder an einer zentralen Stelle abgegeben wird, müssen die erforderlichen
organisatorischen Maßnahmen getroffen werden.
[0003] Es ist weiters bekannt, Türen, Abdeckungen od.dgl. mit elektronischen Schlössern
auszubilden, welche mittels entsprechend codierter Schlüssel, z.B. in Form von mit
einem elektronisch lesbaren Code ausgebildeten Karten, betätigbar sind. Hierbei wird
das Erfordernis, die elektronisch codierten Schlüssel am Ende des Benützungsvorganges
wieder zurückzugeben, dadurch vermieden, daß die elektronischen Schlösser vor einer
Benützung durch andere Personen neu codiert werden, wobei gleichzeitig ein entsprechend
codierter elektronischer Schlüssel angefertigt wird. Dieser Vorgang bedingt gleichfalls
einen hohen organisatorischen Aufwand.
[0004] Der gegenständlichen Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
zum Versperren einer Türe, einer Abdeckung od.dgl. zu schaffen, welche einen sehr
einfachen Aufbau aufweist und welche elektromechanisch betätigbar ist, wodurch deren
Entriegelung von einer zentralen Stelle her mittels eines elektronischen Schlüssels,
z.B. in Form einer mit einem elektronisch lesbaren Code ausgebildeten Karte, vorgenommen
werden kann. Dabei erfolgt die Änderung des Codes, welcher den einzelnen Einrichtungen
zugeordnet ist, in der Zentraleinheit jeweils beim Wechsel des Benützers, wodurch
kein Erfordernis besteht, jeweils einzelne an unterschiedlichen Orten befindliche
Schlösser neu zu programmieren.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß dem Sperr-Riegel ein unter Wirkung
einer Rastfeder stehendes Rastelement zugeordnet ist, durch welches er in seiner sperrenden
Stellung gehalten ist, daß das Rastelement mittels eines Elektromagneten entgegen
der Wirkung der Rastfeder vom Sperr-Riegel lösbar ist und daß der Sperr-Riegel unter
Wirkung einer Stellfeder steht, durch welche er nach Freigabe durch das Rastelement
in seine nicht sperrende Stellung verdrehbar ist. Die Verstellung des Sperr-Riegels
in seine nicht sperrende Stellung erfolgt dadurch, daß der Riegel vom Rastelement
freigegeben wird, worauf er von der Stellfeder in seine nicht sperrende Stellung bewegt
wird. Sobald der Sperr-Riegel wieder in seine sperrende Stellung gebracht werden soll,
wird er entgegen der Wirkung der Stellfeder manuell in seine sperrende Stellung bewegt,
in welcher er durch das Rastelement gehalten wird.
[0006] Vorzugsweise ist der Sperr-Riegel als verdrehbare Scheibe ausgebildet, von welcher
ein Sperrarm abragt und welche an einer Stelle ihres Randes mit einer Ausnehmung ausgebildet
ist, in welche das Rastelement hinein verstellbar ist. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Rastelement durch den Anker des Elektromagneten gebildet.
[0007] Vorzugsweise ist das Rastelement an seinem dem Sperr-Riegel zugewandten Ende mit
einer Rolle ausgebildet, ist die Stellfeder als Zugfeder ausgebildet, welche an der
Scheibe außerhalb von deren Drehpunkt angelenkt ist und ist die Rastfeder als Druckfeder
ausgebildet, welche in der Wirkungslinie des Elektromagneten ausgerichtet ist.
[0008] Weiters kann dem Sperr-Riegel ein Mikroschalter zugeordnet sein, welcher durch die
Stellung des Sperr-Riegels betätigbar ist, wobei weiters dem Sperrarm des Sperr-Riegels
ein Anschlag zugeordnet ist, durch welchen dessen Verdrehung mittels der Stellfeder
begrenzt ist. Schließlich kann das Rastelement mit einem mechanisch betätigbaren Schloß
gekuppelt sein, durch welches dessen hilfsweise Verstellung durchführbar ist.
[0009] Nach einem weiteren bevorzugten Merkmal sind der Sperr-Riegel und der Elektromagnet
in der Türe od.dgl. symmetrisch angeordnet. Hierdurch kann die Einrichtung ohne jegliche
Schwierigkeiten in links angelenkten oder in rechts angelenkten Türflügeln verwendet
werden.
[0010] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Einrichtung in ihrer sperrenden Stellung, in Draufsicht, und
- Fig. 2
- diese Einrichtung in ihrer nicht sperrenden Stellung.
