[0001] Die Erfindung betrifft eine Lagerungshilfe zur Lagerung von Patientenkörperteilen,
insbesondere relativ zu einem medizinischen Behandlungs- oder Diagnosegerät oder -geräteteil,
wie einer Meßspule eines Kernspintomographen.
[0002] Im Rahmen moderner medizinischer Diagnosetechnik werden heutzutage zunehmend Kernspintomographen
eingesetzt. Zur Untersuchung von Extremitäten wie Armen und Beinen dienen Meßspulen,
die in Form von Ringspulen, Oberflächen-Flex-Spulen o.ä. auf einen zu untersuchenden
Körperteil, z.B. einen Arm oder ein Bein, aufgeschoben oder auf einen zu untersuchenden
Körperteil, z.B. den Rumpf, die Schulter oder den Hals, aufgelegt werden. Um zu guten
Untersuchungsergebnissen zu kommen, sollte der zu untersuchende Körperteil wahrend
des Meßvorgangs keine Bewegung relativ zur Meßspule durchführen. Dies ist recht schwierig,
da die Scan- oder Meßzeit eines Kernspintomographen üblicherweise im Bereich von 30
bis 45 Minuten liegt. Während dieser langen Zeit muß der zu messende Körperteil verwacklungsfrei
gehalten werden, damit eine ausreichend gute und damit diagnostizierbare Darstellung
des zu untersuchenden Körperteils gelingt.
[0003] Zur Untersuchung von Beinen und Armen ist es derzeit üblich, eine ringförmige Meßspule
oder eine Oberflächen-Spule des Kernspintomographen auf das zu untersuchende Bein
oder auf den zu untersuchenden Arm bis zu der zu untersuchenden Stelle aufzuschieben.
Danach legt der Patient diesen Köperteil zusammen mit der Meßspule auf einen Tisch
oder eine entsprechende Unterlage. Soll ein anderer Körperteil, beispielsweise ein
Bereich des Rumpfes, durch Auflegen einer Meßspule gemessen werden, wird die zu untersuchende
Person auf einen Patiententisch gelegt. Dieses Ablegen des zu untersuchenden Körperteils
zusammen mit der Meßspule führt in vielen Fällen nicht zu der gewünschten relativen
Unbeweglichkeit zwischen dem zu untersuchenden Körperteil und der dafür verwendeten
Meßspule während der langen Meßzeit. Die Folge sind Beeinträchtigungen der Meßergebnisse.
[0004] Im Zusammenhang mit der Untersuchung von Armen und Beinen ist zur Überwindung dieses
Problems in der nicht vorveröffentlichten deutschen Gebrauchsmusteranmeldung G 94
07 862.9 vorgeschlagen worden, am Patiententisch, auf welchem der zu untersuchende
Patient während eines Meßvorgangs mit einem Kernspintomographen liegt, eine Stativeinrichtung
anzuordnen, die einen Stativfuß aufweist, der neben der Patientenauflagefläche relativ
zum Patiententisch beweglich angeordnet ist, und die einen Stativarm umfaßt, der einen
Endes an dem Stativfuß mittels eines Kugelgelenkes winkelmäßig beweglich gehalten
ist und der anderen Endes mit einer Halterung für die Aufnahme einer Meßspule versehen
ist.
[0005] Eine solche Stativeinrichtung bewährt sich gut, weil damit der zu untersuchende Körperteil
auch über längere Zeit sehr ruhig gehalten werden kann.
[0006] Eine solche Stativeinrichtung bedeutet jedoch einen nicht unerheblichen Kostenaufwand,
erfordert die Befestigung unterschiedlicher Meßspulen an der Meßspulenhalterung je
nach dem jeweils zu untersuchenden Körperteil und ist möglicherweise dann im Wege,
wenn andere Körperteile, beispielsweise Rumpfkörperteile, gemessen werden sollen.
Hinzu kommt, daß manche Patienten möglicherweise empfindlich darauf reagieren, daß
ihr Bein oder Arm für relativ lange Zeit nur von einer bezüglich der Arm- oder Beinlänge
nur relativ kurzen Meßspule gehalten werden.
[0007] Wird für die Untersuchung beispielsweise eines Rumpfbereichs die zu untersuchende
Person auf einen Patiententisch gelegt, auf dem ganz ruhig zu liegen schwer ist, besteht
die Gefahr ungewollter Bewegungen der Person.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lagerungshilfe der eingangs angegebenen
Art verfügbar zu machen, die eine langzeitig ruhige Positionierung eines zu untersuchenden
Körperteils auf relativ einfache, kostengünstige und für den Patienten bequeme und
komfortable Art ermöglicht.
