[0001] Die Erfindung betrifft zunächst Verfahren zur Herstellung einer Malvorlage für das
sogenannte "Malen nach Zahlen", bei dem diese Malvorlage in konturierte Felder bzw.
Bereiche aufgeteilt wird und diese Felder mit Kennungen versehen werden, die jeweils
einer bestimmten Farbe und/oder Grautönung zugeordnet sind (Oberbegriff des Anspruches
1). Solche Malvorlagen sind bekannt. Sie werden dem Benutzer bzw. Käufer zusammen
mit Farbnäpfchen geliefert, wobei die Farbnäpfchen die Numerierung der Kennungen der
Felder haben. Nach Bemalung der Felder mit den Farben entsprechender Kennung ergibt
sich dann das Gesamtbild. In der gleichen Weise kann man unterschiedliche Grautöne
(Helligkeitswerte) aufbringen, sofern eine schwarz/weiß-Darstellung beabsichtigt ist.
Dies hat sich in der Praxis gut eingeführt und bewährt.
[0002] Demgegenüber besteht die Aufgaben- bzw. Problemstellung der Erfindung darin, Wege
zu schaffen, um nach dem System des Malens nach Zahlen, und zwar ausgehend von beliebigen
bildlichen Vorlagen die Malvorlage für das spätere Ausmalen durch den Benutzer zu
schaffen.
[0003] Hierzu ist zunächst ausgehend vom Oberbegriff des Anspruches 1 verfahrensmäßig vorgesehen,
daß eine elektronische Erfassung der unterschiedlichen Grautöne oder Farbtöne einer
bildlichen Vorlage erfolgt, daß maschinell diese unterschiedlichen Grautöne oder Farbtöne
in eine beschränkte Anzahl von Kategorien aufgeteilt werden und jedem Feld mit einem
Grauton oder Farbton einer bestimmten Kategorie eine Umrandung und eine die Kategorie
kennzeichnende Kennung gegeben wird, sowie eine entsprechende Malvorlage ausgedruckt
wird (Kennzeichen des Anspruches 1). Im Gegensatz zu dem eingangs erläuterten Stand
der Technik, bei dem die Malvorlagen den Charakter von Gemälden haben, ist mit der
Lehre der Erfindung die Erfassung von beliebigen bildlichen Vorlagen der möglich.
Dies können Landschaften, Bauwerke und insbesondere von Fotografien von Gesichtern
sein. Während man aber bei üblichen Telefaxverfahren, Kopierverfahren oder dergleichen
um eine möglichst feine Unterteilung der einzelnen Farbstufen oder -töne bzw. Graustufen
oder -töne bemüht ist, geht die Erfindung einen anderen Weg, indem sie demgegenüber
bewußt nur eine beschränkte, kleine Anzahl von Kategorien der Farbtöne oder Grautöne
vorsieht. Hiermit erhält man einerseits so viele Abstufungen der Farbtöne oder Grautöne,
daß später nach Ausmalung der hierdurch hergestellten Malvorlage ein ansprechendes
Bild entsteht, andererseits aber nicht zu viele Abstufungen vorhanden sind, da dies
in einer Malvorlage nicht mehr erfaßt, insbesondere nicht die in diesem Fall sehr
kleinen Felder der einzelnen Farbtöne oder Grautöne noch voneinander abgegrenzt und
durch den Benutzer ausgemalt werden könnten. Hier wird also bewußt im Gegensatz beispielsweise
zu Kopiergeräten oder Telefaxgeräten eine Grobstufung vorgesehen. Trotzdem wird aber
durch das erfindungsgemäße Verfahren eine Malvorlage geschaffen, die nach ihrem Ausmalen
durch den Benutzer dem Original sehr gut entspricht.
