[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Temperierung eines Feuchtmittels und/oder
ausgewählter Walzen einer Druckmaschine gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Die Erfindung bezieht sich damit allgemein auf das Gebiet des Druckens im Offset-Druckverfahren.
[0002] Bei einer bekannten Anordnung (EP-A-0 602 312) sind die Umlaufsysteme für das Feuchtmittel
und für ein Kühlfluid zur Versorgung einer Walzenkühlvorrichtung jeweils als offene
Systeme ausgebildet, indem jedem Umlaufsystem ein Vorratsbehälter zugeordnet ist,
der einen Pufferspeicher für das jeweilige Strömungsmittel des Systems bildet. Bei
der bekannten Anordnung ist insbesondere auch der mit dem offenen Umlaufsystem für
das Kühlfluid verbundene Vorratsbehälter notwendig, da die die Wärmetauscheinrichtungen
der Umlaufsysteme mit dem Kältemittel versorgende Kälteerzeugungseinrichtung auf eine
maximal notwendige Leistung ausgelegt ist. Dies bedeutet, dass bei einem Offset-Druckbetrieb
ohne Feuchtmittelkühlung die Wärmetauscheinrichtung für das Kühlfluid-Umlaufsystem
mit maximaler Kälteleistung arbeitet und dies zu einer übermässigen Kühlung des Kühlfluids
führen könnte, wenn, wie es bei einem geschlossenen System der Fall, eine nicht ausreichende
Kühlfluidmenge zur Aufnahme der überhöhten Kälteenergie vorhanden ist. M.a.W.: Bei
der bekannten Temperierungsanordnung fängt der Vorratsbehälter einen Teil der überschüssigen
Kälteenergie ab. Wollte man den Vorratsbehälter weglassen, müsste ein wiederholtes
Ein- und Ausschalten des auf maximale Kälteleistung ausgelegten Verdichters vorgenommen
werden, um die abgegebene Kälteleistung zu begrenzen. Dies ist bei den dann erforderlich
werdenden kurzen Schaltzyklen praktisch nicht durchführbar, da Verdichter eine gewisse
minimale kontinuierliche Laufzeit benötigen, anderenfalls die Gefahr von Beschädigungen
mit vorzeitigem Ausfall des Verdichters bestünde. Ein weiterer Nachteil der bekannten
Anordnung ist der erhöhte Energiebedarf, da die Kälteerzeugungseinrichtung unabhängig
von der beim jeweiligen Betrieb geforderten tatsächlichen Kälteleistung stets mit
Maximalleistung betrieben werden muss.
[0003] Es besteht daher Bedarf nach einer Anordnung der gattungsgemässen Art, die wenigstens
hinsichtlich einer der Gesichtspunkte "apparativer Aufwand", "Energieverbrauch" oder
"Betriebsverhalten" verbessert ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird auf den Patentanspruch 1 verwiesen. Die erfindungsgemässe
Anordnung zeichnet sich durch die Kombination eines als geschlossenes System ausgebildeten
Kühlfluid-Umlaufsystems mit einer Kälteerzeugungseinrichtung aus, die ohne Beeinträchtigung
der Funktion und Lebenszeit des Verdichters auf unterschiedliche Kälteleistung umgeschaltet
werden kann. Durch die Umschaltung kann die Kälteleistung auf den jeweiligen Bedarf
der Wärmetauscheinrichtung für das eine oder andere Umlaufsystem abgestimmt werden,
und insbesondere kann eine übermässige Beaufschlagung einer der Wärmetauscheinrichtungen
mit Kälteenergie wirksam vermieden werden. Das Kühlfluid-Umlaufsystem benötigt daher
keinen Pufferspeicher in Gestalt eines Vorratsbehälters zur Zwischenspeicherung übermässiger
Kühlfluidmengen, sondern kann als geschlossenes Umlaufsystem ausgebildet sein. Dies
wir bevorzugt, da dadurch nicht nur das Betriebsverhalten der gesamten Temperierungsanlage
wesentlich verbessert wird, indem Verunreinigungen des Kühlfluides naturgemäss nicht
auftreten können, sondern gleichzeitig wird auch der apparative Aufwand mit entsprechender
Kosteneinsparung herabgesetzt, da auf einen Vorratsbehälter für das Kühlfluid verzichtet
werden kann. Der etwas erhöhte Aufwand für die Ausbildung der Kälteerzeugungseinrichtung
fällt demgegenüber nicht ins Gewicht, zumal mit der erfindungsgemässen Anordnung auch
wesentliche Einsparungen an Primärenergie erzielt werden können.