[0011] An der Innenseite der Türe 1 eines Kästchens befindet sich eine angenähert kreisförmige
Scheibe 2, welche mit einem seitlich ausragenden Fortsatz 21 ausgebildet ist, welcher
mit einer Ausnehmung 22 in der Zarge des Gehäuses des Kästchens verriegelbar ist.
Die Scheibe 2, welche verdrehbar gelagert ist, ist mittels eines an der Außenseite
der Türe angeordneten Handgriffes aus ihrer nicht sperrenden Stellung, welche in Fig.
2 dargestellt ist, entgegen der Wirkung einer Zugfeder 3 in ihre sperrende Stellung
verdrehbar. Die Scheibe 2 ist weiters an einer Stelle ihres Umfanges mit einer Ausnehmung
24 ausgebildet, welcher eine Rasteinrichtung 4 zugeordnet ist. Die Rasteinrichtung
4 besteht aus einer elektromagnetischen Spule 41 mit einem Anker 42, an dessen freiem
Ende sich eine Rolle 44 befindet, welche in der sperrenden Stellung des Sperriegels
2 mittels einer Druckfeder 43 in die Ausnehmung 24 hineinverstellbar ist, wodurch
der Sperriegel 21 in seiner sperrenden Stellung verrastbar ist.
[0012] Weiters ist eine Notsperreinrichtung 5 vorgesehen, welche aus einem Schloß 51 und
einem durch das Schloß entriegelbaren Hebelarm 52 gebildet ist, wobei der Hebelarm
an das untere Ende bzw. an einen Fortsatz 44 des Ankers 41 angelenkt ist. Nach einem
Entriegeln des Schlosses 51 kann der Hebel 52 im Uhrzeigersinn verschwenkt werden,
wodurch der Anker 42 entgegen der Wirkung der Druckfeder 43 nach unten verstellbar
ist, sodaß die Rolle 44 aus der Ausnehmung 24 entfernt wird.
[0013] Weiters ist oberhalb der Scheibe 2 ein mit einem Fühler 61 ausgebildeter Mikroschalter
6 angeordnet. Bei einer Verdrehung der Scheibe 2 im Uhrzeigersinn, durch welche diese
in ihre nicht sperrende Stellung verdreht wird, läuft der Fortsatz 21 auf den Fühler
61 auf, wodurch der Mikroschalter 6 anzeigt, daß sich die Scheibe 2 in ihrer nicht
sperrenden Stellung befindet.
[0014] Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist wie folgt: Soferne der Sperriegel 21 in
seine sperrende Stellung gebracht werden soll, wird dieser manuell entgegen der Wirkung
der Zugfeder 3 im Gegenuhrzeigersinn verdreht. Sobald der Riegel 21 seine sperrende
Stellung erreicht hat, rastet die Rolle 44 unter Wirkung der Druckfeder 43 in die
Ausnehmung 24 ein, wodurch der Riegel 21 in seiner sperrenden Stellung gehalten ist.
Sobald der Sperr-Riegel in seine nicht sperrende Stellung übergeführt werden soll,
wird die elektromagnetische Spule 41 der Rasteinrichtung 4 mit Strom beaufschlagt,
wodurch der Anker 42 entgegen der Wirkung der Druckfeder 43 nach unten verstellt wird.
Hierdurch wird die Rolle 44 aus der Ausnehmung 24 entrastet. In der Folge wird die
Scheibe 2 unter Wirkung der Zugfeder 3 im Uhrzeigersinn so weit verdreht, bis sie
an einem Anschlag 11 des Gehäuses 1 zur Anlage kommt. Hierdurch befindet sich die
Einrichtung wieder in ihrer nicht sperrenden Stellung, welche mittels des Mikroschalters
6 angegeben wird. Die Steuerung der Rasteinrichtung 4 erfolgt von einer Zentraleinheit
her, an welche eine Vielzahl derartiger Einrichtungen angeschlossen ist.