[0009] Die Lösung besteht in einer Lagerungshilfe in Form einer mit Teilchen teilweise gefüllten
gasdichten Hülle, die auf ihrer Außenseite mit wasserdichtem, wasserdampfdurchlässigen
Material überzogen ist oder aus solchem Material besteht. Im letzteren Fall verwendet
man Material, das trotz Wasserdampfdurchlässigkeit gasdicht ist. Hierfür besonders
geeignetes Material ist mikroporöses Polytetrafluorethylen (PTFE). Das wasserdichte,
wasserdampfdurchlässige Material kann auf seiner Außenseite mit textiler Wirkware
versehen sein, was den Komfort bei der Benutzung der Lagerungshilfe erhöht und das
Material nach außen hin schützt.
[0010] Wie dies im Anspruch 1 ausgeführt ist, ist das Volumen der mit gasdichtem Material
aufgebauten und mit wasserdichtem, wasserdampfdurchlässigen Material überzogenen oder
aus solchem Material bestehenden Hülle durch mehr oder weniger großen Gaseinschluß
veränderbar. Zu diesem Zweck ist die Hülle mit einem schließventilbehafteten Mundstück
zum Zuführen oder Absaugen von Gas in die Hülle bzw. aus der Hülle versehen. Die Hülle
ist bis zu einem Teilchenfüllvolumen, das einen vorbestimmten Bruchteil des maximalen
Aufblasvolumens der Hülle darstellt, mit Kleinen Teilchen gefüllt. Diese weisen eine
derart geringe Größe auf, daß sie bei losem Aneinanderliegen das mindestens teilweise,
formgerechte Eintauchen des zu lagernden Körperteils erlauben. Ihre Oberflächen weisen
einen derartigen Oberflächenreibfaktor auf, daß sie bei einem Evakuieren der Hülle
bis auf etwa das Teilchenfüllvolumen ihre vor dem Evakuieren eingenommenen Positionen
im wesentlichen beibehalten.
[0011] Vorzugsweise bestehen die Teilchen aus Kleinen Kunststoffkügelchen.
[0012] Die Funktionsweise ist folgendermaßen:
[0013] In einem Zustand, in dem die Hülle einen derartigen Gasfüllgrad oberhalb des Teilchenfüllvolumens
aufweist, daß sich die Teilchen frei innerhalb der Hülle bewegen können, legt der
Patient den zu untersuchenden Körperteil auf die Außenseite der Hülle auf. Da die
Teilchen bei diesem Füllgrad der Hülle leicht relativ zueinander beweglich sind, sinkt
der zu untersuchende Körperteil mindestens teilweise in das Kissen ein, ähnlich als
wenn der zu untersuchende Körperteil in einen Sandhaufen hineingelegt würde. Danach
wird die Hülle über das schließventilbehaftete Mundstück an ein Absauggerät angeschlossen
und bis auf etwa das Teilchenfüllvolumen herab evakuiert. Aufgrund dieser Evakuierung
werden die Teilchen von der Hülle aneinandergedrückt, ähnlich wie sie mittels einer
Schrumpffolie aneinandergedrückt würden. Aufgrund ihrer Oberflächenreibung und dieses
Hüllendruckes behalten die Teilchen im wesentlichen diejenigen Positionen ein, die
sie nach dem Auflegen des zu untersuchenden Körperteils auf die noch nicht evakuierte
Hülle eingenommen haben. Durch das Evekuieren wird somit der vorherige Zustand eingefroren.
Die evakuierbare Hülle wirkt also praktisch wie eine Schrumpffolie, deren Schrumpfungszustand
durch späteren Gaseinlaß in die Hülle wieder aufgehoben werden kann.
[0014] Während des Evakuierungs- oder Schrumpfzustandes bleibt somit auch die der Kontur
des zu untersuchenden Körperteils entsprechende Eintauchform dieser Lagerungshilfe
erhalten. Der zu untersuchende Körperteil kann daher über lange Zeit in dieser Eintauchform
liegenbleiben, die optimal an die Außenkontur dieses Körperteils angepaßt ist. Dies
führt dazu, daß dieser Körperteil auch über eine so lange Zeitspanne, wie sie zum
Messen mittels eines Kernspintomographen erforderlich ist, unbeweglich auf dieser
Lagerungshilfe gehalten werden kann.