[0005] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsformen und der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Schaltplan einer Kälteerzeugungseinrichtung gemäss einer ersten Ausführungsform
der Erfindung mit angedeuteten Umlaufsystemen für das Feuchtmittel und für ein Kühlfluid,
und
Fig. 2 in einer Ansicht ähnlich Fig. 1 den Schaltplan einer Kälteerzeugungseinrichtung
gemäss einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
[0006] In der Zeichnung sind die mit dem Feuchtmittel bzw. Kühlfluid versorgten Einrichtungen
an der Druckmaschine, d.h. das Feuchtmittel-Walzenauftragssystem sowie die Kühleinrichtung
für z.B. die Farbreiberwalzen oder andere ausgewählte Walzen der Druckmaschine weggelassen.
Derartige Einrichtungen sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt und brauchen daher
nicht näher erläutert zu werden.
[0007] In Fig. 1, die die erste Ausführungsform der Erfindung zeigt, ist mit dem Bezugszeichen
10 ein Verdichter, z.B. ein Kolbenverdichter, bezeichnet, der von einer maximalen
Drehzahl auf eine verringerte Drehzahl umgeschaltet werden kann, so dass die Leistungsabgabe
des Verdichters 10 entsprechend zwischen Vollast- und Teillastbetrieb geschaltet werden
kann. Der Ausgang des Verdichters 10 steht mit einem Kondensator 2 in Verbindung,
in dem das Kältemittel vom gasförmigen in den flüssigen Zustand überführt wird. Das
flüssige Kältemittel am Ausgang des Kondensators 2 wird in einen Kältemittelsammler
5, der als Speicher dient, eingeführt.
[0008] Der Ausgang des Kältemittelsammlers 5 ist mit den Eingängen einer ersten und zweiten
Wärmetauscheinrichtung 3, 4 verbunden. Die erste Wärmetauscheinrichtung 3 ist Teil
eines bei U
I angedeuteten Feuchtmittel-Umlaufsystems, welches ein offenes System mit einem Vorratsbehälter
(nicht gezeigt) für die Bevorratung einer ausreichenden Feuchtmittelmenge sein kann.
Die zweite Wärmetauscheinrichtung 4 ist Teil eines bei U
II angedeuteten geschlossenen Kühlfluid-Umlaufsystems zur Versorgung einer Walzenkühleinrichtung
(ebenfalls nicht gezeigt).
[0009] Insbesondere ist der Ausgang des Sammlers 5 einerseits mit dem Eingang der ersten
Wärmetauscheinrichtung 3 über ein Absperrventil 8 und ein Expansionsventil 11 und
andererseits mit dem Eingang der zweiten Wärmetauscheinrichtung 4 über ein Absperrventil
14 und ein Expansionsventil 16 verbunden.
[0010] Der Ausgang der ersten Wärmetauscheinrichtung 3 steht über ein Verdampfungsdruck-Regelventil
9 und ein Rückflusssperrventil 23, welches eine Strömung in Richtung auf den Ausgang
der Wärmetauscheinrichtung 3 verhindert und in die entgegengesetzte Richtung ermöglicht,
mit dem Eingang des Verdichters 10 in Verbindung, während der Ausgang der zweiten
Wärmetauscheinrichtung 4 über ein nachfolgend näher beschriebenes Durchfluss-Stellventil
15 mit dem Eingang des Verdichters 10 verbunden ist.
