(19)
(11) EP 0 713 754 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1996  Patentblatt  1996/22

(21) Anmeldenummer: 95890209.0

(22) Anmeldetag:  21.11.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B27L 1/10, B27M 3/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI

(30) Priorität: 22.11.1994 AT 2156/94

(71) Anmelder: Fürlinger, August
A-4616 Weisskirchen (AT)

(72) Erfinder:
  • Fürlinger, August
    A-4616 Weisskirchen (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Heiner, Dipl.-Ing. et al
Spittelwiese 7
A-4020 Linz
A-4020 Linz (AT)

   


(54) Entrindungsmaschine


(57) Eine Entrindungsmaschine (1) zum Schälen von Rundlingen besitzt eine auf einem Maschinengestell (2) um eine Horizontalachse dreh- und antreibbar gelagerte Schälscheibe (3) und eine normal zur Schälscheibenachse verlaufende Werkstuckführung (7), wobei die vom aufwärts drehenden Schneidbereich (A) zum abwärts drehenden Schneidbereich (B) der Schälscheibe (3) hin ausgerichtete Werkstückführung (7) eine Vorschubeinrichtung (8) umfaßt.
Um die Rundlinge (R) nach dem Schälen einwandfrei und sicher anspitzen zu können, weist das Maschinengestell (2) unterhalb der Werkstuckfuhrung (7) im Schälscheibenbereich eine zusätzliche Werkstückauflage (13) auf, die von der Auslaufseite der Werkstückführung (7) her zugänglich und mit einem in Fuhrungsrichtung verstellbaren Längsanschlag (14) und einem im Zugangsbereich vorgesehenen Seitenanschlag (15) ausgestattet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Entrindungsmaschine zum Schälen von Rundlingen mit einer auf einem Maschinengestell um eine Horizontalachse dreh- und antreibbar gelagerten, messerbestückten Schälscheibe und einer normal zur Schälscheibenachse verlaufenden Werkstückführung, wobei die vom aufwärts drehenden Schneidbereich der Schälscheibe zum abwärts drehenden Schneidbereich der Schälscheibe hin ausgerichtete Werkstückführung eine Vorschubeinrichtung, vorzugsweise eine zur Schälscheibe koaxiale und zur Schälscheibe fördernde Förderschnecke und einen oberhalb der Förderschnecke angeordneten, federbelasteten Niederhalter mit Andrückbacke und schrägverstellbarer Vorschubschneide, umfaßt.

[0002] Diese Entrindungsmaschinen, die über eigene Elektromotore oder über die Zapfwelle eines Traktors od. dgl. angetrieben werden können, haben sich bereits bestens bewährt, da sie in recht aufwandsarmer Weise ein geschicktes Entrinden und Schälen von Baumstämmen oder anderen Rundlingen erlauben. Dazu werden die Rundlinge entlang der Werkstückführung relativ zur angetriebenen Schälscheibe über die Vorschubeinrichtung gedreht und längsbewegt, wodurch ein den gesamten Umfangsbereich der Rundlinge erfassender Schälvorgang erzielt wird. Die Vorschubeinrichtung besteht meist aus einer zur Schälscheibe koaxialen und zur Schälscheibe fördernden Förderschnecke, die mit der Andrückbacke des Niederhalters zusammenwirkt, so daß der zwischen Förderschnecke und Andrückbacke eingespannte Rundling sowohl gegen die Schälscheibe angelegt als auch in Drehung versetzt wird. Eine am Rundling aufgesetzte und entsprechend schräggestellte Vorschubschneide bewirkt dabei gleichzeitig den Längsvorschub und damit einen schraubenlinienförmig fortschreitenden Schälvorgang.