[0015] Mit der Erfindung ist somit eine Lagerungshilfe für einer Kernspintomographie zu
unterziehende Körperteile verfügbar gemacht worden, die eine sichere Ruhigstellung
des zu untersuchenden Körperteils auch für relativ lange Zeit sicherstellt, kostengünstig
herzustellen ist, nicht am Patiententisch fest angeordnet zu werden braucht und keines
Umbaus bei der Verwendung unterschiedlich dimensionierter Meßspulen bedarf. Da ein
wesentlicher Teil des zu untersuchenden Körperteils auf dieser Lagerungshilfe ruhen
kann und da aufgrund des Überzugs oder Aufbaus der Hülle der Lagerungshilfe mit wasserdichtem,
wasserdampfdurchlässigen Material Schwitzflüssigkeit abgeführt werden kann, stellt
dies eine besonders komfortable Lagerungshilfe dar. Aufgrund dieses Materials kann
man diese Lagerungshilfe auch problemlos waschen und somit sauberhalten.
[0016] Für das wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Material sind besonders geeignet:
Mikroporöses gerecktes Polytetrafluorethylen (PTFE), wie es in den US-Patentschriften
3,953,566 und 4,187,390 beschrieben ist; gerecktes PTFE, das mit hydrophilen Imprägniermitteln
und/oder Schichten versehen ist, wie es in der US-Patentschrift 4,194,041 beschrieben
ist; atmungsfähige Polyurethanschichten; oder Elastomere, wie Copolyetherester und
deren Laminate, wie es in den US-Patentschriften 4,725,481 und 4,493,870 beschrieben
ist.
[0017] Diese Lagerungshilfe ist nicht nur für die zeitweise Lagerung von zu messenden Körperteilen
im Zusammenhang mit Kernspintomographen einsetzbar sondern auch beispielsweise im
Zusammenhang mit Röntgengeräten anderen Diagnosegeräten oder nur als vorübergehende
oder dauerhafte Lagerungshilfe zur Patientenlagerung.
[0018] Sie bietet beispielsweise wertvolle Hilfe bei Dekubitis, also Wundliegen von Personen
bei langer Lagerung im Kranken- oder Altenbett. Zur Abhilfe kann auf die Lagerungshilfe
im nicht evakuierten, also formbaren Zustand ein Formteil mit einer der Wundstelle
entsprechenden Form aufgelegt werden und dessen Formeindruck durch Evakuieren in der
Lagerungshilfe gespeichert werden. Nachdem das Formteil abgenommen ist, kann der Patient
so auf der Lagerungshilfe gelagert werden, daß seine Wundstelle über der Stelle des
Formeindrucks der Lagerungshilfe positioniert ist. Ein Liegen auf der Wunde oder Wundstelle
wird dadurch vermieden.
[0019] Auch im Operationsbereich kann die erfindungsgemäße Lagerungshilfe erfolgreich eingesetzt
werden. Die Lage des zu operierenden Patienten kann mittels der Lagerungshilfe nach
Belieben und nach wechselnden Anforderungen fixiert werden, ohne daß hierfür viele
unterschiedliche Kissen, insbesondere Keilkissen, erforderlich wären.
[0020] Ein herkömmliches Kissen wird dadurch hergestellt, daß zwei Hüllenteile auf ihren
Innenseiten miteinander vernäht und dann umgestülpt werden. Die Ränder liegen somit
innerhalb des Kissens. Die noch offene Seite wird durch einen Reißverschluß oder ähnliches
verschlossen. Dies ist jedoch bei einem Vakuumkissen, wie es für die erfindungsgemäße
Lagerungshilfe verwendet wird, nicht möglich.
[0021] Herkömmliche Vakuumkissen werden dadurch hergestellt, daß zwei PVC-Lagen an ihren
Außenseiten verschweißt werden. Die außen liegenden verschweißten Ränder sind unter
ästhetischen Gesichtspunkten störend. Außerdem kann sich darin Schmutz sammeln, was
unter hygienischen Gesichtspunkten unerwünscht ist.
[0022] Dieses Problem kann bei der erfindungsgemäßen Lagerungshilfe dadurch überwunden werden,
daß ein spezielles Ventilsystem verwendet wird, wie es im Anspruch 4 angegeben ist
und gemäß den Ansprüchen 5 bis 14 weitergebildet werden kann.