[0011] Die Absperrventile 8 und 14, bei denen es sich um Magnetventile handeln kann, sowie
das Durchfluss-Stellventil 15 werden in Abhängigkeit von einer Steuereinrichtung 13
betätigt, die als Eingangsgrösse die Signale von Messfühlern 114, 207 zur Erfassung
der Temperatur des in den Umlaufsystemen U
I und U
II strömenden Strömungsmittels zuflusseitig der Wärmetauscheinrichtungen 3 bzw. 4 erhält.
Die Expansionsventile 11 und 16 werden in Abhängigkeit von der Temperatur des Kältemittels
am Ausgang der Wärmetauscheinrichtungen 3 bzw. 4 gesteuert.
[0012] In der Verbindung zwischen dem Ausgang der ersten Wärmetauscheinrichtung 3 und dem
Eingang des Verdichters 10 kann ein Verdampfungsdruck-Regelventil 9 vorgesehen sein,
welches ein Absinken des Verdampfungsdruckes in der Wärmetauscheinrichtung 3 unter
einen bestimmten unteren Grenzwert verhindert.
[0013] Eine Bypassanordnung ist vorgesehen, um einen Teil des gasförmigen Kältemittels am
Ausgang des Verdichters 10 zurück zu dessen Eingangsseite zu führen. Ein Druckerfassungsventil
6 in der Rückführleitung hat die Aufgabe, unabhängig vom jeweiligen Betriebszustand
des Verdichters 10 (Voll- oder Teillastbetrieb) dafür zu sorgen, dass ein ausreichender
Kältemitteldurchsatz durch den Verdichter 10 gewährleistet ist. Insbesondere würde
bei Teillastbetrieb ohne Kältemittelrückführung ein zu geringer Kältemitteldurchsatz
durch den Verdichter 10 vorliegen, so dass dieser nicht mehr ausreichend gekühlt werden
würde und es zu Beschädigungen des Verdichters 10 kommen könnte. Druckfühler 19a und
19b erfassen den Druck des Kältemittels ein- bzw. ausgangsseitig des Verdichters 10,
um diesen bei zu geringem Druck eingangsseitig bzw. zu hohem Druck ausgangsseitig
abzuschalten, um Beschädigungen des Verdichters zu verhindern, wie sie auftreten können,
wenn gewisse untere und obere Druckgrenzwerte unter- bzw. überschritten werden.
[0014] Das heisse zum Eingang des Verdichters 10 rückgeführte gasförmige Kältemittel würde
eine Überhitzung des Verdichters hervorrufen. Um dies zu verhindern ist zur Kühlung
des rückgeführten Kältemittels ein Einspritzventil 7 zum Einspritzen von flüssigem
Kältemittel in den gasförmigen Ausgang des Druckerfassungsventiles 6 vorgesehen, so
dass der gasförmige Ausgang des Druckerfassungsventiles 6 auf eine eine Beschädigungen
des Verdichters 10 verhindernde Temperatur herabgesetzt werden kann. Das Einspritzventil
7 ist mit dem Ausgang des Sammlers 5 verbunden und erhält die Stellsignale zur Einstellung
der Kühlmitteleinspritzmenge von einem Temperaturfühler am Eingang des Verdichters
10. Ein Druckschalter 18 eingangsseitig des Verdichters 10 ist vorgesehen, um vor
Öffnen des Druckerfassungsventiles 6 den Verdichter 10 von Voll- auf Teillastbetrieb
umzuschalten.
[0015] Druckschalter 19c und 19d am Eingang des Kondensators 2 liefern Steuersignale an
ein Paar Gebläse des Kondensators, um diese einzeln entsprechend dem Druck des gasförmigen
Kältemittels ein- bzw. auszuschalten und bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen
konstante Druckverhältnisse im Kältemittelkreislauf einzuhalten.
[0016] Das am Ausgang der zweiten Wärmetauscheinrichtung 4 für das Kühlfluid-Umlaufsystem
U
II, d.h. für das System mit höherem Kälteenergiebedarf als der des Feuchtmittel-Umlaufsystems
U
I, vorgesehene Durchfluss-Stellventil 15 ermöglicht eine stufenlose Regelung des Kältemitteldurchsatzes
durch den Wärmetauscher 4 und damit eine Einstellung der dem Wärmetauscher 4 zugeführten
Kälteenergie zwischen 0 % und einem Maximalwert, z.B. 100 %. Das Durchfluss-Stellventil
15 übernimmt gleichzeitig in der Stellung 0 % die Funktion eines Absperrventiles.