[0003] Da es häufig notwendig ist, die geschälten Rundlinge an einem Ende anzuspitzen, um sie beispielsweise als Einschlagpflöcke, Pfosten od. dgl. verwenden zu können, läßt sich die Entrindungsmaschine auch als Spitzeinrichtung verwenden, wozu allerdings bisher die Rundlinge im Bereich der Werkstückführung mit freien Händen in einem geeigneten Winkel an die Schälscheibe angedrückt werden müssen, was umständlich und mühsam und vor allem auch gefährlich ist. Außerdem ist wegen der im Werkstückführungsbereich an die Schälscheibe angelegten Werkstücke mit der hier abwärts drehenden Schälscheibe und deren radial gerichteten Messern nur ein hackender, gegen die Holzfasern gerichteter Schnitt möglich, wodurch eine schlechte Schnittqualität und grobe Bearbeitungsflächen in Kauf genommen werden müssen.

[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine Entrindungsmaschine der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die mit wenig Mehraufwand ein sicheres und einfaches Anspitzen der Rundlinge mit bester Oberflächenqualität erlaubt.

[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß das Maschinengestell unterhalb der Werkstückführung im Schälscheibenbereich eine zusätzliche Werkstückauflage aufweist, die von der Auslaufseite der Werkstückführung her zugänglich und mit einem in Führungsrichtung verstellbaren Längsanschlag und einem im Zugangsbereich vorgesehenen, vorzugsweise ebenfalls verstellbaren Seitenanschlag ausgestattet ist. Durch diese einfache Maßnahme lassen sich Rundlinge geschickt und verhältnismäßig gefahrlos anspitzen, wozu die Rundlinge nach dem Schälen auslaufseitig der Werkstückführung entnommen und sofort wieder mit dem Ende voran der unteren Werkstückauflage zugebracht werden. Hier ergibt der Längsanschlag einen den Anspitzbereich begrenzenden Endanschlag und die Werkstückauflage sorgt beim Anspitzen für eine sichere und ordnungsgemäße Abstützung. Der Seitenanschlag bildet weiters einen Seitenhalt, der auf Grund der entstehenden Hebewirkung das Andrücken des anzuspitzenden Rundlingendes an die Schälscheibe wesentlich erleichtert und beim Spitzvorgang eine einfache und sichere Werkstückführung gewährleistet. Durch die Anordnung der Werkstückauflage unterhalb der Werkstückführung wird das Spitzen durch die untere Schälscheibenhälfte vorgenommen, so daß hier die radial angeordneten Schälmesser mit ziehendem Schnitt arbeiten und eine saubere, glatte Oberfläche erzeugen. Durch ein einfaches Verstellen des Längs- und/oder des Seitenanschlages können die Bearbeitungsbereiche an die jeweiligen Rundlingsdurchmesser und die Längen bzw. Öffnungswinkel der herzustellenden Spitzen angepaßt werden. Auf rationelle Weise wird ohne jede Beeinträchtigung des Entrindungsbereiches und Entrindungsvorganges eine geschickte und verhältnismäßig gefahrlose Zusatzeinrichtung zum sofortigen Anspitzen der geschälten Rundlinge erreicht.

[0006] Weist der Seitenanschlag ein Stützrollenpaar zur Werkstückabstützung auf, läßt sich der anzuspitzende Rundling zwischen dem Stützrollenpaar einwandfrei führen und trotz der abstützenden Wirkung leicht zu einem Rundumspitzen des Endes verdrehen.

[0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand rein schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen
Fig. 1 und 2
eine erfindungsgemäße Entrindungsmaschine ir Stirnansicht und Seitenansicht bzw.
Fig. 3
in teilgeschnittener Draufsicht.


[0008] Eine Entrindungsmaschine 1 zum Schälen von Rundlingen besteht aus einem Maschinengestell 2, auf dem eine messerbestückte Schälscheibe 3 um eine Horizontalachse dreh- und antreibbar gelagert ist. Als Antrieb dient beispielsweise eine Antriebswelle 4 und ein Riementrieb 5 mit einem Zapfwellenanschlußstummel 6. Eine normal zur Schälscheibenachse verlaufende Werkstückführung 7 ist vom aufwärtsdrehenden Schneidbereich (Pfeil A) zum abwärtsdrehenden Schneidbereich (Pfeil B) der Schälscheibe 3 hin ausgerichtet und umfaßt eine Vorschubeinrichtung 8, die aus einer zur Schälscheibe 3 koaxialen und zur Schälscheibe 3 hin fördernden Förderschnecke 9 und einen oberhalb der Förderschnecke 9 angeordneten, schwenkbar abgestützten und federbelasteten Niederhalter 10 mit einer Andrückbacke 11 und einer schrägverstellbaren Vorschubschneide 12 besteht.