[0023] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen näher erläutert. In den Figuren
der beiliegenden Zeichnungen sind schematisch und nicht maßstabgerecht dargestellt:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Lagerungshilfe für einen Arm;
- Figur 2
- ein Innenventilteil eines für die erfindungsgemäße Lagerungshilfe verwendeten Ventilssystems;
- Figur 3
- ein Außenventilteil dieses Ventilsystems;
- Figur 4
- eine Ausführungsform des Ventilsystems mit hindurchgeführtem Schlauch;
- Figur 5
- eine Ausführungsform des Ventilsystems mit eingebautem Schließventil; und
- Figur 6
- eine Ausführungsform des Ventilsystems mit einem auf das Außenventil aufgesteckten
Kappenteil.
[0024] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Lagerungshilfe 11, die eine gasdichte, mit mikropörösem
PTFE überzogene Hülle 13 aufweist, innerhalb der sich eine Vielzahl von Kleinen Teilen,
insbesondere Kunststoffkügelchen 15 befindet. diese Kunststoffkügelchen 15 sind nur
bis zu einem Bruchteil des maximalen Aufblasvolumens der Hülle 13 eingefüllt. Die
Hülle 13 ist mit einem Mundstück 17 versehen, mittels dessen Hilfe Gas aus der Hülle
herausgesaugt oder Gas in die Hülle hineingelassen werden kann. Innerhalb des Mundstücks
17 befindet sich ein (nicht dargestelltes) Schließventil, das mindestens im evakuierten
Zustand der Lagerungshilfe einen Gasfluß druch das Mundstück 17 hindurch verhindert,
solange das Schließventil geschlossen ist. Auf die Lagerungshilfe 11 aufgelegt und
teilweise eingetaucht sind ein Arm und eine Hand 19 eines zu untersuchenden Patienten
gezeigt. Die Lagerungshilfe ist in der Figur in dem Zustand gezeigt, in dem sie nach
dem Auflegen von Arm und Hand 19 evakuiert worden ist. Die Kunststoffkügelchen 15
füllen dabei etwa prall die Hülle 13, die bei dem dargestellten Zustand auf etwa das
Teilchenfüllvolumen evakuiert worden und in diesem Evakuierungszustand wie eine Schrumpfhülle
wirkt. Die Kunststoffkügelchen 15 sind daher während des Evakuierungszustandes in
der Hülle 13 hinsichtlich ihrer eingenommenen Position "eingefroren" und behalten
diese Position, bis durch das Mundstück 17 wieder Gas in die Hülle 13 einströmen kann
und der Einfrierzustand bzw. Schrumpfhüllenzustand wieder aufgehoben wird.
[0025] Während der Lagerung von Arm und Hand 19 in der in der Zeichnung gezeigten Weise
kann beispielsweise um den zugehörigen Oberarm eine (nicht dargestellte) Meßspule
eines Kernspintomographen herumgelegt sein, um eine kernsprintomographische Messung
am Oberarm vorzunehmen.
[0026] Aus den vorausgehend angegebenen Gründen ist es erwünscht, bei der Hülle 13 der erfindungsgemäßen
Lagerungshilfe 11 die verschweißten Hüllenränder bei der fertigen Lagerungshilfe 11
nicht außen sondern innen zu haben. Dies wird mit einem zweiteiligen Ventilsystem
der erfindungsgemäßen Art erreicht, wie es in den Figuren 2 und 3 schematisch und
nicht maßstabsgerecht gezeigt ist.
[0027] Figuren 2 und 3 zeigen ein Innenventilteil 21 bzw. ein Außenventilteil 23 eines Ventilsystems,
wie es für die erfindungsgemäße Lagerungshilfe 11 bevorzugt verwendet wird. Das Innenventilteil
21 umfaßt einen beiden Endes offenen Zylinder 25, an dessen in Figur 2 unterem Ende
ein Zylinderflansch 27 vorgesehen ist. Die in Figur 2 nur angedeutete Hülle 13 besitzt
ein sie perforierendes (nicht dargestelltes) Loch mit einem Durchmesser, der etwa
so groß wie der Innendurchmessers des Zylinders 25 ist. Mittels des Zylinderflansches
27 ist das Innenventilteil 21 auf den innenseitigen Rand dieses Lochs gasdicht aufgeschweißt.
[0028] In den Rand einer in Figur 2 oberen Zylinderöffnung 29 ist eine Schlauchdurchlaßöffnung
31 eingebracht, in die ein Schlauch eingelegt werden kann, über den Luft oder ein
anderes Gas in die Hülle 13 hineingelassen, beispielsweise hineingepumpt, oder aus
der Hülle 13 abgesaugt werden kann.