[0015] Sobald eine derartige Einrichtung benützt werden soll und sich der Riegel 2 in seiner
nicht sperrenden Stellung befindet, ist das Kästchen od.dgl. für einen Benützer zugänglich,
wobei er in dessen Innenraum Gegenstände einbringen kann. Durch manuelle Verdrehung
des Sperriegels 2 entgegen der Wirkung der Zugfeder 3 in seine sperrende Stellung
kann die Türe 1 verriegelt werden. In der Folge ist das Kästchen nur für den Inhaber
des zugeordneten elektronischen Schlüssels benützbar. Soferne eine Öffnung des Kästchens
vorgenommen werden soll, wird mittels des elektronischen Schlüssels von der Zentraleinheit
her an die Rasteinrichtung 4 ein Impuls abgegeben, wodurch der Anker 42 mittels der
Spule 41 entgegen der Wirkung der Druckfeder 43 nach unten verstellt wird und die
Rastrolle 44 aus der Ausnehmung 24 heraus gelangt. Hierauf wird der Sperr-Riegel 2
durch die Zugfeder 3 im Uhrzeigersinn verschwenkt, wodurch er in seine nicht sperrende
Stellung gelangt. Diese Stellung wird durch den Mikroschalter 6 an die Zentraleinheit
gemeldet. Hierdurch ist das Kästchen geöffnet, wodurch es für den Benützer zugänglich
ist.
Im Falle, daß eine Funktionsstörung auftritt, kann das Kästchen mittels der Notentriegelung
5 geöffnet werden.
[0016] Um bei einem Wechsel in der Benützung gewährleisten zu können, daß eine Öffnung des
Kästchens nur durch einen neuen Benützer möglich ist, wird nach jedem Wechsel des
Benützers der in der Zentraleinheit gespeicherte und dem Kästchen zugeordnete Code
umprogrammiert und wird jedem neuen Benützer ein mit einem geänderten Code versehener
elektronischer Schlüssel übergeben.
[0017] Am Ende eines Tages verschlossen gebliebene Kästchen können von der Zentraleinheit
her geöffnet und ausgeräumt werden.
[0018] Hierdurch ist eine Einrichtung geschaffen, welche einen sehr einfachen Aufbau aufweist
und welche deshalb, da nur die Freigabe des Sperr-Riegels elektrisch erfolgt, sehr
energiesparend funktioniert. Da zudem deren Steuerung von einer Zentraleinheit her
erfolgt, in welcher jederzeit Änderungen der verwendeten Codes vorgenommen werden
können, wird durch diese Einrichtung in einfacher Weise den organisatorischen Erfordernissen
entsprochen.
1. Einrichtung zum Versperren einer Türe, einer Abdeckung od.dgl., insbesondere der Türe
eines Raumes oder eines Behälters zur Aufbewahrung von Gegenständen, wie des Kästchens
in einer Badeanstalt, mit einem manuell verdrehbaren und in seiner sperrenden Stellung
verrastbaren Sperr-Riegel, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sperr-Riegel (2) ein unter
Wirkung einer Rastfeder (43) stehendes Rastelement (42) zugeordnet ist, durch welches
er in seiner sperrenden Stellung gehalten ist, daß das Rastelement (42) mittels eines
Elektromagneten (41) entgegen der Wirkung der Rastfeder (43) vom Sperr-Riegel (2)
lösbar ist und daß der Sperr-Riegel (2) unter Wirkung einer Stellfeder (3) steht,
durch welche er nach Freigabe durch das Rastelement (42) in seine nicht sperrende
Stellung verdrehbar ist.
2. Einrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperr-Riegel als
verdrehbare Scheibe (2) ausgebildet ist, von welcher ein Sperrarm (21) abragt und
welche an einer Stelle ihres Randes mit einer Ausnehmung (24) ausgebildet ist, in
welche das Rastelement (42) hinein verstellbar ist.
3. Einrichtung nach einem der beiden Patentansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rastelement durch den Anker (42) des Elektromagneten (41) gebildet ist.
4. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rastelement (42) an seinem dem Sperr-Riegel (2) zugewandten Ende mit einer Rolle (44)
ausgebildet ist.
5. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellfeder als Zugfeder (3) ausgebildet ist, welche an der Scheibe (2) außerhalb von
deren Drehpunkt angelenkt ist.
6. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rastfeder (3) als Druckfeder ausgebildet ist, welche in der Wirkungslinie des Elektromagneten
(41) ausgerichtet ist.
7. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Sperr-Riegel (2) ein Mikroschalter (6) zugeordnet ist, welcher durch die Stellung
des Sperr-Riegel (2) betätigbar ist.
8. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Sperrarm (41) des Sperr-Riegels (2) ein Anschlag (11) zugeordnet ist, durch welchen
dessen Verdrehung mittels der Stellfeder (3) begrenzt ist.
9. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rastelement (42) mit einem mechanisch betätigbaren Schloß (5) gekuppelt ist, durch
welches dessen hilfsweise Verstellung durchführbar ist.
10. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sperr-Riegel (2) und der Elektromagnet (41) an der Türe od.dgl. (1) symmetrisch angeordnet
sind.