Darüber hinaus kann das Durchfluss-Stellventil 15 über die Steuereinrichtung 13 auf
eine obere Begrenzung der der zweiten Wärmetauscheinrichtung 4 zugeführten Kälteenergie
eingestellt werden, wenn weitere Kälteenergie für die Versorgung der ersten Wärmetauscheinrichtung
3 des Feuchtmittel-Umlaufsystems U
I benötigt wird. Wegen des höheren Kälteenergiebedarfes des Kühlfluid-Umlaufsystems
U
II kann das Durchfluss-Stellventil 15 bei gleichzeitig in Betrieb befindlichem Feuchtmittel-Umlaufsystem
U
I auf z.B. einen Grenzwert von 2/3 der gesamten vom Verdichter 10 abgegebenen Kälteleistung
eingestellt werden, so dass gewährleistet ist, dass ein Drittel der Gesamtleistung
für die Versorgung der ersten Wärmetauscheinrichtung 3 unabhängig vom Bedarf des Kühlfluid-Uumlaufsystemes
U
II zur Verfügung steht.
[0017] Mit den Bezugszeichen 12 am Eingang der Wärmetauscheinrichtungen 3 und 4 sind Schaugläser
angedeutet, die eine visuelle Kontrolle des den Wärmetauscheinrichtungen 3, 4 zufliessenden
Kältemittels ermöglichen. Mit 17 ist ein Filter am Ausgang des Sammlers 5 angedeutet,
um wässrige Bestandteile aus dem Kältemittel auszufiltern.
[0018] Die, wie vorbeschrieben, aufgebaute Anordnung arbeitet wie folgt:
Betriebsart: Nur Kühlung des Feuchtmittels
[0019] Bei dieser Betriebsart steht das Absperrventil 14 am Eingang der zweiten Wärmetauscheinrichtung
4 für das Kühlfluid-Umlaufsystem U
II in Schliesstellung, und ebenfalls ist das Durchfluss-Stellventil 15 auf die Position
0%-Kältemitteldurchsatz eingestellt, so dass kein Kältemittel durch die Wärmetauscheinrichtung
4 strömen kann. Dem geringeren Kälteleistungsbedarf der ersten Wärmetauscheinrichtung
3 des Feuchtwasser-Umlaufsystems U
I wird dadurch Rechnung getragen, dass der Verdichter 10 auf Teillastbetrieb (z.B.
50% der Maximalleistung) umgeschaltet wird, indem die Drehzahl des Verdichters 10
entsprechend herabgesetzt wird.
[0020] Das Druckerfassungsventil 6 in der Rückführleitung öffnet daher, so dass ein Teil
des gasförmigen Kältemittels am Ausgang des Verdichters 10 zu seinem Eingang zurückfliessen
kann. Entsprechend der Temperatur des Kältemittels am Eingang des Verdichters 10 wird
das Einspritzventil 7 gesteuert, um die Temperatur auf einen für den Verdichter 10
zulässigen Wert herabzusetzen. Bei einem Kälteleistungsbedarf der ersten Wärmetauscheinrichtung
3 von z.B. 1/3 der maximalen Kälteleistung kann z.B. 10% der vom Verdichter 10 abgegebenen
Leistung abgezweigt und zum Eingang des Verdichters zurückgeführt werden.
Betriebsart: Nur Kühlung des Kühlfluides
[0021] Das Absperrventil 14 am Eingang der zweiten Wärmetauscheinrichtung 4 ist geöffnet,
und das Durchfluss-Stellventil 15 wird entsprechend der Kühlfluidzulauftemperatur
zur Wärmetauscheinrichtung 4 auf einen Kältemitteldurchsatz zwischen 0% und 100% eingestellt.
[0022] Das Absperrventil 8 am Eingang der ersten Wärmetauscheinrichtung 3 ist geschlossen,
so dass das Kältemittel nur der zweiten Wärmetauscheinrichtung 4 zugeführt wird. Der
Verdichter 10 kann entsprechend dem Kälteenergiebedarf der zweiten Wärmetauscheinrichtung
4 unter diesen Umständen bei Vollast- oder Teillastbetrieb arbeiten, je nachdem, welche
Kälteleistung zwischen 0% und 100% seitens des Durchfluss-Stellventiles 15 vorgegeben
wird.
[0023] Im Teillastbetrieb des Verdichters 10 erfolgt eine Kältemittelrückführung entsprechend
den in Verbindung mit der Betriebsart "Nur Kühlung des Feuchtmittels" beschriebenen
Verhältnissen.
[0024] Das Rückflussperrventil 23 am Ausgang der ersten Wärmetauscheinrichtung 3 verhindert
in dieser Betriebsart, dass Kältemittel vom Ausgang der zweiten Wärmetauscheinrichtung
4 zum Ausgang der ersten Wärmetauscheinrichtung 3 strömen kann.
Betriebsart: Kühlung des Feuchtmittels und Kühlfluides
[0025] Die Absperrventile 14 und 8 an den Eingängen der Wärmetauscheinrichtungen 3 bzw.
4 sind geöffnet, und das Durchfluss-Stellventil 15 am Ausgang der zweiten Wärmetauscheinrichtung
4 wird durch die Steuereinrichtung 13 auf eine maximale Kälteleistung entsprechend
2/3 der Gesamtkälteleistung der Kälteerzeugungseinrichtung eingestellt, so dass die
der zweiten Wärmetauscheinrichtung 4 zuführbare Kälteleistung auf einen Bereich z.B.
zwischen 0% und ca. 66% begrenzt ist. Der Rest der Gesamtkälteleistung steht somit
für die Versorgung der ersten Wärmetauscheinrichtung 3 unabhängig vom Bedarf der zweiten
Wärmetauscheinrichtung 4 stets zur Verfügung.
[0026] Entsprechend dem Kälteleistungsbedarf der Wärmetauscheinrichtungen 3, 4 wird der
Verdichter 10 zwischen Voll- und Teillastbetrieb umgeschaltet, wobei im Teillastbetrieb
eine Kältemittelrückführung analog zu der Betriebsart "Nur Feuchtmittelkühlung" erfolgen
kann. Das Absperrventil 14 schaltet bei Erreichen der Kühlfluid-Solltemperatur, die
über den Fühler 207 erfasst wird, den Kältemittelfluss durch die zweite Wärmetauscheinrichtung
4 ab bzw. ermöglicht einen derartigen Kältemittelfluss, sobald die vorgegebene Kühlfluidtemperatur
überschritten wird, wobei entsprechend dem dabei herrschenden Kälteleistungsbedarf
der ersten Wärmetauscheinrichtung 3 der Verdichter 10 unter Teil- oder Vollast arbeitet.
[0027] Die Erfindung wurde vorausgehend anhand einer Anordnung mit einer Kälteerzeugungseinrichtung
beschrieben, die nur einen einzigen leistungsumschaltbaren Verdichter enthält. Anstelle
davon könnten auch zwei oder mehrere Parallel zueinander angeordnete Verdichter vorgesehen
werden, die jeweils nicht leistungsumschaltbar sein brauchen, sondern entsprechend
dem jeweiligen Energiebedarf zu- oder abgeschaltet werden können, so dass am gemeinsamen
Ausgang der Verdichter eine maximale oder minimale Kälteleistung vorliegt. Die Rückführung
des gasförmigen Kältemittels vom gemeinsamen Ausgang zu einem gemeinsamen Eingang
der parallel geschalteten Verdichter kann in analoger Weise wie bei der vorbeschriebenen
Kälteerzeugungseinrichtung erfolgen.
[0028] Fig. 2 zeigt die zweite Ausführungsform der Erfindung, die sich von der vorausgehenden
und in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform insbesondere dadurch unterscheidet, dass eine
Kältemittelrückführung mittels einer das Druckerfassungsventil 6 enthaltenden Rückführleitung
weggelassen ist und der Stellbereich des Durchfluss-Stellventiles 15 zwischen einem
Maximalwert von z.B. 100 % und einem Minimalwert begrenzt ist, der wesentlich grösser
als 0 %, z.B. 40 %, beträgt. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind ferner die Mittel
weggelassen, die in das rückgeführte Kältemittel ein flüssiges Kältemittel zur Kühlung
einspritzen können. Die Ausführungsform nach Fig. 2 zeichnet sich daher durch eine
geringere Anzahl an Bauteilen aus, wodurch der Aufwand für die Montage und Wartung
reduziert ist und ein kostengünstiger Betrieb erreicht werden kann.
[0029] Im übrigen kann die Ausführungsform der Erfindung nach Fig. 2 wie diejenige nach
Fig. 1 ausgebildet sein. Vorzugsweise sind jedoch anstelle nur eines leistungsumschaltbaren
Verdichters zwei oder mehr Verdichter 10', 10'' vorgesehen, die parallel zueinander
liegen und so ausgelegt sind, dass sie jeweils einen Bruchteil, z.B. 50 %, der gesamten
erforderlichen Kälteleistung liefern können. Jedem Verdichter 10', 10'' ist ausgangsseitig
in Reihe ein Rückflussperrventil 23' bzw. 23'' zugeordnet. Die Ausgänge der Rückflussperrventile
23', 23'' stehen über eine gemeinsame Verbindungsleitung mit dem Eingang des Kondensators
2 in Verbindung.
[0030] Indem einer der Verdichter 10', 10'' abgeschaltet und das Durchfluss-Stellventil
15 auf den Minimalwert von z.B. 40 % eingestellt wird, kann somit die gesamte von
der Kälteerzeugungseinrichtung gelieferte Kälteleistung zwischen 20 % und 100 % stufenlos
mittels des Durchfluss-Stellventiles 15 eingestellt werden. Eine Überhitzung der Verdichter
10', 10'' in der Betriebssart "Kühlung des Kühlfluid", d.h. bei geöffnetem Absperrventil
16, wird durch die Begrenzung des Stellbereiches des Durchfluss-Stellventiles 15 auf
einen Minimalwert, der wesentlich grösser als 0 % ist, verhindert, so dass stets eine
gewisse Menge an Kältemittel in Richtung auf die Verdichter 10', 10'' abfliessen wird.
[0031] Die Kälteerzeugungseinrichtung gemäss beider vorbeschriebener Ausführungsformen der
Erfindung stellt vorzugsweise eine separate Baueinheit mit integrierten Wärmetauscheinrichtungen
3, 4 und Zu- und Abflussanschlüssen für die anzuschliessenden Feuchtmittel- bzw. Kühlfluid-Umlaufsysteme
dar.
[0032] Die Erfindung ermöglicht somit eine gezielte Anpassung der vom Verdichter 10 abgegebenen
Kälteleistung auf die jeweiligen Betriebsverhältnisse. Dies gewährleistet eine Energiezufuhr
zur zweiten Wärmetauscheinrichtung 4, die auf den Bedarf des Kühlfluid-Umlaufsystemes
U
II bei den verschiedenen Betriebsarten abgestimmt ist, so dass eine erhöhte Energiezufuhr
zur Wärmetauscheinrichtung 4 vermieden wird. Das Kühlfluid-Umlaufsystem U
II kann daher als geschlossenes System ausgebildet werden, da auf einen Energiepufferspeicher
in Gestalt eines Kühlfluid-Vorratsbehälters verzichtet werden kann.
[0033] Die Erfindung wurde vorausgehend anhand von bevorzugten Ausführungsformen beschrieben.
Es versteht sich, dass dem Fachmann anhand der gegebenen Offenbarung sich anbietende
Modifikation der beschriebenen Ausführungsformen kein Abweichen vom erfindungsgemässen
Konzept bedeuten.