[0029] Der beidseits offene Zylinder 25 bildet eine Durchgangsöffnung 33, die derart dimensioniert
ist, daß das Hüllenmaterial durch das die Hülle 13 perforierende Loch und die Durchgangsöffnung
33 des Zylinders 25 hindurchgezogen werden kann, bis sich schließlich das gesamte
Hüllenmaterial oberhalb der oberen Zylinderöffnung 29 befindet. Auf diese Weise kann
die gesamte Hülle 13 durch die Zylinderöffnung 29 hindurch derart umgekrempelt werden,
daß danach an allen Stellen die Außenseite der Hülle 13 außen liegt und sich nun sämtliche
Schweißränder der Hülle 13 auf der Innenseite der Hülle befinden. Nach diesem Umkrempeln
der Hülle 13 befinden sich auch der Zylinder 25 und der Zylinderflansch 27 auf der
Innenseite der Hülle 13.
[0030] Bei der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform weist das Außenventilteil 23 die Form
eines Zylinders auf, an dessen in Figur 3 unterem Ende ein Außenventilteilflansch
35 vorgesehen ist. Mittels des Außenventilteilflansches 35 wird das Außenventilteil
23 nach dem Umstülpen des Kissens in gasdichter Weise derart auf den außenseitigen
Rand des die Hülle 13 perforierenden Loches geschweißt, daß eine Innenöffnung 37 einer
das Außenventilteil 23 durchsetzenden Durchgangspassage 39 mit der Durchgangsöffnung
33 des Innenventilteils 21 ausgerichtet ist. Die Durchgangspassage 39 weist dabei
vorzugsweise in etwa den gleichen Durchmesser auf wie der Zylinder 25 des Innenventilteils
21. Bei der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform ist die Durchgangspassage 39 des
Außenventilteils 35 abgewinkelt und mündet eine Außenöffnung 41 der Durchgangspassage
39 am Zylinderumfang des Außenventilteils 23 ins Freie.
[0031] Die kleinen Teile, vorzugsweise Kunststoffkügelchen 15, die im Inneren der Hülle
13 der Lagerungshilfe 11 angeordnet sind, können durch die Durchgangsöffnung 33 des
Innenventilteils 21 hindurch eingebracht werden. Sie werden nach dem Umstülpen der
Hülle 13 durch die Durchgangsöffnung 33 hindurch eingefüllt.
[0032] Nach dem Umstülpen der Hülle 13 und dem Einfüllen von Kunststoffkügelchen 15 wird
das Außenventilteil 35 auf die Außenseite der Hülle 13 geschweißt. Über die Durchgangspassage
39 des Außenventilteils 35 und die Durchgangsöffnung 33 des Innenventilteils 21 besteht
dann ein Be- oder Entlüftungskanal von außen in das Innere der Hülle 13.
[0033] Bei der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform ist durch die Durchgangspassage 39 und
die Durchgangsöffnung 33 ein Schlauch 43 hindurchgeführt, der ein in das Innere der
Hülle 13 mündendes Innenende 45 und ein aus der Außenöffnung 41 des Außenventilteils
35 herausragendes Außenende 47 aufweist. Das Außenende kann permanent oder vorübergehend
an eine (nicht gezeigte) Pump-/Absaugeinrichtung angeschlossen werden, um die Lagerungshilfe
11 je nach Wunsch in den formbaren Zustand oder den Zustand mit fixierter Form zu
bringen.
[0034] Bei Anwendungen, bei welchen die Lagerungshilfe 11 an einem gleichbleibenden Einsatzort
verwendet wird, kann es von Vorteil sein, den Schlauch 43 permanent mit einer Pump-/Absaugeinrichtung
zu verbinden. Auf diese Weise können die Belüftungsvorgänge und die Evakuierungsvorgänge
jeweils sehr rasch durchgeführt werden, was bei einem raschen Patientenwechsel von
Vorteil ist. Außerdem kann durch die permanente Verbindung des Schlauchs 43 mit der
Pump-/Absaugeinrichtung ein Vakuumverlust ausgeglichen werden, der aufgrund nicht
perfekter Dichtigkeit der Hülle 13 entstehen kann.
[0035] Das Innenende 45 des Schlauches 43 ist in die Schlauchdurchgangsöffnung 31 gefügt
und wird von deren Seitenwänden gehalten. Dadurch ist ein relativ fester Halt des
Innenendes 45 des Schlauchs 43 sichergestellt.