[0004] Für das Erfassen einer Fotografie, insbesondere einer Fotografie eines Gesichtes
ist für das im Oberbegriff des Anspruches 1 erwähnte Verfahren zur Herstellung einer
solchen Malvorlage nach einem bevorzugten Verfahren gemäß Anspruch 2 vorgesehen, daß
mittels eines Scanners eine Erfassung der Grautöne oder Farbtöne einer Fotografie
erfolgt (sogenannte Tontrennung), daß maschinell diese unterschiedlichen Grautöne
oder Farbtöne in eine beschränkte Anzahl von Kategorien aufgeteilt und jedem Feld
mit einem Grauton oder Farbton einer bestimmten Kategorie eine Umrandung und eine
die Kategorie kennzeichnende Kennung gegeben wird. Das Erfassen von Bildern, Farbtönungen,
Grautönungen usw. mittels eines Scanners erfolgt in an sich bekannter Weise in Form
einer Abtastung des jeweiligen Bildes, Zeichnung, Schriftstückes oder dergleichen
Vorbild mit einem lichtempfindlichen Material, beispielsweise einer Diode und seiner
computergerechten Weiterverarbeitung, d.h. Umwandlung dieses Vorbildes in digitale
Signale. Wie bereits vorstehend erwähnt kann auch bei der vorgenannten Grobstufung
das vom Benutzer durch Ausfüllen der Felder mit Farben oder Grautönen entsprechender
Kennung geschaffene Bild dem Original auf dem Foto sehr gut entsprechen. Es ist ein
besonderes Erlebnis für eine Person, wenn sie durch das Ausmalen oder Ausfüllen der
ihr in die Hand gegebenen Malvorlage Stück für Stück das Gesicht einer ihr nahestehenden
Person bildet, bis schließlich das gesamte Gesicht von ihr selber geschaffen ist.
[0005] Im Sinne der eingangs genannten Aufgaben- bzw. Problemstellung der Erfindung kann
gemäß Anspruch 3 das erfindungsgemäße Verfahren (siehe Anspruch 1) in einer weiteren,
bevorzugten Ausführung auch so ausgestaltet sein, daß die Erfassung einer bildlichen
Vorlage mittels einer Videokamera oder einer elektronischen Kamera erfolgt, und daß
die Videokamera oder elektronische Kamera die bildliche Vorlage in digitale Signale
umsetzt und diese der maschinellen Weiterverarbeitung, einschließich des Ausdruckens
einer Malvorlage zuführt. Hiermit ergibt sich zusätzlich zur Ausführung des Anspruches
2 eine Ausführungsform der Erfindung, bei der nicht nur Fotografien als Grundlage
für die spätere Malvorlage dienen können, sondern auch jede beliebige Bildvorlage,
die z.B. in Form einer Landschaft, eines Gebäudes, eines Gesichtes usw. vorhanden
ist und mittels einer Videokamera oder einer elektronischen Kamera direkt aufgenommen
werden kann. Videokameras und elektronische Kameras sind in der Erfassung und Weitergabe
optischer Eindrücke wesentlich schneller als ein Scanner. Sie können das betreffende
Bild zwar auch von einer Fotografie abnehmen, sind aber hierauf nicht beschränkt,
sondern können jeden bildlichen Eindruck der Natur (wie bereits dargelegt) der maschinellen
Erfassung und damit der Herstellung der gewünschten Malvorlage zuführen.
[0006] Eine weitere vorteilhafte Verfahrensmaßnahme der Erfindung ist Inhalt des Anspruches
4. Die Felder bestimmter Farbtönung oder Grautönung, die nach dem Erfassen der Originalvorlage
von dem betreffenden Gerät gebildet werden, haben auf dem fotografischen oder sonstigen
Vorbild gezackte oder kurvenförmig hin- und herlaufende Ränder. Derartige Felder eignen
sich aber nicht zum späteren Ausmalen durch den Benutzer, da dieser die Flächen zwischen
den feinen Zacken nicht exakt mit Farbe ausfüllen kann. Dem wird durch das Glätten
der Begrenzungslinien der Felder abgeholfen. Eine solche Glättung ist gerätemäßig
bei entsprechende Programmierung selbsttätig möglich, ohne daß hierfür seitens des
Benutzers eingegriffen werden muß. Auch dies steht im Widerspruch zu den beim Fotokopieren
oder dergleichen üblichen Verfahren bzw. Maßnahmen.
[0007] Es ist oben bereits darauf hingewiesen worden, daß nur eine beschränkte Anzahl von
Kategorien der Farbtöne oder Grautöne vorzusehen ist. In einer weiteren, bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist hierzu gemäß Anspruch 5 vorgesehen, daß etwa 12
- 25, bevorzugt 16 Kategorien von Grautönen oder Farbtönen vorgesehen sind; ohne daß
die Erfindung hierauf beschränkt ist.
[0008] Beim Verfahren gemäß Anspruch 2 (Aufnahme durch einen Scanner) kann es gemäß Anspruch
6 von Vorteil sein, die die Malvorlage bildene Fotografie vor ihrer Erfassung durch
den Scanner weichzuzeichnen. Dies ergibt eine entsprechende "weiche" Darstellung in
der Malvorlage.
[0009] Die Erfindung betrifft ferner zur Durchführung der vorgenannten Verfahren Anordnungen
gemäß Anspruch 7 und 8. Das zuvor erwähnte Einscannen der Bildvorlage oder deren Erfassen
mittels einer Video-Kamera oder einer elektronischen Kamera ermöglicht die computergerechte
Weiterverarbeitung. Die im Zusammenhang mit den vorhergehenden Ansprüchen erläuterten
Verfahrensschritte sind von einem entsprechenden, computergesteuerten Gerät bei entsprechender
Programmierung selbsttätig durchführbar. Dies ist vor allem die Erfassung der einzelnen
Farbtöne und Grautöne in der vorgegebenen beschränkten Anzahl von Farbkategorien oder
Helligkeitskategorien, die Umrandung der einzelnen Felder oder Bereiche und schließlich
der Eindruck einer Kennungszahl, die der betreffenden Kategorie an Farbe oder Helligkeitswert
entspricht. Diese Kennungszahlen können nach einer bestimmten Legende des Computers
geordnet sein.
[0010] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und
den zugehörigen Abbildungen bzw. Zeichnungen zu entnehmen.
[0011] Figur 1 zeigt das ursprüngliche Vorbild in Form einer Fotografie, von der in diesem
Ausführungsbeispiel ausgegangen wird, das die Erfindung anhand der Übertragung einer
Bildvorlage in Form einer Fotografie auf eine Malvorlage darstellt. Dabei kann eine
Weichzeichnung vorgesehen worden sein. Nach dem Weichzeichnen erfolgt eine Tontrennung
in Grauflächen bzw. Trennung in Farbflächen. Das Vorbild nach Figur 1 besitzt unterschiedliche
Helligkeitswerte, welche in der zuvor erläuterten Grobstufung der Figur 2 zu entnehmen
sind. Nach entsprechender Erfassung, die in diesem Ausführungsbeispiel durch einen
Scanner geschieht, und die anschließende Umsetzung der erfaßten Werte innerhalb eines
an den Scanner angeschlossenen computergesteuerten Gerätes (nicht dargestellt) werden
die einzelnen Felder gemäß Figur 3 vom Gerät mit Umrandungen versehen. Deren Form,
aber noch ohne die Kennziffern gemäß Figur 4, ist der Figur 3 zu entnehmen. Hinzu
kommen dann gemäß Figur 4 die Kennziffern, im vorliegenden Ausführungsbeispiel 0 bis
9, welche ebenso wie die Umrandungen vom Computer bzw. dem Gerät ausgedruckt werden
und den unterschiedlichen Kategorien der einzelnen Helligkeitswerte (Grautöne) entsprechen.
Ebenso entsprechen die Kennziffern bei farbigen Vorbildern den Kategorien entsprechender
Farbtöne. Zum besseren Verständnis sind einige der Zahlenbereiche aus Figur 4 in Figur
2 eingetragen.
[0012] Die Figur 4 zeigt diejenige Malvorlage, die dem Benutzer zur Verfügung gestellt wird.
In der Praxis kann dies so vor sich gehen, daß der Benutzer mit einer Verpackung alle
notwendigen Malutensilien erhält, einschließlich eines oder mehrerer Gutscheine, die
er zusammen mit der nachzumalenden Fotografie bzw. den nachzumalenden Fotografien
der betreffenden Firma einsendet. Diese stellt auf ihren Geräten die Malvorlagen gemäß
Figur 4 her und schickt sie dem Benutzer zu. Nach Ausmalen durch den Benutzer ergibt
sich dann das fertige Bild gemäß Figur 5. Wenn vorstehend die Begriffe "Malen" oder
"Malvorlage" benutzt werden so ist damit jeweils sowohl die Einfügung unterschiedlicher
Grautöne, entsprechend den Kennzeichnungsnummer 0 bis 9 des vorliegenden Ausführungsbeispieles,
oder aber bei einer farbigen Fotografie als Vorbild auch das Ausfüllen der Felder
1, 2 usw. mit der zur betreffenden Kennung gehörenden Farbe gemeint. Es entsteht ein
Gemälde, das dem Foto ähnlich ist, jedoch einen malerischen Charakter hat, so daß
von einem "gemalten Portrait" gesprochen werden kann. Dabei ist wichtig, daß dies
jeder ungeübte Laie vornehmen kann, während normalerweise das Malen eines Portraits
aus der freien Hand eine erhebliche künstlerische Begabung und Ausbildung verlangt.
[0013] In der im Prinzip gleichen Weise kann mit einer anderen elektronischen Erfassung
der Bildvorlagen vorgegangen werden, z.B. mittels einer Video-Kamera oder einer elektronischen
Kamera. Auch hier erfolgt eine computergerechte Weiterverarbeitung der digitalen Signale
dieser Kameras durch eine computergesteuertes Gerät, das mit einer entsprechenden
Programmierung versehen und zur Aufnahme der vorgenannten digitalen Signale geeignet
ist. Auch bei diesem computergesteuerten Gerät sind Mittel zum Erfassen und Ordnen
der Grau- oder Farbtöne der jeweiligen Original-Bildvorlage, sowie zum Ausdrucken
der endgültigen Malvorlage vorgesehen. Wie eingangs bereits erwähnt ist bei diesen
Ausführungsformen der Erfindung durch die Video-Kamera oder die elektronische Kamera
nicht nur eine Fotografie in eine Malvorlage umsetzbar sondern jede Bildvorlage, die
von der betreffenden Kamera aufgenommen werden kann.
[0014] Schließlich betrifft die Erfindung auch die hiermit hergestellte fertige Malvorlage,
z.B. in der Ausführung gemäß Fig. 4.
[0015] Alle dargestellten und beschriebenen Merkmale der Erfindung sowie ihre Kombinationen
untereinander sind erfindungswesentlich.
1. Verfahren zur Herstellung einer Malvorlage für das sogenannte "Malen nach Zahlen",
bei dem diese Malvorlage in konturierte Felder, bzw. Bereiche aufgeteilt wird, wobei
die Felder mit Kennungen versehen werden, die jeweils einer bestimmten Farbe und/oder
Grautönung zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektronische Erfassung der unterschiedlichen Grautöne oder Farbtöne einer
bildlichen Vorlage erfolgt, daß maschinell diese unterschiedlichen Grautöne oder Farbtöne
in eine beschränkte Anzahl von Kategorien aufgeteilt werden und jedem Feld mit einem
Grauton oder Farbton einer bestimmten Kategorie eine Umrandung und eine die Kategorie
kennzeichnende Kennung gegeben wird, sowie eine entsprechende Malvorlage ausgedruckt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines Scanners eine
Erfassung der Grautöne oder Farbtöne einer Fotografie erfolgt (sogenannte Tontrennung),
daß maschinell diese unterschiedlichen Grautöne oder Farbtöne in eine beschränkte
Anzahl von Kategorien aufgeteilt und jedem Bereich mit einem Grauton oder Farbton
einer bestimmten Kategorie eine Umrandung und eine die Kategorie kennzeichnende Kennung
gegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfassung der bildlichen
Vorlage mittels einer Video-Kamera oder einer elektronischen Kamera erfolgt, daß die
Video-Kamera oder die elektronische Kamera die Vorlage in digitale Signale umsetzt
und der maschinellen Weiterverarbeitung, einschließlich des Ausdruckes der Malvorlage,
zuführt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Umrandung
der Felder bildenden Linien geglättet sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 12 bis
25, bevorzugt 16 Kategorien von Grautönen oder Farbtönen vorgesehen sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Malvorlage in Form einer Fotografie vor ihrer Erfassung durch den Scanner weichgezeichnet
wird.
7. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch ein mit einem Scanner ausgerüstetes, computergesteuertes Gerät mit Mitteln zum
Aufnehmen, Erfassen und Ordnen der Grau- oder Farbtöne der betreffenden Fotografie,
sowie ferner mit Mitteln zum Ausdrucken der endgültigen Malvorlage.
8. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch ein computergesteuertes Gerät für die computergerechte Weiterverarbeitung der
digitalen Ausgangssignale einer Video-Kamera oder einer elektronischen Kamera, wobei
das computergesteuerte Gerät ferner mit Mitteln zum Erfassen und Ordnen der Grau-
oder Farbtöne der Original-Bildvorlage, sowie zum Ausdrucken der endgültigen Malvorlage
versehen ist.
9. Nach dem Verfahren und mit einer der Anordnungen nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 8 geschaffene Malvorlage mit Feldern, die mit den Kategorien der Grau- oder
Farbtöne dieser Felder entsprechenden Kennungen versehen sind.