1. Anordnung zur Temperierung eines Feuchtmittels und/oder ausgewählter Walzen einer
Druckmaschine, umfassend
a) ein Feuchtmittel-Umlaufsystem (UI) zur Versorgung einer Feuchtmittel-Auftragseinrichtung mit einem Feuchtmittel aus
einem Feuchtmittel-Vorratsbehälter,
b) ein Kühlfluid-Umlaufsystem (UII) zur Versorgung einer Walzenkühleinrichtung mit einem Kühlfluid, wobei
c) jedem Umlaufsystem eine Wärmetauscheinrichtung (3,4) für einen Wärmetausch zwischen
dem im jeweiligen Umlaufsystem zirkulierenden Feuchtmittel bzw. Kühlfluid und einem
Kältemittel zugeordnet ist,
d) eine Kälteerzeugungseinrichtung mit einem Kältemittel-Umlaufsystem zur Versorgung
der Wärmetauscheinrichtungen mit einem Kältemittel, und
e) eine Einrichtung zum wahlweisen Betrieb einer der Umlaufsysteme für das Feuchtwasser
oder das Kühlfluid oder beider derartiger Umlaufsysteme, gekennzeichnet durch
f) die Kombination eines als geschlossenes System ausgebildeten Kühlfluid-Umlaufsystemes
(UII) mit einer zwischen einer maximalen und einer minimalen Kälteleistung umschaltbaren,
wenigstens einen Verdichter (10) umfassenden Kälteerzeugungseinrichtung.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdichter (10) leistungsumschaltbar
und die Ausgangsseite des Verdichters über eine, ein Druckerfassungsventil (6) enthaltende
Rückführleitung mit der Eingangsseite verbunden ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdichter (10) drehzahlumschaltbar
ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kälteerzeugungseinrichtung
wenigstens zwei parallel zueinander angeordnete, einzeln zu- und abschaltbare Verdichter
(10) umfasst, deren Einzelkälteleistungen kleiner als eine gewünschte Gesamtkälteleistung
ist, und dass ein gemeinsamer Ausgang der Verdichter über eine, ein Druckerfassungsventil
(6) enthaltende Rückführleitung mit einem gemeinsamen Eingang der Verdichter verbunden
ist.
5. Anordnung nach Anspruch 2, 3 oder 4 gekennzeichnet durch eine Einrichtung (7) zum
Eingeben einer Menge an flüssigem Kältemittel in den Ausgang des Druckerfassungsventiles
(6) in Abhängigkeit von der Temperatur des Kältemittels am Eingang des/der Verdichter(s)
(10), um die Temperatur des Kältemittels eingangsseitig des/der Verdichter(s) herabzusetzen.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Durchfluss-Stellventil
(15) zwischen dem Ausgang einer der Wärmetauscheinrichtungen (3,4) und dem Eingang
der/des Verdichter(s) zum Einstellen und Begrenzen der der betreffenden Wärmetauscheinrichtung
zugeführten Kälteleistung.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchfluss-Stellventil
(15) der Wärmetauscheinrichtung (4) des Kühlfluid-Umlaufsystems (UII) zugeordnet ist, dass durch das Durchfluss-Stellventil die zugeführte Kälteleistung
zwischen 0% und 100% einstellbar ist, und dass bei einem gemeinsamen Betrieb der Kühlfluid-
und Feuchmittel-Umlaufsysteme (UI,UII) die der Wärmetauscheinrichtung (4) des Kühlfluid-Umlaufsystems zuführbare Kälteleistung
auf einen Wert ≦ 2/3 der Gesamtkälteleistung begrenzt ist.
8. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellbereich eines Durchfluss-Stellventiles
(15) zwischen dem Ausgang einer der Wärmetauscheinrichtungen (3, 4) und dem Eingang
des (der) Verdichter(s) (10) zwischen >> 0 % und ≦ 100 %, vorzugsweise zwischen etwa
40 % und 100 %, begrenzt ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei parallel
zueinander angeordnete, einzeln zu- und abschaltbare Verdichter (10', 10'') vorgesehen
sind, deren Einzelkälteleistungen kleiner als eine gewünschte Gesamtkälteleistung
ist.