[0036] Figur 5 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher in der Durchgangspassage 39 ein Schließventil
49 angeordnet ist. Dieses kann dadurch geöffnet werden, daß ein durch die Außenöffnung
41 in die Durchgangspassage 39 eingeführter (in Figur 5 nicht gezeigter) Schlauch
durch das mit Schließlamellen aufgebaute Schließventil 49 hindurchgesteckt wird, so
daß ein Belüften oder Evakuieren der Lagerungshilfe 11 ermöglicht wird.
[0037] Um zu verhindern, daß in der Hülle 13 befindliche Teilchen 15 durch die Ventileinrichtung
21, 23 entweichen, kann man die Durchgangsöffnung 33 des Innenventilteils 21 und/oder
die Durchgangspassage 39 des Außenventilteils 23 mit einem (nicht dargestellten) siebartigen
Fanggitter versehen. Dieses kann beispielsweise am Ort des Schließventils 49 oder,
wenn dieses nicht benötigt wird, an dessen Stelle angeordnet sein.
[0038] Die Außenöffnung 41 des Außenventilteils 35 kann auch mit einem Ansatzstück versehen
sein, das mit einer herkömmlichen Pumpe verbindbar ist, wie sie beispielsweise zum
Aufpumpen von Fahrradreifen, Luftmatratzen oder ähnlichem verwendet wird. In diesem
Fall kann man die Lagerungshilfe 11 mittels einer solchen Pumpe belüften oder evakuieren.
[0039] Man kann die Außenöffnung 41 nach Beendigung des Pump- oder Absaugvorgangs auch mit
einem (in Figur 5 nicht gezeigten) Verschlußelement schließen, beispielsweise in Form
eines in die Außenöffnung 41 passenden Stopfens.
[0040] In Figur 6 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei welcher ein Verschlußelement in
Form eines Kappenteils 51 verwendet wird. Dieses weist die Form eines Zylinders auf,
der ein Innenblindloch 53 besitzt, dessen Innenabmessungen den Außenabmessungen des
Außenventilteils 23 entsprechen. Die Zylinderhöhe des Kappenteils 51 ist so hoch gewählt,
daß es bei vollständigem Aufstecken auf das Außenventilteil 35 die Außenöffnung 41
vollständig übergreift. Vorzugsweise ist das Innenblindloch 53 derart dimensioniert,
daß das Kappenteil 51 im gasdichten Preßsitz auf der Außenseite des Außenventilteils
35 sitzt.
[0041] Das Kappenteil 51 kann man entweder anstelle des Schließventils 49 oder zusätzlich
dazu verwenden. Im letzteren Fall erhält man eine besonders gute Ventilschließwirkung.
[0042] Anstatt den Zylinderflansch 27 des Innenventilteils 21 und den Außenventilteilflansch
35 mit dem Hüllenmaterial zu verschweißen, kann man auch eine (im wesentlichen) gasdichte
Verklebung vornehmen.
[0043] Bei den in den Figuren 4 bis 6 dargestellten Ausführungsformen erstrecken sich bei
der endgültigen Form der Lagerungshilfe die Zylinderteile der beiden Ventilteile 21
und 23 nach entgegengesetzten Seiten des zwischen deren Zylinderflanschen 27 und 35
befindlichen Hüllenbereichs. Bei einer anderen Ausführungsform wird, nachdem der Zylinderflansch
27 des Innenventilteils 21 an der nach außen gestülpte Innenseite der Hülle 13 befestigt
worden ist, nicht nur die Hülle 13 durch die Durchgangsöffnung 33 des Innenventilteils
21 zurückgestülpt sondern wird auch der Zylinder 25 des Innenventilteils 21 durch
dessen Zylinderflansch 27 hindurchgestülpt, wonach sich der Zylinder auf der anderen
Seite des Zylinderflansches 27 befindet als zuvor.
[0044] Dies kann man sich anhand der Figuren 2 und 3 veranschaulichen. Figur 2 zeigt in
diesem Fall die Außenseite der zurückgestülpten Hülle 13, den nach dem Zurückstülpen
auf der Innenseite der Hülle 13 befindlichen Zylinderflansch 27 und den von der Außenseite
der zurückgestülpten Hülle 13 und damit von der Außenseite der Lagerungshilfe abstehenden
Zylinder 25 des Innenventilteils 21. Auf diesen von der Außenseite der Hülle 13 abstehenden
Zylinder 25 des Innenventilteils 21 wird dann das Außenventilteil 23 aufgesteckt,
und zwar genau in der Orientierung, wie sie in Figur 3 bezüglich Figur 2 gezeigt ist.
Das heißt, für das Aufstecken des Außenventilteils 23 auf den Zylinder 25 des Innenventilteils
21 kann man sich die beiden Figuren 2 und 3 wie eine einzige Figur vorstellen.
[0045] Es bestehen nun die beiden Möglichkeiten, den Zylinder 25 entweder innerhalb oder
außerhalb der Durchgangspassage 39 anzuordnen. Im ersteren Fall kann der Zylinderbereich
des Außenventilteils 23 aus Vollmaterial bestehen, in welches die Durchgangspassage
39 eingearbeitet ist, z.B. im Verlauf eines Spritzgußprozesses. Im letzteren Fall
kann man den Zylinderbereich des Außenventilteils 23 hohl wie einen Zylinderhut machen
und in dessen Innenraum die Durchgangspassage 39 mit Hilfe eines Rohres oder Schlauches
bilden.
[0046] Ordnet man den Zylinder 25 innerhalb der Durchgangspassage 39 an, sind der Außendurchmesser
des Zylinders 25 des Innenventilteils 21 und der Innendurchmesser der Durchgangspassage
39 des Außenventilteils 23 bevorzugtermaßen derart aneinander angepasst, daß die Durchgangspassage
39 den Zylinder 25 im Paßsitz oder gar im Preßsitz aufnimmt.
[0047] Nimmt die Durchgangsöffnung 33 die Durchgangspassage 39 auf, kann man eine entsprechend
umgekehrte gegenseitige Dimensionierung von Durchgangsöffnungs-Innendurchmesser und
Durchgangspassagen-Außendurchmesser vorsehen. Die Schlauchdurchlaßöffnung 31 in der
Zylinderwand des Innenventilteils 21 kann dabei dazu verwendet werden, einen Teil
des Außenumfangs des in Figur 3 waagrechten Teils der Durchgangspassage 39 aufzunehmen.
Dadurch wird die Gesamtbauhöhe der Innenventilteil 21 und Außenventilteil 23 aufweisenden
Ventilanordnung verringert.
[0048] Die Hülle 13 der Lagerungshilfe 11 kann auf ihrer Außenseite zusätzlich mit einem
Schaumstoffüberzug versehen sein. Dieser bewirkt eine bessere Druckverteilung, beispielsweise
bei Lagerung des Kopfes eines Patienten auf der Lagerungshilfe 11. Damit läßt sich
im Vergleich zu einem gänzlich aus Schaumstoffmaterial bestehenden Schaumstoffkissen
eine optimale Kopfanpassung erzielen und wird unangenehmer Druck auf eine Kopfseite,
wie er bei einem Schaumstoffkissen auftreten kann, vermieden. Die erfindungsgemäße
Lagerungshilfe kann daher auch vorteilhaft als (orthopädisches) Kopfkissen verwendet
werden, und zwar nicht nur für kranke Personen sondern auch für gesunde Personen,
die eine optimale Abstützung ihres Kopfes und ihres Halswirbelbereichs während des
Liegens erreichen möchten.
1. Lagerungshilfe zur Lagerung von Patientenkörperteilen, insbesondere relativ zu einem
medizinischen Behandlungs- oder Diagnosegerät oder -geräteteil, wie einer Meßspule
eines Kernspintomographen, mit einer mit gasdichtem Material aufgebauten Hülle (13),
die auf ihrer Außenseite mit wasserdichtem, wasserdampfdurchlässigen Material überzogen
ist oder aus wasserdichtem, wasserdampfdurchlässigen, jedoch gasdichten Material besteht,
deren Volumen durch mehr oder weniger großen Gaseinschluß veränderbar ist, die mit
einem schließventilbehafteten Mundstück (17) oder mit einem mit einem Schließventil
(21, 23) versehenen, verbundenen oder berbindbaren Anschluß (41) zum Zuführen oder
Absaugen von Gas in die Hülle (13) oder aus der Hülle (13) versehen ist, und die bis
zu einem Teilchenfüllvolumen, das einen vorbestimmten Bruchteil des maximalen Aufblasvolumens
der Hülle (13) darstellt, mit kleinen Teilchen (15) gefüllt ist, die eine derart geringe
Größe aufweisen, daß sie bei losem Aneinanderliegen das mindestens teilweise, formgerechte
Eintauchen des zu lagernden Körperteils erlauben, und die einen derartigen Oberflächenreibfaktor
aufweisen, daß sie bei einem Evakuieren der Hülle bis auf etwa das Teilchenfüllvolumen
ihre vor dem Evakuieren eingenommenen Positionen im wesentlichen beibehalten.
2. Lagerungshilfe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen durch Kunststoffkügelchen (15) gebildet sind.
3. Lagerungshilfe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Material um mikroporöses
Polytetrafluorehtylen (PTFE) handelt.
4. Lagerungshilfe nach einem der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülle (13) ein sie perforierendes Loch aufweist, auf dessen Lochrand innenseitig
ein Innenventilteil (21) und außenseitig ein Außenventilteil (23) in das Loch einschließender
Weise je gasdicht befestigt sind,
daß das Innenventilteil (21) eine in das Hüllenloch mündende Durchgangsöffnung (31)
mit derartigen Innenabmessungen aufweist, daß sie einerseits das Hindurchziehen des
Hüllenmaterials und andererseits das Hindurchfüllen der Teilchen (15) durch das Innenventilteil
(21) erlaubt,
daß das Außenventilteil (23) eine an einer Innenöffnung (37) in das Hüllenloch und
an einer Außenöffnung (41) ins Freie mündende Durchgangspassage (39) aufweist,
derart, daß in die Außenöffnung (41) gepumptes oder aus der Außenöffnung (41) gesaugtes
Gas durch die Durchgangspassage (39) des Außenventilteils (23) und die Durchgangsöffnung
(33) des Innenventilteils (21) hindurch in das Innere der Hülle (13) gepumpt bzw.
aus dieser gesaugt wird.
5. Lagerungshilfe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Innenventilteil (21) und das Außenventilteil (23) an dem mit dem Hüllenrand
verbundenen Ende je einen Schweiß- oder Klebeflansch (27 bzw. 35) aufweisen, der mit
dem Hüllenrand gasdicht verschweißt ist.
6. Lagerunshilfe nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Durchgangsöffnung (33) des Innenventilteils (21) und die Durchgangspassage
(39) des Außenventilteils (23) ein Pump-/Absaugschlauch oder -rohr (43) hindurchgeführt
ist, dessen Innenende in das Innere der Hülle (13) ragt und dessen Außenende (47)
mit einer Pump-/Absaugeinrichtung verbindbar ist.
7. Lagerungshilfe nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Durchgangspassage (39) des Außenventilteils (23) und/oder in der Durchgangsöffnung
(33) des Innenventilteils (21) ein Schließventil (49) angeordnet ist, das durch Hindurchstecken
eines mit der Pump-/Absaugeinrichtung verbundenen Rohres oder Schlauches gasdurchlässig
machbar ist.
8. Lagerungshilfe nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenöffnung (41) der Durchgangspassage (39) des Außenventilteils (23) mit
einem Schließventil (49) versehen ist, an welche die Pump-/Absaugeinrichtung anschließbar
ist.
9. Lagerungshilfe nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Außenöffnung (41) der Durchgangspassage (39) des Außenventilteils (23)
ein Außenöffnungsverschlußelement aufsteckbar ist, mittels welchem die Außenöffnung
(41) im wesentlichen gasdicht verschließbar ist.
10. Lagerungshilfe nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Außenöffnungsverschlußelement durch eine auf das Außenventilteil (23) aufsetzbare
Verschlußkappe gebildet ist.
11. Lagerungshilfe nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Außenöffnungsverschlußelement durch ein auf das Außenventilteil (23) mit im
wesentlichen gasdichtem Preßsitz aufsteckbares Kappenteil (51) gebildet ist.
12. Lagerungshilfe nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Außenöffnungsverschlußelement durch einen in die Außenöffnung (41) steckbaren,
diese im wesentlichen luftdicht verschließenden Stopfen gebildet ist.
13. Lagerungshilfe nach einem der Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Durchgangspassage (39) des Außenventilteils (23) und/oder in der Durchgangsöffnung
(33) des Innenventilteils (21) und/oder an der Zylinderöffnung (29) und/oder an der
Außenöffnung (41) ein den Durchlaß von Teilchen (15) hinderndes Fanggitter angeordnet
ist.
14. Lagerungshilfe nach einem der Ansprüche 5 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Innenventilteil (21) einen mit dessen Schweiß- oder Klebeflansch (27) verbundenen,
beidseits offenen, rohrförmigen Zylinder (25) aufweist, durch den das Hüllenmaterial
hindurchziehbar ist und der aus einem elastisch Material besteht, das derart verformbar
ist, daß der Zylinder (25) durch den Schweiß- oder Klebeflansch (27) hindurch auf
dessen andere Seite stülpbar ist.
15. Lagerungshilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülle (13) auf ihrer Außenseite mit einem Schaumstoffüberzug versehen ist.