[0009] Diese Vorschubeinrichtung 8 bewirkt durch das Zusammenspiel von Förderschnecke 9 und Andrückbacke 11 das drehende Andrücken eines zu bearbeitenden Rundlings an die Schälscheibe 3 und die schräggestellte Vorschubschneide 12 ergibt der Längsvorschub des Rundlings, so daß dieser Rundling relativ zur Schälscheibe 3 einem schraubenlinienförmigen Vorschut unterworfen und entlang seiner gesamten Oberfläche mit der daran tangential geführten Schälscheibe bearbeitet wird.

[0010] Unterhalb der Werkstückführung 7 ist im Schälscheibenbereich eine zusätzliche Werkstückauflage 13 vorgesehen, die von der Auslaufseite der Werkstückführung 7 her (Pfeil C) zugänglich ist und mit einem in Führungsrichtung verstellbaren Längsanschlag 14 ausgestattet ist. Außerdem gibt es im Zugangsbereich der Werkstückauflage 13 einen Seitenanschlag 15 mit einem Stützrollenpaar 16 zur Werkstückabstützung, welcher Seitenanschlag 15 im dargestellten Ausführungsbeispiel als verstellbarer Schwenkarm ausgebildet ist.

[0011] Die zusätzliche Werkstückauflage 13 ermöglicht ein einfaches und qualitativ einwandfreies Anspitzen von Rundlingen R, die dazu nach dem Schälvorgang lediglich auf die Werkstückauflage 13 aufgelegt und bis zum Längsanschlag 14 vorgeschoben sowie seitlich gegen den Seitenanschlag 15 bzw. die Stützrollen 16 angedrückt zu werden brauchen, so daß die Rundlinge R mit dem anzuspitzenden Ende E gegen die Schälscheibe 3 gedrückt und angespitzt werden. Die Längs- und Seitenanschläge 14, 15 bieten eine sichere Abstützung der Rundlinge R und die im unteren Drehbereich arbeitende Schälscheibe 3 gewährleistet mit ihren radialen Messern 17 durch ziehende Schnittführung eine einwandfreie Oberflächenqualität.


Ansprüche

1. Entrindungsmaschine (1) zum Schälen von Rundlingen mit einer auf einem Maschinengestell (2) um eine Horizontalachse dreh- und antreibbar gelagerten, messerbestückten Schälscheibe (3) und einer normal zur Schälscheibenachse verlaufenden Werkstückführung (7), wobei die vom aufwärts drehenden Schneidbereich (A) der Schälscheibe (3) zum abwärts drehenden Schneidbereich (B) der Schälscheibe (3) hin ausgerichtete Werkstückführung (7) eine Vorschubeinrichtung (8), vorzugsweise eine zur Schälscheibe (3) koaxiale und zur Schälscheibe fördernde Förderschnecke (9) und einen oberhalb der Förderschnecke (9) angeordneten, federbelasteten Niederhalter (10) mit Andrückbacke (11) und schrägverstellbarer Vorschubschneide (12), umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß das Maschinengestell (2) unterhalb der Werkstückführung (7) im Schälscheibenbereich eine zusätzliche Werkstückauflage (13) aufweist, die von der Auslaufseite der Werkstückführung (7) her zugänglich und mit einem in Führungsrichtung verstellbaren Längsanschlag (14) und einem im Zugangsbereich vorgesehenen, vorzugsweise ebenfalls verstellbaren Seitenanschlag (15) ausgestattet ist.
 
2. Entrindungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Seitenanschlag (15) ein Stützrollenpaar (16) zur Werkstückabstützung aufweist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht